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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 4 - Totenparadies

  1. #101
    Besser als Backbleche, doch... wie sollten sie nun... nun... wollte die alte Dame, für die Ivan etwas empfand, nun wirklich im Alleingang das Ruder richten?
    "Du das tun könne?" fragte er Prudence... und duzte sie ebenfalls. Erst im Nachhinein würde ihm das bewusst werden, doch fürs Erste bot er sich an, den Kraftakt der Ruderreparatur zu übernehmen, vorausgesetzt natürlich, sie würde das zu lassen. "Wenn du wolle, ich kann versuchen." meinte er, mit sanfterer Stimme als sonst. Was fragte er da? Zum Reparieren war fast immer einer der anderen Söldner seiner Truppe zuständig. Egal, ein paar Schrauben lösen, Löcher in Metall stoßen und das besagte Metall anstelle der Ruder anschrauben könnte er wohl hin bekommen. "Es nicht schwerer als baue Regal von Ikea," meinte er, "nur Metall statt Holz."

  2. #102
    Prudence schüttelte energisch den Kopf. "Nein...Nein, Danke Ivan, Ich habe das Boot schon einmal repariert. Außerdem musst du wissen..." sie hob ihre treue Rohrzange an, wie zum Beweiß, "dass ich doch mehr technisches Geschick habe, als mir manche zutrauen." In Ivans Kopf bildeten sich lebhafte Bilder einer alten Dame, die mit eben dieser Rohrzange auf das Steuerungsmodul der Heather einschlug. "Weißt du, mein Mann war General. Er legte großen wert darauf, dass seine Familie im Kriegsfall vorbereitet war." Я могу понять, Ich kann verstehen." Prudence lächelte. Natürlich verstand er. Er glaubte zu verstehen. Er konnte nicht wissen, was sie durchgemacht hatte. Welche Befriedigung es war, dass sie es war, die ihn....Nein, dafür war keine Zeit. Ivan schien nicht vollkommen von Prudence' Kompetenz überzeugt, aber es blieb auch keine Zeit, um diesen Punkt weiter auszuführen.

    "Schaut mal, hier in dem Pool liegen etliche Metallplatten rum. Die sehen recht stabil aus und die Größe scheint auch zu passen."

    Na, DAS waren doch mal erfolgreiche Neuigkeiten! Werkzeug. Ein einfacher Schraubendreher sollte reichen. Hatte nicht irgendein zweifelsohne HOCHintelligenter Mensch der kleinen Leocadia eine ganze Kollektion von Werkzeugen gegeben? Prudence nickte Ivan zu und verschwand dahin, wo die Spuren von Erbrochenen sie hinführten. Leocadia lag an Deck. Der ganze Körper des kleinen Mädchens zitterte. Es hatte sich offensichtlich immer noch niemand dem Mädchen angenommen. Was für herzlose Aufschneider! Prudence nahm eines der Handtücher von den Strandliegen der Heather und legte sie über das zitternde Mädchen, damit sie wenigstens nicht schutzlos auf dem Deck liegen musste. Dafür nahm sie sich den Schraubenzieher und eilte so schnell sie ihre Beine trugen zu der jungen Deutschen und machte sich daran, die Metallplatten abzuschrauben.

    Geändert von Caro (10.09.2013 um 20:46 Uhr)

  3. #103
    "Я могу понять, Ich kann verstehen." sagte Ivanund wartete, dass Prudence zurück kam mit dem Werkzeug, von dem sie gesprochen hatte. Es war ruhig am Heck des Schiffes, wo sich das Ruder befand. Ruhig auf dem Eiland. Ruhig in dieser kleinen Hüttensiedlung. Ruhig überall. Noch. Ivan hielt seine rechte Hand unter seinen Mantel, den Griff seines Kampfmessers umschließend für den Fall, dass Gefahr im Anmarsch sein würde und er schnell seine Waffe ziehen müsste. Dunkel war es geworden und das wollte ihm gar nicht gefallen.

    Da kam Prudence auch schon wieder zurück mit etwas Werkzeug in den Händen. Er blieb und würde ihr helfen, wenn sie denn hilfe benötigen würde. Sie hatte gesagt, dass sie über technisches Geschick verfüge. Lieber wäre ihm gewesen, sie würde über ein Gewehr verfügen. Ivan beschlich das ungute Gefühl, dass bald, ja sehr bald, etwas geschehen würde. Etwas, das niemandem aus der Gruppe gefallen würde. Und wenn er nur mit einem Bruchteil von dem recht hatte, was er bei der Versammlung gesagt hatte, stand ihnen sprichwörtlich die Scheiße schon bis zu den Hüften. "Wenn du brauche Hilfe, dann sage bescheid..." konnte er nur noch sagen, als sich Prudence daran machte, das Ruder zu richten.

  4. #104
    Suddenly - Stationsübergang!
    Alle offenen Aktionen wurden verbraucht, nun wird abgerechnet, gewürfelt und diejenigen die sterben, bekommen in Kürze eine PN von mir um ihren Todespost schreiben zu können.




  5. #105


    Die Platten wogen schwer in den Händen von Jul und Ivan als Prudence ihnen die Metallplatten reichte.
    Ihre Knie knackten ob der ungewohnten Art zu sitzen, doch sie hatte einen Familienruf zu verteidigen und biss die Zähne zusammen, um ja keinen Klagelaut entkommen zu lassen.

    Jul und Ivan assistierten ihr so gut es ging, hatten sie doch die schwere Last der Platten zu tragen und zu halten, während sie im Pool standen und die alte Dame schraubte.

    In der Zwischenzeit warfen sich die anderen Überlebenden unter dem mehr improvisierten Kommando von Gabriel gegen die Seile und zogen so das Boot vorsichtig in immer seichtere Gewässer, nicht zu weit jedoch, liefen sie doch in Gefahr, das Boot sonst nicht mehr rechtzeitig flott zu bekommen. Matt und Nathan stöhnten unter der Last, gaben jedoch keine Sekunde auf, auch David und Gunther nicht.

    Die Uhr zeigte 23:00 Uhr an, wenn die Reparatur nur eine Minute länger dauerte, wären die Folgen nicht abzusehen und katastrophal.

    Weiterhin unterstützt von Jul und Ivan stapfte Prudence dann zum Heck der Heather, das verbogene Ruder, das so erbärmlich und verbogen am Boot hing, jagte ihnen eine Gänsehaut über den Rücken, wussten sie doch, dass ihnen die Zeit davonlaufen würde.
    Lexi und Suparman sahen sich ernst an und schulterten dann ihre Waffen. Sie gingen nur wenige Schritte vom Boot weg, genug jedoch, um die anderen beschützen zu können. Als erste Welle gegen einen ihnen vollkommen unbekannten Feind. Zum ersten Mal seit ihrer Flucht wussten sie nicht was sie erwarten würde, eine Bombe, Untote oder gar das von Millens erwähnte Gas. Celina und Dolores reichten den Dreien in regelmäßigen Abständen nasse Tücher, so konnten sie sicherstellen, dass zumindest das Gas sie möglicherweise nicht sofort töten würde.

    Heftig krachte die Ruderplatte in das seichte Wasser und unterstützt vom Mondlicht und geisterhaften Helfern, die dankbarerweise Fackeln improvisiert hatten und hielten, reparierten die Drei das Ruder. Zäh. Langsam. Im Rennen gegen die Zeit.
    Es war Mitternacht und Ivans Hände bluteten bereits leicht vom Halten des schweren Metalls, doch knurrend biss er die Zähne zusammen und schien sich nicht über den Schmerz zu ärgern, sondern mehr über die Tatsache, dass er mit blutig-rutschigen Händen das improvisierte Ruder nur würde schwerer halten können.

    Dolores hatte sich mittlerweile zu den Anderen der ersten Verteidigungslinie gesellt und hielt ihre neu erworbene Schrotflinte auf den Dschungel gerichtet, vage in Richtung des Wartungshäuschens, die Vier konnten förmlich spüren, wie der Dschungel sich verfinsterte und sein Wind war wie das Atmen der grünen Hölle, die Schrecken gebären und auf sie speien wollte.

    Es musste nun weit nach Mitternacht sein. Ölverschmiert und vollkommen erschöpft ließ Jul die letzte Schraube einrasten und Prudence hieb sie mit einem beherzten Hieb ihrer Zange fest. Die Arbeit war Flickenwerk, weder hübsch anzusehen, noch würde auch nur Jemand mit einem Funken Vernunft im Herzen darauf wetten, dass es funktionieren würde. Doch es musste, alles andere wäre das Todesurteil für die Überlebenden.
    Und dann, einem unsichtbaren Signal folgend, war es zwei Uhr geworden. Keine Kirche schlug, kein Glockenklang, nur furchtsam wie gleichermaßen entschlossene Blicke, die getauscht wurden.


    Und dann begann der Dschungel im Norden zu leben!
    Pflanzen wurden niedergetrampelt von verwesenden Füßen, sie Meute der hungrigen und gierigen Untoten stolperte fast übereinander, im Versuch, so schnell sie nur konnten, den Weg zu den Überlebenden zu überbrücken und sie zu töten.
    Fast unisono brüllte die erste Verteidigungslinie das Alarmsignal und schon bellten die wenigen Feuerwaffen los, die sie ihr eigen nannten. Gabe warf sich das Seil über und rannte gezielt, mit Wut im Blick über den Steg, bereit, das Boot wieder ins tiefere Wasser zu ziehen.

    Und fast alle folgten ihm, warfen sich gleichermaßen gegen die Seile, zogen um nichts weniger als um ihr Leben. Wütend und entschlossen, den Schmerz des in das Fleisch schneidenden Seiles ignorierend. Lichtblitze von den Waffen gaben der Szene etwas Surreales, Prudence stand mit Leo oben am Steuer und sie wartete voll Bangen darauf, kein Knirschen mehr unter dem Rumpf zu hören, sondern das wohltuende leise Gluckern von Wasser – doch bange Sekunden verstrichen, wie Knochenmehl klang der Sand, der unter dem Bug entlangstrich, während die Überlebenden sich in der Pier festbeissend gegen das Seil stemmten.
    Und dann war es soweit – mit einem Ruck war das Schiff frei, der Motor jaulte auf.

    Die Verteidigungslinie zog sich zurück, die Untoten im Rücken, die vor Hunger schreiend und sabbernd hinter ihnen waren. Herbeieilende Überlebende halfen den Verteidigern und denen, die noch mit dem Seil beschäftigt waren nach oben, in dieser Sekunde, so schien es, war Jeder für den Anderen da.

    Und Prudence betätigte den Anlasser. Gurgelnd und fauchend kam der Motor, die Schraube kam in Gang. Jeder schien an Bord zu sein und die alte Dame bewegte das Ruder.

    Ein leises Knirschen.

    Ein lauteres Knarzen.

    Das Aufjaulen der Untoten vor Hunger, die den Strand und das Wasser erreicht hatten.

    Und das Boot glitt mit einwandfreier Manövriertechnik aus der Gefahrenzone. Ungläubig und ein letztes Mal blickten die Überlebenden auf die G-Anlage, die schnell in der Dunkelheit verschwand.
    Mitsamt ihren vielen, ungelösten, verborgenen und dunklen Geheimnissen…
    Doch sie alle hatten ein weiteres Mal überlebt! Ausnahmslos. Alle.

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