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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 4 - Totenparadies

  1. #61
    Instinktiv hielt er sich die Nase zu, sonst wäre die Gefahr vermutlich zu groß gewesen volles Rohr in den Schacht zu reiern.
    "Putain bordel de merde (Verdammte Scheiße)"
    Was in drei Teufels Namen konnte so widerlich stinken, dass der Geruch selbst du den Boden einer Turnhalle suppte? Gabe hatte kaum noch Zweifel, entweder da unten lag ein gigantischer Hauf Müll oder ein ganzer Haufen Leichen die ungestört verwesten.
    "Scheiße... ich wusste das hier irgendwas nicht in Ordnung ist, ich wusste es... wenns nicht so scheiße dunkel wäre würde ich da reinkriechen und..."
    Noch während Gabe den Satz zu Ende sprechen wollte fiel ihm eine Kleinigkeit wieder ein.
    "Taschenlampe... Lexi hat doch ne Taschenlampe an ihre neue Freundin... also... die Schrotflinte gebastelt. Ich glaub ich hol sie mal... was auch immer da unten liegt und seinen Muff verbreitet, wir sollten es schnell herausfinden."
    "Bist du verrückt? Du gehst da sicher nicht rein."
    Der Franzose zog eine Augenbraue hoch und schaute Shelley kurz irritiert an.
    "Was ist wenn da unten irgendwas ist? Du kannst deine Hand doch sowieso noch kaum benutzen, da steckte ein Stahlnagel drin und du willst dich nochmal in potentielle Gefahr begeben?"
    "Ja... klar. Zombies stinken und so, aber wenn da unten einer wäre, dann würden wir ihn doch hören. Der würde über die Erde kratzen und keuchen, wie alle anderen auch."
    "Meine Güte, wenn da schon jemand runter soll, dann jemand anderes. David vielleicht. Der tönt doch immer so groß herum, tatsächlich was gefährliches gemacht hat der aber auch nicht."
    "Genau, als würde der da runtergehen. Der quatscht lieber jemanden da rein anstelle es zu tun."
    "Und deswegen musst unbedingt du, gerade du, es machen? Du musst dich doch nicht extra in Gefahr begeben, das ist doch verrückt. Hör doch einmal auf allen helfen zu wollen in dem du ich opferst."
    "Und wenn es mir gefällt genau das zu tun? Ich finde Risiken ziemlich toll und nehme sie gerne in Kauf wenn dabei etwas nützliches herausspringen könnte. Ich will jedenfalls nicht herumsitzen und dabei zuschauen wie jemand in dieses Loch klettert der erst überzeugt werden musste. Da mach ich es lieber selbst.
    Gabriel drehte sich auf der Stelle herum und stiefelte los und er konnte noch aus dem Augenwinkel sehen wie Shelley die Augen verdrehte.

    Sein Weg führte ihn wieder um die Turnhalle herum und in eben diese hinein.
    "EY!"
    Sein Stimme hallte in dem großen Raum, Lexi war hoffentlich noch hier und würde ihn hören.
    "EY LEXI. ICH GLAUB WIR HABEN NE GRUBE UNTER HALLE GEFUNDEN. EY. DA STINKTS DERBE NACH TOD UND WIR BRAUCHEN DEINE TASCHENLAMPE"

    Geändert von Gendrek (08.09.2013 um 17:38 Uhr)

  2. #62
    Wie angewurzelt standen Dolores und Matt vor der Rampe, die fast einladend von rotem Licht beleuchtet wurde. Sie warfen sich einen unschlüssigen Blick zu, und die Geräusche waren hier so laut, dass sie auch kaum ein Wort wechseln hätten können. Die Zahnräder in Dolores' Kopf drehten sich unaufhörlich, aber es war schwierig bei dem Lärm einen klaren Gedanken zu fassen. Sie sah sich um.
    Wenn die beiden jetzt dort hinunter gehen würden, dann gingen sie ein hohes Risiko ein. Sicher, Dolores hatte nun eine Waffe, aber sie hatte kein einziges Mal damit geschossen und im Moment hatte sie sie zwar angehoben, merkte aber wie ihre Hände dabei zitterten. Sie deutete Matt mit einer Handbewegung, dass sie sich ein wenig von der Rampe entfernen mussten, um die Lage zu besprechen.

    "Ich habe keine Vorstellung davon, was wir dort unten finden könnten. Wie fühlst du dich?" Matt sah Dolores verwirrt an, da er nicht wusste, was die Frage nun sollte. "Ich meine, sind deine Sinne geschärft, bist du ausgeruht?" Der junge Mann nickte irritiert. "Ich fürchte nämlich, wir haben keine andere Wahl, als uns das anzusehen. Jetzt. Nach allem was wir erfahren haben, dient die Anlage und vor allem dieses Häuschen hier zwielichtigen Zwecken, und ich bin immer noch der Überzeugung, dass jemand das alles hier auch überwacht. Unser Vordringen wird nicht unbemerkt bleiben, vielleicht wurden wir auch schon längst entdeckt." Sie atmete tief ein, um ihren nervösen Herzschlag etwas zu bändigen. "Es gefällt mir nicht, aber wir müssen uns wahrscheinlich beeilen. Jemand wird nicht wollen, dass wir hier etwas finden und etwas dagegen unternehmen wollen." Das, was sie als nächstes zu sagen hatte, war am schwierigsten: "Es kann auch sein, dass bereits etwas gegen unseren Ausflug hierher unternommen wurde. Im schlimmsten Fall erwarten uns da unten Abwehreinrichtungen oder zwanzig bewaffnete Männer, die nur darauf warten uns Willkommen zu heißen. Aber selbst dann... verschaffen wir den anderen Zeit. Wenn wir nicht wiederkommen wird David gewarnt sein und Celina ist das klügste Mädchen, das ich hier kenne. Die beiden werden die Gruppe sicher hier rausbringen."
    Sie seufzte kurz und das Stampfen der Maschinen glich der Begleitungsmelodie zu einem Todesmarsch.

    Am liebsten hätte sie Matt zurückgeschickt - zurückgeschickt um Verstärkung zu holen, die anderen zu warnen und weiß der Teufel was er noch alle erledigen hätte können. Dolores hatte das Gefühl, dass ihr genau hier alles aus der Hand glitt, denn sie war wie ein Kätzchen, das in die Ecke gedrängt worden war. Ihr Verstand sagte ihr, dass es zu gefährlich war und ihr Lebenswille flüsterte ihr leise "Lauf weg!" ins Ohr. Alles in ihr sträubte sich gegen die Entscheidung, aber wenn es einen Moment gab, in dem das Rätsel der Anlage gelöst werden konnte, dann war es dieser hier. Es gab kein Später, nur ein Jetzt. Würden sie sich jetzt zurückziehen, dann wäre die Chance zu groß, dass ihnen die Informationen entgingen und vielleicht ein großes Unglück über die unwissende Gruppe hereinzubrechen drohte.

    ***

    "Und du bist dir wirklich ganz sicher? Ich meine, wir haben dir das hier finanziert, aber willst du wirklich deinen Lebensunterhalt so... Du weißt, dass Mr. Thomas dir die Stelle nach wie vor freigehalten hat." Sie waren am Flughafen in Sydney. Dolores und George Williams standen vor einem gewaschenen und glänzend polierten Wagen, während ihre Tochter ihren Koffer aus dem Kofferraum holte.
    "Das hast du mir schon tausend Mal gesagt, Mama. Ich werde wohl kaum hier am Flughafen noch umdrehen und meine Meinung ändern." Barbara hatte ihr rot-weißes Kleid an, das sie sich erst Tage zuvor selbst genäht hatte. Sie lächelte, aber es wirkte ein bisschen aufgesetzt.
    "Ich hatte gehofft, dir doch noch irgendwie Vernunft einzureden. Dir ist doch klar, dass du nun vollkommen alleine auf dich gestellt bist? Dass es niemanden gibt, der dir da draußen helfen wird? Die werden dich eher ausrauben, kidnappen, vergewaltigen,..." Dolores hatte einen energischen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der ihre Tochter allerdings mehr als alles andere zu amüsieren schien.
    "Auch das hast du mir oft genug gesagt. Und natürlich habe ich ein klitzekleines, mulmiges Gefühl." Barbara kicherte, obwohl Dolores das in dieser Situation vollkommen unpassend fand.
    "Aber die Entscheidung habe ich schon lange getroffen. Ich weiß, dass es die richtige ist. Ganz egal was dagegen spricht, manchmal kann man trotzdem nicht anders. Man weiß, was man zu tun hat, man fühlt es ganz fest und wird über jeden Zweifel erhaben."

    ***

    Das war es gewesen. Die letzten Worte, die sie von ihrer Tochter gehört hatte. Plötzlich erinnerte sie sich an alles - an das Wetter, den Geruch des Windes, die Lautsprecherdurchsage, die aus dem Inneren des Flughafens draußen dumpf zu hören gewesen war. Und es war komplett unwichtig, was sie Barbara damals gesagt hatte, aber deren Worte waren umso wichtiger.
    Dolores lachte kurz spöttisch auf. Sie hatte gedacht, ihrer Tochter Angst zu machen wäre hilfreich gewesen und hatte dabei ganz nebenbei eine Lektion gelernt, von der sie nicht wusste, dass sie sie jemals brauchen würde. Man weiß, was man zu tun hat, man fühlt es ganz fest und wird über jeden Zweifel erhaben.

    Dolores packte entschlossen ihre Mossberg 500 und sah Matt nun an. "Es wäre mir eine Ehre, mit dir dort hinunter zu gehen." Sie duzte ihn absichtlich, vielleicht um ihn ein bisschen einzulullen, damit sie nicht alleine gehen musste. "Du kannst dich auch entscheiden zu gehen, aber ich werde mir das auf jeden Fall ansehen."
    "Ich bin sicherlich nicht hierhergekommen, eine Tür zu öffnen, nur um gleich wieder abzuziehen, das kannst du mir glauben." Matt war sichtlich angespannt, allerdings kam in ihm langsam ein merkwürdiges Gefühl der Routine auf. All diese Blinklichter und militärisch wirkenden Anlagen erinnerten ihn an die Zeit in der Kaserne, in der er sich tagtäglich vor den Augen der Soldaten erfolgreich versteckt hielt, zumindest bis sie sein Versteck gefunden hatten. Welch Glück er doch gehabt hatte, zu diesem Zeitpunkt nicht dort gewesen zu sein. Tatsächlich hatten die damalige Situation und diese hier eines gemein: in beiden hatte er den selben Grund am Leben zu bleiben, auch wenn es ein ziemlich trivialer war und im Prinzip nur daraus bestand jemandem, den er sehr gut kannte, etwas zurückzugeben, was dieser ihm damals vor der Kaserne noch gegeben hatte.

    "Alles in Ordnung?" dass Matt kurz in Gedanken versunken war, beunruhigte Dolores kurz und als er es bemerkte, antwortete er zügig "Alles in Ordnung. Lass es uns angehen." Dann machte er noch eine höfliche Geste "Ladies first."

    So betraten Dolores und Matt vorsichtig und wachsam die Rampe.

  3. #63
    Vorsichtig nahm sie eine der Phiolen auf und roch kurz daran. Es roch nach Natur, Fichte oder so. An und für sich recht angenehm, aber man konnte relativ wenig damit anfangen wenn die Welt um einen herum brannte. Während sie die Phiole zurück auf den Rand des Kohleofens stellte, dachte sie über Babs nach. Wer war das? Ihr fiel spontan nicht ein, wo sie diesen Aufdruck schonmal gesehen hatte. Wahrscheinlich war es das Handtuch einer Touristin gewesen, die mittlerweile nicht mehr unter den Lebenden weilen dürfte. Nachdenklich klopfte sie mit dem Zeigefinger am Abzug, ein rythmisches leises Klacken untermalte ihre Gedankengänge. Bis plötzlich ein französischer Stahlkappenstiefel durch ihre Gänseblümchen latschte:

    "EY LEXI. ICH GLAUB WIR HABEN NE GRUBE UNTER HALLE GEFUNDEN. EY. DA STINKTS DERBE NACH TOD UND WIR BRAUCHEN DEINE TASCHENLAMPE"
    "Fuckin' shit!", brach's aus ihr heraus vor Schreck. Sie mochte allzu laute Geräusche nicht, vor allem dann wenn es ansonsten in der Umgebung so gottverdammt leise war. Laut seufzend trat sie also den Weg zur Quelle des Rumpöbelns an, was sich als Gabe herausstellte, der Lexi zuwinkte und dabei doof grinste.
    "Ich hoffe für dich dass es sich für mich gelohnt hat einmal um den Pudding zu latschen!", sagte sie, als sie ihm strammen Schrittes entgegen kam.
    Aufgeregt erzählte er ihr von einem Schlund, in den er glorreich hinabsteigen musste und weshalb er ihre Taschenlampe benötigte und dazwischen Französisch und wildes Gestikulieren und bla bla bla. Entnervt atmete sie laut aus und begleitete Gabe nach draußen zur Rückseite der Phoenix-Hütte, wo auch Shelley stand und mehr genervt als amüsiert dreinschaute.
    "Regardez ça. [Schau' dir das an.]", sagte er und deutete auf die unendlich wirkende Schwärze, die sich vor Lexi auftat. "Gruseliger Scheiß..."
    "Ziemlich gruseliger Scheiß...", fluchte Shelley kleinlaut, die sich hinter Lexi versteckte als wäre sie 'ne Art menschliches Schutzschild.
    Lexi nahm das imaginäre Staffelbaton mit einem "In der Tat verfickt gruseliger Scheiß..." entgegen und hielt sich mit der linken Hand die Nasen- und Mundpartie zu, um nicht direkt von dem Gestank tot umzufallen. Sie schaltete die Taschenlampe an und versuchte von hier aus etwas durch die Schwärze hindurch zu erkennen, vor allem was die Tiefe des Lochs anging vor dem sie stand.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.09.2013 um 20:41 Uhr)

  4. #64
    Nachdem er sich so perfekt aufgebrezelt hatte bewunderte sich Nathan eine Weile in einem Spiegel. Es war die Mühen und Schmerzen wirklich wert gewesen, dachte er sich. Doch langsam dachte er auch daran, was er hier überhaupt tat. Sie waren hier einfach auf dieser Insel, und hatten nichts zu tun. Die Nahrung ging langsam zu Ende, aber ihr Sprit würde wohl noch eine Weile reichen. Sie mussten ja nur noch genug für die Reise nach China haben, wie weit war das überhaupt noch weg? Alles Fragen zu denen er keine Antworten hatte.

    Nathan sah sich in Pitcairn ein wenig um. Es sah so aus, als hätte jemand sich hier schon umgesehen. Kein Grund also hier Zeit zu verschwinden. Als er wieder aufs Steg ging, sah er auf der anderen Seite Ivan in der Hütte. Er ging zu ihm.

    Kaum drinnen sah er auch die alte Oma, Prudence, war es?

    "Hey, braucht ihr hier Hilfe beim durchsuchen? Ansonsten, gibts hier ja überhaupt nicht viel zu tun. Beim Fischen hatte ich auch kaum Glück. Naja, irgendwie muss man ja die Zeit hier totschlagen."

  5. #65
    Dort waren sie, die Schaufeln. Zufrieden schnappte sich Suparman eine davon, mit dem Hintergedanken, später noch eine kleine Ausgrabung an der Lichtung durchführen zu wollen. Desweiteren lag hier noch eine Spitzhacke herum. Was sollte er mit einer Spitzhacke anfangen? Graben jedenfalls nicht, das war klar. Egal! Er entschied sich, die Spitzhacke vorerst auch mitzunehmen. Könnte ja sein, dass er unterwegs auch noch auf einen verlassenen Minenstollen stößt.

    Danach wollte sein Blick einfach nicht mehr von der metallernen große Kiste weichen. So groß und glänzend. Was sich wohl in ihr befand? Die Neugier war zu groß, er musste es herausfinden! Vom Schlossern verstand Suparman zwar nichts, aber das sollte ihn nicht aufhalten. Hatte er doch zwei Hände, mit denen er versuchen konnte, die Kiste aufzubrechen. [Aufgabe Xi, Kampf]

  6. #66
    Leo machte sich alsbald an die Arbeit und befreite mit geschickten Fingern die Plane links und rechts des Pools.
    Doch nun kam für das kleine abenteuerlustige Kind die wirklich schwierige Aufgabe - die Plane dann in einem Ruck vom Pool zu bekommen.
    Probe auf Geschick - Fehlschlag!
    Sich kurz an Kopf kratzend - Kopfweh lass nach - kam ihr dann die rettende Idee.
    Sie würde einfach das eine Ende der Plane packen und dann mit einem immensen Satz die Seite des Pools entlanglaufen! Sie war begeistert von der Idee und nahm so schnell Anlauf wie ihre kurzen Beinchen sie tragen konnten. Und dann ging es furchtbar schief - die Plane war wohl noch nicht an allen kleinen Ösen locker gemacht worden und es gab einen heftigen Ruck.
    Leo ruderte hilflos mit ihren Ärmchen und fiel dann neben der halb weggezogenen Plane in den Pool, warm und eigentlich ganz angenehm schlug das Wasser über ihrem Kopf zusammen und schnell hatte sie sich wieder hochgestrampelt und sich am Rand des Pools festgehalten.
    Gerade wollte sie wieder nach draußen klettern, da sag sie was unten am Boden des Pools aufblitzen. Tief war er nicht, der eigentlich kleine Whirlpool und so fischte sie schnell etwas heraus.
    Es hatte eine goldene Farbe, war ungefähr sechs Zentimeter lang und hätte Leo auf Anhieb eine leere Patronenhülse erkannt, wäre sie wahrscheinlich noch verwunderter gewesen.


    Suparman holte sich einen der Spaten und hieb ein paar Mal kräftig und entschlossen auf das Schloss.
    Probe auf Kampf, um drei Punkte erschwert - bestanden!
    Langsam wurde es bedenklich dunkel, denn schnell senkte sich bereits der Abend über die Insel, doch mit einem letzten entscheidenem Schlag konnte Suparman das Schloß von der Kiste schlagen.
    Er wusste selbst nicht was er genau erwartete, aber das was er nun fand, passte für ihn nicht in das Bild einer Kiste auf einer Baustelle.
    In der Metallkiste befanden sich weitere Aufkleber der ADF in allen verschiedenen Farben und vor allem Größen, bereit, aufgeklebt zu werden.
    Außerdem befanden sich braune Pappschachteln darin, allesamt aus edlem Material und als Suparman eine der Schachteln testweise geöffnet hatte, sah er eine edle Uhr darin, eindeutig eine Herren-Uhr. Vergleichbare Uhren fand er auch später für Frauen. Ganz unten am Boden der Kiste konnte er kleine, schwarze Kästchen ohne Beschriftung finden. Lediglich die Öffnungen für Strom- und Datenkabel waren auszumachen.
    Und während er darüber nachgrübelte, was es damit nur auf sich haben könnte, wurde es langsam immer dunkler.


    Lexi leuchtete mit ihrer Taschenlampe in den Kriechkeller, der nur circa einen Meter hoch war und dessen Boden aus gestampfter Erde bestand.
    Im Kopf ging die Waffenexpertin gerade alle Arten von Spinnen, Schlangen und Kriechgetier durch, die hier wunderbar würden nisten können, doch dann wurden ihre Gedanken fortgeweht.
    Im Licht der Taschenlampe sah sie Leiber liegen.
    Drei Stück, verwest und teilweise mumifiziert. Sie lagen zusammengesunken in einer der hinteren Ecken des Kellers, Größe und auch die farbenfrohe Kleidung ließen nur den Schluss zu dass es sich um Kinder handeln musste. Alle Drei sagten sie kein Wort und starrten die drei Leichen an und zumindest Shelley und Gabe konnten sich schnell einen furchtbaren Reim darauf machen.
    Die Leichen waren unverletzt, die Todesursache muss Verhungern gewesen sein. Und sie hatten gerade die schweren grünen Tonnen vor dem einzigen Zugang zum Kriechkeller weggeräumt.
    Jemand hatte die schwächsten und verwundbarsten der Gruppe hier unten versteckt, voller Hoffnung und mit fester Absicht, hier wieder zurückzukommen und sie dann zu befreien. Dann, danach, wann immer diese Art von Gefahr oder Katastrophe vorüber gewesen sein sollte. Doch Niemand kam und sie konnten nicht hinaus.
    Lexi machte die Taschenlampe aus und im ersterbenden Lichtkegel konnte Gabe noch einen bräunlich-verwesten Fuß erkennen, der in dem Gegenstück des Schuhes steckte, den er vorhin im Mattenraum gefunden hatte...



    Dolores und Matt gingen die Rampe langsam nach unten. Das rote Licht beleuchtete ihren Weg auf eine Weise, die jeden Schatten an der Wand noch gruseliger wirken ließ. Es war sehr kalt in diesem Tunnel, er war zu tief unter der Erde um je von einem Sonnenstrahl berührt worden zu sein.
    Das metallische Stampfen wurde lauter und lauter, fast schon unangenehm laut und dann dann waren die beiden unten angekommen.
    Direkt am Fuße der Treppe sahen sie einen großen, braunen, eingetrockneten Blutfleck und inmitten dieses Fleckes die verwesten Überreste einer menschlichen Hand und Teile des Arms, gehüllt in einen Fetzen dunkelblauen Stoffes, ganz so, wie normalerweise von Stoff, Farbe und Konsistenz Arbeitsanzüge auszusehen pflegten.
    Direkt über ihren Köpfen war ein Rohr zu sehen, Dieses hing schief in seiner Halterung und war vor Jahren wahrscheinlich schon durch Dampf aufgeplatzt. Die Ränder waren scharfkantig und blutverkrustet, es hatte den Anschein, als wäre es bei einer Art Dampfexplosion zersprungen, sehr wahrscheinlich war damit auch die Verletzung entstanden, vielleicht hatte die Person versucht, das Rohr zu reparieren oder die Explosion zu verhindern.
    Im Moment perlten nur feine kleine Wassertropfen aus dem Rohr und zerplatzten direkt auf dem Fleisch des abgetrennten Armes.
    Schaudernd wandten beide sich ab und folgten dem Schacht tiefer in die Eingeweide der Insel hinein.
    Das nach großen Maschinen klingende Stampfen wurde hier fast ohrenbetäubend und sie spürten mehr als sie es sahen, dass sich hinter den Betonwänden in der Erde große Generatoren für die Insel befinden mussten.
    Als sie tiefer dem Weg folgten, wurde das Geräusch hinter ihnen langsam leiser...


    Bald schon kamen sie in einen großen Raum, nackter, kalter Beton begrenzte den Raum der hier fünf mal fünf Meter maß. Unlackierte Rohre bedeckten hier die Decke und große Teile der Wand, jedoch waren auch Monitore zu erkennen, staubig und wahrscheinlich durch das nasskalte Klima außer Betrieb, doch mit Sicherheit würden sie es erst wissen, wenn sie einen der Monitore einschalten würden.

    Matt fasste sich ein Herz und während Dolores mit ihrer neuen Waffe gegen eine unbekannte Gefahr absicherte, drückte er auf den Einschalter.
    Ein verwaschenes Bild erscheinte, die Kabel, die zum Monitor führten, verschwanden in der Wand und es konnte nicht erkannt werden, wo sie hinführten.
    In verschiedenen Grüntönen war nun ein Bild zu sehen, ein querlaufende Streifen schien dieses Bild alle exakt fünf Sekunden zu aktualisieren.
    Darauf waren seltsame Linien zu sehen, gerade gezogen und in sich geschlossen.
    Sie sahen sich Beide fragend an und dann erkannten sie es - es hatte genau die Form von einer der Hütten draußen. Und sie sahen zwei Punkte, die sich durch dieses Geflecht aus Linien bewegten. Es schien eine Art Bioradar zu sein, der die Bewegungen der Personen auf der Insel wiedergab. Abermals lief Beiden ein Schauer über den Rücken und sie wandten sich ob der bösen Vorahnungen ab.

    Und dann sahen sie es - an der Hinterseite des Raumes war eine weitere, große Brandschutztür angebracht. Sie hatte keine Klinke, schien aber zweiteilig wie ein Tor aufzuschwingen.
    Direkt neben der Tür war ein Display in den nackten Beton eingearbeitet, welches langsam herunterzählte.
    Und von dem was sie erkennen konnten, stand diese Art Countdown auf 5 Stunden und ein paar Minuten.
    Matt überschlug die Zeit im Kopf.
    Um genau 02:00 Uhr nachts wäre der Timer bei Null angekommen...

    Geändert von Daen vom Clan (08.09.2013 um 20:14 Uhr)

  7. #67
    Unzufrieden blickte Suparman auf den Inhalt der Truhe. - Noch mehr dieser seltsamen ADF-Aufkleber, braune Schachteln mit Uhren und schwarze Kästchen, deren Nutzen er nicht erkennen konnte. Und jetzt brach auch noch langsam die Nacht ein. Seine Ausgrabungen würde er heute wohl nicht mehr durchführen können. Also legte er Spitzhacke und Schaufel in die Truhe, packte diese, und bewegte sich mit der Truhe wieder in Richtung des idyllischen Dorfes.

    Was für ein Tag. Morgen würde er erst einmal versuchen aus all diesen Gegenständen in der Truhe einen sinnvollen Zusammenhang zu bilden und danach in aller Ruhe eine Partie Minigolf spielen.

  8. #68
    Prudence konnte trotz intensiver Suche in Palmyra keine großen Auffälligkeiten entdecken.
    Und dann legte sich die Nacht wie ein schwarzes Tuch über die Insel und es wurde dunkel...

  9. #69

    BGM: John Fritzell - My little box

    Ivan hatte die Hütte Palmyra durchkämmt und nichts wirklich nennenswertes finden können. Tische und Stühle, die entsprechend dem Baustil der Hütte eher schlicht gehalten waren, mit einer einfachen Tischdecke auf dem Tisch und Sitzkissen auf den Stühlen, allesamt staubig... oder sandig, da war sich Ivan nicht wirklich sicher, es tangierte ihn auch nicht weiter. Die Schränke und Regale in der Hütte hatte er sich ebenfalls näher angeschaut, alles einmal in die Hand genommen und genauer angesehen, doch nichts wollte ihm besonders ins Auge fallen oder sich als eine Art Hinweis oder besonderes Fundstück offenbaren. Mit Waffen hatte er gar nicht erst gerechnet, war die Hütte schließlich nicht verschlossen gewesen, doch wenigstens eine Kleinigkeit hatte er zu finden gehofft.

    Und schließlich war eine Frau in die Hütte getreten, nein, nicht eine Frau. DIE Frau war in die Hütte gekommen und hatte nach einem kleinen Wortwechsel ebenfalls die Hütte durchsucht, wobei sie fast wie er vorgegangen war. Er selbst hatte sich auf einen der Stühle gesetzt und grübelte. Hier war etwas, da war er sich so sicher wie es Ebbe und Flut gibt. Bah, sein Neffe hätte da sicher schneller etwas finden können, würde er nur leben und wäre mit ihm hier her gekommen. Doch beides war nicht der Fall. Und dann waren noch die fragenden... oder vielleicht verwirrten Blicke dieser Frau, die Ivan rote Wangen bekommen ließen. Sie waren nun zu zweit in der Hütte, eine bessere Gelegenheit würde sich ihm sicher nicht mehr bieten, sie direkt anzusprechen und... doch etwas hinderte ihn daran.

    "Я был безопасен я для того чтобы найти здесь что-то смогло помочь нам." sagte er schließlich, als diese Frau, Prudence, in seiner Nähe noch etwas herum stöberte. "Ich meinen... ich sicher, hier etwas finde, was uns helfe." fügte Ivan hinzu. Tja, und da kam ihm der Gedanke, nutzlos zu sein. Am Voran kommen der Gruppe hatte er so wenig Anteil wie der Lack an der Außenseite der Yacht gehabt, doch das konnte Ivan nicht in für Prudence verständliche Worte packen. Er seufzte. Die Französin war tot und er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie zumindest zu begleiten. "Ich es nicht..." begann er und schlug mit der Faust auf den Tisch. Nein, das würde nicht noch einmal passieren. Diese Frau, das würde er zu verhindern wissen. Er stand auf und wandte sich Prudence zu, bemühte ein Lächeln. "Sie müsse passe auf..." sagte er, nur um kurz darauf den Kopf zu schütteln.

  10. #70
    Der Amerikaner folgte den Kabeln zu dem Wartungshäuschen und schaute hinein. Offensichtlich waren da schon welche rein gegangen und haben angefangen es zu durchforsten.
    Er selber ging wieder zurück und versuchte eine Schlussfolgerung nach zu vollziehen. Aber er kam auf keinen Sinnvollen Nenner. Offensichtlich wurde hier einiges Mehr gemacht als es den Anschein hatte. Wozu sonst sollten diese Kästen da überall mit Datenkabeln versehen sein, was würde es für ein Sinn ergeben. Vielleicht Bewegungssensoren, oder sonstige dinge die zur Überwachung dienen würden. Er hatte keine Ahnung, solche Kästen sah er zum ersten mal.

    Er stellte sich also recht Mittig in auf zwischen all die Hütten, der Grillplatz war eine recht gute stelle wo alle zusammen kommen konnten und man die Aktuelle Situation besprechen sowie auch die ganzen Informationen gebündelt zusammentrage konnte. Er wusste auch schon das im besten Falle Dolores, Celina und Er selber das ganze mitschreiben sollten. Doch Dolores war wohl gerade nicht da, so schaute er sich nach Celina um, er sah sie auch nirgends, also entschloss er sich sie zu suchen. Denn alles alleine mitschreiben konnte er auch nicht und zwei waren besser als nur einer. Also fing er an zu suchen.

    Er suchte sie in den Hütten und fand sie schließlich in der Küche wo auch Nahrungsvorräte der Insel gelagert wurden. Als er die Küche so betrat und Celina so hantieren sah, blieb sein Blick sohl doch was länger an ihr als er es wohl wollte… Ohoh, Was tust du da schon wieder David, ging es ihm durch den Kopf, es gibt gerade wichtigeres zu erledigen. Also räusperte er sich kurz nach dem er sie noch einen Moment beobachtet hatte. Er wartete nur so weit bis er merkte das sie ihn auch gehört hatte.

    Ähm, Celina? Wäre klasse wenn du nochmal kurz mit rauskommen könntest. Ich würde nämlich gerne einmal kurz alle zusammentrommeln um den Aktuellen Stand der Dinge zusammen zu tragen und mögliche neue Informationen aufzuschreiben, und das geht besser wenn es Zwei machen als wie nur einer alleine. Da ich Dolores nicht gefunden habe, dachte ich… das du das vielleicht mit machen könntest.

    Er wartete nicht auf ihre Antwort sondern ging wieder raus um sich an der Feuerstelle hin zu stellen und alle Leute zusammen zu rufen die seine Rufe hören konnten. Er schrie nicht übermäßig laut aber auch nicht leise, entsprechend sollten ihn zumindest alle die hier im Dorf waren und in den Hütten verteilt waren hören können.

    Hey Leute, kommt mal bitte alle her, auch wenn ich weiß das hier gerade ziemlich viel Dinge sind die untersucht gehören und die uns sicher alle recht suspekt vorkommen, so würde ich euch doch trotzdem einmal bitten kurz hier zur Feuerstelle zu kommen, damit wir alle neuen Informationen sammeln können und ein weiteres Vorgehen planen können. Solltet ihr Wissen wo die anderen sind die nicht hier im Dorf sind, wäre es klasse wenn sie geholt werden würden so lange sie sich nicht einen halben Tag von hier weg befinden

    David setzte sich dann auf eine der Bänke die dort standen und wartete darauf das die Leute seiner Bitte folgen, und herkommen würden.

  11. #71
    Es schien, als wäre Suparman genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht. Mit der Truhe in den Armen kam er aus dem Palmendickicht hervorstolziert, als ihm die kleine Versammlung am Grillplatz auffiel. Von den Gesichtsausdrücken der Leute schien es etwas wichtiges zu sein. War etwas vorgefallen?

    Er bewegte sich der Gruppe zu und stellte die Truhe ab.

    "Da. Hab eine Truhe am anderen Ende der Insel in einem Truck gefunden. Da sind komische ADF-Aufkleber und Uhren drin. Und kleine schwarze Boxen. Da war auch ein Bagger mit einem dieser ADF-Aufkleber, der abgefallen ist. Darunter stand 'Nationalgarde'. Macht alles überhaupt keinen Sinn. Und was ist hier los?"

  12. #72
    Nass bis auf die Knochen krabbelte die kleine Mexikanerin aus dem Pool.
    Doch mehr als um sich machte sie sich um ihren besten Affenkumpel Sorgen, der nun ebenfalls triefend wie ein nasser Sack an ihrem Rücken hing.
    Vorsichtig wrang sie ihn aus, um die größte Nässe hinaus zu bekommen. Ein prüfender Blick in sein Inneres zeigte ihr, dass zwar durchaus Wasser in seinen Bauch gekommen war, aber nicht alles vollkommen eingeweicht war.
    Dann hörte sie die Stimme des Mannes, der als Klumpen immer grau geleuchtet hatte, verstand über die leicte Entfernung etwas von wegen am Feuer versammeln.
    Klasse Idee!
    Wie der Blitz eilte das Mädchen, eine Wasserspur nach sich ziehend, mit Álvaro und dem mit „Beweisen“ gefüllten Koffer und setzte sich direkt auf eine Bank.
    Etwas enttäuscht war sie, dass nicht wirklich ein Feuer brannte, aber vielleicht kam das ja noch.
    Aus ihren großen Augen, das Köfferchen auf den Schoß, starrte sie zu dem Mann hinauf, während sie gedankenverloren begann, ihre Haare auszuwringen.
    Da hörte sie eine sehr vertraute Stimme hinter sich, woraufhin sie sich umdrehte und in ein verschwommenes Gesicht blickte, was sie ewig nicht mehr gesehen hatte.
    Sie musste an Autofahren denken.
    Und an Apfelsaft für Fortgeschrittene.
    Das ließ nur einen Schluss zu...
    "Superman?!?"
    Irgendwie so hatte er geheißen, aber sie war ja auch damals mit Indiana Jones unterwegs gewesen, also war Superman gar nicht so unwahrscheinlich. Auch wenn sie eigentlich immer gedacht hatte, der wäre Amerikaner und nicht Asiate gewesen...
    "Wow... dass Du auch hier bist... war mir noch gar nicht aufgefallen!", sie grinste kurz etwas dümmlich, dann fiel ihr Blick auf die Kiste. Ach ja.
    " Uhren...? Ich hab auch ne Uhr mit ADF gefunden, aber voll kaputt im Sand... ist vor ...ehm...4 Monaten und 2 Tagen stehengeblieben. Mitternacht. Und die Uhrenschachtel dazu in dem Weihnachtshaus da.... und ein komischer Zettel ... und diesen Koffer... und ein kaputtes Messer mit ekligem Ketchup dran, das war voll blöd, das haben die wieder in den Block gesteckt... und so ein komisches goldenes Ding im Pool..."
    Sie hatte inzwischen den Koffer geöffnet und jeden Gegenstand einzeln herausgenommen und den beiden Männern, und möglicherweise allen, die inzwischen noch gekommen waren, gezeigt.
    "Hier ist Alles falsch. Böse Insel. Ich will hier ganz schnell wieder weg. Also fahren wir jetzt wieder weg, ja?"
    Mit einem kleinen Schmollmund und noch viel größeren Augen blickte sie in die Runde.

    Geändert von Mephista (08.09.2013 um 21:55 Uhr)

  13. #73
    Ach du meine Güte. Was hat man sich hier Mühe gegeben. Keine angebrochenen Pakete? Sogar dasselbe Verfallsdatum für alle Lebensmittel?
    Hunger?
    Nicht wirklich. Diese Küche sieht auch nicht gerade danach aus, als wäre sie jemals benutzt worden. Dafür ist sie auch garantiert nicht da.
    Glaubst du, dass das Zeug vergiftet ist. Naja, es gibt hier keine Kekse, also muss ich es nicht ausprobieren. Wobei etwas Abwechslung zu dem ganzen Fisch nett gewesen wäre...

    Oh Will, wirst du einmal deine Essensbeschwerden unterlassen? Immerhin verhungern wir nicht und außerdem ist Fisch gesund.
    Ach stimmt, ihre Hoheit muss ja auf ihre Figur achten...


    Gerade wollte Celina etwas (hoffentlich) Schlagfertiges erwidern. Doch dann bemerkte sie, dass sie nicht alleine war, denn eine wohlbekannte Stimme räusperte sich hinter ihrem Rücken.
    Irgendwie hatte die junge Britin das Gefühl, dass David schon länger an der Türe gestanden hatte.
    Er hat mich nicht angestarrt, oder?
    Siehst du? Es macht nichts, du musst keine Diät halten. Kannst also ruhig Süßigkeiten essen, wenn welche da sind. Dein Hintern scheint ja noch okay zu sein.


    Bei dem Gedanken spürte Celina, wie sich ein rosa Hauch auf ihre Wangen schlich. Darüber verärgert fuhr sie sich durchs Haar, in dem Versuch von ihrer plötzlich veränderten Pigmentierung abzulenken.
    Das hier war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für... so etwas.
    Anscheinend hatte David jedoch nichts bemerkt, denn er berichtete unbeirrt von seinem Vorhaben.
    "Ähm, Celina? Wäre klasse wenn du nochmal kurz mit rauskommen könntest. Ich würde nämlich gerne einmal kurz alle zusammentrommeln um den Aktuellen Stand der Dinge zusammen zu tragen und mögliche neue Informationen aufzuschreiben, und das geht besser wenn es Zwei machen als wie nur einer alleine. Da ich Dolores nicht gefunden habe, dachte ich… das du das vielleicht mit machen könntest."
    Celina nickte. "Ja, das klingt nach einer guten Idee. Dolores hat sich zum Wartungshäuschen aufgemacht - ausgestattet ist sie ja seit Neuestem. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sie jemand anderen noch mitgenommen hat. Ich bin gespannt, was sie zu berichten hat, wenn sie zurückkommt."
    Falls sie zurückkommt.

    Nach kurzer Zeit hatte man die Versammlung einberufen und wartete, dass sich alle einfanden.
    Aufmerksam musterte Celina alle Anwesenden.
    Dolores war noch nicht zurückgekehrt.
    Den gerade ankommenden (ehemaligen) Gefangenen hätte sie kaum wiedererkannt. Hatte er ein Bad genommen? Jedenfalls sah er bei Weitem nicht mehr so abgerissen aus.
    Der einzige schien er auch nicht zu sein. Oder hatte Mr. Archer schon immer so gut ausgesehen?
    Verwirrt schüttelte Celina den Kopf. Seit wann machte sie sich so viele Gedanken um solche Dinge, noch dazu zu so ungünstigen Zeitpunkten?
    Wills spöttische Kommentare auf diese Frage abschüttelnd, hörte sie lieber, was der Asiate zu erzählen hatte:
    "Da. Hab eine Truhe am anderen Ende der Insel in einem Truck gefunden. Da sind komische ADF-Aufkleber und Uhren drin. Und kleine schwarze Boxen. Da war auch ein Bagger mit einem dieser ADF-Aufkleber, der abgefallen ist. Darunter stand 'Nationalgarde'. Macht alles überhaupt keinen Sinn. Und was ist hier los?"
    Celina runzelte die Stirn.
    Nun, das wirft ein ganz anderes Licht auf alles.
    Sieht ganz so aus als hätten wir einen neuen Bösewicht, was?


    Erwartungsgemäß war der Bericht des kleinen Mädchens mit der Kopfverletzung weniger aufschlussreich. Ein Erwachsener sollte vielleicht später ihre Fundstücke begutachten.
    Mit ihrem letztem
    Satz traf die Kleine allerdings den Nagel auf den Kopf:
    "Hier ist Alles falsch. Böse Insel. Ich will hier ganz schnell wieder weg. Also fahren wir jetzt wieder weg, ja?"

    Da vorerst niemand anderes das Wort ergriff, trat Celina nun vor. Einigermaßen vorbereitet fühlte sie sich, schließlich hatte sie die gesamten letzten Tage über den Notizen verbracht.
    "Nun, Ihre Entdeckung, werter Herr", sie nickte dem kriminellen Asiaten höflich zu, "ist um einiges interessanter als Sie womöglich glauben." Dann richtete sie ihr Wort alle. "Die vergangenen Tage haben David, Dolores und meine Wenigkeit damit zugebracht, sämtliche gefundenen Informationen zu sammeln und zusammenzutragen. Momentan ist uns folgendes bekannt:
    Die Dolphin war ein Schiff im Dienste der Australian Defense Force. Ihr Kapitän hat ein Logbuch geführt, in welchem er des Öfteren die G-Anlagen erwähnte, die anscheinend mindestens fünfundfünfzig an der Zahl sind.
    Den Aufzeichnungen zufolge handelt es sich bei diesen G-Anlagen um kleine, traumhafte Siedlungen für Zivilisten.
    Allerdings erwähnte der Kapitän bereits eine verdächtig stille Anlage.
    Des Weiteren stattete er wohl Camp Hope einen Besuch ab und er berichtete davon, dass ein gewisser Quartiermeister Garcia sowie ein Private Sheng dort das Schiff verlassen haben.
    Er berichtet auch davon, 'Ratten' mit aufs Schiff geladen zu haben. Nach allem was ich im Containerraum aber gesehen habe, sieht es mehr danach aus, als hätte jemand absichtlich Untote zwischen den Containern versteckt.
    Außerdem finden sich mehrere Erwähnungen einer Person, welche als 'der Hai' bekannt ist.

    Über den 'Hai' wiederum wissen wir fast gar nichts, aber er wurde in dem Brief eines Maddox Leeland an den uns allseits bekannten General Vantowers genannt. Und zwar als jemand, der dem General Befehle erteilt.
    Zudem war die Rede von der Operation 'Zukunfts-Waise'. Worum es sich hierbei genau handelt, wissen wir nicht. Was aus dem Brief hervorgeht ist, dass Asiaten in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden sollen und Testmittel finden ebenfalls Erwähnung.

    Um noch einmal den Bogen zur Dolphin zu schlagen: Niki hat die Aufzeichnungen des Bordarztes entziffern können. Dieser lebte wohl mit seiner Familie in dieser Anlage, bis er seinen Dienst auf der Dolphin antrat.
    Er sprach unter anderem von einem Wartungshäuschen, welches aufgrund 'giftiger Gase' von niemandem betreten werden durfte. Dieses Wartungshäuschen wurde im Übrigen von der werten Mrs. General ausfindig gemacht und wird derzeit von Dolores untersucht.
    Kurz vor seinem Dienstantritt erwähnte der Bordarzt noch, dass das Vorgehen der ADF, auf die er große Stücke hielt, seltsam war, da sie nur ihre Ware ablieferten und ihm seinen neuen Beruf zuteilte.
    Der letzte Eintrag berichtet von einem Arbeiter, der von einer 'Ratte' gebissen wurde. Nun, wahrscheinlich war dies der Punkt, an dem die Dolphin langsam zum Geisterschiff wurde.


    Und jetzt, da wir selbst die Gelegenheit hatten, eine G-Anlage kennenzulernen, hat sich folgende unangenehme Schlussfolgerung ergeben:
    Diese Anlagen wurden so aufgebaut, um Flüchtlinge anzulocken.
    'Wichtige' oder 'nützliche' Personen wie Ärzte werden abgezogen um anderswo Arbeit zu verrichten.
    Was mich stutzig machte war, dass Personen ohne militärischen, humanitären oder anderweitig allgemeinnützigen Wert in den G-Anlagen im Paradies leben, während beispielsweise im Hole nur die notwendigsten Bedürfnisse erfüllt werden.

    Eine Möglichkeit wäre also, dass die Bewohner der G-Anlagen irgendwann einfach verschleppt und für Experimente missbraucht werden.
    Dafür sprächen die Gerüchte über den Beta-Sektor.
    Dafür spräche die Tatsache, wie einfach und risikoarm nichtinfizierte, gutgläubige Zivilisten übermannt werden können.
    Dafür sprächen die heimlichen Untotentransporte.

    Es klingt schrecklich, hart und unmenschlich - aber in unserer heutigen Welt halte ich es durchaus für möglich.
    Und ich möchte lieber zu wenig Zeit auf dieser Insel verbringen als zu viel.

    Die Frage, die sich stellt, ist wer dahinter steckt.
    Die ADF? Die Nationalgarde, ausgegeben als ADF? Oder eine andere Gruppe, als ADF maskiert?"


    Hatte Celina vergessen, etwas zu erwähnen? Nun, das wichtigste dürfte gesagt sein. Mit einem freundlichen Lächeln fügte sie noch hinzu: "Wenn jemand weitere Informationen zu den genannten Themen hat, möchte ich höflich darum bitten, sie an David, Dolores oder mich weiterzugeben, damit wir sie ebenfalls aufzeichnen können. Sollte jemand noch Fragen haben, bin ich auch dafür offen."

    Geändert von Zitroneneis (09.09.2013 um 09:27 Uhr)

  14. #74
    "Um zwei Uhr.", sagte Matt langsam und Dolores nickte. Sie starrten beide einige Sekunden lang mit angehaltenem Atem auf das Display mit dem Countdown, als erwarteten sie einen plötzlichen Sprung in der Zeit. "Okay, ich möchte nicht hier sein, wenn sich diese Tür in fünf Stunden öffnet. Das erste Mal seit wir hier sind möchte ich ein Geheimnis lieber nicht lüften. Gehen wir." Sie drehte sich abrupt um und Matt folgte ihr mit schnellen Schritten. Gott sei Dank waren sie so weit gegangen und hatten diesen Timer gefunden - nicht auszudenken was passiert wäre, wenn sie abgewartet hätten. Aber viel Zeit war trotzdem nicht mehr. Irgendwie musste ein Ruder repariert werden und eine ganze Gruppe schnell von einer Insel evakuiert werden.

    Es kam Dolores so vor, als würde sich der Weg zurück ewig hinziehen. Schon als sie und Matt auf der Rampe waren hatte sie Seitenstechen vom schnellen Tempo, und als sie die Hütte schließlich verließen, hatte sich bereits ein dunkler Schleier über den Himmel gesenkt. Sie begannen augenblicklich beide zu rennen, und als sie schließlich in der Ferienanlage angekommen waren, war Dolores vollkommen außer Atem.
    Die anderen schienen sich gerade zu besprechen, zumindest waren sie alle vor den Hütten versammelt. "Wenn jemand weitere Informationen zu den genannten Themen hat, möchte ich höflich darum bitten, sie an David, Dolores oder mich weiterzugeben, damit wir sie ebenfalls aufzeichnen können. Sollte jemand noch Fragen haben, bin ich auch dafür offen.", sagte Celina gerade, als Matt und Dolores schnaufend zur Gruppe stießen.

    "Ich... wir haben... schnell!", keuchte Dolores vor sich hin und lehnte sich an Matts Schulter weil sie ansonsten wahrscheinlich umgekippt wäre. "Wir müssen uns beeilen, von hier wegzukommen.", übersetzte er, da er sich schneller wieder gefangen hatte als sie. "Wir...dort ist..." "Wir haben eine Tür gefunden, an der ein Countdown angebracht war. Um genau zwei Uhr läuft der Timer ab, und dann wird etwas passieren, das wir bestimmt nicht mehr erleben wollen." Dolores nickte energisch und versuchte wieder ruhig zu atmen.
    "Diese Anlage ist auf jeden Fall eine Atrappe. Im Wartungshäuschen gibt es einen Bioradar, oder wie man das nennt, der anzeigt, ob sich Menschen in den Hütten befinden. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass der Countdown irgendwie aktiviert wird, wenn der Radar etwas wahrnimmt. Wahrscheinlich läuft der Timer seit unserer Ankunft und wir haben nur noch wenig Zeit. Wenn er abgelaufen ist, wird uns dasselbe passieren wie den Leuten hier, die ganz sicher nicht zufällig diverse Körperteile irgendwo liegen haben lassen." Mit einem Schaudern erinnerte sie sich an den zerfetzten Arm in dem Bunker. Das war bestimmt von diesem Mitchell gewesen - aber was war ihm zugestoßen? Hatte er die Tür und den Timer gefunden oder gar irgendwie geöffnet? Egal, es war nun nicht mehr so wichtig, was genau passiert war. Sie mussten einen Weg finden, um von hier wegzukommen.

    Geändert von Lynx (09.09.2013 um 10:25 Uhr)

  15. #75
    Nathan wurde selbst eher unfreiwillig zur dieser improptu Gruppenversammlung gezerrt, wurde dann aber schnell leise als er hörte was die anderen während der kurzen Zeit hier gefunden hatten. Zuerst klang das mit den ganzen ADF Equipment ja nicht ungewöhnlich. Wenn das australische Millitär hier war, erklärte es ja gut, warum sie solange überleben konnten. Doch was war da mit der Nationalgarde los? Nathan fragte nach, und erfuhr, dass beide australische Organisationen waren. Mussten die nicht zusammenarbeiten? Scheinbar wussten, da die anderen mehr als er.

    Doch die Erzählungen von Mrs. Thomas waren da mehr als beunruhigend.

    "Ein Countdown, was? Also, und das ist nur ein Vorschlag. Wenn da unten, "giftige Gase" sein sollen und da eine Uhr tickt. Sollten wir uns nicht schleunigst dran machen unser Boot wieder tüchtig zu machen?"

  16. #76
    "Nun, Ihre Entdeckung, werter Herr", sie nickte dem kriminellen Asiaten höflich zu, "ist um einiges interessanter als Sie womöglich glauben."

    Suparman konnte der blonden Dame in dieser Angelegenheit nicht zustimmen.

    "Schau." Er nahm sich eine der schwarzen Boxen aus der Truhe. "Das ist eine schwarze Box. Komplett schwarz. Mit irgendwelchen Anschlüssen unten dran. Wofür soll man so etwas brauchen? Und was soll daran interessant sein?"

    Suparman konnte mit der kleinen schwarzen Box partout einfach nichts anfangen. Aber was, wenn er sie auseinander nahm? Vielleicht verriet ja das Innenleben der Box mehr. Voller Eifer fing er damit an zuzusehen, wie er die Box auseinanderbekam. Wenn notwendig mit Gewalt.

  17. #77
    Die drei traten stumm ihren Weg zum Versammlungsort an. Kein Wort wurde gewechselt. Das Bild der drei Kinderleichen brannte sich förmlich in ihre Köpfe, kein Zweifel. Lexi wurde spätestens in diesem Moment klar, dass das hier mehr war als eine blöde Horrfilm-Fantasie - es war Krieg. Leute starben auf bestialische Art und Weise und keinen schien es zu interessieren. Sie standen weiterhin stumm am Rande und lauschten zunächst dem großen Häuptling und dann dem konstant verwirrt wirkenden Mädel, das eine ganze Truckladung an Infos auf sie niederrauschen ließ. Nate erzählte etwas von einem Countdown. Und langsam schienen viele Sachen urplötzlich Sinn zu ergeben in Lexis Kopf. Nun, zumindest zwei:

    "Sollte jemand noch Fragen haben, bin ich auch dafür offen."
    "Yo.", ließ sie verlauten, während sie die Schrotflinte mit zittrigen Händen am Schulterholstergurt befestigte. Der Schock saß tief in Magengrube und Psyche. Die Kidnerleichen zu verdrängen würde länger in Anspruch nehmen als zwei klopapierrollenlange Reden über ADF und Nationalgarde und all den Jazz. "T'schuldigung, dass ich da mal so reingrätschen muss, Ma'am - aber das hier ist keine verfickte Rätselrunde. Das kein Hitchcock-Film wo man raten muss wer der Killer ist. Mit ist vollkommen scheißegal, wer was wie warum wo in irgendeinem verfickten Loch am Strand verbuddelt hat oder ob Ratten irgendwen gebissen haben oder bla. Bla. Mother. Fuckin'. Bla. Es geht hier darum dass wir in eine Sache reingeschlittert sind, die größer - VIIIIEEEEL verschissen größer - als du, ich und all die anderen hier ist. Ich hab' 'ne Zeitlang gebraucht um nachzudenken über all diesen...", sie gestikulierte wild zwischen der Yacht und dem Grillplatz hin und her, "... ganzen kranken Scheiß hier und mir is' eingefallen dass Private Sheng mal erwähnt hatte auf 'nem Schiff namens 'Dolphin' Dienst geschoben zu haben. Das muss wohl heißen, dass das Teil von Beginn an irgend 'ne Militäreinrichtung war. Muss allerdings vor dieser ganzen Rattenscheiße passiert sein, logischerweise." Sie stockte kurz. Sollte sie das wirklich...? "Und ich.... wir drei hier haben die Phoenix-Halle 'n bisschen umgekrempelt und da ist hinter der Halle ein Kriechkeller. Drei Kinder. Verhungert. Einer fehlt ein Schuh. So'n beschissener Schuh." Sie sah das Mädel scharf an. "Na, immer noch Bock, Detektiv zu spielen, Miss Sherlock? Weil ich für meinen Teil bin...", sie wirbelte per Fußkick Staub vom Boden auf und wurde urplötzlich extrem wütend. "... fertig mit dieser Scheiße. Was denkt ihr Leute was das ist? So 'ne bekackte Schnitzeljagd? So 'n beschissener Trainingsparkour wo am Ende ein Preis wartet in Form eines Fünf-Gänge-Menüs im Ritz bei Blackjack und Nutten?"
    Nach ein paar Sekunden Pause schaltete sich Gunther ein: "Hätte ich spontan nichts gegen..."
    "HALT' DIE FRESSE GUNTHER!", brüllte Lexi dazwischen. Sie war mehr als nur etwas angefressen. Sie merkten alle wohl mittlerweile, wie sie nach und nach dem Nervenzusammenbruch nahe war. "Sorry, ich... ich... Fuck es regt mich auf, dass wir nichts machen können. Gar nichts." Sie ließ sich nach hinten fallen, sodass sie nun auf dem Boden hockte. Mit zittrigen Händen fummelte sie Zigarette und Feuerzeug aus der Tasche und fuhr mit ebenso zittriger Stimme fort. "Ich will von dieser Scheißinsel runter. Egal wie, wenn's sein muss schwimme ich bis nach hause. Ich hab' genug. So genug." Pause zum Kippe anzünden. "So genug von diesem gruseligen Scheiß... wenn der Feind wenigstens... ach ich weiß nicht... Wo sind wir da verdammte Scheiße reingerutscht, kann mir das irgendwer mal erklären? Denn ich bin ehrlich gesagt mit meinem Latein langsam am Ende."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (09.09.2013 um 21:59 Uhr)

  18. #78
    'Das ist doch zu schön um wahr zu sein' dachte sich Jul noch bei ihrem Eintreffen auf der Insel. Sie lief ein wenig über den Steg, besah sich die Hütten und dachte zunächst daran, dass es doch eine tolle Sache wäre sich in einem der Pools vor den Hütten zu entspannen. Dann jedoch sah sie, dass die Pools abgedeckt waren und Jul beschloss aus Faulheit, dass sie sich doch auch einfach an den Strand legen könnte. Glücklicherweise hatte Sie die Sonnenmilch von der Heather mitgenommen.

    Und so war Jul am Strand eingenickt und nahm nur hin und wieder die Stimmen der anderen war. In kurzen wachen Phasen dachte sie darüber nach, ob sie aufstehen und sich zu den anderen gesellen sollte, aber es fehlte ihr noch die richtige Motivation. So wurde es schon Abend, bis sie eine Stimme hörte, die sie aufschnellen ließ.

    "Hey Leute, kommt mal bitte alle her, auch wenn ich weiß das hier gerade ziemlich viel Dinge sind die untersucht gehören und die uns sicher alle recht suspekt vorkommen, so würde ich euch doch trotzdem einmal bitten kurz hier zur Feuerstelle zu kommen, damit wir alle neuen Informationen sammeln können und ein weiteres Vorgehen planen können. Solltet ihr Wissen wo die anderen sind die nicht hier im Dorf sind, wäre es klasse wenn sie geholt werden würden so lange sie sich nicht einen halben Tag von hier weg befinden." David rief wohl gerade eine Versammlung ein. Und anscheinend hatten die anderen nicht, wie Jul angenommen hatte, die Annehmlichkeiten dieser Anlage genossen, sondern sie genauestens untersucht und dabei allerhand merkwürdiges Zeugs rausgefunden. Jul bekam zusehends ein schlechtes Gewissen, dass sie den ganzen Tag nur faul am Strand gelegen hatte.

    Ihr lief ein Schauer über den Rücken bei dem Bericht von Dolores und diesem Matt. Ein Countdown? Auch wenn sie nicht wussten, was bei Ablauf passieren würde, es klang auf jeden Fall nicht sehr gut. Und Nathan traf ihre Gedanken sehr gut, als er sagte: "Ein Countdown, was? Also, und das ist nur ein Vorschlag. Wenn da unten, "giftige Gase" sein sollen und da eine Uhr tickt. Sollten wir uns nicht schleunigst dran machen unser Boot wieder tüchtig zu machen?" Jul sah zu ihm hinüber... Nathan... Er sprach von Gasen... solche kamen ihr in diesem Moment auch entgegen. Aber ob sie giftig waren? Vermutlich giftig für den Verstand. Denn obwohl sie ursprünglich vorgehabt hatte ebenfalls etwas zu sagen, konnte sie ihn jetzt nur noch anstarren. 'War der eigentlich schon immer so gut aussehend?'

    Nachdem sie ihn eine gefühlte Ewigkeit lang angesehen hatte - obwohl es vermutlich gerade mal eine oder zwei Sekunden gewesen waren - wandte Jul ihren Blick von Nathan wieder ab. "Nunja, wir wissen nicht was bei Ablauf des Countdowns passiert, oder? Aber Nathan hat schon recht, wir sollten uns besser wirklich nicht zu lange hier einnisten und uns lieber auf eine baldige Abfahrt vorbereiten. Besser heute noch als morgen. Ist jemand von euch handwerklich begabt und traut sich zu das Ruder zu reparieren? Ich glaube, der eine oder andere von euch hat doch auch etwas Werkzeug dabei, oder?" Fragend blickte sie in die Runde. "Dann sollten wir uns beeilen und unseren alten Kurs Richtung China wieder aufnehmen."

    Geändert von Layana (09.09.2013 um 19:12 Uhr)

  19. #79
    Suparman hatte keine großen Probleme, das Kästchen mit genug Gewalt zu öffnen, doch das Innenleben bestand nur aus Elektrik und Platinen und einer Seriennummer, die mit BR begann.

    Während sie sich abstimmten, Rat hielten und das Kästchen öffneten, versank die Sonne endgültig und in der Anlage sprangen wie durch Geisterhand die Lichter an.
    Es war nun wohl um 22:00 Uhr herum.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2013 um 19:52 Uhr)

  20. #80
    Prudence hatte einen ordentlichen Schreck bekommen. Erst, als die junge Name namens Miss Blair die Situation wortreich darlegte, dann von dem Licht, welches plötzlich ansprang und schließlich vom Bericht von Miss Miller über verhungerte Kinderleichen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in der alten Dame breit, ein unangenehmes Schaudern. Ihr war der Krieg, den ihr Mann, ihr Sohn, ihr Enkel führten, immer ein Graus. Und was war es anderes als Krieg, wenn Kinder sterben mussten? Und was sollte dieses Gerede von ADF und Nationalgarde, von Aufklebern und Verschwörungen. Das einzige, was Prudence sicher wusste, dass sie wieder auf das Schiff wollte. Aber wozu? Was wollte die Gruppe eigentlich in China? Was war ihr Ziel? Sie räusperte sich.

    "Ich bin auch dafür, dass wir das Schiff wieder flott machen. Dazu brauchen wir sicher Werkzeuge, Ersatzteile was auch immer. Ich habe das Schiff schon einmal repariert..." Prudence wusste nicht, ob "repariert" wirklich das richtige Wort für ihre Starthilfe war - "...und sicherlich werde ich auch diesesmal nicht daran scheitern. Wenn Sie alle so freundlich wären, Werkzeuge zu finden oder etwas, was wir als Ersatzteile verwenden können. Trotzdem möchte ich anregen, nicht sofort zu verschwinden. Denn was ist unser Ziel? Wohin wollen wir? Nach China, auf Basis einer unklaren Notiz. China ist groß. Welchen Hafen steuern wir an? Was, wenn dieser Hafen schon von den Untoten überrant wurde." Sie legte eine dramatische Pause ein. "Ich würde vorschlagen, wir schiffen so weit weg, dass wir noch zurückkönnen, warten ab, was nach Ablauf des Countdowns auf der Insel passiert und dann sehen wir weiter. Gott weiß, wann wir das nächste Mal ein Fleckchen Erde finden, welches nicht von Toten überrannt wurde."

    Sie nickte in die Runde.

    "Und irgendjemand sollte das Kind einfangen. Sie hat eine schwere Kopfverletzung und läuft hier ohne Aufsicht herum." Leo war soeben in Richtung des Schiffes gelaufen...nunja, eher gewankt. "Und hat sie nicht von irgendeiner Person Werkzeuge bekommen?"

    Prudence ging also zur Heather und versuchte herauszufinden, was eigentlich das Problem war und ob man es eventuell reparieren konnte.

    Geändert von Caro (09.09.2013 um 20:18 Uhr)

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