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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere

Baum-Darstellung

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  1. #35
    Kopfhörer aufsetzen. Walkman an. Hose hochziehen.
    "Gott, ich könnte das den ganzen Tag hören.", murmelte Lexi, als sie tänzelnd aus der Toilette kam und per Hüftschwung die Tür hinter sich schloss. Sie schlängelte sich weiterhin zum Takt bewegend durch die engen Korridore, sang unvermittelt den "Doo Da-Wop"-Part mit - ihr egal ob sie sich gerade zum Arsch machte, sie hatte eine Schrotflinte zum dran rumbasteln, ein Bedürfnis nach frischen Klamotten (und die Möglichkeit welche zu kriegen) und zur Abwechslung mal gute Laune. Durch die Kopfhörer peitschte Stevie Wonders Pornoorgel samt Funk-Orchester, die Jackson Five trugen ihren Teil dazu bei - da konnte man fast vergessen, dass derselbe Typ später "I Just Called To Say I Love You" gemacht hatte. Was'n Scheiß.

    "Doo-Da-Wop - hi, gnä' Dame!", funkte sie der alten Schachtel entgegen, die ihr mit grimmigem Gesichtsausdruck entgegen kam. Was wohl ihr für 'ne Nachricht vermittelt worden war? Hm. Egal. Weiter in Richtung irgendeiner Kabine grooven. Sie tat eine kleine Piruette direkt vor dem Raum, aus dem die Omma rausgewatschelt war und merkte nicht, dass ihr Foto mit Axel aus der hinteren Jeanstasche fiel, als sie mit ihrem Hintern die Wand streifte vor lauter Spaß haben. Als es am Boden angekommen war, war sie bereits um die Ecke ge-cripwalk-t und öffnete wahllos irgendeine Kabinentür.

    Tür auf.
    Rein in den Raum.
    Mit Arsch Tür zuwefen.
    Kopfhörer absetzen.
    Walkman aus.
    Spaß haben-Modus ebenfalls aus.
    "Schicke Hütte.", vermerkte sie mit einem Grinsen. Der Raum war klein, aber dennoch recht gut eingerichtet für eine Ein-Personen-Kabine. Nach rechts hin das knapp 1,20 Metr breite und circa 1,80 Meter lange Bett, nach links hin eine Schrankwand, nach vorne hin ein kleiner Schreibtisch samt integriertem Stuhl, direkt unter dem Bullauge, durch das man eine etwas verstaubte Sicht auf das Meer hatte. Schön. Sie wühlte zunächst in der Schublade des Schreibtischs, in dem sie zum einen einige Batterien für den Walkman herausfischen konnte. Dann fiel ihr ein Namenskärtchen auf, auf welchem in weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund "Caroline" stand. Lex zog die rechte Augenbraue nach oben vor Überraschung. Wer war Caroline? Und wozu brauchte Caroline ein Namensschildchen? War Lexi high oder...? Sie fischte eine Liste mit Übersetzungen heraus:

    How can I serve you? - Wie kann ich dienen?
    You may call me...! - Sie können mich ... nennen!
    Another one? (drinks) - Moechten Sie noch einen?


    Die Liste ging immer so weiter. Übersetzungen auf Nazi. Was für ein abgefuckter Scheiß ging auf dieser Yacht ab? Lexi wusste, dass Deutsche irgendwie eine Schwäche für abgedrehte Fetische hatten - so wie Japse. Kein Wunder dass die zusammen versucht hatten, damals die Welt zu unterjochen. Aber wozu brauchte man Sachen wie "Wie kann ich dienen?"?

    Es gab nur eine Möglichkeit, dieses Rätsel zu lösen. Lexis Blick fixierte den Kleiderschrank.
    "Oh, sag' mir nicht..."
    Langsam trat Lexi an den Schrank heran, betrachtete sich selbst kurz in der Spiegeltür. Sie sah unfassbar scheiße aus. Sie brauchte eine Dusche, ein heißes Bad, dazwischen einen Saunabesuch und eine Massage. Alles zusammen. Zum Mitnehmen bitte. Wenn's geht im Bucket, ja. Ein kurzer verstohlener Blick neben den Kleiderschrank offenbarte eine kleine Duschzelle, samt Shampoo und Duschgel auf dem Rand der Duschwanne. Gott, sogar Kur für empfindliche Haare. Fuck, das hier war ein bisschen wie das Paradies. Schnell und ohne groß zu überlegen streifte sich Lexi die Klamotten vom Leibe und hüpfte unter die Dusche. Um Sprit zu sparen, duschte sie nur die ersten paar Minuten warm, um später auf lauwarm und am Ende auf ein bisschen kalt umzuschalten. Rein theoretisch konnte sie sich Zeit nehmen - aber es gab noch Stuff zu tun, Knarren zu ölen, alles mögliche. Allerdings war das gerade für den Moment völlig egal, wo Lexi ihre persönliche Schaumparty schmiss und dabei noch einen Stevie Wonder-Song scheiße vor sich hinsang. Very superstitious, indeed.

    Immer noch sehr nackt und sehr nass nach dem Duschgang hüpfte Lexi quer durch das Zimmer, auf der Suche nach etwas handtuchartigem um sich abzutrocknen. Sie öffnete die linke der drei Türen des Kleiderschranks und vóila - oben lagen die flauschigen weißen Frottee-Duschtücher. Schnell schnappte sie sich eines davon und rubbelte das Wasser vom Körper, was für Außenstehende wahrscheinlich irgendwie lustig aussehen musste. Kurz betrachtee sie sich im spiegel: Die nassen Haare fielen schulterlang zur Seite, offenbarten die kantigen Züge des Gesichts. Mit ihren stahlgrau-blauen Augen musterte sie ihr Spiegelbild vorsichtig: Mann, sie musste dringend wieder Sport machen, hier und da war etwas Babyspeck an der Hüfte zu erkennen - und war ihr Arsch irgendwie größer geworden, oder sah das nur so aus weil die Yacht schon länger nicht mehr benutzt war und entsprechend der Spiegel über die Jahre an, äh, Konsistenz verloren hatte?

    Ja, bestimmt letzteres.

    Die mittlere Tür flog auf. Alltagsklamotten, allesamt in Lexis Größe. Sie tauschte das olivgrüne T-Shirt ein gegen ein ordinäres weißes Tanktop, tauschte entsprechend die Unterwäsche ein gegen bequemen weißen Slip samt bequemen weißen B-Cup-BH und verstaute die nun ausgetauschtes Klamotten in ihrer immer voller werdenen Tasche. "Gott, ich brauch' 'ne größere Tasche...", murmelte sie leise vor sich hin, bis ihr einfiel, dass der Schrank drei Türen hatte. Langsam wanderte der Blick von der vollgestopften Tasche zur rechten Tür. Ebenso langsam näherte sich ihre Hand dem Türknauf, drehte ihn, rupfte förmlich die Tür auf und...

    Ein keckes Grinsen lag auf ihrem Gesicht. Scheiße, wenn nicht jetzt...

    Und plötzlich wurde ihr klar, warum sie nie nie nie nie niemals jemals ever professionelle Haushälterin werden wollte. Ob die ständig so einen engen, unbequemen Scheißfummel tragen mussten? Nichts gegen Kleider oder so zu besonderen Anlässen - aber den ganzen Tag ey?
    "Oh mein Gott....", purzelte es aus ihr heraus als sie sich im spiegel betrachtete. Dieses typische schwarz-weiße Hausmädchen-Kostüm ließ zwar irgendwie ihre Tailie schlanker und ihre Oberweite üppiger wirken - aber sonst war das Teil absolut unkomfortabel. Wenn in diesem Moment ein Zombie kommen würde... Aber irgendwie war es eigentlich auch gar nicht mal so unsexy. Klar, es war irgendwie etwas billig, etwas arg knapp vom Rock her, das war alles so dick aufgetragen - aber sie konnte verstehen, warum Deutsche das cool finden würden.
    "Kánn isch íhnen eine Cock-e-tail-e bringèn, Monsieur?", stammelte sie mit dem schrecklichsten französischen Akzent seit Jerry Lewis, formte halb-verführerisch die Lippen zum Schmollmund. Hey, mit etwas Make-Up würde das schon was hermachen. Aber so war es irgendwie nur schöner Eskapismus, eine kleine Flucht vor sich selbst. Vor allem, als sie ihr Spiegelbild mit der Schrotflinte bedrohte und es anpöbelte: "Quatschst du mich an? Laberst du mich dumm an, huh?", ruckartig zog sie die Schrotflinte von unterm Rock hervor und lud durch (obwohl das Magazin leer war), "Was sagst du jetzt, hä? Hast nicht damit gerechnet dass ich ohne die hier nie aus dem Haus gehe, huh? Soll ich dir'n Puzzle ins Gesicht schießen oder was? Ich mach's, ich schwör puto, ich bin...!"
    Leise surrte etwas über ihr, dann knackte irgendwo im Raum ein Lautsprecher.

    "What's crackin' MC Lexi? Wenn du in die Kamera winkst, wink' ich vielleicht raus."
    "What the shi-Gunther!?", erschrocken ließ Lexi die Schrotflinte fallen und hielt sich beschämt das Dekolleté mit den Händen zu, kreuzte die Beine, alles verkrampfte sich schlagartig in ihrem Körper - hauptsache er hatte nicht allzu klare Einsichten in... alles halt.
    "Ja ja, durch die systemathische Analyse meiner Umgebung bin ich eben zufällig über diese Videoüberwachungsvideoeinrichtung hier gestolpert und da dachte ich mir dann so plötzlich "Who's that chick? Whos' that bitch? M-hm. Ey. Moment, die kennste!". Wie dem auch sei: Nächster Halt dann Akihabukakka oder was?"
    "Wieviel hast du gesehen?"
    "Nichts explizites, also nicht R-Rated Material, wenn du verstehst. Also eher so PG13-Shit. Also was ich damit meine, also, also - ich hab' deine Titten nicht gesehen."
    "Ich schwör' dir, wenn du nur ein Wort davon den anderen erzählst, wirst du morgen deine Sonnenbrille im Arsch wiederfinden, hast du verstanden?", drohend streckte sie ihren Zeigefinger in Richtung der Kamera aus (ohne aber aus ihrer völlig verkrampften Haltung zu kommen). Dass sie eine blöde Kamera bedrohte, wurde ihr in dem Moment irgendwie nicht klar.
    "Ich möchte dies so gut wie es nur irgend möglich ist vermeiden. Entsprechend kommen wir nun zum Zweck dieser Korrespondenz." Er legte eine dramatische Pause ein. "Mir ist langweilig. Kommste hoch? "Wer bin ich?" zocken?"
    Lexi überlegte kurz - vielleicht war etwas Gesellschaft besser, als sich im Spiegel zu bedrohen und alberne Klamotten anzuziehen als wäre sie 14. "Gerne, klar, kein Ding! Was ist der Einsatz?"
    "Darüber können wir ja diskutieren wenn du hier oben bist. Auf der Brücke. Also hier oben. Da wo ich bin."

    Ein paar Sekunden Pause.

    "Und vergiss mal nicht wo du das Maid-Kostüm hingel-"

    In dem Moment flog Nathans Dolch in den Lautsprecher, der ein kurzes Knarzen von sich gab und dann unter Funkensprühen endgültig verstarb. Kurz danach landete Lexis Duschtuch über die Kameralinse. Sie traute Ocean nichts allzu furchtbares zu - aber sich unbeobachtet umziehen war ihr dann doch lieber als noch mehr Risiken einzugehen.

    Neue Klamotte an. Alte Jeans über neue Unterwäsche. Taschen schnappen. Das Hausmädchen-Outfit ließ sie ausgebreitet auf dem Bett liegen - hoffentlich würde sie es nach der furchtbaren Spielrunde gegen Gunther nicht brauchen.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (28.08.2013 um 11:09 Uhr)

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