Nach längerer Animeabstinenz hab ich mich mal wieder meiner kürzlich erworbenen Anime-VHS-Sammlung gewidmet und mir 3 Animes angesehen, die mit ein Argument für meine Investition in diese völlig veraltete Technik gewesen sind:

Doomed Megalopolis - Kapitel 1: Stadt der Dämonen

Tokyo im Jahr 1908:

Einst begab es sich, dass Yasunori Katō, Leutnant der Kaiserlichen Armee, gegen seinen Kaiser aufbegehrte, woraufhin man ihn exekutierte. Katōs Geist, der schlussfolgerichtig nach Rache dürstend wiederkehrt, will nun den Geist des Samurais Taira no Masakado, der ebenfalls als rachsüchtige Seele auf Tokios Friedhof schlummert, aber während seines Schlummers als Tokios Schutzgeist fungiert, wieder erwecken und damit einen alten Fluch der auf Tokyio liegt, aber wie schon gesagt schlummert.

Wie es für sich eine anständige Reinkarnation gehört, benötigt Katō dafür natürlich ein Mädchen. Diesem pflanzt er per Zungenkuss einen Dämonenwurm, dessen Kopf aussieht wie ein Penis.

Ein kleiner Klugschiss den ich mir Wiki-sei-dank jetzt leisten kann:

Der Antagonist des Animes - Yasunori Katō - ist übrigens auch in Takashi Miikes The Great Yokai War zu sehen. Bei Yasunori Katō handelt es sich nämlich um eine Figur des jüngeren japanischen Folklores und tauchte erstmals 1983 in einem Sci-Fi-Magazin auf und zwei Jahre später in der literarischen Vorlage zu Doomed Megalopolis - Teito Monogatari.

Battle Angel Alita

Wer die Mangas mochte, wird in den 50 Minuten zwar nicht enttäuscht, aber was kan man in 50 Minuten aus einer 9-Bändigen Mangareihe schon zeigen? Nicht viel!

Der Anime ist eher ein kleines Snippet, ein Anime-Trailer zur Mangareihe, der lediglich die Protagonisten vorstellt und ein wenig die Rahmenhandlung (versnobte Himmelstadt Salem, Schrottstadt, Kopfgeldjagd und Arenakämpfe) ankratzt. Die Haupthandlung des Animes beschränkt sich auf die Geschichte um Yugo und Alita. Ein Handlungstrang der im Manga vielleicht 100 der knapp 2000 Seiten ausmach. Die Antagonisten aus den Mangas oder gar das fulminante Ende vermisst man hier.

MD Geist

Mad Max trifft Conan. Flache Charaktere, dünne Handlung, viel Gewalt und recht nette Mecha- und Battlesuitaction. Da auf Charakterzeichnung im Grunde komplett verzichtet wird und der Plot auf dem Papier vielleicht 2 Zeilen ausmacht, fragt man sich schon wieviel Content in den 50 Minuten am Ende übrig bleiben.

Das Ende ist übrigens total scheiße und wirkt völlig aufgesetzt, als hätte der Anime irgendwie schnell zuendegebracht werden müssen.

Stellt euch das ende so vor: Bruce Willis ist 50 Minuten damit beschäftigt eine Geisel aus den Fängen von Terroristen zu befreien, fliegt dafür nach Saudi-Arabien, lieferten sich Feuergefechte mit den Taliban, geht dabei selbst fast drauf, rettet am Ende die Geisel und erschiesst sie und danach sich selbst.