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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 3 - Schiffsfriedhof Dolphin Kowloon

  1. #21
    „Also, ich hab gehört das du recht Gewand bist und relativ Agil dinge hoch klettern kannst. Wie wäre es da, wenn du versuchen würdest über die Dachlucke der Schiffsbrücke, in selbige hinein zu kommen. Sicherlich, und auch hoffentlich, liegen da drin noch einige Sache die nützlich sein könnten. Such am besten nach Dingen wie Logbüchern, Seekarten, Informationen, und so weiter. Du bist flink genug das du unbemerkt von den Zombies da hoch kommen solltest, aber trotzdem pass auf und wird nicht übermütig.“

    Mit dem Wort Klettern war es bereits vorbei. Alice' Mund ging wie von selbst auf, aber da sprach er auch schon weiter.
    „Wie gesagt, alles was irgendwie nützlich sein könnte. Karten, Logbücher, vielleicht sogar Waffen oder sonstiges was wir zur Verteidigung nutzen könnten. Also, zeig uns was du drauf hast.“
    David zwinkerte ihr aufmunternd zu. Die gewünschte Wirkung hatte das nicht.

    "Ach KÓMMT schón! Sérieusement?!"
    Das Mädchen schlug frustriert die Hände über dem Kopf zusammen, dem verwirrten Blick Mr.Anführers konnte sie entnehmen, dass er diese Reaktion nicht ganz verstand.

    "Ísch bín eine französísche Damé, warúm múss ísch ständíg wie ein Singe irgendwó 'erúmklettérn?! Ísch bín garnícht so sportlísch!"
    Sie erinnerte sich zu spät, wie sie aussah, und auch David war von der Bezeichnung "Französische Dame" offenbar reichlich verwirrt.
    Lächelnd zuckte er mit den Schultern.
    "Tut mir leid, irgendwer muss es ja machen..."
    Und damit wandt er sich der Deutschen zu.

    "Seuuuufz..."
    Deprimiert ließ Alice die Schultern baumeln.

    Was solls. Jetzt hab ich es zweimal gemacht, ein drittes Mal wird mich nicht umbringen... wenn ich den Anderen auf diese Weise helfen kann...

    Sie begann, sich vorzubereiten. Ihren Rucksack legte sie ab, der wäre beim Klettern wenig hilfreich. Allerdings entnahm sie vorher ihre Schlagringe daraus, nur für den Fall. Das wäre alles, was sie bräuchte. Unscher glitt ihr Blick zu dem riesigen Schiffswrack. Wahrscheinlich voller Untoter. Und wenn die Brücke zu war, waren da sicher noch welche eingesperrt. Gefährlich war gar kein Ausdruck für diese Aktion. Alice machte sich ja hier schon fast in die Hosen, aber das...

    Jetzt hör auf, wie ein Baby herumzuheulen und beweg deinen Arsch!

    Ihre Angst und störenden Gedanken beiseite schiebend atmete Alice noch einmal tief aus, bis sie auf den Rand ihres Schiffes zusprintete. Die Brücke lag auf einem abgeschotteten, höheren Bereich, der durch den Unfall nicht mehr auf normalem Wege zu betreten war. Ihr Schiff war nur wenige Meter von einer kleinen Treppe des Wracks entfernt,welche zur Brücke führte, mit einem beherzten Sprung...!



    Alice beschleunigte ihren Schritt, so weit sie konnte. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie gestürzt wäre, sprang sie vom Geländer ihres Bootes aus der Hocke ab, gewann durch die zusätzliche Kraft genügend Schwung, um mit beiden Händen nach einer Stange am anderen Schiff zu greifen. Mit ihren Füßen verhinderte sie einen unsanften Aufprall an der Außenwand, indem sie sie dagegen drückte.

    Das wird jetzt lustig... dem Herrn sei dank hat sie mich damals zu sowas gedrängt...

    Du sagst, du weißt nicht, was dir gefällt und was du willst? Is' doch kein Problem! Treib erstmal ein bisschen Sport, das hilft einem, ein Ziel und eine Motivation zu finden! Vertrau mir, ich habs ausprobiert.

    Ohne weiteres würde sie von hier nicht auf die Treppe kommen. Sie lag ein ganzes Stück über dem Rohr an dem sie baumelte, und wenn nichts passierte, würde sie in wenigen Minuten ins Meer stürzen. Aus dieser Höhe wahrscheinlich ungesund. Aber vor der Treppe war ein Geländer. Also konzentrierte das Mädchen sich und begann langsam, ihre Beine vor und zurück baumeln zu lassen. Eine Minute. Dann zwei, dann drei. Ihre Hände begannen, taub zu werden, viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Jetzt kams drauf an. Wie in Zeitlupe schwangen ihre Beine nach vorne.

    Okay, wie war das noch...? jetzt sämtliche Kräfte in die Beine stecken... sie hat es dir beigebracht. Du schaffst das. Nicht dran denken, was ist, wenn nicht... aus dem Sprung heraus... ruhig...

    Alice atmete tief ein, verkrampfte ihre Arme und riss ihre Beine so schnell sie konnte hinter sich in die Höhe; und ließ das Rohr los.
    Mit einer sehr ungängigen aber geschickten Bewegung gelang es schließlich; Alice sprang nach hinten, drehte sich zur Hälfte um sich selbst und gewann einige Meter an Höhe. Kurz, bevor die Schwerkraft ihre Faust auf sie hätte niedersausen lassen, packte sie wie eintrainiert das Geländer, erst mit einer Hand und dann mit beiden, klammerte sich daran fest. Mit Hilfe ihrer Beine und einiger Ausdauer schaffte sie es, auf das Schiff zu gelangen.

    Sie schnaufte und keuchte, ihr Rückrad fühlte sich an, als hätte ein Grizzly darauf russisches Ballett getanzt, aber das war wohl noch der leichteste Teil der Arbeit gewesen. Gehetzt sah sich das Mädchen zu beiden Seiten um; keine Untoten. Vor ihr bog sich die Außenwand der Brücke in die Länge, ohne groß darüber nachzudenken stieg Alice auf ein paar Kisten direkt vor ihr, weiter auf ein größeres Fass und mit einem Sprung griffen ihre dünnen Finger nach der Dachkante. Sich aus dem Nichts da hochzuziehen war ein Kraftakt, von dem sie sich jetzt schon sicher war, zehn Jahre Lebenserwartung dafür eingebüßt zu haben.

    Soweit, so unsicher. Alice schärfte ihren Blick und versuchte, eine Art Zugang ausmachen zu können, über den sie hinein gelangen könnte. Etwas versteck in der Ecke war ein gläsernes Dachfenster.

    Perfekt!
    Motviert machte die Französin sich daran, es aufzuschieben. Ein bestialischer Gestank war das Erste, das ihr entgegenkam und sie zwang, sich die Nase zu bedecken.
    "Helas toi Sainte!"(Ach du Heiliger!)

    Mit angewidertem Gesichtsausdruck zwang Alice sich dazu, sich dem Fenster zu nähern. Rummosern konnte sie auch später. Vorsichtig sah sie sich an der Decke neben dem Dachfenster um und ihr Blick fiel auf eine Halterung, die ihr Körpergewicht sicherlich vertragen würde. Mit einem beherzten Hüpfer ließ sie sich in das Fenster fallen und klammerte sich mit beiden Händen an der Halterung fest. Nun baumelte sie lose in Der Brücke. Und traute ihren Augen kaum.

    Oh Gott... ich ertrag das nicht... ich glaube, ich muss gleich...

    Sie hatte mit ein paar Leichen, schlimmstenfalls untot, gerechnet. Aber nicht mit so vielen! Die Brücke war voll mit faulen, madenzerfressenen Leichen, die überall reglos herumlagen, einige waren dermaßen entstellt, dass man sie kaum noch als Menschen bezeichnen konnte.

    Die Vorstellung, dass ich auch so enden könnte... jetzt verstehe ich, warum du mich darum gebeten hast.

    Sie sahen alle ziemlich tot aus. Also, wirklich tot. Andererseits hatte Alice damit auch nicht all zu viel Erfahrung. Um sicherzugehen, ließ sie ihre Beine zurückschwingen und trat, so stark sie konnte, an die Rückwand der Brücke. Ein durchdringender, metallischer Laut war die unvermeidliche Folge. Die Brücke war relativ groß; Wahrscheinlich allein schon halb so groß wie das ganze Innere ihrer Nusschale. Es gab einige Gänge und Einbiegungen ins innere des Schiffes, aber davon wollte Alice garnichts wissen. Nichts rührte sich, das genügte ihr. Erleichtert ließ sie sich fallen und landete sicher auf der Brücke, achtete aber nach wie vor darauf, keine der Leichen zu berühern.

    Behutsam begann sie, den Raum nach Brauchbarem zu untersuchen.

    Überall lag Müll und irgendwelcher beliebig wirkender Papierkram herum, nichts, dass Alice als wichtig erachtete. Es war nicht so vorteilhaft, dass sie sich aus Angst leise wie eine Maus verhalten musste, so konnte sie bei weitem nicht so gründlich suchen, wie sie es gerne getan hätte.
    Erst, als das Mädchen zu einem kapitänisch aussehendem Tisch, ganz vorne auf der Brücke, vor dem Panorama-Fenster gelang, wurde es interessanter. Spontan fiel ihr der Sextant und das nützlich wirkende Kartenmaterial (+1 Intelligenz zur freien Verteilung sobald die Person das erste Mal die Heather fährt) auf. Das konnte in ihrer Situation sicherlich jemand gebrauchen. Glücklich, dass sie schon jetzt etwas erreicht hatte, steckte sie sich den Kram in die tiefen Taschen ihrer Weste, bevor sie sich neugierig und etwas motivierter weiter auf dem Tisch umsah.

    Zunächst fiel ihr nichts Nützliches auf, schnll begann sich eine Spur Enttäuschung in ihr auszubreiten, bis ihre Augen ein Notizbuch kreuzten, welches offen am anderen Ende des Tisches lag. Zuerst nur verwirrende Zahlenreihen beinhaltend, erkannte Alice schnell, dass es sich dabei um Wichtige Codes für dieses Schiff(Erleichtern bei der Stationsaufgabe "Göttin des seidenen Fadens" die Intelligenz-Probe des Teilnehmers) handelte. Sie grinste und kicherte sogar ein bisschen. Mit zufriedenem Ausdruck verstaute sie das Notizbuch in ihrer Hosentasche. Was es hier wohl noch so gab? Schnell fand Alice noch ein paar Sahnebonbons, die nicht allzu alt aussahen und wohl noch genießbar waren, als auch eine Pistole, die nach kurzer Untersuchung allerdings nur noch einen Schuss in sich trug. (OOC-Hinweis: Die Bonbons und die Waffe sind keine richtigen Gegenstände, nur intern wichtig)

    Leider war sie so in ihrer Suche versunken, dass Alice nicht bemerkte, wie sich hinter ihr etwas regte. Erst, als sie klare Schritte vernehmen konnte, zuckte das Mädchen nervös zusammen und blieb wie eine Statue regungslos stehen. Hinter ihr bewegte sich etwas. Die Brücke war groß, sie konnte hören, dass dieses etwas noch ein Stück entfernt war, aber jemand kam definitiv auf sie zu! Nein... nicht jemand. Viele Jemande. Unendlich langsam schaffte es die wie Espenlaub zitternde Alice, ihren Kopf zu drehen und einen Blick hinter sich zu werfen.

    "Mhhhm!"
    Sie schrie ungewollt, schaffte es aber Gott sei Dank, sich die Hände auf den Mund zu pressen.

    Untote. Mindestens zehn. Und es wurden mehr. Aus den Gängen, welche tiefer in das Schiff führten, drangen Weitere. Immer mehr der umliegenden Leichen erhoben sich. Das Dachfenster lag ein ganzes Stück hinter den wandelnden Körpern, zu ihrer Rückseite war ein Panoramafenster und ein Balkon über schwindelerregender Höhe, über das Dachfenster zu entkommen würde einige Zeit dauern, und zudem wurde es blockiert.
    Sie saß in der Falle.

    Alice' Gedanken rasten. Sie befahl ihrem Verstand, ihr irgendeinen Weg hier raus zu präsentieren, aber dieser drehte sich nur um sich selbst. Nach wie vor stand sie mit den Händen vor dem Mund wie angewurzelt auf dem Fleck, rührte sich nicht, doch die Untoten ihrerseits schlurften näher heran.

    Oh mein Gott! Was... was soll ich jetzt nur tun?! Ich bin erledigt, das wars...! Das wars, es IST VORBEI! Ich bin tot!
    ....
    ....
    ....
    Ich will aber noch nicht sterben! Ich will leben! Ich will meine Eltern wiedersehen!
    VERDAMMT!
    Es muss doch einen Weg hier raus geben... denk nach, Aimée, denk nach!!


    Ihr Körper bewegte sich ohne Befehl rückwärts, bevor Alice nach wenigen Metern an den Tisch stieß. Zitternd hielt sie sich mit den Armen daran fest, um nicht umzufallen. Es würde keine fünf Sekunden mehr dauern, bis die Untoten sie erreicht hatten. Sie würde sterben. Sie würde sterben! Jetzt, in diesem Moment! Vorbei! Ihr Leben war vorbei!
    Angst war nicht genug, um zu beschreiben, was in dem blassen Mädchen vorging.

    Plötzlich fiel ihr Blick auf ihre linke Brusttasche. Ihre Finger glitten zu dieser und umfassten etwas Robustes, das sie vorher eingepackt hatte.
    Geradezu träge kamen ihre Gedanken in Fahrt und begannen wieder, rational zu arbeiten.

    Es gibt eine Möglichkeit, hier rauszukommen.
    Ich kann hier rauskommen.
    Ich muss einfach nur kämpfen!


    Mechanisch befreite sie ihre beiden Schlagringe aus der Weste und legte sie, ohne recht zu wissen was sie da gerade tat, um ihre Hände.
    Sie brauchte vier Anläufe, bis sie richtig saßen, zitterten ihre dünnen Finger doch wohl am meisten. Alice schluckte tief und versuchte, vergrabene Erinnerungen vor ihren Augen zu verbildlichen.



    "W-warum soll ich so etwas lernen, Alice? I-ich will niemandem wehtun..."

    "Sei kein Dummkopf! Du willst doch selbstständig sein und dich wehren können, wenn nötig, oder?! Du musst ja nicht gleich loslaufen und dem nächstbesten Taschendieb das Gesicht eindonnern, aber ich will, dass du dich verteidigen kannst. Das gehört dazu, wenn man frei sein will, dummes Mädchen!"

    I-ich... ich werde das eh nie brauchen... Für sowas gibt es in unserer Welt Gesetze...

    "FICK DICH, AIMÉE!!!
    FICK DICH FICK DICH FICK DIIIIIIIIIIIIIIIICH!
    EINEN SCHEÍSS WEISST DU VON DÉR WELT, DU VERDAMMTÉ TRAÍNÉE!!!"


    Vor Wut auf sich selbst schreiend hob sie ihre Fäuste auf Brusthöhe vor sich, wie sie es ihr gezeigt hatte. Das würde diese Viecher erst recht anlocken, aber jetzt war es ohnehin egal.

    Und los gehts... lets get ready to rumble...!





    Keine zwei Meter vor Alice schlurfte ihr ein komplett verfaulter Matrose entgegen, streckte seine Arme gierig nach ihrem Fleisch aus.

    Also, pass auf. Das wichtigste ist, immer auf die Brust zu zielen. Das ist wie bei einer Waffe; die meisten glauben, sie sollten auf den Kopf zielen, aber das ist Schwachsinn. Die Brust ist viel leichter zu treffen, und wenn du deinen Gegner erstmal zurückgedrängt hast, dann machst du DAS...

    Zu allem entschlossen machte Alice eine schnelle Bewegung nach vorne, der Zombie wollte sich gerade in ihre Schulter beißen, als sie ihm mit ihrer rechten Faust unter vollem Krafteinsatz den Brustkorb eindonnerte. Wie ein loser Fleischsack stolperte er zurück, sie trat mit ihrem rechten Fuß nach ihm, verhakte sich in seiner Kniekehle und brachte ihn so zu Fall.

    Mit dieser Tritt-Technik bringst du einen Gegner relativ schnell zu Fall und mit der schmerzenden Brust dürfte der so schnell nicht wieder aufstehen.

    Alice hatte keine Zeit, sich auszuruhen. Weitere Untote stürmten heran, auf Dauer würde diese Technik zu lange dauern. Insgesamt sechs Leichen bewegten sich in einer Reihe auf sie zu.

    Wenn du es mit vielen Gegnern gleichzeitig zu tun hast, halte dich nicht mit großen Abwägungen auf sondern SCHLAG so schnell, wie du nur kannst, zu! Betrachte sie als Boxsäcke!

    Mit schnellen Bewegungen holte Alice nach links, rechts, oben und unten aus, versenkte ihre Schlagringe in Sekundenbruchteilen in einem Gesicht nach dem anderen, wie Anker gingen die Ex-Matrosen zu Boden und rührten sich nicht mehr. Ihre Finger waren bereits mit fauligem Blut beschmiert, aber das keuchende Mädchen kümmerte sich nicht darum. Ein Moment der Unaufmerksamkeit, und schon griffen verweste Hände von hinten nach ihr.

    Achte stets auf deine Umgebung, vorallem auf deinen Rücken! auch wenn du glaubst, eine Situation unter Kontrolle zu haben, hast du bei mehreren Gegnern schnell einen Dolch im Rücken. Sollte es dazu kommen, dass du angegriffen wirst, halte dich nicht damit auf, dich umzudrehen um zu sehen, WER dich angreift, attackiere ihn IN der Bewegung!

    Die Hand hatte kaum nach ihr gegriffen, da wandte Alice sich in einer blitzschnellen Bewegung um und stieß dem Gegner ihr Knie zwischen die Beine. Der Zombie, welcher wohl mal ein jüngerer, blonder Mann gewesen war, stolperte grunzend nach hinten, zwei weitere Schläge auf die Brust reichten aus, damit er durch das Panorama-Fenster auf den Balkon stürzte.

    "...hah... hah... hah... hah... hah..."

    Ihr tat alles weh und ihre Kondition war auch bereits am Ende. Sie war für sowas wirklich nicht geschaffen.
    Oh ja, rauchen! Wirklich, eine FANTASTISCHE Idee, grandios!!

    Solltest du erschöpft sein, dann versuche ruhig zu bleiben und tief ein und auszuatmen. Achte auf deine Beinarbeit, dann kannst du deinen Oberkörper entspannen.

    Alice hatte sich etwas Spielraum verschafft, sie gab sich alle Mühe, eine normale Atmung hinzubekommen, damit ihr Seitenstechen sie nicht umbrachte, noch bevor diese ••••nsöhne es taten.

    "Heuté tút ihr was für euér Míttagessén, ihr Bastardé!!"

    Es gab nur diese eine Chance. Aus dem Inneren des Schiffes würden immer mehr Untote kommen, einen Kampf auf Zeit konnte sie unmöglich gewinnen. In diesem Moment standen im Umfeld der Dachluke nur etwa zehn Zombies, das konnte sie schaffen. Das wäre möglich.

    Jetzt oder nie!
    Sich selbst in Gedanken anfeuernd stürmte Alice in Richtung der Dachluke durch die Brücke, dachte nicht einmal daran, was hier alles schiefgehen könnte, blendete sämtliche störende Zweifel aus. Ein mehr als kräftiger Zombie drohte, sein Gebiss in ihrem Gesicht zu versenken, wütend zog sie ihren linken Arm zurück und holte damit so weit aus, wie es die Situation erlaubte, bevor sie ihre Faust nach vorne saußen ließ und dem hässlichen Kerl sämtliche Zähne samt und sonders in alle Himmelsrichtungen davonschleuderte. Ein Tritt in seine Kniekehlen und er war aus dem Weg.

    Alice nutzte seinen massigen Körper um ihn zwei weiteren Untoten vor die Füße zu treten, damit diese in ihrem humpelnden Gang für eine Sekunde überfordert waren. Auch das gelang. Bevor die Leichen etwas bemerkt hatten, war die Französin zwischen ihnen hindurchgeeillt.

    Fast geschafft!

    Das Dachfenster war quasi über ihr. Aber wie sollte sie jetzt da hoch kommen?

    Ein Untoter, nein, der Kapitän dieses schönen Schiffes taumelte mit gierig gefletschten Zähnen zu ihr heran, um ihre Frage zu beantworten.

    Alice tat das, was ihr als erstes in den Sinn kam und sprintete die wenigen Meter, die sie und den wandelnden Toten noch voneinander trennten auf ihn zu, bevor sie eine Haaresbreite vor ihm in die Hocke ging und mit aller Kraft sprang. Sie schaffte es irgendwie, einen Fuß auf seine Brust zu setzen und erneut zu springen, in Richtung des Rohress nahe der Öffnung; es gelang!!!!

    "HALLELUJA!!! Merci beaucoup!!! Merci merci merci!!!, Merci Alice, Merci Dieu!!"

    Alice war, und DIESMAL konnte man diese Umschreibung das erste mal wirklich benutzen, am Ende. Ihr ganzer Körper triefte vor Schweiß und ihre Finger schmerzten dermaßen, dass es kaum zum aushalten war. Und trotzdem heulte sie einen Moment vor Glück, als sie da an der Decke hing. Fatalerweise vergaß sie dabei, dass ihre Beine nach wie vor in Bissnähe baumelten.

    Es geschah zu schnell, als dass Alice hätte reagieren können; der untote Kapitän, den sie gerade als Sprungbrett benutzt hatte, versenkte seine Zähne in ihrem Bein.

    "IIIIIaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh!!!!!!"

    Der Schmerz war bestialisch, sie wusste garnicht, wie ihr geschah, da kam ein zweiter Untoter und biss ihr ebenfalls in Bein. Dann biss sich noch einer fest. Und schließlich ein vierter im anderen Bein.

    "Hyyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhh!!!! Ahhhhhhhh, GuuuaaaaaaAAAAAAAHHHHHHHHHH!"


    Alice konnte nur schreien wie am Spieß, jetzt waren es keine Freudentränen mehr, die aus ihren Augen quollen. Sie zuckte und riss, so sehr sie konnte, aber es half nichts.

    Das Blut tropfte von ihren Beinen herab, welche brannten wie Feuer, und ein halbes dutzend Zombies kaute genüsslich auf ihnen herum.

    Erst nach endlosen zwei Minuten schaffte es die Französin, sich zur Dachluke hochzuziehen und dem Albtraum zu entkommen. Zitternd stürzte sie auf dem Dach zu Boden, sog die kalte Luft gierig ein und litt doch wie selten zuvor.



    Es war weniger der Schmerz in ihren Beinen als mehr die Gewissheit, was gerade passiert war. Die grausame Endgültigkeit, welche die Bestrafung für einen dummen Moment der Unachtsamkeit und falschen Erleichterung war. Das wars. Da hätte sie sich auch genau so gut fressen lassen können.

    Alice hockte auf allen Vieren auf dem Boden und versuchte, es zu verdrängen. Versuchte, nicht daran zu denken, was jetzt mit ihr geschehen würde. Es hätte so gut ausgehen können. Sie hatte nützliche Sachen beschafft und sich mit vollem Krafteinsatz einen Fluchtweg erkämpft.
    Warum?
    Womit hatte sie das jetzt verdient?
    Warum musste dieser kleine Ausflug so enden, ihre winzige Unachtsamkeit derartig hart bestraft werden?

    Das Mädchen versuchte, es zu unterdrücken, aber aus ihren Augen quollen Tränen. Nur wenige Augenblicke später gab sie ihre Selbstbeherrschung auf und fing offen an zu weinen, schlug mit den Fäusten fortwährend auf den metallenen Boden unter ihr ein, der nicht Schuld an ihrem Ende war.

    <"Ich will noch nicht sterben...! Ich will doch noch garnicht sterben!! Sie haben mich infiziert... Ich muss sterben! Oder einer von ihnen werden! Ich will das nicht! Ich will weiterleben!">

    Schluchzend holte das Mädchen ihre Spieluhr hervor und umklammerte sie mit den blutigen Fäusten.
    <"Mama... Papa... gebt mir noch eine Chance, bitte! Ich will nicht sterben, bittebitte, ich will kein Untoter werden! Wenn sie... wenn die anderen das rausfinden, werden sie mich UMBRINGEN! Sie werden mich töten, und wenn sie es nicht tun, werde ich eine Untote! Was soll ich nur machen?! Mama, hilf mir! Ich will zu Mama!! Hilf mir, Alice!">

    Natürlich antwortete dem heulenden Mädchen niemand, aber das hielt es nicht davon ab, das nichts anzuschluchzen und weiterzuweinen.

    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Alice sich beruhigt hatte und die Kraft fand, auf ihr Schiff zurückzukehren...



    20 Minuten später....



    Ihre Gruppe fand Alice an der Schiffsreeling sitzend, die Knie herangezogen und ihr Gesicht darin vergraben. Um sie herum lagen einige Gegenstände, ein Sextant und einige Karten sowie ein Notizbuch. Die Waffe und die Bonbons behielt Alice in der Tasche. Was die Umstehenden allerdings wohl nervöser machte, waren die klaffenden Bisswunden in ihrem Bein. Jemand fragte mit nervöser Stimme "W-was ist passiert...?", eine Frage, die sich jeder bereits beantwortet hatte.

    Mit verheultem Gesicht, und nach wie vor wie ein kleines Kind schluchzend, sah Alice zu den Umstehenden auf.
    "Ísch wurdé gebíssen!"






    (Boni von der Brücke:

    - Sextant und Kartenmaterial, +1 Intelligenz zur freien Verteilung sobald die Person das erste Mal die Heather fährt
    - Passwörter zum Schiff, diese erleichtern ENTWEDER bei der Stationsaufgabe "Göttin des seidenen Fadens" die INTELLIGENZ-Probe des Teilnehmers.
    ODER Alice fälscht diese Dokumente und kann damit eine Person der Stationsaufgabe "Gordischer Treibstoffknoten" definitiv dem Untergang weihen und sterben lassen.

    Geändert von Holo (01.09.2013 um 22:22 Uhr)

  2. #22
    In den letzten Tagen auf der Yacht hatte sich das Mädchen vor allem Gedanken um das Leben und Vergehen von Meerjungfrauen und deren Nachwuchs gemacht sowie darum, Lexi aus dem Weg zu gehen. Letzteres mit großem Erfolg. Feigheit war nicht die richtige Bezeichnung dafür… eher noch nach den richtigen Worten für das nächste Gespch suchend.
    Einige mehr als nötige Duschen und Mahlzeiten während der Fahrt ließen sie sich wieder wie ein normaler Mensch fühlen.
    Das Panorama der Reise stellte sich leider nach einiger Zeit recht eintönig dar; Pazifik soweit das Auge reicht.
    Von daher waren die Schiffswracks, die sich nun vor ihnen gleichermaßen einschüchternd wie majestätisch darboten eine fast schon himmlische Abwechslung. Das größere hieß offenbar „Dolphin“- perfekt, Léo liebte Delfine und war fast schon enttäuscht gewesen, während der letzten 5 Tage kaum welche gesehen zu haben.
    Die Großen an Deck unterhielten sich wohl gerade darüber, was sie mit ihnen anstellen sollten, denn sie hörte den Franzosen gerade sagen: "Nicht nur unsere Nahrung geht zuende. Auch der Treibstoff macht nicht mehr lange mit und Werkzeuge würden uns bestimmt auch helfen. Ich wäre dafür, dass wir einen Suchtrupp zusammenstellen, das ist sicherer und effektiver. Zwei Hände können nicht viel tragen, aber sechs oder acht..."
    Das hörte sich nach einer riesen Chance an, die Schiffsleichen zu erkunden, tolle Sachen zu erleben und mal wieder richtig Spaß zu haben! Nebenbei ein paar Schätze zu bergen, die vielleicht auch für die Anderen nützlich sein konnten, war dabei kein Thema. Schon die Geheimnismappe war ja offensichtlich mehr als nur interessiert von den Großen betrachtet worden.
    Also stellte sie sich vor den Mann und [b]die Oma[b], die nur total traurige Geschichten erzählen kann und meinte euphorisch:
    Ich bin bei dem Abent- ähm Suchtrupp dabei! In die ganzen kleinen Ecken und hochgelegen Sachen komme ich viel besser als die anderen, da kann ich bestimmt ganz tolle Sachen finden!“

    ~*~
    Hintergrundmucke für mehr Action

    Was soll man sagen? Es hatte perfekt funktioniert. Léo betrat zusammen mit der Oma, dem Franzosen und dem anderen Typen, der „Mattes“ oder so hieß, das kleinere Boot, dass in die „Dolphin“ hineingekracht zu sein schien.
    Die Großen mochten etwas von „nahe beieinander bleiben“ geredet haben, doch die Neugierde und den Abenteurerdrang eines achtjährigen mexikanischen Mädchens kann das kaum stoppen. So flitzte sie gleich los, um so schnell wie möglich zum größeren toten Haufen Schiff zu kommen.
    Es war einfach traumhaft gespenstisch und aufregend. Alle paar Augenblicke ächzte dieser Berg aus Stahl, es roch nach Muff und Meerwasser und es war, wenn überhaupt, nur diffus beleuchtet.
    Vergnügt rannte die Kleine durch Gänge, von denen viel zu viele von verschlossenen Türen gesäumt waren. Bis auf die eine beim dritten von ihr inzpizierten…
    Die Tür hing halb aus den Angeln und mit wenig Kraftaufwand war sie aufgestemmt, sodass [b]Léo[b] einen direkten Blick in die wohl ehemalige Kabine bekam.
    Ihr Blick wurde erwidert.
    Zu Lebzeiten musste er ein matrose gewesen sein, zumindest ließ seine noch recht gut erhaltene Kleidung darauf schließen. Seine Haut hatte einen schimmeligen Grau-grünton angenommen, Hände, Brust und Gesicht waren blutverkrustet. Die letzte Mahlzeit musste schon eine Weile her gewesen sein, denn von seinem früheren Kameraden war nicht viel mehr als ein inzwischen gut abgenagtes Gerippe übrig.
    Die trüben Augen blickten sie einen Moment, so sie überhaupt noch irgendwelche Gefühle zeigen konnten, voller Gier und Heißhunger an, ehe der Untote auch schon mit einem langgezogenem fauchenden Stöhnen und hervorgestreckten Armen auf sie zugetorkelt kam.
    Und das für einen seiner Art bedenklich schnell.
    Mit einem kleinen Aufschrei machte das Mädchen auf dem Absatz kehrt und rannte den Gang zurück, ohne die leiseste Ahnung, wie sie wieder aus dem Schiff herauskommen sollte.
    Eindeutiges Zeichen für sie, in Zukunft bei übermannender Entdeckerlust etwas mehr auf den Weg zu achten.
    Der Ex-Matrose hatte durch die ratlose Pause fast zu ihr aufgeschlossen, also tat Léo, was sie noch aus Tijuana-Zeiten gelernt hatte: Im allergrößten Notfall einfach weg.
    Gang über Gang spurtete das Mädchen entlang und ihr Verfolger blieb ihr von seinem Hunger angetrieben relativ dicht auf den Fersen. Alles sah gleich aus und manchmal kam es ihr so vor, als ob sie die ganze Zeit im Kreis laufen würde.
    AYUDA! HILFE! AYUDAME!, schrie sie immer wieder, in der Hoffnung, die drei Großen würden sie hören und vielleicht kommen. Doch in diesem riesigen Schiff- konnte man da überhaupt genau ausmachen, von woher ein Schrei tönt?
    Nach einer gefühlten Ewigkeit lief sie an einem großen offenstehenden Tor vorbei, blieb aprubt stehen, drehte sich um und hastete, sich unter dem immernoch fest an ihr dranbleibenden Zombie durch und hinein in einen riesigen Laderaum.
    Vollgestapelt mit Frachtkisten und –kartons.
    Perfekt, um an ihnen hochzuklettern.
    Inzwischen mühsam nach Luft ringend hechtete sie also an einem der Frachtberge hoch, in der vagen Hoffnung, sich so vor dem Toten in Sicherheit bringen zu können. Die Kisten waren zum Teil schon recht morsch und auch wackelig aufeinander getürmt, so dass sie einige Male Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass ihr Verfolger begann wie besessen am Fuß des Stapels herumzuruckeln.
    Was das gesamte Gebilde bald zu einer schlechten Parodie des schiefen Turms von Pisa machte, der sich immer bedenklicher zur Seite neigte…
    Verzweifelt blickte sich Léo um, sah den nächsten Kisten Stapel recht weit von ihr, nahm sich nicht die Zeit genauer abzuschätzen, da ihr eigener Untergrund gerade unter ihr zusammenfiel, sondern sprang ausgestreckt auf die oberste Kiste des noch stehenden Stapels zu-
    Bekam sie auch zu fassen, krallte sich mühsam daran fest. Doch war die Distanz zu groß gewesen, ebenso wie das Gewicht des jungen Mädchens, denn die Kiste rutschte unter der zusätzlichen Last vom Stapel und fiel herunter.
    Zusammen mit Léo, der der Fall endlos vorkam, und doch hatte sie keine Zeit mehr, ihren Körper in eine günstigere Position zu drehen.
    So kam sie hart mit dem Kopf vorran auf den Boden auf und blieb reglos liegen.

    Geändert von Mephista (01.09.2013 um 18:20 Uhr)

  3. #23
    Gabriel kniete sich hin und öffnete den Reißverschluss seines Rucksacks. Das Ding war fast randvoll mit Beuteln voller Tabak und einigen Holzkästen in denen dicke Zigarren lagen. Das letzte Überbleibsel seiner Arbeit die ihm wirklich Freude bereitet hat.
    Er schaute sich nur kurz um ehe er zu David blickte.
    „Hey.. ich weiss nicht ob du mir die Sache mit der Wahl übel nimmst oder nicht... aber könntest du vielleicht auf meinen Tabak aufpassen?“
    „Jaja, selbst in Notsituationen denkt du Bursche nur an deinen Besitz was? Schau lieber zu, dass du dich bewegst!“
    Altes Miststück...

    Dieser Junge schlich auffällig zielstrebig durch das Schiff. Prudence war das äusserst suspekt! Woher wusste dieser Perser wohin er gehen musste? Das könnte sich um keinen Zufall handeln, der wusste was der Bursche, der wusste etwas was er den anderen nicht sagen wollte!
    Aber das war ja mal wieder typisch, wer sich so unfreundlich gegenüber alten und hilfsbereiten Damen, wie sie ja selbst eine war, verhielt, mit dem konnte ja was nicht stimmen.
    So wie er sich durch das Schiff schlug und immer wieder seinen Rucksack aufriss und irgendwelche Dinge drin verschwinden lies... SKANDALÖS!
    „Vergiss nicht, ich behalte dich im Auge, wehe du stellst irgendetwas an ich kann dir doch an der Nasenspitze ansehen, dass du mich am liebsten loswerden möchtest.“
    Sieh mal einer an, das hat er anscheinend gehört, wenn er schon sonst nicht reagieren wollte.
    Aber wie sie es von so einem Buschmann erwartet hat, er knurrte und ballte die Fäuste!
    „Wenn ich nicht so viel Respekt vor Leuten hätte, die bereits mit einem Bein im Grab stehen, dann würde ich sie in Brand stecken und in einer Kabine einschließen.“
    „Kriminell durch und durch! Ich hab es ja schon immer gesagt.“
    „Wenn du altes Biest wüsstest, dann würdest du dein Maul nicht so weit aufreißen.“

    Das alte Schiff war wirklich heruntergekommen, die Gänge waren verschmutzt, es gab überall Pfützen, ganze Deckenplatten lagen auf dem Boden und es blickten einen durchgerostete und löchrige Rohre an aus denen algiges Wasser tropfte.
    Ständig hörte man das kratzen von spitzen Fingernägeln, das keuchen und geifern von irgendwelchen Untoten hinter verschlossenen Türen aber Gabe und Prudence hatten stetig Glück, alle Toten schienen gefangen zu sein.
    Ab und an trafen sie auf Türen die heftig verbeult waren, ganze Stahlrahmen hatten sich verzogen und schienen damit auch dafür gesorgt zu haben, dass die Sicherheitsbolzen nicht richtig schlossen und die Türen sich öffnen ließen.
    Die alte Schachtel lies es sich dabei nicht nehmen, alles ständig kommentieren zu müssen was Gabe tat oder eben nicht tat. Als steckte da ein Plan hinter dem, was er hier machte. Dabei zog er doch auch nur ohne jeglichen Anhaltspunkt durch das Schiff. Aber er achtete wohl auch einfach nur auf die Umgebung, nicht so wie General Drill Sergeant hinter ihm.

    „Soll das etwa eine Drohung sein?! Lass dir gesagt sein Bursche, ich, Prudence McAldrin, habe mehr Erfahrung im ausradieren von Leben als du kleiner Bastard es je haben wirst! Mein Vater, mein Ehemann, mein Sohn, meine gesamte Familie diente an der Waffe und ich selbst, schieße ganz vorzüglich auf Wildtiere wie du eines bist!“

    Gabe ballte die Fäuste bis sich knöchernes Weiß unter seinen Fingerknöcheln bildete, ein einziger Schlag müsste ausreichen um dem Monster das Maul zu stopfen.
    Wenn er nicht den schrillen Schrei eines Mädchens gehört hätte, wäre er vermutlich auf sie losgegangen, stattdessen warf er der alten McAldrin lieber seinen Rucksack entgegen der sie fast umgerissen hätte.

    Gabe rannte so schnell wie er nur konnte, schneller als er es je von sich gedacht hätte. Der Schrei von Leo hallte unheilvoll durch das Schiff, lies hinter einigen Kabinentüren das kratzen nurnoch lauter ertönen. Er hechtete durch die Gänge, vollkommen planlos eilte er einfach nur den immer wiederkehrenden Schreckenslauten des Mädchens hinterher.
    „Komm schon, komm schon, wo bist du?!“
    „AYUDA! HILFE! AYUDAME!“
    „VERDAMMT, Mädchen, wo steckst du? Dieses Schiff ist riesig!“
    Es verging eine Minute des erfolglosen Suchens bis Gabriel ein wirklich, wirklich beunruhigendes Geräusch hörte. Aber das war das Glück im Unglück welches er brauchte, der Krach kam ganz aus seiner Nähe und ohne nachzudenken rannte er los.

    Der riesige Lagerraum in dem er auch bereits das schlurfen und schmatzen eines Toten hörte war nicht wirklich das, was er sich erhofft hatte, erst recht nicht als er das Mädchen entdeckte.
    Regungslos, begraben unter zersplitterten Holzlatten lag sie dort, dem unnatürlichen Hunger des Zombies ausgeliefert. Gabriel musste handeln, jetzt sofort, sonst würde das Mädchen dem Schrecken zum Opfer fallen.
    Noch während er losrannte kam ihm der Gedanke, dass seine Idee scheiße war, aber was nützte es noch? Er drückte sich ja bereits vom Boden ab, sprang dem Untoten entgegen und trat ihm mit aller Kraft in den Rücken.
    Wie ein nasser Sack flog das Geschöpf zu Boden, schlitterte zusammen mit Gabriel über den Boden des Lagerraums und kam kurz vor dem eingestürzten Kistenstapel zum stehen. Eine Rolle vorwärts und schon langten Gabriels Hände in den Bretterstapel, Holz flog zur Seite, und Splitter bohrten sich in die Hände des jungen Franzosen.
    Blut lief über den Boden, verteilte sich in alle Richtungen.
    Als er jedoch sah, dass nicht nur sein eigenes Blut am Boden klebte, sondern auch dem Mädchen Blut aus dem Ohr lief ahnte er bereits das schlimmste.
    „Das ist übel, das ist ganz ganz übel...“
    Die kalten, feuchten Hände die nach ihm griffen waren jedoch noch viel übler. Panik machte sich in Gabriel breit, er wusste nicht was er tun sollte. Der Untote schloss seine verfaulten Finger um die Knöchel des Franzosen und zog sich näher zu ihm heran, öffnete bedrohlich weit sein Maul musste aber schnell die Härte eines Tritts in eben jenem spüren.
    Das Wesen ließ ab, schrie lautstark und richtete sich auf. Ein Schlag gegen den Kopf, es taumelte, ließ sich davon nicht beeindrucken und schleuderte sich mit aller Kraft auf Gabriel, riss ihn zu Boden.

    Der faulige Atem, die vielen Speicheltropfen führten dazu, dass sich Gabe der Magen umdrehte. Während er mit seiner Rechten dem Monster die Kehle zudrückte und es weghielt, suchte er mit seiner Linken nach irgendwas nützlichem und da passierte es auch schon...

    ...hätte er nicht voller Panik die Hand durch die Gegend geschlagen, wäre es wohl nicht passiert. Der stechende Schmerz ließ ihn brüllen und Tränen schossen in seine Augen. Ein spitzer, dicker Stahlnagel bohrte sich durch seine Handfläche. Seine Finger kratzten über das Holz des Brettes in welchem der Nagel steckte... besser als nichts.
    Mit der Gewalt und Kraft eines Menschen, der dem Tod entrinnen wollte hob er das Brett an und schlug zu, presste dem Untoten das Brett mitten gegen die Schläfe, schlug ihn von sich hinab und ohne groß zu warten folgten weitere Schläge mit dem Brett.
    Erst als der Untote mit zertrümmerten Schädel vor ihm lag, hörte er auf.

    [Verletzungen:
    Leó: Üble Kopfverletzung: -3 Intelligenz
    Gabriel: Schwere Handverletzung: -4 Geschick]

    Geändert von Gendrek (01.09.2013 um 18:31 Uhr)

  4. #24
    Wo war eigentlich das Mädchen?

    Prudence hätte sich ja dagegen gewehrt, dass Leocadia mit auf das Schiff kam, sie musste schließlich schon den Afrikaner im Auge behalten. Da war es ganz natürlich, dass das kleine Mädchen entkam. Prudence hatte vermutet, der andere Nichtsnutz hätte auf sie geachtet, aber anscheinend lag sie da falsch. Der schrille Schrei riss sie aus ihrer Konzentration, sodass sie von dem Rucksack, den der Kerl ihr zuwarf, fast umgerissen wurde. Es widerstrebte der resoluten Dame zutiefst, die Dinge anderer Leute zu entwenden, aber Nahrung war eben nunmal wichtig, und die Wesen auf diesem Schiff würden sie sicher nicht mehr brauchen.

    In der Kombüse wurde die Dame schließlich fündig. Die wusste nicht, was der verrückte Afrikaner schon zusammengerafft hatte, aber als sie einen Blick in den Rucksack warf, sah sie da edle Stoffe und Elektrogeräte. War ja klar, denk nur ans Aussehen und nicht an nützliche Dinge.. Schnell raffte sie alles zusammen, was Prudence irgendwie nützlich erschien und machte sich auf den Rückweg, in der Hoffnung, das Mädchen war wohlauf. Aber zunächst musste sie die neuen Habseligkeiten zurück auf die Yacht bringen.

    Sie schwankte gerade einen langen Treppe entlang, der zurück aufs Deck führte. In den Augenwinkeln sah sie die wankenden Gestalten, die ihr langsam nachgeschlurft kamen. Offenbar befand sie sich gerade im Bereich der Musiker, zumindest waren ein paar Tische und Stühle um eine kleine Bühne gruppiert, welche hastig verlassen wurde. Die Instrumente lagen verstreut herum. Nur noch wenige Meter trennten Prudence von der rettenden Heather. Rettende Heather. Was für eine Ironie. Nunja - genau genommen waren es nur wenige Meter und eine Zombiedame, deren Abendkleid mit verrottenden Fleischstücken besudelt war. In einem Anflug von Abenteuermut griff Prudence die offensichtlich sehr wertvolle Gitarre, die ein großer "Fender"-Logo zierte. Mit aller Kraft, welche die alte Dame aufbringen konnte, holte sie aus und schlug auf das verwesende Wesen ein. Sie hatte ihre Kraft wohl unterschätzt - der Kopf des Zombies flog einige Meter weiter und kullerte über das Schiffdeck. Prudence blieb kurz stehen und bewunderte sich selbst. Vielleicht wäre Tennis doch der richtige Sport für sie gewesen.

    Ohne zurückzublicken kehrte sie mit ihrer Beute auf das Schiff zurück, wo die anderen sicher schon warten würden. Oder?

    [Beute:
    - Hackmesser, +1 Kampf zum freien Verteilen
    - feste Strickleiter, +1 Agilität zum freien Verteilen
    - Ein Fotoapparat der neusten Generation mit genug Batterien für die Reise
    - Trockennahrung im Wert von 8 Punkten Gruppennahrung
    - Eine komplette, saubere Offiziersuniform eines zivilen Kapitäns, +1 Charisma zum freien Verteilen
    - Eine sehr gut erhaltene Gitarre]

    Geändert von Caro (01.09.2013 um 18:29 Uhr)

  5. #25
    Suparman hatte gut geschlafen, doch wachte er nun aus seinem tiefen Schlummer auf, als ihm auffiel, dass die gewohnten Motorgeräusche aus dem Maschinenraum verklungen waren und sich der Luxusdampfer nicht mehr von der Stelle bewegte. Waren sie schon da? Er verließ seinen kleinen Maschinenraum und blickte nach draußen. Zwei ineinander verkeilte Schiffe. Offenbar nicht mehr fahrtüchtig. Und es sah so aus, als wäre bereits ein großer Teil der Gruppe aufgebrochen, die Schiffswracks zu erkunden.
    Was wollten sie hier? War jetzt auch nicht so wichtig. Sein Magen knurrte und die Vorräte hier auf dem Schiff schienen langsam zur Neige zu gehen. Zeit also, sich wieder einmal auf Nahrungssuche zu begeben.
    [Aufgabe My, Kampf]

  6. #26
    So ein aufgelaufenes Schiff ist wie eine Schatzkiste. Es dauert etwas, bis man den Mechanismus geknackt hat, aber wenn man erstmal drinnen ist, findet man die tollsten Dinge. Leider hatte sich dieses Schiff als eine Schatzkiste voller Reisnadeln herausgestellt, wobei mit Reisnadeln diese Untoten gemeint waren. Selbst auf den offenen Weiten der See schien es keine Ruhe vor diesen Dingern zu geben.

    Matt hatte ohne Probleme mit der Alten, dem Typen, der ständig mit der Alten im Streit war und einem kleinen Mädchen, das sich als Leo vorstellte (jedenfalls ging der Name irgendwie in die Richtung), das Schiff betreten. Planlos, wie sie alle waren, musste natürlich jeder in eine andere Richtung laufen, aber Matt bewegte sich sowieso lieber in den Schatten und da konnte er niemanden gebrauchen, erst recht kein Kind, was alles angrabscht. Die meisten Türen waren entweder verschlossen, oder verrammelt, außerdem hörte Matt das schlurfen und stöhnen dieser Kreaturen durch die Türen hindurch. Da würde er mit Sicherheit nicht reingehen; das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Horde Zombies, die ihn begrüßte, sobald er auch nur eine der Türen geöffnet hätte.

    Es gab ein paar Räume, in denen wohl Fässer gelegen hatten, aber leider waren die meisten entweder über Bord gerollt, oder ausgelaufen; Enttäuscht vom Zustand des Schiffs machte Matt sich gerade auf den Rückweg, als er laute Geräusche in der Nähe hören konnte. Entgegen seiner Intuition machte Matt sich auf den Weg, um herauszufinden, was da vor sich ging. In Sicht kam ein großer Lagerraum, wo er jemanden Keuchen hörte. Ein Zombie? Nein, das war eindeutig Erschöpfung und nur lebende Menschen konnten erschöpft sein. Untote spüren sowas nicht und selbst wenn, müssen die eh nicht atmen, sind ja schon tot.

    Der Anblick, der sich Matt bot, war kein allzu guter: da war dieser Typ, der mit blutender Hand neben einem toten Körper hockte und anscheinend in einer Art Schockzustand war. Außerdem lag da noch Leo, die anscheinend bewusstlos war. Mit schnellen Schritten eilte Matt also zu den beiden "Hey, alles in Ordnung? Was ist hier passiert?" noch leicht in Schock antwortete ihm der Kerl: "Geht schon. Kümmer dich um Leo, die braucht die Hilfe jetzt am dringensten." dann fügte er noch hinzu: "Ich würd es ja selbst machen, allerdings..." ein Blick auf seine Hände machte deutlich, was er damit meinte. Mit so einer Verletzung würde er so schnell niemanden heben, geschweige denn transportieren können. "Ok." langsam versuchte Matt Leo von den Kisten zu befreien, zwischen die sie geklemmt war und als er es endlich geschafft hatte, hievte er sie hoch und ging ein wenig schleppend zurück zum Boot, den Typen immer im Auge behaltend, damit der nicht irgendwie noch umkippte und somit noch weitere Zombies anlockte.

    So schafften es alle drei letztlich, wieder aufs Schiff zurück, wo die Alte auch bereits wartete. Wo hatte die sich eigentlich verkrochen? Erst große Reden schwingen und sich dann aus dem Staub machen!

    Geändert von R.F. (01.09.2013 um 19:24 Uhr)

  7. #27
    Shoana war die letzten Tage vollkommen ruhig, ja, teilnahmslos gewesen. So, als wäre das Hole, ihr Wissen, ihre Macht, ihre sozialen Kontakte Fäden einer Puppe gewesen, die nun gekappt worden waren. In sich gekehrt sah man sie zu verschiedensten Tages- und Nachtzeiten an Deck sitzen und in die Ferne starren, als suche sie dort etwas.
    Am 12. August stand sie unruhig am Deck, in einen einfachen dunklen Wollmantel gehüllt, den sie irgendwo aufgetrieben hatte - um sich gegen das Wetter zu schützen und als sich die Schemen der gestrandeten Schiffe ausmachen ließen, schlossen sich ihre Hände so fest um die Reling, dass ihre Knöchel - nun ja, nicht weiß aber sehr milchkaffeefarben wurden.
    Während schon die ersten Passagiere sich an Bord der Ungetüme wagten, tigerte sie auf und ab, die Dolphin nicht aus den Augen lassend.
    Die Nahrung war knapp, die Situation spitzte sich zu, sie würde an Bord dieses Schiffes gehen und Beute bergen müssen. Aber sie musste effektiv vorgehen. Ihr Gefühl zog sie dort hin, wo sich der hintere Teil der gehobeneren Kabinen befinden musste. Und Shoana hatte ein gutes Gefühl für schöne und wertvolle Sachen.

    [Shoana geht Aufgabe Theta an]

  8. #28
    Jul atmete ein paar Mal tief ein und aus. Obschon sie im Pazifik waren und es lange Tage sehr heiß gewesen war, schien es aufgrund des diesigen Wetters und des Nebels heute empfindlich kalt zu sein.
    Vielleicht waren sie auch nur in einer kalten Strömung gelandet, jedenfalls legte sich das eiskalte Wasser wie schmerzhafte, dornenbewehrte Hände um die Glieder der jungen Frau als diese auf die Kisten zuschwamm, die im Wasser dümpelten.

    Als sie sich endlich bewegen konnte und die Muskeln warm wurden, ließ auch das extrem unangenehme stechende Gefühl der Kälte nach und es stellte sich für die Sportlehrerin fast so etwas wie Euphorie ein.
    Doch währte dies nicht lange, als sie plötzlich etwas an ihrem Schuh spürte! War es ein Fisch oder eine zur Klaue geformte Hand?
    Ihr Herz schlug bis zum Hals - sie blickte sich hektisch nach links und rechts um, konnte aber in dem dunklen Wasser nicht das Geringste erkennen und beeilte sich schnell zur ersten Kiste zu schwimmen.

    Dort angekommen klappte sie die undichte Holzkiste auf und konnte nur unwichtige Stofffetzen erkennen, die traurig davontrieben, als sie sich von der Kiste abstieß und in richtung der weiteren Kisten schwamm.
    Doch die Enttäuschung folgt Kiste für Kiste auf dem Fuß. Es war nur Müll von geringem Nutzen in den Kisten zu finden.
    Mittlerweile bibbernd vor Kälte und bitterlich enttäuscht, wollte sie sich auf den Weg zurück machen, doch dann sah sie eine letzte Kiste, weit und fernab der anderen Kisten.
    Eine gefährliche Strecke im kalten Wasser.
    Doch sie wagte es und tauchte immer und immer wieder in das Wasser ein, hielt direkt auf die Kiste zu und spürte wieder etwas Seltsames um ihren Schuh streichen.
    Mittlerweile fast panisch alarmiert trat sie Wasser und neben dem schrecklichen Gedanken eines Untoten in der Untiefe kam ihr nun auch die Idee der vielen unangenehmen Meeresbewohner, die sich in diesen Breiten tummelten. Und war es nicht sogar so, dass Müll von Schiffen oft schon Haie angelockt hatte?
    Sie zwang sich selbst, sich zu beruhigen und schwamm nun vorsichtig und kraftsparend in Richtung der letzten Kiste, hatte sie alsbald eingeholt und konnte darin erkennen, dass diese Kiste mit mehreren Luftpolstern gesichert war und deswegen obenauf schwamm. Und darin befanden sich einige Konserven. Sie lächelte leise und fragte sich doch ob es vielleicht eines der Rettungsboote verloren hatte oder gar ins Wasser werfen musste?

    Langsam kraulend und die Kiste vor sich her treibend, schwamm sie wieder Richtung Heather als sie wie zufällig in Richtung Nathan und Ivan blickte, die Beide ihre Angeln weggeworfen hatten und wild schrien und winkten und offensichtlich ihre Aufmerksamkeit erringen wollten. Erst konnte sich Jul keinen Reim darauf machen, doch die hektischen Bewegungen der Beiden und ihr wildes Rufen beunruhigten sie sehr.
    Und dann sah sie es - eine Haifischflosse direkt neben ihr. Wie zum Spott schwamm das Ungetüm erst kurze Zeit neben ihr und Jul wusste als der Hai abdrehte und untertauchte instinktiv, dass er sie nun entweder rammen würde oder diese schrecklichen, sogenannten "Anbisse" starten würde, begierig, herauszufinden, ob sie sich als Beute taugte.
    Probe auf Agilität - bestanden!

    Sie schwamm mit weit ausufernden Bewegungen um ihr Leben, alle Muskeln schmerzten bereits höllisch und dann kam sie endlich an. Ivan und der Anglermeister halfen ihr nach oben, zogen sie als fast tödlich Erschöpfte auf Deck und bargen auch die Kiste, die sie bis zum Boot mitgebracht hatte.
    Und während Jul kraftlos auf die Bretter sank, schob sich die massive Gestalt des Hais unter dem Boot entlang und verschwand in den Weiten des Ozeans.

    Jul erringt Gruppennahrung im Wert von 5 Zählern!


    Suparman war bis ganz nach oben auf das Panoramadeck geklettert und sah nun nach unten in den Pool, die Waffe lässig geschultert unnd nachdenkend.
    Die Untoten hatten ihn schon lange erspäht und schoben sich die geflieste Poolwand entlang, reckten die Hände nach oben, konnten ihn aber nicht erreichen. Als sie dann in blinder Wut stolpernd und schiebend übereinander krochen und sich selbst damit zu Fall brachten, sah der Überlebenskünstler seine Chance gekommen und rannte genau auf die andere Seite des Pools wo er sich schnell und gezielt nach unten ließ. Mit wenigen hektischen Schritten war er an dem Servierwagen dran und riss die Holzverkleidung beiseite. Darin sah er die Dosen, einige wasserdicht verpackte Süßigkeiten und die Sektflaschen. Im Geiste ging er die Prioritäten durch und begann, die Dosen so hektisch wie gezielt nach oben auf das Deck zu werfen. Er war fast fertig, und dann war auch schon der erste der Untoten bei ihm und warf sich selbst gegen den Mann, eine Sammlung gesplitterter Knochen und gieriger Mäuler.
    Probe auf Kampf - gelungen!
    Suparman warf sich zur Seite, griff instinktiv nach seiner Waffe und bohrte sie dem Zombie in den Kopf. Doch die Meute war zahlreich und hungrig. Wie im Reflex packte der ehemalige Kanalarbeiter das Sonnenstirmgestänge des Wagens und riss es aus der Verankerung. Und mit diesem soliden Stück Metall schlug er um sich, fällte die Untoten wo sie standen und verschaffte sich die Zeit, weitere Lebensmittel zu retten.
    Als die Metallstange schließlich knirschend brach, war auch für ihn der Moment des Aufbruchs gekommen. Mit einem letzten Fluch rannte er an die Poolwand und zog sich hoch, wo er oben dann seine Beute in einen Rucksack packte und sich frohgemut wieder auf den Weg machte.

    Suparman erringt Gruppennahrung im Wert von 8 Zählern!


    Lange hatte sie das Schiff angestarrt und tief in ihr drinnen mit sich selbst Rat gehalten, welchen Bereich des Schiffes sie wohl heute besuchen gehen würde.
    Etwas in ihrem Magen rief sie auf das Luxusdeck und so ward es dank des Bauchgefühls beschlossen. Agil und flink kletterte sie die Aufbauten des Schiffs nach oben und plötzlich...
    Probe auf Agilität - misslungen!
    ...gab eines der morschen Bretter dieses Decks nach und Shoana fiel nach unten, landete jedoch weich in einem Bett. Holzsplitter und kleine Glasscherben regneten auf sie herab und sie spürte, dass die Untoten nun nach ihr suchten. Sie riechen und schmecken wollten. Und sie wusste auch, dass sie das oberste Deck nun nicht mehr erreichne würde. Doch sie hatte schon immer gewusst, dass Erfolg bedeutete, das Beste aus der Situation in dieser Sekunde zu machen und nicht aus dem Augenblick zuvor.
    Shoana wurde eins mit den Schatten.
    Von Kindesbeinen an gewohnt, sich unauffällig und schleichend zu bewegen, durchsuchte sie die Kabinen der reichen Leute nach Habseligkeiten.
    Als erfahrene Frau mit halbseidenem Lebenshintergrund erkannte sie sofort, dass hier nicht geplündert wurde, sondern in Ruhe und Ordnung zusammengepackt wurde.
    Und doch - Niemand würde seine Habseligkeiten mit auf ein Rettungsboot nehmen, so viel war sicher. Leichtes Geld ja, doch dieser Raum, dieser spezielle Raum "roch" irgendwie anders. Es kam Shoana vor, als würden die Schatten flüstern, als lag noch die Hektik des Mannes in der Luft, der verzweifelt überlegte, was er mitnehmen würde und was nicht.
    Probe auf Charisma - bestanden!
    Mit traumwandlerischer Sicherheit ließ sie sich von ihrem Bauchgefühl durch das verschwenderisch ausgestattete Zimmer führen. Andere hätten es Menschenkenntnis genannt, doch Shoana wusste es besser. Und anders.
    Der Weg ihrer Gedanken und tastendne Finger führte sie am erwartungsgemäß leeren Safe vorbei, doch dann spürte sie, dass dies Niemals Ziel ihrer "Reise" gewesen war und schlug die Augen auf, als sie sich wieder am Bett befand.
    Verwundert, denn hier war sie bereits gewesen. Doch sie vertraute. Und sie hob die Matratze an und sah darunter die verwesenden Reste einer Leiche liegen.
    Einstmals sicherlich eine betagte Schönheit mit weißem Haar gewesen, lag sie nun verknöchert und verwest dar, das weiße Haar ausgefallen nebem dem Kopf.
    Den Gestank nahm sie nicht wahr, wohl aber den wunderschönen Mantel, der zum Sonntagsstaat der Leiche gehörend, zusammengefaltet vor den Füßen der Toten lag.
    Und die Pistole, die die Leiche so friedlich in den gefalteten Händen hielt, dass klar sein musste, dass sie sich nicht selbst damit erschossen haben konnte...

    - Mantel, +2 Charisma, zur freien Verteilung
    - Pistole in komplett schadhaftem Zustand


    Zitat Zitat
    Aufgabe Pi (Wanderaufgabe)
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Geschick, erschwert um 2
    Hintergrund: Die Pistole ist in denkbar schlechtem Zustand, lässt sich aber reparieren.
    Erfolg: +3 Kampf zur freien Verteilung
    Misserfolg: Die Pistole wird unbrauchbar.

  9. #29
    Nathan war gerade noch dabei die Fische, die er und Ivan in der kurzen Zeit gefangen in einem improvisierten Behälter zu lagern, als er schon vom Russen zu sich gerufen wurde. Er wollte gerade fragen, was los sei, doch dann sah er es. Oder eher, er sah sie. Jul schwamm auf die Heather zu. Fragen schossen Nathan durch den Kopf, doch es war keine Zeit dafür. Gleich hinter ihr war eine verdächtig aussehende Fischflosse.
    "HEY! JUL! SCHAU, DASS DU SCHNELL HIER HIER KOMMST!", rief er zu ihr zu, in der Hoffnung, dass sie sie in dieser Distanz hören würde.

    Und tatsächlich begann sie ihr Tempo zu erhöhen. Die Sekunden fühlten sich an wie Minuten, doch endlich war sie nach genug, dass Ivan sie mit einem kräftigen Arm bis an die Reeling brachte. Nathan half ihr dann drüber.

    "Fuck, das hätte sowas von schief gehen können. Ich hoffe nur, es war das Riskio wert, Jul.", sagte er ihr, als er ihr ein Handtuch von unten brachte.

  10. #30
    Raus.

    Das war der einzige Gedanke, den sie gerade erfassen konnte. Die Wut, das Adrenalin, alles vermengte sich zu einer Melange aus verschiedensten, nicht zueinander passenden Emotionen die sie überwältigte, von ihr Besitz ergriff. So schnell sie konnte ertastete sie alles Brauchbare, stopfte den Kram in die Sporttasche, warf sich diese förmlich auf den Rücken und rannte nur. Rannte nach oben, rannte zum Schott, warf es hinter sich zu und rannte in Richtung der anderen. Schwer atmend wank sie kurz in die Runde, erkannte schemenhaft Shelley und warf ihr ein Augenzwinkern zu, bevor sie sich mitsamt ihrer Beute auf der Toilette einschloss und sich übergab.

    "Fuck! Fuck, oh mein Gott, fuck!". So hallte es mehrmals im bitteren Ton heraus, als sie kurz vorm Heulkrampf stehend über der Kloschüssel hing. Sie hatte ihn eiskalt umgebracht. Ohne mit der Wimper zu zucken. Sie hatte nicht einmal gewartet, sie hatte einfach...
    Klonk. Klonk. Metallenes Geräusch, gefolgt von Blutspritzern, dumpfem Aufschlagen des Docs auf dem Bo-
    "Ich-ich hab' ihn...!"
    So hing sie erst einmal da, schwer ein- und ausatmend, bis sie sich nach ein paar Minuten umwandte und sich mit dem Rücken an der Kloschüssel lehnend eine Zigarette anmachte. Jupp, das hier war jetzt offiziell das Raucherklo. Sie brauchte diese Phase der Ruhe nach... dieser Sache.
    Lexi wühlte kurz das Zeug, was sie gefunden hatte:

    - eine Spritze mit der Beschriftung "Adren.li.". Höchstwahrscheinlich Adrenalin (D'uh)
    - die Taschenlampe
    - Medizinkoffer mit allerlei Medizinscheiß drin

    Und die Notiz des Docs - diese Handschrift war fürchterlich. Dass Brutsprenkler den Rest quasi zu einem obskuren Mischmasch verwandelt hatten, fiel bei einer derart beschissenen Sauklaue nicht einmal weiter auf. Die eine Sinti-Braut aus dem Hole, von der sich Lexi öfters die Karten hatte lesen lassen, hätte sich totgelacht. Diese Frau hatte eine fast schon morbide Obsession mit Handschriften.
    "Handschrift sagt viel aus über Person und so, weiß'u? Is' wichtig, weil - weiß'u - wenn du hast scheißen Handschrift siehst du voll behindert aus vor Typ mit so richtig schöne Handschrift. Sagt auch aus über dein Ausdrucksweisen, dein, dings, hier, ne?, bátorság - Kuharsche - weil, guck' mal wenn du hast behinderte Handschrift wie ernst würden dich wieviele Leute nehmen, hä? Null und null, genau das. Das ist Mathe, haver [Alter]."
    Irgendwer würde das schon entschlüsseln können. Lexi fiel da spontan jemand ein, dem sie das unterjubeln würde.

    Und während sie durch all diese Sachen wühlte, wurde sie dieses Gefühl nicht los, dass etwas fehlte. Oder jemand.

    Ein Griff an die Arschtasche.
    Panik.

    Sie trat förmlich die Tür von innen vor Wut auf. Alle starrten sie an. Welche Arschgeige wäre so gottverdammt dreist, ein derartiges Erinnerungsstück aus ihrer Arschtasche zu klauen? Wer machte sowas? Wo? Wann? Sie hatte es vor einigen Tagen noch auf der Yacht in ihrer Tasche, also konnte es nicht weit sein.

    "Welcher von euch verfickten Motherfuckers hat mein gottverdammtes Bild geklaut?!"

    Zumindest wollte sie das fragen. Stattdessen stotterte sie nur das hervor, was ihr in diesem peinlichen Moment spontan einfiel:
    "Ha-hat jemand mein Foto gesehen? Mein Foto mi-mit meinem Bruder auf 'nem Jahrmarkt. Ich bin da vier Kilo leichter und ich... Äh. Hi." Verstohlen wank sie in die Runde und schaute vor allem Shelley dabei schief lächelnd an.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.09.2013 um 21:26 Uhr)

  11. #31
    Konnten Zombies riechen? Keine Ahnung, aber wenn sie es konnten, würden sie wohl schon lange die Fährte aufgenommen haben, denn Gabriel zog tröpfchenweise eine ganze Spur hinter sich her.
    Aber irgendwie tat es auch nicht mehr so wirklich weh. Es pochte zwar aber... mehr auch nicht. Irgendwie fühlte es sich sogar ganz lustig an. Warm und weich, nur wenn er mit dem Brett irgendwo hängen blieb tat es weh... vor allem als er gerade wieder auf die Heather zurück wollte und mit dem verdammten Brett in einer der Außentüren hängen blieb. Es war ein unschönes Gefühl als sich der Nagel bewegte und sein Fleisch zur Seite schob, sich gegen einen Knochen presste und die Wunde noch ein Stück weiter einriss.
    Die Blicke der anderen waren ihm egal, auch wenn diejenigen, die das Brett, welches ja quasi IN seiner Hand steckte, sahen ziemlich schockiert guckten.
    Aber was sollte er daran schon ändern? Ist ja nicht so, als wüsste er wie man Nägel aus Händen zieht er war ja kein Arzt...

    „Shelley?“
    Gabe wollte eigentlich nur ganz normal die Hand zum grüßen anheben, aber... da kam ja auch immer dieses bescheuerte Brett mit.
    „Könntest... könntest du mir... uhh... helfen?“
    "Ha-hat jemand mein Foto gesehen? Mein Foto mi-mit meinem Bruder auf 'nem Jahrmarkt. Ich bin da vier Kilo leichter und ich... Äh. Hi."
    Gabriel sah zur Seite... Lexi, die ein wenig plexi... ähh... perplexi... egal, aussah.
    Zwar gilt ihr Blick nicht ihm, aber er antwortete trotzdem! Denn wenn sein Vater ihn mal Grün und Blau schlug, dann weil er unfreundlich war, also war er nicht unfreundlich.
    „Hi Lexi.“ Das Gabe mehr mit dem Brett zu winken begann, als mit seiner blutigen Hand war ihm schon garnicht mehr bewusst.

  12. #32
    "Hi Lexi."
    "Wink mit dem Zaunpfahl" bekam eine ganz neue Bedeutung, als Gabe die Hand samt Brett zum Gruß erhob. Lexis Gesichtszüge entgleisten. Das war ja fast so schlimm wie das eine Mal, als sie mit Axel diesen besoffenen Drogenjunkie quer durch das Südviertel San Ysidros gejagt hatten udn sich später herausstellte, dass er sein gesamtes Crack in einem Alu-Röhrchen mit sich schleppte. Und dieses Aluröhrchen war am sichersten Platz der Welt versteckt - seinem Arsch. Lexi und Axel stoppten den Arsch und mussten wenig später - nach eingehender Beurteilung der Lage - Arschspezialisten aus dem St. Lunar Hospital rufen, die sich mit Ärschen und - traurigerweise - vor allem Sachen in Ärschen auskannten, um die Beweismittel aus dem Arsch des Arsches herauszu-
    "Heilige Scheiße, Gabe!". Lexi quietschte beinahe bei dem Anblick. "Hand! Brett! Hand, Brett! Oh fuck, Hand, Brett!" Sie war hart im Nehmen, solange es nicht unbedingt um Leute ging, die ihr was bedeuteten. Und wenn es nur Tabak war.
    "C'est pas grave, Lexi. [Halb so schlimm, Lexi.] Sieht schrecklicher aus als es ist.", antwortete er, während er lapidar eine abweisende Geste mit der genagelten Hand machte.
    Lexi überlegte. Irgendwas Beruhigendes müsste sie sagen. Sie war zu aufgeregt. Da war der Doc. Und das Foto. Und Gabes Hand. Warum gerade heute? Egal. Sie musste irgendwas sagen, was die Lage entspa-"Fuck! Fuckfuckfuck! Was machst du für Sachen, Gabe? Sheeeeiiiiiiit!" Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, nahm dazu sogar extra das Barret ab. Ihr war schlagartig kalt. Doch der Poncho würde sie einschränken, falls es nochmal zur Sache kommen sollte. Er hing wie ein Schottenrock um ihre Hüfte, verbarg nun die blutig-rot beträufelte Jeanshose. Moment, warum entgleisten ihre Gedanken so heftig in dieser Situation? Nachdenken. Nützlich sein. Helfen.

    Erste Hilfe.

    "Warte..."
    Sie kniete zu Boden, warf die Sporttasche vor ihre Füße und öffnete sie, um den Arztkoffer hervorzuzaubern. Mit zittrigen Händen übergab sie ihn der nebenstehenden Shelley wie ihr Mittagessen der Kloschüssel gerade. "Das ist'n Medizinkoffer voller... naja, Medizinscheiß. Kannste irgendwas damit anfangen? [Shelley kriegt den Koffer, damit +2 Klukheit]" Sie pausierte und fügte ruhig hinzu: "Weil, d-da ist'n Brett in seiner Hand und so..."

    Gerade hatte sie den Gedanken ausgesprochen, schloss sie den Reißverschluss der Sporttasche und trug sie wieder wie einen Schulranzen. Von jeglichen Koffer-halten-Pflichten befreit, entschloss sie sich dazu, mit schwitzigen Händen kurz Gabes gute Hand zu umklammern und ihm ein freundliches, aber immer noch reichlich schiefes Lächeln entgegenzuwerfen. Für den Moment zumindest würde sie hierbleiben, falls es gleich für ihn dreckig werden sollte.

    Nicht gerade ein 500$-Lächeln - aber ich arbeite dran.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.09.2013 um 22:05 Uhr)

  13. #33
    Prudence saß eng neben Leocadias Kopf und tupfte ihr das Blut, welches immernoch aus ihren Ohren lief, immer wieder ab. Die Ärztin schien sich ja erstmal um den Armenier zu kümmern, der das Mädchen gemeinsam mit diesem Matt geborgen hatte. Diese Expedition war alles andere als ein Erfolg gewesen.

    "Ísch wurdé gebíssen!"

    Sie hatte weder gemerkt, dass der blauhaarige Teufel weg war, noch, dass sie wiederkam. Aber Alice gab ein Bild des Schreckens ab, mit ihren blutigen Beinen und den verheulten Augen. Sie sah wahre und ernsthafte Angst in den Augen des Mädchens. Trotzdem, auch wenn es herzlos war, es musste schnell gehandelt werden! Sonst würde die Heather mitsamt Besatzung ein ähnliches Schicksal ereilen wie sie Dolphin. Und das musste verhindert werden. Prudence drückte das nunmehr blutverschmierte Taschentuch Matt in die Hand, und machte sich auf die Suche nach dem wortkargen Russen. Seit der Unterhaltung in diesem Museumsdorf hatten sie kaum mehr gesprochen. Hier und da ein Lächeln, welches Prudence Eingeweide ein wenig tanzen ließ (fast so, wie es sonst nur Dr. Steelheart konnte!), aber ein wirkliches Gespräch kam nicht zustande.

    "Ivan!"
    Der russische Söldner war gerade mit dem amerikanischen Mann, der so gut für den Fisch gesorgt hatte, über die deutsche Sportlehrerin gebeugt, die offensichtlich zitterte.
    "Ivan, wir brauchen Sie!"
    Dieser Bär von einem Mann wandte sich um, und Prudence war sich fast sicher, eine kurze Röte in seinem Gesicht wahrzunehmen.
    "Ivan! Diese junge Frau, Alice - sie wurde gebissen! Wir sollten uns schnellstens überlegen, was wir tun. Sie...Sie könnte jederzeit zu so einem Monster werden, nicht wahr? Sie muss bewacht werden! Tag und Nacht! "
    Prudence war sich nicht ganz sicher, ob Ivan sie verstanden hatte. Er neigte den Kopf, tauschte einen Blick mit Nathan aus und folgte Prudence wortlos zu der jungen Frau mit den blauen Haaren, die in einer Ecke saß und bitterlich weinte.

  14. #34
    In eine kleine Kabine der Heather hatte Celina sich verkrochen, seit das Wetter sich verschlechtert hatte.
    Die ersten Tage der Reise waren noch recht angenehm gewesen. Gesellschaftsspiele und Wein hatten guten Zeitvertreib geboten. Und je weiter sich die Insel entfernt hatte, desto größer war Celinas Hoffnung auf ein Entkommen des Schreckens geworden.
    Doch die Wolken hatten sich verdunkelt.
    Für Spiele war die Anspannung zu groß.
    Der Wein war versiegt.
    Und in Celina wuchsen nagender Zweifel und die Gewissheit, dass längst nicht alles überstanden war.
    Irgendwann war auch Wills Stimme, mal spöttisch, mal antreibend, (gut, spöttisch eigentlich immer) zu viel für sie gewesen.

    Und so lag die junge Britin nun zusammengerollt auf ihrem Bett, das blonde Haar wirr auf dem Kissen verteilt, die Augen geschlossen.
    Anfangs hatte sie noch versucht, die Erinnerungen an jene Reise auf dem Luxusschiff zu verdrängen.
    Doch schnell bemerkte sie die Vergeblichkeit dieses Unterfangens.
    Immer wieder flossen die alten Bilder aus den hintersten Winkeln ihres Hirns schmerzlich zurück in ihr Bewusstsein.



    Auf einem Luxuskreuzer, Juli 2012:
    Der Ball prallte genau an ihrem Kopf ab, landete auf dem Boden und rollte davon, noch ehe Celina die Situation begreifen und sich empört umdrehen konnte.

    "’Tschuldigung!", hörte sie eine Kinderstimme und sah sogleich zwei Kinder an sich vorbeirennen. Ein Junge und ein Mädchen etwas gleichen Alters, womöglich Geschwister. Und mehr auf den Ball konzentriert als auf die junge Frau, die sich mehr vor Schreck als vor Schmerz den Kopf rieb. Kinder konnten so eine Plage sein!
    Gerechterweise erreichten die beiden den Ball auch nicht, bevor ein junger Mann ihn vor ihren Nasen hochhob.
    "Hey, das ist unser Ball!"
    "Gib’ ihn zurück!"

    "Na gut. Aber erst, wenn ihr euch bei dem Mädchen da hinten entschuldigt. Ihr habt ihr nämlich weh getan mit dem Ball gegen ihren Kopf!"
    Nach kurzen, geschwisterlichen Streitereien darüber, wer den Ball geworfen hatte, brachten die Kinder tatsächlich eine betretene Entschuldigung hervor, die Celina würdevoll annahm.
    "Passt das nächste Mal bitte besser darauf auf, ob Menschen in der Nähe stehen. Versteht ihr das?"
    Die Kinder nickten und wollten sich schon von dannen machen, als ein schelmisches Blitzen in die blauen Augen des jungen Mannes trat.
    "Habt ihr zwei schon mal Basketball gespielt? Soll ich euch da hinten am Korb zeigen, wie man am besten wirft?"
    Mit einem belustigten Lächeln winkte Celina den dreien hinterher. Derek hatte immer ein Händchen für Kinder.
    Ein Schrei aus der anderen Richtung erweckte ihre Aufmerksamkeit. Eine sich wie wahnsinnig gebärdende Frau wurde gerade von einigen Sanitätskräften davon gebracht.
    Heute schon die Dritte.
    Wenn das so weiter ging, würde Celina ein ernstes Wörtchen über Sicherheit mit dem Kapitän höchstpersönlich sprechen.
    Nicht, dass sich hier die Tollwut ausbreitete!

    24 Stunden später:
    "... bitten wir Sie des Weiteren darum, die Ruhe zu bewahren. Unsere Sicherheitskräfte werden die Notausgänge räumen und Rettungsboote bereitstellen. Bis dahin verweilen Sie bitte an ihren Plätzen und warten auf weitere Anweisungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis."
    Der Warteraum bot kaum genug Platz für all die Flüchtlinge. Noch deprimierender war allerdings die Tatsache, dass sich hier womöglich die einzigen Überlebenden des Schiffes aufhielten. Denn dort draußen würde man wohl kaum vor den hungrigen Mündern der Infizierten entkommen.
    Und dann waren da noch die Radiosender, die Ähnliche Verhältnisse weltweit beschrieben...
    "Hoffentlich geht es Blanche gut."
    "Mach dir keine Sorgen, Cely. Sie hat Biss. Kann sich wehren."
    "Sie ist nur ein Welpe! W-wie soll sie es denn schaffen!? U-und Mum? Und Dad?"
    Verzweiflungstränen rollten über ihre Wangen. Derek sagte nichts, nahm sie einfach in den Arm. Aber Celina konnte sehen, dass auch er mit seiner Fassung rang.

    Wenige Tage später, auf einer verlassenen Insel:
    "Ich hole Hilfe! Ich versprech’s, Cely!"




    Bebend schlang Celina die weiche Decke enger um den Körper. Es war kein großer Trost, aber immerhin war ihr auf diese Weise wärmer.
    Das vertraute Geräusch der Maschinen war längst verklungen, doch sie ahnte, dass dies nicht das langersehnte, sichere Land bedeutete.
    So, die Prinzessin will hier also den ganzen Tag liegen und sich selbst bemitleiden?
    ...
    Und mich anschweigen, was?
    ...
    Weißt du, zumindest ein bisschen weniger Apathie hat noch nie geschadet. Wir könnten zumindest etwas zu Essen suchen. Oder ist das schlecht für deine Figur?

    ...
    Schön, ignorier mich! Ist doch egal, was passiert und ob wir beide hier abkratzen und ob wir abkratzen ohne zu wissen was passiert!
    ... halt den Mund, Will.


    Irgendwann betrat Celina dann doch das Deck und stellte sich mit mäßiger Begeisterung dem Szenario.
    Oh nein, nicht NOCH so ein VERDAMMTES Schiff! Ziehe ich sie etwa an!?
    Nun, Prinzessin Schiffsmagnet, bei schwindenden Vorräten und mangelnder Ausstattung könnte das hier noch interessant werden.

    Doch die junge Frau war mit den Gedanken woanders, als sie die Verletzten erblickte.
    Die Blauhaarige, das Mädchen, Gabe...
    Was ist passiert!?
    Siehste, ich sag doch, man sollte besser drauf achten, was vor sich geht.

    Noch immer zerzaust und mit einem wirren Blick in den momentan untypisch trüben grünen Augen, eilte Celina auf den Anführer zu.
    "Mr. Stevens, ich fürchte, d-dass ich nicht ganz auf dem Laufenden bin. Was ist passiert, w-wie sind diese Verletzungen zustande gekommen? K-kann ich irgendwie helfen?"
    Flehentlich schaute Celina den Amerikaner an. Sie wusste beim besten Willen nicht, was zu tun war.
    Und sie merkte selbst, dass sie nur einen Schritt von der Hysterie entfernt war.

  15. #35
    Was? Was?

    Alles war unfassbar schnell gegangen. Erst meldete sich Alice und teilte allen mit, dass sie gebissen wurde. Dabei schuldete Shelley ihr doch noch eine Massage.

    Dann trat Lexi auf den Plan und fragte die Gruppe nach ihrem Foto. Sie hatte es ihr doch zurückgegeben, oder? Ja, ganz sicher. Als Antwort zuckte sie nur kurz mit den Achseln.

    Und dann wurde es erst richtig krank. Gabriel trat, gefolgt von Grumpy Grams und der kleinen Hispanierin auf das Deck der Heather und... winkte ihr mit einem Brett an... nein, IN der Hand zu.

    „Shelley? Könntest... könntest du mir... uhh... helfen?“

    Und dann ihr Einsatz. "WAS?"

    Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich ohne passendes Werkzeug DARUM kümmern sollte, doch dann...

    "Das ist'n Medizinkoffer voller... naja, Medizinscheiß. Kannste irgendwas damit anfangen?", sagte Lexi verwirrenderweise und zog einen... naja... Medizinkoffer aus Shengs Sporttasche. "Ja, per-perfekt, danke!", sagte sie, wunderte sich noch über das viel zu perfekte Timing und sah im Hintergrund ein kleines, unorthodox herumirrendes, mexikanisches Mädchen, dem Blut aus einem Ohr lief. Was war hier verdammt noch mal los?

    Durchatmen, Shelley. Sie tat genau das. Überraschenderweise half es. Und sie war verdammt froh, auf der Heather so gut und viel geschlafen zu haben, als noch alles... "in Ordnung" war. "Okay, Gabe. Komm mit!", sagte sie, aufmunternd lächelnd, den Koffer in der einen und Gabriels gesunde in der anderen Hand. "Leo? Leo? Du kommst mit!" Das Mädchen schien nach wie vor verwirrt, doch sie folgte den beiden schließlich auf dem Weg in das Innere von Heather. In Shelleys kleinem, notdürftig eingerichtetem Zimmer kamen sie dann unter. Die Amerikanerin räumte ihre Sachen vom Bett und deutete darauf. "Setzt euch!"

    Die beiden gehorchten und Shelley besah sich aus nächster Nähe Leos Ohr, fand außerdem - versteckt in ihrem dichten, langen Haar - eine Platzwunde am Kopf, bevor ihr Blick das noch viel fürchterlicher aussehende Brett an Gabes Hand musterte, das offenbar mit einem dicken Eisennagel mit eben dieser verbunden war. Sie blickte in sein Gesicht und schüttelte den Kopf, ging dann ein Schritt zurück, öffnete den Koffer, stellte ihn auf den kleinen Beitisch neben dem Bett und besah sich die wirklich enorm nützlichen Instrumente.

    "Ihr macht mich echt krank!", fing sie dann mit - vor Verärgerung sogar etwas zitternder - Stimme an. "DU!", sagte sie und drehte sich zu Leo, funkelte sie an, wie eine Mutter ihr Kind, wenn sie etwas ausgefressen hatte. "Ist ein tolles Spiel, oder?", fragte sie sarkastisch. "Mal eben so an ein paar Zombies vorbeirennen und... a-a-ach, weißt du was? Du verstehst eh nicht, was ich sage, oder?" Die Kleine sah sie zwar an, doch in ihrem Blick lag eher etwas Schwammiges, als wäre sie gar nicht wirklich anwesend und würde in einem Tagtraum stecken.

    "Na gut, Kleine!" Ich geb' dir später irgendwann eine Standpauke. Jetzt tut das Gemeckere deinem Kopf sicher nicht gut!", stellte sie fest, zwang sich zu einem Lächeln und wischte der Mexikanerin das Blut vom Ohr, bevor sie mit etwas Wasser das Haar der Kleinen anfeuchtete, um einfacher an die nun auch ausgespülte Wunde kommen zu können. Mit der kleinen, unaufdringlich strahlenden Lampe aus dem Medizinkoffer untersuchte sie ihre Pupille auf Reflexe. Das Ergebnis war so gerade zufriedenstellend, doch eine leichte Gehirnerschütterung war wahrscheinlich.

    "So, jetzt hör mir mal zu, Leo!", sagte sie und blickte wieder ernster drein. "Ich VERBIETE dir, dich in den nächsten Tagen anzustrengen, okay? Wenn ich dich sehe und dich zu viel bewegst, werd' ich echt sauer." Hatte ein Kind, das genau so lange wie sie in der Apokalypse steckte, überhaupt Respekt vor solchen Aussagen. Kurzerhand bückte Shelley sich und durchsuchte ihren Beutel nach dem Kittel, zog ihn sich über das Top. So sah sie doch gleich wie eine echte Ärztin aus. Eine Ärztin, vor der Kinder Respekt hatten. "Also... du musst ganz viel Ruhe halten, ja Leo? Am besten suchst du dir ein hübsches Bett und ruhst dich lange aus. Und wenn du draußen bist, streng die Augen nicht zu sehr an, guck nicht in die Sonne. Hey, vielleicht hat ja irgendwer 'ne coole Sonnenbrille für dich, häh? Ich hatte mal so eine mit rotem Rand, aber die hab ich leider nicht dabei." Konnte das Mädchen überhaupt ansatzweise folgen? Shelley musste es zusammenfassen. Kurz und knapp. "Ins Bett, Leo! Ruhe, Sonnenbrille, nicht anstrengen! Und jetzt raus hier, okay?" Das Mädchen nickte und sagte irgendwas auf mexikanisch. Das Wichtigste schien sie wohl verstanden zu haben, denn sie verließ das Zimmer.

    Und jetzt die Abrechnung. Kaum hatte Leo die Tür geschlossen, war Gabriel dran. Nichts mit französischer Revolution. Er würde ihr zuhören. Und er würde ein schlechtes Gewissen haben, weil dieser Typ gar nicht anders konnte. "Du bist so ein netter Typ!" Der Vorwurf, den sie in ihre Stimme packte, wollte so gar nicht zu den Worten passen. "Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe." Ein wenig ärgerte sie sich ja. Komm endlich zum Punkt, Shel.

    "Das Problem mit euch supernetten Menschen..." - fuhr sie schließlich fort und kramte dabei wieder einmal die Flasche mit dem Alkohol aus einem ihrer guten alten Jutebeutel - "... ist, dass man euch mag und dass ihr immer glaubt, allen helfen zu müssen. Das ist toll..." - der halbe, restliche Inhalt der Flasche wurde über das Brett und das Nagel-Loch in Gabriels Hand gekippt, sie hoffte, dass es brannte "..., wenn wir nicht in einer fucking Zombieapokalypse wären, in der Helfen heißt, dass man sein scheiß Leben riskiert, Arschloch." Und dann beugte sie sich weit über, griff an das Gelenk der Bretthand und drehte die Hand etwas, um sich das Loch genauer besehen zu können. Gott - es floss jedenfalls eine Menge Blut aus der Wunde. Das war schon mal kein schlechtes Zeichen.

    "Okay, der Kopf steckt im Brett und der Nagel ist relativ glatt, kein Rost oder so. Ich kann ihn also einfach raus ziehen!", sagte sie, immer noch in einem deutlich verärgerten Tonfall. "Ich hab eine Wunde in der Form noch nie genäht, aber ich denke, das passt schon. Die Haut in der Handinnenfläche ist flexibel, also... ja, das krieg ich hin!" Langsam aber stetig klang ihre Stimme doch etwas besorgter, der Ärger wich. Das Meckern hatte aber auch gut getan, obwohl es in ihren Gedanken irgendwie vernichtender ausgesehen hatte. Den Alkohol, einen passenden Verband, ein sauberes Handtuch und ihr medizinisches Nähset legte sie in Griffnähe und atmete dann tief durch. "Ich zieh' jetzt einfach am Brett. Halt den Arm gerade und zieh vorsichtig, nicht zu doll. Bei Drei gibt es einen Ruck!"

    Sie stellte sich mit festem Griff auf den Boden und fasste an das Brett. "Eins..." - sie sah Gabriel in die Augen - "...zwei..." - Der Griff wurde fester, sie hatte Angst, aber es musste ja sein - "...DREI!" Sie zog mit einem Ruck am Brett, konzentriert darauf, es gerade herauszuziehen. Ihre Handfläche schmerzte aus Solidarität selbst, als sie das schmerzerfüllte Brüllen des sonst so hartnäckigen Franzosen vernahm. Und dann stolperte sie auch schon ein paar Schritte zurück, fing sich gerade so, das blutige Brett samt Nagel in ihrer Hand halten, während Gabriel sich das Loch in seiner besah, durch das man aufgrund des wahrhaften Blutschwalls aber nicht mal hindurchblicken konnte. Shelley warf das Brett achtlos bei Seite und ging zügig wieder zum Verletzten, nahm das Handtuch und wickelte es um die Hand, drückte eine Weile zu und ließ es ausbluten, sah ihn dabei wieder an, fast etwas hämisch grinsend. "Ich hoffe, das hat weh getan!", sagte sie, wenn auch eher, um ihren eigenen Schock zu überspielen. "Und ich hoffe, es hält dich davon ab, das nächste Mal wieder dein Leben bei so einer Scheiße zu riskieren!" Das war eine ziemlich scheinheilige Aussage, wenn man bedachte, dass sie vor einigen Tagen noch mit einem Deko-Speer über - oder mehr auf - einen großen Felsen gesprungen war, nachdem sie eine Horde Untote vom Rest der Gruppe weggelockt hatte. Aber das hier war wirklich ernst. Gabe hatte sich verletzt. Kein Kratzer, keine winzige Platzwunde. Ein Loch in der Hand. Und auch Alices Biss zeigte wohl, dass niemand hier unverwundbar war, auch wenn ihre Flucht bislang ganz passabel gelaufen war.

    Nach einer ganzen Weile - in der sie nur still dagesessen hatte und gelegentlich überprüfte, ob das Bluten bereits nachgelassen hatte - war es dann schließlich so weit. Ein weiteres Mal desinfizierte sie die Wunde mit ihrem lieben Alkohol, hoffend, dass es noch rechtzeitig genug war und er sich keine Entzündung eingefangen hatte. Doch danach sah der Nagel glücklicherweise nicht aus. Sie hielt die nahezu leere Flasche vor die Augen des Franzosen. "Siehst du. Viel öfter kann ich damit nicht mehr behandeln. Also überleg's dir genau, bevor du das nächste Mal Lust auf Risiko hast!" Sie lächelte inzwischen wieder und nahm anschließend das Nähwerkzeug, versorgte so seine Wunde und blickte nur wenige Sekunden später zufrieden auf das deutlich sichtbare X in der gedehnten Haut der Hand, die sie in ihrer hielt, während sie den Blick in das Gesicht des Untermieters von Hugh Jackman wieder aufnahm.

    So richtig entscheiden konnte sie sich jetzt nicht, ob sie grinsen oder lächeln sollte. Und so Recht sie mit ihren Sorgen doch hatte - irgendwie war es ja doch noch gut gegangen. "Sorry, du bist kein Arschloch!", ließ sie ihn wissen. "Dann wär' ich ja nicht so sauer deswegen!" Lächeln. Ja, Lächeln war gut.

    "Alles okay, Gabe?"

  16. #36
    Es war irgendwie beängstigend wie sehr sich Shelley in Rage redete, das kleine Mädchen fast schon einen Kopf kürzer machte und erst der Blick den er bekam.
    Wenn er gewusst hätte, was da noch auf ihn zukommt...

    "Du bist so ein netter Typ! Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe."
    Wenn sie ihm die Gelegenheit gegeben hätte was zu sagen, wäre es bestimmt was freundliches gewesen.

    "Das Problem mit euch supernetten Menschen ist, dass man euch mag und dass ihr immer glaubt, allen helfen zu müssen. Das ist toll..."
    Er sah dabei zu wie sie die Flasche mit Alkohol kippte... und kippte, sah wie die ersten Tropfen des teuflischen Zeugs auf seiner Hand landeten. Gabe wünschte sich in diesem Moment, dass man, einfach so, wenn man mal gerade dazu Bock hat, ohnmächtig werden könnte.
    Er konnte schwören, dass die Wunde das gleiche Geräusch von sich gab, wie ein glühendes Stück Metall, welches man zum abschrecken in ein Wasserbad tauchte.
    "..., wenn wir nicht in einer fucking Zombieapokalypse wären, in der Helfen heißt, dass man sein scheiß Leben riskiert, Arschloch."
    Autsch, das tat auch weh.

    "Ich zieh' jetzt einfach am Brett. Halt den Arm gerade und zieh vorsichtig, nicht zu doll. Bei Drei gibt es einen Ruck!"
    Ruck? Was? Wie?
    "Eins..."
    Bitte was?
    "...zwei..."
    "Hey... hey! Du hast mich angeschaut, ich habs gesehen, wehe du ziehst den Nagel raus, wehe du zieh..."
    "...DREI!"
    "HMMMMM SCHEI.... ßEEEEEEEEEEE"
    Man... da spürte man ja jeden Muskel im Körper. Jeden einzelnen verdammten Muskel spürte er. Alles zog sich in ihm zusammen und wäre vermutlich am liebsten geplatzt.
    "Scheiße scheiße scheiße scheiße... GOTT VERFLUCHTE KACKE!"
    Das Blut suppte aus seinem... Loch und es sah ziemlich... merkwürdig aus wie es da so herauslief. Erst das dicke Tuch welches Shelley mit festem Griff um seine Hand schlang und wickelte konnte seinen Blick wieder an eine schönere Stelle lenken.
    Auch wenn das Tuch nach ein paar Sekunden schon mit Blut vollgesaugt war, das Grinsen machte es irgendwie weniger schlimm.
    "Du bist so ein netter Typ! Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe."
    Das war ein merkwürdiges Gefühl... also, nicht dass er es nicht kannte aber... es war merkwürdig.

    Die Stiche welche Shelley setzte waren zwar nicht angenehm, aber allemal besser als sich ein verdammtes Brett aus der Hand rupfen zu lassen.
    "Alles okay, Gabe?"
    Gabe... Gabriel. Chevalier. Der Ritter. Irgendwie war es schon ziemlich ritterlich gewesen das Mädchen zu retten. Das war zumindest ein Ausgleich für all die weniger tugendhaften Dinge die er so im Leben verbrochen hatte.
    "Ja... irgendwie schon."
    Gabriel lehnte sich vor und presste seine Lippen auf Shelleys Wange.

    Okay, das war ja klar. Menschen wie Gabriel bedankten sich eben auch so. Aber gut - es gab sicher schlimmere Leute, von denen man einen Kuss auf die Wange bekommen konnte. Mit einem kurzen Lächeln antwortete Shelley darauf.

    Es war immer noch merkwürdig. Ihre Augen verrieten nichts, ihr kurzes Lächeln auch nicht so recht. Was tat er da eigentlich gerade überhaupt? Was wollte er damit bezwecken? Es fühlte sich nicht unbedingt... falsch an, einfach nur anders als sonst.
    Über Konsequenzen dachte er im Moment nicht nach, sonder beugte sich einfach noch ein zweites Mal nach vorn und drückte seinen Mund sachte, als würde Shelley zerbrechen können, auf ihren.
    Schnell zog er sich auch wieder zurück und erst jetzt schossen ihm Gedanken und Worte aus dem Mund.
    "Sorry, okay, war das... oh Gott..."

    Sie sah ihn nur verdutzt an. Was hat er da gerade getan? Was hatte er überhaupt vor? Offenbar wusste er das selber nicht genau. Für einen Moment öffnete sie nun den Mund, während ihre Schultern sich seit dem ersten Augenblick des Kusses etwas hochgezogen hatten. Sie wollte irgendetwas Schlaues sagen, irgendetwas, das beiden weiterhelfen würde, aber heraus kam nur: "Äh... i-i-ich d-dachte, dass... also... ich meine... nicht, d-da-dass.... aber... Hugh u-und... d-du?" Sie war sich bislang absolut sicher gewesen, dass Gabriel kein Interesse an irgendetwas hatte, das weiblich war.

    "Ich... ähh... mag ihn, aber..."
    Gab es hier ein Fenster? Er würde gerade gerne aus einem herauspringen, einfach so. Hopps und weg. Er musste sich sammeln, musste atmen und es erstmal schaffen überhaupt irgendwas aus sich herauszubringen was nicht in idiotischem Gestammeln enden würde.
    Tief ein, tief aus Gabe, tief ein... tief aus.
    Shelley musste ihn gerade für verrückt halten wie er dort saß und versuchte im absoluten Zen-Modus zu atmen aber vermutlich mehr wie ein röchelndes Walross klang.
    "Boah... ich mag Hugh, ja. Aber ich mag auch dich. Also... du versteht? Mögen... also... möööögen, ja? Also... so richtig, so richtig viel und so. Ich kenn das nicht. Also ich kenn das schon, aber ich dachte... das Frauen und ich... weisst du? Gott, ich hoffe du glaubst nicht, dass ich irgendeinen Ersatz oder so suche. Weil... das will ich nicht."

    Ein wenig grinsen musste sie schon. Wenigstens hatte sie nicht komplett falsch gelegen. Da war diese Chemie zwischen Hugh und Gabe, das hatte sie sofort gesehen. Und das hier? Was war das? Gabriel war ehrlich, da war sie sich sicher. Sie war nicht nur ein Ersatz - aber würde sie das auch über ihn sagen können? Ihre rechte Hand fuhr sanft über seinen Hals zum Kinn, die Finger bewegten sich durch die Bartstoppeln des Franzosen, sie besah seine Lippen, blickte in seine Augen. Da war ein Verlangen - doch galt es auch ihm? "Gabriel...", fing sie ruhig an, nachdenklich, fast melancholisch. Vermutlich war es das erste Mal, dass Shelley seinen Namen richtig ausgesprochen hatte. "Ich... ich w-weiß einfach nicht... ich... ich mag dich, das ist sicher!" Sie riss sich zusammen, um nicht in unverständlicher Stammelei zu antworten. "Ich mag dich sehr, aber... weißt du, m-mir wurde gerade erst das Herz gebrochen, quasi... und... u-und ich weiß einfach nicht, ob ich das kann... mit dir und... und hier, wir sind..." - sie schaute hinunter auf seine Hand, auf der das markante "X" prangerte - "... ich meine, sieh dir das an, das ist... verrückt." Shelleys Hand krümmte sich etwas an Gabriels Wange. "Ich habe so viel verloren und... und es geht gerade so... aber ich weiß nicht, wie viel ich noch schaffe." Ein Blick auf die Hand, dann ein flüchtiger in sein Gesicht und wieder zurück. Ach, und das Ausweichen macht es einfacher?

    Zumindest... verstand er, was sie ihm sagen wollte. Ein kurzes Schnaufen konnte er sich abringen ehe er zu einem Lächeln ansetzte.
    "Glaub mir... ich kann das irgendwie nachvollziehen und... respektieren. Solange wir nicht aus diesem ganzen Mist rauskommen... lebend rauskommen, wäre es der reine Wahnsinn sich auf mehr einzulassen als man vertragen kann."
    Hornochse.
    "Mon Suavité" Er griff jetzt einfach nur noch nach der Hand, welche an seiner Wange lag, drückte sie gegen seine Lippen und stand auf.
    "Mach dir keine Sorgen... ich glaube mit so einer Hand werde ich sowieso nicht mehr viel gefährliches anstellen können."
    Sollte er sie jetzt kurz umarmen? Schien irgendwie richtig zu sein... also tat er es.
    "Danke für deine Hilfe... danke für alles."
    Er versuchte zumindest sein bestes Grinsen aufzusetzen ehe er den Raum verließ.

  17. #37
    Verdammt! Shelley hatte absolut nicht gewusst, was das Richtige war - doch jetzt, da er ging, fühlte es sich wie das Falscheste an, ihn ohne Weiteres ziehen zu lassen. Enttäuscht von sich selbst ließ sie den Kopf sinken, stützte die Stirn mit der Hand, während ihr Ellbogen wiederum kurz oberhalb des Knies lag. Vor ihren Augen sah sie die mittelgroße Blutlache, für die der Nagel in Gabriels Hand gesorgt hatte. Im Augenwinkel nahm sie den Verband wahr, den sie zur Vorbereitung dort hingestellt hatte. "Gabriel, der Verband! Deine Hand...", fing sie an zu rufen, doch die Tür hatte sich bereits geschlossen. Und sie spürte immer noch den Nachdruck seiner warmen, sanften Umarmung kurz unterhalb ihrer Schulterpartie.

    Sie stand auf, griff nach eben diesem Verband und verließ das Zimmer erst, nachdem sie sich sicherer wurde, dass genug Zeit vergangen war. Mit starrem Blick trat sie durch die Gänge der Heather, verlief sich dabei sogar und fand sich in der Führungskabine - Nennt man das so? - des Schiffes wieder. Jedenfalls gab es da einen Steuerknüppel, neben dem ein Dokument lag, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach dem, was sie so gehört hatte, handelte es sich offenbar um das, was die kleine Leo aus der Funkstation am Strand gefischt hatte. Sie nahm die Papiere also mit. Eine erstklassige Ablenkung wäre das - und lohnen würde es sich auch, sollte sie nicht an der Entschlüsselung des Codes scheitern.

    So fand sie schließlich doch das Deck und sah sich nach einem geeigneten, ruhigen, aber luftigen Platz um, an dem sie sich um den Bericht kümmern könnte, dessen Inhalt bereits teilweise offenbart war.

    "Basis Yukiyama wurde aufgegeben. Neuer Stützpunkt wurde Laohouto. Nehmen Verfolung auf. Mannstärke in YY stark gefallen. Zivilist FJAF bringt uns nach Yinglou. Weitere Berichte bei Ankunft. Einheit TwilightHope out.", las sie sich selbst leise vor, während sie einige Meter vor sich auf dem Deck Gabriel stehen sah. Neben dem Dokument hielt sie noch immer den Verband in der Hand. Doch sie konnte ihm nicht schon wieder entgegentreten, kurz nachdem er vor ihr geflüchtet war. Und so wandte Shelley sich an die Person, die sie hier von allen am zweitbesten leiden konnte.

    "Lexi!", kündigte sie sich bereits aufdringlich an, etwas zu stürmisch für ihren eigenen Geschmack. "Äh... danke noch mal für den Koffer. Keine Ahnung, ob du es schon gesehen hast, aber... Gabes Hand sieht wieder ganz in Ordnung aus." Ein kurzes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. "Ach, apropos Gabe. Hier, der Verband..." - sie drückte Lexi das Stoffröllchen in die Hände - "... ich muss gerade mal gucken, wegen dem Bericht hier... kannst du das vielleicht Gabriel geben, ich hab das vorhin vergessen!" Sie sprach immer schneller, hastiger. Und dann drehte sie sich ohne Weiteres um und ging weg, bevor die Waffenexpertin die Möglichkeit hatte, zu fragen, warum sie das übernehmen sollte, wenn der Adressat doch gerade mal drei bis vier Meter entfernt stand.

    Shelleys Flucht war schließlich erfolgreich und am Heck der Heather angekommen setzte sie sich an die Reling, richtete den Blick starr auf den Bericht und versuchte, ihn noch weiter zu entschlüsseln. [OOC: AUFGABE BETA]

  18. #38
    Gunther hatte ganze Arbeit geleistet und das bereits herausgefundene Codefragment in unzähligen kleinen Notizen an die Mappe geheftet.
    Genaugenommen hatte Shelley sogar mehr Probleme die Notizen zu entziffern und im Geiste zu dechiffrieren denn die Nachricht selber.
    Probe auf Intelligenz - bestanden!

    Es dauerte abermals geraume Zeit und verursachte ihr Kopfschmerzen, doch schließlich gelang es ihr, die Fragmente zu einem weiteren Stück zusammenzusetzen:

    [quote]"Yinglou stark überlaufen von Z. Alternativroute IndgebYinglou. ML und Hai haben Unmengen chemische Güter nach Y geschafft und zu den Bergen transportiert. Zudem große Mengen medizinisches Gerät. Haben Hinweise. Nun dringender Verdacht. Rücken moren auf L vor. Weiterhin starke Präsenz Z. TwilightHopOut."

    Mit Stolz über die Leistung, doch gemischten Gefühlen betrachtete Shelley ihr Werk. Wissend, dass sie nun deutlich einfacher in Zukunft damit würde arbeiten können.
    Shelley: Intelligenz +1

  19. #39
    Voller Stolz über die neu gefundenen Vorräte kehrte Suparman in den Maschinenraum der Luxus-Yacht zurück und begann damit, seine Dosen zu einem kleinen Turm zu stapeln. 8 verschiedene Sorten Dosensuppe! Das war doch mal eine willkommene Abwechslung zum Knäckebrot.
    Danach betrat er wieder das Deck, um nachzusehen, was die anderen machten.

  20. #40
    Autsch.
    So ließen sich die Gefühle und Hauptgedanken des mexikanischen Mädchens am besten beschreiben. Noch nie hatte ihr ihr Kopf so wehgetan wie jetzt. Wenn sie jetzt auch eine Untote war – was sie durchaus für möglich hielt, da war ja dieser Matrosenheini gewesen…- jedenfalls, wenn sie jetzt auch eine war, dann konnte sie eindeutig verstehen, wieso sie alle so schlecht drauf waren. Wenn sich der Schädel anfühlt, als würde drinnen ein Presslufthammer non-stop herumwerkeln, kann man ja nicht anders als vollkommen abzudrehen.
    Und so ein bisschen Hunger hatte sie auch. Eher nach Knäckebrot als nach Menschen, aber das kann ja auch am Sturz liegen, dass sie eine noch etwas (geschmacks)verwirrte Zombiene ist.
    Irgendwie war es, also ob eine große, trübe Käseglocke über sie gestülpt wurde, die das Kind von der Umgebung abschirmte. Alles war unglaublich verschwommen, um sie herum bewegten sich große, wabernde Klumpen hin und her, könnten die Großen sein, oder Zombiekollegen, oder riesige Marshmallows, keine Ahnung. Auf jeden Fall gaben sie manchmal Geräusche von sich, die dumpf an ihr Ohr drangen. Schon etwas gruselig das Ganze.
    Wo war sie eigentlich? Etwas fahrig und verloren grabschte sie hinter sich nach Álvaro, der sich Gott sei Dank noch auf ihrem Rücken befand. Nach ersten Erfühlen hatte er auch keine weiteren Körperteile verloren und sein weiches Fell ließ die Kleine gleich etwas ruhiger in dieser bizarren Situation werden. Es wäre vielleicht sogar ganz interessant, wenn da nicht dies Kopfschmerzen wären.
    Während sie so umherging (oder eher torkelte), kam aus der Geräuschsuppe etwas bei ihr an, dass sich wie „Léo, Léo“ anhörte. Das war ihr Name- oder war, ob Untote Namen haben, wusste sie jetzt nicht sooo genau. Jedenfalls kam das von einer Art siamesischer Klumpen, der sich kurz darauf wegbewegte. Irgendwas musste er, sie, es ja von ihr gewollt haben, also folgte sie, so gut es ging. Wahrscheinlich war sie auf einem Boot. Ob es nun der Delfin oder das war, mit dem sie schon die ganze Zeit geschippert waren, konnte sie nicht wirklich sagen, aber auf jeden Fall, dass sie sich bis eben auf dem Boot befunden hatte und nun hineinging, weil es …unwindiger wurde. Als der siamesische Klumpen anhielt, gab die eine Hälfte etwas von sich, was Léo vage als „Setzen“ deutete, einen Moment nach der Bedeutung dieses Wortes im Kopf kramte und währenddessen mit ansah, wie die andere Hälfte sich löste und auf etwas… setzte. Achso, genau. Dann machte sie das am besten auch mal.
    Die erste Hälfte kam ganz nah zu ihr heran, die Konturen wurde etwas klarer und das Kind erkannte sie als Mensch- eine von der Schiffsgruppe- vielleicht.
    Dann gab die klumpige Menschenfrau wieder was von sich, dass nicht freundlich klang. Doch interessanter als herauszufinden, was sie genau sagte, fand das Mädchen eigentlich, dass ihr Gegenüber beim Reden total rosa wurde. Wie machte sie das nur?
    Es wurde nass an ihrer einen Seite, dann blendete etwas ihre Augen, dann wurde die Frau-Klumpine wieder enorm rosa. Angestrengt gaffte sie sie an, bis sich der Geräuschbatzen zu etwas wie: "Ins Bett, Leo! Ruhe, Sonnenbrille, nicht anstrengen! Und jetzt raus hier, okay?"
    Und damit wurde die Redselige und Farbenändernde wieder weiß mit braun am oberen Ende. Die hintere Hälfte des Gesagten verstand sie automatisch, nickte und erhob sich.
    “Muchas Gracias…Disculpe… Adios.“
    Bedanken, entschuldigen und verabschieden. Zwar wusste sie nicht warum, aber irgendetwas in ihr wusste, dass das eine allumfassende Aussage war, um auf wirklich alles zu reagieren. Denn was hier gerade passiert war, vermochte sie beim besten Willen nicht zu verstehen.
    Langsam ging sie auf das dunkle Rechteck zu und hindurch, als es sich nicht als Hindernis herausstellte.
    An der Wand entlang taumelte sie zurück nach oben- hoffentlich- und machte sich dabei so gut es ging Gedanken um den ersten Teil der rosaroten Botschaft, die sie mitbekommen hatte.
    Ins Bett. Keine Ahnung, irgendwas schönes, weiches.
    Léo. Ihr Name, kein Problem.
    Ruhe. Auch ein Rätsel.
    Sonnenbrille. Máma. Gucci. Geschenk an Clover. Keine mehr da. Mist.
    Nicht anstrengen! Schien die wichtigste Sache gewesen zu sein, aber…
    Das Mädchen würde wohl mal einen der anderen Klumpen anreden müssen und schauen, ob da weitergeholfen werden kann. Das war alles absolut nicht normal und in Ordnung, und Léo fühlte sich merkwürdigerweise enorm klein dadurch.
    Als Erstes musste sie sich um das kümmern, was sie definitiv verstanden hatte: Sonnenbrille.
    Ob sie sich eine holen sollte? Einen wirklichen Sinn dahinter sah sie nicht, aber den sah sie gerade bei fast garnichts, also einfach machen.
    Inzwischen war Léo auch wieder auf dem Deck, auf ihren Körper und seine Fähigkeiten waren also noch Verlass.
    Einige Menschenklumpen befanden sich hier, und weil sie nicht wusste, wer davon jetzt eine Sonnebrille hatte, rief sie einfach:
    ¿Gafas ahumadas?
    Halt. Das klang zwar nicht falsch für sie, aber auch nicht nach Sonnenbrille. Zumindest nicht direkt.
    Nochmal.
    Ssse-…ssa…ss- ¿Ga-fas…ahuma-das?
    Das Wort war schon richtig, aber etwas sagte ihr, dass die Klumpen nicht wissen würden, dass sie damit eine Sonnenbrille meinen würde. Was sie aus irgendeinem Grund so nicht sagen konnte.
    Dann anders.
    Was war eine Sonnenbrille nochmal?

    Genau, so ein…Ding. Hier. Augen und so.
    Also bildete das Kind mit den Händen zwei Kreise, die sie sich vor die Augen hielt, rief wieder: ¿Gafas ahumadas? und wiederholte dies nun einige Male, während sie zwischendurch immer wieder ein paar Schritte ging.

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