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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 4 - Totenparadies

Baum-Darstellung

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  1. #17
    Dieses Baby war störrisch. Un-fucking-fassbar störrisch. Und der blaue Fleck auf ihrer Stirn, den sie sich beim Sturz aufs Deck zugezogen hatte, machte diese ganze "Arbeiten in schwierigen Konditionen"-Sache nicht unbedingt leichter.

    Das Ausbeulen des Magazinschachts war kein Problem gewesen. Bumm, bumm, bumm, gerade. Das Magazin glitt förmlich heraus. Ein paar Tropfen Waffenreiniger, einmal mit dem Tanktop drüber und der Clip war fertig. Kurz besah sie die verwendeten Kugeln: 9mm-Kaliber. Genau wie ihre Browning. Sachte legte sie das Magazin zur Seite, schraubte mit einem Nagel den sie am Boden fand (und in den sie beinahe reingelatscht wäre) die kleine Schraube am Griffstück auf und baute die Wumme auseinander. Der Schlagbolzen war verklemmt, ebenso leicht angebogen, die Sprungfeder stand förmlich vor Rost. Ein Tropfen Öl aus dem stets einsatzbereiten Notfall-Kit in der Ausrüstungstasche und die Feder war fast sowas ähnliches wie in Ordnung. Kurz drüber wischen und fertig. Den Sicherungshebel musste sie mit dem Draht etwas herausziehen, um den dort verkeilten Sand langsam und behutsam mit dem Stahlbürstchen herauszufummeln. Dann nur noch alle Teile etwas einölen, außen herum reinigen, letzte Sandspuren entfernen und zusammenbauen. Ein paar Male ließ sie den Verschluss mal langsam, mal schnell udn lautstark von hinten nach vorne schnellen. Ein kleines Meisterwerk. Ihr Meisterwerk. Der Abzug hatte genau die richtige Ratio an Widerstand um als 1A durchzugehen, nichts raschelte beim Schütteln, der Schlagbolzen reagierte lustig mit lautem Klicken als Lexi mit geistesabwesenden Blick nach vorne ins Leere zielte und abdrückte.

    Klick.
    Klick.
    Klick.

    Ich werd' sie beschützen. Nicht alle. Aber die mit denen ich gut kann. So einfach ist das.

    Klick.
    Klick.
    Klick.

    Und wenn ich denjenigen finde, der für Axels Tod verantwortlich ist...
    Er ging mit ihm und konnte ihn nicht wirklich gut leiden.

    Klick.

    Shorty hat mir keinen Namen genannt, nichts Genaues erzählt. Umschiffte es gekonnt.
    Verständlich. Niemand snitcht gerne.
    Petzen sind unbeliebt.
    Doch ich werd's herausfinden.
    Und wenn ich dazu den Bösen Cop spielen muss.


    "Hi. Ich bin Lexi Miller. Du hast meinen Bruder getötet. Und jetzt stirbst du.", flüsterte sie in Richtung des Whirlpools. Wer sonst außer ihr sollte schon mit dieser Waffe herumrennen? [Lexi -> Kampf +3]. Niemand. Verdammt richtig. Niemand. Das war ihr Meisterwerk. Und ihr gottgegebenes Recht, mit diesem Meisterwerk...

    Klick.

    "Hi. Ich bin Lexi Miller. Du hast meinen Bruder getötet. Und jetzt stirbst du."
    Klick.

    Klick.
    "Aaaaahhh fuck, was zum Geier tue ich hier?", platzte es schreiflüsternd aus ihr heraus. Im Aufstehen schob sie die Sonnenliege barsch von sich weg und starrte jetzt zu Boden, die Beretta immer noch fest im Griff. Rache würde nichts bringen, gar nichts. Es wäre nichts weiter als verschwendete Zeit und verschwendete Energie. Sie musste sich Zeit geben, um all das aufzunehmen, zu verdauen - und falls es kein Unfall gewesen war und sie dem Täter gegenüber stehen würde, dann... was dann? Ihn schlagen? Ihn fragen, wieso er es getan hatte? Wahrscheinlich würde sie den Typen oder die Type niemals sehen. Und das wurmte sie am meisten an dieser Situation: Sie würde niemals wirklich die Wahrheit herausfinden. Sie würde nur das aufschnappen können, was andere (= Shorty udn wahrscheinlich Leo) aufgeschnappt hatten. Mehr nicht. Der Rest war bereits vergangen wie Tränen im Regen.

    Schwer atmend starrte sie auf den zum Strandtuch umfunktioneirten Poncho, Schweiß floss in Strömen an ihrem Körper herunter. Es war nicht nur die Hitze hier, es war die Luft, diese stickige gottverdammte Luft und diese gottverdammten Gedanken in ihrem Kopf, die sie fast in den Wahnsinn trieben.
    "Sheit...", sprach sie und machte in Ungedanken im linken Schulterholster Platz für die Beretta, indem sie die zwei Stangenmagazine für die M1911 daraus entfernte und in den Hosenbund stopfte. Beretta in den Holster, Hoslter zu. Perfekt. Schrotflinte und zwei Pistolen wie Chow Yun-Fat. Und ein glorifizierter Brieföffner. So konnte sie zumindest halbwegs coolen Eindruck machen. "Beschützen. Klingt gut. Muss reichen.", dachte sie laut, stopfte das verdreckte Tanktop, den Poncho und das Waffen-Pflegeset in die Ausrüstungstasche und ging wieder aus der Hütte heraus. Shelley turnte irgendwie verwirrt um den Grill herum, tastete die Kohle an, machte dabei ein ernstes Gesicht.

    "Yo.", sagte Lexi kleinlaut und setzte sich auf eine der Bänke. Sie fischte ein neues, ehemals dem Hausmädchen gehörendes T-Shirt aus der Sporttasche heraus und streifte es sich über. Schon wieder ein Tanktop, diesmal schwarz. Wenigstens war es halbwegs luftig. Als sie endlich wieder halbwegs vernünftig angekleidet war, legte sie sich entspannt seitlich auf die Bank und beobachtete die Krankenschwester bei der Quasi-Arbeit. "Kann man irgendwie helfen oder kommst du alleine klar?"

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (06.09.2013 um 20:49 Uhr)

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