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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 6 - Zhanjiang

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Shelley hatte große Schwierigkeiten, Etwas genaueres zu erkennen, da der Rauch die sicht auf weitere Ferne hinaus stark behinderte und dann sogar vollkommen unmöglich machte.
    Was sie aber zu erkennen glaube, war ein Rudel wilder Hunde, die sich im Westen aufhielten und immer wieder schnell und hungrig durch die Gassen rannten, als suchten sie nach einer Fährte.

  2. #2
    Gabe zog sich, seitdem sie die Insel voller Piraten verlassen haben, eine Kippe nach der anderen rein. Er hatte zusammen mit Lexi vermutlich mehr Zeit damit verbracht an der Reling zu stehen und zu quarzen, als dass er geschlafen hat.
    Nur Gott sei Dank hatte diese überhand nehmende Gewohnheit keinen schlechten Einfluss auf den Heilprozess seiner Hand, vermutlich tat die viele Zeit auf hoher See sogar gut. Vor wenigen Tagen schmerzte jeder Handgriff noch leicht, doch mittlerweile kribbelte die alte Wunde nurnoch und er war sich sogar ziemlich sicher, dass er seine Hand so geschickt wie eh und je benutzen konnte.

    Doch die Monotonie wurde unterbrochen, sie hatten tatsächlich richtiges Land erreicht, auch wenn er sich den angeblich rettenden Hafen... einladender vorgestellt hatte. Stattdessen schwammen sie im brackigsten Wasser der Welt, dichter, schwarzer Rauch vernebelte teilweise die Sonne und es war allgemein einfach nicht schön. Außerdem stank es schlimmer als in jedem Banlieu.
    Es überraschte ihn ein wenig, dass gerade die alte Schachtel nicht stillhalten konnte. Er hätte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich ein Taschentuch vors Gesicht hält und stänkert... stattdessen zog der Drache los und kam wenig später mit ein paar Neuigkeiten zurück.
    Auch Nathan hielt die Füße nicht still und berichtete ihnen schon bald von einer Gruppe Menschen mit LKWs. Seinen Scherz fand er hingegen... keine Ahnung.
    "Versuch ihnen doch mit deinem Megafon etwas durchzugeben. Wenn sie hören, dass wir keine Zombies oder Aggressoren sind, können wir vielleicht sogar richtig Kontakt aufnehmen."
    Der Franzose lächelte ob seiner Idee ehe er sich neuen Dingen zuwand, immerhin... Prudence hatte von weiteren Waffen gesprochen und egal was passierte... die würden sie brauchen. Auch wenn Gabe Bammel hatte, immerhin hatte er sich fast selbst in die Luft gejagt, irgendwer musste sich den Kram holen und er war definitiv der Schnellste hier von allen.
    "Schnell wieder rein, alles schnappen, schnell wieder raus... das kannst du doch..."

    Gabriel ließ die Arme kreisen, dehnte seine Waden und ließ die Finger knacken. Jetzt war Showtime und er würden allen beweisen, dass auf ihn Verlass war! [Aufgabe Theta. Probe auf Agilität]

  3. #3
    Jul stand an Deck der Heather und starrte auf dieses Steuerhaus. Irgendwie müssten sie es schaffen... Auch wenn sie noch nicht so recht wusste wie.

    "Meinst du, wir müssen unseren Weg da durchkämpfen?", fragte Nathan sie. "Ich fürchte schon ... das könnte wohl der schwierigste Kampf bisher werden.", sagte die junge Deutsche, die schon letztes mal schwer bewaffnet ihr Leben für sie eingesetzt hatte. "Naja, eine kleine Armee wird das schon brauchen". Sie nickte nur stumm zur Bestätigung, doch als sie sich wenige Augenblicke darauf zu ihm umdrehen wollte, war er nicht mehr da. Sie konnte gerade noch erkennen, wie er in den dreckigen Fluss sprang und am Ufer zu ihrer linken an Land ging.

    Nathan war noch nicht lange weg, da kam dieser Indonese, Suparman, aus der gleichen Ecke zurück an Bord geschwommen. Jul rümpfte die Nase, als er dicht neben ihr zurück auf die Heather kletterte. "Bäh.. dieser Fluss stinkt ja noch schlimmer als man es von hier oben glaubt." Aber er hatte ein paar interessante Dinge mitgebracht. Und er erwähnte einen merkwürdigen Laden. Jul wurde dabei hellhörig. Sie hatte eigentlich nie viel für Mystisches übrig gehabt. Sie war eher immer der pragmatische Typ. Dennoch... Sie dachte an ihren "Ausflug" mit Shoana. Auch wenn sie früher im Hole ein Bordell geführt hatte, sie hatte ihr auf ihrem Weg in die Piratensiedlung einige Dinge erzählt, die Jul durchaus neugierig machten. Es klang sehr verlockend dem Laden einen Besuch abzustatten.

    Andererseits... sollte sie in dieser Lage, in der sie waren, wirklich nur an sich denken? Hatte sie sich nicht vor kurzem noch vorgenommen mehr für die Gruppe zu tun? Ihre Nahrungsvorräte gingen bedrohlich zur Neige. Vielleicht sollte sie lieber versuchen, erst Mal etwas zu essen zu besorgen?

  4. #4
    Eine total verdreckte Stadt offenbarte sich Matt. Wie er sich die Ufer des Kanals, die Umgebung und praktisch alles andere, was sich nicht gerade auf dem Schiff befand, genauer ansah, überraschte es ihn jedenfalls nicht, dort mehrere Menschen zu sehen. Nein, Menschen war schon lange nicht mehr der passende Begriff. Selbst für einen Zombie sahen sie schon ziemlich mitgenommen aus. Es waren schon eher wandelnde Komposthaufen, die schon auseinanderfallen, wenn man sie nur schief ansah. Zumindest wirkte es so. Auf der anderen Seite hatten sie es irgendwie geschafft, zu überleben (insofern man wandernde Fliegennester noch als irgend lebend bezeichnen konnte).

    Hinzu kam noch, dass die Luft mindestens genauso roch, wie die Stadt aussah. Matt hielt seine Hand schützend vor den Mund, auch wenn er wusste, dass die giftigen Dämpfe, die in der Luft hingen, so, oder so ihren Weg in seinen Organismus finden würden. Anscheinend schien das keinen allzu sehr zu stören, waren die anderen doch bereits damit beschäftigt, sich umzusehen.
    Im Moment würde Matt sich aber wohl zurückziehen, zumindest, bis er sich genügend vorbereitet hatte. Fürs erste ging es also zurück in "seine Bastelwerkstatt", wie er den Maschinenraum mittlerweile nannte.

  5. #5
    Gabe atmete tief durch, blickte auf das mittlerweile gräulich-braune, doch ehemals hellweiße, Deck der Heather, wo die Schwimmenden den nach Abwasser und Kloake riechenden Kanal an Bord getragen hatten und ließ sich nun selbst in das Brackwasser gleiten, wobei auch er feststellen musste, dass die Temperaturen gewaltig gefallen waren seit sie die Inselparadiese verlassen hatten.
    Charisma -2 für 2 Stationen!

    Er schwamm an das östliche Kanalufer und benutzte die rostige und eiskalte Leiter, die vor ihm auch schon von Prudence benutzt worden war und ähnlich wie die rüstige Dame vor ihm, verstand auch er es meisterhaft, sich von Deckung zu Deckung zu schleichen und so aus dem Blickfeld der Untoten zu bleiben, grade nun, wo er dank Niki wusste, dass gerade auf der Ostseite des Kanals höchste Vorsicht geboten war.

    Eine Leiter jedoch, die auf das Dach des Schleusenhauses führte, konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen, so musste er also um das Gebäude herumlaufen und sich damit dem Blick der Zombies preisgeben. Natürlich würde er sie damit auch in die Nähe des Hauses locken, doch eine andere Möglichkeit sah er nicht, also massierte er sich die lansgam erkaltenden Muskeln, atmete einmal tief durch und begann zu sprinten!
    Probe auf Agilität, erschwert um 2 - Bestanden!

    Die Köpfe der verfehmten Kreaturen ruckten herum und diejenigen, die noch aufrecht gehen konnten, schlurften auf ihn zu, ihre graue Darmschlingen wie Schleppnetze hinter sich herziehend. Andere hoben nur den Kopf und krochen in beharrlichem, doch unglaublich langsamen Bewegungen auf die Stelle zu, wo sie seiner ansichtig geworden waren.

    Der Franzose hingegen hatte mit den Untoten leichtes Spiel und obschon Einige von ihnen bedrohlich nahe kamen hatten sie gegen den agilen Mann wenig Chancen. Endlich war Gabe um das Schleusenhaus herum gelaufen und sah tatsächlich die Leiter, die nach oben führte. Behände und schnell war er die eisigen Stiegen nach oben geklettert und sah nun das "Krähennest", welches Prudence vorhin vom Kran aus gesichtet hatte.
    Zwei Leichen lagen dort, verwest und bis auf die Gerippe abgemagert. Sie saßen sich gegenüber und trugen Winteruniformen des chinesischen Militärs, das konnte nur den Schluß zulassen, dass sie seit mindestens 9 Monaten hier lagen. Gemessen an den Verpackungsüberresten der Rationen, die sie umklammert hielten, schien es als wären die beiden Soldaten verhungert.
    Es schien seltsam, sie hatten noch Munition in ihren Gewehren, ansonsten aber keine Ausrüstung und vor allem in ihren Rucksäcken auch keinerlei Nahrung mehr.
    Fast so als waren sie hier mit der Absicht stationiert worden, nicht länger als wenige Stunden den Posten besetzen zu müssen. Doch dann schien etwas Schlimmes passiert zu sein und möglicherweise waren sie hier tagelang gefangen. Ein Feind, so mächtig oder zahlreich dass ihre Gewehre keinen nutzen mehr gehabt hatten und eine Flucht sinnlos schien.

    Gabe zwang seinen Atem zur Ruhe und während die Untoten gierig an der Leiteer kratzten und hinter dem Schleusenhaus herumwankten, machte er sich daran das Scharfschützengewehr und das schwere, mit Standfuß versehene, Maschinengewehr abzumontieren.
    Beides wog schwer in seinen Händen und er wusste, dass es fast unmöglich sein würde mit den Beiden Gerätschaften sauber zu schwimmen.
    Doch da sie kein Boot hatten, musste er es wagen.
    Gewandt sprang er von dem Dach und machte einen Satz über die schweren Sandsackbarrieren. Sicher kam er unten an, musste sich jedoch sofort wieder seinen gierigen Verfolgern entziehen und bald wieder umfing ihn das kühle Nass.
    Wie zu erwarten war, schien es extrem kompliziert, mit den beiden schweren Waffen in der Hand und im Rucksack zum Boot zu schwimmen.
    Gabe konnte nur hoffen und beten, dass keines der beiden Gewehre allzu nass wurde...
    Glücksprobe auf Scharfschützengewehr - Bestanden!
    Glücksprobe auf Maschinengewehr - Fehlschlag!


    Zitat Zitat
    Aufgabe My
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: Geschick, erschwert um 2
    Hintergrund: Das Maschinengewehr ist durch die Wassereinwirkung in zu schlechtem Zustand. Eine Reparatur ist zwingend notwendig um die Waffe einzusetzen.
    Erfolg: Maschinengewehr, Kampf +8 zur freien Verteilung
    Misserfolg: Unbrauchbares Maschinengewehr
    Optionale Stationsaufgabe "Silver Guardian" nun nicht mehr verfügbar!

    Scharfschützengewehr Kampf +9, zur freien Verteilung



    Celina hatte einige interessante Bücher in der Hand, doch so richtig nützlich sollte Keines von ihnen sein.
    Doch das änderte sich als sie schließlich auf einen Reiseführer stieß, in dem die meisten der Natur-Reservate Chinas beschrieben wurden. Darunter war auch das Hedi-Reservoir, welches hier - Stand 2010 - für seine malerischen Seenplatten und seine steilen Felsformationen bekannt und berühmt. Es gab dort kaum Wanderwege und die Natur war in ihrem sehr natürlichem Zustand belassen und durfte dort mit mächtigen Nebelwäldern vor sich hin wuchern.
    Von einer Militärbasis war dort tatsächlich auch zu lesen. Eine offene Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg mit festungsähnlichen Aufbauten, sollte es dort angeblich geben.

    Und dann fand sie auch schon tatsächlich ein Buch mit chinesischer Grammatikerklärung!

    Zitat Zitat
    Aufgabe Ny (Wanderaufgabe)
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf: Intelligenz
    Hintergrund: Wenn das Buch ausreichend studiert wurde, kann das Wissen um die chinesische Sprache vielleicht noch einmal nützlich werden.
    Erfolg: Grundlagen der chinesischen Sprache, Intelligenz permanent +1
    Misserfolg: -2 Intelligenz für 2 Stationen

    Geändert von Daen vom Clan (26.09.2013 um 13:01 Uhr)

  6. #6
    Interessant.
    Die paar Informationen über die Militäranlage notierte Celina eifrig.

    Aber wo man nun endlich wieder in ehemals besiedelten Gebieten unterwegs war, konnte es auch nicht schaden, sich mit den Grundlagen der hiesigen Sprache vertraut zu machen.
    In Großstädten, selbst verlassenen, war das Lesen von Schildern sicherlich eine nützliche Fähigkeit. [Aufgabe Ny]

  7. #7
    Ivan begab sich in die dreckige Brühe, als kampfgestählter Russe konnte ihm das kalte Wasser nicht einmal ein Grunzen, sondern lediglich ein Stirnrunzeln entlocken.
    Charisma -2 für 2 Stationen!
    Mit schnellen Zügen des geübten Söldners war er drüben angekommen und schon war auch er im dichten, fast verwildert zu nennenden, Gebüsch auf der Lauer und sah den Laden direkt vor sich. In den Schaufenstern stapelten sich allerlei seltsame Phiolen und Kräuter, einige waren schon verfault oder zu Staub zerfallen. Das Glas der Auslage schien beschädigt und zeigte unzählige Haarrisse auf, doch noch schien sie zu halten.
    Ivan wartete eine besonders dicke, nach Öl stinkende Dreckswolke ab und schnellte dann aus dem Gebüsch heraus und rannte direkt auf das Gebäude zu. Da er nicht wissen konnte ob die Tür verschlossen war oder anderweitig gesichert, reifte in den wenigen Augenblicken seines adrenalingepeitschten Rennens ein fast verrückter Entschluss der ihn grimmig grinsen ließ.
    Probe auf Agilität - bestanden!
    Geschützt durch den dicken Rauch rannte er mit voller Kraft auf das Schaufenster zu und warf sich mit der Schulter voran gegen die Scheibe. Die Augen zusammengepresst und die Fäuste zum Faustschlag bereit, rollte er sich geschickt in blitzenden und funkelnden Scherbenregen ab und schob sich vorsichtig in Deckung.
    Fast alarmiert und aufgeregt waren draußen das Schlurfen und Geifern der Untoten zu hören, die instinktiv wahrnahmen, dass sich Etwas verändert hatte, doch nicht in der Lage waren zu erfassen was es war. Ivan, der nun unter einem Regal direkt unter dem Schaufenster lag und übelriechende Würzeln vorsichtig zur Seite schob, sah, wie sich über ihm eine verweste Hand bewegte und stupide tastend den geborstenen Schaufensterrahmen entlangfuhr, dann jedoch wieder verschwand als aus dem Herzen des Wohngebietes wieder und abermals einige Schüsse zu hören waren. Ohne es zu wissen, hatten die chinesischem Überlebenden ihm vielleicht gerade das Leben gerettet und Ivan nickte sich selbst entschlossen zu als er schließlich unter dem Regal hervorkroch und sich rasch und mit der nötigen Erfahrung im Laden umsah.

    Als Erstes fiel ihm eine Tiefkühltruhe ins Auge, doch da der Strom aus war, konnte er darin nur schwarzverfaultes Fleisch ausmachen, in welchem sich schon allerlei Maden und anderes Getier tummelten und so war er heilfroh, dass die Deckel dicht schlossen und somit der Geruch kaum aus der Truhe drang.

    Viel interessanter schienen da schon die Kisten zu sein die essbare Wurzeln enthielten, die in Sand gelagert waren und insofern in gutem Zustand waren.
    Auch konnte er einige kleine Kistchen finden in denen sich in braunes Papier eingeschlagene Tabletten befanden. Die meisten von ihnen waren nur schwer zu entziffern, denn nicht nur waren sie in einer für ihn fremden Sprache, Nein, auch die Schrift selber war sehr unsauber und verwischt. Einige wenige von ihnen waren aber doch vielleicht für den internationalen Verkauf oder für Touristen gedacht, denn sie erhielten unten anstehend noch ein paar englische Sprachfetzen.
    Und was er lesen konnte, waren zauberhafte Namen wie "Der Kranich spreizt die Flügel" und "Der weise Mönch schläft tief."
    Hierbei konnte es sich nur um Medikamente oder Aufputschmittel handeln!
    Grimmig nickend packte Ivan alles bisher Gefundene ein.

    - Essbare Wurzeln, +2 Nahrung für die Gruppe
    - chinesisches Aufputschmittel, +4 Agilität für einmaligen Einsatz, zur freien Verteilung
    - chinesisches Schlafmedikament, kann die Folgen des Status "Gebissen!" hinauszögern


    Ivan war gerade dabei sich abzuwenden und mit dem Fund zu verschwinden, als er aus dem Augenwinkel etwas Seltsames wahrnahm. An eine Wand gelehnt standen drei mehr als seltsame Objekte gelehnt. Es handelte sich um nach Verwesung stinkende Mumien von Tieren, wie er mit Entsetzen feststellen musste. Ausgetrocknet, augenlos, mit allerlei Spruchbändchen versehen, lagen sie in einem großen Schrank, nicht fein angerichtet, sondern mehr durcheinander.
    Verwirrt und neugierig ließ Ivan einen Finger über eine Hundemumie gleiten, als ihm in Bruchteilen von Augenblicken sein Fehler auffiel.
    Brennend schoss das Adrenalin durch seine Adern als ihm siedend heiß klar wurde, dass die so aufbereiteten Mumien keinesfalls nach Verwesung stinken durften und erschrocken wollte er den Finger zurückziehen, die andere Hand zur Abwehr erhoben.
    Probe auf Kampf - misslungen!
    Doch war es zu spät. Sein Körper wollte sich nach hinten werfen, die Muskeln brannten schon vom Adrenalin, doch war es durch enien Funken lähmendes Entsetzen nicht zu schaffen, den Finger zurückzuziehen, als ein halbverwester Kinderkopf aus den Mumien hervorjagte und ihm den Mittelfinger der linken Hand abbiss. Die Mumien selbst waren im Regal festgebunden, so dass das zum Zombie verwandelte Kind nur den Kopf aus dem Schrank zwischen zwei Mumien hervorquetschen konnte, doch das Unheil war angerichtet. Ivan starrte tonlos auf den Stumpf seines abgebissenen Fingers und das nächste, woran er sich erinnerte, war, dass er sich wieder auf dem Schiff befand.
    Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Hatte das Kind als frischverwandelter Zombie von den Mumien fressen wollen? War das Kind hinter den Mumien versteckt worden und diese dann im Schrank festgebunden, so dass die ledrigen Leiber eine Art Gitter hätten ergeben sollen? Er wusste es nicht.

    Was er aber wusste, war, dass noch Niemand die Verletzung bemerkt zu haben schien...

    Ivan hat nun den Sonderstatus "Gebissen!"

  8. #8
    Ivan fluchte... und fluchte... und fluchte... gedanklich natürlich. Wurzeln und Dope hatte er abgegriffen, doch der Preis... das war es dann wohl für ihn. Er hätte viel früher reagieren und sich den Rest des Fingers mit seinem Messer abschneiden müssen, dann hätte er vielleicht nicht dieses Schicksal vor sich, zu einem dieser Untoten zu werden. Scheinbar war das noch keinem aufgefallen, doch das unvermeidliche stand ihm bevor. Wie lange es dauern würde, das wusste er nicht. Tja, das war also sein Schicksal, als Untoter herum zu wandeln.

    Was er da hatte, kam ihm von diesem Dr. Q bekannt vor. Ein Medikament, das den Kreislauf eines Menschen verlangsamt und so schlaferleichternd wirkt und ein zweites, aufputschend wirkendes. Und diese Wurzeln... die hatte er schon zu seiner Söldnerzeit nicht gemocht, doch in der Not durfte man nicht wählerisch sein. Doch wie sollte er mit seinem... Problem... umgehen? Den Stumpf... hatte er mit dem Tuch abgebunden, das er ursprünglich um Mund und Nase trug und darüber seine Handschuhe. So fiel seine Wunde wohl nicht wirklich auf. Das, oder der Rest der Gruppe war mit anderen Dingen beschäftigt. Und falls alle Stricke reißen sollten... nun... dann war ja noch sein Messer da. Er würde ganz gewiss nicht zu einem dieser Untoten werden, komme was wolle. Und so setzte sich Ivan am Bug des Schiffs auf eine Liege und sah vor sich ins Leere...

  9. #9
    Shelley fühlte sich machtlos. Was sollte sie nur tun? Die verzweifelte Hoffnung, durch den dichten Nebel - wenn man es denn so nennen konnte - etwas zu erkennen war weitestgehend Hoffnung geblieben, da nützte auch das runde Fernglas-Teil nichts.

    Mittlerweile lief sie hilflos auf und unter Deck herum, beruhigte sich jedoch nach und nach mehr. Sie war an diesem Punkt der Reise niemandem eine große Hilfe, hatte sich aber nun damit abgefunden. Manchmal war es einfach wichtig, das zu erkennen und sich im selben Zug einzugestehen, dass das Nichtstun den anderen vielleicht mehr helfen würde als unüberlegtes Hals-über-Kopf-Handeln. Als sie auf der Flucht aus Sidney das letzte Mal etwas Unüberlegtes getan hatte, hat das nur wenig geholfen...

    Sie stand kurz vor dem Erfolg. Die Flucht aus Sidney hatte sie geschafft, wenn sie sich zuvor auch selbst in Gefahr gebracht hatte. Die Nachricht von Ian, die Willy Stern verkündete, hatte sie quasi durchdrehen lassen. Bescheuerter Weise war sie in einer Nacht- und Nebelaktion geflüchtet, hatte Andrea und den Rest ihrer Ex-Kollegen zurückgelassen, wäre dabei beinahe drauf gegangen. Doch irgendwie meinte es das Schicksal gut mit ihr und sie war in Sicherheit. Vor sich der Blick auf das Meer, hinter sich der Blick auf die anderen Flüchtlinge, die noch folgen würden. Alle würden sie durchkommen. Jedenfalls war das der Plan. Bis...

    Shelley schüttelte den Kopf. Es war albern, sich jetzt mit den Gedanken zu belasten. Sie hatte es ohnehin abgehakt und sich selbst davon überzeugt, dass sie keine Schuld traf. Sie hatte nur das Beste gewollt und konnte nicht ahnen, dass durch ihr Tun mindestens drei Personen sterben würden. Es war ein rettender Gedanken-Anker, darauf zu hoffen, dass alles was sie tat vielleicht mehr Menschen geholfen hatte, als darunter leiden mussten.

    So nahm sie die Finger von der Reling - tief in Gedanken hatte sie kaum mitgekriegt, dass ihre Füße sie auf das Vorderdeck getragen haben - und blickte nur sehr kurz nach vorne. Ohne die Aussicht auf nichts als Nebel wäre es vielleicht ein schöner, ja fast romantischer Platz. Doch der dreckige Dunst ließ sich mit der größten Fantasie nicht wegdenken.

    Als sie sich umdrehte, um abermals das Deck zu verlassen, blieb sie dann doch stehen. Ivan saß dort und sah sie an. Obwohl... beim zweiten Hinsehen kam es ihr mehr so vor, als würde er durch sie hindurch sehen, einfach ein gnadenlos tiefes Loch in die Luft starren. Dass er ihr seichtes Winken nicht zu registrieren schien, obwohl sie eigentlich doch direkt in seinem Blickfeld stand, schien das zu bestätigen. "Hallo?", kündigte sie ihre Anwesenheit nachträglich an, doch noch immer reagierte er nicht. Langsam war sie fast etwas besorgt, trat schließlich näher.

    "Hallo! Geht es Ihnen gut?", fragte sie und fühlte sich ganz gut dabei, einen neuen Kontakt zu schließen, bevor dieser starb oder vom Schicksal unrettbar verurteilt wurde. Es war vielleicht nicht einfacher, Personen sterben zu sehen, die man mochte, doch Optimismus war in diesen Tagen das A und O. Hinterher warf man sich ja doch immer nur vor, wenn man jemanden nicht kannte.

  10. #10
    Besser vorbereitet, begab Matt sich wieder nach draußen. Alle anderen schienen noch immer stark beschäftigt zu sein. Deshalb nahm er sich die Zeit, die Umgebung näher zu betrachten. Dabei fielen ihm ein paar Kisten auf, die immer Wasser umhertrieben. Es wäre vielleicht eine gute Idee, einmal nachzusehen, was dort drin war. (Aufgabe Gamma)

  11. #11
    "Hallo! Geht es Ihnen gut?" war es, was ihn aus seinen Gedanken holte. Wie konnte es sein, dass er vor sich diese junge Frau nicht wahr genommen hatte bis eben? Er nickte und hielt sich die Hand. "Es... Kriegsverletzung." meinte er, "Sie sich melde. Ich Ivan Dolvich" stellte er sich vor und hielt sich die Hand, an der er verwundet worden war. Durch die Handschuhe war nichts davon zu sehen, was ihm doch sehr gelegen kam, doch... was sollte er der jungen Frau nun sagen, wo er selbst nicht einmal wusste, was kommen würde oder was er tun sollte? Und dann noch der pochende Schmerz an der Stelle, an der ein Teil seines Mittelfingers fehlte. Und wer weiß, wie lange er diese Ausrede noch verwenden konnte, geschweige denn wie lange er noch bei Verstand blieb? Oder würde er irgendwann seelenlos sich über die Gruppe her machen?

    Die Ruhe sollte er bewahren und das konnte er recht gut, was nicht zuletzt daran lag, dass er ohnehin keine wirkliche Gesichtsmimik zeigte. "Sie sich nich mache Sorge." setzte er nach und... lächelte, trotz des pochenden Schmerzes.

  12. #12
    Der alte Soldat wirkte zumindest ruhig, vielleicht war es aber auch schon Lethargie.

    "Ich bin Shelley. Shelley Weinberg", antwortete sie als der Russe sich vorstellte und sah auf die Hand. Irgendwas war hier nicht in Ordnung. Natürlich hatte der Mann verdient, tief in Gedanken zu sein, in diesen Tagen. Das war bei ihr selbst ja nicht anders. Doch irgendwas sagte ihr, dass er viel zu ruhig war. Vielleicht war es Intuition, vielleicht Menschenkenntnis, vielleicht ein Schuss ins Blaue, mit dem sie total daneben liegen würde. Doch irgendetwas stank hier.

    "Ich habe medizinische Erfahrung!", sagte sie langsam und besah sich dabei wieder die Hand, die er sich hielt. Sie hatte nur eine ganz allgemeine Frage gestellt und er bezog diese gleich auf die angebliche Kriegsverletzung, als wäre das der Mittelpunkt seines Befindens, als müsste er eine Ausrede haben. "Ich kann sie mir ja mal ansehen, die Verletzung!", fügte sie lächelnd hinzu und ahnte bereits, auf was das hier hinauslaufen würde. Vielleicht legte sie es einfach drauf an.

    "Ich meine... so alte Kriegsverletzungen können auch später noch schmerzhaft werden, merken Sie ja. Und zusätzliche Schmerzen müssen nicht sein, wir werden ja eh schon genug ausgesetzt hier. Ich habe zwar nicht so wirklich viel Nützliches dabei, aber immerhin sind wir quasi in Zhanjiang, da gibt es bestimmt andere medizinische Möglichkeiten. Mehr Verbände, Salben, Heilmittel."

    Shelley sah ihn fast etwas fragend an. Hatte er ihre Andeutungen verstanden? Die Sprachbarriere war ja immerhin da. Und vielleicht lag sie eben auch total falsch und es gab einfach nichts zu verstehen. "Wie gesagt, ich würd' mir das gerne ansehen. Wir können dafür auch unter Deck gehen, damit niemand etwas davon mitbekommt, wenn Ihnen das lieber ist. Stellen Sie sich einfach vor, dass ich ihre Ärztin bin und meiner Schweigepflicht nachkommen werde, sofern Sie das verlangen."

  13. #13
    Auch Nathan war von seinem "Ausflug" zurück gekehrt. Es gab also noch Überlebende in dieser Stadt. Und die Tatsache, dass sie es so lange geschafft hatten in diesem Dreck hier zu überleben, sprach dafür, dass es innerhalb der Wohnblöcke vielleicht doch nicht so schlimm war.

    *grummel*

    Juls Magen knurrte verdächtig laut. Es war eine Weile her, dass sie sich zuletzt richtig satt gegessen hatte. In den letzten Tagen auf dem Meer waren ihre Vorräte immer weniger geworden. Und Fische hatten sie auch keine mehr gefangen. Und so dreckig wie dieser Kanal war, konnte sie wohl auch nicht damit rechnen, dass sie so bald wieder frischen Fisch aufgetischt bekommen würden. Sie erblickte Ivan, der auf einem der Liegestühle saß. So wie er aussah, war er ebenfalls an Land gegangen. Aber anscheinend hatte er dort nicht so viel Glück gehabt wie vor einigen Tagen beim Angeln. Hätte er doch sonst sicherlich etwas gesagt, wenn er Vorräte gefunden hätte. Es grummelte erneut in ihrer Magengegend. Wie es aussah, blieb ihr keine andere Wahl, als selbst dafür zu sorgen. Sie räusperte sich...

    "Hey, Leute!" rief sie quer über das Deck der Heather, in der Hoffnung dass sie genügend hören konnten. "Wenn wir es schaffen diese Schleuse hier zu überwinden ist es ja nicht mehr allzu weit bis zum Reservat, wo wir hoffentlich sicher sind und Rettung finden. Allerdings brauchen wir bis dahin noch ein bisschen und unsere Vorräte gehen zur Neige. Und wenn ich ehrlich bin, ich hab nen Mordshunger! Also würde ich vorschlagen, dass wir uns noch mal in die Stadt begeben und gezielt nach was zu essen suchen sollten. Ich erkläre mich freiwillig dazu bereit. Wenn mich jemand begleiten möchte, kann er oder sie das aber gerne tun." (Aufgabe Beta, Kampf)

  14. #14
    Lexi konnte abermals ihre ganze Erfahrung in die Waagschale werfen und das Gewehr problemlos reparieren.
    Probe auf Geschick - bestanden!

    In den Händen hielt sie nun ein Maschinengewehr, Kampf +8, zur freien Verteilung.

  15. #15
    Jul hiefte sich an Bord und warf die kugelsichere Weste sowie das Regencape, in welches sie die Landkarte eingewickelt hatte, vor sich auf den Boden. Sie würde später überlegen, wem sie die Sachen am besten gab, erst Mal musste sie trocken (und idealerweise auch sauber) werden. Sie wollte sich gerade auf den Weg in eine der Kabinen machen, da sah sie Shelley und Celina, die gerade die Treppe hinauf kamen und sich unterhielten. Jul konnte leider nicht verstehen, um was es bei ihrem Gespräch ging, aber sie bemerkte, dass sie beide einmal zu ihr hinüber sahen, sie aber nicht ansprachen und offensichtlich auch nicht weiter beachteten.

    Jul senkte den Kopf. ‚Natürlich sprechen sie mich nicht an. Warum sollten sie auch?‘ Jul hatte nie viele Freunde gehabt, und Freundinnen noch weniger. Eine einzige sogenannte „beste Freundin“ hatte sie in ihrem Leben gehabt. Und das war im Kindergarten und den ersten zwei Jahren der Grundschule. Danach war Melanie weggezogen. Sie hatte zwar immer Kontakt mit ihren Klassenkameradinnen und Kameraden gehabt, und auch später mit den anderen aus ihrem Leichtathletikverein oder aus dem Studium, aber über eine lose Bekanntschaft ging es dann doch sehr selten hinaus. Jul war kurz davor, zum zweiten Mal an diesem Tage eine Träne zu vergießen, doch riss sie sich zusammen. ‚Nicht hier, wo dich jemand sehen könnte…‘

    Sie schlich hinter den beiden vorbei und begab sich in die Kabine, die sie in den letzten Tagen zum schlafen, umziehen und gelegentlichem frisch machen verwendet hatte. Da sich ihr Frischwasservorrat bedrohlich verringerte, verzichtete Jul auf eine ausgiebige Dusche. Stattdessen wusch sie sich nur mit einem Waschlappen den gröbsten Dreck von ihrem Körper. Nur den Gestank bekam sie nicht so richtig weg. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihr Gesicht wirkte mager und abgeklärt, die Traurigkeit war ihr zum Glück nicht anzusehen. Sie fuhr sich einmal mit den Fingern durch die Haare (ein eher kläglicher Versuch sie zu kämmen, aber der alte Vantowers hatte leider weder Bürste noch Kamm in seiner Kabine aufbewahrt) und zog sich dann ein neues Top über. Zwar auch nicht mehr das frischeste, aber immer noch sauberer als das, mit dem sie zuvor durch das brackige Kanalwasser geschwommen war. So konnte sie wenigstens dem Rest der Gruppe gegenüber treten, ohne dass man gleich davon laufen würde.

    Als sie das Deck wieder betrat, waren Celina und Shelley immer noch da. Und Shelley fiel grad Celina um den Hals. Jul schluckte den Kloß, der gerade in ihrem Hals aufsteigen wollte, eilig herunter. „Hey, nehmt euch ein Zimmer, wenn ihr euch so gern habt!“ rief sie den beiden entgegen, in der Hoffnung, dass diese den Scherz verstanden, auch wenn ihre Stimme dies nicht gerade vermuten ließ.

  16. #16
    Celina konnte vor sich sehen, wie kleine Zahnräder sich in Shelleys Kopf drehten. Offensichtlich war ihre Vermutung korrekt gewesen.
    Mit einer, wahrscheinlich der Überraschung zuzuschreibenden, ziemlich ausdruckslosen Miene, sagte die Ärztin: "Wow. Die Welt ist echt klein"

    Dann platzte sie heraus: "Das ist echt... boah! Auf der Pirateninsel? Ich meine... nicht, dass mich das überrascht. Wenn es jemand schafft, dann... dann Andrea, a-aber trotzdem...
    Sie hat mir jetzt nicht das Leben gerettet... nicht direkt... aber... ich hab in der kurzen Zeit nachdem die... Zombies kamen und wir... w-wir fliehen mussten total viel von ihr gelernt und ein kleines Stück ihrer Kraft verstanden und irgendwie versucht, das..."
    Shelley schien nach Worten zu ringen.

    "Wenn ich Andrea nicht gehabt hätte... in den paar Tagen... ich glaube, ich hätte irgendwann aufgegeben oder... oder es einfach irgendwie nicht geschafft oder so. Ich weiß bis heute nicht, wie ich so dumm sein konnte, einfach abzuhauen. Wenn das alles ein bisschen anders gelaufen wäre, wär' ich vielleicht heute noch mit ihr unterwegs."

    Ein wenig verwirrt schaute Celina ihr Gegenüber an. Sie hatte Schwierigkeiten, Shelley zu folgen, was die Amerikanerin nun anscheinend realisierte.
    "Uh, sorry!", beeilte sie sich mit einem nahezu ansteckenden Grinsen. "Jedenfalls... oh-wow, das sind wirklich tolle Neuigkeiten, danke! Wenn Andrea dich pausenlos rettet, musst du so cool sein, wie ich dich finde."

    Verlegen kratze Celina sich am Kopf, öffnete den Mund, um etwas (vermutlich uncooles) auf dieses Kompliment zu erwidern-

    Und dann geschah etwas, womit sie beileibe nicht gerechnet hatte:
    Shelley fiel ihr spontan um den Hals.
    "Danke!"

    Nein, mit so einer emotionalen Reaktion hatte sie in der Tat nicht gerechnet. Anscheinend mussten das bahnbrechende Neuigkeiten für Shelley gewesen sein.
    Ein wenig überrumpelt murmelte Celina ein kleines "K-keine Ursache" und erwiderte die zwar plötzliche aber durchaus nicht unangenehme Umarmung.

    „Hey, nehmt euch ein Zimmer, wenn ihr euch so gern habt!“, ertönte es aus Richtung der Tür.
    Celina spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie hatte während ihrer Unterhaltung mit Shelley gar nicht bemerkt, dass die Deutsche das Deck verlassen hatte und in der Zwischenzeit zurückgekehrt war.
    Irritiert und peinlich berührt spähte Celina an Shelley vorbei und sah die Frau an.
    Hatte sie einen Witz gemacht?
    Celina war nicht ganz sicher, denn sie glaubte, einen bitteren Unterton in ihrer Stimme vernommen zu haben.
    Langsam, vorsichtig und noch immer mit einem leicht verlegenen Lächeln löste sie sich aus Shelleys Armen und wandte sich dann der Deutschen zu.
    "Ja, es tut uns wirklich leid, gnädige Frau, die Jugend von heute besitzt wirklich kein Schamgefühl mehr, sich einfach so in der Öffentlichkeit zu drücken!!! Ich bitte aufrichtig um Ihre Entschuldigung für solch gar unsittliches Betragen." Der Satz wurde von einem Knicks begleitet, aber Celinas Lächeln war mehr freundlich denn spöttisch.
    Man sollte manche Dinge besser mit Humor nehmen.

  17. #17
    Autsch, da war ihr Spruch anscheinend nach hinten los gegangen. Jul versuchte es daher mit einem Grinsen. "Hey... ähm... ist schon gut" Sie ging zu den beiden hinüber. "Sorry, war nicht so gemeint, wie es vielleicht rüber kam." Sie hoffte, dass Celina sie verstand. Dieser Knicks gerade hatte sie doch sehr verwirrt.

    "Ähm.. sagt mal, wisst ihr was jetzt eigentlich der Plan ist? Irgendwer wird wohl ran müssen und die Schleuse öffnen." Sie sah hinauf zu den Schleusentoren und dem Steuerhaus am rechten Ufer. Der Weg dorthin war von hier aus leider nicht genau auszumachen. Es warteten vermutlich noch die eine oder andere unliebsame Überraschung auf sie. Da fiel ihr etwas ein. "Moment..." und sie lief hinüber zu der Stelle, wo sie ihre Fundsachen abgeladen hatte, schnappte sich die Landkarte und eilte zurück. "Ich hab eine Karte der Gegend hier gefunden. Vielleicht könnte die ja auch irgendwie nützlich sein?" zeigte sie Shelley und Celina die Karte und sah sie fragend an.

    Geändert von Layana (01.10.2013 um 13:41 Uhr)

  18. #18
    Als Celina sich von ihr löste, wandte auch Shelley sich zur Stimme um, die der Deutschen gehörte.

    "Ja, es tut uns wirklich leid, gnädige Frau, die Jugend von heute besitzt wirklich kein Schamgefühl mehr, sich einfach so in der Öffentlichkeit zu drücken!!! Ich bitte aufrichtig um Ihre Entschuldigung für solch gar unsittliches Betragen."

    Wie war das jetzt gemeint? Das Lächeln wirkte nicht böse, vielleicht nahm sie es leicht. Man konnte ja nicht mal genau sagen, wie Jul es gemeint hatte. Wussten die beiden etwa nicht, dass Ironie und Sarkasmus in einer Zombieapokalypse nicht funktionierten?

    Im spontanen Glück lief sie immer wieder Gefahr, den Filter auszuschalten, der zwischen Hirn und Mund lag und bei ihr ohnehin viel zu locker saß. Irgendwie müsste sie erst mal die Stimmung auflockern. In Gedanken hörte sie sich schon sagen: Hey. Wir spielen WK II. Celina und ich bilden eine Allianz und du verlierst. Okay? Doch die Reflexion sagte ihr, dass das keine gute Idee wäre. Die beiden würden das sicher nicht so witzig finden wie sie. Verdammt - niemand außer ihr würde das witzig finden.

    Und bevor sie doch seriös werden konnte, war es Jul, die den Ernst der Lage zurückholte. Sie besorgte sogar eine Karte von der Umgebung. Shelley nickte lächelnd. "Uuh, ja. Das ist ja perfekt... also... in Anbetracht der Situation. Celina und ich haben uns eben auch schon unterhalten und... das mit den Schleusentoren scheint eine gute Idee. Naja - Celina war der Kopf und ich habe danebengestanden und abgenickt, was sie sagte." Ein weiteres, verschmitztes Grinsen folgte. "Wir sollten das auch möglichst bald machen, denn die Nahrungsvorräte gehen so langsam aus. Und der Qualm hier ist ja auch nicht gesund. Außerdem... no offense, aber du kannst ja auch mal wieder eine salzfreie, heiße Dusche gebrauchen, ne?!" Shelley grinste und versuchte, der Deutschen mit einem Zwinkern verständlich zu machen, dass sie das nicht böse gemeint hatte.

    Sie sah sich für einen Moment um, blickte dabei sogar in Richtung der Schleusen, an dessen Ostseite sich offenbar ein Steuerhaus befand, wie die Karte verriet. "Aber wer geht? Ich würde das wohl auch machen, aber ich bräuchte jemanden an meiner Seite, der stark ist und kämpfen kann... und eine Waffe wäre auch nicht schlecht. Haben wir da noch was übrig? Ich weiß sonst auch nicht, wie ich mich nützlich machen kann und bin relativ ausgeruht. Aber wir sollten erst mal sehen, ob sich nicht sonst jemand finden lässt, der schon dafür gewappnet ist und unbedingt will." Unbedingt wollen. Das war sicher der falsche Ausdruck. Es gab vermutlich sehr wenige, die sich unbedingt dafür in die Scheiße schicken lassen wollten. Zombies waren eben doch nicht so cool, wie man sich sie in der Sicherheit des Fernsehschirms eingebildet hat.

  19. #19
    "Ob sich nun jemand unbedingt freiwillig da hoch wagt, glaube ich zwar eher nicht, aber du solltest Fritz fragen, ob er dich begleitet. Er ist bei solchen Aufgaben echt eine gute Hilfe. Und was Waffen angeht, ich hab leider keine, die ich dir geben könnte. Die alte AK hier ist auch nicht mehr im besten Zustand. Für mal einen vereinzelten Schuss taugt die noch, aber bei ganzen Zombiehorden - und die befürchte ich leider da drüben - wird's wohl nicht mehr reichen. Vielleicht kann Dolores dir ja ihr Gewehr leihen? Das ist schon ein ordentliches Teil. Oder wir fragen Lexi um Rat."

    Jul kratzte sich am Hinterkopf. Jetzt war sie mit ihrem Englisch am Ende. "Ich hätte sonst nur noch diese Weste und das Regencape hier. Aber das wird uns vermutlich nicht weiter bringen."

  20. #20
    Es war eine weite Reise gewesen, doch seit der Pirateninsel war Dolores vorgekommen, als wären nur Bruchteile von Stunden vergangen. Sie erinnerte sich an kaum etwas, hier und da hatte sie aktiv etwas wahrgenommen - als Celina sie voller Freude über ihre Wiederkehr umarmt hatte, oder als Fritz ihr wenig später zugenickt hatte als wollte er sagen: "Gut gemacht und gern geschehen." Sie hatte nichts gut gemacht. Alleine wäre sie umgekommen. Hatte sie es überhaupt verdient, gerettet zu werden? Was, um alles in der Welt, hielt sie eigentlich an diesem Leben fest? War ihr Stolz so übermächtig, dass er alles andere in den Schatten stellte? Ohne Frage, ihr gesamter Überlebenswille war von dem Gedanken getragen worden, dass sie nicht war wie die anderen. Sie würde sich nicht einfach umbringen, fressen oder verwandeln lassen. Sie war die Starke, die einzige die es offenbar Wert war, dass sie überlebte, sie war jemand, auf den man stolz sein konnte.
    Aber nur mehr sie selbst war übrig, die auf sie stolz sein hätte können. Und selbst diese eine Person, selbst ihr eigenes Ich, hatte gerade überhaupt keine Intentionen mehr, stolz zu sein. Sie fühlte sich elend. Und alleine. Eigentlich hätte sie sich schon vor zehn Jahren so fühlen müssen. Wann war sie eigentlich zu so einer furchtbaren Ignorantin geworden? Und warum?

    "Lori, du bekommst Falten wenn du wieder so verzwickt schaust.", hatte Mister Williams immer gerne gesagt, um sie aufzuziehen. Bei dem Gedanken daran musste sie lächeln, aber damals hatte sie das nie besonders erquicklich gefunden. Sie hatte es meist mit einem ärgerlichen Kopfschütteln abgetan und für den Rest des Tages nicht mehr mit ihm gesprochen. Obwohl, manchmal hatte sie ihn angefaucht, dass er sie ja niemals vor ihren Freunden "Lori" nennen sollte. Wieso eigentlich? Früher hatte sie das geliebt. Und ihn hatte sie geliebt, aber jede Gelegenheit genutzt, ihm das nicht mehr zu zeigen. Und Barbara erst.. sie war ein so hübsches Kind gewesen. Sie war äußerlich ohne Zweifel nach ihr geraten, aber hatte wohl das weiche Herz ihres Mannes geerbt. Eigentlich hatte sie nur das Beste von den Eltern bekommen, und trotzdem hatte sie das einfach nicht annehmen können. Nein, Barbara hätte sich so entwickeln sollen, wie ihre Mutter es vorgesehen hatte, damit sie auch davon zehren konnte und mit ihrer hübschen, begabten Tochter angeben konnte. Bei all dem hatte sie, Dolores, vollkommen übersehen, dass ihr Kind immerhin ihren eigenen Kopf entwickelt hatte, sich von niemandem aufhalten ließ und ihre Träume verfolgte. Eigentlich beneidenswert.

    Geplagt von all diesen Gedanken stand Dolores schließlich auf dem Deck des Schiffes und besah sich die Barriere, die ihnen den Weg versperrte. Eigentlich war es ein reines Selbstmordkommando zu versuchen, die Schleuse zu öffnen, aber es schien auch der einzige Weg zu sein. Eigentlich hätte sie auch sofort losspazieren können, je schneller es für die anderen weiter ging desto besser. Und nun, da sie ihre Lebensansichten etwas überdacht hatte, erschien es ihr nicht furchterregend, zu sterben. Auf der Insel hatte sie sich ans Leben geklammert, weil sie nicht mit dem Gefühl, versagt zu haben aus der Welt scheiden wollte. Aber... was genau konnte sie denn daran jetzt noch ändern?

    Dolores stutzte kurz. Es gab zumindest eine kleine Sache. Eine winzige Kleinigkeit, die es vielleicht ein bisschen besser machen würde. So machte sie sich auf die Suche nach Celina, die gerade mit Shelley Weinberg und dieser Jul zusammenstand. Ihr war egal, ob sie die drei bei etwas unterbrach, und komischerweise fühlte sie, dass sie ein bisschen nervös war. "Ich bin gar nicht Mrs. Thomas.", platzte sie heraus, als sie Celina erreicht hatte. "Eigentlich heiße ich Dolores Williams. Ich hatte einen Ehemann, George, der schon am Anfang der Katastrophe erwischt wurde. Wir hatten ein hübsches Haus nahe Sydney. Mister Thomas war nur... nun, ich weiß nicht. Er hat mir geholfen, aber er war nie mein Mann. Und ich hatte eine Tochter, Barbara. Nein, Clover. Sie würde sich freuen, wenn ich sie so nenne. Sie wäre jetzt ein bisschen älter als du und sie wollte einfach nur, dass alle Menschen glücklich sind." Die drei Frauen starrten sie an und Celina wusste wohl nicht recht, wie ihr geschah. Verlegen sah Dolores zu Boden. "Entschuldige. Ich dachte nur... irgendjemand sollte wissen, wer ich wirklich bin. Und du bist ein kluges Mädchen, ich schätze dich sehr. Ich wollte, dass wenigstens du die Wahrheit kennst, auch wenn es vielleicht nicht so wichtig ist." Es war wichtig für sie, doch in Wirklichkeit war das alles wohl nur eine Kleinigkeit wenn man bedachte, was alle Menschen seit der Katastrophe erlebt hatten. Aber falls sie wirklich in dieses Häuschen gehen würde, um die Schleuse zu öffnen, musste einfach jemand, oder eben Celina, die sie wirklich mochte, Bescheid wissen. Sie wollte nicht mit einer Lüge sterben, und sie wollte auch nicht mit einer Lüge leben. Sie wollte einfach nur Mrs. Williams sein und die Erinnerungen an George und Clover weiter tragen.

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