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Thema: now watching / now reading

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Die erste FMA-Serie ist heftiger, aber im Gesamtbild nicht halb so rund, sondern deutlich wechselhafter. Brotherhood ist sehr viel subtiler und hat viele Qualitäten, die man in dem Genre weder erwartet, noch "instant" aufnehmen kann – sowas wie ernsthaft glaubwürdige, schrittweise Charakterentwicklung, stark kohärentes Mikro-Makro-World-Building und eine absolute Unmenge an Abstufungen, was Ideologie, Charakterisierung und Beziehungen angeht. (Ernsthaft, alleine schon Ed und Al als Shonen-Hauptcharaktere sind ... Puh.) Auch die Themen werden konstanter behandelt. Und Brotherhood lebt von Aufbau und Pay-Off, während die alte Serie von krassen Momenten und Ideen lebt.

    Aber WICHTIG: Wenn man beide sehen will, MUSS man die erste zuerst sehen, imho! Die hat durchaus ihren Reiz (ich liebe sie immer noch), aber sie verliert gewaltig, wenn man Brotherhood als direkten Vergleich hat. Und zwar nicht mal aus "objektiv" qualitativen Gründen, sondern alleine schon, weil offensichtlich wird, an welchen Stellen begabte Schreiber mit einer Manga-Story arbeiten mussten, die noch nicht fertig war. Denn, die Interpretation des alten Animes ist arschcool, imho sogar etwas spannender (oder abermals: heftiger ) als das Original, aber die des Originals passt halt konzeptuell viel besser ins Gesamtbild, gerade mit der Zeit. Und das spürt man.

    Beim Ausgang der Serie bin ich aber tatsächlich immer etwas hin- und hergerissen. Ich mag die sehr viel persönlichere Auflösung der alten Serie, gerade zusammen mit dem Film, aber ich würde nie behaupten, dass sie wirklich gut ist oder Sinn macht. Holt mehr so mein Teenie-Ich komplett ab. Brotherhood dagegen ist halt rund as fuck. ^^

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Aber WICHTIG: Wenn man beide sehen will, MUSS man die erste zuerst sehen, imho! Die hat durchaus ihren Reiz (ich liebe sie immer noch), aber sie verliert gewaltig, wenn man Brotherhood als direkten Vergleich hat. Und zwar nicht mal aus "objektiv" qualitativen Gründen, sondern alleine schon, weil offensichtlich wird, an welchen Stellen begabte Schreiber mit einer Manga-Story arbeiten mussten, die noch nicht fertig war. Denn, die Interpretation des alten Animes ist arschcool, imho sogar etwas spannender (oder abermals: heftiger ) als das Original, aber die des Originals passt halt konzeptuell viel besser ins Gesamtbild, gerade mit der Zeit. Und das spürt man.
    Aber auch daher, dass die erste Show einfach manche Ereignisse besser vorbereitet und sie dadurch stärker wirken. Wenn man den Ausgang der Ereignisse und Ablauf schon kennt, dann könnte einen das weniger mitnehmen. Generell haben die beiden Serien IMO später verschiedene Ziele, gerade, wenn man deren Enden betrachtet.
    FMA: B kommt mir da eher wie ein etwas klassischeres Abenteuer vor, bei dem auf dem Weg die Gefährten gesammelt werden, um sich dann auf den entgültigen Showdown vorzubereiten (zwischendurch werden natürlich haufenweise Twists gestreut). FMA(03) hat IMO eher einen Ansatz, der nicht so straight forward ist. Da hast Du schon recht, wenn Du "persönlichere Auflösung" erwähnst. Denke da hat man auch eher auf Mindfuck gesetzt - leider wurde das Ende nicht gut genug vorbereitet und daher wirkts halt wie ein Asspull. Die Erwähnung der "begabten Schreiber" finde ich aber schön - gibt ja einige, die der älteren Show vorwerfen, dass da unfähige Leute ein Trainwreck produziert haben. Glaube, dass das Ende auch nur auf irgendeine Art funktioniert zeugt schon daher, dass da gute Leute probiert haben, die Geschichte weiterzuzerzählen, die einfach nicht fertig war.

    @Narcissu:
    Ja, Promised Neverland ist durchaus düster und nicht unbedingt Shounen-typisch. Wobei es auch einige Elemente des Genres nimmt (Ganbatte-Effekt *g*). Situationen werden aber in der Regel durch Finesse, Hinterlistigkeit und Taktik gelöst, statt durch Kämpfen. Der Appeal der Show geht also in Richtung von Death Note, nur mit keinen so klar abgesteckten Regeln. Zusätzlich weiß man über die Welt ungefähr so viel wie die Kinder, was auch nen starken Mystery-Aspekt mit einbringt. Der Manga hat mich auf jeden Fall gut unterhalten (müsste mal weiterlesen^^), auch wenn die Charaktere ein wenig flach sind (n bischen wie bei AoT). Die Adaption ist ja von CloverWorks... mal sehen, ob die die Suspense-Szenen gut genug rüberbringen können.


    Damit ich auch mal was Neues beitrage: Hatte letztens mit nem Kumpel
    Mardock Scramble
    gesehen. Und... damn, "Scramble" trifft die Filme so unheimlich gut. Noch besser wäre vielleicht "Mardock Clusterfuck" gewesen, aber das hätte man wohl so nicht aufs Cover bringen können *g*

    Die Beschreibung klang ja nach nettem Cyberpunk, aber niemand hätte einen darauf vorbereiten können, was daraus gemacht wird. Die Filmreihe ist gefühlt zur Hälfte unwillentliche Comedy, zur Hälfte ein Gambling Anime. Aber nicht von der guten Variante wie Kaiji oder Kakegurui, sondern von der "wir hören fucking nie auf zu labern"-Art. Generell wird in den Filmen gelabert, dass sich nur die Balken biegen - und das richtig hart mit der feinsten Küchentischphilosophie. Von Leuten, die nicht mal im selben Gebäude sind, so unzusammenhängend sind die Dialoge.
    Da sie so viel quatschen könnte man ja meinen, dass die Charaktere gut nachvollziehbar wären - aber Fehlanzeige. Case in Point: Es gibt ne Art Lovestory zwischen der Hauptfigur und einer interdimensionalen Supermaus, die sich in Waffen verwandeln kann. Inklusive Dreiecksbeziehung mit einem der Bösen - bei der die Maus der Angelpunkt ist -... wut?
    Ach ja, Rune (die Hauptfigur) kann übrigens nicht direkt reden, deswegen klingt alles, was sie sagt, als würde es aus ner Blechdose kommen (ja, ergibt innerhalb der Filme auch so wenig Sinn). Ich vermute, dass das nur ne Ausrede ist, weil die VA nicht ins Studio kommen konnte und sie das zu Hause bei sich mit ner crappigen Webcam aufgenommen hat.

    Höhepunkt vom ersten Film ist sicherlich das Ende, wenn Rune (die Hauptfigur) gegen das Retard Squad antritt. Ich denke, wenn man den Namen "Welldone the Pussyhand" hört, weiß man schon alles. Generell scheint jemand bei der Namensgebung hier ne Menge Hunger gehabt zu haben... von "Boiled", "Mincemeat", "Medium", "Rare" und "Harvest" ist hier echt ne Menge vertreten.
    Aber erst mit dem zweiten Film geht die Show total off the rails. In der ersten Hälfte schwimmt man mit den Delphinen, sieht fliegende Killerhaie, quatscht mit Köpfen in Käfigen und fragt sich die ganze Zeit, WTF eigentlich abgeht. Die zweite Hälfte (und erste vom dritten Film) enthüllt dann den Gambling Fetisch der Autoren. Und holy fuck, glaube die Reihe füllt eine ganze Stunde damit. Aber die Glücksspiele sind ja nicht das wichtige, sondern eher, dass gelabert wird ohne Sinn und ohne Ende.
    Im zweiten Teil vom 3. Film können sich die Süchtigen dann endlich von den Tischen losreissen und erinnern sich daran, dass es ja noch sowas wie nen Plot gab, den man mal beenden könnte. Was dann auch ziemlich rasant getan wird, sogar mit erstaunlich wenig sinnfreiem Gebrabbel dazwischen und einer recht coolen Actionszene.

    Also, insgesamt... Shit. Die Animationsqualität ist in Ordnung, aber habe auch Filme gesehen, die besser aussahen. Nebenbei wird echt viel Zeit auf Labern verwendet, was effizient zu animieren ist. Die Musik ist größtenteils sehr experimentell und wir haben an manchen Stellen lachen müssen, weil der Song einfach... unpassend... geklungen hat. Das Ding scheint aus der Feder von Tow Ubukata zu kommen, welcher sich auch schon für die relativ schwache 2. Staffel von Psycho Pass verantwortlich zeigte - er ist wohl kein Meister in kohärentem Storytelling.
    Nicht ganz sicher, wieso das hier ne 7+ auf MAL kriegen konnte - vielleicht wird das ein wenig als Arthouse gesehen (oder es liegt an den regelmäßigen Nacktszenen von Rune *g*)?

  3. #3
    @Endiku:

    Die Serie lohnt sich sehr. Es geht zunächst darum, dass die Menschen eines Tages zu besonderem fähig waren. Jeder hatte eine Begabung. Eine Art ... Magie. Aber nicht ...alle! Es gab immer noch Kinder, die ohne Kraft auf die Welt kamen, die "Normals". Diese gelten inzwischen als Monster. Denn wären sie keine Monster, hätten sie ja die Gabe, oder? Ange ist eine Hardlinerin und verachtet die Menschen die normal sind! Seltsamerweise sind NUR Frauen Normals. In Folge 1 sehen wir wie man einer Frau das Kind wegnimmt, und Ange sieht die Szene. Da denkt man noch, dass sie - als Prinzessin des Landes - helfen wird. Aber ... "Sei froh, dass du es los bist! So etwas ist kein Mensch. Es verdient es nicht, zu leben!"

    Ange wird damit sehr schnell bei den Zuschauern zum Hassobjekt Nummer 1 der Serie.

    Am nächsten Tag ... sie hat Geburtstag. Obwohl sie zur königlichen Familie gehört, soll sie sich einer Zeremonie unterziehen, die beweist, dass sie die Gabe hat. Wäre es anders, würde ein Alarm schrillen. Und ... er erklingt. Ange ist eine Normal! Und jeder in der Familie weiß es - und ihr machtgeiler Bruder konnte sie nun öffentlich "zerstören". Man bringt Ange in ein Gefängnis für Normals, doch sie will keinen Anschluss. "ICH bin Prinzessin Angelise! ICH bin ein Mensch und kein ... Stück Dreck wie ihr alle!"

    Das geht einige Folgen so, ehe sie sich ganz langsam ändert. Es hat durchaus zu Beginn mit Pudding zu tun.

    Opening 1: https://www.youtube.com/watch?v=LUqGCmytOMA
    Das zweite (Ich liebe es!): https://www.youtube.com/watch?v=fagU17oKmgM

    Eine 1A Serie. WENN man die "Ange ist eine dumme Kuh"-Phase übersteht

    Diesen Song aus der Serie mag ich auch: https://www.youtube.com/watch?v=ucYwmuwUMuA

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