Klonk.
Panisch keuchend erwachte Lexi aus einem unruhigen Schlaf. Der Kater saß immer noch tief im Mark, aber wenigstens waren die Kopfschmerzen endlich verflogen. Gabe stand vor ihr und deutete mit der Hand auf etwas, was direkt neben ihr lag.
"Da.", sagte er kurz und knapp.
"D-da, was?", murmelte sie und rieb sich die Augen.
"Ich dachte du könntest was damit anfangen.", antwortete der Franzose und grinste verschmitzt. Das fade Licht der Schreibti•••••••• umstrahlte seinen Körper von hinten, sie erkannte nur schemenhaft sein Gesicht. Neben dem Bett lag das Hausmädchenkostüm, nunmehr verstaubt und wahrscheinlich übersät mit Bügelfalten. Und jetzt lag ein Maschinengewehr darauf. Ein dreckiges, beschissen aussehendes Maschinengewehr.
"Damit?", kam die Gegenfrage ihrerseits. "Das Ding ist Schrott, das sehe ich von hier. Was zum Geier hast du schon wieder angestellt?" Sie drehte sich von Gabe weg und schloss die Augen, in der Hoffnung wieder einzuschlafen.
"Ich hab's geklaut von ein paar Chinesen, die auf der anderen Seite campieren und... äh, ich dachte du könntest viell-"
"Was, wenn ich nicht in Stimmung bin? Was, wenn ich dir sage, dass ich gerade andere Probleme habe als so 'ne blöde Hitlersense wieder zusammenzubauen? Was, wenn ich gerade 'ne Minute brauche? Oder eine Woche? Oder ein Jahr?" Pause. "Mein Bruder ist tot, Gabe. Wahrscheinlich umgebracht. Zumindest glaub' ich das, sofern das Asiaten-Gör nicht gelogen hat. Hab' ihm sogar das Leben gerettet in der Hoffnung, Neues rauszukriegen aber - fuck, da gibt es nichts, was ich gerade tun kann. Nichts. Und das nervt, weißt du? Das... das ist inaktzeptabel in jeder Hinsicht. Also, warum lässt du mich nicht einfach...", sie woltle die Frage zu Ende stellen, aber Gabe war schon aus der Kajüte herausgerannt. Wahrscheinlich war er selbst genervt von ihr. Kurz schaute sie zur geschlossenen Zimmertür, dann herunter auf das Maschinengewehr. Dann wieder auf die Tür.

Nur in Unterwäsche und Pistolenholster gekleidet schälte sie sich aus dem Bett, hob das schwere Mistding auf und drapierte es auf dem Schreibtisch. Was sollte es schon groß für einen Unterschied machen? Wenn sie es reparieren würde - was dann? Ihr war das Teil zu klobig, somit blieb wohl nichts anderes übrig als es wem anders aufs Auge zu drücken wenn es fertig wäre. Aber wem? Sie entnahm eine Zigarette aus Tannings Schachtel und zündete sie an. Soviel zum Thema "Rauchen im Inneren nicht gestattet". Sie schaute auf das Gewehr, schaute noch einmal zur Tür, blies etwas Rauch aus dem Mund und verkündete laut ihren Gedankengang.

"Fuck it. [Aufgabe My]"