Kino no Tabi 13/13: Jetzt habe ich die Serie doch schon gesehen und mir hat sie auch ziemlich gut gefallen. Kino no Tabi fühlt sich ziemlich einzigartig an, hat mich aber an viele verschiedene Dinge erinnert: Die unendliche Geschichte, Bücher von Walter Moers, Shigeru Tamuras Phantasmagoria-Welt, ja, sogar bisweilen an die Bibel.
Dass die Serie so extrem episodisch ist, finde ich gar nicht schlimm. Jede einzelne Episode hat ihre Berechtigung, auch wenn ich einige durchaus interessanter fand als andere. Was mir neben der ungewöhnlichen Atmosphäre am meisten gefallen hat, waren die tollen Gedankenspiele, die der Anime betrieben hat. Im Grunde genommen ging es nämlich in jeder Folge um ein soziokulturelles Phänomen bzw. eine bestimmte stark hervorgearbeitete menschliche Eigenschaft in einer Gesellschaft (repräsentiert durch die jeweiligen Länder). Das Bedürfnis nach einem Zweck im Leben, das erzwungene Erwachsenwerden, der Aufbau einer Staatsform, die Auswirkungen kleiner Zufälle. Und das alles wird nicht dramatisch, sondern durch Kinos Sicht relativ rational und nüchtern betrachtet. Die ganze Sicht auf die Dinge war dadurch ziemlich einzigartig. Auch, dass Kino kein Held war, sondern durchaus auch mal getötet hat oder nicht in das Schicksal anderer eingegriffen hat, um z.B. die Auslöschung eines ganzen Volkes zu verhindern, fand ich interessant. Dabei war es auch nicht immer so.

Jedenfalls eine sehr interessante Serie. Ich hatte gar nicht mal ungewöhnlich viel Spaß beim Gucken, aber irgendwie war es doch etwas Besonderes. Als nächstes schaue ich mir dann die beiden "Filme" an.