Hab mit mäßigem Erfolg durchaus versucht, das Hirn abzuschalten, aber das hat es nach wenigen Minuten noch ermüdender und stumpfer gemacht :-/ Wenn die mit dem Film wirklich wussten, was sie wollten, scheint es mir umso trauriger ob der Ambitionslosigkeit und dem verschwendeten technischen Aufwand. Was ich wollte war lediglich eine halbwegs brauchbare Geschichte mit richtigen Charakteren und schlüssigen Ereignissen zu all dem visuellen Overkill. Finde eigentlich nicht, dass das zu viel verlangt ist. Zum Beispiel hätte man die anderen Fahrer vernünftig in die Handlung integrieren können (wie viel spannender es mit bestimmten Intrigen oder vorherigen Bekanntschaften untereinander gewesen wäre...). Redline kam zeitweise eher wie ein unpersönlicher (Musik-)Videoclip mit Überlänge rüber, in dem ab und zu etwas bedeutungsloses gesagt wird.

Die Zufälligkeit der Vorfälle während des Rennens ging mir besonders auf den Keks, da hat man gehörig den Gott aus der Maschine bemüht. Wenn doch mal irgendwo vielversprechendes Konfliktpotential über längere Zeit aufgebaut wurde, wie etwa mit Frisbees Verrat von Anfang an, hat sich das hinterher plötzlich ohne Konfrontation aufgelöst oder verhilft sogar zum Sieg! Weil isso. Das abrupte Ende verhindert, dass auf irgendeinen der losen Handlungspunkte abschließend eingegangen wird. Die Story hat ziemlich offensichtlich zweite Geige gegenüber Optik und Action gespielt. Das finde ich vielleicht über eine Dauer von 20 Minuten okay, aber keine 100. Gute Erzähler schaffen beides gleichzeitig. Und wenn eben jene Optik und Action, auf die sich der Film konzentriert, dann nichtmal den eigenen Geschmack treffen (das Charakterdesign war echt nicht so meins ^^), bleiben die redeeming Qualities praktisch ganz aus.