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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 3 - Schiffsfriedhof Dolphin Kowloon

Baum-Darstellung

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  1. #11
    In den letzten Tagen auf der Yacht hatte sich das Mädchen vor allem Gedanken um das Leben und Vergehen von Meerjungfrauen und deren Nachwuchs gemacht sowie darum, Lexi aus dem Weg zu gehen. Letzteres mit großem Erfolg. Feigheit war nicht die richtige Bezeichnung dafür… eher noch nach den richtigen Worten für das nächste Gespch suchend.
    Einige mehr als nötige Duschen und Mahlzeiten während der Fahrt ließen sie sich wieder wie ein normaler Mensch fühlen.
    Das Panorama der Reise stellte sich leider nach einiger Zeit recht eintönig dar; Pazifik soweit das Auge reicht.
    Von daher waren die Schiffswracks, die sich nun vor ihnen gleichermaßen einschüchternd wie majestätisch darboten eine fast schon himmlische Abwechslung. Das größere hieß offenbar „Dolphin“- perfekt, Léo liebte Delfine und war fast schon enttäuscht gewesen, während der letzten 5 Tage kaum welche gesehen zu haben.
    Die Großen an Deck unterhielten sich wohl gerade darüber, was sie mit ihnen anstellen sollten, denn sie hörte den Franzosen gerade sagen: "Nicht nur unsere Nahrung geht zuende. Auch der Treibstoff macht nicht mehr lange mit und Werkzeuge würden uns bestimmt auch helfen. Ich wäre dafür, dass wir einen Suchtrupp zusammenstellen, das ist sicherer und effektiver. Zwei Hände können nicht viel tragen, aber sechs oder acht..."
    Das hörte sich nach einer riesen Chance an, die Schiffsleichen zu erkunden, tolle Sachen zu erleben und mal wieder richtig Spaß zu haben! Nebenbei ein paar Schätze zu bergen, die vielleicht auch für die Anderen nützlich sein konnten, war dabei kein Thema. Schon die Geheimnismappe war ja offensichtlich mehr als nur interessiert von den Großen betrachtet worden.
    Also stellte sie sich vor den Mann und [b]die Oma[b], die nur total traurige Geschichten erzählen kann und meinte euphorisch:
    Ich bin bei dem Abent- ähm Suchtrupp dabei! In die ganzen kleinen Ecken und hochgelegen Sachen komme ich viel besser als die anderen, da kann ich bestimmt ganz tolle Sachen finden!“

    ~*~
    Hintergrundmucke für mehr Action

    Was soll man sagen? Es hatte perfekt funktioniert. Léo betrat zusammen mit der Oma, dem Franzosen und dem anderen Typen, der „Mattes“ oder so hieß, das kleinere Boot, dass in die „Dolphin“ hineingekracht zu sein schien.
    Die Großen mochten etwas von „nahe beieinander bleiben“ geredet haben, doch die Neugierde und den Abenteurerdrang eines achtjährigen mexikanischen Mädchens kann das kaum stoppen. So flitzte sie gleich los, um so schnell wie möglich zum größeren toten Haufen Schiff zu kommen.
    Es war einfach traumhaft gespenstisch und aufregend. Alle paar Augenblicke ächzte dieser Berg aus Stahl, es roch nach Muff und Meerwasser und es war, wenn überhaupt, nur diffus beleuchtet.
    Vergnügt rannte die Kleine durch Gänge, von denen viel zu viele von verschlossenen Türen gesäumt waren. Bis auf die eine beim dritten von ihr inzpizierten…
    Die Tür hing halb aus den Angeln und mit wenig Kraftaufwand war sie aufgestemmt, sodass [b]Léo[b] einen direkten Blick in die wohl ehemalige Kabine bekam.
    Ihr Blick wurde erwidert.
    Zu Lebzeiten musste er ein matrose gewesen sein, zumindest ließ seine noch recht gut erhaltene Kleidung darauf schließen. Seine Haut hatte einen schimmeligen Grau-grünton angenommen, Hände, Brust und Gesicht waren blutverkrustet. Die letzte Mahlzeit musste schon eine Weile her gewesen sein, denn von seinem früheren Kameraden war nicht viel mehr als ein inzwischen gut abgenagtes Gerippe übrig.
    Die trüben Augen blickten sie einen Moment, so sie überhaupt noch irgendwelche Gefühle zeigen konnten, voller Gier und Heißhunger an, ehe der Untote auch schon mit einem langgezogenem fauchenden Stöhnen und hervorgestreckten Armen auf sie zugetorkelt kam.
    Und das für einen seiner Art bedenklich schnell.
    Mit einem kleinen Aufschrei machte das Mädchen auf dem Absatz kehrt und rannte den Gang zurück, ohne die leiseste Ahnung, wie sie wieder aus dem Schiff herauskommen sollte.
    Eindeutiges Zeichen für sie, in Zukunft bei übermannender Entdeckerlust etwas mehr auf den Weg zu achten.
    Der Ex-Matrose hatte durch die ratlose Pause fast zu ihr aufgeschlossen, also tat Léo, was sie noch aus Tijuana-Zeiten gelernt hatte: Im allergrößten Notfall einfach weg.
    Gang über Gang spurtete das Mädchen entlang und ihr Verfolger blieb ihr von seinem Hunger angetrieben relativ dicht auf den Fersen. Alles sah gleich aus und manchmal kam es ihr so vor, als ob sie die ganze Zeit im Kreis laufen würde.
    AYUDA! HILFE! AYUDAME!, schrie sie immer wieder, in der Hoffnung, die drei Großen würden sie hören und vielleicht kommen. Doch in diesem riesigen Schiff- konnte man da überhaupt genau ausmachen, von woher ein Schrei tönt?
    Nach einer gefühlten Ewigkeit lief sie an einem großen offenstehenden Tor vorbei, blieb aprubt stehen, drehte sich um und hastete, sich unter dem immernoch fest an ihr dranbleibenden Zombie durch und hinein in einen riesigen Laderaum.
    Vollgestapelt mit Frachtkisten und –kartons.
    Perfekt, um an ihnen hochzuklettern.
    Inzwischen mühsam nach Luft ringend hechtete sie also an einem der Frachtberge hoch, in der vagen Hoffnung, sich so vor dem Toten in Sicherheit bringen zu können. Die Kisten waren zum Teil schon recht morsch und auch wackelig aufeinander getürmt, so dass sie einige Male Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass ihr Verfolger begann wie besessen am Fuß des Stapels herumzuruckeln.
    Was das gesamte Gebilde bald zu einer schlechten Parodie des schiefen Turms von Pisa machte, der sich immer bedenklicher zur Seite neigte…
    Verzweifelt blickte sich Léo um, sah den nächsten Kisten Stapel recht weit von ihr, nahm sich nicht die Zeit genauer abzuschätzen, da ihr eigener Untergrund gerade unter ihr zusammenfiel, sondern sprang ausgestreckt auf die oberste Kiste des noch stehenden Stapels zu-
    Bekam sie auch zu fassen, krallte sich mühsam daran fest. Doch war die Distanz zu groß gewesen, ebenso wie das Gewicht des jungen Mädchens, denn die Kiste rutschte unter der zusätzlichen Last vom Stapel und fiel herunter.
    Zusammen mit Léo, der der Fall endlos vorkam, und doch hatte sie keine Zeit mehr, ihren Körper in eine günstigere Position zu drehen.
    So kam sie hart mit dem Kopf vorran auf den Boden auf und blieb reglos liegen.

    Geändert von Mephista (01.09.2013 um 17:20 Uhr)

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