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So, die restlichen drei Anime-Mirai-Projekte hab ich mir nun auch angesehen.
Shiranpuri: Sehr experimental, den ganzen Film im Wachsmal-Stil mit Wasserfarben-Hintergründen zu zeichnen. Obwohl ich individuelle Stile in Animes prinzipiell sehr gerne mag, muss ich aber sagen, dass Shiranpuri einfach nicht wirklich gut aussah.
Dem Film zu Gute halten muss man, dass er eine nette Anti-Mobbing-Botschaft hatte, aber abgesehen davon war er nicht besonders interessant. Nicht „schlecht“, aber eins der schwächeren Anime-Mirai-Projekte.
Wardrobe Dwellers (Tansu Warashi.): Das gleiche trifft eigentlich hier zu. Der Stil ist nicht ganz so individuell wie bei Shiranpuri, gibt allerdings optisch auch nicht so viel her. Die Geschichte der sechs kleinen „Helfer“ in der Kommode der Protagonistin war ganz niedlich, aber irgendwie gab's keine Höhepunkte und als es nach zwanzig Minuten dann „Du kommst jetzt ohne uns aus, tschüss!“ hieß, kam mir das ein bisschen überhastet vor. Die Szene nach den Credits hätte auch nicht unbedingt sein müssen.
Bannou Yasai Ninninman: „Die eigenen Hemmungen/Ängste“ überwinden war ein nettes Thema. Animationstechnisch sieht dieser Film im Vergleich ziemlich „normal“ aus. Ich glaube, ich hätte ihn ganz gern gemocht, wenn die Gemüsemenschen nicht dagewesen wären. Die waren mir einfach zu laut, schrill und aufgedreht – so eine Art von Kinderhumor finde ich viel eher nervig statt witzig/charmant. Ein bisschen schade fand ich es auch, dass das Mädchen am Ende nicht mal Anstalten gemacht hat, über die Brücke gehen zu wollen. Na klar, man überkommt seine Ängste nicht alle über Nacht, aber zumindest ein „Wollen“ als Anfang hätte doch nicht geschadet.
Es gab nette Ansätz, aber wegen der Gemüsemenschen hatte ich nicht viel Spaß an Ninninman.
Zusammenfassung:
Ich finde, es lohnt sich auf jeden Fall, die zwölf bisherigen Anime-Mirai-Projekte zu schauen. Auch wenn nicht alle davon wirklich gut sind, weichen sie doch deutlich vom kommerziellen Einheitsbrei ab, durch den sich ein beträchtlicher Teil der Industrie definiert.
Toll fand ich:
- Little Witch Academia
- Death Billiards
- Pukapuka Dudu
- Ojii-san no Lamp
- Wasurenagumo
Okay waren:
- Kizuna Ichigeki
- Buta
- Ryo
- Shiranpuri
- Tansu Warashi.
Nicht so gut gefallen haben mir:
- Bannou Yasai Ninniman
- Arve Rezzle: Kikaijikake no Yousei-tachi
Ich halte die Anime-Mirai-Projekte aber für sehr interessante Sachen. Erstens um junge Animateure zu trainieren, und zweitens, um zu zeigen, was die Industrie so produzieren kann, wenn wirtschaftlicher Druck keine Rolle spielt.
Ich freue mich sehr auf die Projekte nächstes Jahr und hoffe, dass die Regierung mit diesem Förderungsprojekt auch in den Jahren danach weitermacht.
Geändert von Narcissu (17.10.2013 um 22:42 Uhr)
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