Erst versuchte sie sich aus der Situation zu ziehen indem sie mitten im Satz aufhörte und David nun dachte das die junge Dame gehen würde. Doch nach kurzer Pause fing Sie erneut an, und diesmal erzählte sie ihm von ihrem Erlebnissen von vor einem Jahr und warum sie Schiffe immer nervös machten. Es klang plausibel vor allem als sie von dem Kreuzfahrtschiff erzählte welches am Ende eine schwimmende Untotenfestung war. Das ließ auch ihn nicht komplett kalt. Alleine die Vorstellung dass exakt dasselbe nur in Verrostetem zustand keine 200 Meter von ihnen weg auf einer Sandbank schwamm, war schon recht gefährlich. Die junge Celinaerzählte immer weiter und David hörte ihr aufmerksam zu. Beobachtete ihre Körperhaltung und Gestik. Sie zitterte, das konnte er eindeutig wahr nehmen, doch tat sie das vor Kälte oder vor der Angst an ihre Erinnerungen? Sollte er da irgendwas tun, sollte er sie aufhalten weiter zu reden? Aber…. Vielleicht hilft es ihr einfach drüber zu reden, wenn sie schon so zittert oder ihren Körper verkrampft bei den Gedanken daran musste die Story für sie traumatisch gewesen sein.

Der Amerikaner unterbrach sie deshalb erst mal nicht und hörte weiter ihren zitterigen Worten zu. Öfters erwähnte sie einen Derek, offensichtlich ihr Freund, oder Lebensgefährte. Während ihrer Erzählungen Musterte er sie immer wieder mit seinen Augen, sie Blickte zu Boden und versuchte wohl keinen direkten Kontakt zu seinigen zu suchen sondern lieber mit dem Boden blicke auszutauschen, auch wenn das Deck des Schiffes sicher nicht zurückschauen würde.
Er konzentrierte sich auf sie, offensichtlich hatte sie größere Probleme als er annahm, fand er sie auf dem Balkon in Camp Hope noch als taffe junge Dame aus dem Village die sich auch mit Hole Bewohnern unterhielt, war sie eher eine Person die scheinbar einiges durchgemacht hatte, für ihre vorherigen Lebensumstände. Klar alle hatten etwas durchgemacht, jeder hat Menschen Verloren die er oder sie geliebt hatten, selbst David selber konnte sich da nicht rausreden. Alle auf diesem Schiff hier waren vom selben Schicksal geprägt, aber jetzt wollte er sich nur auf Celinas Erzählung konzentrieren, auch wenn ihn da nicht von den Gedanken abbrachte, das sie Seit dem nicht mehr wusste ob Derek noch lebte oder nicht, selber an seine Schwester denken musste. Sie hatte noch die Chance das er vielleicht in einem anderen Camp oder Flüchtlingslager untergekommen war, aber David… er wusste das seine Schwester nicht mehr zurückkommen würde.

Um nicht ganz abwesend zu wirken oder gar so zu wirken als wenn ihn die Leidensgeschichte der Person vor ihm nicht interessieren würde, gab er immer wieder als bestätigung das er ihr immer noch zuhörte ein bestätigendes „mhhmhh..“ von sich.

Als sie endete, fing sie auch prompt an sich zu entschuldigen das sie ihn so lange mit ihrer Geschichte genervt hatte und sie ihm aufgedrängt hatte.

"E-es tut mir furchtbar L-leid, je-jetzt habe ich Ihnen einfach meine ewig lange Geschichte aufgedrängt! I-ich hoffe, dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gegangen bin oder das nun zu persönlich war."

Sie verstummte kurz

"Apropos... W-wenn es Ihnen nichts ausmacht, d-dürfen Sie mich gerne einfach Celina nennen."

Dann lernen wir uns also doch noch richtig kennen

er lächelte ihr aufmunternd zu

Mein Name ist David, freu mich dich kennen zu lernen Celina!
es war banal das er diese ‚Floskeln sagte, aber er wollte sie zumindest wieder zum lächeln bringen. Denn er wusste wie sie sich fühlen musste.

Und noch was, entschuldige dich bei mir niemals wenn du keinen Fehler gemacht hast. Ich bin froh das mir jemand wie du so sehr vertraut um mir das alles an zu vertrauen. Das erwartet man nicht wenn man grob ein Jahr in einem Zwielichtigen Loch gelebt hat wo keiner dem anderen auch nur 10 Zentimeter vertraut weil alle Angst haben.

Es war einen Moment sehr ruhg, er Blickte sich kurz auf dem Deck um. Die anderen waren ja auch noch da.

Nun, wie gesagt ich danke dir dafür das du mir so weit vertraust.

Er war so schlecht in solchen Konversationen. Zwar konnte er immer gut zu hören aber viel sagen konnte er nie zu den Situationen, außer sie mit seinen eigenen Erfahrungen vergleichen. Aber vielleicht was für Celina auch einfach nur wichtig das ihr jemand zugehört hat. David war jetzt nicht der super Menschenkenner, aber er konnte zumindest Leute grob einschätzen. Doch bei dieser jungen Dame vor ihm war das nicht so, sie ist ein klein wenig zu unberechenbar für ihn entsprechend konnte er sich nur ein Bild von ihr machen über ihre Leidensgeschichte, und da klang es sehr danach das sie nachdem dieser Derek, Hilfe suchen ging, sehr einsam war.

Nach einigen Momenten des Schweigens wollte er die Konversation jetzt nicht einfach durch stummstellen beenden. Vielleicht sollte er ihr das auch einfach jetzt sagen.

Nun, wie ich erzählt habe, eigentlich bin ich Kameratechniker, war in nem Lokalsender von Oklahoma City beschäftigt. Dort hörten wir anfangs von einer Art Tollwut und hatten das auch fast jeden Tag in den Nachrichten, doch irgendwann brauch es auch in Okla-City aus und damit auch die Panik. Scheinbar mutierten alle die an dieser Tollwut litten zu willenlosen fleischhüllen, die man im Grunde nur aus Filmen kannte. Also versuchten wir aus der Stadt zu flüchten. Das heißt, meine jüngere Schwester und ich. Auf einem Highway der keiner mehr war, weil dort alles blockiert durch Autos war die leer standen sich überschlugen und andere Dinge passiert waren, fanden wir nützliche Dinge und, wie wir dachten, eine Überlebende.“ er holte einmal tief Luft und schluckte nochmals. „In einem unachtsamen Moment greift diese Frau meine Schwester und rammt ihr die Finger in den Rücken, nicht tief, aber es musste schmerzhaft gewesen sein. Sie versuchte sich zu befreien, aber es kappte nicht, stattdessen Biss die Alte ihr in den Arm. “ Es fühlte sich an als wenn sich ein gigantischer Felsen in seiner Kehle bildete. Als er darüber nun sprach.
Um es kurz zu machen, ich erlebte diesen verdammten scheiß Verwandlungsprozress mit. Sie wurde ruhiger, ihr Blick wurde glasiger, und später zorniger und … Hungrig, nachts hatte sie schmerzen und Schrie wie verrückt…. Ich…. Hab ich… hab sie ….
Er stoppte apprubt… Gott was tat er da, er machte ihr ja nur noch mehr Angst als sie eh schon auf Schiffen hat.
Ähm… Ent-Entschuldigung, ich wollte dir nicht noch mehr Angst machen… Ich hatte …Das sollte mir als Anführer der Gruppe nicht passieren… es … es tut mir leid

Verdammt, er hatte als jemand der dafür sorgen sollte das die Gruppe sicher ist und keine Angst hatte, geschafft eine junge Dame Anfang 20. Zu verängstigen, zumindest dachte er das in dem Moment, denn zu gut erinnerte er sich an die Körpersprache von ihr als sie ihm ihre Geschichte erzählt hatte.