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Thema: Ratschläge für den Neuling

  1. #1

    Ratschläge für den Neuling

    Hallo liebe RPG Freunde!
    Ich bin neu in diesem Forum und noch nicht wirklich geübt mit dem Maker. Allerdings bin ich schon dabei mir etwas wissen anzueignen und eine Story zu schreiben. Und hier kommt auch schon meine erste wichtige Frage.
    Mir wurde mal gesagt, es wäre nicht gut ein Spiel basierend auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zu machen, selbst der Protagonist zu sein oder Menschen aus dem Real-Life ins Spiel einzubauen.

    Meine Frage ist jetzt ob dies stimmt.

    In der Story des Spiels soll es um eine gewisse Vergangenheit bis hin zu Gegenwart gehen. Und zwar wird der Protagonist durch viele Ereignisse der Vergangenheit geprägt, die nach und nach durchs Spiel bekannt werden. Der Protagonist fällt nach und nach in ein tiefes Loch. Man kann sagen das es um First World Problems geht. Es werden Themen angesprochen wie: Depressionen, Ritzen, Suicid, Drogen, Trauer, etc.
    Es soll aber kein negatives Spiel sein das Depressionen auslöst. Es wird auch einiges geben, was den Protagonisten und den Spieler aufheitert, wie z.B Freunde.
    Der Spieler soll es ab einer gewissen Stelle selbst in der Hand haben, was aus dem Character wird. Entweder geht er zugrunde, oder steigt aus dem Loch hevor.

    Wie schon gesagt es wird auf wahren Geschichten und Erlebnissen basieren. Für das Spiel wird ein gewisser Verstand erfordert. Die Story habe ich bereits im Kopf zum Teil auch nieder geschrieben. Wie das Spiel ablaufen wird habe ich teils auch schon geplant. Mir fehlt jetzt nur noch der passende Maker und das wissen dazu

    Also was haltet ihr davon? Könnte das was gutes werden, oder doch eher ein Reinfall, da es auf das Leben des Erstellers basiert?

    Ich freue mich auf eure Antworten.

    Liebe Grüße,
    MrTheKaiser

  2. #2
    Du musst dich halt entscheiden, was du machen willst. Ein Spiel, dass unterhält, oder ein Spiel, das zum Nachdenken anregt. Ja man kann theoretisch beides ins Spiel integrieren, aber man sollte definitiv einen persönlichen Schwerpunkt diesbezüglich setzen. Auch in Anbetracht deiner Zielgruppe.
    Für was du dich entscheidest ist vollkommen dir überlassen, aber gehe nicht unbedingt davon aus, dass du mit einem persönlichen Spiel genauso viele Leute ansprechen kannst. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich in erster Linie Spiele spiele um unterhalten zu werden und nicht um mich mit "Problemen anderer" zu beschäftigen. Für mich ist Gameplay auch wichtiger, als der Kontext des Spiels.
    Wie gesagt, dass bedeutet aber nicht, dass du kein persönliches Spiel machen kannst. Gerade die deutsche Makerszene kann mMn ein paar mehr persönliche Spiele gebrauchen, da mir zumindest keine guten Beispiele einfallen (aber wie gesagt, ich spiele sie ja selber nicht, ergo kenne ich die meisten wahrscheinlich gar nicht).

  3. #3
    Also ich bin erst mal hochgradig begeistert von der Idee. Mal abgesehen davon, dass ich es persönlich gut finde, wenn man bei Spielen nachdenken muss und sie zur Reflexion einladen, gefällt mir der Gedanke das Leben des Protagonisten zum Positiven wie Negativen beeinflussen zu können sehr. Auch die Thematik finde ich äußerst interessant.

    Die Aussage, es wäre von vornherein nicht gut sein Werk auf persönlichen Erfahrungen aufzubauen, halte ich für ausgemachten Blödsinn. Es gibt so viele große Werke in nahezu allen Medien die praktisch nur auf persönlichen Erfahrungen aufbauen, warum sollte man das da nicht auch für ein Spiel benutzen können. Ob das nun der Weg ist, eine möglichst große Anzahl von Spielern anzulocken sei mal dahingestellt, aber das ist mMn ohnehin eine Frage die man sich beim kreativen Schaffen nicht zu oft stellen sollte.

    Worauf du dich allerdings gefasst machen müsstest ist, dass alles was man in die Öffentlichkeit bringt, jedes noch so gute Spiel, neben Lob auch Kritik nach sich zieht, die einen gerade wenn man über das eigene Leben/ eigene Erfahrungen berichtet eventuell um einiges härter treffen kann als es sonst der Fall ist. Auch solltest du sehr vorsichtig sein wenn du reale Personen und seien sie verfremdet, die sich durch dein Werk angegriffen fühlen könnten, ins Geschehen einbringst,

    Ich bin jedenfalls äußerst gespannt mehr von deinem Projekt zu hören und hoffe inständig es wird mal ein komplettes Spiel daraus.

  4. #4
    Super interessantes Thema und schön, dass du es ansprichst.
    Auch ich habe darüber nachgedacht und mich dazu entschlossen, mehr persönliche
    Erfahrungen und Erlebnisse in mein Spiel einzubauen.
    Es gibt doch einen ganz dickes Pro-Argument dafür.

    Wenn du weißt, wie du dich in manchen Situationen als Protagonist fühlen oder
    verhalten würdest, fällt es dir viel leichter, eine Szene zu inszenieren.
    Und sie wirkt dann auch um einiges glaubwürdiger.
    Zudem kannst du bei einer Geschichte, die du selbst am besten kennst, am meisten
    in die Tiefe gehen.
    Allerdings musst du darauf achten, die Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit zu ziehen.

    Btw. sind meiner Meinung nach viele oder sogar die meisten (guten) Werke Spiele, die (wenn auch
    nur zum Teil) aus den Erfahrungen der Entwickler entstanden.
    Wie sonst hätten sie es so glaubwürdig rüberbringen können?
    In jedem unserer Werke steckt ein Teil unserer Seele selbst. (Uh, wie poetisch.)

    Zitat Zitat
    Worauf du dich allerdings gefasst machen müsstest ist, dass alles was man in die Öffentlichkeit bringt, jedes noch so gute Spiel, neben Lob auch Kritik nach sich zieht, die einen gerade wenn man über das eigene Leben/ eigene Erfahrungen berichtet eventuell um einiges härter treffen kann als es sonst der Fall ist.
    Das möchte ich an dieser Stelle auch nochmal hervorheben.
    Ich weiß, wie sehr man sich schon auf den Schwanz getreten fühlen kann, wenn man
    "nur" ein gewöhnliches Spiel auf den Markt bringt, denn schließlich steckt in jedem
    Spiel ein gewisses Maß an Herzblut. Wenn sich dann Andere auf das "Baby" stürzen, kann das weh tun.
    Und gerade dann, wenn es die eigene Geschichte ist, die Andere zerreißen.

    Dennoch denke ich, es lohnt sich, so ein Projekt in Angriff zu nehmen und
    ich bin gespannt, was du daraus machst. Viel Glück! :-)

    -Tasu

  5. #5
    Autobiografisch angehauchte Werke, ob Spiele oder Literatur, sind oft zu nah beim Autor. Das bedingt zwar eine schöne emotionale Note, aber Abstand ist wichtig, um zum Kern einer Sache vorzudringen. Bedenke also: Wenn du mit deinem Spiel wirklich Vergangenheitsbewältigung betreiben willst (was ich gute fände), solltest du das alles sehr gut reflektieren können, ansonsten fällt es dem Spieler eventuell schwer, dir folgen zu können oder er fühlt sich gar gegen den Kopf gestoßen. Gerade wenn man jung ist, verarbeitet man erstmal, was man selbst erlebt hat, was einem ganz nah steht. Irgendwann ändert man ganz automatisch die Perspektive. Ich finde es aber wichtig, dass man sich erstmal alles von der Seele arbeitet. Insofern: Gehe den angestrebten Weg!

  6. #6
    Ich persönlich würde kein Spiel machen, das auf meinem eigenen Leben basiert. Gegen ein Alter-Ego spricht allerdings nichts, quasi eine dir ähnliche "Kunstfigur". Gab es schon sehr oft und sowas kann man unter Umständen auch ganz interessant gestalten. Autobiographisch zum Beispiel. Man muss halt wissen in welche Richtung es genau gehen soll. Man darf nicht vergessen: Ein gutes Spiel lebt von einer guten Story und unterhaltsamem Gameplay. Diese Elemente solltest du in den zentralen Mittelpunkt stellen, wenn es um die Ausarbeitung deines Konzeptes geht. Das ist zumindest meine Herangehensweise.

    Geändert von TheByteRaper (03.09.2013 um 07:14 Uhr)

  7. #7
    Jedes künstlerische Produkt, welches den Spieler auf einer emotionalen Ebene berühren kann, ist etwas besonderes.
    So etwas auszudrücken ist durchaus einfacher, wenn man die Situation selbst erlebt hat. Aber umso schwerer das Gefühl auch wirklich rüberzubringen, da es selbstverständlich für einen selbst erscheint.

    Ich finde daher, dass es durchaus eine gute Idee wäre, ein solches Spiel zu machen, wenn auch etwas abstrahiert. Vor allem beim Medium Spiel sollte man darauf achten, dass ein gewisses Level an Interaktivität besteht, wobei das auch nicht wirklich zwingend ist.

    Kurz und bündig: Jeder hat eine Vision. Etwas, was er künstlerisch ausdrücken will. Folge der Vision und lass dich nicht von Spieleklischees aufhalten. Vor allem in der Welt des RPG-Makers gehören die außergewöhnlichsten Spiele zu den beliebtesten. Wenn du ein Spiel draus machen willst, tu es. Tu es so gut wie du kannst. Dass du das Spiel dann letzten Endes magst, ist das wichtigste - und wenn du das Spiel magst, werden es auch die anderen mögen.

  8. #8
    Wenn ich meine Gedanken dazu, nach Lesen des ersten Posts, in einem einzigen Wort ausdrücken sollte wäre dies: Furchtbar.

    Und diese Einschätzung meinerseits ist absolut unfair dir gegenüber. Wenn es dir was bedeutet, oder du einfach Lust hast dich in seinem Spiel auszutoben, dann solltest du es tun. Ein Produkt raushauen, was alle geil finden sit so ein bischen Sahnehäubchen am Ende des Weges, wenn überhaupt, nur Spiel dauern lange und wenn es fertig werden soll und du nicht nach oder vor Ende der Fertigstellung sagen willst "meine Fresse, was vergeude ich eigentlich meine Zeit mit dem Mist?" dann hilft es etwas zu tun, was dich wirklich kickt und motiviert. Wenn es dir was gibt, so ein Spiel zu machen, dann hau rein.

    Als individueller Spieler reizt es mich aber gar nicht. Bei Autobiografisch, Depressionen, Ritzen, Suicid, Drogen, Trauer von einem der laut Post grade mal 18 ist generiert sich bei mir eine Assoziationskette an Begriffen, die ich mir jetzt spare.

    Aber all das ist egal wenn das Spiel bombe wird. Das ist die Hauptregel, egal wie komisch das Thema oder wie skeptisch das Konzept gesehen wird, gute Spiele finden ihre Spieler.

  9. #9
    Zitat Zitat
    Mir wurde mal gesagt, es wäre nicht gut ein Spiel basierend auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zu machen, selbst der Protagonist zu sein oder Menschen aus dem Real-Life ins Spiel einzubauen.
    Du wirst nicht verhindern können, dass persönliche Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse in irgendeiner Art deine Geschichten prägen.
    Das an sich ist auch gar nicht so schlimm, vor allem, weil man dann WEIß, wie die Figuren sich da gerade wirklich fühlen müssen.

    Allerdings solltest du von vorneherein keine realen Leute und Ereignisse bewusst in dein Spiel verbauen. Auch wenn es verlockend ist den
    Helden seines Spieles nach sich zu benennen und ihn Dinge erleben zu lassen, die man erlebt hat bzw gerne erleben würde, so schränkt
    einem diese Wahl immer in der Geschichtsentwicklung extrem ein. Vor allem dann, wenn man andere Personen verbaut und diese das Spiel
    später spielen wollen.
    Kurzes Beispiel:
    Dein bester Kumpel ist ein spielbarer Charakter in dem Spiel. Er soll in der Mitte des Spiels vom großen Fiesling des Spiels getötet werden (ja,
    das ist jetzt Klischee, aber egal... XD). Du baust das so und dann kommt dein Freund, spielt das... und das große Gezetere geht los. Er will
    nicht sterben, sein Charakter war doch die obercoole Sau der Geschichte und überhaupt blahblahblah.

    Man hat dann beim Bau der Geschichte immer im Hinterkopf "Gefällt es den anderen Leuten oder krieg ich damit Ärger mit denen", wodurch
    man nicht das Spiel bauen kann, dass man eigentlich bauen WILL!
    Selbst dem Hauptcharakter den eigenen Namen zu geben kann blöd werden, da man sich dann in ihn hinein interpretiert und ihn dann
    willentlich oder aus Versehen immer positiv darstellen will, was dazu führt, dass der Held eindimensional und platt ist (Helden brauchen
    Schwächen!).

    Kurzum:
    Es schränkt dich unnötig ein und verschlechtert das Spiel.

  10. #10

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    In erster Linie empfehle ich dir, dem Spieler nicht auf die Nase zu binden, dass du dich selbst ins Spiel integrierst (oder es genau deine Erfahrungen sind). Dass du es weißt, ist für dich in der Entwicklung eventuell ein sehr wichtiger Motivationspunkt. KÖNNTE bei den Spielern selbst aber einen anderen Eindruck nicht nur vom Spiel sondern auch von dir hinterlassen, der vielleicht gar nicht so beabsichtigt ist. Persönliche Erfahrungen lassen sich auch übertragen, ohne dass du zuviel korrekte Private Details von dir preisgeben musst, davon abgesehen dass man damit im Internet auch immer die Vorsicht mit walten lassen sollte!
    Wenn du andere Personen aus deinem Bekanntenkreis als Figuren involvierst, solltest du das mit den Leuten auf jedenfall im Vorfeld klären, oder sie sogar in den Entwicklungsprozess Einsicht erhalten lassen. Es wäre frustrierend, wenn soetwas am Ende zu Streitereien führt.

  11. #11
    Wow, "MrTheKaiser" holt sich Gameplay Tipps. Dabei dachte ich immer, Let's Player die andere in ihren Games dissen, wissen selbst doch eh schon alles.

    Ich kann mir kein Spiel vorstellen, das sich um "Depressionen, Ritzen, Suicid, Drogen, Trauer, etc." dreht, nicht negativ oder abgründig wirkt und dabei noch glaubhaft ist.
    Da ist eine düstere Atmosphäre, bzw Szenario doch vortrefflich. Auch wenn man sich sozusagen selbst retten kann, indem man positives tut.

  12. #12
    Eine Quasi-Autobiographie als Spiel klingt an und für sich nicht schlecht. Aber es gehört 'ne Menge Talent in Sachen Dialoge schreiben und Szenerie aufbauen dazu, um es nicht komplett cheesy wirken zu lassen. Womit ich jetzt nicht deine Lebenserfahrungen dissen will oder so, aber mir fällt spontan niemand ein, der sich selbst in sein Spiel integrierte und dabei nicht wirkte wie entweder a) ein furchtbarer Mary Sue-Charakter oder b) eine schlimme Selbst-Persiflage. Da muss man echt aufpassen, wie man welche Inhalte seines Lebens einbauen will. Mal ganz davon abgesehen, dass man sich damit leicht zur Zielscheibe von allen möglichen Leuten macht. Denn wenn du jetzt groß ankündigst "Es geht in dem spiel um mich!" und im Endeffekt wird's wie "Das ist Gerald!" (nur dass sich der Charakter das Leben nehmen will statt des Spielers. Eher, inklusive des Spielers), brauch' ich dir nicht zu sagen wie das allgemeine Echo ausfallen wird

    Aber wie gesagt: Wenn du's tun willst und dich selbst dazu in der Lage siehst, Themen wie Drogenmissbrauch und Suizidgedanken gut rüberzubringen, dann gib ihm.

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