Prudence, ganz die rüstige Alte die sie war, stapfte am Strand entlang und konnte nicht umhin, abermals das sich ihr bietende, wunderschöne Panorama zu genießen.
Das Dorf verschwand hinter ihr als sie sich sich Richtung Norden in eine kleine Bucht bewegte. Der Sand strahlte seine Hitze ab, doch der sachte Meereswind tat sein Werk und sorgte für angenehme Kühle. Die Brandung des Meeres rauschte unablässig heran, untermalte das Postkartenszenario noch mehr und fast schien es, als wollten Wogen und Palmen sie in Unachtsamkeit wiegen. Und doch fiel es Prudence auf - das kleine, feine, fast unmerkliche disharmonische Geräusch zu ihrer Linken. Misstrauisch kniff sie die Augen zusammen und wünschte sich einmal mehr eine spezielle Lesebrille herbei, doch dann erkannte sie es. Im Norden des Dorfes, wenn man dem Strand folgte, befand sich eine kleine, unscheinbare Hütte aus Holz. Das für sich alleine wäre nicht auffällig oder verdächtig, doch die Tatsache, dass die Hütte eindeutig in Tarnfarben bemalt war, ließ ihre innere Alarmsirene schrillen...
Und dann fiel ihr auf, dass die Bucht relativ groß war und an der wunderschöne Sandstrand in dieser Bucht sehr schnell rasch abfiel. Fast so... als wäre die Bucht schiffbar gemacht worden.
Niki besah sich die Unterlagen, die bereits von zwei anderen aus der Gruppe bearbeitet worden waren und machte sich daran, den letzten Part zu entziffern. Probe auf Intelligenz - Fehlschlag.(-2 Intelligenz für zwei Stationen)
Doch so sehr er sich auch anstrengte, so sehr er auch darum kämpfte, die Buchstaben wollten vorerst keinen Sinn ergeben.
Es musste sich abermals um einen Code im Code handeln. Eine Art Bedeutung, die er nicht entschlüsseln konnte. Es war frustrierend und er fühlte sich, als wäre er mit den Gedanken festgefahren.
Gabriel fühlte sich ob der Hitze in dem kleinen Mattenraum der Erschöpfung nahe.
Und der Frust tat sein Übriges, sich unwohl zu fühlen.
Fast höhnisch wie das tote Auge eines Zyklopen starrte der Blutfleck auf der reinweißen Einlage ihn an.
Der Turnschuh war ein typisches Modell der höheren Preisklasse, wie geschaffen für reiche Frauen, so er den Schnitt und auch die leicht pinke Färbung richtig deutete.
Er spürte instinktiv, dass er dem Raum fast alles entlockt hatte, doch es war dort nichts zu finden. Es war frustrierend und ernüchternd zugleich.
Welches Geheimnis hatte ein einzelner Turnschuh...?
Suparman begann mit bloßen Händen zu graben und stellte relativ schnell fest, dass er ohne Werkzeug und alleine nur nicht weit kommen würde.
Zumal die Sonne hoch stand und erbarmungslos auf ihn herniederbrannte. Er würde sich Etwas einfallen lassen oder gar Verstärkung herbei holen müssen.
Celina fand in der "Hawaii" die typische sterile Einrichtung vor, die vor Freundlichkeit und Gemütlichkeit fast strahlte. Und doch, sie war steril, denn neben all der Heiterkeit des hellen Holzes, den weichen Kissen, den freundlich gehaltenen Bildmotiven, waren keine Anzeichen von persönlichem Eigentum zu finden. Das ganze Haus wirkte so nüchtern wie der Ausdruck eines Touristenmagazins aus dem man die Menschen nachträglich rausretuschiert hatte. Die Türen des Schrankes beispielsweise sahen aus, als ob sie oft geöffnet worden wären, leichte Kratzer waren zu sehen, ein Funken nur an Gebrauchsspuren, doch genug um zu wissen, dass hier mal eine Menschenseele diesen Schrank geöffnet hatte um sich mit fragender Miene im Gesicht die Kleidungsstücke anzusehen und auszusuchen.
Doch war auch von der Kleidung nichts zu sehen. Traurig und einsam hingen zwei Kleiderbügel im Schrank, ihre scharfen Augen erspähten jedoch mehrere feine Fäden, die sich an den geklebten Kanten des Holzes verfangen hatten. Auf den Bügeln waren also einmal Kleider gehangen, kein Zweifel.
Sie suchte weiter, zwei scharfe Augenpaare, vier, wenn man Will mit einberechnen wollte, der in Celinas Gedanken - genau wie sie - vor Anspannung die Luft angehalten hatte. Probe auf Glück - Bestanden!
Und dann fand sie es.
Ein feiner, ein kleiner Lichtreflex unter einem Schrank. Einer der seidigen Vorhänge war zur Seite geweht worden und ein vorwitziger Sonnenstrhal hatte Etwas blinken lassen. Sie ging vorsichtig darauf zu, ihre Schritte wurden von einem weichen Teppich verschluckt und doch - feinstes Glas knirschte unter ihren Fußsohlen, kleine Glassplitter waren das. Sie ging in die Hocke und folgte dem Lichtreflex und dann zog sie einen edlichen Mahagoni-Holzrahmen hervor. Dieser fasste zwei Bilder ein. Das erste zeigte eine Familie, eine überaus attraktive Frau mit ihren zwei Kindern. Und daneben, nachträglich in den Rahmen eingefügt, sah sie das Bild einer weiteren Person. Und ihr Herz blieb für einen Moment stehen... -> PN
Matt durchsuchte die Hütte namens Pitcairn. Es war ein trauriges, ein hoffnungsloses Unterfangen, denn die Hütte war mit leichtem Flugsand bedeckt, doch war weder Etwas von Wert zu erkennen, noch irgendein persönlicher Gegenstand. Wie ein Musterhaus, namenlos und neutral, mutete diese eigentlich wunderschöne Wohnhütte an. Frustriert setzte er sich auf die Bettkante und schüttelte den Kopf, seine Suche war erfolglos gewesen. Mehr aus dem Augenwinkel nahm er das Bücherregal wahr und schmunzelte ob des sehr amerikanischen Buchtitels von John Grisham "A painted house". Sein Blick wanderte weiter und stutzte... -> PN
Leo spazierte mutterseelenalleine am Strand entlang und genoß die Wärme, die vom hellgelben Sand aufstieg.
Und was war der Strand für eine Fundgrube! Probe auf Agilität - bestanden!
Mit großen Augen hob sie eine wunderschöne Muschel hoch und befreite sie vom Sand. Sie war mit feinen und verspielten Mustern versehen und wenn sie die Muschel an ihr Ohr hielt, konnte sie sogar das Meer darin rauschen hören, wie eingefangene Musik. Natürlich hörte sie auch das Meer wenn sie die Muschel wieder absetzte, gingen ihr die Wellen des warmen Wassers doch angenehm und lustig kribbelnd bis zu den Zehen. Nur ein paar Schritt weiter fand sie einen trockenen und ans Land gespülten wunderschönen Seestern und beschloss, Diesen auch mitzunehmen.
Und dann fand sie noch Etwas blinkendes im Wasser. "Eine Muschel aus Metall?", dachte sie zuerst, doch dann gruben sich ihre kleinen Kinderfinger in den Sand und hoben das seltsame Stück heraus.
Es war eine Uhr, so eine Uhr wie ihr Papa sie getragen hatte. Ein metallernes Band aus vielen kleinen Gliedern und ein zerkratzes Display unter dem die Zeiger von Datum und Uhrzeit wie tot und regungslos standen.
Geändert von Daen vom Clan (06.09.2013 um 23:14 Uhr)