Wie kann man etwas zu Heaven's Feel scherieben und Rider mit keinem Wort erwähnen?! Die war doch (neben zwei Bad Ends) dasBesteeinzig Gute an der Route...
Klar, Rider war cool. Hatte auch einige echt gute Kämpfe. Bei dem besten davon kann ichs aber leider nicht übers Herz bringen, ihn zu loben, weil Shiro da mit seiner Bullshit-Power ankommt *g*
Wobei Rider darüber hinaus, dass sie cool und vielleicht der einzige Charakter ist, der keine blöden Entscheidungen trifft (ok, irgendwie hat sie als Servant ja auch keine Wahl^^) jetzt nicht so herausgestochen ist. Wird die in der VN deutlich tiefer ausgebaut als im Film? Also, ich wollte meinen vorherigen Beitrag nicht zu in die Länge ziehen, weil da mehrere Serien vorkamen, aber zu Raider hätte ich ohnehin wohl nicht mehr als nen Nebensatz verloren *g*Dass gerade der erste Film, aber auch die anderen beiden viele Details auslassen und man viele Sachen einfach nur "akzeptieren" muss, die man sieht, sind für mich immer ein großer Schwachpunkt der Fate Serien gewesen. Ich finde da auch einen Besuch der Fate Wiki wenig hilfreich und schlage ich mir bereits nach einem Paragraphen an den Kopf, weil man statt mehr Informationen häufig nur Kauderwelsch liest, der vielleicht gut klingt, wenn man so richtig tief drinnen ist.
Wenn ich eh schon schreibe, kann ich auch noch ein paar zusätzliche Eindrücke zu Fire Punch machen, die mir gestern nach dem Schreiben gekommen sind (ja, manchmal sollte man vielleicht etwas warten, wenn man ne Serie beendet, bevor man dazu was sagt^^). Btw. hatte ich Kayanos Eindrücke auch noch mal gelesen und es ist ja schon spannend, auf was für unterschiedliche Sachen man so fokussieren kann, wenn man das schreibt. Bzw. wie unempfindlich ich anscheinend für die Gewaltdarstellung bin, weil ich diese nicht mal erwähnenswert fand![]()
--Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): Noel The Mortal Fate, Knights of Xentar, Demons Roots, Aliya: Timelink, OPUS: Echo of Starsong, OPUS: Rocket of Whispers, MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight
Geändert von Sylverthas (04.08.2021 um 19:10 Uhr)
Mich hat die Gewaltdarstellung überhaupt nicht gestört. Dafür hab ich zu viele Splatterfilme geschaut.^^ Ich überlege in diesen Posts oft wie ich (eine Serie die ich mag) Anderen schmackhaft machen kann und woran man sich wohl stören könnte. Deshalb ist da auch wenig was in die Tiefe geht und es gibt keine Spoiler. Ist vielleicht nicht der beste Ansatz. Aber als ich das geschrieben habe war das unter der Prämisse das es hier (noch) kein anderer gelesen hat, weshalb ausufernde Spoilerdiskussionen halt nichts bringen.
Aber Togata ist in jedem Fall klasse und einer der interessantesten Charaktere in der Geschichte.
Ich denke der Manga greift viele interessante Aspekte auf, weshalb ich ihn auch interessanter fand als Chainsaw Man. (Der allerdings unterhaltsamer zu lesen war.)
Heaven's Feel muss ich auch noch schauen. Das war für mich der interessanteste Teil von FSN. UBW konnte ich absolut nicht leiden.
--Beschäftigt mit: Anime Spring Season 25
Beendet: Tower Wizard (PC), Tiny Tina's Wonderlands (PC), Fullmetal Alchemist (Anime), Elderand (PC), Wall World (PC)
2024: Journey to Incrementalia (PC), Rogue Legacy (PC), Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit, Liu Cixin - Die drei Sonnen, T.S. Orgel - Behemoth, Lunacid (PC), Forager (PC)
@Liferipper: Danke für den Auszug, der leider zweifelsfrei bestätigt, dass Shiro am Leben ist. Wobei die Erklärung für mich son bischen nach "war halt irgendwie Magie" klingt. Wenn ich das richtig einschätze kann im Fate Universum ja technisch eh alles mögliche passieren, daher passt das wohl.
@Kayano: Ja, Deine Posts sind da recht dicht an Kurzreviews, während meine wohl eher Gedankenströme sind, die ein wenig (aber nicht zu viel!) in Form gebracht wurden und einfach das ansprechen, was mir gerade so einfällt^^
Bei Togata finde ich Deine Interpretationsrichtung besser. Ich tendiere schnell dazu, etwas negativ auszulegen, so im Sinne "der Autor wollte nur retrospektiv das Verhalten erklären", während Deine Sichtweise, dass sich das Verhalten des Charakters AUS diesem Zustand ergibt richtiger klingt.
Ja, Fire Punch ist definitiv äußerst interessant. Ein wenig messy, finde ich, aber irgendwie passt das vielleicht auch zu dem Zustand der Welt *g*Zitat
Die Filme sind definitiv gut, vor allem wenn man audiovisuell was geboten bekommen will.Zitat
UBW bin ich echt hin- und hergerissen. Einmal ist natürlich best girl da im Zentrum und hat am meisten Screentime und Entwicklung, das sind richtig dicke Bonuspunkte. Auf der anderen Seite kommt sie mit Shiro zusammen, und Shiro wird da zum Superman, was die Route beides für mich absolut runterzieht. Die Saber Route fällt bei mir ohnehin komplett durch, die fand ich extrem langweilig. In HF mag ich den Hintergrund der Matou Familie und was Sakura durchstehen musste, aber hier trifft auch gefühlt jeder Charakter die schlechtmöglichsten Entscheidungen. Beispielsweise ist das Ende von dem 2. Film zwar großartig, aber der Weg dahin ist irgendwo dumm mit "höh, ich geh dann mal zurück zu meinem rapey Bruder und meinem creepy Oppa, was soll schon passieren?" Da hat Sakura echt den Darwin Award verdient
Denke am Ende gewinnt UBW für mich einfach wegen des Tsundere-Bonus.
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Geändert von Sylverthas (05.08.2021 um 19:18 Uhr)
Evagelion 2² - You can (not) conclude
Ja, der letzte Teil der Rebuild-Reihe ist nach vielen Verschiebungen letztendlich da.
Zunächst zum Guten: Er ist besser als der dritte Teil. Da der für mich allerdings nicht nur den Tiefpunkt der Rebuild-Reihe sondern des gesamten mir bekannten Eva-Universums darstellt, bei dem ich beim Ansehen ständig das Bedürfnis hatte, sämtlichen Charaktere abwechselnd rechts und links zu ohrfeigen, muss das nicht viel heißen...
Um zum Schlechten zu kommen, ist es vermutlich das Einfachste, wenn ich die Story so nacherzähle, wie sie sich mir dargestellt hat:
Dazwischen gibt es noch einen Haufen Technobabbel gemischt mit religiösen Begriffen (also genau das, was man von EVA erwartet) und ein paar Kämpfe, die allerdings weder visuell (ich will die CGI-Leistung sicher nicht kleinreden, aber egal wie toll animiert das Abfeuern von Schiffskanonen ist, es reißt mich trotzdem nicht vom Hocker) noch inhaltlich sonderlich spannend sind (Schiff gegen andere Schiffe und EVA-Zombie-Armeen).
Das lange Warten hat sich (nicht) gelohnt.
Hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber die erstaunlich positive (und anscheinend recht unkontroverse) Resonanz, die ich bisher mitbekommen habe, lassen mich vermuten, dass der Film ein reines Fanservice-Fest sein wird, bei dem die Charaktere alle am Ende glücklich sind (hatte jetzt nicht auf Deinen Spoiler geklickt, falls da genau sowas stand^^). Wenn ich damit falsch liege würde es mich aber durchaus freuen.
Da ich Evangelion 3 grausam fand, und generell die Idee mit der Zeitschleife / Parallelwelten, die sich wiederholt, bis Shinji seinen Kopf ausm Arsch kriegt, weil es meiner Meinung nach die Ereignisse im Original untergräbt, hatte ich aber sowieso niedrige Erwartungen in Teil 4. Ach ja, und Mari kam ja auch vor...
Geben werde ich ihn mir aber trotzdem, alleine um zu sehen, was ein nicht mehr so depressiver Anno als Abschluss produziert. Und mal schauen, wann es dann weitergeht mit der nächsten Eva Story, oder ob es nun *wirklich* das Ende ist![]()
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Geändert von Sylverthas (15.08.2021 um 19:50 Uhr)
Habe mir die letzten beiden Tage auch wieder die ersten drei Filme von Evangelion angeschaut, nur um dann gestern auch das Finale anzuschauen. Die ersten beiden Teile gehen ja noch und man blickt auch durch bei dem ganzen Chaos, dass da herrscht. Doch ab 3.33 wird alles nur noch schwachsinnig und 90% der Charaktere werden bzw. sind nur noch unsympathisch (letzteres ist im zweiten Drittel von Film # 4 wieder etwas besser). Das erste und letzte Drittel im vierten Film sind dann aber nur noch purer Schwachsinn und dann noch mit einem Finale, bei dem man sich fragt ob die Lack gesoffen haben. Was wollte Anno hier überhaupt erzählen? Und DAFÜR haben die neun Jahre gebraucht?
Oshi no Ko [Kapitel 1-20]: Acting X Idol X Reincarnation X Murdery Mystery... Nach dem Lesen einer Zusammenfassung musste ich mir das einfach mal geben.
Pitch: Stellt euch vor, ihr seid ein Arzt, der ein Fan von dem Idol Ai ist, die schwanger in seine Klinik kommt, er kurz danach umgebracht und als ihr Baby wiedergeboren wird (erstes Kapitel^^). Zusammen mit einer Zwillingsschwester, die ebenfalls früher einer ihrer Fans war! Nun muss Ai sowohl ihre Karriere vorrantreiben als auch sich im Geheimen um die beiden Zwillinge kümmern (weil Sex ja die Höchststrafe für Idols fordert, weil bescheuerte Fans!). Das war der Prolog.
...
Denn tatsächlich geht es nicht um Ai sondern um die Zwillinge im Highschoolalter, welche seit Kindheit Genies sind (so als Wiedergeborene^^) und in die Idol- (Mädchen) bzw. Schauspielindustrie (Junge) gehen. Der Junge, weil er wissen will, wer der Drahtzieher hinter seinem Mord ist und einen Schauspieler dahinter vermutet. Als ehemaliger Arzt ist er natürlich (^^) intelligent, kühl und manipulativ. Ja, für das Setup fällt mir nur das Wort "convoluted" ein
Ich fand den Prolog (erste zehn Kapitel) interessanter als erst angenommen. Die Charaktere sind unterhaltsam (mein Favorit derzeit: Kana, den Rest könnt ihr euch denken^^) und Humor wird auch eingestreut (ist ja auch vom Autor von Kaguya-sama). Hatte ein wenig das Gefühl, als würde man in die Kerbe schlagen wollen, die Act-Age hinterlassen hat – einige Details zu der Idol- und Schauspielbranche haben auch einen humoristisch-depressiven Touch. Das Setup mit den zwei Hauptcharakteren, die verwandte, aber verschiedene Karriereziele anstreben, ist ähnlich zu Runway de Waratte. Es wird auch viel über zeitgemäßge Themen gesprochen, wie die Abhängigkeit von Internetplattformen für den Erfolg - was durchaus sinnig erscheint, habe schon öfter gehört dass gerade "Youtuber" ein immer beliebteres Ziel für Jugendliche wird. Da der Manga am Anfang nicht von den "harten Realitäten" zurückgeschreckt ist kann man denke ich auch einige Kommentare zu Internet Outrage und ähnlichem erwarten, worauf ich schon gespannt bin. Primäre Botschaft vom Prolog war: Hoffentlich kannst Du gut lügen, wenn Dus schaffen willst.
Die Zeichnungen sind schön sauber und die Figuren aussagekräftig, größtenteils niedlich. Lediglich die Sterne in den Augen sind... gewöhnungsbedürftig^^
Kritikpunkte für mich: Erst am Ende vom Prolog wird klarer, wo die Geschichte hingeht, was schon ein gewisses Investment ist. Andererseits, bei so vielen Themen, wie hier behandelt werden, kann echt alles mögliche rauskommen. Zumindest scheint der nächste Arc darum zu gehen, dass der Junge in einer Reality TV Dating Serie auftreten wird, was zumindest konzeptuell witzig werden könnte, weil er ja so berechnend und unterkühlt ist. Bin auch gespannt, was noch aus Kana und ihren verfallenen Träumen als Kinderschauspielerin gemacht wird.
Auch wird es mit "Genie" abgetan, dass die Kleinkinder perfekt sprechen und sich bewegen können, was ich ziemlich unglaubwürdig finde – es wäre einfach gewesen, die beiden etwas älter zu machen. Auch fand ich den Prolog vom Tempo etwas rasant. Vielleicht aber auch eine Stärke des Manga, denn ein zügigeres Pacing ist sicherlich nötig, um die verschiedenen Themen alle unter ein Dach zu kriegen.
Ascendance of a Bookworm [beide Staffeln]: Dnamei hatte da viel drüber geschrieben. Ich war mir nach der Zusammenfassung irgendwie sicher, dass das zu langweilig für mich wäre. Komplett daneben. Also, gerade der Anfang ist nicht besonders spannend, aber irgendwie hat mich dann doch die Detailverliebtheit in den Kleinigkeiten der Welt gekriegt.
Das hier ist ein Isekai, welcher gänzlich ohne die typischen modernen Genre-Tropes auskommt. Vor allem, wie wenig es eine Power Fantasy ist, ist klasse. Myne war in ihrem vorherigen Leben keine absolute Versagerin, die nur zu Hause gehockt und Games gezockt hat, und dann in eine andere Welt gebracht wurde, wo sie die geilste ist und ihr alle zu Füßen liegen. Tatsächlich hat sie sich ihren großen Wissensschatz in ihrem vergangenen Leben hart erarbeitet. Zusätzlich wird diese "Power" durch einige weitere Elemente ausgeglichen: Soziale Strukturen, ihr gebrechlicher und kindlicher Körper, Ressourcenmangel. Die Tatsache, dass sie aus einer anderen Welt ist, sorgt auch in jeder der Staffeln für emotionale Szenen: das Gespräch mit Lutz und natürlich die Einblicke von Ferdinand in das moderne Japan mit den Erinnerungen an ihre "echte" Mutter. Sie muss sich wirklich in diese Welt einleben und so wird das Konzept nicht nur genutzt, um dem Zuschauer auf billigste Art Exposition Dumps vorzusetzen.
Myne ist quasi wie Senku aus Dr. Stone, wenn er nicht magischerweise immer die perfekten Ressourcen und endlose Arbeitskräfte zur Hand hätte. OK, sie hat auch kein gigantisches Ego und so gesehen ist sie überhaupt nicht wie Senku, aber spirituelle Ähnlichkeiten sehe ich hier definitiv zwischen den Shows. Im Gegensatz zu Dr. Stone geht es nicht um die ganz großen Erfindungen, sondern eher um die kleinen Schritte auf dem Weg, Bücher anzufertigen (die, prinzipiell, für eine mittelalterliche Welt immer noch gigantisch sind^^). Und hot damn fühlt es sich gut an, wenn Myne es einen Schritt weiter schafft.
Was mir auch gefallen hat war, was für ein intimes Gefühl für die mittelalterliche Welt hier vermittelt wird, die sich erst langsam weiter öffnet – wie Mynes Aktionsradius auch. Am Anfang wird nur Zeit im Haus mit der Familie verbracht, dann geht sie mit ihren Eltern bis zum Stadttor und das Arbeiterviertel wird erschlossen. Später der Wald, das Adligenviertel, usw. Die Welt öffnet sich auf eine sehr natürliche Art und gibt einem immer tiefere Einblicke in die mittelalterliche Stadt sowie in die Autoritätsstrukturen, mit denen die dickköpfige Myne dann doch öfter zusammenstößt. Es ist quasi so, als ob man als Zuschauer tatsächlich mit Myne zusammen die Welt öffnet.
Und dann sind hier die Charaktere. Der Cast strotzt nur so vor sympathischen Leuten, und obwohl er immer größer wird, werden die meisten nie vergessen – ihre Screentime variiert nur. Von Mines toller Familie, über die Handelsgesellschaft und später die Kirche und Ritter. Myne selber ist ein großartiger Hauptcharakter, weil sie einerseits zwar sehr einfallsreich und auch zielsicher ist, aber sich gleichzeitig auch stark anpassen und ihre eigenen Vorstellungen über die Zeit ändern muss. Sie wächst auch wirklich an ihren Aufgaben, was die Show gerade in der zweiten Staffel eindrucksvoll zeigt. Konflikte gibt es natürlich einige und irgendwie ist man immer wieder gespannt, wie Myne diese lösen wird.
Der Übergang zur 2. Staffel ist erstaunlich gelungen, inklusive eines Wechsels vom Setting, der einerseits sehr überraschend für mich war, aber sich andererseits trotzdem natürlich anfühlt und einen richtig interessanten Twist hat.
Kritisieren würde ich primär, dass ich es nicht für besonders glaubwürdig halte, wie wenig Widerstand die gigantischen Erfindungen, die sie in die Welt bringt, haben. Natürlich ist es aus unserer Sicht nichts besonderes, dass sie Papier in die Welt bringt, oder später die Buchpresse, aber für eine Welt, die gar nichts davon hatte, ist das eine Revolution. Und das sind nur ein paar der Sachen, die sie macht. So viele Erfindungen, gerade von einem Kind, sollten ihr doch einiges an Unmut einbringen. Wir sind hier ja nicht bei Dr. Stone, wo es anfangs keine Zivilisation gab und er daher erstmal mit keiner Erfindung auf Widerstand stößt. Und schließlich ist gerade in Staffel 2 es doch etwas seltsam, wie wenig Widerstand sich in der Kirche gegen sie breitmacht. Es wird zwar thematisiert, aber bei der Menge an Änderungen und eigenwilligen Dingen, die sie tut, würde ich mal wieder erwarten, dass das keiner lange durchgehen lässt^^
Auch finde ich Mines Fixierung auf Bücher ein wenig...heftig. Anfangs hab ich schon öfter mit den Augen gerollt, wenn sie zum aberten Male darüber heult, dass sie keine Bücher habe. Aber gerade später wird ihr Charakter dadurch auch facettenreicher, weil sie ihre Interessen deutlich erweitert und auch mehr Mitgefühl entwickelt.
Man merkt der Show auch leider an, dass die Produktion nicht besonders gut ist. Sowohl OP als auch ED sehen nicht sehr gut aus, und auch die Animationen sind größtenteils eher unterdurchschnittlich bis OK. Mushoku Tensei war ein anderer Anime der sehr auf mittelalterliches Worldbuilding Wert gelegt hat, was dort auch durch die hohen Production Values erreicht wurde. Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie viel man noch aus Bookworm hätte rausholen können, wenn die Produktion besser wäre. Hier kann man wieder mal meinen obligatorischen Rant einbauen, dass nur Shounen Shows das Big Budget kriegen *g*
tl;dr: Dnamei hatte Recht, die Show ist gut. Sie ist definitiv ein slow burner, und wer Action erwartet sollte wirklich wo anders gucken. Sie hat aber auch einen unheimlichen Charme und gerade der langsame Aufbau der Welt und von Mines Erfindungen eröffnet eine Perspektive und Detailreichtum, der selten in Anime ist (bzw. fällt mir spontan kein anderer ein, der das so gut macht wie Bookworm; vielleicht Spice & Wolf? Aber selbst da wird die Welt viel schneller erschlossen). Charaktere sind durchweg sympathisch und irgendwie feuert man Myne an, weil man will, dass sie ihre Ziele erreicht. Selbst, wenn das Ziel es nur ist, die Schrift dieser neuen Welt zu erlernen.
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Geändert von Sylverthas (15.04.2023 um 11:20 Uhr)
So was liest man doch gerne
Freut mich aber zu hören, dass dir die Show noch gefallen hat und die Beschreibung ist dir auch sehr gut gelungen wie ich finde. Bei deiner Kritik bzgl. des geringen Widerstandes kann ich dir zustimmen, wobei ich mir selbst das hauptsächlich mit ihrer geringen Reichweite / unbedeutenden Position und ihrem recht netten Umfeld erkläre. So kann sie halt recht gut unter dem Radar fliegen und im Hintergrund agieren. In Staffel 2 merkt man ja schon wie das langsam anfängt zu kippen und in Zukunft vermutlich zunehmen wird. Gab es da zum Ende hin nicht sogar schon Andeutungen, dass sich verdächtige Personen von außerhalb in der Stadt herumtreiben und es eventuell auf sie abgesehen haben? Die Neuigkeiten zu Revolutionären Erfinderungen brauchen ja auch erstmal eine Weile bis sie die Runde machen können^^
@Dnamei: OK, der Punkt ist gut. Vor allem, weil gar nicht so~ viel Zeit in der Show vergangen ist (weniger als 2 Jahre, oder irre ich mich da?). Man könnte vielleicht noch argumentieren, dass gerade bei der Handelsgesellschaft es niemand rausposaunt, dass viele der anfänglichen Erfindungen von ihr kommen. Später ändert sich das aber schon, sobald sie ihren Workshop hat und bei der Kirche tätig ist. Und sollte sich die Geschicht später noch weiter damit beschäftigen wäre das ja auch in Ordnung - eine Erzählung muss ja nicht jedes Thema gleichzeitig angehen, manchmal hilft ein wenig Ordnung.
Ganz witzig ist, dass Cipo auf dieser Seite (!) sogar einen der Hauptunterschiede von Dr. Stone und Bookworm erwähnt hat:Denke das nailed es so ziemlich. Es erklärt auch sofort, wieso ich mit Myne mitfiebern konnte, wenn sie etwas erfindet, während man bei Senku einfach nur auf den nächsten Knall wartet. Senku ist auch ein fantastischer Charakter, während Myne ein realistischer ist. Im Prinzip ist Bookworm auch eher eine Geschichte über das Wachstum von Myne, während Senku von Anfang an schon exzellent ist (ich bin nicht mal sicher, ob er emotional wächst, oder er einfach immer so war wie z.B. am Ende von Staffel 1 und man einfach nur eine neue Seiten an ihm sieht).Zitat von La Cipola
In gewisser Weise sind die Charaktere in Dr. Stone ja auch fast nur Karrikaturen, aber das passt durchaus dazu, dass sie am Ende für den Plot verantwortlich sind. Bookworm hat im Prinzip genau das umgedrehte Konzept und der Plot ordnet sich den Charakteren unter. Natürlich immer noch da und schreitet auch vorran, aber die Charaktere sind das Zentrum.
Bei Dr. Stone gehe ich aber auch noch nen Schritt weiter und würde behaupten, dass die Welt ebenso nur Schauplatz ist. Man verbringt erstaunlich viel Zeit in dem Dorf am Anfang, aber so richtig ein Gefühl dafür bekommt man eigentlich nie. Es ist halt einfach "das Dorf, wo die Arbeitskraft wohnt und was halt so steinzeitmäßig ist". Also in dem Sinne dient die Welt auch eher dem Plot.
Oshi no Ko hab ich jetzt bis zum 53. Kapitel gelesen. Insgesamt fließt die Geschichte doch besser, als erst angenommen. Wobei man merkt, dass Rubys Arc (Mädchen) sich eher wie ein Abfallprodukt von Aquas (Junge) anfühlt (so sehr, dass sogar der Autor das auf einer Seite angemerkt hat^^°). Hauptpunkt ist hierbei, dass alle neuen Mitglieder ihrer Idol Gruppe aus den Schauspielproduktionen von Aqua kommen, welche der klare Fokus sind. Damit ist der Vergleich mit Runway de Waratte sogar noch stärker, wo auch Chiyukis Modellkarriere WEIT weniger relevant war als Ikutos. Schätze, weils Shounen ist, müssen die männlichen Hauptcharaktere eher im Mittelpunkt stehen^^
Die Geschichte behandelte bisher neben Reality Dating Shows auch noch Underground Idols, Theater vs. Film Produktionen und das Spannungsfeld zwischen Adaption und Manga. Gerade letzteres wird ein wenig anders ausgespielt als man es typischerweise erwartet. Bei jedem Thema sind eingestreut einerseits Einblicke in die Produktion (leider nicht so sehr wie bei Act-Age, aber genug, dass man ein Gefühl dafür bekommt), aber auch einige soziale Kommentare ("Frauen haben nicht witzig zu sein!" und... naja, mit der Idol Industry hat man ja quasi nen Freifahrtschein, sich über alle möglichen Themen auszulassen^^). Wie von mir schon prognostiziert gibts natürlich auch social media Kritik und online Mobbing.
Die Mörderplotline tickt hierbei durchweg im Hintergrund. Aber sie wird oft genug eingestreut, dass man merkt, dass der Autor noch dran denkt und weiterentwickelt (z.B. im 52. Kapitel durch die PTSD, die Aqua von dem direkten Miterleben von Ais Mord immer noch hat, was eine schwere Störung bei ihm hinterlassen hatte. Spannend ist hier auch, dass Akane sagt, sie würde ihm bei dem Mord des Dratziehers helfen. Was eher auf eine toxische Beziehung hindeutet, aus meiner Sicht sollten Paare eher dafür sorgen, dass keiner der beiden sich selbst zerstört^^). Nen Romance Sideplot muss es natürlich auch geben. Es gibt zwar einige Kapitel, die ich klar als Comedy einordnen würde, aber darunter mischen sich auch immer welche, die eher in eine ernste Dramarichtung gehen. Das ist weiterhin das Spannende an dem Manga: Man weiß nie komplett, in welche Richtung es sich entwickelt und die Szenarien und Themen sind sehr abwechslungsreich.
Was man aber mögen muss, ist, dass Aqua als ein großer Manipulator von Situationen und Gefühlen inszeniert wird. Er rettet Leute, dreht Schauspielproduktionen noch mal hin, beeinflusst Geschehnisse über die sozialen Medien und scheint immer das beste aus der Situation rausholen zu können. Das sorgt dafür, dass das Ende der bisherigen Arcs doch recht vorhersehbar wurde und ein wenig die anderen Charaktere untergräbt, weil sie häufig auf ihn angewiesen sind. Zumindest wird das im aktuellen Arc ein wenig aufgebrochen, aber ich gehe trotzdem davon aus, dass er die Situation am Ende geradebiegen wird^^
Spy X Family [1-23] hatte ich auch vor einiger Zeit gelesen gehabt. Prinzipiell hat es mir gefallen, aber größere Bedenken habe ich auch. Und zwar kommt mir die Geschichte doch sehr gemächlich vor. Das ist immer mein Problem mit diesen Serien, die auf Langzeit ausgelegt sind, aber ein Konzept haben, was sich schwer ändern lässt. Hier ist es ziemlich klar: Wenn einer der beiden rausfindet, welchen Beruf der andere tatsächlich nachgeht, ist ein Point of no Return der Story erreicht. Daher muss der Autor versuchen, so lange wie möglich auf der Stelle rumzutanzen, weil man ja nicht weiß, ob sonst das ursprüngliche Appeal verlorengehen könnte.
Und so "fühlt" sich der Manga bis dahin, wo ich ihn gelesen habe, so an, als würde ne Menge passieren, aber der Status Quo ändert sich praktisch nicht. Der meiste Fortschritt passiert wohl bei Anya in der Schule, aber da will ich ganz ehrlich sein: Das ist für mich kein besonders interessanter oder einzigartiger Aspekt von Spy X Family. Dann gibt es noch die scheinbar wichtigen Missionen von Twilight, die gut inszeniert werden, sich aber auch letztendlich so anfühlen, als würden sie nichts großartig verändern.
Die meiste Dynamik bringt der Manga ein, indem er neue Charaktere einführt, und da ist er dann ein wenig wie Kaguya-sama, was auch eher den Status Quo erhalten und primär durch Nebencharaktere Dynamik reingebracht hat. Ich frage mich bei Spy X Family, ob man hier bald mit einer Progression vom Plot oder der Charaktere rechnen kann, oder ob der Autor es wirklich alles hinhält und die beiden erst im "großen" Finale von ihren Jobs erfahren. Hatte bei dem Konzept einfach gedacht, dass es etwas schneller "in die Vollen" gehen würde. Keine Ahnung, ob das jemand hier (weit genug) gelesen hat, aber wäre auch Spoilern nicht abgeneigt was das angeht. Denn am Ende vom Kapitel 23 dachte ich mir nur "what's the point?" und habs dann erstmal weggelegt.
Das klingt jetzt sehr negativ, weil Charaktere und die Hintergründe (die Architektur!) echt gut waren, und Anya unheimlich süß ist. Auch das Setting in einem (alternativen) Kalten Krieg ist spannend und verträgt sich mit der Comedy erstaunlich gut. Ein wohliges Familiengefühl kommt auch zustande. Der Manga hat sicherlich genug gute Seiten.
--Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): Noel The Mortal Fate, Knights of Xentar, Demons Roots, Aliya: Timelink, OPUS: Echo of Starsong, OPUS: Rocket of Whispers, MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight
Geändert von Sylverthas (31.08.2021 um 14:42 Uhr)
Also ich bin momentan bei Mission 52 und
Und da wir gerade bei Comedy sind: Ich lese im Moment auch Magu-chan: God of Destruction und bin bei ch 58. Als ich angefangen habe das zu lesen musste ich wohl an die 15 Chapter auslassen, weil sie nicht mehr verfügbar waren, aber wirklich vermisst habe ich die nicht. Den eine wirkliche Story gibt es hier nicht, höchstens Charaktere Arcs. Von daher könnte man jetzt vermutlich immer noch einsteigen und bekommt entweder mit der Zeit ein Gefühl für die Charaktere oder liest sich eine kurze Zusammenfassung zu den Charakteren durch.
Es ist halt Comedy Slice of Life mit Göttern des Chaos in putzigen Minaturversionen, die ihre Macht großteils verloren haben, aber nicht ihren Glauben an die eigene Überlegenheit. So hat man also einen schönen Kontrast zwischen dämonischen Wesen mit entsprechenden Kräften (Zerstörung, Wahnsinn, etc.) und Größenwahn, die normalerweise gefährlich wären, aber die hier entweder durch die menschlichen Charaktere entschärft werden oder weitesgehend harmlose Sachen anstellen. Bzw. die Umgebung nimmt es einfach als harmloser war, als es eigentlich ist^^. Im Mittelpunkt steht dabei die Schülerin Ruru und der von ihr befreite Gott der Zerstörung Magu Menueku.
Die ersten drei Kapitel geben dabei schon einen recht guten Eindruck wie es abläuft. Und da es wie gesagt keine übergeordnete Story gibt, ändert sich daran auch nichts. In der Masse kann es sich daher schon abnutzen, aber wenn man einzelne Kapitel liest finde ich, dass es in Ordnung geht. Für mich hat es schon einen gewissen Charm, wenn ein Chibi Gott von Unterwerfung und Anbetung faselt und dann seinen neuen Kult auf einem Best Friends Forever Tagebuch begründet.