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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 3 - Schiffsfriedhof Dolphin Kowloon

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nachdem er den Mechanismus gefunden hatte und alles Mögliche unter der Plane erwartete, war die Ausbeute am Ende mehr als nur ernüchternd. Eine Leuchtpistole und ein bisschen vertrocknetes und vergammeltes Zwieback… Na klasse. David machte sich also zurück auf den Weg zur Heather, versuchte keinen der Untoten irgendwie zu zeigen das er da war. Denn bei jedem Geräusch hörte man eine Welle des Ächzenden und stöhnenden Todes hinter Türen, und unter metallenen Fußböden.

    Nachdem er dann auf der Sandbank das Übrige Zwieback von dem Schimmeligen zeug getrennt hatte, setzte er sich wieder in Bewegung um die restlichen Meter durchs Wasser zu schwimmen und die Heather zu erreichen. Das Zwieback sowie die Leuchtpistole so gehalten das sie nicht nass werden konnten. Doch das Schwimmen mit einem Arm war jetzt nicht unbedingt seine beste Übung, und so zappelte er sich eher zu der Luxusyacht zurück und als er die Meter zum Schiff sah er auch schon das jemand an der Reling stand. Es war die junge Ms. Blair die offenbar nach irgendetwas Ausschau hielt. David fuchtelte kurz mit seinem Arm sodass sie auf ihn Aufmerksam wurde und schwamm dann weiter bis zur Leiter des Schiffes.

    Nachdem er hinauf geklettert war, legte er die Zwiebackscheiben zu den restlichen Nahrungsmitteln. Seine Klamotten waren klitschnass, aber das machte ihm wenig. Er schaute zu Celina und lächelte etwas enttäuschend.
    Eigentlich hab ich mir von dem Rettungsboot mehr erwartet. Aber naja ein wenig Zwieback und … diese Leuchtpistole. Als ob die uns was bringen würde abgesehen von ein paar Leuchteffekten. Wobei ich mir denken kann dass sie auch einem Zombie schon weh tun kann.
    Entsprechend packte er sie erst einmal weg um zu schauen wem er sie geben könnte. Denn offensichtlich war da nur eine Leuchtpatrone drin, danach wäre es nur noch ein guter Briefbeschwerer. Seine Klamotten hatte er kurzerhand einmal grob ausgewrungen. Natürlich ohne sich wie Adam im Garten Eden zu präsentieren. Danach ging er zu der jungen Frau rüber die ihn schon im Wasser gesehen hatte
    Wie schaut es aus? Wie geht’s der Französin? Wurde sie unter Deck gebracht?
    Er verschnaufte kurz, denn er war immer noch leicht außer Atem von der kleinen Schwimmeinlage mit nur einem Arm und legte seine Haare erst mal wieder ein wenig vernünftig hin.
    Desweiteren habe ich Ihnen ja gesagt, das auch wir uns wohl einmal unterhalten müssen, denn es scheint Ihnen ja wohl auch nicht ganz gut zu gehen.

    Er wartete wie sie reagieren würde. Im Grunde wollte er für jeden nur das Beste auf diesem Schiff, selbst für die Gebissene Französin. Doch er wusste, aus eigener Erfahrung, es gibt nichts was ihr aktuell helfen kann und auch die nächsten Tage oder vielleicht sogar nur Stunden würden quälend für sie, und wahrscheinlich wenn sie vor Schmerzen schreien würde, könnten die anderen der Gruppe anfangen verrückt zu werden.
    Denn seine Erinnerungen hatten noch ganz gut die Schreie von Menschen im Kopf die sich in diese Willenlosen Monster verwandelt haben. Es war nicht wirklich nicht schon und es würde am Ende sicher darauf hinauslaufen das irgendwer das Mädchen per Hand von ihren Qualen befreien würde. Aber im Gründe hoffte er das es schnell passiert… denn ein Heilmittel in den maximal 2 Tagen die ihr wahrscheinlich blieben, zumindest war es das längste was er kannte, würde man sicher nicht finden können…. Sein Blick wurde etwas Glasig, die Erinnerungen kamen wieder, aber er musste sich gerade auf andere Dinge konzentrieren und blickte dann Celina in die Augen und wartete auf ihre Antwort. Vielleicht würde sie aber auch einfach gehen. Ganz einschätzen konnte er sie noch nicht wirklich.

  2. #2
    Jetzt wo er nocheinmal darüber nachdachte, war er sich schon sicher, dass sie einzusperren das richtige war. Es war unfair, aber es blieb ihnen einfach nichts übrig. Alice war vermutlich schon verloren, obwohl sie so viel für die Gruppe getan hatte oder eben tun wollte.
    „Du hast Recht, Jul. Du hast vollkommen Recht. Wir können nicht riskieren, sie einfach frei rumlaufen zu lassen. Es ist nur so ungerecht, und dabei ist sie noch so verdammt jung.“

    Er schloss die Augen und atmete kurz durch. Alice war im Moment alleine in ihrem Zimmer. Niemand war bei ihr und so ruhig sie noch war, durfte es wohl eine Weile dauern bis die Verwandlung anfing. Als er so in Gedanken versunken war, fühlte er etwas an sich vorbei huschen. Er öffnete die Augen, doch da war nichts.

    „Was zum?“, sagte er zu sich, doch es war nur Jul im Gang.


    "Also, gehen wir wieder zu den anderen?"
    wandte sie sich daher wieder an Nathan. Ihr war unwohl, alleine nur mit Nathan hier unten, so nah an einer Gebissenen. "Ich könnte auch etwas zu essen vertragen. Ich glaube in der Kiste vorhin waren einige Konserven. Und ihr habt doch auch ein paar Fische gefangen. Ohne knurrende Mägen lässt es sich gleich viel besser überlegen, was wir weiter mit ihr machen."

    „Klingt wie ein guter Vorschlag“, antwortet Nathan ihr grinsend. So dunkel die Welt um sie herum auch war, so sehr mussten sie probieren die kurzen Augenblicke der Ruhe auszunutzen. Carpe Diem, auch im Angesicht Memento Mori. Er wandte sich zurück zur Kabinentür. Sie war zugeschlossen. Aber warte mal … hatte er sie nicht noch halb offen?

    Das muss ich mir eingebildet haben.., dachte er sich und ging zur Tür.

    Er holte den Schlüssel heraus, den er in der Kajüte gefunden hatte, als er Alice hineingebracht hatte.
    Sie ist im Moment alleine, Jul. Ich denke, es wäre wirklich das Beste, wenn wir sie einsperren“, fragte er sie und zeigte ihr den Schlüssel.


    Geändert von Mivey (03.09.2013 um 22:12 Uhr)

  3. #3
    Nach einem kurzen, erschrockenen Zusammenzucken machte sich Erleichterung in Celina breit, als sie die Bewegung im ausmachte und identifizierte.
    Mr Stevens war also nichts zugestoßen.
    Ein Glück.
    Eigentlich hab ich mir von dem Rettungsboot mehr erwartet. Aber naja ein wenig Zwieback und … diese Leuchtpistole. Als ob die uns was bringen würde abgesehen von ein paar Leuchteffekten. Wobei ich mir denken kann dass sie auch einem Zombie schon weh tun kann.
    "Es ist besser als nichts."
    Immerhin besser als dein "sich-nützlich-machen"...
    "Und immerhin sind Sie wohlbehalten zurückgekommen."
    Ein wenig erstaunt bemerkte Celina, dass sie diese Worte ernst meinte.
    Selbst in der kurzen Zeit, die sie mit der bunt zusammengewürfelten Gruppe verbracht hatte, waren die Leute schon im Begriff, ihr ans Herz zu wachsen.
    Seltsam, wie wenig Zeit vergehen konnte zwischen jemanden nicht einmal beim Namen kennen und sich um ihn Sorgen machen.
    Vielleicht war es kein idealistisches Ammenmärchen, vielleicht stimmte es wirklich, dass Notlagen zusammenschweißten.
    Wie schaut es aus? Wie geht’s der Französin? Wurde sie unter Deck gebracht?
    "Davon gehe ich aus. Ich habe sie zuletzt mit der Ärztin gesehen und bin dann..." Sie beendete den Satz nicht, da Mr Stevens noch sehr erschöpft wirkte. Schwimmen und toten Händen Ausweichen und dabei Gegenstände bergen war sicher kein Zuckerschlecken. Also beschloss Celina, ihm erst einmal eine kleine Pause zu gönnen. Danach würde sie ihm das im Lagerraum Gesehene ausführlich schildern.
    Aber wie es schien, wollte er ohnehin über etwas anderes sprechen:
    Desweiteren habe ich Ihnen ja gesagt, das auch wir uns wohl einmal unterhalten müssen, denn es scheint Ihnen ja wohl auch nicht ganz gut zu gehen.
    "N-nun", stammelte sie. "Der g-ganze Stress und die Schiffsreise bekommen mir einfach nicht gut..." Sie konnte doch schlecht jemand anderem ihre Geschichte aufdrängen. Das wäre zu viel verlangt. Aufmerksam beobachtete Celina das Gesicht ihres Gegenübers. Etwas, Celina war nicht sicher ob es mit ihr zu tun hatte, schien in seinem Kopf zu arbeiten und seine Augen nahmen kurz einen seltsamen Ausdruck an. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Vielleicht war es auch nur ihre Einbildung gewesen. Aber irgendwie hatte Celina den Eindruck, dass er tatsächlich besorgt war.
    Vielleicht sollte sie ihm einfach vertrauen. Vielleicht war Vertrauen der Schlüssel zum Überleben.
    "Ich fühle mich... unwohl auf Schiffen. Sie sind für mich fast so schlimm wie enge, dunkle Räume..." Sie lehnte sich an die Reling und schlang die Arme um sich. Warum war ihr auf einmal so kalt? "A-also, eigentlich mochte ich Schiffsreisen früher sehr gerne. Jedenfalls gerne genug, um eine Weltreise zu unternehmen, die auch eine Schifffahrt durch den Pazifik beinhaltete." Celina merkte, wie ihre Hände erneut zu zittern anfingen, als sie wieder alles vor sich sah. "Eine Weltreise. Derek hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt. Nach dem Schulabschluss ein Jahr lang etwas von der Welt sehen und danach das Studium beginnen, so hatte ich es mir vorgestellt." Celina war nun ganz in ihren Erinnerungen versunken. Gedankenverloren starrte sie Löcher in den Boden. Ihr Gesicht war dabei regungslos, die hellgrünen Augen leer.
    "Und letztes Jahr im Sommer, auf einem wunderbaren Luxusdampfer im Pazifik passierte es dann. Erst wurden ein paar Leute plötzlich gewaltbereiter - und dann war plötzlich der Großteil des Schiffs überfüllt mit wandelnden Toten, die sich an uns vergreifen wollten. Derek und ich hatten Glück, wir haben es gemeinsam mit vielen anderen unbeschadet in einen abgesicherten Raum geschafft und man machte schon die Rettungsboote bereit..."


    Luxusdampfer, 2012:
    "Lassen sie mich durch! Meine Kinder sind da draußen!"
    "Beruhigen Sie sich, Madam! Wir können Sie nicht raus lassen, das wäre Selbstmord und würde uns alle in Gefahr bringen! Es tut mir Leid um Ihre Kinder. Aber die allgemeine Sicherheit steht an erster Stelle!"
    Celina lehnte sich an Dereks Schulter. Beide stellten sich die gleiche Frage, aber niemand wagte sie zu stellen: Ob das wohl die Mutter der Zwillinge ist?
    Die Frau ließ sich nicht beruhigen. Von draußen hörte man Kinderschreie.
    Und dann ging alles schnell. Irgendwie gelang es der Frau, einer Sicherheitsperson die Waffe zu entreißen und damit Richtung Eingang zu rennen. Sie schoss und schlug auf die verbarrikadierte Türe ein. Es reichte nicht aus, um sie einzubrechen und das Sicherheitspersonal hatte die Frau bald überwältigt.
    Aber der Schaden war getan. Mit der Beihilfe der Frau war es nur eine Frage der Zeit, bis die Zombies Zugang hätten.
    "Derek! Wir müssen hier raus!" Derek nickte nur stumm, die Augen geweitet.
    Als beide sich gerade am Personal vorbeigeschlichen hatten, um durch den entsprechenden Gang zu den Rettungsbooten zu gelangen, hörten sie nur noch wie die Barrikade brach und unzählige Untote in den Warteraum strömten.
    Es mussten keine Blicke oder Worte getauscht werden.
    Das Pärchen rannte nur noch.



    Bei der Erinnerung brach ein Schluchzen aus Celinas Kehle. Sie krallte sich mit der rechten Hand in den linken Arm und sprach mit zitternder Stimme weiter: "W-wir waren nicht lange sicher. Auch der Warteraum wurde mit Untoten überflutet. Aber Derek und ich haben es zu den Rettungsbooten geschafft und ein paar andere Flüchtlinge waren auch da. Dann waren wir auf dieser kleinen Insel. Da waren auch Infizierte. Wir flohen. Und da war diese Höhle..."
    An diesen Teil wollte sie sich am Wenigsten erinnern. Celina schloss die Augen, krampfhaft darum bemüht, nicht zu weinen.

    In der Höhle:
    "Cely? CELINA! Halt still, ich hol dich da raus!"
    -
    "Verdammt! Diese Steine..."
    -
    "Beweg dich nicht von der Stelle, ich hole Hilfe, ich verspreche es dir! Du stirbst hier nicht, Celina!"


    "I-ich weiß nicht, wie und warum, aber die Decke ist zusammengebrochen und ich war unter Steinen begraben und da waren Zombies... Derek versprach, Hilfe zu holen. Und ich wartete und wartete. Die Untoten konnten mich nicht erreichen, aber ich konnte mich auch nicht bewegen..."


    Und dann hast du mich getroffen.

    Ja... ich weiß.


    Celina schluckte, bevor sie den letzten Teil ihrer Geschichte erzählte. "Ich war wohl drei Tage dort, als ich von Schmugglern gefunden wurde. Die Höhle hatten sie wohl als Lagerraum nutzen wollen. Jedenfalls haben sie die Zombies beseitigt und mich rausgeholt. Eine Frau war bei ihnen, die mit mir gesprochen hat. Ich habe den Namen vergessen, aber ich glaube, sie war Deutsche...
    Jedenfalls haben sie mich im Hole abgesetzt, sie kannten einige Schlupflöcher hinein...
    Und dann bin ich im Village gelandet, w-weil mein Vater eben Kontakte hatte. Was mit Derek geschehen ist weiß ich nicht. Und von meinen Eltern habe ich auch nichts gehört. Wer weiß, ob sie überhaupt noch leben?"

    Verlegen blickte Celina Mr Stevens an und zwang sich zu einem entschuldigenden Lächeln: "E-es tut mir furchtbar L-leid, je-jetzt habe ich Ihnen einfach meine ewig lange Geschichte aufgedrängt! I-ich hoffe, dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gegangen bin oder das nun zu persönlich war." Einen Moment überlegte sie und fügte dann hinzu: "Apropos... W-wenn es Ihnen nichts ausmacht, d-dürfen Sie mich gerne einfach Celina nennen."
    Jemand, der ihr so lange geduldig zugehört hatte, hatte zumindest das auch verdient.

  4. #4
    Man... das lief ja echt spitze.
    "Hättest du mal dein Maul gehalten und weiter ein Freund des Party Ufers geblieben. Jetzt sitzt du im Fluss und hast keine Ahnung wohin..."
    Was sollte er also jetzt tun? Blöde auf dem Deck rumlungern und nichts tun? Mhh... hmm... ... klang eigentlich nicht verkehrt. Mit dem Brett in der Hand, hätte er wunderbar Zombies umwatschen können, mit dem Nägel in der Hand wäre er vermutlich der krasseste Junge im Viertel gewesen... damals zumindest. Bevor er die Karren angezündet hat. Danach war er ziemlich cool. Nur im Knast waren dann viele Dinge weniger cool.
    Aber jetzt? Ohne Brett? Ohne Nagel? Einfach nur mit einem dicken, zugenähtem Loch in der Hand? Da war er der Junge von nebenan der ganz gut laufen und springen konnte.

    Scheiße, seine Hand fing an zu pulsieren. Als würde sich gleich irgendwas aus seiner Handfläche bohren.
    Lexi stolperte recht planlos guckend durch die Gegend, ne verfluchte Schrotflinte im Anschlag. Heilige Scheiße was ging hier nur ab?
    "...aber ich habe schon etliche von diesen... fertig verwandelten... Dingern gesehen. Und naja... wenn möglich würde ich gerne jede Begegnung mit ihnen vermeiden."
    Huh? Dinger? Fertig verwandelt?
    „Du hast Recht, Jul. Du hast vollkommen Recht. Wir können nicht riskieren, sie einfach frei rumlaufen zu lassen. Es ist nur so ungerecht, und dabei ist sie noch so verdammt jung.“
    Gabe stand hinter eine Ecke und belauschte mit gespitzten Ohren das Gespräch. Verwandelt? Nicht frei herumlaufen lassen? So jung? Leo konnte es nicht sein... er war doch dabei und der Zombie hatte sie noch nicht erwischt... oder etwa doch? Scheiße... scheiße...
    Schnell drehte er sich herum und schlich sich schnell davon. Keine Ahnung warum, aber irgendwie wollte er nicht, dass die beiden sich belauscht fühlten.

    Fuck... sein Rucksack war ja auch noch da... und der Tabak. Aber zumindest war noch alles da. Vor allem die Schachteln waren noch da und landeten auch schnell wieder im Rucksack, denn da gehörten sie hin. Außer die kleine Metalldose, die legte er lieber neben sich ab, während die anderen Beutel wieder im Rucksack verschwanden.
    Er stand auf, schnappte sich die Dose und warf sich den Rucksack über die Schulter. Alles war wieder an seinem Platz... Gabe klappte die Metalldose auf, blickte hinein... und klappte sie wieder zusammen. Nein... es war nicht alles wieder an seinem Platz.

    "Hey Lexi..." der gehandicapte Franzose hatte irgendwie ein paar Sekunden gebraucht um alleine die zwei Worte rauszukriegen, aber jetzt wo sie mal draußen waren...
    "Scheiße Lexi, wofür brauchst du die Spezial Einsatzkommando Flinte? Das sieht aus, als würdest du gleich jemandes Gehirn über die Tapete verteilen wollen." während er vor sich hinschwafelte lehnte sich an die Reling und holte aus der kleinen Metalldose, die er schnell wieder zuklappte, zwei seiner Zigarillos raus, steckte sich einen davon zwischen die Lippen und hielt den anderen Lexi entgegen.
    "Achja... und noch was... wenn man an einem Ufer voll die Party hat... wie dämlich ist es, dann ans andere springen zu wollen?"
    Er hatte keine Ahnung ob das für einen verwirrten Ausdruck sorgen würde oder nicht... war ihm aber auch egal. Seine Hand war im Eimer, da war vieles egal.

    Geändert von Gendrek (04.09.2013 um 01:01 Uhr)

  5. #5
    Erst versuchte sie sich aus der Situation zu ziehen indem sie mitten im Satz aufhörte und David nun dachte das die junge Dame gehen würde. Doch nach kurzer Pause fing Sie erneut an, und diesmal erzählte sie ihm von ihrem Erlebnissen von vor einem Jahr und warum sie Schiffe immer nervös machten. Es klang plausibel vor allem als sie von dem Kreuzfahrtschiff erzählte welches am Ende eine schwimmende Untotenfestung war. Das ließ auch ihn nicht komplett kalt. Alleine die Vorstellung dass exakt dasselbe nur in Verrostetem zustand keine 200 Meter von ihnen weg auf einer Sandbank schwamm, war schon recht gefährlich. Die junge Celinaerzählte immer weiter und David hörte ihr aufmerksam zu. Beobachtete ihre Körperhaltung und Gestik. Sie zitterte, das konnte er eindeutig wahr nehmen, doch tat sie das vor Kälte oder vor der Angst an ihre Erinnerungen? Sollte er da irgendwas tun, sollte er sie aufhalten weiter zu reden? Aber…. Vielleicht hilft es ihr einfach drüber zu reden, wenn sie schon so zittert oder ihren Körper verkrampft bei den Gedanken daran musste die Story für sie traumatisch gewesen sein.

    Der Amerikaner unterbrach sie deshalb erst mal nicht und hörte weiter ihren zitterigen Worten zu. Öfters erwähnte sie einen Derek, offensichtlich ihr Freund, oder Lebensgefährte. Während ihrer Erzählungen Musterte er sie immer wieder mit seinen Augen, sie Blickte zu Boden und versuchte wohl keinen direkten Kontakt zu seinigen zu suchen sondern lieber mit dem Boden blicke auszutauschen, auch wenn das Deck des Schiffes sicher nicht zurückschauen würde.
    Er konzentrierte sich auf sie, offensichtlich hatte sie größere Probleme als er annahm, fand er sie auf dem Balkon in Camp Hope noch als taffe junge Dame aus dem Village die sich auch mit Hole Bewohnern unterhielt, war sie eher eine Person die scheinbar einiges durchgemacht hatte, für ihre vorherigen Lebensumstände. Klar alle hatten etwas durchgemacht, jeder hat Menschen Verloren die er oder sie geliebt hatten, selbst David selber konnte sich da nicht rausreden. Alle auf diesem Schiff hier waren vom selben Schicksal geprägt, aber jetzt wollte er sich nur auf Celinas Erzählung konzentrieren, auch wenn ihn da nicht von den Gedanken abbrachte, das sie Seit dem nicht mehr wusste ob Derek noch lebte oder nicht, selber an seine Schwester denken musste. Sie hatte noch die Chance das er vielleicht in einem anderen Camp oder Flüchtlingslager untergekommen war, aber David… er wusste das seine Schwester nicht mehr zurückkommen würde.

    Um nicht ganz abwesend zu wirken oder gar so zu wirken als wenn ihn die Leidensgeschichte der Person vor ihm nicht interessieren würde, gab er immer wieder als bestätigung das er ihr immer noch zuhörte ein bestätigendes „mhhmhh..“ von sich.

    Als sie endete, fing sie auch prompt an sich zu entschuldigen das sie ihn so lange mit ihrer Geschichte genervt hatte und sie ihm aufgedrängt hatte.

    "E-es tut mir furchtbar L-leid, je-jetzt habe ich Ihnen einfach meine ewig lange Geschichte aufgedrängt! I-ich hoffe, dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gegangen bin oder das nun zu persönlich war."

    Sie verstummte kurz

    "Apropos... W-wenn es Ihnen nichts ausmacht, d-dürfen Sie mich gerne einfach Celina nennen."

    Dann lernen wir uns also doch noch richtig kennen

    er lächelte ihr aufmunternd zu

    Mein Name ist David, freu mich dich kennen zu lernen Celina!
    es war banal das er diese ‚Floskeln sagte, aber er wollte sie zumindest wieder zum lächeln bringen. Denn er wusste wie sie sich fühlen musste.

    Und noch was, entschuldige dich bei mir niemals wenn du keinen Fehler gemacht hast. Ich bin froh das mir jemand wie du so sehr vertraut um mir das alles an zu vertrauen. Das erwartet man nicht wenn man grob ein Jahr in einem Zwielichtigen Loch gelebt hat wo keiner dem anderen auch nur 10 Zentimeter vertraut weil alle Angst haben.

    Es war einen Moment sehr ruhg, er Blickte sich kurz auf dem Deck um. Die anderen waren ja auch noch da.

    Nun, wie gesagt ich danke dir dafür das du mir so weit vertraust.

    Er war so schlecht in solchen Konversationen. Zwar konnte er immer gut zu hören aber viel sagen konnte er nie zu den Situationen, außer sie mit seinen eigenen Erfahrungen vergleichen. Aber vielleicht was für Celina auch einfach nur wichtig das ihr jemand zugehört hat. David war jetzt nicht der super Menschenkenner, aber er konnte zumindest Leute grob einschätzen. Doch bei dieser jungen Dame vor ihm war das nicht so, sie ist ein klein wenig zu unberechenbar für ihn entsprechend konnte er sich nur ein Bild von ihr machen über ihre Leidensgeschichte, und da klang es sehr danach das sie nachdem dieser Derek, Hilfe suchen ging, sehr einsam war.

    Nach einigen Momenten des Schweigens wollte er die Konversation jetzt nicht einfach durch stummstellen beenden. Vielleicht sollte er ihr das auch einfach jetzt sagen.

    Nun, wie ich erzählt habe, eigentlich bin ich Kameratechniker, war in nem Lokalsender von Oklahoma City beschäftigt. Dort hörten wir anfangs von einer Art Tollwut und hatten das auch fast jeden Tag in den Nachrichten, doch irgendwann brauch es auch in Okla-City aus und damit auch die Panik. Scheinbar mutierten alle die an dieser Tollwut litten zu willenlosen fleischhüllen, die man im Grunde nur aus Filmen kannte. Also versuchten wir aus der Stadt zu flüchten. Das heißt, meine jüngere Schwester und ich. Auf einem Highway der keiner mehr war, weil dort alles blockiert durch Autos war die leer standen sich überschlugen und andere Dinge passiert waren, fanden wir nützliche Dinge und, wie wir dachten, eine Überlebende.“ er holte einmal tief Luft und schluckte nochmals. „In einem unachtsamen Moment greift diese Frau meine Schwester und rammt ihr die Finger in den Rücken, nicht tief, aber es musste schmerzhaft gewesen sein. Sie versuchte sich zu befreien, aber es kappte nicht, stattdessen Biss die Alte ihr in den Arm. “ Es fühlte sich an als wenn sich ein gigantischer Felsen in seiner Kehle bildete. Als er darüber nun sprach.
    Um es kurz zu machen, ich erlebte diesen verdammten scheiß Verwandlungsprozress mit. Sie wurde ruhiger, ihr Blick wurde glasiger, und später zorniger und … Hungrig, nachts hatte sie schmerzen und Schrie wie verrückt…. Ich…. Hab ich… hab sie ….
    Er stoppte apprubt… Gott was tat er da, er machte ihr ja nur noch mehr Angst als sie eh schon auf Schiffen hat.
    Ähm… Ent-Entschuldigung, ich wollte dir nicht noch mehr Angst machen… Ich hatte …Das sollte mir als Anführer der Gruppe nicht passieren… es … es tut mir leid

    Verdammt, er hatte als jemand der dafür sorgen sollte das die Gruppe sicher ist und keine Angst hatte, geschafft eine junge Dame Anfang 20. Zu verängstigen, zumindest dachte er das in dem Moment, denn zu gut erinnerte er sich an die Körpersprache von ihr als sie ihm ihre Geschichte erzählt hatte.

  6. #6
    "Hey Lexi..."
    Gabe wirkte irgendwie weg von der Rolle. Wohl nicht nur wegen der Sache mit der Hand. Anscheinend ging ihm das Schicksal seiner Landsmännin recht nahe. Oder vielleicht war es nur Angst vor ihr. Lexi schwieg zunächst, sie war selbst in Gedanken vertieft. Zombies. Verwandlung. Fuck.
    "Scheiße Lexi, wofür brauchst du die Spezial Einsatzkommando-Flinte? Das sieht aus, als würdest du gleich jemandes Gehirn über die Tapete verteilen wollen." , sprach's und hielt Lexi einen Cigarillo unter die Nase, den sie dankend annahm. Im Anzünden der Kippe verschwand die Schrotflinte per Griffstück-Karabinerhaken eingehakt am Schulterholster, baumelte lässig herunter. Immer noch schwieg sie. Was sollte sie schon groß sagen? Als sie im Begriff war, ihre Aussage hierzu zu formulieren, plapperte Gabe weiter:
    "Achja... und noch was... wenn man an einem Ufer voll die Party hat... wie dämlich ist es, dann ans andere springen zu wollen?"

    Kurz ratterte es in ihrem Kopf, bis...
    Moment...
    "Schwul zu sein ist keine Schande, Gabe.", antwortete sie mit Ernsthaftigkeit in Blick und Stimme und klopfte ihm ein paar Male beruhigend auf die Schulter. "Ich meine, ich kann verstehen, dass du lieber deinem Gewissen folgen willst. Nur, schwul zu sein und Franzose - Gabe, hast du dir das gut überlegt? Ich meine, ich weiß, Frauen sind manchmal...", die richitgen Worte wollten ihr nicht einfallen, stattdessen formte sie mehrmals einen Kreis in der Luft mit der rechten Hand, "Aber Männer manchmal auch... weißt du? Und deshalb, ich meine, du musst nicht einfach aufgeben nur weil dich eine abblitzen lässt. Das passiert, ich weiß das. Ich...", der ernsthafte Blick wich einem überraschenden Blick, als sie ihn vehement den Kopf schütteln sah. Er hatte wohl versucht einzuhaken, aber wenn sie einmal loslaberte war es recht schwer sie aufzuhalten. "Oh, moment!" Kurz pausierte sie, die kreisförmige Handbewegung stoppte abrupt, "Du meinst das jetzt nicht von wegen 'anderes Ufer', oder? Du meinst von wegen... ähm, naja... das halt. Beziehungsscheiß? Von wegen 'Apokalyptisches Rumbumsen' und so?"
    Warum sollte er sie deswegen fragen? Sah sie aus wie 'ne Eheberaterin?
    "Also, du bist nicht schwul, ja?"
    Klares Nein von seiner Seite aus. Klar Erleichterung von ihrer Seite aus.
    "Puuuuh, oh Gott, das wär's ja noch - an Bord mit 'nem gottverdammten Russen, 'nem verrückten Indonesen mit Helferkomplex und einem mexikanischen kleinen Mädchen. Und dazu dann noch eine französische Tucke. Pahaha!", sie brach in dreckiges Gelächter aus. "Stell' dir mal vor dazu kämen noch 'ne japanische Tussi mit 'nem Schwert und 'ne lesbische Hippiebraut oder so - pffff, sheit, ich glaub' ich hab' Rauch in der Nase vor lachen..." Schwer atmend, immer noch kichernd und die Nase mit ihrer Hand abrubbelnd stand sie zunächst da, bis sie sich wieder beruhigte. Einatmen, ausatmen. Dann als sie sich gefangen hatte, bemühte sie sich um eine ehrliche Antwort:

    "Was du meinst mit dem Ufer und dem anderen Ufer ist... äh, ich glaube du meinst, von wegen, jemand will was von dir aber du tust alles damit es nicht passiert und so. Äh, was ich dir sagen kann ist: meine letzte Beziehung endete damit, dass ich aus meiner Heimatstadt abhaute und 'ne Weile in 'ner völlig fremden Stadt lebte. Mh. Toller Mann. Hatte schon eine kleine Tochter, 6 Jahre alt glaub' ich, die er logischerweise unbedingt mitnehmen wollte in die Beziehung und, naja... ich wollte es, ich wollte es wirklich. Aber... ich konnte nicht. Sie war total niedlich und sie war nett und cool drauf und so, aber ich konnte einfach keine Verbindung zu ihr herstellen, also zu Kindern im Allgemeinen kann ich das nicht so gut, weißt du? Ich wollte ihn, aber ich war nicht sicher ob ich das hinkriegen würde mit ihr. Also, auf Dauer. Weil, wenn ich ihn nehme, nehme ich automatisch auch sie mit. Dann habe ich ein Kind am Arsch kleben, und es ist nichtmal... nichtmal meins, weisse? Es ist sein Kind, aber mein Leben was sich damit ändert. Mein Leben hätte sich nur noch um ihn und um sie gedreht. Und ich wollte, dass es sich um ihn und mich dreht. Und das klingt falscher als ich es meinte, das war, ich...", sie stockte kurz. "Im Endeffekt bin ich in San Jose gelandet und habe schreckliche, schreckliche Dinge dort getan, nur weil ich unbedingt mein Leben für mich haben wollte. Es war vielleicht karrieremäßig an und für sich eine gute Idee, aber es hat mehr kaputtgemacht als ich zugeben möchte, schätz' ich." Wieder pausierte sie. Gott. Sie sprach wirklich wie ein Wasserfall wenn es um sowas ging. "Was ich sagen will, ist: Es ist nichts schlimmes daran, ans andere Ufer zu wollen, wenn drüben Party abgeht. Manchmal braucht man Ruhe vor der Party, und es gibt Zeiten in denen Parties angemessen sind und Zeiten in denen es halt einfach nicht passt. Aber es gibt Konsequenzen. Und einige kommen damit klar. Andere... nun, andere nicht so."

    Sie wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Scheiß Wind. Dann schaute sie kurz Gabe an und vermerkte grinsend: "Das bleibt unter uns, okay? Und noch was: Bevor du fragst - du bist nicht mein Typ."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (04.09.2013 um 15:08 Uhr)

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