Kill la Kill 24/24
War in Ordnung. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Ich glaube, die Faszination an purer Überdrehtheit wie bei dieser Serie werde ich nie verstehen. Das Finale war stumpf und viel, viel, viel zu sehr mit Pathos vollgestopft. Ich wurde von KLK nach einigen Folgen Anlauf immer gut unterhalten, aber wirklich groß fand ich den Anime nicht. Die Lifefiber-Thematik ist uninteressant, erscheint mir nicht besonders gut ausgearbeitet worden zu sein und es fehlt dem ganzen auch an Tiefe. Da sind also diese Lifefiber, die von einem Planeten zum Nächsten fliegen um ihn platzen zu lassen und weiterfliegen zu können. In Ordnung. Der Related-Twist war ja fast schon auf dem Seriencover eingraviert, aber nett wars trotzdem. Die Kämpfe waren meistens das Schönste, wobei man schon sagen muss, dass die ganzen Mary Sues es nicht spannender gemacht haben, vorallem nicht, wenn sie sich wiederholt auf die selbe Art und mit den selben Gags ('kidding!" ) ins Geschehen gedrängt haben. Ja ich rede von dir, du kleine Lolita-Loli. Der Antagonistin fehlte es zum Ende hin merklich an Profil. Ragyo hatte nicht wirklich Tiefe, sie war nur eine Psychopathin um des Psychopathens willen, und sowas ist meistens eher uninteressant, wenn man es auch noch so unverschämt ausspielt wie es hier der Fall war.
Außerdem Mako. das größte Manko der Serie. Die Faszination solcher auf Crazy getrimmten Charaktere werde ich noch viel weniger jemals verstehen. Welchen Zweck nochmal hatte ihr Charakter in der Serie? Unerträgliches Nerven in jeder Sekunde Screentime und skrupelloses Zerstören ausnahmslos jedes ensten Momentes mittels eines Halleluja-Gags, der nach dem zweiten Mal witzlos wurde? Ja, das fasst es ziemlich gut zusammen. Und natürlich ist am Ende niemand Gutes gestorben. Alle kamen irgendwie wieder, weil sie ja XYZ nur zur Sicherheit gemacht hatten. Wie überaus schwach, Kill la Kill. Und die Animationen (Monster-Ryuko) waren teilweise eine Unverschämtheit, die man frech als Stilmittel durchdrückte (Und damit vermutlich leider Erfolg hatte.) Absolut hervorzuheben sind die episch inszenierten Momente der Serie und der abartig gute OST.
Ich würde Kill la Kill mit 6,5/10 bewerten.
Soul Eater habe ich zuende gelesen und bin auch hier enttäuscht, allerdings im Gegensatz zu KLK wirklich , da ich hier Erwartungen hatte.
Das sage ich als jemand, der grundsätzlich immer auf der Seite des Kishin und den seinen stand. Von dieser Perspektive gab mir das Ende nichts und ich war enttäuscht von der Inkonsequenz des Autoren. Der Kishin ist ein unheimlich interessanter und mit unvorstellbar viel Tiefe gesegneter Antagonist, vielleicht einer der Besten im Shonengenre überhaupt. Und dann wird das alles gegen Ende hin einfach verschmissen. Ich hätte mir im letzten Band viel mehr Fokus auf ihn und seine eigentlichen Motive (Angst vor dem Tod, Wahnsinn in jedem, Sinnlosigkeit der Ordnung etc.) gewünscht, stattdessen wurde er zu HURRDURRAngst dekradiert, das habe ich einfach nicht verastanden. Und es wird Chrona in den Fokus des letzten Bandes gerückt. Zur Hölle?! Ich mag Chrona und ich mag ihre Beziehung zu Maka, aber das schien mir an der Stelle einfach deplatziert, weil sie der eigentlichen Zentralfigur, dem Kishin die Show gestohlen hat. Abgesehen von dem sasutoartigen Beigeschmack, den die ganze Chrona-Sache hatte. Und mit wie vielen Asspulls wurde der Kishin bitte besiegt? Ich habe immer noch nicht verstanden, wie sie das hinbekommen haben. Immerhin blieb er seiner Einstellung bis zum Ende hin treu, das ist leider auch nicht so oft der Fall bei Antagonisten.
Trotzdem, dieses Ende war mir viel zu versöhnlich und happy. Da hatte ich gerade Soul Eater wirklich mehr Schneid und Ernst zugetraut, vielleicht mal den ein oder anderen Charakter sterben lassen(Nein, Chrona zählt nicht), oder gar einen unfeierlichen Sieg inszenieren, weil der Kishin vielleicht doch recht hatte und die Welt nicht perfekt ist, er sie vom Mond aus im Wahnsinn schwelgen lässt oder so, etwas das einen nachdenklich gemacht hätte. Nichts war. Nichteinmal einen Timeskip hat es gegeben. Selbst solch einfacher Fanservice blieb mir verwehrt. Stattdessen bekomme ich doppelseitige Brust-Illustrationen.
Ein ganz schwaches Ende. Mal sehen, was bei der angekündigten Fortsetzung so passiert. Ich hoffe, der Kishin kehrt zurück und reißt sämtlichen, debil grinsenden Protagonisten den Arsch von Fuß bis Kopf auf. Da steckt noch eine Menge Potential. Und bitte, ein Timeskip. Meine Güte.
Soul Eater als Manga würde ich 8 von 10 Punkte geben, dem Ende 4 von 10.