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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 5 - Piratensiedlung

  1. #21
    Es gab keine wirkliche Absprache zwischen den dreien. Eines war klar:
    "Ich werde reingehen."
    "Reingehen?"
    "Ins Lager. Reingehen.", sagte sie und legte Sport- und Ausrüstungstasche vor sich neben dem Barret ab, stopfte die zuvor daraus gerettete Zigarettenschachtel samt Feuerzeug in die Potasche ihrer Jeans. "Das machen, was ich immer gemacht habe damals um an Infos ranzukommen." Kurz den Poncho richten, genügend offen lassen um Nahestehenden die Sicht freizugeben auf ihr kleines Waffenarsenal, das ihr langsam rein gewichttechnisch ein wenig zu schaffen machte, vor allem bei der Affenhitze. Ah, und das Tanktop etwas runterziehen für mehr Ausschnitt. Perfekt.
    David schaute sie stumm mit hochgezogener Augenbraue an.
    "Ich mach' 'nen Kerl besoffen und frag' ihn aus."
    Der gottverdammte Russe schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich wusste er nicht, worüber sie redete, aber hielt es trotzdem für eine blöde Idee. Oder er wusste, was sie vorhatte aber wollte daran eher ungerne teilhaben. "Pff... Американцы... [Amerikaner...]", sagte er mit etwas genervtem Unterton.
    "Äh, gut - ich und Ivan werden uns um den Rand des Lagers kümmern. Bau' keinen Mist, hörst du?"
    "Ich doch nicht.", antwortete sie. "Wenn's Probleme gibt werdet ihr's schon hören." Augenzwinkern, dann ab ins Lager.

    Mehr stolpernd als alles andere kam sie aus der Höhle heraus, schlich für ihre Verhältnisse mehr als agil durchs Geäst und kam dennoch extrem verschwitzt und laut hechelnd wie ein Hund auf der anderen Seite heraus. "Cardio.", keuchte sie vor sich hin. "Wenn all das vorbei ist, meld' ich mich im Fitnessstudio an und mach' 24/7 Cardio." Sie stieß noch ein "Verdammte Scheiße." hinterher. Und sie schien goldrichtig zu sein hier an der Anhöhe, denn das asiatische Gepöbel und Waffenknattern kam entweder immer näher oder sie war kurz vor dem Fort. Hinter der halbverfallenen Mauern konnte sie die Geräusche hören, die 24 Stunden Misere so hervorbringen konnte: Geschrei, Gefluche, mal auf chinesisch, hier und da kamen englische Wortfetzen durch. Einige dutzend Meter links von ihr war der Haupteingang. Stark bewacht, mindestens ein halbes Dutzend Typen mit Maschinenpistolen und/oder Macheten und ähnlichen Spaßwerkzeugen, allesamt dreckig scheinend, ein Lächeln schiefer als das nächste, unterhielten sich laut in Mandarin (oder so) über irgendwas. Hoffentlich nicht über sie. Sie konnte zwar noch rechtzeitig hinter einem Trümmerteil, das wohl früher zum oberen Teil der Mauer gehört hatte, in Deckung huschen, aber der Schiss entdeckt zu werden war bereits da. Vielleicht war es doch eine Scheißidee...

    Sie scannte mit ihren Augen förmlich die Wand ab nach irgendwas, bis sie fündig wurde: Nach rechts hin schien die Mauer noch verfallener zu sein, Spalten hatten sich hier und da aufgetan im Mauerwerk und eine von ihnen... oh sheit, hoffentlich würden die vier Kilo zuviel sie nicht an dem hindern, was sie vorhatte...
    Den Poncho legte sie ab und schmiss ihn durch den Spalt auf die andere Seite der Mauer, als sie sich - simultan die Luft anhaltend - durch die maximal dreißig Zentimeter breite Lücke zwängte. Sie spürte deutlich mindestens einen Schnitt der metallenen Drecksmauer in ihrer rechten Pobacke (zum Glück waren die Kippen in der linken hinteren Jeanstasche). Und erst jetzt, wo sie zur Hälfte - leise vor sich hinfluchend - im Spalt steckte, fiel ihr diese Kante auf, die gefährlich nahe an ihrem Gesicht in den Spalt hineinragte. Milimeterweise tapste sie voraus, mit geschlossenem rechten Auge die Kante im Blick. Die rasiermesserscharfe, gottverdammte Kante...
    Doch es war alles kein Problem (Geschick-Probe bestanden), mit einem fast schon majestätisch wirkenden Schritt zur Seite samt Kopfdrehung wich sie der Kante aus, landete sicher im Lager. Und anscheinend hatte sie niemand dabei erwischt wie sie reingekommen war. Endlich konnte sie mal das Chaos aus der Nähe betrachten: Oberkörperfreie, manchmal muskolös wirkende und des öfteren auch knochige Typen fetzten sich auf offener Straße, Frauen standen halbnackt vor einer Blechhütte, auf der in großen pinken Lettern das Wort "Free Fux" geschrieben stand, ihre leeren Augen auf die nun fast panisch den Poncho überschmeißende Lexi gerichtet, die mit stoischem Gesichtsausdruck jeglichen Kontakt - sei es körperlich, sprachlich oder per Augen - mit den Umstehenden, -liegenden, -sitzenden und -geklatschtwerdenden vermied. Sie hoffte nur, dass sie keiner dumm anquatschen würde. Darauf hatte sie ernsthaft keinen Bock, aber besser in der Menschenmenge verschwinden als alleine irgendwo rumzustehen und den anderen zuzugucken. Ihr war unwohl, es stank nach verbranntem Grillfleisch und vergammeltem Essen, gemischt mit einem Schuss "nasser Hund". Staub wurde aufgewirbelt unter den Füßen der anderen, die stampede-artig zu den "Free Fux" zu rennen schienen oder in die komplett entgegengesetzte Richtung: Eine der Wellblechhütten war anders, etwas größer, vor ihr ein uralter Holztisch mit ebenso uralten Stühlen, allesamt in jeweils unterschiedlichen Dekoren. Ausgeschenkt wurde soweit Lex es beurteilen konnte nur der ekelhafteste Scheiß: billiger Whisky, billiger als die Gratis-Prostituierten. Und die Kundschaft war mindestens genauso freudig erregt wie die Gratis-Prostituierten. Na klasse...

    Stumm setzte sie sich an das, was sie als Tresen vermutete (zumindest stand hinter der Bar eine knapp 40-jährige, einarmige Frau mit langen schwarzen Haaren und asiatischem Einschlag) und schaute diejenige, die sie als Barkeeperin vermutete, einige Momente lang still an.
    "Whisky.", sagte sie, fummelte ihre Zigarettenschachtel heraus und konnte nun endlich - endlich - in Ruhe eine rauchen. Zumindest würde das ihre Anspannung etwas lockern. So hoffte sie zumindest.
    "Hm. Welcher darf's sein?", sprach die Asiatin mit britisch wirkendem Akzent. "Ich hab' "Eklig", "Ekliger" und "Macht wenigstens schnell besoffen"."
    Irgendwas komisches war an dieser Frau. Lexi konnte nicht ganz feststellen, was genau - aber etwas war definitiv merkwürdig. "Welchen würdest'n du empfehlen?"
    "Ich persönlich bin 'n Fan von "Macht wenigstens schnell besoffen"."
    Sheit, mich macht alles besoffen - ich hab' soviel Alkoholtoleranz wie ich glückliche Beziehungen hatte.
    "Aaawwww ja!", kein Stück penetrant legte der besoffene Asiate rechts neben ihr den Arm um sie. "快來和我一起喝! [Komm schon, trink was mit mir!]"
    Bam. Schon stand 'ne Flasche Whisky vor Lexis Nase, die Asiatin hielt den Flaschenhals mit einem derart festen Griff dass Lex nur darauf wartete dass der billige Fusel vom Druck alleine explodierte. "Komm' schon. Es wäre echt unhöflich, jetzt nein zu sagen.", kam es kalt von hinterm Tresen hervor. Lexi schluckte laut.
    "獲取醉酒快速! [Macht schnell besoffen!]"
    "Mach' hinne, Gweimui, ich hab' nicht den ganzen Tag Zeit."
    Tapfer setzte Lexi an und schluckte das bittere Scheißzeug herunter das schmeckte wie Diesel und roch wie Füße. Nach drei oder vier kräftigen Schlücken war die Flasche halbleer, jetzt musste die Scheiße nur noch drinbleiben, damit sie Lexi nicht hochkant rausschmeißen würden. Zum Glück spürte sie nichts vom Alkohol. Zumindest noch nicht. Ihr war schummerig, aber wenigstens nicht kotzübel. (Agi-Probe bestanden). Sie lachte einmal laut auf und grinste direkt ins Gesicht der Einarmigen.
    Ein Wunder. Sie war nicht besoffen, zumindest ihr Geist fühlte sich mehr als nüchtern an. Ob es an der dauerhaften Dehydration lag?
    "Das war eigentlich gar nicht mal so ekelhaft...", sagte Lexi und schob sich wieder ihre Zigarette zwischen die Lippen.
    Ernst schaute die Asiatin sie an. "Hm. Naja, vielleicht hab' ich mich auch mit der Flasche vergriffen, wer weiß..."
    "Ja, ja, na klar...", lachte Lexi auf und machte zum Spaß eine abweisende Handgeste. Dabei beugte sie sich etwas nach hinten. Wohl weit genug, um der Asiatin einen Blick auf die unfreiwillige Waffensammlung preiszugeben. Diese grinste nun ihrerseits milde.
    "Wie kommste eigentlich hierher? Bist du neu h-ist das 'ne Browning HiPower?" Sie unterbrach sich selbst. Ein Funkeln in ihren Augen.
    "Was?", nervös schaute sie an sich herunter. Tatsache, das Griffstück schaute ein wenig heraus aus dem Poncho. "Ach, äh, nein da-das ist 'ne reguläre M1911, hat nur ein ähnliches Finish wie die HiPower."
    "Cool. So eine hatte ich auch mal."
    "'ne 1911?"
    "Nee. HiPower."
    "Großartige Pistole."
    "Jupp, absolut - damals konnte ich sogar mit zwei gleichzeitig schießen und was treffen."
    "Verarsch' mich nicht...!" Lachend wank Lexi ab, bis ihr selbst in der Bewegung auffiel was für einen blöden Kommentar sie da gerade gebracht hatte. "Oh, shit... ich wollte nicht...!"
    "Is so cool, dieser Frau, ja?", schaltete sich wieder der besoffene Schinocke ein. "Ist immernoch xingan [sexy] mit nur eine Arme, ja? Lieber nehme riwen bao chi [japanische ••••••••] hier bevor ich wurde nehme audaliaren bao chi [australische ••••••••] oder mejgo bao chi [amerikanische ••••••••] oder...", er war gar nicht mehr aufzuhalten in seinem Redefluss, wandte sich allerdings mehr und mehr seinen Kumpels neben ihm zu.
    "Macht nichts. Damals waren's zwei.", sprach's mit null Emotion in der Stimme. "Reicht aber immer noch für die Nachtschicht auf dem Turm."
    Ob sie den Wachturm draußen vor dem Fort meinte?
    "Das die einzige Knarre die sie mich benutzen lassen, und auch nur weil ich drum gebeten habe. Selbst wenn der Rückstoß mich komplett umsäbelt, hauptsache ich habe zumindest irgendwas anderes außer dieser scheiß Theke."
    "Da... da is' 'ne Knarre?", langsam merkte Lexi, wie ihr der Alk in den Kopf schoss. Hey, wollte sie nicht irgendwen anders besoffen machen, nicht umgekehrt?
    "Jupp, so 'ne Art stationäres Scharfschützengewehr. Wär's nicht angebohrt hätt' ich's schon längst geklaut. Gab' grad' 'nen Schichtwechsel, jetzt hat wer anders Spaß damit weil da immer einer sein muss. Shit. Aber der Typ ist nich' halb so gut wie ich - ich hab' mit der Momma schon drei Typen weggeschossen!", stolz präsentierte sie drei Finger an der Hand. Die Lexi vorkamen wie zwölf.
    "D-d's 's cool...", murmelte Lexi breit grinsend, auf dem Stuhl hin- und herschwankend. Hicks.
    "Oh shit.", die Einarmige legte den Kopf schief und schaute Lexi fast schon bemitleidend an. "Du bist ja besoffener als ein Seemannschor. Sag' mir wo du wohnst, ich bring' dich nach hause, okay?"
    "Ich wo-wo-wohne... ich... ich wohne zuhause!" Nochmal hicks.
    "Gottverdammt...", zischte die Asiatin und wank Lexis besoffenen Banknachbarn nach hinter den Tresen. "Pass' ma' kurz auf den Shop auf, Zui, ich bringe Schneeflöckchen hier nach Hause."
    Fest umklammerte die Asiatin die Hüfte der Ex-Polizistin und dirigierte sie grob in den Strom der Menschen, die anscheinend ziellos über die Straßen wankten, auf irgendwas zu warten schienen, ab und an sich gegenseitig aufs Maul gaben oder mit ihren Kalashnikovs in die Luft schossen.
    "Du bist bestimmt durch igendein Loch gekommen, oder? Dass dich die Wachen nicht entdeckt haben ist mehr Glücks- als Verstandsache.", flüsterte sie der Ex-Bullin im Trubel zu. "Scheiße, und jetzt muss ich deinen Arsch quer durch das gottverdammte Camp schleppen weil ich Recht hatte."
    "Recht womit?", langsam schien Lexi wieder etwas klarer zu sein. Oder sie war so besoffen dass sie wieder nüchtern war.
    "Denkst du, hier kann jeder einfach rein- und rauslatschen als wäre das 'ne Achterbahn?", zischte ihr die Asiatin zu. "Da, das sieht gut aus." Ein Loch in der Mauer, von der Größe her genau richtig für eine nüchterne Lexi. Für eine nicht ganz nüchterne Lexi musste es aber auch reichen. Und dahinter ging es mit einem leichten Gefälle bergab in den Dschungel. Die Wachen schienen gerade nicht hinzuschauen.
    "D-Du hast meine Frage nich' beantwo-"
    "Und ab mit dir!", sagte die Asiatin kurz und knapp, als sie Lexi nach vorne durchs Loch zurück nach draußen stieß. Sie rollte ein paar Meter weit den Abhang hinab, bis sie nach und nach langsamer wurde und endlich kurz vor einem Baum bäuchlings am Boden liegend zum Halten kam.

    Stockbesoffen, mit einem debilen Grinsen auf dem Gesicht, wankte Lexi zurück in Richtung der Höhle. Zum Glück war wohl niemandem was aufgefallen dank der komischen Asiatin. Wer auch immer das war. Auch wenn Lexi die Stimme mehr als bekannt vorgekommen war. Aber woher? Die Gedanken kreisten lustig in ihrem Kopf herum, bis in die Höhle hinein, als sie mit erloschener Kippe im Mund und Dreck überall am Körper hineinstolperte, Shelley schief angrinste und "Du wirs' nich' glaub'n w's mir p'ssiert is'!" nuschelte.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (17.09.2013 um 16:53 Uhr)

  2. #22
    Kaum hatte Celina die Worte ausgesprochen, als sie ein Kribbeln im Nacken verspürte.
    Schwer und weich legte sich Stoff um ihre Schultern und umspielte ihren Körper bis zu den Oberschenkeln.
    Erschrocken drehte sich die junge Frau um und sah direkt in Shoanas dunkles Gesicht, auf dem ein hintergründiges Lächeln lag.
    "Für die Prinzessin.", sagte sie - ohne jeden Hohn, aber absolut aalglatt, "Hoher Besuch sollte fein gewandet sein."


    Shoana gibt Celina den Mantel mit Charismabonus

  3. #23
    "Ich werde reingehen."
    "Reingehen?"
    "Ins Lager. Reingehen."
    Sie wollte da rein gehen? Ist sie denn … Naja, was soll er groß ausrichten, sie würde mit ihrer Art sicherlich sogar noch bei den Typen ankommen und sicher nicht mal auffallen.
    "Ich mach' 'nen Kerl besoffen und frag' ihn aus."
    Nun… dann soll sie das doch einmal versuchen. Dachte sich David als Lexi die Auffälligen Sachen ablegte und sich ein wenig deren Kleidungsstil angepasst hatte.
    "Äh, gut - ich und Ivan werden uns um den Rand des Lagers kümmern. Bau' keinen Mist, hörst du?"
    "Ich doch nicht.", antwortete sie. "Wenn's Probleme gibt werdet ihr's schon hören." Augenzwinkern, dann ab ins Lager.

    Da war sie dann auch schon verschwunden und David schaute zu Ivan rüber.
    Dann bleiben wohl nur noch du und ich Großer…. Ich werde mich von Norden an das Lager anschleichen und schauen was der Wachturm da so alles besichtigen kann. Dann wäre es wohl am besten wenn du dann südlich an das Lager rankommst.
    schlug David dem Russen vor als er dann auch schon los marschierte.
    Bis später“ und schon war er im Dschungel verschwunden und auf dem Weg zum Lager. Der Dschungel war ein unwegsames und sehr durchwachsenes Terrain, und so wirklich wusste David nicht wo er hin rennen sollte, da die Bäume die Sicht auf den Wachturm versperrten. So versuchte er wenn möglich dem Lärm den man noch hörte zu folgen. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und die Bäume wurden weniger, man bekam nun das Licht des Lagers zu sehen und bevor er die letzten Baumreihen hinter sich ließ, sah er auch schon das Objekt seiner Begierde, den Wachturm. Er waren wohl noch 50 bis 60 Meter zwischen dem letzten Baum und dem Wachturm. Er schaute sich den Wachturm genauer an. Er war recht groß, und auf der Plattform war einiges an Platz. Er beobachtete den Turm ein wenig und konnte schnell feststellen dass dort oben jemand war, der mit einer Lampe durch die Gegend leuchtete. Da David nicht auf den Kopf gefallen war, wusste er das er diesen Menschen dort nur einige Zeit beobachten musste um zu erfahren was er genau machte und wie periodisch er auf dem Turm umher lief. Er suchte sich einen Baum aus der ohne Probleme bestiegen werden konnte. Er kletterte soweit hoch wie es ihm ohne Probleme möglich war. Von dort aus richtete er sich ein wenig bequemer ein und beobachtete den Turm. Er konnte von seiner Position aus sehen das der Turm recht gut positioniert war. Hatte einen sehr guten Blick auf den Dschungel, auf das Lager, und …. Auf das Treibstofflager. Dort war das was sie benötigten, aber um daran zu kommen mussten sie sich schon ein wenig Geschickt anstellen.

    Auch wenn der Baum auf dem er saß sehr unbequem war, so konnte er auch noch aus machen das auf dem Wachturm ein Scharfschützengewehr, offensichtlich war es fest montiert auf einer der Banden des Turms, also nicht frei bewegbar, das könnte von Vorteil sein wenn man sich versuchen musste durch das Lager zu schlagen. Wie gut das er seinen Notizblock dabei hatte und sich alles Wichtige aufschreiben konnte und eine recht grobe Skizze des Turmes im Verhältnis zu dem Dorf anfertigen konnte. Auch wenn sie im Grunde das schlechteste war was er je gezeichnet hatte, aber zumindest würde es ein wenig helfen sich zu orientieren. Ganz wichtig war natürlich auch wo sich das Gewehr befand. Denn dadurch hatte man einige Vorteile da 3 von 4 Seiten nicht ordentlich gedeckt werden konnten ohne das noch mehr Leute auf den Turm kletterten. Natürlich könnte man auch versuchen den Turm selber zu infiltrieren und ihn einnehmen, was die Arbeit der anderen am Ende um einiges wohl erleichtern könnte, aber darüber wollte er nun nicht nach denken aber es im Hinterkopf bewahren.

    In dem Moment als David sich gerade weitere Notizen machte realisierte er gerade noch im letzten Moment wie ein Lichtkegel auf ihn zu kam und er sich hinter dem Baumstamm verstecken konnte der den Ast trug auf dem er saß. Gott… was ein Arsch… kann der einen nicht vorwarnen wenn er das macht? meckerte er rum als der Lichtkegel nach gefühlten Minuten wieder von dem Baum verschwand. Nachdem er dann doch so einiges auf seinen Notizzetteln aufgeschrieben hatte musste es ja soweit sein das der Ast unter ihm mit einem lauten Knacksen anfing zu brechen. Bevor er so noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog machte er sich lieber auf den Weg zurück in die Höhle bevor er entdeckt wurde. Also runter von dem Baum, und auf in den Tiefen Dschungel zurück um auf das Plateau zurück zu kommen.

    Dort angekommen setzte er sich auf einen freien Platz und sortierte seine Notizen, nebenbei merkte er das auch Lexi wieder von ihrer Tour zurück war, und … sie hatte wohl einiges mit gemacht. Das Beste wäre, wenn er sie erst nach ein wenig Schlaf oder Ausnüchterung befragen würde was sie rausgefunden hat. Jetzt mussten sie nur noch auf Ivan warten. Also fing er an die Notizen zu studieren die er gemacht hatte.

  4. #24
    Ivan, Lexi und David waren wieder im Lager angekommen und tauschten Geschichten aus.
    Jeder von ihnen erzählte, was herausgefunden wurde und vor allem auch was schiefgelaufen war.
    Sowohl David als auch Ivan hatten mit kleineren Problemem zu kämpfen gehabt, aber eine Sache schien den Dreien nach ihrem Besuch nun sicher - die Piraten waren nicht dumm und vor allem in ihrer Aggressivität mordsgefährlich.
    Bald schon würden Gerüchte die Runde machen und Diese waren bestens dafür geeignet, die Piraten misstrauisch und vorsichtig zu machen.

    Durch zwei gescheiterte Proben innerhalb der Spähaufgabe, steigt das Misstrauen der Piraten um 1 und jede Probe einer Stationsaufgabe wird um 1 erschwert

    Sie hatten jedoch auch Einiges herausfinden können und sahen sich nun mit weiteren Optionen konfrontiert:

    Zitat Zitat
    Aufgabe Iota
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Agilität und Kampf
    Hintergrund: Der Wachturm ist taktisch gut positioniert und mit einem Scharfschützengewehr ausgestattet. Allerdings verfügt er nur über eine Wache. Es wäre möglich, den Turm heimlich hinauf zu klettern, die Wache zu überwältigen und das dort montierte Gewehr abzubauen.
    Erfolg: Kampf +7, zur freien Verteilung, AUßERDEM ?
    Misserfolg: ?
    Zitat Zitat
    Aufgabe Kappa
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Charisma ODER Geschick
    Hintergrund: Das Späherteam hat das Haus gefunden, in dem die Piraten ihre Wäsche und damit ihre „Gangabzeichen“ waschen und aufbewahren. Mit genug Geschick beim Dieben oder Charisma beim Beschwatzen, lassen sich einige der Uniformen stehlen und für die Stationsaufgabe einsetzen.
    Erfolg: „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1“ wird eine wählbare Option für die Teamaufgabe „Die Räuber bestehlen“
    Misserfolg: ?
    Zitat Zitat
    OPTIONAL: Team „Francis Drakes bolt of lightning“
    Anzahl: 1
    Probe auf: Kampf und Agilität
    Hintergrund: Wenn Aufgabe Iota erfolgreich war, kann das Gewehr zur Sicherung der anderen Stationsteilnehmer benutzt werden. In diesem Fall wird es nicht demontiert, sondern verbleibt an Ort und Stelle, erleichtert die Stationsaufgabe aber für jeden Teilnehmer um 2 auf jeden Würfelwurf.


    Suparman fühlte sich im Dschungel abermals sicher.
    Probe auf Agilität - bestanden!
    Mit all seiner Erfahrung schlich er durch das Blattwerk und folgte seinem inneren Kompass zur Lichtung, die er von oben sehen konnte. Auffallend und wie künstlich geschaffen. Dort musste sich einfach Etwas befinden.
    Als er nur noch wenige Meter von der Lichtung entfernt war, kniete er sich auf den Boden und beobachtete.
    Er konnte erst nur den leisen Wind hören, der mit dem Blättern spielte und dann wurde ein seltsam vertrauter Geruch herangetragen. Er kannte den Geruch und mit dem Wind, der es heranbrachte, konnte er auch die feinen Laute hören, die mitgetragen wurden: Das charakteristische Stöhnen der Untoten.
    Alarmiert und neugierig zugleich kroch er näher heran und konnte die Lichtung nun einsehen: Es war eine Grube, von Menschenhand ausgehoben und gut 3 Meter tief. Und in ihr befanden sich ein gutes Dutzend hungriger und wilder Untoter. Keiner von ihnen sah asiatisch aus, die meisten trugen ehemals gute Kleidung am Leib, die nun in Fetzen und blutgetränkt herunter hingen.
    Und am einen Ende der Grube befand sich nichts Geringeres als eine Planke. Ein schrecklich klassiches Holzkonstrukt von dem man Menschen in die Grube stoßen könnte.
    Eines schien sicher - dies hier war der Ort, an dem die Piraten ihre Gefangenen hinrichteten und das Instrument, mit dem sie wahrscheinlich Furcht in der Siedlung verbreiteten.

    Und dann kam Suparman der Gedanke...
    Wenn er das Konstrukt umwerfen würde, wäre es sicherlich möglich, die Untoten aus dem Loch zu lassen und in Richtung der Siedlung zu lotsen. Mit dem entstandenen Chaos wäre es bestimmt leichter, den Treibstoff zu stehlen und zu entkommen.
    Auf der anderen Seite wäre die Siedlung möglicherweise dem Tod und Untergang geweiht.

    Zitat Zitat
    OPTIONAL: Team „Barbossas Revenge“
    Anzahl: 2
    Probe auf: Kampf, erleichtert um 2
    Hintergrund: Sollten die Untoten befreit und Richtung Siedlung geführt werden sollten, könnte das entstehende Chaos den Treibstoffdiebstahl erleichtern. Jede Probe der Teilnehmer aller anderen Stationsaufgaben ist um 1 erleichtert.

  5. #25
    Schon wieder! Nur, dass es diesesmal nicht der Franzose war, der stehlen gehen wollte, sondern seine kleine Freundin, UND dass sie keine Untoten bestehlen würden, sondern lebendige Menschen! Gut, ruchlose, gewalttätige, bösartige Menschen, aber Menschen immerhin. Nein, Prudence würde auch diesesmal dabei sein, um aufzupassen, dass nur nützliche Gegenstände mitgenommen werden! (Aufgabe Gamma)

    Sie wechselte einen bösen Blick mit der jungen Miss Blair, die außer großen Reden bisher wenig zustande gebracht hatte, und dafür nun auch noch diesen außerordentlich schönen Mantel von der diebischen Elster bekommen hatte. Was für ein Skandal. Seit Wochen sagte sie keinen Ton, beteiligte sich kaum am Vorankommen der Gruppe! Egoismus pur! Der junge deutsche Soldat war auch auffällig still, allerdings hatte er wenigstens schon etwas für die Gruppe getan. Allerdings liegt das auch schon einige Zeit zurück. Prudence räusperte sich.

    "Ich bin der Ansicht, wenn wir schon wieder jemanden in dieses Teufelsloch schicken, dann doch auch Leute, die sich noch nicht bewiesen haben oder gut mit Waffen ausgestattet sind. Alles andere wäre doch HÖCHST enttäuschend".

    (Prudence nominiert Shoana für die Aufgabe "Die Räuber bestehlen" und Fritz für "Barbossas Revenge")

  6. #26
    Piraten. Piraten mit Uniformen. Uniformen die man benutzen konnte. Benutzen, um sich bei den Piraten einzuschleichen und einen kleinen Güterwechsel einzuleiten. Ein Güterwechsel, der mehr als nur nötig war um die weiterreise erfolgreich weiterführen zu können und Erfolg können sie wirklich gut gebrauchen.

    Wie auch immer, anstatt lange herumzustehen, begab sich Matt auf dem Weg, ein paar Besorgungen zu machen. (Aufgabe Lambda, Geschick)

  7. #27
    Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kehrte ihr Späher-Team wieder zurück. Keiner von ihnen war verletzt, und auf den ersten Blick konnte Nathen auch nicht festellen, ob ihnen etwas geschehen war, doch kaum, dass das Trio angefangen hatte über ihre Erfahrungen zu reden, verdüstere sich seine Miene. Es war klar, dass die Piraten mindestens so gefährlich waren, wie sie befürchtet hatten. So wie die Drei davon erzählten konnten sie wohl nur haarscharf da wieder rauskommen, auf jeden Fall hatten die Piraten irgendwas mitgekriegt, aber auf jeden Fall wussten sie nicht wo sie waren. Das war vorerst das wichtigste. Bis zum letzten Moment mussten sie ihre Deckung behalten. Und dann hoffen, dass beim großen Coup alles glat gehen würde, denn darin waren sich inzwischen alle einig: Ohne was bei den Piraten mitgehen zu lassen, würden sie ihre Reise nicht beenden können. Und bei den Piraten bleiben war auch keine Option.

    Nathan hatte sich zuvor schon mit Jul darüber besprochen was er tun wollte.
    "Also ich geh dann mal zusammen mit den anderen runter und schau, dass wir irgendwas nützliches finden. Treibstoff werden wir kaum mitbringen können, zu auffällig, aber unsere Nahrung neigt sich gefährlich dem Ende zu, und auch sonst könnten wir bessere Ausrüstung brauchen. Mann, ich hoffe nur, dass niemand uns erkennt ...."


    Somit erklärte Nathna also der Gruppe, dass er sich zum Plünderteam beischließen würde. (Nathan meldet sich für Aufgabe Gamma)

  8. #28
    Verwirrt blickte Celina die dunkelhäutige Frau an.
    "W-was? Ich... äh... danke?", stammelte sie.
    Viel hatte sie mit der exotischen Schönheit nicht zu schaffen gehabt, wusste nicht einmal ihren Namen.
    Und jetzt kam diese Dame, die kaum ein Wort sprach, einfach zu ihr, überreichte ihr diesen schönen Mantel - und sprach sie mit dem gleichen Titel an wie die Stimme in ihrem Kopf es tat.
    Und dann dieses Lächeln, als könne sie in Celina hereinschauen und ihre Gedanken, Gefühle und Gespräche mit Will lesen. Ein Schauer lief der jungen Britin über den Rücken, bei diesem Einfall.
    Dennoch besann sie sich nach einem Moment der Fassungslosigkeit wieder auf ihre Manieren. "Vielen Dank", sagte Celina, so würdevoll wie möglich, und nickte ihrem Gegenüber mit freundlichem Lächeln zu. "So werde ich sicher einen willigen Handelspartner finden."

    Ernsthaft? DU willst DA rein? Und unbemerkt bleiben?
    Nun, letzteres wäre kontraproduktiv, beim Finden eines Handelspartners. Aber falls wir auffallen, werde ich einfach dir das Wort überlassen. Dein faules Mundwerk wird dort sicher nicht fehl am Platze sein.

    Tolle Idee...
    Es wird schon funktionieren. Das sind keine Untoten. Man kann mit ihnen sprechen, sie überzeugen.
    Naja, das sind schwerbewaffnete Piraten und du bist eine hilflose, kleine Prinzessin - im ganz unauffälligen Sonntagsmantel. Und was willst du ihnen überhaupt anbieten, im Gegenzug für etwas zu essen?
    Ein Lächeln? Einen Kuss? Ich muss wohl nicht mal dir sagen, dass das nicht genügen wird - und ich bezweifle, dass du mehr geben willst.


    Bis zu einem gewissen Grad hatte er Recht, das wusste Celina. Angst sollte man sicher haben, als Frau an diesem Ort.
    Andererseits hatte Celina schon ganz andere Gefahren überstanden. Was waren schließlich ein paar Seeräuber gegen Horden von Zombies?
    Außerdem gab es etwas, dass sie zum Tausch anbieten könnte. Etwas anderes, als Will glaubte. In ihrem Gepäck befand es sich und es war nicht so, als würde sie es jemals benutzen.
    Und irgendwie fühlte sie sich mit diesem Mantel wieder ganz anders. Wieder wie ein Fräulein aus gutem Hause, anstatt eines schmutzigen Flüchtlingsmädchens. Ja, sogar McAldrins missgünstige Blicke erwiderte Celina mit einem koketten Lächeln.

    An die drei Entdecker gewandt sprach sie: "Ich werde mit euch zum Eingang sehen. Und während ihr nach Nützlichkeiten sucht, werde ich mich in der Siedlung nach etwas Essbaren umschauen. Treibstoff, Waffen und Werkzeuge werden uns schließlich nicht satt halten."

    [Aufgabe Delta]

    Geändert von Zitroneneis (17.09.2013 um 23:16 Uhr)

  9. #29
    Matt nutzte jede vorhandene Deckung und so gelang es ihm ungesehen bis in die Siedlung vorzudringen.
    Mit hektischer Atmung presste er sich an die Wand des Waschhäuschens und konnte nur erahnen, dass einige Personen gerade im Begriff waren, dieses zu verlassen.
    Und seine ganze Hoffnung galt dem Gedanken, dass die die Gangabzeichen - es waren übrigens tiefschwarze Kopftücher und ebenso dunkle wie luftige Schals - noch nicht abgeholt worden waren.
    Während er dem Lärm der Siedlung lauschte und den garstigen Gestank zu ignorieren versuchte, verebbten die Laute aus der Hütte und er konnte und musste es in diesem Moment wagen. Schnell schlich er um die Ecke und mit dem Todesmut der Selbstverständlichkeit trat er in die Hütte in der noch immer ein großer Kessel dampfte und blubberte und entsprechend die Sicht vernebelte, da irgendeine Art von stinkendem Kraut gerade in dem Kessel aufgelöst wurde.
    Hektisch blickte er sich um, er sah Waschutensilien, Bottiche und Zuber und unzählige Verpackungen von Waschpulver in ebenso vielen Sprachen, doch die Gangabzeichen konnte er nicht sehen.
    Nicht auf den ersten Blick jedenfalls.
    Denn in genau in der Sekunde, in der er den braunen Rucksack erkannte, in dem das Gesuchte achtlos gestopft worden war, verdeckte ein Schatten den eingang der Tür und ein wüst aussehender, breitschultriger, tiefschwarzer Mann stand darin und suchte mit seinen Augen die Hütte ab. Matt blieb das Herz stehen, als der Mann ihn direkt anblickte und die Hand auf den Griff seiner Machete legte.
    Knurrend ging der Hüne mit dem erbarmungslos stechenden Augen einen Schritt auf Matt zu, fast schien es, als wolle er nach dessen Kehle greifen und einfach zudrücken, als in der Sekunde ein kleiner schwarzer Gegenstand in die Hütte gerollt kam und genau neben dem Piraten liegenblieb.
    Geistesgegenwärtig brüllte Matt das Erstbeste, das ihm einfiel: "GRANATE!" - und er hatte das Glück des Diebes, denn zeitgleich mit dem Riesen warf er sich auf den Boden, hoffend, dass es nicht wirklich ein Sprengkörper war. Von angst erfüllt öffnete er den Mund und hielt sich die Ohren zu, erwartete den Knall und das Feuer, das ihm die Haut von den Knochen reißen würde, doch es kam nicht.
    Vorsichtig blickte er hoch, blickte abermals in die gruseligen, die kalten, die stechenden Augen des Riesen der nach dem Rucksack mit den Abzeichen griff, noch einmal knurrte und Matt anstarrte.
    Dieser schluckte schwer, schnappte sich den erstbesten Rucksack den er greifen konnte und stapfte unter dem forschenden Blick des Piraten nach draußen in die Sonne.

    Erst als Matt wieder im Dschungel war, gestattete er sich ein Grinsen, denn während der Stein, den Beide für eine Granate hielten, für die Ablenkung gesorgt hatte, war es ihm gelungen, zwei Rucksäcke auszutauschen und die deren Positionen zu wechseln. Wenn alles gut gelaufen war, dürfte der schwarze Hüne nun einen Rucksack voll verbrauchter Damenunterwäsche in der Hand halten und er, Matt, einen Rucksack mit Gangabzeichen. Er linste hinein und sah schwarze Schals und Kopftücher.
    Er grinste nochmal, vor allem, als er wütendes Geschrei aus der Siedlung hörte.
    Zum Glück war die Probe auf Geschick gelungen!

    Update:
    Zitat Zitat
    Team „Die Räuber bestehlen“
    Anzahl: 3
    Probe auf: "Geschick UND Agilität" ODER "Kampf UND Agilität" ODER „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1"
    Hintergrund: Die Piraten müssen ihre Boote ebenfalls mit Sprit betreiben. Unvorbereitet und ohne genaue Kenntnis des feindlichen Terrains ist die Aufgabe sehr schwer, jedoch machbar.

    Geändert von Daen vom Clan (17.09.2013 um 23:52 Uhr)

  10. #30
    Da waren sie nun also. Sie, der überaus kompetente Mr. Archer und diese... Weinberg! Pah, Weinberg. Welch passende Assoziationen ihr doch durch den Kopf schnellten, im Anbetracht der äußerst prequeren Aufgabe die sie sich hier zumuteten. Sich an anderen Leuten bereichern, noch schlimmer... an den Lebenden! Solch Verhalten, da musste doch ein geschultes, scharfes und moralisch nicht in Frage zu stellendes Auge darüber wachen, ganz klar.
    "Bedenken sie, alle beiden, ich lasse sie nicht aus den Augen. Auch wenn diese Menschen Abtrünnige, Räuber und Banditen sein mögen, so sind es doch Menschen! Menschen wie sie und ich. Vielleicht weniger als ich, sie kennen ja keine Moral, aber ganz sicher ebenso wie sie!" Prudence betonte ihre Worte in gewohnter Schärfe und richtete sich vor allem mit letzteres an Shelley.
    "Nur weil wir in einer Notlage sind, lassen wir uns nicht auf die gleiche Ebene wie diese Piraten hinab, haben sie das verstanden? Alle beide?!"

    Ha. Prudence würde noch einen guten Einfluss auf die Charakterbildung ihrer beiden Begleiter haben. Disziplin, Ordnung und Gehorsam, so sollte es sein! So würde sie auch weiterzetern, wenn es denn den gut auf den Charakter abfärben würde.
    Jedoch wurde das Gestrüpp dichter, die Bäume kamen näher, das Gras wurde höher und allgemein, Mr. Archer und Ms. Weinberg verschwanden immer öfter hinter Ästen, Sträuchern und riesigen Palmwedeln.
    Unverfrorenheit!
    "Bleiben sie stehen, alle beide! Lassen sie eine alte Dame nicht einfach so zurück!"
    Aber die beiden schienen ja garnicht mehr zu hören! Prudence war EMPÖRT! So eine Schandtat, vor allem von Mr. Archer hätte sie doch besseres erwartet. So wird einem Freundlichkeit also zurückgezahlt. Diese Bankenheinis, immer nur auf das eigene Kapital aus.
    Dann musste sie halt alleine weiter. Nicht, dass ihr das etwas ausmachen würde. Prudence kannte das, mit all dem Grün um sie herum. Hach, wenn sie ihren Sohn wiedereinmal die frisch geschmierten Brote brachte, wenn er gerade auf einem Scharfschützenmanöver war. Ja, Prudence wusste wie sie sich zu orientieren hatte!
    Ihr war damals bewusst, dass das verboten war, doch wer wollte sie aufhalten? Diese jämmerlichen Ausbilder? Pah. Waschlappen, allesamt.

    "Verdammt John, kannst du mal kurz allein auf den Schuppen aufpassen?"
    "Verdammt Lee, fick dich."
    "Scheiße man, ich kann doch nichts dafür."
    Aha! Stimmen. Unbekannte Stimmen. Piraten?!
    "Lee, du kannst was dafür. Du hättest dir einfach nicht so verflucht viele Linsen reinknallen müssen!"
    "Man John, mir platzt gleich der verdammte Arsch."
    "Dir platzen gleich andere Sachen wenn du mich hier schon wieder für ne Stunde sitzen lässt."
    Ganz klar, Piraten. Deutlich an den fehlenden Manieren zu erkennen. Nun... und an der Schrotflinte, der Machete, den zwei Revolvern und dem Klappmesser. Mit letzterem stach zumindest der eine, der anscheinend John hieß, immer wieder zwischen seine gespreizten Finger. Beachtliches Tempo hatte der Mann drauf!
    Glasklar, Prudence durfte nicht erkannt und gesehen werden! Also ging sie in die Hocke, die alten Gelenke wollten zwar nicht so recht, aber jetzt mussten sie!
    Mit der Grazie eines Pumas, welcher an fortgeschrittener Atritis und Gicht gleichzeitig litt, fing Prudence also an, sich durch das Unterholz zu schleichen.

    Das krachende Knacken ihrer Gelenke (vielleicht war es auch nur ein Ast) sollte sie jedoch nicht lange verborgen halten.
    "HEY!"
    Sie hörte es kurz knattern.
    "Fuck John, erschrick mich doch nicht so!"
    "Das heißt "erschreck" junger Mann! ER-SCHRECK"
    Die absolute Höhe! Keine Manieren! Keine gewaschene Kleidung! Keine Kenntnisse einer korrekten grammatikalischen Ausdrucksweise!
    Prudence sprang aus dem Busch hinter dem sie sich versteckte, hervor und deutete zielstrebig und bedrohlich auf den leicht dicklichen Asiaten namens Lee.
    "Ruhig alte, ruhig! Du hälst deine Klappe!"
    Aber... nein, das war nun nicht sein Ernst, oder?!
    "SIE!" die alte Frau stampfte nach vorn, den Zeigefinger wie den Lauf eines Colts Anaconda auf John gerichtet. "DU! WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH?!"
    Die verdutzen Gesichtsausdrücke sprachen Bände.
    "DEINE VISAGE KLEINER! DEINE VISAGE! DIE KENN ICH DOCH. DEIN VATER! FALLSCHIRMJÄGER DER ADF. SOLDAT JACK GODWIN!"
    "God...win?"
    "DIESES GESICHT ERKENNE ICH AUF 10 MEILEN! DIE KRUMME NASE, DIESER HÄSSLICHE ABSTAND ZWISCHEN DEINEN AUGEN!"
    "Sie... kennen..."
    "EINE SCHANDE FÜR DIE MÄNNER DER ADF! SCHANDE SAG ICH DIR! SÄUFER, KIFFER, HURTE NUR RUM!"
    Prudence war auf 180, niemand würde ihr sagen, wann und wie sie zu sprechen hatte. Dieser Bengel würde lernen was es heißt sich mit Prudence McAldrin anzulegen!
    "Scheiße John, die alte macht mir Angst."
    Granny McAldrin fing noch garnicht richtig an.
    "STINKSTIEFEL!"
    Der Finger wechselte die Richtung, der Asiate war nun wieder dran. Nurnoch weniger Zentimeter trennten die beiden von einander und schon bald hatte der arme Kerl den hakigen, knochigen Finger auf seiner Brust, welcher unentwegt darauf herumtippte.
    "Zieh dir deine Hose hoch! Wisch dir das Kinn an! Geh aufs Klo! Lerne zu essen! WASCH DEINE KLEIDUNG JUNGER MANN!"
    Es knatterte erneut, es stank und der untersetzte, dicke Mann schien deutlich Panik zu haben.
    "JOHN! Wer hat die Olle aus ihrem Käfig gelassen?"
    "NIEMAND DU BENGEL! Jetzt verzieht euch! Zieht Leine! SEHT ZU DAS IHR LAND GEWINNT! So wahr Gott mir helfe, wenn ihr nicht bald hier weg seid, dann werde ich dafür sorgen, dass euch mehrere Dinge platzen!"
    Ehe sie sich versah rannte Lee. So schnell er es jedenfalls konnte und John...? John schien den Tränen nahe. Sie hatte wohl einen wunden Punkt getroffen.
    "Mein Vater..." hier kam das erste Schluchzen "...war ein Arschloch..." da rollten die ersten Tränen "...und sie sind eine gemeinte alte Schachtel! Und ich verprügel Mike, dass er ihnen das alles erzählt hat!"
    Wenige Sekunden später war sie allein... Waschlappen!

    Prudence machte sich also daran den Schuppen genauer zu inspizieren, irgendwas wichtiges war ja vermutlich drin. Kisten. Viele Kisten erstmal.
    Provisorisch nahm sie ihre Rohrzange zu Hand und schlug einen Deckel ein und siehe da... Schokolade! Eine Kiste voller alter, halbgeschmolzener, doch nahrhafter Schokoriegel! (Gruppennahrung +5)
    Ha, wenigstens etwas und die anderen Kisten? Prudence wollte schon erneut einen Deckel aufschlagen als ihr etwas ins Auge fiel... ein Symbol auf der Kiste... ach du große Neune!

    Vorsichtig nahm sich Granny McAldrin eine Kiste, sie war vernagelt aber... nicht besonders gut. Mit etwas Fingerspitzengefühl und dem richtigen Augenmaß... taadaa!
    Rostige Metallstücke, die aussahen wie... Platten? Trittplatten? Was hing daran... Plastik? Knetmasse? Nein, da stand noch etwas. Ein wenig verwaschen und kaum zu erkennen, aber Prudence konnte genau entziffern was dort stand.
    Ihr Fund war hochexplosiv, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Eine Kiste voller hochwertigem C4s, gekoppelt an rostigen und wenig vertrauenerweckenden Auslösern. (Einmaliger Bonus von Kampf +10, allerdings mit 20%iger Chance beim Einsatz den Charakter zu töten)

    So schnell die alte Dame nur konnte griff sie sich die beiden Kisten und wackelte eilig zurück. Um den Sprengstoff musste sie sich keine Sorgen machen. Ihr Mann hatte ihr mal erzählt, dass C4 ziemlich widerstandsfähig ist.

    Geändert von Caro (18.09.2013 um 00:44 Uhr)

  11. #31
    So brachen also Nathan, die Oma und Shelley gemeinsam auf. Nathan ruckte seine Offiziersuniform noch einmal zurecht und so begaben sie sich langsam aus der Höhle und in den Dschungel.

    "Bedenken sie, alle beiden, ich lasse sie nicht aus den Augen. Auch wenn diese Menschen Abtrünnige, Räuber und Banditen sein mögen, so sind es doch Menschen! Menschen wie sie und ich. Vielleicht weniger als ich, sie kennen ja keine Moral, aber ganz sicher ebenso wie sie!"
    Die Oma schien vor allem wütend auf die arme Shelley.
    "Nur weil wir in einer Notlage sind, lassen wir uns nicht auf die gleiche Ebene wie diese Piraten hinab, haben sie das verstanden? Alle beide?!"


    „Wir werden uns natürlich zivil verhalten, niemand sagt, dass wir so sind wie Banditen und Piraten, aber wir müssen eben an unser eigenes Wohl denken. Aber natürlich werden niemandem etwas zu leide kommen lassen.“
    , sagte Nathan selbstbewusst, die Uniform tat bereits ihre Wirkung, und versuchte die Situation etwas zu entspannen.

    So begann also so langsam ihr Marsch. Immer dichter und dichter wurde die Wildnis. Der Lärm der Natur nahm zu, und unwissentlich, auch der Abstand zwischen den drei. Immer weiter liefen sie auseinander, und auch die Rufe der Oma hörte Nathan gar nicht mehr. Als er dann plötzlich merkte, dass er allein war, war es zu spät.

    „HALLO!! MRS. ALDRIN! SHELLEY!! HÖRT IHR MICH?!“

    Doch keine Antwort. Noch einige Male wiederholte er seine Rufe, bis ihm die Puste ausging.

    Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte und gut durchatmen konnte, sondierte Nathan seine Lage. Sein Puls war noch immer erhöht, als er erkannte, dass vor ihm der dichte Dschungel sich langsam lichtete. Er hoffte, dass auch die anderen den Urwald sicher überquert hatten, war es wirklich die beste Idee gewesen sich aufzuteilen?
    Die Siedlung stand nun vor ihm, das heißt, hinter der Mauer die alle Eindringlinge, vermutlich wilde Tiere, zurückhalten sollte.

    „Rüber klettern kommt mal nicht in Frage … “,
    murmelte Nathan zu sich selbst und suchte die Mauer genauestens ab. Langsam erkannte er auch einen Weg. Teils waren die Gebüsche aus dem Dschungel sogar bis an die Wand gewachsen, doch Nathan erkannte, es waren überall kleinere und größere Spalten, durch die er hindurch konnte. Doch ob er da durchpassen würde? Nathan sah sich noch einmal um.

    Doch dann fiel sein Auge auf ein besonders dichtes Gebüsch direkt an der Wand. Er konnte sehen wie es sich langsam auf und ab bewegte, und dann wieder stehen blieb, genau wie der unstete Wind, der langsam von Richtung Meer kam. Ein Luftzug! Und der Wind kam genau von der andern Seite der Mauer. Konnte es sein?

    Nathan tastete sich langsam durch die Sträucher, und tatsächlich, ein sehr großes Loch in der Mauer, locker groß genug, dass er daran vorbei kam. Scheinbar kümmerte sich wohl keiner dieser „Piraten“ um die Absicherung ihrer Siedlung. Gut, sie rechnen wohl nicht ständig mit Überlebenden, und um die Toten mussten sie sich anscheinend auch keine Gedanken machen.

    Er konnte, als er endlich das letzte Gebüsch hinter sich ließ, erkennen wie groß die Siedlung wirklich war, es war von der Fläche her wie ein Dorf, zehn bis zwanzig Hütten, schätze Nathan zu sehen, dahinter etwas das aussah wie eine große Befestigung direkt vor dem Meer, diente wohl als Hafen Kai oder Pier für Boote und Schiffe. Je näher er kam, desto klarer wurde es, dass die ganzen Hütten baulich sehr einfach waren, teils sich sogar gefährlich neigten. Doch wie alt die Anlage war konnte er nicht schätzen, vermutlich älter als irgendeines der Gebäude für sich.
    Auch den Gestank konnte Nathan nur mit Mühen aushalten. Toiletten und einen Kanal gab es auf so einer Insel natürlich nicht, doch wo die Menschen hier ihre Notdurft verrichten brauchte Nathan nicht zu raten, musste er doch einige Male aufpassen, dass er nicht auf eines dieser Häufen trat.

    „Fuck, wie die Schweine leben die hier..“


    Selbst im Mole war es nie so schlimm gewesen, ein Slum war es vielleicht, aber für die grundsätzlichsten sanitären Standards hatten die Militärs doch gesorgt, nicht wahr? Nathan würde Lügen wenn er behaupten würde, er wäre lange genug dort gewesen um es mit Sicherheit zu wissen, doch wirklich Neugierig darauf war er auch nie gewesen, nicht, dass es ihm jemand Übel nehmen würde.

    Überall waren schwer bewaffnete, teils schwer betrunkene Männer. Was sie sprachen konnte Nathan nicht ausmachen, Englisch war es jedenfalls nicht. Nathan versuchte ruhig zu bleiben und achtete darauf niemanden anzustarren. Er musste ruhig wirken, ein gutes Pokerface aufrecht erhalten. Doch scheinbar kümmerten die Banditen hier nicht um ihn. Gut, wenn niemand auf ihn achtete, würde auch niemand darauf achten, ob er was einsteckte.
    Also konzentrierte sich Nathan mehr und mehr drauf, etwas zu finden. Eine verlassene Hütte, vielleicht, oder ein Lager, wo sie zum Beispiel Nahrung aufbewahrten. Bei Gedanken, etwas von hier essen zu müssen wurde ihm schlecht, aber er wusste auch, dass Hunger im Endeffekt die Beste Würze war. Noch war es ja nicht so weit.

    Doch Fehlanzeige, alles was Nathan fand war entweder bewacht, oder zumindest bewohnt. Und er war nicht so lebensmüde von diesem Piraten etwas zu stehlen, wenn sie ihn dabei leicht beobachten konnten. So sehr traute er seiner Verkleidung in Seemannsuniform auch wieder nicht. Vermutlich, dachten die sich, dass er sie irgendeiner Leiche entrissen hatte. Jetzt wo er darüber nachdachte, er hätte die Oma wirklich fragen sollen, woher sie die Uniform hatte. War das etwa die von Vantowers?! Aber nein, er war ja kein Marine, hoffte Nathan einfach mal und beim Gedanken, dass der alte Greis schon mal in diesen Kleidern stecken konnte wurde ihm etwas schlecht.

    Als er so in Gedanken versunken war, knallte er plötzlich gegen etwas. Er sah auf. Vor ihm stand ein mindestens zwei Meter großer, muskelbepackter Riese mit ungepflegten 14 Tage Bart und einer auffälligen AK-47 (Kampf +2), deren Lauf angerostet war, auf dem Rücken. Auch eine verdammt protzige Goldkette, die aussah als sei aus einem schlechten Gangster-Film gefallen,(Charisma +1) schmückte seine Brust, die ein halb-zerrissenes Unterhemd kaum verdeckte.
    Что за черт?! Кто вы?“, brüllte er ihn mit einer tiefen Stimme an. Plötzlich richtete sich die ganze Aufmerksamkeit in der näheren Umgebung auf Nathan. Alle blickten ihn an.

    „Fuck, sag was Nathan, sag was…“,
    mahnte er sich, doch es wollte ihm einfach nichts einfallen. Er hob seinen Kopf langsam zu dem Hünen hinauf und blickte ihm mit gesenkten Augenbrauen entgegen. Dieser wiedrum ballte seine Hand langsam zu einer Faust, seine Verärgerung war ganz offensichtlich.

    „Sorry, Pal. Ein Whisky als Entschädigung?“
    und wies mit seiner Hand hinter den Mann.

    Dieser renkte seinen Kopf ungeschickt nach hinten und sah es erst jetzt. Hinter ihm war eine Bar. Oder was in dieser Siedlung als Bar durchging. Es war vermutlich die verfallenste Spelunke, die Nathan jemals gesehen hatte, selbst im Vergleich mit den umstehenden Hütten war diese Wellblechhütte in wirklich schlechtem Zustand. Er konnte von außen einen uralten Holztisch erkennen, komplett mit halb zerfallenen Holzstühlen.

    Er hatte wohl nicht viel verstanden, was Nathan ihm gesagt hatte. Aber ein Angebot auf Whisky schlug er wohl nicht aus.

    Er packte ihn am Arm und schleppte ihn zum Tresen. Dort stand auch ein Barkeeper, eine asiatisch wirkende Frau. Da Nathan davon ausging, dass sie wohl Chinesisch oder sonst was war, sprach er in langsamen Ton.
    „Wir wollen Whisky. Zwei, biiittee“, sagte er in gleichmäßiger, langsamer Aussprache.

    „Also das ihr Amis nicht die hellsten seid, hab ich schon gehört, aber du bist wohl ´ne besonders helle Birne. Hier, Mr. Shakespeare.“
    , knallte sie ihm in perfekt gesprochenen britisch englisch entgegen. Au weia! Hier hatte er schon mal keine Freunde gewonnen. Egal, er hatte schon mal was er wollte.

    Kaum hatte Nathan dem Russen die Flasche in die Hand gedrückt, schon hatte er sie praktisch auf Ex fertig getrunken. Er schwankte auch sehr gefährlich, vermutlich schon vorher angetrunken.

    „Hey, Einstein, wenn dein Kumpel hier den Boden küsst, kannst du ihn heimschleppen.“
    , kommentierte die Barkeeperin kurz.

    „Den Boden … “, murmelte Nathan vor sich hin, und hatte eine Idee.

    Er reichte dem Mann auch seine Flasche, und wie erwartet begann er sofort diese zu leeren. Diesmal etwas ruhiger, aber dennoch beständig.
    „Грозный вещи, но делает вас теплые, я знаю?“,sprach der sichtlich angeheiterte Mann zu ihm nach einiger Zeit und haute ihm gegen die Schulter.
    Nathan versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen, und tat so als ob er mit ihm trank, obwohl jedes Mal nur an derselben leeren Flasche nuckelte. Doch der Russe war schon längst zu betrunken, um das zu registrieren. So betrunken sogar, dass er nicht mal bemerkte, dass Nathan mit seinem Geld das Whiskey bezahlte. Die Frau vor der Theke, die sehr schnell verstand was hier ablief, betrachtet das Schauspiel kommentarlos, es war wohl nicht oft so, dass hier jemand Flasche nach Flasche bestellte.

    Nach der sechsten Flasche war es dann endlich so weit. Der Russe knickte auf den Tresen und blieb liegen, die halbleere Flasche landete unwirsch auf dem Boden.
    Nathan wusste, dass seine Gelegenheit gekommen war. Er legte sich den Arm des Mannes über die Schulter, und schleppte ihn mit Müh und Not, die Betonung lag auf Not, mehrmals ließ er ihn fallen, aus der Kneipe und ins Freie. Er suchte nach der erstbesten Gasse, die vor fremdem Blicken geschützte war und wo er ihn abstellen konnte.
    „Jesus, mein Rücken bringt mich um…“,
    jammerte der ehemalige Manager, als er den kiloschweren Hünen endlich gegen eine Wand anlehnte und zu Boden ließ.

    Dann machte er sich sofort daran seine Goldkette loszubekommen. Langsam hob er sie über seinen Kopf, und hatte sie schon fast, als der Russe plötzlich die Augen aufschlug. Betrunken oder nicht, er verstand was hier passierte.

    Грязные вор!, schrie er und stürzte sich auf Nathan, doch dieser ließ die Goldkette zu Boden fallen, konnte seinem Griff gerade noch entkommen, rannte um sein Leben und wagte es nicht mehr zurück zu blicken. Dann, keine 5 Meter weit war gekommen, Aaaaaaaaaaaah!! *WUMMMM!* der Russe lag am Boden. Nathan drehte sich um und er konnte nicht glauben was er sah. Sein Hals war unnatürlich verdreht. Seine Augen mit Entsetzen geöffnet. Er war gefallen und mit dem Kopf auf Metalschrott, der fast überall herumlag, gefallen. Eine Blutlache bildete sich unter seinem Kopf, teile von Hirn konnte man sehen. Er war tot.

    Nathan war entsetzt. Die halbe Siedlung musste mitbekommen haben, was gerade passiert war. Alle Anwesenden starrten die Leiche an und dann ihn. Es war ungewöhnlich still. Das sonst allgegenwärtige Reden, Murmeln, Schreien wich einem jähen Schweig. Die Spannung war praktisch spürbar. Dann …. Lachen. Zuerst nur einer, dann mehr und mehr, und schließlich alle. Nach einer Weile war danach alles beim alten. Keiner kümmerte sich darum, dass gerade einer der ihren gestorben war, als er versuchte einem Dieb zu fangen. Gehörte sowas hier zur Tagesordnung?

    Nathan starrte die Leiche an. Er hatte ihn umgebracht. Es war seine Schuld, seine Schuld, dass dieser Mann ein jähes Ableben gefunden hatte. Er kniete vor seiner Leiche hin. War er besser als diese Räuber? Sie mussten stehlen um zu überleben, aber wenn es nichts gab, dass sie von solchen Banditen unterscheidet, war es überhaupt wert zu überleben? Niemanden hier interessierte es, dass gerade ein Mensch gestorben war, ein Witz war es für sie. Nicht mehr. Etwas zum Lachen. Nathan musste hier weg. Doch .. sein Blick rastete auf der Waffe und der Kette. Sie konnten sie gut brauchen, aber es war falsch. Falsch jemanden dafür umzubringen.

    Aber wenn er jetzt ging, war alles umsonst. Sinnlos. Ein Witz. Und das wollte er nicht zulassen.
    Nathan vergaß seinen Stolz, und griff nach der Waffe. Die Goldkette, die hinter dem Russen lag, nahm er auch auf.

    Langsam machte er sich auf den Rückweg auf, im Gedanken, dass er sich in den letzten fünf Tagen noch nie so schlecht und schmutzig gefühlt hatte, wie gerade eben. Und es lag nicht am Gestank nach Exkrementen, der die Luft schwängerte. Es lag … an ihm.

    Geändert von Mivey (18.09.2013 um 01:52 Uhr)

  12. #32
    "Whoa, pass auf!"

    Shelley hielt ihre Arme zum Stützen bereit nach vorne, als Lexi auf sie zugetorkelt kam. "Du wirs' nich' glaub'n w's mir p'ssiert is'!" Die Ersatzkrankenschwester grinste. In erster Linie war sie erleichtert, dass der sturzbesoffenen Waffenexpertin nichts passiert war - und es konnte sicher nicht schaden, das Gehirn mal für ein paar Stunden außer Gefecht zu setzen. Zumindest für den Anfang wollte Lexi Shelleys - zugegeben recht nachgiebigen - Anweisungen, sich hinzulegen und den Rausch auszuschlafen, nicht nachkommen. Stattdessen berichtete sie ihr von den Erlebnissen im Lager. Sie lauschte aufmerksam - vielleicht könnte ihr die ein oder andere Information ja helfen, wenn sie selbst sich dort umschauen würde, auch wenn sie das ob der Qualitäten von Lexis Ausführungen eher anzweifelte.

    Kurz darauf sollte es auch schon so weit sein. Nathan und Grumpy Grams verließen gemeinsam mit ihr das Dorf. Es war unfassbar, wie dicht der Dschungel schien. Vor allem war er aber zu ruhig. Auch das gelegentliche Ziepen und Rascheln konnte nicht über das Gemeckere der Oma hinwegtäuschen. Während ihr Begleiter noch versuchte, das Gemüt der Alten zu entspannen, resignierte Shelley nur und schaltete auf Durchzug, drückte einfach nur das wilde Gestrüpp bei Seite und war... schließlich alleine? Oh, shit! Es war vielleicht nicht doof, getrennt in das Lager zu gehen. Aber eine unfreiwillige Trennung musste nun wirklich nicht sein. Und so sehr die McAldrin auch eine nervliche Belastung war... sie alleine durch den Dschungel streifen zu lassen, schien Shelley nicht die sinnvollste Maßnahme. Für den Moment alle Gedanken an ihre Ex-Gefährten ablehnend, lief sie einfach weiter, schneller werdend und erreichte schließlich ihr Ziel.

    Und dann stand sie da - inmitten der zahlreichen, zwielichtigen Gestalten. Auch wenn sie vor kurzem noch in einer Siedlung lebte, die dem hier sehr ähnlich war, wollte sich nicht das Gefühl des heimisch seins einstellen. Es war grotesk, wie demonstrativ rau und asozial es hier zuging, während die Menschen im Hole wenigstens noch den Anstand hatten, so zu tun, als hätten sie keine bösen Absichten. Hier herrschte lediglich ständige Bedrohung und der einzige Grund dafür, dass Shelley unbeschadet - und wohl auch weitestgehend unbeobachtet - an den Gestalten vorbeikam war der, dass diese damit abgelenkt waren, sich zu prügeln. Ja, sie prügelten sich alle - waren dabei nicht mal sonderlich kreativ. Im Hole wurde hinterrücks gemeuchelt und man bekam nicht viel davon mit, wenn überhaupt. Hier wurden selbst auf dem Boden liegende Personen - vielleicht schon Leichen - so heftig geschlagen und getreten, dass es ihr durch Mark und Bein fuhr. Sie konnte quasi spüren, wie die Knochen der Männer - oder Frauen, vielleicht Kinder - brachen, ging nur schnurstracks weiter, tiefer in das Wellblechlager., vorbei an Müll und Blut, das wohl seit Wochen am erdigen Boden trocknete.

    Und jetzt? Ein toller Plan war das gewesen. Sie war zwar tief in die Basis eingedrungen, ohne jemandem aufgefallen zu sein, doch jetzt stand sie auf dem Schlauch. Lange könnte sie hier nicht verweilen, bis irgendjemandem auffallen würde, dass sie hier so gar nicht in das Bild passen wollte. Ihr einziger Schutz bestand noch darin, dass sie sich wohl wirklich im absoluten Mittelpunkt des Camps befand und niemand Augen für sie hatte. Hier und da liefen einige Leute umher, unterhielten sich in Ausnahmefällen sogar halbwegs gesittet, stiegen in ihre Hütten, während andere heraus krochen. Moment. Das ist es!

    Probe auf Intelligenz: Bestanden

    Sie stapfte weiter durch das Lager, unbeirrt und entschlossen, wich den entweder patroullierenden oder durch das Lager schlendernden - sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen - Personen aus und erreichte schließlich eine etwas abseits gelegene Stelle, machte erst dort Halt. Es waren einige Meter, die das eigentliche Lager von ein paar wenigen Hütten trennten. Genug, um eben diese Hütten unauffällig zu erkunden. So schlich Shelley auf die blechernen Unterkunften zu, sah sich dabei um und schlüpfte schließlich in Hütte 1...

    Nichts!

    Nicht das letzte bisschen unnützer Kram war in der Hütte. Es wirkte ungewöhnlich steril, nicht als hätte niemand hier drin gewohnt, sondern vielmehr als wären Spuren beseitigt worden. Aber warum sollte das in einem Dorf wie diesem getan werden?

    Ohne sich weitere Gedanken zu machen, verließ sie das Wellblechhäuschen im geeigneten Moment und untersuchte das nächste. Und das nächste. Und das nächste. Doch in keinem der Häuschen schien etwas Nützliches zu sein, bis...

    "Eh... w-w?!" Der alte Mann blickte ihr in einer Art und Weise entgegen, die gleichzeitig bedrohlich, doch auch bemitleidenswert aussah. Seine Gesichtszüge waren eingefallen, die tiefen Falten beherbergten gefühlte Tonnen an Dreck. Sein Kiefer bewegte sich unruhig und genauso huschten auch seine Augen über Shelley. Sie merkte, dass er drauf und dran war, aufzuspringen und sie womöglich anzugreifen. Sie musste schnell reagieren. Sollte sie nach der am Boden liegenden Flasche greifen und sie ihm über den Schädel ziehen? Könnte sie das überhaupt? War sie schnell genug? Seine Reflexe waren sicher nicht die Besten, aber auch sie würde so etwas zum ersten Mal tun.

    "Was machst du hier?", fauchte sie dann fast reflexartig, als seine Knie nach oben schossen, laut genug, um ihn offenbar einzuschüchtern und doch leise genug, um von draußen nicht gehört zu werden. "Was halten die Jungs wohl davon, wenn du ihre Sachen stiehlst, häh?", fragte sie wütend und versuchte, dabei ansatzweise so rau zu klingen wie sie es für angemessen hielt. Die Augen des Mannes weiteten sich, er schüttelte mit dem Kopf. "Eh... ne-nein... i-i-ich..." - "Schnauze!" Sie legte es jetzt darauf an. "Ich bin hier, um die Flagge zu holen", erklärte sie und deutete auf die alles andere als schäbig aussehende Totenkopfflagge in der hintersten Ecke der Hütte. "Beweg deinen scheiß Junkie-Arsch hier raus oder ich sag Lee, dass er ihn dir aufreißen soll, alles klar?"

    Probe auf Charisma: Bestanden

    Er nickte, erhob sich demonstrativ langsam und schlich dann in weitem Abstand von Shelley aus der Hütte heraus, hielt dabei einen röhrenförmigen Gegenstand in der Hand. Sie funkelte ihn böse an, zischte: "Das lässt du hier!" Er nickte hektisch, ließ das Teil fallen und kroch dann hinaus. Sie vernahm noch, wie er draußen sofort los rannte, atmete dann erleichtert auf.

    Die Flasche nahm sie mit, genauso wie die Flagge und das kleine, runde Etwas. Während sie mit ihren Funden die Hütte verließ, fragte sie sich noch, ob sie gerade wirklich überzeugend war, der Kerl einfach von allem eingeschüchtert gewesen wäre oder sie einfach nur das Glück hatte, den richtigen Namen genannt zu haben. Lee. Jeder zweite Chinese heißt Lee. Das wird schon stimmen. Mit breitem Grinsen auf den Lippen verließ sie das Lager, kam ohne Probleme durch. Die gelegentlichen Schreie, galten sie nun ihr oder nicht, blendete sie einfach aus, ebenso wie die andauernde Gewalt.

    Und so schaffte sie es aus dem Dorf und schließlich zurück zum gemeinsamen Versteck an der Höhle, präsentierte dem Rest der Gruppe ihre Funde, war dabei schließlich auch erleichtert, Nathan und Mrs. McAldrin zu sehen, die es ebenfalls mitsamt Loot zurückgeschafft hatten.

    Fundsachen:
    - Eine Flasche richtig harten Rum!
    - Eine Totenkopfflagge in bestem Zustand
    - Den Aufsatz zu einem Scharfschützengewehr, welcher als Feldstecher fungieren kann oder +1 Kampf bringt, wenn er auf ein Scharfschützengewehr appliziert wird

    Geändert von MeTa (18.09.2013 um 16:51 Uhr)

  13. #33
    So... und was nun, Prinzessin? Irgendein edelmütiger Seeräuber in Sichtweite, der einer holden Maid in Nöten beistehen möchte? Und am Ende zusammen romantisch in den Sonnenuntergang segeln?

    Sonderlich einladend war der Ort in der Tat nicht.
    Hier herrschten raue Sitten.
    Sichtlich betrunkene Männer saßen in Gruppen beieinander, während nüchterne finstere Blicke durch die Gegend warfen.
    Prügeleien waren wohl ebenfalls keine Seltenheit und man schien hier auch gerne mal zur Pistole zu greifen.
    Viele Frauen trieben sich hier nicht herum. Und sie waren, bis auf vereinzelte, misstrauisch dreinblickende Ausnahmen, wohl kaum anständiger Natur.
    Es war wohl eine gute Idee, dass Celina sorgsam darauf geachtet hatte, den Großteil ihrer Haut zu bedecken und über den schönen Mantel Dereks mittlerweile recht mitgenommene Lederjacke gelegt zu haben. Das gab ihr das richtige, abgewetzte, bunt zusammengewürfelte Äußere, genau passend zu einer Bewohnerin der Pirateninsel.
    Zumindest hoffte sie das. Und warm war es unter mehreren Schichten Kleidung auch.
    Die Push-ups, die du in der Heather gefunden hast, helfen nicht.
    Oh Will, sie sorgen eben dafür, dass alles halbwegs ordentlich aussieht. Denkst du, ich hätte Lust, die ganze Zeit mit der gleichen Wäsche herumzuspazieren? Außerdem sind die ganz schön bequem…

    Prinzessin, ich hoffe nur, dass das nicht Teil unserer Verhandlungen wird…
    Nun, diese Sorge ist wirklich unbegründet…

    Bis auf einige vereinzelte Blicke schenkte man Celina glücklicherweise keine Beachtung, somit konnte sie in Ruhe nach einem passenden Kandidaten Ausschau halten…
    In einer Ecke stehend, beobachtete sie den Platz. Jemand mit ehrlichem Gesicht musste es sein, der außerdem nicht allzu ärmlich aussah. Sie wollte ja niemanden ausnehmen, selbst Kriminelle nicht, die es garantiert tausendfach verdienten.
    Ein wenig Schweiß rann Celinas Stirn herunter.
    Diese Jacke…
    Na gut, hier am Rand würde man ohnehin wenig auffallen. Kurzzeitig nur im leichten, feinen Mantel dazustehen konnte nicht schaden.
    Ohne diese irritierend warme Jacke war ihre Konzentration gleich viel besser. Der junge Mann dort hinten sah perfekt aus für ihren Zwecke, bestimmt ein richtiger Naivling. Sie könnte ihm ja eine tragische Geschichte von einem armen, kranken Geschwisterkind erzählen. Und der Obstkorb war sehr voll, wenn er die Früchte selbst erntete…

    „Na, Süße, was machste denn ganz allein hier?“
    FUCK!
    Toll gelaufen, Prinzessin!

    Erschrocken blickte Celina zur Seite und sah einen großen, breitschultrigen Mann mit dreckigem Grinsen vor sich.
    Eh, was nun?
    Großartiger Zeitpunkt, um zu überlegen!

    „Wasn los, Schätzchen? Haste dich verlaufen?“ Das Grinsen wurde breiter und der jungen Frau stieg eine Alkoholfahne entgegen. „Ich kenn mich hier gut aus – is bestimmt Schicksal, dass wir uns hier treffen.“
    Da war in der Tat keine Zeit zum Überlegen. Elegant trat Celina einen Schritt näher, lächelte charmant und begann das wohl peinlichste Manöver, das ihr einfiel:
    „Oh, oui, oui, Monsieur, es müss sein la destinée!“, sprach sie mit dem besten französischen Akzent, den sie zustande bringen konnte. „Isch nämlisch broche ein Monsieur, der weiß ein Weg.“

    Was zum…!?
    Dieser Herr sieht nicht allzu gebildet aus, Will. Er versteht bestimmt kein Französisch.


    Ihr Urteil schien nicht vollkommen falsch zu sein, denn der Mann schaute sie verblüfft an.
    „Aha russisch, wa? Bist noch nich lang hier, was?“ Die Anzüglichkeit kehrte aber sofort in sein Gesicht zurück. „Willste gut sprechen lernen, Süße? Bin nämlich ’n verdammt guter Lehrer. Mach das auch ganz umsonst für so ’ne Schnecke wie dich.“
    Klappt ja wunderbar…
    „Oh, wie sympa, Monsieur! Mais, isch nischt ’abe keine Zeits pour lernen Sprache. Puisque, isch müss sein bei mein Chef promte. Aber isch ’abe nischt kenne keine weg. Ünd mon Chef nischt mag keine Warten, aussi. Et il est so wütont wenn er mich sieht parler mit ein andere Mann. C’est ne pas très bien.“ Bei diesen Worten strich sie sich betonend über ihren Mantel. „Ünd er ’at geschenken der bel manteau an moi. Also isch nischt kann machen ihn warten pour moi. Er werden beaucoup wütend ünd suchen für misch.“
    Zufrieden sah Celina förmlich, wie die Zahnräder im Hirn des Mannes zu rattern begannen.
    „Äh… wer is ’n dein Chef?“
    „Incroyable! Dü nischt kennst wirklisch mein Chef? Mais, er ist wischtige personne in diese Ort!“

    „Ah… echt? Ähm, wie heißter denn?“
    „Oh, er ’at schwierig anglais nom…“
    Die Augenbrauen des Piraten zogen sich zusammen. Das war dann wohl doch ein bisschen zu viel des Guten. Celina sollte sich schnell rausreden, bevor…
    „Ah, da bist du ja, Schätzchen! Wo hast du gesteckt, verdammt nochmal!?“
    Erschrocken fuhr Celina herum – und blickte einem vertrauten, wenngleich unerwarteten Gesicht entgegen.
    Die ältere Frau wandte sich dem Mann zu. Ein Paar kalter graublauer Augen durchbohrte ihn förmlich. „Das Mädchen gehört zu mir, Großer. Und wir finden uns ganz gut allein zurecht.“
    Einen Moment lang zögerte der Pirat, bevor er seine Schultern hängen ließ und sich dann wegdrehte. Anscheinend war dieser Todesblick zu viel für ihn. „Okay, is ja schon klar. Habs verstanden. Wollt ja nur mal wissen, ob ich helfen kann, weil hätt ja sein können.“
    „Wie du siehst, kannst du nicht. Komm, Kleine!“
    Noch immer perplex befolgte Celina den barschen Befehl, und sei es nur, um diesem eiskalten Blick zu entgehen.

    Die Frau mittleren Alters zog sie an der Hand an einigen Wellblechhütten vorbei und dann hinter einige Mauerreste. Hier, wo sicher selten jemand vorbeilief, unterzog sie Celina einem prüfenden Blick.
    „Was für eine Überraschung. Dich hätte ich hier beim besten Willen nicht erwartet.“
    „Uh, es ist ein wenig kompliziert.“
    „Davon gehe ich aus, wenn jemand wie du hier wie ein Wesen aus einer Feenwelt frei herumläuft und mit einem grausam verfälschten französischen Akzent mit irgendwelchen Kerlen rumspielt.“

    „Das war nicht ganz, was ich vorhatte. Ich bin eigentlich mit anderer Absicht hier und dieser Kerl wollte dann eben… naja.“
    Die Frau stieß einen entnervten Seufzer aus und wischte sich einige Strähnen ihres braunen Haars aus dem Gesicht. „Sei froh, dass das nochmal gutgegangen ist. Es ist gefährlich hier, besonders für hübsche junge Mädchen wie dich. Ich selbst verbringe nie besonders viel Zeit hier.“
    „Bist du oft hier?“
    „Manchmal, zum Handeln. Habe ein paar Kontakte hier, obwohl ich nicht stolz drauf bin. Und wie du hier reingekommen bist, frage ich lieber nicht.“

    Celina lächelte mild. „Das ist auch nicht nötig. Ich werde ebenfalls nicht lange bleiben.“
    „Das ist auch gut so“, ein zynisches Lächeln umspielte die Lippen der Schmugglerin. „Außer, du willst eine Stelle im Free Fux, da suchen sie immer… Dienstleisterinnen. Die Löhne dürften nur nicht ganz deinen Vorstellungen entsprechen. Ehrenamt eben.“
    „Ich wollte eigentlich nur nach einem anständigen Handelspartner suchen.“

    „Kann lange dauern, wenn man sich nicht auskennt, Schätzchen.“
    „Aber ich habe doch dich gefunden.“
    „Ich, meine Liebe, befinde mich im Aufbruch. Man wartet am Schiff bereits auf mich.“

    „Bitte, es ist nicht viel. Nur einige wenige Nahrungsrationen. Vier oder fünf.“
    Die Frau runzelte die Stirn. „Soso… das ließe sich vielleicht sogar auftreiben. Was bietest du denn, Liebes? Du wolltest bestimmt nicht einfach nur mit deinem pseudo-französischen Charme bezahlen?“
    Erleichtert griff Celina in ihre Tasche und zog ein paar Arbeitshandschuhe heraus. Im Village hatte diese ab und an verwendet, um Früchte zu pflücken – aber der Zustand war beinahe wie neu. „Sie sind sehr handlich, wenn es um Arbeiten geht, die etwas Geschick erfordern.“
    Die Frau nickte langsam und ein warmes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. „Also gut. Deal.“

    Etwas weniger gut ausgerüstet, doch dafür mit einer recht angenehm gefüllten Lebensmitteltasche stand Celina vor einem versteckten Ausgang.
    „Ich nehme an, dass du einen Plan hast, Schätzchen? Ich will dich nicht damals gerettet haben, um dich hier sitzen zu lassen.“
    Ernst erwiderte Celina: „Es gibt noch andere. Ich kann sie jetzt schlecht alleine lassen, dafür schulde ich ihnen zu viel.“
    Und habe sie zu lieb gewonnen.
    „Aber vielleicht kannst du mit uns…“
    Energisch wurde sie unterbrochen. „Nein, Schätzchen. Ich habe eigene Pläne und mein Leben sieht momentan ganz gut aus. Und ich werde mich garantiert keiner Gruppe wildfremder Menschen anschließen.“
    „Nun… dann verabschieden wir uns wohl wieder voneinander?“
    „Heh, würde mich nicht wundern, falls wir uns bald wiedersehen. Ich habe in der letzten Zeit festgestellt, dass die Welt erschreckend klein ist.“ Bei diesen Worten verdunkelte sich das Gesicht ein wenig. „Ja, sehr klein sogar… wie auch immer, ich verschwinde jetzt. Celina, pass auf dich auf, okay?“
    Ein letztes Mal nickte die Schmugglerin ihr zu, bevor sie von dannen zog.

    Erfreut von der unerwarteten Begegnung und der erfolgreichen Ausbeute (und dem Mantel), kehrte Celina zu den anderen zurück.
    „Ich habe etwas zum Essen mitgebracht!“, rief sie fröhlich in die Runde.
    Warte, Prinzessin!
    Huh?
    Da drinnen ist eine Kekspackung - die wird nicht abgegeben!

    [Celinas Geschick -1, Gruppennahrung +5]

    Geändert von Zitroneneis (18.09.2013 um 03:21 Uhr)

  14. #34
    Ivan erzählte, was er im Lager in Erfahrung bringen konnte:

    Anders als David war Ivan ebenfalls ins Lager geschlichen. Bewacht wurde die Siedlung scheinbar von jedem, da fast jeder eine Schusswaffe bei sich trug, angefangen bei Handfeuerwaffen, wie er schon vermutet hatte bis hin zu vereinzelten Schrotflinten und Sturmgewehren. Reiche Beute, wenn denn die Waffen abgenommen werden konnten, doch das schien unwahrscheinlich.

    Eigenartig schien es ihm, dass die Piraten allesamt in Gruppen aufgeteilt schienen, was durch Teile einer Art Uniform deutlich wurde. Jede Gruppe hatte ihr Erkennungszeichen und brachte diese wohl zum Reinigen in ein und das selbe Gebäude. Sicher könnte man von da einige Sachen stehlen und sich als Pirat ausgeben, allerdings trugen wohl scheinbar nur Männer diese Kleidung, Frauen hingegen nicht. Zumindest sah Ivan keine Frau in Piratenmontur, wie er die Kleidung nannte.

    "Hey, was..." sprach ihn einer der Piraten hinterrücks an, doch was genau er meinte, hatte Ivan nicht verstanden. Also wandte er sich um und blickte in das Gesicht eines eher muskulöseren Mannes, scheinbar unbewaffnet, mit freiem Oberkörper, der von Narben schier übersät war. In einem Wortwechsel konnte Ivan den Mann zwar dazu bringen, von ihm abzulassen, sodass er weiter die Augen offen halten konnte, doch wurde er argwöhnisch betrachtet. Das und der Umstand, dass immer wieder weitere dieser Piraten an ihm vorbei kamen, ihn befragten und argwöhnisch verließen, ließ kein gutes Gefühl bei ihm zurück. Und nicht ein Russe war dabei. Mit dem Glück hatte es Ivan scheinbar nicht wirklich dieser Tage.

    Was er ebenfalls sah, waren Kisten mit Alkohol. Flaschen mit Vodka, Whiskey, Rum, Schnäpsen und vielen weiteren Varianten alkoholischer Getränke waren hier, teils vor Hütten gelagert, doch würde es mehr als auffallen, wenn sich jemand daran zu schaffen machen würde. Und der Geruch von Alkohol ließ in ihm die Versuchung aufkeimen, sich zumindest eines Teils des Alkohols zu bemächtigen. Wie gerne hätte er eine dieser kleineren Flaschen Vodka an sich genommen und Mund sowie Kehle mit diesem Getränk aus seiner alten Heimat benetzt, doch er war hier nicht bei einem Trinkgelage, sondern auf Mission. Ehe er es sich versah, hatte er allerdings eine Flasche Vodka in der Hand und die andere Hand auf dem Verschluss der Flasche. Und als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, hörte er noch einige Männer auf ihn zu kommen, offensichtlich von Vodka sprechend und davon, dass die Flaschen wohl abgezählt waren. Abgezählt. Und er hatte eine in der Hand.


    "Ich nur mit viele Geschick entkomme" meinte Ivan und schloss seine (in Kursiv dargestellte) Erzählung ab. "Pirate also habe Gruppeuniform... habe viele in Waschhaus. Wenn wir bekomme, wir könne verkleide, weil denke, sie uns nich traue." fügte er hinzu. "Solle mache Leute, die könne gut sein in Verkleide und Spiele Schau." schlug er vor. Er wirkte offensichtlich nervös und hatte einen nicht unbeträchtlichen Teil ausgespart, doch so wie es war, schien die Erzählung von ihm halbwegs konsistent zu sein. Wenn sie nur wüssten, was sonst noch passiert war...

  15. #35
    Ein Teil der Arbeit war getan, und so konnte die Gruppe nun auf ein paar Utensilien mehr zugreifen:


    - Eine verdammt protzige Goldkette im Wert von +1 Charisma, zur freien Verteilung
    - Eine AK47 im erbärmlichen Zustand und genug Munition, +2 Kampf, zur freien Verteilung
    - Eine kleine Kiste mit rostigen Sprengfallen, die einmalig einen Bonus von +10 auf Kampf geben, allerdings mit 20%iger Chance beim Einsatz den Charakter töten, zur freien Verteilung
    - Den Aufsatz zu einem Scharfschützengewehr, welcher als Feldstecher fungieren kann oder +1 Kampf bringt, wenn er auf ein Schrfschützengewehr appliziert wird


    - Eine Flasche richtig harten Rum!
    - Eine Totenkopfflagge in bestem Zustand

    Zudem konnten sie folgendes an Nahrung auftreiben:
    - Eine Kiste alter, halb geschmolzener doch nahrhafter Schokoriegel im Wert von 5 Punkten Gruppennahrung
    - Erhandelte Früchte im Wert von 5 Zählern Nahrung

  16. #36
    Inzwischen hatten einige Leute die Gruppe verlassen, um abermals nützliche Informationen und vor allem leicht einzusackende Dinge zu finden. Dolores hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten - die Ausgangslage gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie war weder besonders scharf darauf, gefährliche Piraten zu bestehlen, noch hatte sie Lust, sich irgendwo einzuschleichen. Ihre Kleidung war vielleicht nicht mehr komplett gut in Schuss, aber in einer Siedlung würde eine Dame ihres Auftretens - noch dazu mit einer Flinte in der Hand - bestimmt mehr auffallen als sonst jemand. Und die Waffe würde sie nie wieder aus der Hand legen, so viel war sicher. Aber irgendetwas musste sie tun.

    Nach einer Weile des Beobachtens hatte Dolores es allerdings satt, untätig herumzusitzen. Irgendwo war immer noch die Akte aus Mossad II, die noch nicht komplett entschlüsselt war, und sie brannte seit Tagen darauf, dass etwas damit passieren würde. Niki hatte den Bericht zuletzt gehabt und sah gerade nicht allzu beschäftigt aus, also trat sie einfach auf ihn zu.
    "Bist du inzwischen mit dem Bericht vorangekommen?" Der Junge schüttelte den Kopf. "I-ich hab es doch schon versucht... E-es ist einfach so...schwierig." Dolores seufzte und setzte sich neben ihn. "Vielleicht kann ich dir einen Anstoß geben?" Sie tippte zum Spaß bedrohlich auf ihre Waffe und zwinkerte ihm dann zu. Niki lächelte scheu, doch das Gespräch war verstummt.
    „Ich habe etwas zum Essen mitgebracht!“, unterbrach Celina die unangenehme Stille. "Ah, ausgezeichnet." Dolores erhob sich nun wieder. "Ich sehe mal nach was sie gefunden hat. Vielleicht gehts dir auch besser, wenn du was gegessen hast."

    Dolores warf Niki noch einen kurzen Blick zu, bevor ihr Sichtfeld sich auf Celina konzentrierte. Sie hatte offenbar erfolgreich alleine mit irgendwelchen Kriminellen gehandelt - hätte man ihr gar nicht so zugetraut. Aber wie schon gesagt, die Kleine war wirklich äußerst klug. Und das hier war, genau wie für Niki, überhaupt kein Umfeld für sie. Würden die Piraten sie in die Finger bekommen, wäre sie wohl die erste, die den dreckigen Männern die einsamen Nächte versüßen würde...
    Na gut, es war an der Zeit sich nützlich zu machen. So lange sie nicht verhandeln oder stehlen gehen musste, würde Dolores alles tun, um der Gruppe von dieser kriminellen Insel weg zu helfen. [Dolores meldet sich für Team "Barbossas Revenge"] Ihre Flinte würde ihr dabei bestimmt gute Dienste leisten, allerdings war die mit ihrem geringen Magazin wahrscheinlich nicht genug. Hoffentlich würde sie noch jemand unterstützen, sollte es zum Kampf kommen. Der Russe zum Beispiel. Oder dieser merkwürdige Fritz. [Nominierung von Fritz für "Barbossas Revenge"]

  17. #37
    Zufrieden kehrte Suparman zu ihrem Luxusdampfer zurück. Das, was er auf der Dschungellichtung gefunden hatte, könnte ihre gesamte Lage hier dramatisch verändern. Chaos unter den Inselbewohnern auslösen und die gesamte Inselordnung auf den Kopf stellen. Zu ihrem Vorteil. Zum Nachteil der Piraten.
    Es war ein perfider Plan, doch kümmerte ihn das nicht viel. Nicht nachdem ihnen zum wiederholten Male der Treibstoff ausging, ihre Nahrungsmittel begrenzt waren und sie unbedingt möglichst bald auf Festland stoßen mussten, wollten sie überleben. Ihre Lage hier war also angespannt.
    Das hier waren Piraten. Gesetzeslose Männer des Meeres. Und Frauen. Genau wie sie. Entweder die Piraten oder wir.
    Und sie würden vermutlich das selbe tun. Ja, sie würden gar nicht erst Fragen stellen, war doch klar! Sein Gewissen hatte sich schnell beruhigt.

    Er wandte sich an die Gruppe.
    "Dort draußen auf der Lichtung ist eine Grube voller Zombies. Könnten wir nicht...
    ,*räusper*, nunja, ihre wisst schon. Zur Ablenkung?"

  18. #38
    Niki wurde zum Lagerhüter der Gruppe. Er machte nicht viel außer den Staub abzufangen, was ihm etwas ärgerte. Zwar hatte er vorher etwas Treibstoff für die Weiterreise ermöglichen können, aber da musste doch mehr drin sein. Aber in der Gegend fühlte er sich einfach unbehaglich, umrundet von zwielichtigen Menschen, für die er mehr als ein Leichtes wäre.

    Also entschloss er sich, sich einfach weiter dem Bericht zu widmen, in der Hoffnung, noch etwas herausfinden zu können, was nützlich werden könnte. Dolores kam zwischendurch hinzu und zog ihn ein bisschen auf, worüber er tatsächlich ein bisschen froh war, denn immerhin hatte er Aufmerksamkeit dringend nötig. Es war nur ein kurzer Moment, also schaute er sich wieder den Bericht an, und dieses Mal konnte er hoffentlich etwas herausfinden [Aufgabe Beta]​.

  19. #39
    Niki besah sich den größten der drei Abschnitte genauer und obschon er Furcht hatte wieder zu scheitern, nahm er all seine Konzentration zusammen und begann mit der Übersetzung des letzten Parts.
    Probe auf intelligenz - bestanden!

    Zitat Zitat
    Wir haben es! Mutter Gottes, es gibt ein Heilmittel! Wir senden auf allen Kanälen und Frequenzen für alle Stützpunkte und verbliebenden Regierungen. Wir haben das Heilmittel lokalisiert! Haben es unter schweren Verlusten nach Zhanjiang geschafft. Zivilisten und anderes Personal wurden zurückgesendet. Folgten dem Kanal R. Norden. Lianjiang scheint sicher. Unbekannte militärische Basis im Hedi Reservoir. 21.718042,110.338325. Dort befindet sich das Heilmittel. Codename "Killswitch". Rücken auf Basis vor und werden Gelände sichern. Melden uns wenn Heilmittel sicher und zur Abholung bereit. TwilightHope out.

  20. #40
    Nunja. Jetzt konnten ja auch mal andere Leute sehen, wie sie sich nützlichen machen konnten. Sie ging Gabriel und übergab ihm die Kiste mit den Sprengfallen. Vielleicht konnte er so einen Bombengürtel basteln und damit auchmal etwas Nützliches beitragen.

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