Schaue mir gerade Kill La Kill an.
Okay, es ist Shonen. Hatte eigentlich die typischen stereotypen Abziehbilder von Charakteren erwartet wie man sie sonst so aus Mainstream Shonen kennt. Ryuko erscheint mir bisher eine überraschend "frische" Protagonistin zu sein. Sie kann zwar auch plötzlich super kämpfen, mit einem Schwert umgehen und hat natürlich den typischen unbeugsamen Willen, aber wenigstens wird sie charmant dargestellt dadurch, dass sie immer mal wieder in prekäre Situationen schlittert oder auch mal Humor beweist. Wo ich dennoch mit den Augen rollen musste ist, dass die Autoren der Serie sie NATÜRLICH als Waisin serviert haben. Urgh, das der Protagonist Waise ist und den Tod seiner Eltern rächen/aufklären/whatever ist, ist sowohl in Film als auch Literatur so inflationär oft benutzt worden, dass es mich einfach nur noch anödet. Gleiches gilt - bisher zumindest, bin noch am Anfang der Serie - für die Antagonisten. "Öde" kommt mir da auch in den Sinn. Keiner von denen hat bisher mehr als einen Charakterzug gezeigt und scheint auch nur unmoralisch zu handeln, um der Unmoral Willen. Gut, da scheint ja irgendeine Art von totalitärem Schulregieme die Stadt zu beherrschen - immerhin wird in der ersten Episode natürlich auch Hitler genannt, damit auch jeder den Wink mit dem Zaunpfahl mitbekommt - aber dennoch hat keiner der Antagonisten irgendetwas das ihn zu einem runden Charakter machen würde. Soweit ich das sehen kann haben wir sogar eine dieser ätzenden "Oh ich bin so kawaii~"-Tanten mit dabei. Zumindest hat das den Anschein, denn noch mehr girly hätte man ihr Aussehen kaum gestalten können. Hoffentlich ist das nicht auch noch eine von der Sorte die bei Kämpfen dann in diesen bekloppten Berserkermodus fallen und plötzlich ja oh so brutal und unmenschlich sind...
Zu dem Plotdevice mit der sprechenden Uniform:
Not sure if want. Zum einen nimmt die Serie sich ja selbst nicht zu ernst. Es wird ja häufig genug angesprochen, dass die Uniform viel zu freizügig ist und die provokanten Kameraeinstellungen und die wild onanierenden Statisten geben dem Ganzen eine gewisse Charm. Nur drängt sich mir die Frage nach dem Grund auf. Welcher Vater entwirft denn bitte SO eine Uniform für seine Tochter?! Es sei denn natürlich er wollte, dass sie eine Superstripperin wird, dann hat er sein Ziel erreicht. Das Ding ist einfach nur unpraktisch. Ja, ja, suspention of disbelieve usw. Rüstungen u.ä. hat in Animes ja grundsätzlich nur flashy auszusehen und keinen praktischen Zweck zu erfüllen. Nur ist das Problem hier einfach dass die Kleidung ja gerade so einen hohen Stellenwert einnimmt und den Anwender auch nur da schützt/stärkt/whatever, wo die Kleidung auch sitzt. Und wenn sie halt bauchfrei mit Minirock antanzt und der Boxerheini sich wundert, dass er ihr nicht schaden kann, dann muss ich mir doch an die Stirn greifen und ihm sagen "Mien Jung, dann hau doch mal nicht dahin, wo 2cm Stoff sind!". >_>
Dickes Plus bekommt noch der Lehrer und sein unerklärlicher Zwang sich freizügig in Pose werfen zu müssen. No homo.