Sie hatten das Schleusentor öffnen und so ihre Reise fortsetzen können.
Der Alptraum der Stadt Zhanjiang lag hinter ihnen.
Letzte traurige Ausläufer von schwarzverbrannten Hütten säumten links und rechts den Weg ihres Kanals.
Zerstörte Jeeps und selbst ein Panzer der chinesischen Armee standen traurig Zeuge von der verzweifelten und verlorenen Schlacht der Chinesen gegen die untote Bedrohung, die letzten Endes ihren Siegeszug aus dem asiatischen Raum in die ganze Welt angetreten war und die Menschheit nun an den Rand der vollkommenen Auslöschung gebracht hatte.
Hoffnung wäre törricht, doch einen Funken Torheit musste sich jeder der 15 Überlebenden eingestehen. Fritz, Shoana und Alice sollten nicht umsonst dem Tode anheim gefallen sein und nun galt es mehr denn je, weitere durch die Zombies zerstörte Familien und gefallene Freunde zu verhindern. Das Heilmittel sollte nun die Gedanken und Handlungen Aller prägen, konnte das Ziel ihrer langen und hunderte von Meilen messenden Reise doch das Ende des Krieges, des Vernichtungsfeldzugs, bedeuten.
Mittlerweile waren die Temperaturen weiter gefallen, ein kalter, klammer Mantel als Vorgeschmack des kommenden Winters legte sich drückend auf die Schultern ihrer Seelen. Tapfer und unerbittlich schnaufend trug die Heather sie immer weiter Richtung Norden und versagte auch nicht ihren Dienst, als gegen Abend des gleichen Tages feines Schneegestöber einsetzte.
Endlich waren sie an der Stelle angekommen, die schon der Militärtrupp, der die Anlage und damit das Heilmittel suchen wollte, passiert hatte: Der Fluss machte einen Bogen in Richtung Westen und würde sie damit wieder von ihrem Ziel weg führen. Genau so wie die Kampftruppe „TwilightHope“ war es nun auch an ihnen, den schwankenden Grund ihres Schiffes zu verlassen und zu Fuß weiter den Weg in Richtung Wildnis zu suchen und zu finden.
Wer sich von ihnen auf das Spurenlesen verstand, konnte eine alte Lagerstatt ausmachen, die sich genau an dieser Stelle fand, mit Spuren, die dann schließlich Richtung Norden führten. Ohne sich lange aufzuhalten marschierten die Überlebenden los, getragen von der Hoffnung auf das zu findende Heilmittel. Als sie hinter dem ersten flachen Hügel verschwanden, war die Heather aus ihrem Blickfeld gewichen. Die stolze, kleine Yacht lag nun traurig und verlassen an der Flussbiegung. Schmutzig mittlerweile, in all ihrer Treue stolz im Flusswasser auf und ab treibend. Es war nur ein kurzer Abschied gewesen obschon das Schiff für gut einen Monat ihre Heimat und ihre Festung gewesen war. Ihr Rückzugsort, wenngleich auch mit einem guten Appetit auf Treibstoff gesegnet.
Ein letzter Blick zurück reichte den meisten als Abschiedsgruß, der Blick nach vorne, nach Norden, offenbarte dichte Wälder und schwer zu durchquerende Wildnis, verschlimmert und verschlechtert durch die einsetzende Kälte und der niedrigen Temperaturen.
Geändert von Daen vom Clan (05.10.2013 um 09:39 Uhr)