Madoka ist nicht die einzige die rumheult, das machen alle ziemlich viel. Das hat mich aber wenig gestört, weil es in der Tat gerechtfertigt war. Und das Drama ist mit Sicherheit nicht mehrheitlich down-to-earth. Es gibt gute Momente, aber es gibt auch ziemlich konstruierte. Ich bezeichne Urubochis Writing auch nicht als schlecht, nur halt auch nicht als richtig gut. Gerade diese Menschlichtkeit, von der du redest, erscheint mir häufig nicht glaubwürdig, weil die Backstorys oft konstruiert wirken. Das mit den "Folgen von Wünschen" entschärft das ganze etwas, aber es ist keine Rechtfertigung für eine Hintergrundgeschichte, die nicht sonderlich plausibel will. (Um im Speziellen drauf einzugehen: Kyoukos Vater war ein Mann mit Idealen, der von der Gesellschaft nicht akzeptiert wurde. Die Darstellung dessen war schon nicht sonderlich klug: Er geht in die Kirche, predigt vor den Leuten seine eigenen Lehren und wundert sich, warum sie ihn ablehnen. Zugleich wird aber auch die ganze Gesellschaft als rigider Einheitsbrei dargestellt, der nicht in der Lage ist, die Worte von dem Kerl richtig zu reflektieren. Dann wünscht sich Kyouko, dass die Leute zu ihrem Vater zurückkehren. Tun sie auch. Aber als er herausfinden, dass das nur an Kyoukos Wunsch liegt, rastet er aus, verfällt dem Alkohol und bringt seine Familie um. Das ist imo keine gute Backstory, egal was sie bewirken soll. Selbst wenn es eine Warnung ist, kann man sie trotzdem in einer glaubwürdigen Geschichte verpacken.) Sayakas Persönlichkeitsänderung wurde durch die Story wesentlich besser rübergebracht, auch wenn die 180°-Wendung mir trotzdem ein bisschen zu schnell ging.
Bei Urubochi habe ich oft das Gefühl, dass er die Charaktere nur als Figuren benutzt, um sie in bestimmten Situation auf bestimmte Weise zu nutzen und damit einen bestimmten Effekt zu erzielen, aber sie nicht für sich selbst leben lässt.