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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 5 - Piratensiedlung

  1. #41
    Scheiße, was drückte ihm die Alte da bitte in die Hand? Vollkommen wortlos, ohne irgendeines Blickes würdigte sie ihn, hielt ihm einfach nur die Holzkiste hin und hätte er nicht zugelangt... die Alte hätte das Teil vermutlich fallen lassen und bei dem Glück was sie dauernd hatten, waren da vermutlich auch noch Bomben drin oder sowas.
    "Hey... was soll ich damit?" Die Frage hätte er sich auch sparen können, Prudence trabte schon wieder weg und lies Gabe ein wenig überfordert zurück.
    Behutsam setzte der Franzose den Kasten ab, öffnete den Deckel und...
    "Merde..." sein Kumpel hatte mal mit so einem Zeug hantiert. Während der Unruhen... das war tatsächlich Sprengstoff. Die Alte hatte ihm tatsächlich hochexplosiven Sprengstoff in die Hand gedrückt... mit extrem schlecht verarbeiteten Auslösern die so rostig und wackelig waren, dass er alleine beim anschauen die Furcht bekam, dass die Teile jede Minute hochgehen könnten.
    Aber irgendwie...

    Er wollte nicht mit den Leuten reden. Sie würden ihn für verrückt erklären und davon abhalten, vor allem wenn man den Zustand der Auslöser bedachte. Sein Plan war da nun auch nicht unbedingt die Krönung der ganzen Sache aber... hey. No Risk, no fun. So sagte man ja, oder?
    Mit einem ganzen Haufen C4 im Rucksack machte sich Gabriel auf den Weg zum Wachturm. Er würde das Scharfschützengewehr holen, komme was wolle. [Aufgabe Kappa. Gabriel geht los um das Scharfschützengewehr abzumontieren, benutzt dabei auch die Sprengfallen!]

    Geändert von Gendrek (19.09.2013 um 19:42 Uhr)

  2. #42
    Nathan fühlte sich immer noch bedrückt von seinem Erlebnis aus der Piratensiedlung. Noch immer ließen ihn die Erinnerungen nicht in Ruhe. Der tote Russe, mit aufgespaltenen Schädel. Alles seine Schuld, er hatte es zu verantworten, dass heute ein Mensch gestorben war. Eigentlich schon das zweite Mal, als er darüber nachdachte. Der Mann im Gemeinschaftszentrum, auf Wallis et Fortuna fiel ihm ein. Da war es noch etwas leichter gewesen, die Schuld von sich zu weisen. Er hatte ihn ja nicht direkt verletzt. Nur ... vernachlässigt. Dann der Soldat, der ihm dem Schlüssel zu werfen wollte. Schon drei Menschen, deren Tod er direkt oder indirekt zu verantworten hatte. Vielleicht war es bis zu einem gewissen Punkt unvermeintlich in so einer Situation selbst zu einem Monster zu werden. Wenn sie jeden mitnehmen würden, hätten sie am Ende niemals die Möglichkeit sicher bis zum Ende zu kommen. Wo immer das auch sein mag. Noch immer wussten sie nicht, was sie in China erwarten würde. Warum waren diese Millitärs so erpicht darauf, dass sie dorthin gingen?

    Langsam erreichte Nathan wieder die Gruppe, den Dschungel entgültig hinter sich lassend. Er war lange genug dort gewesen. Lange genug auf dieser Insel. Er suchte nach Jul und fand sie schnell wieder.

    "Tja, da sind wir wieder alle zurück. Auch die Oma hat es zurückgeschafft, so wie ich sehe. Weißt du, wir wollten zuerst alle gemeinsam agieren, und haben uns dann verlaufen. Dieses Dickicht ist schlimmer als man glauben mag. Ein Chaos. Hoffentlich hat es Shelley auch geschafft, habt ihr sie schon gesehen?",
    fragte er Jul.

    Sie erklärte ihm, dass sie sich hier bereitmachen würden, für eine finale Attacke, um die Treibstoff Reserven zu bekommen. Keine große Attacke, nur schnell rein und raus.

    "Bist du dir da wirklich sicher, dass du da mitmachen willst? Niemand zwingt dich dazu. Wir könnten auch andere mittel finden ... aber falls du es dir nicht anders überlegst, vielleicht kannst du das hier brauchen. Hoffentlich wird es gar nicht erst dazu kommen, aber naja, mein weiß ja nie. "


    Und damit überreichte Nathan ihr die AK-47. (Kampf +2)

  3. #43
    Gabe schlich sich durch den Dschungel und sah den Turm dann direkt vor sich.
    Oben auf dem Schützenstand lehnte eine Wache entspannt an einigen Kisten und schien das Scharfschützengewehr zu reinigen.

    Für ihn war der plan klar - er würde die Sprengfallen am Turm anbringen und so die Wache von seinem Turm herunterholen noch bevor sie einen Schuss abgeben konnte. Danach sollte es ein Leichtes sein, sie zu überwältigen, so die Überlegung.

    Mit hastigen Schritten jagte er durch den Dschungel, bestrebt, sich dem Turm von hinten zu nähern. Dann endlich sah er ihn durch das dichte Blätterwerk wieder, doch diesmal kam er von seiner ungeschützten Seite und konnte sich zwischen Fässer und Kisten hindurchzwängend dem Turm schließlich komplett annähern.
    Unendlich leise und mit zittriger Behutsamkeit holte er die Sprengkörper aus seinem Rucksack heraus und legte sie vorsichtig an einen der metallernen Stützbalken.
    Probe auf 20%igen Sprengfallen-Tod - Fehlschlag!
    Mit geschickten und schnellen Handgriffen waren die Bomben nach schweißtreibenden Sekunden scharfgemacht und warteten nur noch auf eine unvorsichtige Seele, um sie auszulösen. Gabriel ging einige Schritte zurück und nahm einen sandigen Stein in die Hand, konzentrierte sich.
    Probe auf Kampf - bestanden!
    Scharf einatmend und mit geschicktem Wurf warf er den Stein direkt auf einen der Auslöser und ein greller Lichtblitz, gefolgt von einer ohrenbetäubenden Explosion ließ das Trommelfell des Franzosen beben und die Fässer, hinter denen er Schutz gesucht hatte, erbeben.
    Dreck und Erde rieselten auf ihn herab und mit metallischem Knirschen fiel der Turm zur Seite, aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie der Pirat panisch mit den Armen ruderte und um Hilfe schrie, dann wurde er vom ächzenden Turm begraben und das Geschrei erstarb und machte einem Wimmern Platz.

    Nun galt es!
    Gabriel rannte los, begierig und wild, das Gewehr abzumontieren und in Sicherheit zu bringen.
    Probe auf Agilität - Fehlschlag!
    Doch aufgeschreckt durch das wilde Getöse der Explosion war die Verstärkung viel zu schnell heran.
    Während der Franzose mit pochendem Herzen auf den gefallenen Turm zusprintete, spritzen bereits neben ihm die Querschläger in den Boden und das kehlige, wilde Grunzen von wütenden Stimmen drang an sein Ohr.
    Gabe konnte durch einen wilden Zickzackkurs gerade noch sein Leben retten, nicht aber das Gewehr mitnehmen.

    Und ihm war außerdem klar, dass die Piraten nun vollends alarmiert sein mussten.

    Das Misstrauenslevel der Piraten steigt um 2 Zähler.
    (Ein Zähler durch den Einsatz der Sprengfallen im Zielgebiet, ein Zähler durch misslungene ?-Probe)

  4. #44
    Das hatte sie nun davon, dass sie sich bereit erklärt hat, der Gruppe zu helfen: Alle gaben ihr irgendwelche Waffen (oder als Waffe missbrauchbare Gegenstände) in die Hand. Ihr wurde es verdammt mulmig in der Magengegend, erst Recht als Nathan meinte, dass sie bestimmt auch eine andere Lösung finden würden. Aber für einen Rückzieher war es jetzt zu spät. "Danke, Nathan. Aber ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde mitgehen (Team "Die Räuber bestehlen", Kampf + Agi). Wir sind schon so weit gekommen, dank des Einsatzes vieler tapferer Mitstreiter. Es ist an der Zeit, dass ich auch mal meinen Beitrag leiste. Und ihr habt mich ja genügend ausgestattet, so dass mich angemessen wehren kann, wenn mir die Piraten blöd kommen". Sie grinste ihn noch einmal an und machte sich dann bereit, indem sie sich das Gewehr über die Schulter legte, des Messer und die Spitzhacke in die Gürtelschlaufen ihrer Jeans steckte in den Baseballschläger in die Hände nahm. "Die sollen es nur wagen!"

  5. #45
    "Whoa!"
    Ein höllischer Knall weckte Lexi aus einem kurzen Power Nap. Eher war es ihre pochende Birne die sie weckte, hervorgerufen durch den höllischen Knall. Was zum Geier hatte sie die letzten paar Stunden gemacht? Sie wusste noch: Die Spalte, die Siedlung, die einarmige Braut, Dschungel - wie passte die Explosion da rein? Sie sah sich um: Ihre Sachen waren noch da - wenn auch quer um sie herum auf dem Boden verteilt. Die Pistolen in ihren jeweiligen Holstern, die Schrotflinte hatte sie als Kopfkissenersatz missbraucht, in ihrem besoffenen Kopf hatte sie ihren Poncho weniger als Decke überm Körper als als Decke über den Füßen benutzt. Ihr war arschkalt, ihr war schlecht, sie brauchte jetzt entweder eine Alka Seltzer oder eine Bloody Mary oder zumindest einen Tomatensaft mit Pfeffer und Salz und Gewürzgürkchen und-


    Ein paar Stunden zuvor:


    Sturzbesoffen schüttelte sie den konfus dreinblickenden Dave durch, ihre beiden Hände fast schon festgebohrt in seinen Schultern wie das Scharfschützengewehr im Turm.
    "D's war sooooo abgefuckt, großer Häuptling! Ich war drin, ich hatte fast 'ne Wand im Auge uuuuuuuuuuuuund dann bin ich da rein und d's wie-d's wie im Ghetto da drin, ich schwör! Mit, hier, dings, Knarren die in die Luft ballern und da war 'ne einarmige Tussi und die hat irgendw's erzählt von 'nem fest montinierten Scharfschütz'n'g'wehr auf-auf-auf'm Turm! Weiße, der den ich abfackeln wollte! Lass' ma' nich' den Turm abfackeln! D's is' 'ne Scheißidee!". Sie schüttelte ihn nun etwas weniger stark durch. "Mir is' nich' gut, Chief! Ich hab'... ich hab'..."

    Zuviel getrunken?

    "... ALLES GEGEBEN! Ich hab' mich für's Team geopfert! Im Namen von Ehre und Freiheit und so 'nem Scheiß! 'oora, Marines!"


    "Mir is' so müde..."



    Zurück in der Gegenwart


    "Ich trink' sowas von nie wieder irgendwas...", murmelte sie leise, als sie sich an einem halbgeschmolzenen Schokoriegel gütig tat. Es machte zwar nicht unbedingt die Kopfschmerzen erträglicher - aber es war ein schönes Surrogat. Entfernt hörte sie wie durch eine Pappmachéwand eine Unterhaltung zwischen Nate und dieser einen Brünetten die sie so selten gesehen hatte. Sie wusste nicht wie, sie wusste nciht warum - aber plötzlich hatte die Alte eine AK-47 in der Hand, inklusive eines Baseys und ncohmindestens zehn anderer Nahkampfwaffen.
    "Die sollen es nur wagen!", hörte sie sie sagen. Jupp. Die sah sehr heftigst amazonenmäßig aus. Die Piraten würden definitiv alles andere als leichtes Spiel bei ihr haben.
    "Wenn du das Ding benutzt...", fing Lexi an, während sie simultan dazu ihr Zeug einpackte. Anscheinend war ja wieder große Aufbruchstimmung angesagt. "... denk' an die drei wichtigsten Grundaspekte eines Russenmotors: Erstens, der Rückstoß ist höllisch. Leg' den Körper rein, mach' kontrollierte Feuerstöße statt stumpf loszurattern wie Rambo und dir passiert nichts. Zweitens: Die Teile sind an und für sich zuverlässig, allerdings haben sie gerne mal Ladehemmung. Einfach den Bolzen einmal zurück- und wieder vorschnellen lassen udn gut ist. Und drittens:...", wieder vollgepackt stand sie auf und kam nun auf die beiden zu. "... manchmal ist zur Nahkampfwaffe zu wechseln besser und effizienter als nachzuladen. Aber hast ja genug von den Teilen am Start." Sie grinste, klopfte der Amazone auf die Schulter und ging ihrer Wege. "Viel Glück!", rief sie noch nach hinter sich, während sie sich schon einmal nach Shelley umsah. Die müsste doch bestimmt eine Aspirin oder so haben gegen diese gottverdammten Kopfschmerzen...

    Vielleicht würde der Schmerz im Schädel zusammen mit dem anderen Gefühl gehen. Der Traum war schön. Er war gar nicht wirklich tot. Er lag nur unter Trümmern verschüttet mitten auf der Straße und fluchte. Sie war schnell genug da.

    Schöner Traum.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (19.09.2013 um 22:34 Uhr)

  6. #46
    Dolores konnte sich nicht erinnern, jemals ihren Puls einfach so gefühlt zu haben. Den Herzschlag, klar. In Zeiten wie diesen war eine gesunde Nervosität an der Tagesordnung. Aber dass sie direkt an der Halsschlagader ein deutliches Pochen vernahm, war ungewöhnlich für sie. Warum jetzt?
    Auf dem Weg durch den Dschungel - Suparman hatte ihnen alles schön ausführlich beschrieben - ließ sie die letzten Tage Revue passieren und konnte die Gedanken jedes Mal nur mit einem Kopfschütteln abtun. Warum war es ihr wichtig, was mit der Gruppe geschehen würde? Natürlich war ihr klar, dass sie vollkommen alleine nicht überleben würde, aber ihr Leben riskieren? War es nicht seit jeher ihr Bestreben gewesen, selbst am besten davonzukommen?
    Und doch stieg sie nun voller Angst diesen unsichtbaren Pfad entlang, wusste nicht ob sie zurück kommen würde und doch hatte sie das Gefühl, dass es das wert war. Warum?
    Dolores und Fritz hatten den gesamten Weg über geschwiegen. Sie wusste nicht was er dachte, und es interessierte sie auch nicht sonderlich. Er hatte bestimmt mit seinen eigenen Gedanken zu kämpfen. Ob er moralische Bedenken hatte? Er hatte kein Wort darüber verloren, aber sie hatte einigen in der Gruppe angesehen, dass sie mit sich gehadert hatten, die Siedlung auch in Gefahr zu bringen. Zum Glück hatte niemand versucht sie aufzuhalten. Sie selbst, Dolores, hatte kein Problem damit. Die oder wir. Sie lächelte bitter. Eigentlich hätte es "die oder ich" heißen sollen.

    Kurz vor der Lichtung blieben Dolores und Fritz stehen. Der sonst so wortkarge Suparman hatte ihnen genaue Instruktionen gegeben und sie konnten - neben den deutlich vernehmbaren Schlurflauten der Untoten - schnell das Holzkonstrukt ausmachen, das durch einen fast vollen Mond wie eine heilige Stätte beleuchtet wurde. Sie hatten sich einen groben Plan zurecht gelegt, aber Dolores wurde erst jetzt unter Herzklopfen klar, dass es nicht so einfach funktionieren würde wie gedacht. Die Planke sah stabiler aus als angenommen, man konnte sie nicht einfach von weitem irgendwie anschießen, damit sie gerade passend in die Grube rutschte (wie Dolores es sich vorgestellt hatte, und worüber Fritz nur den Kopf geschüttelt hatte).
    Sie warf Fritz einen fragenden Blick zu und er nickte nur stumm. Es war abgemacht gewesen, dass er sich um die Planke kümmern würde und Dolores dafür verantwortlich war, die Untoten in die Richtung der Siedlung zu lotsen. Im Wegrennen war sie zwar nicht unbedingt die Beste - zumindest nicht im physischen Sinne - aber irgendwo würde sich schon ein Versteck finden lassen. Zumindest leichter, als bei dieser Holzkonstruktion, über die innerhalb kürzerster Zeit eine Horde Zombies stürmen würde. Entschlossen nickte nun auch Dolores. Es war an ihr, die Kreaturen schnell genug auf sich zu lenken, damit Fritz sich irgendwie retten konnte. Was genau er vorhatte, konnte ihr egal sein.

    In stillem Einverständnis trennten sie sich. Fritz schritt langsam auf die Planke zu, während Dolores etwas weiter westlich Position bezog. Durch die Dunkelheit konnte sie gerade seine Silhouette erkennen, aber es war genug, um ein Handzeichen zu erkennen. Nervös sah sich sich um. Sie war noch nicht bereit. Nein, jetzt konnte es noch nicht losgehen, ihre Hände zitterten zu sehr um die Waffe mit festem Griff zu halten, ihre Beine waren zu weich, um sich auch nur irgendwie zu bewegen. Es konnte noch nicht so weit sein. Wenn Fritz jetzt das Zeichen geben würde, dann würde sie nichts tun können, sondern nur wie gelähmt zusehen, wie er überrannt wurde und die Untoten langsam auf sie zustürmen würden und-
    Fritz gab das Zeichen.

    Aus einem schreckhaften Reflex heraus setzte Dolores einen Schuss ab. Sie erschrak bei dem lauten Knall und es fühlte sich an als würde ihr Herz stehen bleiben. Zu früh. Es war zu früh. "Hey!", rief sie panisch in Richtung der Untoten, die wohl kaum auf einen Schuss reagieren würden, der abgegeben worden war, noch bevor sie sich einen freien Weg bahnen konnten. "Hey, wie lange hattet ihr kein Frischfleisch mehr, hm?" Jetzt war die Zeit für eine weitere Ladung in den Himmel, um die Aufmerksamkeit der Zombies zu erregen. Augenblicklich sah sie eine wuselnde Menge, die sich einen Weg aus dem Loch bahnte, und sie konnte weder erkennen wie viele Zombies es waren, noch ob Fritz sich irgendwie in Sicherheit hatte bringen können. Da vor ihr formte sich nur ein großer Haufen sich bewegender Masse, der in unglaublichem Tempo näher kam.
    "Oh verdammt." Sie drehte sich um und fing an zu rennen. Sie hätte sich ohrfeigen können - eigentlich war sie doch nicht auf den Kopf gefallen, aber in dieser Situation gerade kam sie sich nicht intelligenter vor als ein Kieselstein. Erst rufen, dann schießen, dann sofort laufen und schließlich verstecken. So einfach wäre es gewesen.
    Sie hatte sich im Vorhinein Sorgen gemacht, dass sie erneut schießen und rufen musste, damit ihr die Zombies weiter folgen würden, aber dies war absolut unbegründet gewesen. Die Untoten hatten ihre Fährte aufgenommen und waren für schlurfende Tote unglaublich schnell unterwegs. Und Dolores merkte unterdessen wie ihre Beine immer schwerer wurden, ihr Atem immer heftiger ging und die Lungen zu schmerzen anfingen.
    Irgendwo musste sie sich schnell verstecken, aber es durfte nicht zu früh sein, sonst würden die Untoten die Siedlung nicht ins Visier nehmen.

    Sie stolperte. Irgendwo in diesem Dschungel war ein verdammter Ast, der wahrscheinlich Jahrhunderte lang genau hier darauf gewartet hatte, ihr hier und jetzt in diesem Moment den Boden unter den Füßen wegzureißen. Zu ihrem Glück war die Vegetation hier so dicht, dass sie halbwegs weich in einer Art Gestrüpp landete, und sie hatte genug Fleisch auf den Knochen, dass sie doch durch das Blätterdach rutschen konnte und nun auf dem Boden lag. Sie hielt den Atem an. Wie gut konnten Zombies eigentlich sehen? Wie gut konnten sie kombinieren, wo sie nach ihrem Sturz zum Liegen gekommen war? Sie waren auf jeden Fall in der Nähe, hatten ihr Tempo nicht gedrosselt und die Geräusche ihrer Bewegungen wurden immer lauter.
    Dolores lag reglos auf dem Boden und schloss die Augen. Sie wusste, dass sie nicht mehr hoch kommen würde. All ihre Kraft war in diesem Sturz verloren gegangen, und ihr Wille war nicht stark genug, um sich zum Aufstehen zu zwingen. Selbst wenn sie es geschafft hätte, sie konnte keinen Schritt mehr gehen. Ihre Beine kribbelten unangenehm und sie hatte einen Schuh verloren. Außerdem lag die Schrotflinte irgendwo im Gestrüpp, aber wahrscheinlich nicht in Griffweite, denn sonst hätte sie sie inzwischen ertasten können.
    Es war vorbei.



    "Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?"
    ... ... ...
    Jedes Blatt eines Kleeblattes steht für ein bestimmtes Wort, eine Empfindung.

    Dolores riss die Augen auf. Das war es gewesen. Das hatte sie ihrer Tochter gesagt. Das einzige, das wahrscheinlich jemals eine Bedeutung gehabt hatte.
    Und ausgerechnet das hatte sie selbst eigentlich nie wirklich geglaubt. Aber jetzt, mitten in diesem Dschungel, war es plötzlich wahrer als alles andere. Wahrer als der dreckige Boden, wahrer als der kühle Wind, der die Blätter tanzen ließ, und wahrer als die schlurfenden Geräusche, die nun näher schienen als je zuvor.
    Das erste ist die Hoffnung, die man niemals aufgeben darf.
    Vielleicht würden die Zombies sie nicht finden. Vielleicht hatten genau diese Exemplare keinerlei Geruchssinn und konnten nicht hören oder sie würde es einfach schaffen lange genug regungslos dazuliegen.
    Mit einem Frösteln merkte Dolores, dass sich unmittelbar neben ihrem Kopf im Gebüsch etwas bewegte.
    Das zweite ist der Glaube an sich selbst, den man nicht verlieren darf.
    Wenn sie sich anstrengte, würde sie es sicher schaffen, sich geräuschlos ein bisschen zu bewegen. Sie konnte das. Sie war keine Idiotin. Und dann konnte sie vielleicht doch noch die Schrotflinte packen und sich den Weg freischießen... mit drei Patronen...
    Das dritte ist das Glück, das einem durch diese Lebensweise immer begleiten wird.
    Diese drei Patronen trafen aber vielleicht so gut, dass ein umgefallener Zombie gleich mehrere mitreißen würde, die wie sie auf einer Wurzel ausrutschen würden und dann würde selbst ihr niemand mehr hinterherkommen. Doch ihre Finger konnten keine Waffe ertasten, so sehr sie auch danach suchte.
    Das vierte Blatt aber ist ein ganz besonderes. Es symbolisiert die Liebe. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Ohne Liebe kann auch kein Mensch vollkommen glücklich sein.
    Eine Träne rann über Dolores' Wange. Nur eine, aber sie enthielt all das, was sie all die Zeit zurückgehalten hatte.

    Wenigstens hatte sie jemanden geliebt. Sie hatte ihren Mann geliebt. Sie hatte ihre Tochter geliebt. Sie wünschte, sie hätte es Barbara ein Mal sagen können. Dann hätte es sich gelohnt, hier und jetzt zu sterben. Aber nicht einmal das hatte sie geschafft. Das Einfachste auf der ganzen Welt, ihrer Familie zu sagen, dass sie sie liebte und stolz auf sie war, hatte sie nicht geschafft.
    Jetzt zu sterben war - um es salopp auszudrücken - beschissen. Im Dreck zu liegen und auf nichts zurückzublicken, auf das man stolz sein konnte, war wirklich nicht die Art, wie Dolores Thomas sterben wollte.
    Dolores Williams. "Ich bin Dolores Williams."
    Und gerade als sie diese Worte ausgesprochen hatte, dass jeder Untote in der Umgebung sie hätte hören müssen, erklang eine Melodie.

    Von irgendwoher konnte man den kräftigen Klang einer Trompete hören - nahe genug um sämtliche Zombies auf sich aufmerksam zu machen. Um Dolores herum bog sich das Dickicht und es schien überall zu rascheln und zu knacken. Aber die Geräusche entfernten sich. Und langsam entfernte sich auch die Trompete und lotste die Untoten weiter in Richtung der Siedlung, während die Frau auf dem Boden des Dschungels leise aufatmete. Es würde eine Weile dauern, bis sie sich von dem Schrecken und der Anstrengung erholt haben würde, aber das war okay. Sie war okay. Und Fritz, deren musikalische Klänge sie gerettet hatten, war auch okay. Später würde sie ihm danken. Aber erst musste sie ihre Kräfte sammeln und zur Gruppe zurückkehren.

    Geändert von Lynx (19.09.2013 um 23:27 Uhr)

  7. #47
    Jul wollte gerade aufbrechen, da kam Lexi auf sie zu und gab ihr noch ein paar Tipps zum Umgang mit der frisch erworbenen AK-47. Auf den Rückstoß also sollte sie aufpassen, alles klar. Sie hatte früher mal ihrem Vater im Schützenverein das Schießen ausprobieren dürfen. Eigentlich war es ja nie so ihr Ding gewesen, so dass sie es bei den 2-3 Versuchen gelassen hatte. Aber jetzt musste sie all ihren Mut zusammen nehmen. Jetzt ging es nicht um einen blöden Holzpflock, jetzt ging es um Menschenleben. Und zwar um die Leben der Menschen, mit denen sie die letzten Tage verbracht hatte und die ihr, sie konnte es kaum glauben, nach und nach ans Herz gewachsen waren.

    Jul lud die AK-47 und machte sich auf den Weg. Sie sah sich noch einmal um und sah, wie die kleine Leo, begleitet von der Dunkelhäutigen, die sich in den letzten Tagen enorm im Hintergrund gehalten hatte, die ihr jedoch früher schon mal öfters im Hole begegenet war, entgegen kamen. Sie stellte sich ihr als Shoana vor. „Wir werden dich begleiten“ entgegnete sie Jul mit einem mystischen Grinsen auf ihren fragenden Blick hin. Jul war zwiegespalten. Einerseits war sie froh, dass sie nicht alleine losziehen musste. Helfende Hände waren immer gut. Aber warum ausgerechnet Leo? Auch wenn die anderen heil aus der Piratensiedlung zurück gekommen waren, mit den Piraten war nicht zu scherzen.

    „Ihr schafft das schon! Wir werden für eine kleine Ablenkung sorgen“ rief ihr Dolores noch hinterher und deutete auf die von Suparman gefundene Grube mit Zombies. Mit neuem Mut bestärkt machten sie sich also auf den Weg in die Nacht hinaus und auf die Piratensiedlung zu.

    Die Nacht machte die Angelegenheit nur bedingt leichter. Die Straßen waren zwar weniger voll als sie es am Tage vielleicht gewesen sein mögen, allerdings wurden die Gestalten dadurch auch um einiges zwielichtiger. „Besuchen wir jetzt endlich Jack Sparrow?“ kam es leise von Leo neben ihr. Jul beugte sich zu ihr runter und legte ihren Zeigefinger auf den Mund. „Psst... Leo, wir müssen jetzt leise sein, damit die Piraten uns nicht entdecken. Wir wollen schließlich was von ihrem Benzin haben, und dass ohne sie vorher danach zu fragen.“ Leo nickte. Jul war sich nicht sicher, ob sie alles verstanden hatte, aber das Wichtigste, nämlich dass sie leise und vorsichtig sein mussten, schien bei ihr angekommen zu sein. So schlichen sie also durch die Gassen. Hin und wieder begegnet sie zwar einem Bewohner, aber glücklicherweise schienen sie wenig Notiz von Ihnen zu nehmen. Und wenn hatten die Männer nur Augen für Shoana, die es mit ihrer mystischen Art immer wieder schaffte diese um den kleinen Finger zu wickeln.

    So kamen sie also gut voran, bis sie an den Hafen gelangten. Hier lagen etliche Piraten-Boote an den Stegen und wie Jul erkennen konnte, waren einige sogar mit Kanonen ausgestattet. Sie schluckte schwer. „Was für ein Glück, dass wir denen nicht auf offener See begegnet sind.“ Sie versteckten sich hinter einem kleinen verlassenen Fischerboot und sondierten die Lage. „Was denkt ihr, wo könnten die wohl ihren Treibstoff lagern?“ fragte Jul die anderen beiden und blickte sich um. Doch Shoana war ihr bereits zuvor gekommen. „Da drüben“ flüsterte sie und blickte zu einem Metallschuppen auf der anderen Seite des Hafengeländes hinüber. Ja! Das musste es sein. Leider war der Hafen nicht leer. Doch sie hatten es schon so weit geschafft, sie mussten es einfach wagen.

    Und wieder einmal war ihnen das Glück hold und sie schafften es ohne großes Aufsehen zu erregen hinüber zu dem Lager. Jul wollte schnell die Tür öffnen und sich herein schleichen, doch... „Mist, verschlossen“ murmelte sie. Eigentlich hätte sie es sich ja denken können. In diesem Moment huschte Leo an ihr vorbei, kramte einen Schraubendreher aus ihrem kleinen Affenrucksack, den sie immer bei sich trug, hervor. „Lass mich das machen. Ich hab das schon mal gemacht.“ Da Jul keine andere Wahl hatte, ließ sie sie ran. Mit flinken Handbewegungen fingerte die kleine Mexikanerin an dem Schloss herum und es dauerte nicht lange bis die Tür offen stand. „Tadaa!“ Jul lachte sie an. „Wow, super Leo, vielen Dank.“ So rutschen die drei durch den Türspalt hinein in das Treibstofflager der Piraten.

    „Wir sollten so viel mitnehmen, wie wir tragen können.“ wies sie Leo und Shoana an. „Aber passt auf, dass ihr auch nicht zu viel nehmt, wir müssen schließlich noch zurück laufen können. Und ich befürchte, dass das mit dem Benzin unterm Arm nicht mehr so reibungslos verläuft wie die Hinweg.“ Sie nickten sich zu und schnappten sich die Kanister, jede gerade so viele, wie sie tragen konnte um noch davon laufen zu können. „Also Mädels, nehmt die Beine in die Hand und los geht’s!“ rief sie den beiden zu, bevor sie die Tür des Lagerhauses wieder aufstoß und zur Flucht durch die Siedlung zurück auf ihr (hoffentlich) sichereres Felsplateau aufbrachen.

    Leider dauerte es nicht lange, bis sich ihnen der erste Mann in den Weg stellte. Er sah groß und kräftig aus, schwankte allerdings auch ein wenig. Offenbar kam er auf direktem Wege aus einer Bar. „Hey, ihr Zuckerpuppen“ lallte er ihnen entgegen. Wohin wollt ihr denn mit unserem Sprit? „Ich... äh...“ Jul wusste nicht so recht, was sie ihm entgegnen sollte und blickte hilfesuchend zu Shoana. Diese jedoch lächelte nur, was ihr aber leider in dieser Situation auch nicht mehr weiterhalf. Dummerweise war der Mann dann doch nicht so besoffen, wie sie gehofft hatten und bemerkte, was die drei da gerade taten. „Ey, hier sind drei Weiber, die wollen uns Treibstoff klauen“ rief er lauthals über die Straße. Shit! Nicht lange, und es würde hier nur so vor Piraten wimmeln. „LAUFT!“ rief Jul und alle drei spurteten los.

    Dummerweise warteten hinter der nächsten Ecke schon drei Männer auf sie. „Seht zu, dass ihr davon kommt“ wies Jul ihre Begleiterinnen an. „Ich kümmere mich schon um die“ und schwang im gleichen Moment ihren Baseballschläger dem ersten Piraten über die Rübe. Geschockt über diesen Akt, verharrten die anderen zwei für eine Sekunde, die Jul nutzte, um die Kalaschnikow nach vorne zu holen. „Ich habe ein Gewehr und bin gewillt es auch zu nutzen!“ rief sie ihnen entgegen und versuchte dabei möglichst professionell auszusehen. Leider sahen diese Kerle nicht sonderlich beeindruckt davon aus. „Na und?“ antwortete ihr der größere der beiden und kam auf sie zu. Panik stieg in ihr hoch. Verdammt, was sollte sie nur tun? Nicht wissend, was sie da eigentlich genau tat, packte sie das Gewehr fester und drückte den Abzug. Der Mann wurde getroffen und taumelte rückwärts zu Boden. „Shit“ entfuhr es ihr. Sie hatte tatsächlich auf einen Menschen geschossen. In diesem Moment holte der dritte Pirat einen Säbel hervor. „Ey, du kleine Drecks••••, das wirst du büßen!“ Peng! Jul drückte erneut den Abzug. Glücklicherweise hatte Lexi sie auf den Rückstoßeffekt vorbereitet. Den Moment nutzend, dass die drei zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt waren, schnappte sie sich ihren Benzinkanister, den sie zuvor hatte fallen lassen, und rannte an ihnen vorbei, zu Leo und Shoana aufholend, die an der nächsten Ecke auf sie warteten.

    „Was ist los? Wieso seid ihr nicht weiter gelaufen?“ - „Es tut mir leid, wir wollten über die Mauer dort vorne springen und da bin ich wohl mit meinem Tuch hängen geblieben.“ entgegnete ihr Shoana mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Verdammt“ entfuhr es Jul. „Komm, ich versuche dich zu stützen. Leider sind wir wo etwas langsamer. Leo, geh du bitte vor uns sieh nach, ob die Luft rein ist.“ Die kleine nickte und verschwand in die nächste Gasse, kam jedoch kurz darauf wieder zurück und winkte sie herbei. „Alles klar“.

    So schafften sie es Straße für Straße weiter, bis sie schließlich kurz vor den Toren waren. Sie waren verwundert, dass ihnen auf ihrem Weg so wenige Männer begegneten, obwohl die Siedlung wohl noch recht wach war. Zumindest konnten sie aus einigen Straßen Entfernung Geräusche ausmachen. Jul hielt einen Moment inne. Nunu? Dieses schlurfen und stöhnen... anscheinend hatten Dolores und Fritz es geschafft die Untoten in die Siedlung zu jagen. Jetzt mussten sie nur noch das Glück haben ihnen nicht zu begegnen. Und zumindest dieses Glück war ihnen hold. Kein Untoter schaffte es in ihr Sichtfeld.

    Doch dummerweise hatten sie nicht mehr an die Wachen gedacht, welche am Eingangstor Patrouille liefen. Offenbar hatten sich diese nicht von den Zombies ablenken lassen. So standen ihnen nun also zwei bewaffnete Männer gegenüber. „Nicht so schnell, die Damen. Wir lassen uns nicht so einfach beklauen.“ - „Wer hat denn was von einfach gesagt?“ rief Jul, während sie den Abzug der AK-47 drückte und damit den weiter hinter stehenden Wachmann mitten in die Brust traf. Schnell ging sie in die Hocke, zog dabei ihr Messer aus der Gürtelschlaufe und stach es dem zweiten Mann, der unmittelbar neben ihr stand und sie mit seiner Pistole bedrohte, mitten ins Schienbein. „Ah, du verdammte...“ doch weiter kam er nicht, da Leo in diesem Moment auf den Mann zustürmte und ihn mit voller Wucht umschumbste. „Ihr seid doofe Piraten! Captain Sparrow ist ja gar nicht hier!“ schrie sie. Der Mann lag auf dem Boden und starrte das Mädchen an. Unweigerlich musste er grinsen. Jul nutzte diesen Moment der Verwirrung des Wachmannes und rief erneut zur Flucht auf.

    Sie schafften es ein paar Meter aus der Siedlung heraus, bis sie hinter sich einen Schuss hörte, gefolgt von einem Aufschrei unmittelbar neben ihr. „Oh nein, Shoana! Alles in Ordnung?“ Die Afrikanerin knickte zu Boden und hielt sich dabei die Hände vor den Bauch. „Scheiße!“ entfuhr er Jul. „Leo, lauf! Lauf zurück zu den anderen. Und nimm soviel Benzinkanister mit wie du kannst. Hier! Schnell!“ Nachdem sie Leo aus der Gefahr gebracht hatte, sah sie nach Shoanas Bauchwunde. „Schaffst du es?“ fragte Jul sie. Doch Shoana schüttelte nur leicht den Kopf und sah auf den Boden. „Los, du darfst nicht aufgeben. Wir müssen es nur zurück zu den anderen schaffen. Shelley flickt dich schon wieder zusammen.“ Mit diesen Worten packte sich Jul die übrigen Benzinkanister unter den einen Arm und hob Shoana mit dem anderen in die Höhe. „Du wirst mir hier jetzt nicht drauf gehen, hörst du!“

    Extreme Situationen entfesselten extreme Kräfte. So auch bei Jul. Leider half ihr auch die stärkste Kraft nicht gegen die Macht des Todes anzukommen. Wieder bei der Gruppe angekommen, legte sie Shoana vor Shelley und den anderen auf den Boden. Doch sie brauchte nichts zu sagen. Der leere Blick Shoanas sprach Bände. Sie hatte es nicht geschafft.

    Geändert von Layana (20.09.2013 um 00:20 Uhr)

  8. #48


    Die Armeen der Untoten marschierten wieder und ihre Reihen wurden aufgefüllt.
    Zum ersten Mal seit sie ihre Reise angetreten hatten durch ihr eigenes, bewusstes Zutun.
    Die Überlebenden zwangen sich, nicht an die verwahrlosten Frauen und Kinder und die Unschuldigen zu denken, die gezwungen gewesen waren in dieser Siedlung zu hausen, als sie stumm ihren Blick gen Osten richteten.

    Dort, über das Heck des Schiffes hinaus, erhoben sich grellgelbe Feuerbälle in die Nacht und zierten den Nachthimmel mit dem Feuerwerk von Explosionen. Sie waren zu weit weg um die Schreie und das flehen der Sterbenden zu hören, doch die Schüsse dieser Nacht sprachen eine deutliche Sprache. Ob ein Dutzend Untoter ein Lager mit solch grausamen Kriegern wirklich überwinden konnte wusste Niemand von ihnen mit Sicherheit zu sagen, doch es schien als würde die Bedrohung der Zombies alleine ausreichen, die bestialische Seite der Piraten mehr und mehr zum Vorschein zu bringen, gemessen an der schieren Anzahl von Schüssen die durch die Siedlung hallten. Und gemessen an den Feuern, die sich gierig durch die Müllsiedlung fraßen.

    Es war schwierig, darüber nachdenken zu müssen ob die Piraten vielleicht einen solchen Tod verdient hatten, aber Entscheidungen waren nicht mehr zurückzunehmen und so konnten sie sich nur den Mantel des Wissens hüllen, dass sie durch diese Aktion vielleicht überlebt hatten. Denn die Welt war durch ihr Zutun ein klein wenig kälter geworden. Einen Funken weniger wert, zurückzublicken.

    Sie blieben stumm, sahen einander nicht an, gebannt vom Schauspiel hinter ihnen bis die kleine Insel mit dem Piratenstützpunkt schließlich hinter dem Horizont verschwand.



    Doch obschon notwendiges Böses getan wurde, drehte die Welt sich weiter.

    Ein neuer Tag folgte auf die Nacht, Sonne auf Mond und die endlose See erhob keinen anklagenden Blick.

    Wie durch geisterhaften Nebel – möglicherweise ein letztes Geschenk von Shoana – glitt ihr Schiff durch die ruhige See und dank des kleinen Niki hatten sie nun auch endgültig eine feste Beschreibung wo die Reise hingehen könnte und würde. Nach China, zu einer militärischen Basis in einem Natur-Reservat.
    Eine weitere Woche ging ins Land, in der ihre treue Heather majestätisch das Wasser zerschnitt und sie immer weiter in Richtung ihres Ziels brachte. Dank der herausgefundenen Koordinaten vermieden sie alle Umwege die nur weitere Gefahren mit sich gebracht hätten.

    Und dann war es endlich soweit – die Küste Chinas erschien vor ihnen und nahm alsbald die komplette Sicht gen Norden ein. Vor ihnen lag Zhanjiang, die drittletzte Landmarke, welche die unbekannte Eingreiftruppe in ihrem Bericht erwähnt hatte, sie waren ihren Ziel schon so nah.

    Und damit auch der bisher unausgesprochenen Bürde, die sich langsam aber sicher auf ihren Schultern selbst beladen würde. Was lag vor ihnen? Was würden sie finden? Und wie würde mit dem Heilmittel umzugehen sein, denn es war das kostbarste Objekt der Welt in diesem Augenblick. Der Schlüssel zur Rettung der Menschheit und zu allen Königreichen…

    Geändert von Daen vom Clan (20.09.2013 um 00:24 Uhr)

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