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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 5 - Piratensiedlung

Baum-Darstellung

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  1. #31
    Jul wollte gerade aufbrechen, da kam Lexi auf sie zu und gab ihr noch ein paar Tipps zum Umgang mit der frisch erworbenen AK-47. Auf den Rückstoß also sollte sie aufpassen, alles klar. Sie hatte früher mal ihrem Vater im Schützenverein das Schießen ausprobieren dürfen. Eigentlich war es ja nie so ihr Ding gewesen, so dass sie es bei den 2-3 Versuchen gelassen hatte. Aber jetzt musste sie all ihren Mut zusammen nehmen. Jetzt ging es nicht um einen blöden Holzpflock, jetzt ging es um Menschenleben. Und zwar um die Leben der Menschen, mit denen sie die letzten Tage verbracht hatte und die ihr, sie konnte es kaum glauben, nach und nach ans Herz gewachsen waren.

    Jul lud die AK-47 und machte sich auf den Weg. Sie sah sich noch einmal um und sah, wie die kleine Leo, begleitet von der Dunkelhäutigen, die sich in den letzten Tagen enorm im Hintergrund gehalten hatte, die ihr jedoch früher schon mal öfters im Hole begegenet war, entgegen kamen. Sie stellte sich ihr als Shoana vor. „Wir werden dich begleiten“ entgegnete sie Jul mit einem mystischen Grinsen auf ihren fragenden Blick hin. Jul war zwiegespalten. Einerseits war sie froh, dass sie nicht alleine losziehen musste. Helfende Hände waren immer gut. Aber warum ausgerechnet Leo? Auch wenn die anderen heil aus der Piratensiedlung zurück gekommen waren, mit den Piraten war nicht zu scherzen.

    „Ihr schafft das schon! Wir werden für eine kleine Ablenkung sorgen“ rief ihr Dolores noch hinterher und deutete auf die von Suparman gefundene Grube mit Zombies. Mit neuem Mut bestärkt machten sie sich also auf den Weg in die Nacht hinaus und auf die Piratensiedlung zu.

    Die Nacht machte die Angelegenheit nur bedingt leichter. Die Straßen waren zwar weniger voll als sie es am Tage vielleicht gewesen sein mögen, allerdings wurden die Gestalten dadurch auch um einiges zwielichtiger. „Besuchen wir jetzt endlich Jack Sparrow?“ kam es leise von Leo neben ihr. Jul beugte sich zu ihr runter und legte ihren Zeigefinger auf den Mund. „Psst... Leo, wir müssen jetzt leise sein, damit die Piraten uns nicht entdecken. Wir wollen schließlich was von ihrem Benzin haben, und dass ohne sie vorher danach zu fragen.“ Leo nickte. Jul war sich nicht sicher, ob sie alles verstanden hatte, aber das Wichtigste, nämlich dass sie leise und vorsichtig sein mussten, schien bei ihr angekommen zu sein. So schlichen sie also durch die Gassen. Hin und wieder begegnet sie zwar einem Bewohner, aber glücklicherweise schienen sie wenig Notiz von Ihnen zu nehmen. Und wenn hatten die Männer nur Augen für Shoana, die es mit ihrer mystischen Art immer wieder schaffte diese um den kleinen Finger zu wickeln.

    So kamen sie also gut voran, bis sie an den Hafen gelangten. Hier lagen etliche Piraten-Boote an den Stegen und wie Jul erkennen konnte, waren einige sogar mit Kanonen ausgestattet. Sie schluckte schwer. „Was für ein Glück, dass wir denen nicht auf offener See begegnet sind.“ Sie versteckten sich hinter einem kleinen verlassenen Fischerboot und sondierten die Lage. „Was denkt ihr, wo könnten die wohl ihren Treibstoff lagern?“ fragte Jul die anderen beiden und blickte sich um. Doch Shoana war ihr bereits zuvor gekommen. „Da drüben“ flüsterte sie und blickte zu einem Metallschuppen auf der anderen Seite des Hafengeländes hinüber. Ja! Das musste es sein. Leider war der Hafen nicht leer. Doch sie hatten es schon so weit geschafft, sie mussten es einfach wagen.

    Und wieder einmal war ihnen das Glück hold und sie schafften es ohne großes Aufsehen zu erregen hinüber zu dem Lager. Jul wollte schnell die Tür öffnen und sich herein schleichen, doch... „Mist, verschlossen“ murmelte sie. Eigentlich hätte sie es sich ja denken können. In diesem Moment huschte Leo an ihr vorbei, kramte einen Schraubendreher aus ihrem kleinen Affenrucksack, den sie immer bei sich trug, hervor. „Lass mich das machen. Ich hab das schon mal gemacht.“ Da Jul keine andere Wahl hatte, ließ sie sie ran. Mit flinken Handbewegungen fingerte die kleine Mexikanerin an dem Schloss herum und es dauerte nicht lange bis die Tür offen stand. „Tadaa!“ Jul lachte sie an. „Wow, super Leo, vielen Dank.“ So rutschen die drei durch den Türspalt hinein in das Treibstofflager der Piraten.

    „Wir sollten so viel mitnehmen, wie wir tragen können.“ wies sie Leo und Shoana an. „Aber passt auf, dass ihr auch nicht zu viel nehmt, wir müssen schließlich noch zurück laufen können. Und ich befürchte, dass das mit dem Benzin unterm Arm nicht mehr so reibungslos verläuft wie die Hinweg.“ Sie nickten sich zu und schnappten sich die Kanister, jede gerade so viele, wie sie tragen konnte um noch davon laufen zu können. „Also Mädels, nehmt die Beine in die Hand und los geht’s!“ rief sie den beiden zu, bevor sie die Tür des Lagerhauses wieder aufstoß und zur Flucht durch die Siedlung zurück auf ihr (hoffentlich) sichereres Felsplateau aufbrachen.

    Leider dauerte es nicht lange, bis sich ihnen der erste Mann in den Weg stellte. Er sah groß und kräftig aus, schwankte allerdings auch ein wenig. Offenbar kam er auf direktem Wege aus einer Bar. „Hey, ihr Zuckerpuppen“ lallte er ihnen entgegen. Wohin wollt ihr denn mit unserem Sprit? „Ich... äh...“ Jul wusste nicht so recht, was sie ihm entgegnen sollte und blickte hilfesuchend zu Shoana. Diese jedoch lächelte nur, was ihr aber leider in dieser Situation auch nicht mehr weiterhalf. Dummerweise war der Mann dann doch nicht so besoffen, wie sie gehofft hatten und bemerkte, was die drei da gerade taten. „Ey, hier sind drei Weiber, die wollen uns Treibstoff klauen“ rief er lauthals über die Straße. Shit! Nicht lange, und es würde hier nur so vor Piraten wimmeln. „LAUFT!“ rief Jul und alle drei spurteten los.

    Dummerweise warteten hinter der nächsten Ecke schon drei Männer auf sie. „Seht zu, dass ihr davon kommt“ wies Jul ihre Begleiterinnen an. „Ich kümmere mich schon um die“ und schwang im gleichen Moment ihren Baseballschläger dem ersten Piraten über die Rübe. Geschockt über diesen Akt, verharrten die anderen zwei für eine Sekunde, die Jul nutzte, um die Kalaschnikow nach vorne zu holen. „Ich habe ein Gewehr und bin gewillt es auch zu nutzen!“ rief sie ihnen entgegen und versuchte dabei möglichst professionell auszusehen. Leider sahen diese Kerle nicht sonderlich beeindruckt davon aus. „Na und?“ antwortete ihr der größere der beiden und kam auf sie zu. Panik stieg in ihr hoch. Verdammt, was sollte sie nur tun? Nicht wissend, was sie da eigentlich genau tat, packte sie das Gewehr fester und drückte den Abzug. Der Mann wurde getroffen und taumelte rückwärts zu Boden. „Shit“ entfuhr es ihr. Sie hatte tatsächlich auf einen Menschen geschossen. In diesem Moment holte der dritte Pirat einen Säbel hervor. „Ey, du kleine Drecks••••, das wirst du büßen!“ Peng! Jul drückte erneut den Abzug. Glücklicherweise hatte Lexi sie auf den Rückstoßeffekt vorbereitet. Den Moment nutzend, dass die drei zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt waren, schnappte sie sich ihren Benzinkanister, den sie zuvor hatte fallen lassen, und rannte an ihnen vorbei, zu Leo und Shoana aufholend, die an der nächsten Ecke auf sie warteten.

    „Was ist los? Wieso seid ihr nicht weiter gelaufen?“ - „Es tut mir leid, wir wollten über die Mauer dort vorne springen und da bin ich wohl mit meinem Tuch hängen geblieben.“ entgegnete ihr Shoana mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Verdammt“ entfuhr es Jul. „Komm, ich versuche dich zu stützen. Leider sind wir wo etwas langsamer. Leo, geh du bitte vor uns sieh nach, ob die Luft rein ist.“ Die kleine nickte und verschwand in die nächste Gasse, kam jedoch kurz darauf wieder zurück und winkte sie herbei. „Alles klar“.

    So schafften sie es Straße für Straße weiter, bis sie schließlich kurz vor den Toren waren. Sie waren verwundert, dass ihnen auf ihrem Weg so wenige Männer begegneten, obwohl die Siedlung wohl noch recht wach war. Zumindest konnten sie aus einigen Straßen Entfernung Geräusche ausmachen. Jul hielt einen Moment inne. Nunu? Dieses schlurfen und stöhnen... anscheinend hatten Dolores und Fritz es geschafft die Untoten in die Siedlung zu jagen. Jetzt mussten sie nur noch das Glück haben ihnen nicht zu begegnen. Und zumindest dieses Glück war ihnen hold. Kein Untoter schaffte es in ihr Sichtfeld.

    Doch dummerweise hatten sie nicht mehr an die Wachen gedacht, welche am Eingangstor Patrouille liefen. Offenbar hatten sich diese nicht von den Zombies ablenken lassen. So standen ihnen nun also zwei bewaffnete Männer gegenüber. „Nicht so schnell, die Damen. Wir lassen uns nicht so einfach beklauen.“ - „Wer hat denn was von einfach gesagt?“ rief Jul, während sie den Abzug der AK-47 drückte und damit den weiter hinter stehenden Wachmann mitten in die Brust traf. Schnell ging sie in die Hocke, zog dabei ihr Messer aus der Gürtelschlaufe und stach es dem zweiten Mann, der unmittelbar neben ihr stand und sie mit seiner Pistole bedrohte, mitten ins Schienbein. „Ah, du verdammte...“ doch weiter kam er nicht, da Leo in diesem Moment auf den Mann zustürmte und ihn mit voller Wucht umschumbste. „Ihr seid doofe Piraten! Captain Sparrow ist ja gar nicht hier!“ schrie sie. Der Mann lag auf dem Boden und starrte das Mädchen an. Unweigerlich musste er grinsen. Jul nutzte diesen Moment der Verwirrung des Wachmannes und rief erneut zur Flucht auf.

    Sie schafften es ein paar Meter aus der Siedlung heraus, bis sie hinter sich einen Schuss hörte, gefolgt von einem Aufschrei unmittelbar neben ihr. „Oh nein, Shoana! Alles in Ordnung?“ Die Afrikanerin knickte zu Boden und hielt sich dabei die Hände vor den Bauch. „Scheiße!“ entfuhr er Jul. „Leo, lauf! Lauf zurück zu den anderen. Und nimm soviel Benzinkanister mit wie du kannst. Hier! Schnell!“ Nachdem sie Leo aus der Gefahr gebracht hatte, sah sie nach Shoanas Bauchwunde. „Schaffst du es?“ fragte Jul sie. Doch Shoana schüttelte nur leicht den Kopf und sah auf den Boden. „Los, du darfst nicht aufgeben. Wir müssen es nur zurück zu den anderen schaffen. Shelley flickt dich schon wieder zusammen.“ Mit diesen Worten packte sich Jul die übrigen Benzinkanister unter den einen Arm und hob Shoana mit dem anderen in die Höhe. „Du wirst mir hier jetzt nicht drauf gehen, hörst du!“

    Extreme Situationen entfesselten extreme Kräfte. So auch bei Jul. Leider half ihr auch die stärkste Kraft nicht gegen die Macht des Todes anzukommen. Wieder bei der Gruppe angekommen, legte sie Shoana vor Shelley und den anderen auf den Boden. Doch sie brauchte nichts zu sagen. Der leere Blick Shoanas sprach Bände. Sie hatte es nicht geschafft.

    Geändert von Layana (19.09.2013 um 23:20 Uhr)

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