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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere

  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere

    CGF & Friends präsentieren:

    Spielleitung: Daen und Streicher
    Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii








    Spielplan:
    Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


    Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.

    Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

    Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.

    Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!

    Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.

    In diesem Sinne: Habt Spaß!

  2. #2

    Station 3 – Schiffsfriedhof Luxusdampfer „Navigator oft he seas“
    Startzeit der Station im Spiel: 06. August 2013, nachts, 21:30 – 11. August 2013, Abend, 21:00
    Dauer des Tages in realer Zeit: 27.08. - 29.08. 23:59



    Nahrung der Gruppe: Nicht relevant im Intermezzo
    Ereignisse der Nacht:



    Einleitung:
    Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne waren sie in See gestochen. Kaum das Prudence das Schiff kurzentschlossen „kurzgeschlossen“ hatte, waren auch schon Shelley und der Kämpfer an Bord gesprungen, verfolgt von einer geifernden Horde todbringender Kreaturen. Im verzweifelten und irren Versuch, der Menschen habhaft zu werden, stolperten und schubsten sie sich selbst über die enge Pier wo sie in das Wasser fielen und mit wedelnden Armen untergingen und seltsam kratzende Geräusche erzeugten, wenn ihre abgebrochenen Fingernägel über den Rumpf des Bootes strichen.

    Stotternd und glucksend war der Motor angesprungen und schon bald verschwand die Insel am Horizont. Ein Jahr lang war sie die Heimat der Flüchtlinge gewesen, ein Jahr voller guter wie böser Erinnerungen und nun war auch sie ein Schlachtfeld in einem Krieg, welchen die Untoten zu gewinnen drohten. Das Letzte, das sei von Camp Hope in ihrem Leben je sehen würden, war die tiefschwarze Rauchsäule die sich in den Himmel erhob und Zeugnis über die Vernichtung der Menschen leistete.
    Das Boot selbst war eine sehr schicke, moderne Yacht, locker groß genug für ihre kleine Schar. Die Kombüse war verschwenderisch ausgestattet mit allerlei Vorräten und neben einem sehr großen Zimmer im Heck des Schiffes, welches außerdem ein fast obszön großes Bett hatte, gab es noch sechs kleinere Kabinen mit bequem, doch staubig aussehenden, kleineren zweckdienlichen Betten.

    Jede der kleinen Kabinen verfügte außerdem über einen kleinen leeren Schrank und einem Tisch samt Stuhl. Das große Zimmer konnte nur dem General gehört haben und wie es sich herausstellte, waren die Gerüchte über die heimliche außereheliche Affäre mit der Kommunikationsoffizierin nicht ins Reich der Gerüchte zu verbannen. Es schien wahr, gemessen an den gemeinsamen Fotografien die sich dort fanden.

    Vorne im Bug des Schiffes befand sich ein etwas größerer, gemütlich eingerichteter Aufenthaltsraum mit einem großen Tisch, bequemen Bänken und allerlei Bildern an den Wänden die von einem guten Leben vor dem Krieg erzählten. Dort waren auch zahlreiche Bücher seichter Unterhaltungsliteratur zu finden und außerdem diverse Brettspiele wie sie mit Vorlieber von der älteren Generation gespielt wird, also Rommee, Bridge, Bingo oder Kartenstapel.

    Oben an Deck finden sich zahlreiche bequeme Luxusliegen zum Sonnenbaden, ein wenig an Angelausrüstung und Sonnenmilch in einem feinen Bastkorb. Ebenfalls dort zu finden waren ein paar kleinere Sportgeräte wie kleine Hanteln, Federballschläger mit dazugehörigem Federball und ein Baseball mit Fängerhandschuh.

    Der kleine Maschinenraum war gut gefüllt mit Kanistern voller Sprit und die laufenden Bootsmotoren sorgten außerdem für fast vergessenen Luxus wie Strom und warmes Wasser, doch selbst diese kleinen Errungenschaften konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auf der Flucht waren. Und da nun jeder Ort in dieser verlorenen und hoffnungslosen Welt so gut schien wie jeder Andere, steuerten sie das Boot in Richtung China. Das bisher einzige lesbare Worte in dem gefundenen Vermächtnis der Information, die alle, die sie gehört hatten, so verstört zurückgelassen hatte.





    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Auf dem Boot seid ihr sicher und dank der guten Navigationsinstrumente sollte es möglich sein, das riesige Land China anzusteuern.
    Das Wetter zeigt sich von seiner angenehmsten und besten Seite, sehr sonnig, doch nicht zu heiß.

    Was nun tun, in den vielen langweiligen Stunden auf See?
    WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer EINZIGEN Aufgabe teilnehmen! Die Teilnahme an einer Aufgabe muss in ROT geschrieben werden. Bitte schreibt erst in ROT eure Teilnahme auf wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
    Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.




    Zitat Zitat
    Aufgabe Alpha (Hintergrundwissen)
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Intelligenz
    Hintergrund: Die Krankenakte von Niki konnte geborgen werden. Wer sich anstrengt und einarbeitet, kann vielleicht Etwas herausfinden...
    Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
    Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
    Zitat Zitat
    Aufgabe Beta (Hintergrundwissen Part 1 von 3, verteilt über drei Stationen)
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Intelligenz
    Hintergrund: Der Bericht den Leo aus MOSSAD II hat bergen können, ist nicht in chinesisch geschrieben, es sind einfach nur beliebige Textzeichen in zufälliger Reihenfolge. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick, wäre da nicht der Schlüssel hinten in der Mappe beigefügt. In mühevoller, konzentrationslastiger Kleinstarbeit sollte es problemlos möglich sein die gesamte Meldung zu entschlüsseln, auch wenn dies unzählige Tage in Anspruch nehmen wird
    Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
    Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung

    Nathan Archer: Nathan Archer hat sehr viel Erfahrung im Angeln. Wenn er zwei anderen Personen im Laufe des Zwischenspiels Angeln beibringt, wird für jeden Teilnehmer nach einer bestandenen Glücksprobe der Gruppenvorrat um 2 Zähler erhöht.

    Prudence McAldrin: Prudence hat dem verstorbenen General Vantowers oft aufmerksam zugehört. Wenn du dich auf die Suche machst, kannst du sein zweites, sorgsam vor seiner Frau gehütetes Geheimnis, finden: Seine mit Whiskey, Sherry und Zigarren ausgestattete Minibar. Stilecht hinter einigen Büchern im Aufenthaltsraum.

  3. #3
    Jul lag auf einer der Sonnenliegen an Deck der Heather. Sie hatte ihre Jeans an den Beinen hoch gekrempelt und ließ sich die Abendsonne auf Arme, Beine und Gesicht scheinen. Sie war müde und genoss es, sich endlich einmal ausruhen zu können. Obwohl sie nicht schlief, hatte sie die Augen geschlossen. Zum einen, da sie sonst von der immer noch hellen Sonne geblendet werden würde – leider hatte sie keine Sonnenbrille mehr, da sie diese bereits nach kurzer Zeit im Hole gegen eine Woche warmes Mittagessen eingetauscht hatte; wer konnte da schon nein sagen? – zum anderen um so auszusehen, als ob sie tatsächlich schlafen würde. Sie hoffte, dass eine Weile niemand Lärm machen würde und sie niemand ansprach.

    Sie hatte Glück. Alle schienen nach der Flucht aus dem Museumsdorf erschöpft zu sein. Und glücklich, dass sie es alle heil auf die Yacht geschafft hatten und das Ding sogar tatsächlich ansprang, alle Achtung an die alte McAldrin. Jul döste eine ganze Weile vor sich hin, doch auch als die Sonne endgültig unterging, blieb sie an Deck liegen. Die schlaflose letzte Nacht sowie der nicht weniger anstrengende „Ausflug“ ins Hole zollten ihren Tribut. Sie war ein eingeschlafen.

  4. #4
    Es gehörte nicht viel dazu, zu bemerken, wie schnell ihr Atem ging, wie ihr Herz noch raste und wie langsam die klaren Gedanken in Shelleys Kopf zurückkehrten, die sie daran erinnerten, was sie eben getan hatte. Bevor sie also anfing, vor versammelter Mannschaft zu hyperventilieren, zog sie sich lieber etwas zurück und zwar in eine der kleinen aber - gerade für ihren inzwischen gesunkenen Standard - sehr, sehr feinen Kabinen.

    Dort warf sie den Mantel und den Kittel auf das Bett, richtete ihr Haar, um nicht mehr komplett auszusehen, als wäre sie schon 20 Stunden bei 500 Knoten - oder so - auf dem Deck gestanden. Zum Glück war es auch nach den Anstrengungen so wenig widerspenstig wie eh und je. Private Shengs Tasche hob sie schließlich auf das Bett. Der Staub, der dabei aufgewirbelt wurde, reizte ihre Nase, doch daran war sie durch das Leben im Hole schließlich schon gewöhnt - und das in wesentlich lungenzerstörender Konzentration.

    Nur zu gerne hätte sie den Speer als Andenken an den Sprung noch mitgenommen, doch nachdem sie es über den Felsen geschafft hatte, brachten sie natürlich keine zehn Pferde zurück. Und sie würde wohl auch nichts brauchen, um sich daran zu erinnern. Immerhin den Mantel gab es ja noch und jetzt hatte er wenigstens einen weiteren Sinn; jedes Mal wenn sie ihn ansah, würde sie sicherlich breit grinsen - und das nicht nur, weil er so albern aussah. Es gab Schlechteres.

    Genug nachgedacht!, fand Shelley. Jetzt war es wieder an der Zeit, etwas Sinnvolles zu tun. Und das Erste wäre, herauszufinden, ob in der Tasche wirklich die versprochene Pumpgun lag. So trat sie an das Bett und legte die Finger an den Reißverschluss. Lass es bitte kein Anthrax sein!, hoffte sie als sie eben diesen Reißverschluss aufzog.

  5. #5
    Im Vergleich mit dem ersten Tag im Gemeinschatszentrum wirkte ihre Aktion mit dem Schiff fast noch verrückter. Wieder wurden sie von einer großen Anzahl an Untoten angegriffen, und diesmal lag die Rettung sogar an einem kleinen Mädchen und der uralten Oma. Und … niemand ist gestorben. Sie waren alle noch wohlauf. Wie hatten sie es geschafft? Nathan musste zugegen, dass er bei dem Chaos nicht alzu viel mitbekommen hatte, außer dem Deutschen und dem Inder (er wirkte mal etwas asiatisch) die gemeinsam die Fluten an Monstren aufhielten und ihnen eine Schneise schufen. Auch die mutige Shelley war nicht zu übersehen gewesen, wie sie der Gruppe Zeit verschafft hatte und dann noch rechtzeitig zurück zum Schiff gerannt kam. Alles verlief nach Plan.

    Nicht einmal größere Verletzung hatte irgendjemand erlitten. Es schien wie ein Wunder. Wie lange ihre Glücksträne anhalten würde, konnte niemand sagen. Nun, da sie im auf der Jacht waren hatten sie vorerst ihre Ruhe. Bis sie irgendwo ankommen würden.

    „China“. Das war der einzige Hinweis, den sie bekommen hatten. Nathan wollte schon immer einmal nach China reißen. Natürlich hatte er chinesische Kontakte gehabt. In der heutigen Finanzwelt lief nichts ohne die Kollegen aus Übersee. Aber selber vor Ort war er noch nie gewesen. Tja, komisch unter welchen Vorrausetzungen es wohl stattfinden würde, sein erster Besuch.

    Was war dort los? Waren die Menschen dort etwa unbehelligt? Das konnte Nathan nicht glauben. Eine Milliarde Menschen könnten einer solchen Apokalypse doch niemals standhalten.

    Diese Krankheit breitete sich quasi exponential weiter. Die großen Metropolen mussten inzwischen Friedhöfe sein, nur das die Toten keine Gräber brauchten. Doch mit Sicherheit konnte man das alles nicht wissen. Echte Kommunikation gab es praktisch keine mehr.

    Doch niemand von ihnen kannte eine anderen Ort. Und die Millitärs hatten sich über irgendeine

    Nachricht gefreut, vielleicht Zeichen für menschliches überleben? Es war ein Gambit, doch langewürden sie auf hoher See sowieso nicht überleben. Ein Ziel war besser als keines, Nathan hatte nichts gesagt, als die Truppe sich entschloss nach Fernost aufzubrechen. Er hoffte nur, dass es keine falsche Entscheidung war und fragte sich wohin ihr Weg sie wohl noch bringen würde…

    Nathan versuchte nicht daran zu denken. Er musste etwas finden um die Zeit zu vertreiben, sonst würde er noch verrückt werden. Er sah sich auf dem Schiff um. Seine eigene Angel hatte er leider im Gemeinschaftszentrum zurückgelassen. Bei dem Chaos hatte er sich nicht getraut sie über das Rohr mitzubringen.

    Doch vielleicht gab es ja hier was zu entdecken, auf dem Schiff. Wer immer diese Jacht gehörte, musste ja daran gedacht haben, etwas auf hoher See zu tun.

    So machte sich Nathan auf, auf dem Schiff nach etwas zu suchen, das einer Angel ähnelte
    .

    Geändert von Mivey (27.08.2013 um 15:06 Uhr)

  6. #6
    Shelley öffnete vorsichtig die Tasche, hielt den Atme an und hörte vor dem geistigen Ohr schon die Explosion.
    Zum Vorschein kam...
    ...eine Schrotflinte und klappernd mehrere Patronen, ausreichend Schuss auf jeden Fall für die meisten Kämpfe.

    +2 Kampf zum freien Verteilen.

  7. #7
    YES! Es war wirklich eine Schrotflinte - und einiges an Munition gab es noch dazu. Es wäre auch eine zu schreckliche Ironie gewesen, wenn sie nach dem Ablenkungsmanöver am Strand gestorben wäre, weil dieser Sheng irgendeine Scheiße mit der Tasche angestellt hätte.

    An wen sie die Flinte geben würde, war sofort klar - da brauchte sie keine zwei Sekunden zu überlegen. Nicht nur, dass Lexi wohl die Person war, die am besten etwas damit anfangen würde. Nein - sie war auch die Person, der Shelley vielleicht ihr Leben zu verdanken hatte. Hätte sie sich kurz vor dem Sprung keine Ziele gesetzt... wer weiß, ob sie die nötige Courage gehabt hätte.

    Um nicht mit einer Pumpgun in der Hand über das gesamte Schiff zu laufen, verstaute sie die Waffe vorerst wieder in der Tasche und zog den Reißverschluss zu. Dann verließ sie die Kabine, ließ Mantel und Kittel vorerst zurück, merkte sich aber die Position und stieg hinaus auf das Deck. Es dauerte nicht lange bis sie die zukünftige Schrotflinteneigentümerin gefunden hatte.

    "Hey, Lex!", sagte sie lächelnd und besah sich den Pony der Blondine. "Wie geht's deiner Wunde? Alles cool?" Dann hob sie die Tasche an. "Ach, bevor ich es vergesse. Ich hab ja im Polo...naise-Dorf gefunkt und da war halt ein Flüchtlingsboot, das ich um Hilfe gefragt habe. Naja - und die haben mir das hier da gelassen!" Sie stellte die Tasche vor Lexi auf den Boden, sah sich kurz um, fast etwas verschwörerisch, wie eine Dealerin. Ihr Mantel hätte das Bild wohl noch echter werden lassen.

    Dann öffnete sie den Reißverschluss. "Eine Pump.. äh... also... Schrotflinte. Ach, du weißt ja eh, was das ist. Ich dachte, dass sie bei dir am Besten aufgehoben ist!"

    [OOC: Shelley gibt Schrotflinte an Lexi / Lexi + 2 Kampf]

  8. #8
    Nathan musste gar nicht lange suchen.
    In einem wasserdichten Verschlag an Deck befand sich eine große Kiste mit all den Spielzeugen reicher, gelangweilter Männer und Manager.
    Selbst ein altes Golfset konnte der ehemalige Finanzmanager am Grund der Kiste erkennen, ein paar eingemottete Schläger und dazu die dazugehörigen Bälle.
    Aber noch viel wichtiger und für ihn interessanter waren die drei Angelrouten in sehr gutem Zustand. Vantowers schien ein begeisterter angler gewesen zu sein, war doch eine Angelroute sogar ein echtes Luxusmodell.

  9. #9
    Niki war erleichtert. Noch war niemand gestorben und alle hatten es geschafft. Doch dementsprechend lichtete sich der Essensvorrat der Gruppe. Er bekam leichte Sorgen um das Wohlergehen seiner Kameraden, was ihn zumindest seinen eigenen Hunger vergessen ließ. Er saß ein bisschen herum und sammelte seine Gedanken. Es war viel passiert in so einem kurzen Zeitraum. Doch hatte er zumindest keine großen Verluste gemacht, weil er nicht viel besaß und vorher auch schon nicht viel gemacht hatte.

    "Dir geht's gut?"
    , fragte ihn Dolores aus dem Nichts mit verstärkter Stimme. Sie stand wohl schon vorher da und er hatte sie nicht bemerkt.
    "Äh... was? Uh, ja... ja, alles in Ordnung... i-ich bin froh, mal eine Pause zu haben... hoffentlich passiert hier nichts."
    "Nun, auf dem Wasser sind die Widergänger wohl nicht so gut unterwegs, nehme ich an. Irgendetwas Neues?"
    "N-Neues? Äh... wie meinen... Sie das?"

    Sie deutete mit ihrem Blick auf die Stelle unmittelbar neben ihn. Die Akte... die Krankenakte! Natürlich, das hatte er völlig verplant. Dabei führte er sie schon die ganze Zeit mit sich. Das ganze Chaos um ihm herum ließ wohl keinen Spielraum für solche Angelegenheiten.

    "N-Na klar! M-Meine Krankenakte! I-Ich w-werde sie dann gleich mal lesen [Aufgabe Alpha]​."

  10. #10
    "Somewhere~ Beyond the sea - Somewhere waiting for meeeee~"
    Lexi sang unfassbar beschissen, aber zumindest so leise, dass sonst niemand es hören konnte (hoffte sie wenigstens). Sie mochte Seefahrten, auch wenn sie selbst bisher eher weniger dazu gekommen war in den letzten Jahren. Und die letzte Seefahrt fand in einem Schiff statt, dessen Inneres nach Schweiß, Blut und Füßen stank. So allerdings - das war angenehm. Sie mochte das Sonnendeck, auch wenn sie aus hygienischen (und blasenentleerungstechnischen) Gründen jeden Moment dazu gezwungen war, ins Innere zu spazieren. Aber solange...
    "And watches the ships, that go saaaa-aaaailin'~"

    Diese stille Geräuschkulisse war ohrenbetäubend, aber schön. Nur das Rauschen des Meeres, das Blubbern des Motors, das hier und da entfernt hörbare Geschnatter der anderen - jupp, so konnte es bleiben. Sie wünschte es sich zumindest. Nur faulenzen und darauf hoffen, dass die Piraterie nicht durch diese ganze "doofe Zombiesache" irgendeine Art Aufschwung gewann. Ab und an kurz an Land um Kram zu holen und ZACK zurück aufs Boot. Gute Idee. Aber es war unmöglich - nicht solange er da draußen war. Und solange das Militär wahrscheinlich auf sie Jagd machen würde. Was 'ne Scheiße.
    Wie du's machst, du machst es falsch.
    Gedankenverloren stützte sie sich mit den Ellenbogen auf der Reling ab und schaute hinaus aufs Meer, auf die Sonne die langsam aber sicher Fahrt aufnahm wie das Boot selbst, auf dei Möwen die sich wahrscheinlich einen feuchten Kack für die Situation hier unten interessierten (sollten sie doch) und...
    "Hey, Lex!", ertönte eine vertraute Stimme. Allerdings war die schiere Lautstärke genug, um Lexi kurz zusammenzucken zu lassen vor Schreck. Sie wandte sich um, mit etwas Pipi in den Augen, zugegebenermaßen.
    "Hi, Shelley, äh-Hey! Hi.", stotterte sie und versuchte zumindest, dabei freundlich zu lächeln. Wahrscheinlich sah sie gerade aus wie der Joker.
    "Wie geht's deiner Wunde? Alles cool?"
    "Aye aye, Ma'am. Hehe.", kurz pausierte Lexi, um ein prägnantes "Passt schon." hinterherzuschieben. Erst jetzt bemerkte sie die Sporttasche, die Shelley durch die Gegend schleppte.
    "Ach, bevor ich es vergesse. Ich hab ja im Polo...naise-Dorf gefunkt und da war halt ein Flüchtlingsboot, das ich um Hilfe gefragt habe. Naja - und die haben mir das hier da gelassen!"
    "Aha..." Interessiert beäugte sie die Tasche, als Shelley sie öffnete als würde sie gleich ein Kilo Heroin und drei Tonnen Uran herausfischen. Zumindest schaute sie so verschwörerisch drein, als würde es gleich passieren. Gleich käme der Brennstab. Wir bauen uns ein Atomkraftwerk.
    Dann öffnete Shelley den Reißverschluss und zauberte eine niegelnagelneu ausschauende Remington 870 Shotgun, in der Tasche selbst klimperten einuigee Patronen. Jede Menge Patronen. "Eine Pump.. äh... also... Schrotflinte. Ach, du weißt ja eh, was das ist. [b]Ich dachte, dass sie bei dir am Besten aufgehoben ist!"
    "Du-da-diese, heilige..." Shelley hielt das Teil vor ihre nase als wäre sie ein Köter, den man aus dem Gehege mit 'nem Steak locken wollte. Das Steak war hier eine ihrer absoluten Lieblingswummen damals bei der Polizei. Sie kam sich etwas ertappt vor, so mit offenem Mund und Augen die drohten aus dem Kopf zu schießen. "'ne Remi 870, heilige Scheiße!" Sie freute sich über eine Schrotflinte wie eine 12-jährige über ein Pony als Geburtstagsgeschenk. Und nachdem Lexi Shelley ihr die Waffe fast schon aus der Hand gerupft und nach einigen Sekunden aufgehört hatte, die Waffe an ihre Brust zu drücken wie einen Säugling, merkte sie was genau sie da hielt. Sie fachsimpelte eine Runde:
    "Hm. Wenn ich das so recht betrachte: Vorne am Lauf ein paar Zentimeter abgesägt, aber wenigstens okay geschliffen. Könnte man eventuell etwas ausbessern. Schulterstütze abgesägt, ebenfalls gut geschliffen - das' der Vorteil an Holzverarbeitung: Im Prinzip sägst du nur hier und hier an und ZACK: Pistol Grip. Mal sehen, wie..." Sie legte die Waffe kurz an, achtete vor allem darauf nicht zu "chickenwingen" (was soviel bedeutete wie "Den Ellenbogen zu weit nach außen abspreizen, somit Treffsicherheit verlieren und durch den Rückstoß ggf. Verletzungen am Arm davontragen"), probierte Sicherung, Schaft, Abzug aus. Alles okay. Sie kommentierte jeden Schritt mit einem gegrummelten "Hm.", bevor sie die Waffe wieder in der Sporttasche verschwinden ließ und selbige an sich nahm. Locker ließ sie sie hinter der Schulter hängen, hielt den mit der rechten Hand fest und grinste Shelley an. "Danke. Das' das coolste Nicht-Geburtstagsgeschenk das ich je gekriegt habe. Kommt bestimmt übelst Gangsta wenn ich damit auftauche und Stress mache." Etwas beschämt schaute sie zu Boden - all der Scheiß für sie und sie konnte nichts als Gegenleistung bieten. "Was hätte ich dafür gegeben dir beim Stabhochsprung zuzusehen.", fügte sie hinzu und grinste verschmitzt, bevor sie ihr eine kurze, etwas merkwürdig anmutende Umarmung verpasst und an ihr vorbei ins Innere verschwand.

    "Sorry, ich geh' mal - äh - kurz was erledigen. Bevor's hier gleich ein Unglück gibt."


    2 Jahre zuvor

    [Irgendwo in San Jose, kurz nach Mitternacht, ein Wohnungskomplex etwas außerhalb des Zentrums.

    [klopf klopf klopf an der Wohnungstür 2.04]
    [Aggression in der Stimme] Lexi.
    [klopf klopf klopf]
    Ich weiß, dass du da bist - du hast eben deine verfickte Wäsche aus dem Waschkeller geholt. Und mich ignoriert als du die verdammten Stufen hochgelatscht bist. Ich muss mit dir reden.
    [klopf KLOPF KLOPF]
    Lexi! LEXI, MACH DIE GOTTVERDAMMTE TÜR AUF!
    [er klopft so hart gegen die Tür, fast scheint es er würde sie gleich einreißen]
    KOMM' RAUS UND LASS' UNS ZIVILISIERT DARÜBER REDEN DU ••••••••! Was zum Teufel hast du dir bei der Aktion gedacht, hä? Was-was verfickte Scheiße hast du dir dabei gedacht?
    [Sie lehnt von innen gegen die Tür, am Boden hockend, nur im Bademantel bekleidet, in der Hand die M1911 ihres Vaters]
    Setz' einen Fuß in meine Tür und ich vergesse kurz dass wir verwandt sind.
    Hast du 'ne Ahnung, was dein blödes Geständnis für 'ne Welle gemacht hat, Lex? Weißt du das? Zum Beispiel, dass mir meine gottverdammte Marke abgenommen wurde wegen Behinderung der Justiz, wegen Verleumdung und weil ich vor 'n paar Wochen vorm Richter gelogen habe, ganz nebenbei erwähnt.
    Ich hab' nie darum gebeten, dass du das machst, Axel!
    Weiß ich, deshalb hab ich's gemacht. Auf mich kann man das besser abwälzen als auf die Seargant-Anwärterin. Den verfickten Stolz der Familie...
    Niemand kann was dafür dass du so'n abgefuckter Loser geworden bist der mit halbstarken Affen rumhängt und seinen Scheißlebensunterhalt damit verdient, halbstarke Affen übern Haufen zu schießen!
    Immer noch besser als kleine Kinder, Lexi.
    [eine Minute Stille, die wie eine Stunde scheint]
    Sorry, das... das...
    [deutliches Schluchzen ist innen zu hören]
    F-Fick dich Axel. Verpiss dich einfach.
    Wie kann ich mich jetzt verpissen, Lex? Ich kann nirgendwohin, ich hab' keine verdammte Marke, keine verdammten-Shit, keine Rückendeckung, gar nichts.
    Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
    Es ist dein beschissenes Problem, verdammt! Jetzt mach' die Tür auf bevor ich sie aufmache!
    Was hätte ich tun sollen? Die haben rausgefunden dass die Kugel aus meiner gottverdammten Waffe war!
    Ihnen sagen dass ich dir das Ding abgenommen und 'ne Runde freigedreht habe - kein Plan, verdammt nochmal, sei kreativ! Chief Rogers gibt mir selbst für seine Prostataprobleme die Schuld, eine Sache mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett!
    Ich hab' 'n beschissenes Kind erschossen, verdammt! Ein Kind! Sieben Jahre alt! Und das nur weil sie so 'ne scheiß Wasserpistole in der Hand hatte! Du laberst mich voll mit Kohl und so 'nem Scheiß - sag' mir lieber, wie ich damit leben soll!
    [Funkstille für eine halbe Minute]
    Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
    [Schritte draußen, die sich von der Tür entfernen.]
    [In der Wohnung hört man lautes Schluchzen und bitterliches Weinen.]

    [Esmeralda Szábo, 7 Jahre alt, Todesursache: Blutverlust durch Einschusswunde (Tatwaffe: Beretta 92FS, Dienstwaffe Nr. 201-6565-87-0, zugel. auf: Off. Alexandra Miller) im Oberkörperbereich]
    [Empfohlen werden: intensive psychologische Behandlung nach entsprechendem Gerichtstermin. Mindestdauer der Therapie: 12-15 Monate. Versetzung von Ms. Miller in Waffenkammer, Distrikt 9, Precinct 13. Wenn mögl. Vermeidung von Streifendienst bis Ende d. Therapie]

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (27.08.2013 um 19:05 Uhr)

  11. #11
    Einen halben Tag zuvor...



    Ein oder zwei Stunden war es jetzt her, dass Alice mit ihrer Zeichnung fertig geworden war. Seitdem saß sie mit angewinkelten Knien und dem Block vor ihrem Gesicht mit sich zufrieden lächelnd an die Hütte gelehnt, starrte ihr Werk mit seichtrosanen Wangen an und war in ihrer ganz eigenen Welt versunken. Mittlerweile war es Abend geworden, die anderen hatten sie weitestgehend in Ruhe gelassen, was das Mädchen sehr begrüßte. Sie hatte auf diese ganze Sache eigentlich wenig Lust und dementsprechend ging sie den Anderen bisher so gut es ging aus dem Weg.

    Plötzlich durchstach der Schrei ihres Anführers die Ruhe des Dörfchens, der von jetzt auf gleich verkündete, dass sie von dieser Insel fliehen würden. Alice blieb nicht viel Zeit, die Lage zu analysieren, da waren auch schon alle auf dem Weg zum Strand.

    Unmotiviert, mit einer reichlich unangebrachten Gemächlichkeit packte sie ihren Block in den Rucksack, schulterte diesen und sprintete den Anderen hinterher.
    Überraschenderweise war ein Großteil der Untoten aus dem Weg, ein Umstand, den das ängstliche Mädchen mehr als begrüßte, wem immer das auch zu verdanken war. Ohne größere Probleme gelang Alice auf das kleine Schiff, es war beinahe Nacht, da sie erschöpft an der Reeling zusammensank.

    Au revoir, du elende Insel. Du hast mir keinen Frieden gegeben und mich auch nicht im geringsten vorangebracht. Alles, was ich hier tat, war wertvolle Lebenszeit zu verschwenden... mich treiben zu lassen. Wo es jetzt wohl hingeht?



    Auf dem Schhiff...



    Alice hatte sich bisher nicht von der Reeling wegbewegt. Weniger, weil es ihr hier gefiel oder weil sie nicht konnte, sondern mehr weil sie zu träge, unmotiviert, lustlos war, etwas zu tun. An den sich wandelnden Schatten der Schiffsbauten konnte sie erkennen, dass die Sonne im Begriff war, aufzugehen und ihre Wärme über diese verkommene Welt zu schicken.

    Wortlos stand die Französin auf und drehte sich zur Reeling; der Blick des schier unendlichen, gerade golden schimmernden Ozeans bot sich ihr, auf welchem die Sonne ein sich wandelndes Abbild fand.
    Müde befreite sie ihre Gitanes-Zigaretten aus dem Rucksack und zündete sich eine an.
    "Die Letzté..."

    An eine bestimmte Marke französischer Zigaretten heranzukommen, war selbst im Village kein Zuckerschlecken gewesen. Aber wie sie sich jetzt Neue besorgen sollte, war Alice ein Rätsel. Und ohne würde sie es nicht lange aushalten, das stand fest.

    Aber das hatte Alles Zeit bis später. Jetzt stützte sie sich ersteinmal mit den Armen auf der Reeling ab, zog unter gelegentlichem Husten an ihrem Glimmstengel und starrte auf den Ozean. Eine trügerisch friedliche Stille überdeckte die Atmosphäre, gab den Überlebenden das Gefühl, sich in einer heilen Welt zu befinden. Sie mochte es nicht. Den Anblick, die Stille, die Situation, alles. Sie fühlte sich einfach nur zutiefst unwohl.

    Ich hasse das Meer. Der Anblick macht mich jedes mal furchtbar schwermütig und melancholisch. Besonders die Morgensonne kann ich mir garnicht ansehen...

    Alice mochte das Meer nicht. Sie hatte den Gedanken, dass sein Anblick einen unweigerlich traurig machte. Das mochte dichterisch-versülzt klingen, aber es entsprach der Wahrheit. Zumindest für sie.

    Als sie ihre Zigarette aufgeraucht hatte, überfuhr sie ein weiteres Mal eine große Müdigkeit. Gestern war, wie so oft in jüngster Zeit, ein anstrengender Tag, der ihrem beinahe zierlichen Körper nicht gut bekommen war. Schlurfend machte sie sich auf ins Innere des Schiffes, suchte nach einer möglichst abgelegenen Kabine und wurde fündig. Ohne sich darum zu kümmern, die Tür hinter sich abzuschließen, ließ sie sich auf das scheinbar weiche Einzelbett fallen. Deutlich angenehmer als die Holzliege in dem Dörfchen. Sie schaffte es gerade noch, ihre Spieluhr neben sich aufs Bett zu legen und zu öffnen, bevor sie in einem tiefen Schlaf versank.

    Geändert von Holo (27.08.2013 um 18:02 Uhr)

  12. #12
    Von einer zombieverseuchten Insel zu einem Seelenverkäufer. Vom Regen in die Traufe sozusagen. Alles was Matt mitbekommen hatte, war, dass sich alle so schnell wie möglich aufs offene Meer retten wollten. Naja, die Insel war sicher eh verloren. Auch wenn es schade um die ganze Beute war, die dort sicher noch zu finden war. Normalerweise hatte sich Matt in solchen Situationen immer gut darin erwiesen, Sachen zu besorgen, allerdings erwies sich dieser Kahn als nicht sonderlich ergiebig.

    Irgendwo unten im Maschinenraum hatte Matt Werkzeuge gefunden, die er jetzt auch ganz gut gebrauchen konnte. Er sah sich noch ein bisschen um, in der Hoffnung, irgendwelche Metallstäbe und der gleichen ausfzutreiben, denn für das, was er vorhatte, würden diese sich als äußerst nützlich erweisen. Als er im Maschinenraum nicht fündig werden konnte, suchte er nochmal die restlichen Teile des Schiffes ab und konnte zumindest in einem der Haupträume ein paar Büroklammern auftreiben. Es waren die normalen Büroklammern, nicht diese gummiummantelten Teile, die in allen Farben erstrahlten, einfach nur einfache metalldrähte, die man recht einfach aufbiegen konnte. "Billigzeug. Was würd ich nur für ein paar Haarnadeln geben. Daraus ließe sich einiges gutes machen, aber das hier...naja, hilft wohl nichts."

    Damit gings wieder in den Maschinenraum, in dem der Motor noch immer seine mechanische Melodie von sich gab. Sie hatten ziemliches Glück gehabt, ein bereites Schiff so einfach zu finden. Ein bisschen zu viel Glück, aber naja, man will ja nichts beschreihen. Ein herrenloses voll einsatzfähiges und vor allem vollgetanktes Schiff, perfekt versteckt in einem nahezu unbekannten Teil einer Insel, die voller Zombies ist. Was soll da schon schief gehen?
    Matt kramte die Überreste seines alten zerbrochenen Dietrichs heraus, nahm sich eine kleine Zange und begann die Büroklammern auseinanderzubiegen, um sie zu neuen Dietrichen umzufunktionieren.

  13. #13
    Mit zitternden Fingern klappte Niki die Krankenakte auf und begann zu lesen, seine Augen flogen nur so über das Papier.
    Reichlich uninteressant war der größte Teil, denn sie barg nur Daten, die er selber wusste oder ihn nicht interessierten, wie sein Gewicht, seine Blutgruppe und immer wieder und wiederkehrende Berichte jeden Tag über seinen Gesundheitszustand.

    Probe auf Intelligenz - bestanden!

    Interessant - wenn nicht sogar schockierend - wurde es erst auf dem letzten Blatt, dieses war lose dazugeheftet worden und der gelbliche Zettel schien mit einem schweren Matrixdrucker angefertigt worden zu sein.

    Zitat Zitat
    General Vantowers,
    als eine von fünf verbliebenen Bastionen melde ich mich bei Ihnen mit einem Auftrag vom "Hai."
    An Sie und die anderen Kapitäne geht die Order, weitere Auffangstationen für Flüchtlinge aufzubauen. Die dafür notwendigen Ressourcen werden an Nav.Point Alpha6 abgeholt.
    Wir haben außerdem Freigabe für Operation "Zukunfts-Waise".
    So Sie die Operationsbasis eingerichtet haben, sondieren Sie junge Asiaten ohne familiären Anschluss und separieren diese im künstlichen Tiefschlaf. Bewahren Sie die Patienten gut und bei bester Gesundheit auf.
    Sobald ich Sydney wieder unter Kontrolle gebracht habe, schicke ich Ihnen die Testmittel zur weiteren Verwendung an den Patienten.

    Eine persönliche Anmerkung zur absoluten Verschwiegenheit:
    Helena McAldrin hat sich widerrechtlich von der Truppe entfernt und den Erfolg der Mission zur Befreiung Sydneys gefährdet. Der "Hai" hat sie zum Abschuss freigegeben. Wir wir wissen befindet sich in Ihrem Flüchtlingskonvoi Familienangehörige der McAldrins befinden. Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt.

    Sie werden sehen, in wenigen Wochen ist die Welt wieder sicher.
    Wir bleiben in Kontakt.
    Maddox Leeland

    Geändert von Daen vom Clan (27.08.2013 um 21:51 Uhr)

  14. #14
    Ivan stand am Bug des Schiffes und sah in Fahrtrichtung auf die weite, offene See hinaus. Er lächelte und war äußerst zufrieden, während er sein geputztes Kampfmesser zurück in die Messerscheide unter seinem Mantel gleiten ließ. Mit dem Lappen in seiner Hand und einem Spritzer eines Reinigungsmittels machte er sich nun daran, den Hammer von dem Blut, den feinen Knochenstückchen, dem Blut und den Gehirnteilen der erlegten Untoten zu säubern. Er schüttelte hin und wieder den Lappen über dem Bordrand aus, damit der ganze Dreck über Bord ins Wasser fiel. Auch eine Tube mit Reinigungspaste für die Hände hatte er aufgetan, um seine Hände nach der Waffenpflege zu säubern. Dabei dachte er zurück an die Verteidigung des Steges.

    [Rückblende]
    Ivan stand am Steg mit dem Messer in der Rechten und dem Hammer in der Linken. Die Untoten kamen immer näher an ihn heran geschlurft, während er von seinen Hinterleuten nichts hörte. Dem ersten schlug er mit dem Hammer in den Schädel und stieß das Messer gekonnt links das Brustbein entlang in den Torso, riss beide Waffen heraus und stieß den Untoten zurück, wo dieser um fiel und einige mit sich zu Boden riss. Er blieb regungslos liegen, während andere dahinter versuchten, über die am Boden liegenden zu steigen. Verstand war es nicht, was die Untoten ausmachte, da sie entweder stolperten und ihrerseits übereinander fielen oder seitlich vom Steg hinab ins Wasser stürzten, wo sie sich noch aufrichten konnten, wenn es nicht all zu tief war.

    Ivan konnte seine Stellung recht problemlos halten und drei der Untoten auf die beschriebene Art und Weise außer Gefecht setzen, ehe sein Name von hinten gerufen wurde und er den Steg zurück zum Schiff eilte. Alle waren sie bereits an Bord und er als letzter machte die Quasi-Besatzung komplett. Ein Untoter war ihm gefolgt, der schneller als die anderen zu Fuß unterwegs war, doch mit einem gemeinsamen Kraftakt mit einem anderem Mann war es ein relativ leichtes Unterfangen gewesen, diesem Untoten auf die harte Tour klar zu machen, dass er nicht schwimmen konnte.
    [Ende der Rückblende]


    Der Hammer war inzwischen gesäubert und getrocknet und wanderte an den Gürtel, den Ivan um seine Cargo-Hose trug. Den Lappen seinerseits ließ er in den Eimer mit der angesetzten Reinigungslösung fallen und wusch ihn dort aus, ehe er das Waschwasser ins Meer kippte, nur um frisches Wasser mit einem Eimer und einem Seil an Bord zu holen und seine Hände mit der Reinigungspaste zu säubern. Als er auch das Wasser zurück ins Meer kippte, mit dem er seine Hände abgewaschen hatte, sah er eher zufällig einige Fische im Wasser schwimmen. Tja, es wäre wohl praktisch, wenn sich die Fische einfach so mit einem Eimer und einem Seil fangen ließen. Damals in seiner Kindheit im Ural hatte er Speerfischen gelernt, doch ist das mehr als fünfzig Jahre her und... nun... er hatte sich zu seiner Zeit als Soldat und Söldner anders mit Nahrung versorgt. Außerdem konnte er nicht mit einer Angel umgehen, wenn er denn eine hätte. Doch wer weiß, vielleicht hätte er ja Talent dazu, Fische zu fangen. Sie auszunehmen sollte kein Problem darstellen, das hatte er als Söldner auch öfter einmal gemacht, wenn einer aus der Gruppe Fische gefangen hatte. Und mit dem gesäubertem Messer sollte das auch kein nennenswertes Problem darstellen.

    Doch, so im Nachhinein betrachtet, kam es ihm eigenartig vor, dass das Schiff quasi reisefertig dort angelegt war, voll aufgetankt und bereit zur Abfahrt. Sicher gab es auch in Russland reiche Menschen mit Yachten, die sie auch pflegten, doch war die Yacht quasi ungesichert am Strand und das kam ihm dann doch etwas eigenartig vor. Theoretisch, so glaubte er, hätte so ziemlich jeder mit genügend Fingerspitzengefühl und einem gewissem Talent zum Schleichen sich des Schiffes bemächtigen und das Weite suchen können, Untote hin oder her. Zur Not hätten es zwei oder drei gemeinsam planen und umsetzen können. Auf der anderen Seite war es auch ganz gut so, dass es niemand vor ihnen getan hätte. Was sie wohl als Alternative hätten tun können, wenn das Schiff nicht mehr da gewesen wäre? Nein, daran wollte Ivan nun wirklich nicht denken.

    Die Reise würde sie nach China führen und schon hatte Ivan diesen einen chinesischen Söldner in Erinnerung, diesen Dr. Q. Huaong, mit dem er einige Missionen zu erfüllen hatte und der Ivan schon vier Mal Kugeln aus dem Körper geholt und starke Blutungen gestillt hatte, und das quasi mitten in einem Gefecht, während Ivans Neffe neben ihm in Deckung kniete und Feuerschutz gab, nur um nach der Wundversorgung von Ivan selbst abgelöst zu werden. Was wohl aus Diesem Dr. Huaong geworden war? Ivan wusste nur, dass er etwa einen Monat vor ihm die Söldneragentur verließ und nach China zurück kehrte. Und wie er mit seinen Nahkampfkünsten und Wurfmessern aus dem Nichts heraus den Feind von hinten hoch nahm, während Ivan und die anderen aus der Gruppe von vorn den Feind in Schach hielten und einen nach dem anderen ausschalteten. Waren das noch Zeiten früher. Und jetzt? Wieder dachte er daran, dass es nicht die cleverste Idee war, beim Antritt des Ruhestands die RPK74 abzugeben. Tja, wenigstens das Kampfmesser zu behalten war die richtige Entscheidung. Allerdings wunderte es ihn doch ein wenig, dass er weder die alte Dame, noch das Mädchen gesehen hatte, für die er maßgeblich für Deckung gesorgt hatte. Überlebt hatten sie, das hatte ihnen dieser eine Mann gesagt, mit dem er gemeinsam den Untoten in der See versenkte, doch gesehen hatte er sie nicht. Und verletzt konnten sie auch nicht sein, da kein Untoter durchgekommen war. Nun, vielleicht machte er sich auch nur unnötig sorgen.

    Ivan verschränkte die Arme vor sich und sah in den Abendhimmel vor sich, wo die See noch endlos schien. Er war müde, doch wollte er sich noch nicht zur Ruhe begeben. Auch wenn die See ruhig war fragte er sich, ob denn das, was die Menschen zu Untoten machte, nicht irgendwann auf Tiere über greifen würde. Wenn Untote wirklich tot sind lockte dies sicher irgend welche Aas fressenden Vögel an, die vom Fleich der Toten zehrten. Und diese Vögel wiederum würden ihrerseits zu Untoten werden und diese Seuche weiter verbreiten. Zumindest hielt er diesen Gedanken für halbwegs plausibel. Sein Neffe hatte ihm einmal von einem Kinofilm erzählt, in dem so etwas gezeigt wurde, nur an den Titel konnte er sich nicht erinnern. Irgend etwas mit "Evil" im Titelnamen, doch das war nicht sonderlich wichtig.

    Was wichtig war, war fürs erste ein Plan, wie man denn relativ zeitig an frischen Proviant kommen könnte. Doch das wäre eher etwas für den kommenden Tag. "Я надеюсь, мы создаю его к Китаю" (Ich hoffe, wir schaffen es nach China) murmelte er, mit verschränkten Armen und Blick in Fahrtrichtung des Schiffes, den Abendhimmel betrachtend. Auch, weil Mütterchen Russland - beziehungsweise das, was noch davon übrig war - sich auf dem selben Kontinent befand und dort, sollten er und seine Begleiter Glück haben, er noch reichlich Kontakte zu alten Militärfreunden hatte, die ihm reichlich Gefallen schuldeten.

  15. #15
    Operation "Zukunfts-Waise"? Künstlicher Tiefschlaf? Testmittel? Oh mein Gott. Tatsächlich. Niki hatte es sich fast schon gedacht, und doch ließ ihn die absolute Gewissheit nun es völlig kalt den Rücken runterlaufen.

    "I-Ich... w-wurde benutzt, D-Dolores...", stotterte er sie mit einem richtig geängstigtem Blick an, "W-Was ist, w-wenn ich...?"
    "Immer schön ruhig bleiben, junger Mann", versuchte sie ihn zu beruhigen, "dein Verstand ist in bester Verfassung und dir ist seit sechs Wochen offensichtlich nichts passiert."

    Sie fasste ihn an seinem Oberarm, wo sie sein Zittern bis in den Knochenmarkt spürte. Sie blickte ihn ernsthaft an, er nickte als Antwort und schaute zurück auf die Akte. Dolores war natürlich alles andere als optimistisch, die Realität bot keinen Platz für solches Gedankengut, als dass man sich sorglos aus der Sache rausdenken konnte. Aber das letzte, was sie brauchte, was sie alle nicht brauchten, war die Nachricht über einen potentiell infiziertem Jungen mit anschließender Massenpanik.

    "H-Helena...? M-McAldrin...", erinnerte er sich kurz, "Helena McAldrin i-ist in einen Staatskomplex verwickelt...?"
    "Eine McAldrin? Gib doch mal bitte kurz her, Niki."

    Er übergab ihr ohne Widerworte die Akte. Dolores schien wohl ebenfalls etwas zu wissen. Sie überlegte kurz, ließ aber Niki nichts davon anmerken. Es wirkte für ihn mehr so, als würde sie konzentriert den Text wieder rauf und runterlesen, bis sie plötzlich aufstand.

    "Helena McAldrin... sie muss die Enkelin von Prudence sein..."

    "P-Prudence? D-Die alte Dame? S-Sie ist die Großmutter von Helena?"
    Dolores schaute von ihm weg und setzte zum Gehen an, "Ich muss das kurz der guten alten Frau mal zeigen, Niki."

    Er tappte ihr wie ein Hund hinterher. Sie beide fanden Prudence vorne am Bug, in einem Aufenthaltsraum, wo sie wohl gerade eine kleine Verschnaufspause von den Strapazen einlegte. Das hielt Dolores aber nicht davon ab, sie in ihrer Ruhe zu stören.

    "Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
    "Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend.

    Sie schaute sich dennoch die Akte an. Dolores würde wohl kaum bei irgendeiner Belanglosigkeit sie so stören. Aber was sie las, war nicht gerade erfreulich. Sie hatte schon mit unschönen Nachrichten gerechnet, aber so unschön? Und unerweigerlich wurde die erste unangenehme Frage gestellt, wie kaum zu verhindern war.

    "Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
    "E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."

  16. #16
    Hach, was war das schön. Der Wind streichelte Prudences graue Locken förmlich, das Meer war ganz HERRLICH und die steife Brise machte ihr fast nichts aus - nach diesem Abenteuer würde auch ein Schnupfen sie nicht so schnell umhauen! Aber trotzdem, man konnte nicht vorsichtig genug sein. Der Weg nach China schien klar, zumindest die Instrumente schienen in diesem Schiff zu funktionieren. Anscheinend war auch Vantowers stolz auf diese Instrumente gewesen und hatte das Schiff häufiger einfach machen lassen - zumindest konnte man den Steuerknüppel in einer festen Position einhängen, welche denn den Kurs automatisch hielt. Nicht, dass das so vorgesehen war. Ein Haushaltsgummi war an die Steuerkonsole getackert, und wenn man den Knüppel in diesen Gummi einhing, fuhr die Yacht exakt geradeaus. Prudence trat also einen Schritt zurück, nachdem sie den Kurs (so grob Nordwesten) eingestellt hatte. Na geht doch! dachte sie selbstzufrieden, vollkommen die Tatsache ignorierend, dass sie das Schiff eher durch Zufall "repariert" hatte, als durch ihre mechanischen Kenntnisse. Aber jemand würde aufpassen müssen, dass alles an seiner Position blieb. Vollkommen indiskutabel, dass Prudence hier stehen blieb. Sie musste schließlich auf ihre Gesundheit achten. In der Nähe der Brücke lungerte so ein junger Kerl mit Sonnenbrille herum, den sie schoneinmal an etwas herumschrauben sah. PERFEKT.

    "Sie Da!" rief sie in einer grannymäßig-bestimmenden Tonlage, die nur Großmütter beherrschten. Gunther wandte sich um. "Ja. Sie da!". Prudence humpelte auf ihn zu. Der Kampf mit der Konsole hatte sie wohl doch mitgenommen, als sie es einsehen wollte. Dunkel erinnerte sich Gunther an das Bild der alten Frau, die mit der Rohrzange auf die Steuerkonsole des Schiffs einschlug. Ihm stand die Angst in den Augen. "Junger Mann! Wir brauchen einen tüchtigen Burschen, der das Schiff überwacht. Den Kurs hält. Ich bin der Überzeugung, dass sie das sicher ganz HERVORRAGEND machen werden." Sie packte Gunther am Arm und bugsierte ihn auf den Sitz des Kapitäns. " Mr. ...?" "Ocean. Gunther Ocean. Ocean wie der Ozean. Schiff fahren? Kann ich. Ein Kinderspiel. Ehh, alle paar Minuten mal hochgucken. Wie Autofahren und simsen.". Prudence wusste zwar nicht, was "simsen" war, aber dieser Mann klang überzeugt. "Ich ernenne sie zum Obersteuermann für die nächsten Stunden. Sehen Sie den Steuerknüppel? Der bleibt so. Wenn die...Vorrichtung... nicht hält, dann spannen sie den Knüppel wieder ein. Verstanden?" Prudence wandte sich um. Vielleicht konnte sie in dem Schiff noch etwas finden, mit dem sie sich die nächsten Stunden vertreiben konnte. Das kleine Mädchen von vorhin wollte sicher eine Geschichte hören. Und bei der Gelegenheit etwas über angemessene Umgangsformen hören.

    Im großen Aufenthaltsraum war auch an nichts gespart worden. Auch eine kleine Bibliothek fand sich da. PERFEKT. Also machte sie sich auf die Suche nach einem Märchenbuch, vielleicht auch einem anderen Stück leichter Literatur. Prudence laß sehr gerne die Abenteuer des Outback-Doktors Dr. Steelheart, vor allem seine romantischen Abenteuer...vielleicht würde sie eine Ausgabe der Heftreihe finden, schließlich war auch Heather oft genug auf dem Boot, diese hochnäßige Schnepfe. Wer weiß, was sich sonst noch zwischen den Buchreihen verbarg? Als Prudence die Bibel von ihrem Fleck zog, entdeckte sie dahinter einen Stapel...Nein, das war nicht wahr! Ein Stapel Schmuddelmagazine. Und einen Schalter. Was der wohl tat?

  17. #17
    Als Prudence - selbstredend mit der Selbstverständlichkeit der Weisheit des hohen Alters - den Schalter drückte, hörte sie ein sachtes Summen und zwei der großen Vertäfelungen kamen surrend nach vorne gefahren, drohten gar, die Knie der Granny zu berühren, doch brachte sie sich vorher etwas außer Reichweite.
    Die Arme in die Hüften gestemmt und die Augenbrauen mahnend hochgezogen, blickte sie in die Schublade hinein und kam nicht umhin, das Auftreten des harten Vantowers in einem ganz anderen Licht zu sehen - neben dem wortkargen Sicherheitsfanatiker lebte wohl auch die Seele eines Lebemannes in dem General. Oder lebte, nun, wo ihn mehrere Tonnen Stahl begraben hielten.
    In der Schublade standen sauber aufgereiht mehrere verkorkte Flaschen edlen Weins. Und dazu noch zwei gut gefüllte Flaschen Scotch und eine halbe Flasche Sherry.
    Und am Boden der Schublade gar öbszön teure Cohibazigarren von vor dem Krieg!
    Und dann hatte der General bei ihren abendlichen Spielrunden immer wieder davon gesprochen WIE schwer es nur war an guten Alkohol zu kommen...
    Wie dem auch sei, sie hatte einen kleinen Schatz gefunden.

  18. #18
    Alkohol. Unmengen Alkohol. Oh nein, sie musste dieses Zeug verschwinden lassen, sie wollten nun wirklich nicht mit Quarzern und Alkoholikern zusammensitzen. In diesem Moment traten Dolores und der kleine asiatische Junge, den sie offensichtlich unter ihre Fittiche genommen hatte, zu ihr.



    "Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
    "Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend. Schließlich war sie grade auf einen Anblick gestoßen, der nun wirklich nicht schön war. Nackte, junge Dinger, also wirklich! Und dann noch dieser ganze Alkohol, und Zigarren. Wie die Frau, so der Mann! Was sollte man schon erwarten, es gab wohl GAR keine anständigen Menschen mehr.

    "Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
    "E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."

    Ja. Tatsächlich. Helena McAldrin stand da, schwarz auf...nicht-mehr-ganz-so.weiß. Helena, die Verräterin, wie Sebastien sie nannte. Er hatte wohl auch davon gehört, dass sie sich gegen die Rettungseinheiten gewandt hatte und mehreren unautorisierten Flüchtlingen geholfen hatte, auf eines der Flüchtlingsschiffe zu kommen. Eine pikante Geschichte. Ein einziger Infizierter hätte ausgereicht, ein ganzes Schiff dem Tode zu weihen. Die Gerüchte, nach denen Helena kreischend wie eine Wahnsinnige von einer Mörsergranate zerfetzt wurde, machten im Camp häufiger die Runde und bescherten ihrem Sohn, General McAldrin, einiges an Kopfzerbrechen. Auch, wenn sie sicher maßlos übertrieben waren.

    "Ja. Meine Enkelin IST gestorben" sagte Prudence etwas pikiert und mit Lippen, die so schmal waren wie ein Strich. Ausgerechnet Dolores musste sie darauf ansprechen. Der kleine Junge war also einer dieser fraglichen Flüchtlinge. Am liebsten wollte Prudence gar nicht darüber nachdenken, was Helena getan hatte. Und waren nur die Untaten, von denen sie wusste! Was stand da noch?

    "Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt."

    Natürlich. Ihr Sohn war ein hohes Militärmitglied, enorm angesehen. Was GENAU machte er eigentlich den ganzen Tag ....? Prudence wischte diesen Gedanken schnell weg. Sie würde sich doch nicht von so einer Erbschleicherin und einem dahergelaufenen Jungen verunsichern lassen!

    "Allerdings weiß ich nichts über die Umstände. Oder sonstiges. Ich hoffe nur, dass dieses Kind nicht infiziert ist." Ihr Blick fixierte kurz Niki, der vor Angst zu zittern schien. Oder war das schon die Infektion? "Und was...meine Enkelin angestellt hat, interessiert mich auch nicht." Empört wandte sie sich wieder dem Bücherregal zu, wo sie endlich ein Märchenbuch fand und sich abwandte. Wo war noch gleich das kleine Mädchen? Sie musste hier raus. Dass dabei die Schublade mit dem Alkohol weit aufstehen blieb, war ihr vollkommen entfallen.

    Geändert von Gendrek (27.08.2013 um 22:10 Uhr)

  19. #19
    Das Glück der Gruppe war nur schwer zu greifen. Nachdem sie es schon aus dem Gemeinschaftszentrum schafften ohne jemanden zu verlieren, geschweige denn, dass sich jemand verletzte...
    Nein, es war wirklich ein Wunder, dass sie es alle unbeschadet auf die Yacht schafften. Doch je mehr sie sich von der Insel entfernten, desto unwohler wurde es Gabe. Nicht weil er seekrank wurde, sondern viel mehr... weil die Situation sich nicht unbedingt gebessert hat. Im Gegenteil.
    Auch wenn sie auf dem Schiff definitiv Ruhe vor jeglichen Untoten hatten, so waren sie doch erneut gefangen. Gefangen auf hoher See und das vermutlich auch ohne eine Art von Matrose oder... was auch immer.

    Die Menge verteilte sich schon zu Beginn, die Anstrengung steckte einigen wirklich tief in den Knochen und wenn sie so ähnlich handeln würden wie Gabriel, würden sie sich vermutlich Zeit für sich nehmen.
    Zeit würden sie aber auch genug haben... es gab nicht viel in der Nähe von Wallis und Futuna. Australien war mehr oder weniger überrannt wie Gabe mal hörte. Papua Neuguinea, Indonesien, Philippinen und dann käme bereits das Festland... alles davon würde seine Zeit brauchen.
    Tatenlos rumzusitzen wäre allerdings auch reine Verschwendung, er könnte immerhin irgendetwas tun was produktiv wäre.

    So sehr der Franzose den Anblick des Meeres auch genoss, irgendwas zog in auf die Unterdecks wo er letztlich die Kombüse fand.
    "Mhh... pas mal (nicht schlecht)."
    Er schlich ein wenig herum, lief kreuz und quer durch den Raum, schaute sich jede Arbeitsplatte und jeden Schrank an. Hoffentlich gab es hier nicht nur extrem haltbares Dosenfutter und ein paar Werkzeuge...

    Geändert von Gendrek (27.08.2013 um 23:15 Uhr)

  20. #20
    Nathan schnappte sich also die sehr teuer aussehende Angel. Es sah aus als wär es handgefertigt, und praktisch nie benutzt. Vielleicht war es auch nur sehr gut geflegt. Nathan nahm auch ein beiligendes Köderset mit und begab sich hinauf aufs Deck.

    Die Yacht bewegte gemächlich auf ihr Ziel, ein warmer Wind wehte ihm ins Gesicht. Es war das perfekte Wetter fürs Angeln. Er wusste nicht ob sie hier draußen besonders viel fangen würden, aber es war wohl einen Versuch wert. Ein Fisch würde sich schon finden lassen, abgesehen davon tat er dies ja mehr zur Entspannung als zur Produktivität.

    Er befestigte also einen Köder an der Angel und mit einer geübten Bewegung beförderte er sie weit ins Meer, dann saß er sich an einem Schemel, den er vorher hinauf gebracht hatte und begann mit seinem neuen Hobby, dem Angeln.

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