So, mit Kyousougiga durch und das verdient auch ein ernst gemeintes, wenn auch kurzes Review:
Kyousougiga ist wirklich eine Serie, die mich sehr überrascht hat. In Vorbereitung auf diese Season habe ich bereits die OVAs und Folge 0 gesehen und war zunächst wenig beeindruckt, als die ersten Episoden essentiell die OVAs mit etwas wichtigem extra Content waren. Also, wenn ihr diese Serie sehen wollt, Finger weg von den OVAs und Folge 0.
Erzählung
Kyousougiga hat 10 Folgen und ist vollständig und auch in sich komplett abgeschloßen. Die ersten Folgen betreiben quasi nur World- und Characterbuilding, ohne irgendwo hinzugehen, aber wenn diese Geschichte einmal ins Rollen kommt hört sie nicht mehr damit auf.
Die bunte Welt von Mirror Tokyo lebt seit Jahren in ewiger Stagnation, bis ein Mädchen namens Koto sich auf der Suche nach einem schwarzen Hasen durch das Gefüge von Zeit und Raum in diese Welt hämmert. Begleitet von ihren Familiars A und Un findet entdeckt sie diese Stadt die von einem Mönch, einem Priester und einem Dämon regiert werden.
Die Serie ist den größten Teil der Zeit verspielt, während sie zum Plot aufbaut, wird dann aber prompt ernster, ohne jedoch in geistlose Brutalität auszubrechen. Die behandelten Themen bewegen sich stark im Bereich von Familie und Existenzberechtigung.
Charaktere
Die Charaktere sind der Kern von Kyousougiga und die größte Stärke der Serie. Mit viel Liebe und Zeit bringt uns die Serie jeden einzelnen wichtigen Charakter nah und erklärt seine Funktion in der Stadt, seine Konstellation mit anderen Charakteren, seine Wünsche und Ambitionen, seine Vorlieben und Abneigungen, um die Kumulation dieser dann zu den eigentlichen Ereignissen der Geschichte führen zu lassen.
Visuell
Kyousougiga hat einen eigenen Stil, der - passend zur Serie - sehr bunt und verspielt ist. In Bewegung wird es leider manchmal etwas mau, da diese Serie offensichtlich mit so wenig Budget auskommt, dass sogar Trigger Mitleid bekäme. Doch wie bei Trigger macht das der Serie sehr wenig aus, sie arbeitet wunderbar mit dem was sie hat und überdeckt ihr schwaches Budget mit kunstvollen Ideen. Viele Sachen werden auch durch die Form der Stadt möglich gemacht, so dass es kein Brechen des Stils ist, wenn auf der Straße nicht nur Menschen, sondern auch seltsam geformte Dämonen und Platzhalterpappaufsteller herumlaufen und stehen.
Die Stadt regeneriert sich, egal wie viel Schaden angerichtet wird, was dazu führt, dass Koto des Öfteren auf einen Zerstörungsmarathon geht und sehr viel zu Bruch geht. In Szenen von Zerstörung geizt der Anime nicht.
Es sieht visuell alles ein wenig wie ein Gatchaman Crowds ohne CGI. Im Guten, wie im Schlechten.
Sound
Die Hintergrundmusik tut ihre Arbeit, das Opening ist sehr passend, weil es sehr verspielt ist, aber auch auf die späteren Ereignisse hinweist, wenn man genau hinsieht. Was mich schon beiden OVAs begeistert hat, war folgender Insert Song:
Wenn euch also noch Kandidaten für die Herbstumfrage fehlen und ihre Interesse an devianten Anime habt, schaut doch mal bei Kyousougiga rein.