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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Somewhere~ Beyond the sea - Somewhere waiting for meeeee~"
    Lexi sang unfassbar beschissen, aber zumindest so leise, dass sonst niemand es hören konnte (hoffte sie wenigstens). Sie mochte Seefahrten, auch wenn sie selbst bisher eher weniger dazu gekommen war in den letzten Jahren. Und die letzte Seefahrt fand in einem Schiff statt, dessen Inneres nach Schweiß, Blut und Füßen stank. So allerdings - das war angenehm. Sie mochte das Sonnendeck, auch wenn sie aus hygienischen (und blasenentleerungstechnischen) Gründen jeden Moment dazu gezwungen war, ins Innere zu spazieren. Aber solange...
    "And watches the ships, that go saaaa-aaaailin'~"

    Diese stille Geräuschkulisse war ohrenbetäubend, aber schön. Nur das Rauschen des Meeres, das Blubbern des Motors, das hier und da entfernt hörbare Geschnatter der anderen - jupp, so konnte es bleiben. Sie wünschte es sich zumindest. Nur faulenzen und darauf hoffen, dass die Piraterie nicht durch diese ganze "doofe Zombiesache" irgendeine Art Aufschwung gewann. Ab und an kurz an Land um Kram zu holen und ZACK zurück aufs Boot. Gute Idee. Aber es war unmöglich - nicht solange er da draußen war. Und solange das Militär wahrscheinlich auf sie Jagd machen würde. Was 'ne Scheiße.
    Wie du's machst, du machst es falsch.
    Gedankenverloren stützte sie sich mit den Ellenbogen auf der Reling ab und schaute hinaus aufs Meer, auf die Sonne die langsam aber sicher Fahrt aufnahm wie das Boot selbst, auf dei Möwen die sich wahrscheinlich einen feuchten Kack für die Situation hier unten interessierten (sollten sie doch) und...
    "Hey, Lex!", ertönte eine vertraute Stimme. Allerdings war die schiere Lautstärke genug, um Lexi kurz zusammenzucken zu lassen vor Schreck. Sie wandte sich um, mit etwas Pipi in den Augen, zugegebenermaßen.
    "Hi, Shelley, äh-Hey! Hi.", stotterte sie und versuchte zumindest, dabei freundlich zu lächeln. Wahrscheinlich sah sie gerade aus wie der Joker.
    "Wie geht's deiner Wunde? Alles cool?"
    "Aye aye, Ma'am. Hehe.", kurz pausierte Lexi, um ein prägnantes "Passt schon." hinterherzuschieben. Erst jetzt bemerkte sie die Sporttasche, die Shelley durch die Gegend schleppte.
    "Ach, bevor ich es vergesse. Ich hab ja im Polo...naise-Dorf gefunkt und da war halt ein Flüchtlingsboot, das ich um Hilfe gefragt habe. Naja - und die haben mir das hier da gelassen!"
    "Aha..." Interessiert beäugte sie die Tasche, als Shelley sie öffnete als würde sie gleich ein Kilo Heroin und drei Tonnen Uran herausfischen. Zumindest schaute sie so verschwörerisch drein, als würde es gleich passieren. Gleich käme der Brennstab. Wir bauen uns ein Atomkraftwerk.
    Dann öffnete Shelley den Reißverschluss und zauberte eine niegelnagelneu ausschauende Remington 870 Shotgun, in der Tasche selbst klimperten einuigee Patronen. Jede Menge Patronen. "Eine Pump.. äh... also... Schrotflinte. Ach, du weißt ja eh, was das ist. [b]Ich dachte, dass sie bei dir am Besten aufgehoben ist!"
    "Du-da-diese, heilige..." Shelley hielt das Teil vor ihre nase als wäre sie ein Köter, den man aus dem Gehege mit 'nem Steak locken wollte. Das Steak war hier eine ihrer absoluten Lieblingswummen damals bei der Polizei. Sie kam sich etwas ertappt vor, so mit offenem Mund und Augen die drohten aus dem Kopf zu schießen. "'ne Remi 870, heilige Scheiße!" Sie freute sich über eine Schrotflinte wie eine 12-jährige über ein Pony als Geburtstagsgeschenk. Und nachdem Lexi Shelley ihr die Waffe fast schon aus der Hand gerupft und nach einigen Sekunden aufgehört hatte, die Waffe an ihre Brust zu drücken wie einen Säugling, merkte sie was genau sie da hielt. Sie fachsimpelte eine Runde:
    "Hm. Wenn ich das so recht betrachte: Vorne am Lauf ein paar Zentimeter abgesägt, aber wenigstens okay geschliffen. Könnte man eventuell etwas ausbessern. Schulterstütze abgesägt, ebenfalls gut geschliffen - das' der Vorteil an Holzverarbeitung: Im Prinzip sägst du nur hier und hier an und ZACK: Pistol Grip. Mal sehen, wie..." Sie legte die Waffe kurz an, achtete vor allem darauf nicht zu "chickenwingen" (was soviel bedeutete wie "Den Ellenbogen zu weit nach außen abspreizen, somit Treffsicherheit verlieren und durch den Rückstoß ggf. Verletzungen am Arm davontragen"), probierte Sicherung, Schaft, Abzug aus. Alles okay. Sie kommentierte jeden Schritt mit einem gegrummelten "Hm.", bevor sie die Waffe wieder in der Sporttasche verschwinden ließ und selbige an sich nahm. Locker ließ sie sie hinter der Schulter hängen, hielt den mit der rechten Hand fest und grinste Shelley an. "Danke. Das' das coolste Nicht-Geburtstagsgeschenk das ich je gekriegt habe. Kommt bestimmt übelst Gangsta wenn ich damit auftauche und Stress mache." Etwas beschämt schaute sie zu Boden - all der Scheiß für sie und sie konnte nichts als Gegenleistung bieten. "Was hätte ich dafür gegeben dir beim Stabhochsprung zuzusehen.", fügte sie hinzu und grinste verschmitzt, bevor sie ihr eine kurze, etwas merkwürdig anmutende Umarmung verpasst und an ihr vorbei ins Innere verschwand.

    "Sorry, ich geh' mal - äh - kurz was erledigen. Bevor's hier gleich ein Unglück gibt."


    2 Jahre zuvor

    [Irgendwo in San Jose, kurz nach Mitternacht, ein Wohnungskomplex etwas außerhalb des Zentrums.

    [klopf klopf klopf an der Wohnungstür 2.04]
    [Aggression in der Stimme] Lexi.
    [klopf klopf klopf]
    Ich weiß, dass du da bist - du hast eben deine verfickte Wäsche aus dem Waschkeller geholt. Und mich ignoriert als du die verdammten Stufen hochgelatscht bist. Ich muss mit dir reden.
    [klopf KLOPF KLOPF]
    Lexi! LEXI, MACH DIE GOTTVERDAMMTE TÜR AUF!
    [er klopft so hart gegen die Tür, fast scheint es er würde sie gleich einreißen]
    KOMM' RAUS UND LASS' UNS ZIVILISIERT DARÜBER REDEN DU ••••••••! Was zum Teufel hast du dir bei der Aktion gedacht, hä? Was-was verfickte Scheiße hast du dir dabei gedacht?
    [Sie lehnt von innen gegen die Tür, am Boden hockend, nur im Bademantel bekleidet, in der Hand die M1911 ihres Vaters]
    Setz' einen Fuß in meine Tür und ich vergesse kurz dass wir verwandt sind.
    Hast du 'ne Ahnung, was dein blödes Geständnis für 'ne Welle gemacht hat, Lex? Weißt du das? Zum Beispiel, dass mir meine gottverdammte Marke abgenommen wurde wegen Behinderung der Justiz, wegen Verleumdung und weil ich vor 'n paar Wochen vorm Richter gelogen habe, ganz nebenbei erwähnt.
    Ich hab' nie darum gebeten, dass du das machst, Axel!
    Weiß ich, deshalb hab ich's gemacht. Auf mich kann man das besser abwälzen als auf die Seargant-Anwärterin. Den verfickten Stolz der Familie...
    Niemand kann was dafür dass du so'n abgefuckter Loser geworden bist der mit halbstarken Affen rumhängt und seinen Scheißlebensunterhalt damit verdient, halbstarke Affen übern Haufen zu schießen!
    Immer noch besser als kleine Kinder, Lexi.
    [eine Minute Stille, die wie eine Stunde scheint]
    Sorry, das... das...
    [deutliches Schluchzen ist innen zu hören]
    F-Fick dich Axel. Verpiss dich einfach.
    Wie kann ich mich jetzt verpissen, Lex? Ich kann nirgendwohin, ich hab' keine verdammte Marke, keine verdammten-Shit, keine Rückendeckung, gar nichts.
    Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
    Es ist dein beschissenes Problem, verdammt! Jetzt mach' die Tür auf bevor ich sie aufmache!
    Was hätte ich tun sollen? Die haben rausgefunden dass die Kugel aus meiner gottverdammten Waffe war!
    Ihnen sagen dass ich dir das Ding abgenommen und 'ne Runde freigedreht habe - kein Plan, verdammt nochmal, sei kreativ! Chief Rogers gibt mir selbst für seine Prostataprobleme die Schuld, eine Sache mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett!
    Ich hab' 'n beschissenes Kind erschossen, verdammt! Ein Kind! Sieben Jahre alt! Und das nur weil sie so 'ne scheiß Wasserpistole in der Hand hatte! Du laberst mich voll mit Kohl und so 'nem Scheiß - sag' mir lieber, wie ich damit leben soll!
    [Funkstille für eine halbe Minute]
    Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
    [Schritte draußen, die sich von der Tür entfernen.]
    [In der Wohnung hört man lautes Schluchzen und bitterliches Weinen.]

    [Esmeralda Szábo, 7 Jahre alt, Todesursache: Blutverlust durch Einschusswunde (Tatwaffe: Beretta 92FS, Dienstwaffe Nr. 201-6565-87-0, zugel. auf: Off. Alexandra Miller) im Oberkörperbereich]
    [Empfohlen werden: intensive psychologische Behandlung nach entsprechendem Gerichtstermin. Mindestdauer der Therapie: 12-15 Monate. Versetzung von Ms. Miller in Waffenkammer, Distrikt 9, Precinct 13. Wenn mögl. Vermeidung von Streifendienst bis Ende d. Therapie]

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (27.08.2013 um 18:05 Uhr)

  2. #2
    Einen halben Tag zuvor...



    Ein oder zwei Stunden war es jetzt her, dass Alice mit ihrer Zeichnung fertig geworden war. Seitdem saß sie mit angewinkelten Knien und dem Block vor ihrem Gesicht mit sich zufrieden lächelnd an die Hütte gelehnt, starrte ihr Werk mit seichtrosanen Wangen an und war in ihrer ganz eigenen Welt versunken. Mittlerweile war es Abend geworden, die anderen hatten sie weitestgehend in Ruhe gelassen, was das Mädchen sehr begrüßte. Sie hatte auf diese ganze Sache eigentlich wenig Lust und dementsprechend ging sie den Anderen bisher so gut es ging aus dem Weg.

    Plötzlich durchstach der Schrei ihres Anführers die Ruhe des Dörfchens, der von jetzt auf gleich verkündete, dass sie von dieser Insel fliehen würden. Alice blieb nicht viel Zeit, die Lage zu analysieren, da waren auch schon alle auf dem Weg zum Strand.

    Unmotiviert, mit einer reichlich unangebrachten Gemächlichkeit packte sie ihren Block in den Rucksack, schulterte diesen und sprintete den Anderen hinterher.
    Überraschenderweise war ein Großteil der Untoten aus dem Weg, ein Umstand, den das ängstliche Mädchen mehr als begrüßte, wem immer das auch zu verdanken war. Ohne größere Probleme gelang Alice auf das kleine Schiff, es war beinahe Nacht, da sie erschöpft an der Reeling zusammensank.

    Au revoir, du elende Insel. Du hast mir keinen Frieden gegeben und mich auch nicht im geringsten vorangebracht. Alles, was ich hier tat, war wertvolle Lebenszeit zu verschwenden... mich treiben zu lassen. Wo es jetzt wohl hingeht?



    Auf dem Schhiff...



    Alice hatte sich bisher nicht von der Reeling wegbewegt. Weniger, weil es ihr hier gefiel oder weil sie nicht konnte, sondern mehr weil sie zu träge, unmotiviert, lustlos war, etwas zu tun. An den sich wandelnden Schatten der Schiffsbauten konnte sie erkennen, dass die Sonne im Begriff war, aufzugehen und ihre Wärme über diese verkommene Welt zu schicken.

    Wortlos stand die Französin auf und drehte sich zur Reeling; der Blick des schier unendlichen, gerade golden schimmernden Ozeans bot sich ihr, auf welchem die Sonne ein sich wandelndes Abbild fand.
    Müde befreite sie ihre Gitanes-Zigaretten aus dem Rucksack und zündete sich eine an.
    "Die Letzté..."

    An eine bestimmte Marke französischer Zigaretten heranzukommen, war selbst im Village kein Zuckerschlecken gewesen. Aber wie sie sich jetzt Neue besorgen sollte, war Alice ein Rätsel. Und ohne würde sie es nicht lange aushalten, das stand fest.

    Aber das hatte Alles Zeit bis später. Jetzt stützte sie sich ersteinmal mit den Armen auf der Reeling ab, zog unter gelegentlichem Husten an ihrem Glimmstengel und starrte auf den Ozean. Eine trügerisch friedliche Stille überdeckte die Atmosphäre, gab den Überlebenden das Gefühl, sich in einer heilen Welt zu befinden. Sie mochte es nicht. Den Anblick, die Stille, die Situation, alles. Sie fühlte sich einfach nur zutiefst unwohl.

    Ich hasse das Meer. Der Anblick macht mich jedes mal furchtbar schwermütig und melancholisch. Besonders die Morgensonne kann ich mir garnicht ansehen...

    Alice mochte das Meer nicht. Sie hatte den Gedanken, dass sein Anblick einen unweigerlich traurig machte. Das mochte dichterisch-versülzt klingen, aber es entsprach der Wahrheit. Zumindest für sie.

    Als sie ihre Zigarette aufgeraucht hatte, überfuhr sie ein weiteres Mal eine große Müdigkeit. Gestern war, wie so oft in jüngster Zeit, ein anstrengender Tag, der ihrem beinahe zierlichen Körper nicht gut bekommen war. Schlurfend machte sie sich auf ins Innere des Schiffes, suchte nach einer möglichst abgelegenen Kabine und wurde fündig. Ohne sich darum zu kümmern, die Tür hinter sich abzuschließen, ließ sie sich auf das scheinbar weiche Einzelbett fallen. Deutlich angenehmer als die Holzliege in dem Dörfchen. Sie schaffte es gerade noch, ihre Spieluhr neben sich aufs Bett zu legen und zu öffnen, bevor sie in einem tiefen Schlaf versank.

    Geändert von Holo (27.08.2013 um 17:02 Uhr)

  3. #3
    Von einer zombieverseuchten Insel zu einem Seelenverkäufer. Vom Regen in die Traufe sozusagen. Alles was Matt mitbekommen hatte, war, dass sich alle so schnell wie möglich aufs offene Meer retten wollten. Naja, die Insel war sicher eh verloren. Auch wenn es schade um die ganze Beute war, die dort sicher noch zu finden war. Normalerweise hatte sich Matt in solchen Situationen immer gut darin erwiesen, Sachen zu besorgen, allerdings erwies sich dieser Kahn als nicht sonderlich ergiebig.

    Irgendwo unten im Maschinenraum hatte Matt Werkzeuge gefunden, die er jetzt auch ganz gut gebrauchen konnte. Er sah sich noch ein bisschen um, in der Hoffnung, irgendwelche Metallstäbe und der gleichen ausfzutreiben, denn für das, was er vorhatte, würden diese sich als äußerst nützlich erweisen. Als er im Maschinenraum nicht fündig werden konnte, suchte er nochmal die restlichen Teile des Schiffes ab und konnte zumindest in einem der Haupträume ein paar Büroklammern auftreiben. Es waren die normalen Büroklammern, nicht diese gummiummantelten Teile, die in allen Farben erstrahlten, einfach nur einfache metalldrähte, die man recht einfach aufbiegen konnte. "Billigzeug. Was würd ich nur für ein paar Haarnadeln geben. Daraus ließe sich einiges gutes machen, aber das hier...naja, hilft wohl nichts."

    Damit gings wieder in den Maschinenraum, in dem der Motor noch immer seine mechanische Melodie von sich gab. Sie hatten ziemliches Glück gehabt, ein bereites Schiff so einfach zu finden. Ein bisschen zu viel Glück, aber naja, man will ja nichts beschreihen. Ein herrenloses voll einsatzfähiges und vor allem vollgetanktes Schiff, perfekt versteckt in einem nahezu unbekannten Teil einer Insel, die voller Zombies ist. Was soll da schon schief gehen?
    Matt kramte die Überreste seines alten zerbrochenen Dietrichs heraus, nahm sich eine kleine Zange und begann die Büroklammern auseinanderzubiegen, um sie zu neuen Dietrichen umzufunktionieren.

  4. #4
    Mit zitternden Fingern klappte Niki die Krankenakte auf und begann zu lesen, seine Augen flogen nur so über das Papier.
    Reichlich uninteressant war der größte Teil, denn sie barg nur Daten, die er selber wusste oder ihn nicht interessierten, wie sein Gewicht, seine Blutgruppe und immer wieder und wiederkehrende Berichte jeden Tag über seinen Gesundheitszustand.

    Probe auf Intelligenz - bestanden!

    Interessant - wenn nicht sogar schockierend - wurde es erst auf dem letzten Blatt, dieses war lose dazugeheftet worden und der gelbliche Zettel schien mit einem schweren Matrixdrucker angefertigt worden zu sein.

    Zitat Zitat
    General Vantowers,
    als eine von fünf verbliebenen Bastionen melde ich mich bei Ihnen mit einem Auftrag vom "Hai."
    An Sie und die anderen Kapitäne geht die Order, weitere Auffangstationen für Flüchtlinge aufzubauen. Die dafür notwendigen Ressourcen werden an Nav.Point Alpha6 abgeholt.
    Wir haben außerdem Freigabe für Operation "Zukunfts-Waise".
    So Sie die Operationsbasis eingerichtet haben, sondieren Sie junge Asiaten ohne familiären Anschluss und separieren diese im künstlichen Tiefschlaf. Bewahren Sie die Patienten gut und bei bester Gesundheit auf.
    Sobald ich Sydney wieder unter Kontrolle gebracht habe, schicke ich Ihnen die Testmittel zur weiteren Verwendung an den Patienten.

    Eine persönliche Anmerkung zur absoluten Verschwiegenheit:
    Helena McAldrin hat sich widerrechtlich von der Truppe entfernt und den Erfolg der Mission zur Befreiung Sydneys gefährdet. Der "Hai" hat sie zum Abschuss freigegeben. Wir wir wissen befindet sich in Ihrem Flüchtlingskonvoi Familienangehörige der McAldrins befinden. Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt.

    Sie werden sehen, in wenigen Wochen ist die Welt wieder sicher.
    Wir bleiben in Kontakt.
    Maddox Leeland

    Geändert von Daen vom Clan (27.08.2013 um 20:51 Uhr)

  5. #5
    Ivan stand am Bug des Schiffes und sah in Fahrtrichtung auf die weite, offene See hinaus. Er lächelte und war äußerst zufrieden, während er sein geputztes Kampfmesser zurück in die Messerscheide unter seinem Mantel gleiten ließ. Mit dem Lappen in seiner Hand und einem Spritzer eines Reinigungsmittels machte er sich nun daran, den Hammer von dem Blut, den feinen Knochenstückchen, dem Blut und den Gehirnteilen der erlegten Untoten zu säubern. Er schüttelte hin und wieder den Lappen über dem Bordrand aus, damit der ganze Dreck über Bord ins Wasser fiel. Auch eine Tube mit Reinigungspaste für die Hände hatte er aufgetan, um seine Hände nach der Waffenpflege zu säubern. Dabei dachte er zurück an die Verteidigung des Steges.

    [Rückblende]
    Ivan stand am Steg mit dem Messer in der Rechten und dem Hammer in der Linken. Die Untoten kamen immer näher an ihn heran geschlurft, während er von seinen Hinterleuten nichts hörte. Dem ersten schlug er mit dem Hammer in den Schädel und stieß das Messer gekonnt links das Brustbein entlang in den Torso, riss beide Waffen heraus und stieß den Untoten zurück, wo dieser um fiel und einige mit sich zu Boden riss. Er blieb regungslos liegen, während andere dahinter versuchten, über die am Boden liegenden zu steigen. Verstand war es nicht, was die Untoten ausmachte, da sie entweder stolperten und ihrerseits übereinander fielen oder seitlich vom Steg hinab ins Wasser stürzten, wo sie sich noch aufrichten konnten, wenn es nicht all zu tief war.

    Ivan konnte seine Stellung recht problemlos halten und drei der Untoten auf die beschriebene Art und Weise außer Gefecht setzen, ehe sein Name von hinten gerufen wurde und er den Steg zurück zum Schiff eilte. Alle waren sie bereits an Bord und er als letzter machte die Quasi-Besatzung komplett. Ein Untoter war ihm gefolgt, der schneller als die anderen zu Fuß unterwegs war, doch mit einem gemeinsamen Kraftakt mit einem anderem Mann war es ein relativ leichtes Unterfangen gewesen, diesem Untoten auf die harte Tour klar zu machen, dass er nicht schwimmen konnte.
    [Ende der Rückblende]


    Der Hammer war inzwischen gesäubert und getrocknet und wanderte an den Gürtel, den Ivan um seine Cargo-Hose trug. Den Lappen seinerseits ließ er in den Eimer mit der angesetzten Reinigungslösung fallen und wusch ihn dort aus, ehe er das Waschwasser ins Meer kippte, nur um frisches Wasser mit einem Eimer und einem Seil an Bord zu holen und seine Hände mit der Reinigungspaste zu säubern. Als er auch das Wasser zurück ins Meer kippte, mit dem er seine Hände abgewaschen hatte, sah er eher zufällig einige Fische im Wasser schwimmen. Tja, es wäre wohl praktisch, wenn sich die Fische einfach so mit einem Eimer und einem Seil fangen ließen. Damals in seiner Kindheit im Ural hatte er Speerfischen gelernt, doch ist das mehr als fünfzig Jahre her und... nun... er hatte sich zu seiner Zeit als Soldat und Söldner anders mit Nahrung versorgt. Außerdem konnte er nicht mit einer Angel umgehen, wenn er denn eine hätte. Doch wer weiß, vielleicht hätte er ja Talent dazu, Fische zu fangen. Sie auszunehmen sollte kein Problem darstellen, das hatte er als Söldner auch öfter einmal gemacht, wenn einer aus der Gruppe Fische gefangen hatte. Und mit dem gesäubertem Messer sollte das auch kein nennenswertes Problem darstellen.

    Doch, so im Nachhinein betrachtet, kam es ihm eigenartig vor, dass das Schiff quasi reisefertig dort angelegt war, voll aufgetankt und bereit zur Abfahrt. Sicher gab es auch in Russland reiche Menschen mit Yachten, die sie auch pflegten, doch war die Yacht quasi ungesichert am Strand und das kam ihm dann doch etwas eigenartig vor. Theoretisch, so glaubte er, hätte so ziemlich jeder mit genügend Fingerspitzengefühl und einem gewissem Talent zum Schleichen sich des Schiffes bemächtigen und das Weite suchen können, Untote hin oder her. Zur Not hätten es zwei oder drei gemeinsam planen und umsetzen können. Auf der anderen Seite war es auch ganz gut so, dass es niemand vor ihnen getan hätte. Was sie wohl als Alternative hätten tun können, wenn das Schiff nicht mehr da gewesen wäre? Nein, daran wollte Ivan nun wirklich nicht denken.

    Die Reise würde sie nach China führen und schon hatte Ivan diesen einen chinesischen Söldner in Erinnerung, diesen Dr. Q. Huaong, mit dem er einige Missionen zu erfüllen hatte und der Ivan schon vier Mal Kugeln aus dem Körper geholt und starke Blutungen gestillt hatte, und das quasi mitten in einem Gefecht, während Ivans Neffe neben ihm in Deckung kniete und Feuerschutz gab, nur um nach der Wundversorgung von Ivan selbst abgelöst zu werden. Was wohl aus Diesem Dr. Huaong geworden war? Ivan wusste nur, dass er etwa einen Monat vor ihm die Söldneragentur verließ und nach China zurück kehrte. Und wie er mit seinen Nahkampfkünsten und Wurfmessern aus dem Nichts heraus den Feind von hinten hoch nahm, während Ivan und die anderen aus der Gruppe von vorn den Feind in Schach hielten und einen nach dem anderen ausschalteten. Waren das noch Zeiten früher. Und jetzt? Wieder dachte er daran, dass es nicht die cleverste Idee war, beim Antritt des Ruhestands die RPK74 abzugeben. Tja, wenigstens das Kampfmesser zu behalten war die richtige Entscheidung. Allerdings wunderte es ihn doch ein wenig, dass er weder die alte Dame, noch das Mädchen gesehen hatte, für die er maßgeblich für Deckung gesorgt hatte. Überlebt hatten sie, das hatte ihnen dieser eine Mann gesagt, mit dem er gemeinsam den Untoten in der See versenkte, doch gesehen hatte er sie nicht. Und verletzt konnten sie auch nicht sein, da kein Untoter durchgekommen war. Nun, vielleicht machte er sich auch nur unnötig sorgen.

    Ivan verschränkte die Arme vor sich und sah in den Abendhimmel vor sich, wo die See noch endlos schien. Er war müde, doch wollte er sich noch nicht zur Ruhe begeben. Auch wenn die See ruhig war fragte er sich, ob denn das, was die Menschen zu Untoten machte, nicht irgendwann auf Tiere über greifen würde. Wenn Untote wirklich tot sind lockte dies sicher irgend welche Aas fressenden Vögel an, die vom Fleich der Toten zehrten. Und diese Vögel wiederum würden ihrerseits zu Untoten werden und diese Seuche weiter verbreiten. Zumindest hielt er diesen Gedanken für halbwegs plausibel. Sein Neffe hatte ihm einmal von einem Kinofilm erzählt, in dem so etwas gezeigt wurde, nur an den Titel konnte er sich nicht erinnern. Irgend etwas mit "Evil" im Titelnamen, doch das war nicht sonderlich wichtig.

    Was wichtig war, war fürs erste ein Plan, wie man denn relativ zeitig an frischen Proviant kommen könnte. Doch das wäre eher etwas für den kommenden Tag. "Я надеюсь, мы создаю его к Китаю" (Ich hoffe, wir schaffen es nach China) murmelte er, mit verschränkten Armen und Blick in Fahrtrichtung des Schiffes, den Abendhimmel betrachtend. Auch, weil Mütterchen Russland - beziehungsweise das, was noch davon übrig war - sich auf dem selben Kontinent befand und dort, sollten er und seine Begleiter Glück haben, er noch reichlich Kontakte zu alten Militärfreunden hatte, die ihm reichlich Gefallen schuldeten.

  6. #6
    Operation "Zukunfts-Waise"? Künstlicher Tiefschlaf? Testmittel? Oh mein Gott. Tatsächlich. Niki hatte es sich fast schon gedacht, und doch ließ ihn die absolute Gewissheit nun es völlig kalt den Rücken runterlaufen.

    "I-Ich... w-wurde benutzt, D-Dolores...", stotterte er sie mit einem richtig geängstigtem Blick an, "W-Was ist, w-wenn ich...?"
    "Immer schön ruhig bleiben, junger Mann", versuchte sie ihn zu beruhigen, "dein Verstand ist in bester Verfassung und dir ist seit sechs Wochen offensichtlich nichts passiert."

    Sie fasste ihn an seinem Oberarm, wo sie sein Zittern bis in den Knochenmarkt spürte. Sie blickte ihn ernsthaft an, er nickte als Antwort und schaute zurück auf die Akte. Dolores war natürlich alles andere als optimistisch, die Realität bot keinen Platz für solches Gedankengut, als dass man sich sorglos aus der Sache rausdenken konnte. Aber das letzte, was sie brauchte, was sie alle nicht brauchten, war die Nachricht über einen potentiell infiziertem Jungen mit anschließender Massenpanik.

    "H-Helena...? M-McAldrin...", erinnerte er sich kurz, "Helena McAldrin i-ist in einen Staatskomplex verwickelt...?"
    "Eine McAldrin? Gib doch mal bitte kurz her, Niki."

    Er übergab ihr ohne Widerworte die Akte. Dolores schien wohl ebenfalls etwas zu wissen. Sie überlegte kurz, ließ aber Niki nichts davon anmerken. Es wirkte für ihn mehr so, als würde sie konzentriert den Text wieder rauf und runterlesen, bis sie plötzlich aufstand.

    "Helena McAldrin... sie muss die Enkelin von Prudence sein..."

    "P-Prudence? D-Die alte Dame? S-Sie ist die Großmutter von Helena?"
    Dolores schaute von ihm weg und setzte zum Gehen an, "Ich muss das kurz der guten alten Frau mal zeigen, Niki."

    Er tappte ihr wie ein Hund hinterher. Sie beide fanden Prudence vorne am Bug, in einem Aufenthaltsraum, wo sie wohl gerade eine kleine Verschnaufspause von den Strapazen einlegte. Das hielt Dolores aber nicht davon ab, sie in ihrer Ruhe zu stören.

    "Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
    "Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend.

    Sie schaute sich dennoch die Akte an. Dolores würde wohl kaum bei irgendeiner Belanglosigkeit sie so stören. Aber was sie las, war nicht gerade erfreulich. Sie hatte schon mit unschönen Nachrichten gerechnet, aber so unschön? Und unerweigerlich wurde die erste unangenehme Frage gestellt, wie kaum zu verhindern war.

    "Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
    "E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."

  7. #7
    Hach, was war das schön. Der Wind streichelte Prudences graue Locken förmlich, das Meer war ganz HERRLICH und die steife Brise machte ihr fast nichts aus - nach diesem Abenteuer würde auch ein Schnupfen sie nicht so schnell umhauen! Aber trotzdem, man konnte nicht vorsichtig genug sein. Der Weg nach China schien klar, zumindest die Instrumente schienen in diesem Schiff zu funktionieren. Anscheinend war auch Vantowers stolz auf diese Instrumente gewesen und hatte das Schiff häufiger einfach machen lassen - zumindest konnte man den Steuerknüppel in einer festen Position einhängen, welche denn den Kurs automatisch hielt. Nicht, dass das so vorgesehen war. Ein Haushaltsgummi war an die Steuerkonsole getackert, und wenn man den Knüppel in diesen Gummi einhing, fuhr die Yacht exakt geradeaus. Prudence trat also einen Schritt zurück, nachdem sie den Kurs (so grob Nordwesten) eingestellt hatte. Na geht doch! dachte sie selbstzufrieden, vollkommen die Tatsache ignorierend, dass sie das Schiff eher durch Zufall "repariert" hatte, als durch ihre mechanischen Kenntnisse. Aber jemand würde aufpassen müssen, dass alles an seiner Position blieb. Vollkommen indiskutabel, dass Prudence hier stehen blieb. Sie musste schließlich auf ihre Gesundheit achten. In der Nähe der Brücke lungerte so ein junger Kerl mit Sonnenbrille herum, den sie schoneinmal an etwas herumschrauben sah. PERFEKT.

    "Sie Da!" rief sie in einer grannymäßig-bestimmenden Tonlage, die nur Großmütter beherrschten. Gunther wandte sich um. "Ja. Sie da!". Prudence humpelte auf ihn zu. Der Kampf mit der Konsole hatte sie wohl doch mitgenommen, als sie es einsehen wollte. Dunkel erinnerte sich Gunther an das Bild der alten Frau, die mit der Rohrzange auf die Steuerkonsole des Schiffs einschlug. Ihm stand die Angst in den Augen. "Junger Mann! Wir brauchen einen tüchtigen Burschen, der das Schiff überwacht. Den Kurs hält. Ich bin der Überzeugung, dass sie das sicher ganz HERVORRAGEND machen werden." Sie packte Gunther am Arm und bugsierte ihn auf den Sitz des Kapitäns. " Mr. ...?" "Ocean. Gunther Ocean. Ocean wie der Ozean. Schiff fahren? Kann ich. Ein Kinderspiel. Ehh, alle paar Minuten mal hochgucken. Wie Autofahren und simsen.". Prudence wusste zwar nicht, was "simsen" war, aber dieser Mann klang überzeugt. "Ich ernenne sie zum Obersteuermann für die nächsten Stunden. Sehen Sie den Steuerknüppel? Der bleibt so. Wenn die...Vorrichtung... nicht hält, dann spannen sie den Knüppel wieder ein. Verstanden?" Prudence wandte sich um. Vielleicht konnte sie in dem Schiff noch etwas finden, mit dem sie sich die nächsten Stunden vertreiben konnte. Das kleine Mädchen von vorhin wollte sicher eine Geschichte hören. Und bei der Gelegenheit etwas über angemessene Umgangsformen hören.

    Im großen Aufenthaltsraum war auch an nichts gespart worden. Auch eine kleine Bibliothek fand sich da. PERFEKT. Also machte sie sich auf die Suche nach einem Märchenbuch, vielleicht auch einem anderen Stück leichter Literatur. Prudence laß sehr gerne die Abenteuer des Outback-Doktors Dr. Steelheart, vor allem seine romantischen Abenteuer...vielleicht würde sie eine Ausgabe der Heftreihe finden, schließlich war auch Heather oft genug auf dem Boot, diese hochnäßige Schnepfe. Wer weiß, was sich sonst noch zwischen den Buchreihen verbarg? Als Prudence die Bibel von ihrem Fleck zog, entdeckte sie dahinter einen Stapel...Nein, das war nicht wahr! Ein Stapel Schmuddelmagazine. Und einen Schalter. Was der wohl tat?

  8. #8
    Als Prudence - selbstredend mit der Selbstverständlichkeit der Weisheit des hohen Alters - den Schalter drückte, hörte sie ein sachtes Summen und zwei der großen Vertäfelungen kamen surrend nach vorne gefahren, drohten gar, die Knie der Granny zu berühren, doch brachte sie sich vorher etwas außer Reichweite.
    Die Arme in die Hüften gestemmt und die Augenbrauen mahnend hochgezogen, blickte sie in die Schublade hinein und kam nicht umhin, das Auftreten des harten Vantowers in einem ganz anderen Licht zu sehen - neben dem wortkargen Sicherheitsfanatiker lebte wohl auch die Seele eines Lebemannes in dem General. Oder lebte, nun, wo ihn mehrere Tonnen Stahl begraben hielten.
    In der Schublade standen sauber aufgereiht mehrere verkorkte Flaschen edlen Weins. Und dazu noch zwei gut gefüllte Flaschen Scotch und eine halbe Flasche Sherry.
    Und am Boden der Schublade gar öbszön teure Cohibazigarren von vor dem Krieg!
    Und dann hatte der General bei ihren abendlichen Spielrunden immer wieder davon gesprochen WIE schwer es nur war an guten Alkohol zu kommen...
    Wie dem auch sei, sie hatte einen kleinen Schatz gefunden.

  9. #9
    Alkohol. Unmengen Alkohol. Oh nein, sie musste dieses Zeug verschwinden lassen, sie wollten nun wirklich nicht mit Quarzern und Alkoholikern zusammensitzen. In diesem Moment traten Dolores und der kleine asiatische Junge, den sie offensichtlich unter ihre Fittiche genommen hatte, zu ihr.



    "Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
    "Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend. Schließlich war sie grade auf einen Anblick gestoßen, der nun wirklich nicht schön war. Nackte, junge Dinger, also wirklich! Und dann noch dieser ganze Alkohol, und Zigarren. Wie die Frau, so der Mann! Was sollte man schon erwarten, es gab wohl GAR keine anständigen Menschen mehr.

    "Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
    "E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."

    Ja. Tatsächlich. Helena McAldrin stand da, schwarz auf...nicht-mehr-ganz-so.weiß. Helena, die Verräterin, wie Sebastien sie nannte. Er hatte wohl auch davon gehört, dass sie sich gegen die Rettungseinheiten gewandt hatte und mehreren unautorisierten Flüchtlingen geholfen hatte, auf eines der Flüchtlingsschiffe zu kommen. Eine pikante Geschichte. Ein einziger Infizierter hätte ausgereicht, ein ganzes Schiff dem Tode zu weihen. Die Gerüchte, nach denen Helena kreischend wie eine Wahnsinnige von einer Mörsergranate zerfetzt wurde, machten im Camp häufiger die Runde und bescherten ihrem Sohn, General McAldrin, einiges an Kopfzerbrechen. Auch, wenn sie sicher maßlos übertrieben waren.

    "Ja. Meine Enkelin IST gestorben" sagte Prudence etwas pikiert und mit Lippen, die so schmal waren wie ein Strich. Ausgerechnet Dolores musste sie darauf ansprechen. Der kleine Junge war also einer dieser fraglichen Flüchtlinge. Am liebsten wollte Prudence gar nicht darüber nachdenken, was Helena getan hatte. Und waren nur die Untaten, von denen sie wusste! Was stand da noch?

    "Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt."

    Natürlich. Ihr Sohn war ein hohes Militärmitglied, enorm angesehen. Was GENAU machte er eigentlich den ganzen Tag ....? Prudence wischte diesen Gedanken schnell weg. Sie würde sich doch nicht von so einer Erbschleicherin und einem dahergelaufenen Jungen verunsichern lassen!

    "Allerdings weiß ich nichts über die Umstände. Oder sonstiges. Ich hoffe nur, dass dieses Kind nicht infiziert ist." Ihr Blick fixierte kurz Niki, der vor Angst zu zittern schien. Oder war das schon die Infektion? "Und was...meine Enkelin angestellt hat, interessiert mich auch nicht." Empört wandte sie sich wieder dem Bücherregal zu, wo sie endlich ein Märchenbuch fand und sich abwandte. Wo war noch gleich das kleine Mädchen? Sie musste hier raus. Dass dabei die Schublade mit dem Alkohol weit aufstehen blieb, war ihr vollkommen entfallen.

    Geändert von Gendrek (27.08.2013 um 21:10 Uhr)

  10. #10
    Das Glück der Gruppe war nur schwer zu greifen. Nachdem sie es schon aus dem Gemeinschaftszentrum schafften ohne jemanden zu verlieren, geschweige denn, dass sich jemand verletzte...
    Nein, es war wirklich ein Wunder, dass sie es alle unbeschadet auf die Yacht schafften. Doch je mehr sie sich von der Insel entfernten, desto unwohler wurde es Gabe. Nicht weil er seekrank wurde, sondern viel mehr... weil die Situation sich nicht unbedingt gebessert hat. Im Gegenteil.
    Auch wenn sie auf dem Schiff definitiv Ruhe vor jeglichen Untoten hatten, so waren sie doch erneut gefangen. Gefangen auf hoher See und das vermutlich auch ohne eine Art von Matrose oder... was auch immer.

    Die Menge verteilte sich schon zu Beginn, die Anstrengung steckte einigen wirklich tief in den Knochen und wenn sie so ähnlich handeln würden wie Gabriel, würden sie sich vermutlich Zeit für sich nehmen.
    Zeit würden sie aber auch genug haben... es gab nicht viel in der Nähe von Wallis und Futuna. Australien war mehr oder weniger überrannt wie Gabe mal hörte. Papua Neuguinea, Indonesien, Philippinen und dann käme bereits das Festland... alles davon würde seine Zeit brauchen.
    Tatenlos rumzusitzen wäre allerdings auch reine Verschwendung, er könnte immerhin irgendetwas tun was produktiv wäre.

    So sehr der Franzose den Anblick des Meeres auch genoss, irgendwas zog in auf die Unterdecks wo er letztlich die Kombüse fand.
    "Mhh... pas mal (nicht schlecht)."
    Er schlich ein wenig herum, lief kreuz und quer durch den Raum, schaute sich jede Arbeitsplatte und jeden Schrank an. Hoffentlich gab es hier nicht nur extrem haltbares Dosenfutter und ein paar Werkzeuge...

    Geändert von Gendrek (27.08.2013 um 22:15 Uhr)

  11. #11
    Nathan schnappte sich also die sehr teuer aussehende Angel. Es sah aus als wär es handgefertigt, und praktisch nie benutzt. Vielleicht war es auch nur sehr gut geflegt. Nathan nahm auch ein beiligendes Köderset mit und begab sich hinauf aufs Deck.

    Die Yacht bewegte gemächlich auf ihr Ziel, ein warmer Wind wehte ihm ins Gesicht. Es war das perfekte Wetter fürs Angeln. Er wusste nicht ob sie hier draußen besonders viel fangen würden, aber es war wohl einen Versuch wert. Ein Fisch würde sich schon finden lassen, abgesehen davon tat er dies ja mehr zur Entspannung als zur Produktivität.

    Er befestigte also einen Köder an der Angel und mit einer geübten Bewegung beförderte er sie weit ins Meer, dann saß er sich an einem Schemel, den er vorher hinauf gebracht hatte und begann mit seinem neuen Hobby, dem Angeln.

  12. #12
    Gabriel hatte sich schnell einen Überblick über die Küche verschafft und dabei auch unbenutztes Geschirr sowie Küchenutensilien aller Art gefunden.
    Die Vorräte allerdings sahen nach einem kleinen Vermögen aus, ausreichend, eine ganze Armee zu versorgen.
    Doch als Gabriel sich gewahr wurde dass damit 18 Personen zu versorgen wären und Vieles von den Vorräten auch bereits seit eniem Jahr abgelaufen war, stellte sich schnell Ernüchterung ein...
    Vielleicht würde es ihm gelingen ein schmackhaftes Mahl für den ersten Tag zu zaubern, doch die Folgetage würden ohne Frage hart werden.

  13. #13
    Über die Reling gebeugt hatte Léo der nunmehr untoten Insel mit gemischten Gefühlen nachgeblickt, bis der Horizont sie verschluckte. Wie sie auf der Diana II vor so langer Zeit Sydney und auf dem Zigeunerschiff vor nicht ganz so langer Zeit Irland hinterhergeblickt hatte. Letzteres hatte ihr während des fast schon meditativen Zurückblickens mehr als nur einen Stich in der Brustgegend versetzt. Dieser blöder, unüberlegte Sprung… das Einzige, was sie wirklich in ihrem bisherigen Leben bereute- abgesehen vielleicht von kleineren Süßigkeiten-Eskapaden, auf die hier zum Wohle des guten allgemeinen Geschmacks nicht näher eingegangen werden sollen.
    Und doch, auch wenn sie die Zeit auf dieser Vulkaninsel absolut nicht gemocht hatte, die Leute ihr, bis auf die hier dieser kleinen Gruppe (?), alle extrem unangenehm gewesen waren und sie auch wirklich froh war, endlich weg von diesem Ort zu sein- machte das Mädchen der Anblick der immer kleiner werdenden Insel sehr traurig.
    Auch bei Sydney und der grünen Insel waren sie vor den bösen Toten geflohen, aber in beiden Fällen war sie keine Sekunde traurig vom Anblick gewesen.
    Womöglich, weil der Blick nach vorn sie hoffnungsvoller und besser stimmte als der Blick zurück.
    Wahrscheinlich, weil Personen bei ihr gewesen waren, denen sie blind vertraute und die sie wirklich unglaublich lieb hatte.
    Und vielleicht, nur vielleicht, weil sie auf dieser Insel nicht Alles getan hatte, um den Menschen zu finden, der ihr trotz allem am wichtigsten auf dieser Welt war- und sie leise das Gefühl beschlich, das sie ihn niemals wieder sehen wird…

    ¡No! Papa está disponible en algún lugar mirando para mí también, ¡no puedo renunciar! (Nein! Papa ist irgendwo da draußen und sucht auch nach mir, ich darf nicht aufgeben!
    Entschlossen stampfte die Kleine mit dem Fuß auf, woraufhin ihre Knie nachgaben und sie reichlich unästhethisch auf die Planken plumpste. Ihr war garnicht aufgefallen, dass sich ihre Beine und irgendwie generell alles mit einem mal so schwer anfühlte. (Über etwaige Nebenwirkungen oder nicht dauerhaftes Anhalten der Pimpzustände hiesiger polynesischer Massageöle hätte man sie ja ruhig mal aufklären können…)
    … Eso es sólo porque estoy ...cansado...(Das ist nur, weil ich... müde bin...
    Mühsam rappelte sich Léo wieder auf. So sehr hatte sie die Flucht eigentlich gar nicht geschlaucht und es waren seitdem ja auch schon einige Stunden vergangen. Die Sonne war inzwischen, ebenso wie die Insel, hinter dem Horizont verschwunden und sie selbst seit nun über 24 Stunden durchgehend wach. Eine Mütze voll Schlaf kann da sicher nicht schaden.
    Mit Álvaro auf dem Rücken, der Geheimmappe unterm Arm und dem nun einem (vorerst) besseren Zweck zugeführten Glücksköder im Ohr schlurfte sie in das Innere des Bootes, dass sich als Yacht herausgestellt hatte.
    Die ihres Papas* war wohl schöner gewesen, aber man beklagt sich als Kind nicht, vor allem, wenn man einem Monat in einem Loch in einem alten Vulkan gelebt hatte.
    (*Oder besser gesagt ihrer Mama; schließlich hatte Angela Franscisco geschlagene 3 Monate in den Ohren gelegen, dass sein bereits vorhandenes Speedboot nun absolut nicht ausreicht, um eine Dame wie sie gebührend an der Küste Baja Californias zu präsentieren. Mehr als einmal hatte Léo sich vorgestellt, wie, so die Toten von San Diego illegal nach México auswandern, Mama und Abuela mit der Yacht da wegschippern und sich dann den ganzen Tag nur aufregen und gegenseitig wünschen würden, die Andere doch am Pier zurückgelassen zu haben.)
    Es war ungewohnt und doch wunderschön vertraut, nach so langer Zeit mal wieder in so luxeriöser Umgebung zu sein. Wie sich ein Stück längst vergessene welt wieder vor Augen zu führen. Trotz Müdigkeit vor Neugier angestachelt erkundete sie den hinteren Teil des Schiffes, bis ihr etwas Kleines, viereckiges auf dem Boden auffiel. Vorsichtig hob sie auf, was vom Gefühl in ihren Fingern her eine Photographie sein musste. Mit regem Interesse drehte sie das Ding um, um daraufhin direkt in ein ihr durchaus bekanntes Gesicht zu Blicken.
    Ob einer von den Anderen es verloren hatte, oder ob es schon länger hier rumlag?
    Sie hatte keine Ahnung, aber würde es sicherlich nicht so einfach wieder auf den Boden legen.
    Nachdenklich, das Photo in ihrer Hand eindringlich betrachtend, führten Léos Schritte sie weg von den weichen Betten und dem dringend nötigen Schlaf hin zu einer Art Gemeinschaftsraum, in der sich schon einige Leute befanden. Kurz nickend lächelte ihnen das Mädchen fahrig zu und setzte sich dann an eine der Eckbänke an den ausladenden Tisch. Auf den sie die Geheimnismappe legte, denn in Gedanken war sie vollkommen bei dem, was in ihrer andern Hand lag.
    Axel.
    Schon beim ersten Anblick war ihr wieder die Melodie von Laputa in den Sinn gekommen, die sie damals gespielt hatte, als ...
    Sie hätte nicht behaupten können, dass sie ihn besonders gemocht hatte, aber trotzdem war er mit seinem Namen in ihrer Erinnerung geblieben. Vor allem die Begegnungen beim Sumpf und im Hotel, wo sie auch jetzt noch, wenn sie sein Gesicht sah, jedes Mal ein Gefühl des Irgendwo-Reinge-...
    Axel Miller. Lexi Miller.
    Oh... polvo...

  14. #14
    Shelley hatte wohl Recht damit gehabt, Lexi die Schrotflinte anzuvertrauen. Die ehrliche Freude, die Umarmung und vor allem das Fachsimpeln schienen eindeutige Zeichen dafür zu sein, dass die Waffe bei ihr in guten Händen war.

    Noch glücklicher als über die Freude der Blondine war sie aber über die Tatsache, dass sie nun alle Pflichten erledigt hatte - für den Moment jedenfalls. Das bedeutete, sie konnte eine der Duschen benutzen und sich danach ausruhen. Und das hatte sie auch nötig. Beides.

    So verließ sie vorerst das Deck und suchte die Zimmer im Inneren des Schiffes nach Duschkabinen ab, wurde doch recht schnell fündig und... das Wasser war sogar warm. Sie merkte sich den entsprechenden Raum und kehrte etwas später mit ihrer Kleidungstasche zurück, durchsuchte sie nach frischen Sachen und fand auf den ersten Blick zumindest ein Unterwäscheset - und gleich das. Sie fischte das bikini-ähnliche Daisy-Chains aus Elle Macphersons "Intimates"-Reihe heraus. Den süßen, schwarzen Balconette-BH mit den zurückhaltenden, weißen Spitzenverzierungen am Dekolletee und das dazu passende Höschen legte sie dann auf das Bett neben der kleinen Duschkabine, in die sie stieg, nachdem sie sich entkleidet hatte. Shelleys Laune wurde nur noch besser, als sie auf der schmalen Ablage in etwa auf Augenhöhe kleine Fläschchen mit Duschgel, Shampoo UND Conditioner entdeckte, wie es sie oft in Hotels gab. UND noch von Lush. Gott, man konnte über Vantowers und seine Nächsten ja sagen, was man wollte - aber DAS hier war super.

    Nach einer der vielleicht besten Duschen ihres Lebens - Shelley fragte sich für einen Moment sogar, warum die Menschen nicht immer mit Meerwasser duschten, man war ja immerhin schon auf die Idee gekommen, Duschgel mit Meersalz zu verkaufen - stieg sie aus der Kabine, fand ein Handtuch - warum habe ich da nicht vorher nach geguckt? - und trocknete ihre Haut ab, die sich nach dem gefühlten Peeling durch das Meerwasser wirklich angenehm anfühlte. Dann legte sie sich die Unterwäsche an und betrachtete ihr verschwommenes Spiegelbild in der milchig-gläsernen Duschkabinenwand. Sie sah nicht viel, aber was sie sah, gefiel ihr.

    Die Haare mit dem Handtuch hochtoupierend, verließ sie das Zimmer mit der Tasche - die nun ausschließlich mit Schmutzwäsche gefüllt war - und stieg, nach Jasmin duftend, zurück auf das Deck. Klar - ein Bett würde sich super machen. Aber wenn sie schon die Möglichkeit hatte, sich auf einer Luxusjacht zu sonnen, dann würde sie das auch tun. Sie bräuchte nur etwas - ah, perfekt. Irgendwer meinte es wirklich gut mit ihr. Dort neben den Liegen am Vorderdeck des Schiffes lag eine Tube Sonnenmilch in einem Körbchen.

    Shelley setzte sich, cremte ihren Körper nach und nach mit der Milch ein und legte sich dann bäuchlings auf die ungeahnt bequeme Liege, schloss die Augen und spürte die warmen Strahlen der Sonne angenehm auf ihrer Haut, bevor sie einschlief.

    Geändert von MeTa (28.08.2013 um 13:25 Uhr)

  15. #15
    Nathan war schon eine Weile am Angeln. Noch hatte nichts angebissen, aber es war auch das erste Mal, dass er von einer fahrenden Jacht aus etwas fischen wollte, es würde wohl noch etwas länger dauern, bis er etwas zu sich locken konnte. Aber damit hatte er kein Problem. Das war kein Sport bei dem man es eilig haben durfte. Nur der Geduldige würde etwas fangen, Beständigkeit war der richtige Weg.

    Plötzlich hörte er neben sich ein etwas schüchternes. „Hallo Nathan“
    Er drehte sich um. Es war Jul, die Frau mit der er noch am Abend der Schiffsunglücks gesprochen hatte. Es schien wie eine Ewigkeit her, und ihnen beiden konnte man die Strapazen der letzten 3 Tage gut ansehen. Natürlich waren ihr Aussehen nichts im Vergleich zu denen die sich mutig gegen die Zombiemassen gestürtzt hatten, aber spurlos war so etwas an keinem vergangen.

    "Hallo Jul. Schön mal wieder in Ruhe zu reden, es schein so lange her seit dem letzten mal, nicht?"
    , er lächelte ihr entgegen.
    "Wenn du willst, kannst du dich gern neben mir hocken. Unten ", er wies ihr den Weg, " sind noch ein, zwei Sessel, ... und sogar zwei Angeln! Lust es mal auszuprobieren?"

  16. #16
    Mehl, Eier, Zucker, vertrocknete Gurken, schimmelige Pilze, schimmelige Tomaten... leicht pampige Tomaten, Zwei Packungen Reis, Kaviar...
    "Bon sang de bonsoir..."
    Mehrere Dosen Kaviar. Leute im Hole hungern lassen aber sich ordentlich Kaviar reinschaufeln? Aber irgendwie beruhigte ihn das auch, manche Leute aßen Kaviar... Knäckebrot! Knäckebrot soweit das Auge reichen konnte. Ein ganzer Schrank voller verdammten, trockenen, brüchigen, splittrigem Knäckebrot. Gabriel wusste was es die nächsten Wochen zu Essen gab. Knäckebrot mit Aufstrich, Knäckebrot mit Käsepampe, Knäckebrot mit Resten, Knäckebrot als Suppeneinlage, Knäckebrot bis die Gaumen der Passagiere mit Brotsplittern durchzogen waren.
    Hier muss es doch noch irgendwas anderes geben... irgendwas, von Knäckebrot konnte man doch nicht leben. Gabriel riss die weiteren Schränke auf. Töpfe. Pfannen. Besteck. Edles Besteck. Nochmal Töpfe. Dosen. Senf... moment.
    Gabriel ging einen Schritt zurück nach rechts.
    "Dosen... Ravioli und Erbsensuppe mit Speck. Das meiste ist zwar abgelaufen aber..."
    "Eh, Monsieur Gabriel ... eh ... Vous avez sûrement expérience ... avec les femmes, non?"
    Wie? Was?
    "Quelle est la meilleure façon de ... eh ...convaincre une femme ... eh ... m'aimer?"
    Gabriel hatte garnicht gemerkt, dass sich Fritz in die Kombüse geschlichen hatte und sich einfach auf einen Stuhl in seiner Nähe gesetzt hat.
    "Mhh, eine Frau dazu bringen dich zu lieben ist... schwierig. Die Liebe lässt sich nicht erzwingen, aber Beziehungen... naja, die lassen sich auch nicht erzwingen aber man kann Amor unter die Arme greifen."
    Fritz schaute ihn ratlos an. Der Bursche sah aber auch... altbacken aus, kein Wunder, dass er nach Rat suchte.
    "Regel eins. Frauen sind auch nur Menschen. So wie du und ich. Sie kommen von keinem anderen Stern, sie essen, atmen, reden, denken wie wir und machen auch noch andere Dinge... mach dir also keine Illusionen, dass Frauen elfengleiche Gestalten sind, die auf ewig nach Rosenblüten duften."
    Gabe ließ sich nach hinten fallen, stützte sich geschickt an einer Arbeitsplatte ab um sich nicht gleich aufs Gesicht zu legen.
    "Regel zwei. Wenns nicht auf den ersten Blick funktioniert hat, dann versuch eine Freundschaft zu etablieren. Beziehungen haben drei Grundpfeiler. Liebe, Sex und Freundschaft. Erfüllst du zwei, hast du eine Art Beziehung, erfüllst du alle drei, dann hast du im Lotto gewonnen."
    Warum waren alle eigentlich so scharf darauf mit ihm Französisch zu sprechen? Wollten sie ihn beeindrucken?
    "Regel drei. Versuch nichts zu erzwingen. Du solltest zwar nett und freundlich sein und auch immer mal wieder zeigen, dass du sie doch... mehr magst als andere, aber sei nicht zu aufdringlich. Du würdest es nicht mögen wenn jemand hinter dir her wäre, der dir ständig irgendwelche Komplimente oder Geschenke an den Kopf wirft. Das nervt und macht einem ein schlechtes Gewissen wenn man diese Nettigkeiten nicht erwidern kann oder will."
    Eigentlich sollte sowas jeder wissen und sich zu Herzen nehmen aber... in solchen Angelegenheiten legt der Verstand ja auch mal gern die Füße hoch.
    "Und noch ein kleiner Tipp am Rande... versuch dich etwas... normaler... zu verhalten. Ich weiss, ich weiss... jeder ist etwas Besonderes, eine Schneeflocke und so. Aber seine schneeflockigkeit sollte man erst nach und nach enthüllen. Sonst bekommt die andere Flocke Angst und verschwindet. Weisst was ich mein? Also weniger auf Napoleon, mehr auf Neapolitaner, alles klar?"
    Man... hatte er das grad wirklich gesagt?

  17. #17
    Offenbar durfte man beim Angeln reden. Zumindest tat Nathan dies, als er Jul freundlich begrüßte und sie einlied sich zu ihm zu setzen. Dies lies sie sich nicht zwei mal sagen und holte sich einen der Sessel zu ihm hinüber. "Danke schön" Sie besah sich eine der Angeln. "Ich habe noch nie geangelt und absolut keine Ahnung, wie man damit umgeht. Ich weiß daher nicht, ob ich dir so eine große Hilfe wäre." Dennoch legte sie Baseball und Handschuh vorerst auf den Boden und nahm eine Angel in die Hand. "Aber vielleicht wäre es mal eine nette Abwechslung etwas neues zu lernen. Könnte uns hier ja unter Umständen noch hilfreich sein." Sie grinste ihn an und erklärte sich damit bereit sich von Nathan das Angeln beibringen zu lassen.

    Geändert von Layana (28.08.2013 um 14:09 Uhr)

  18. #18
    Da waren sie nun von der Insel runter. Endlich, nach Monaten in diesem Hole war David endlich froh aus dem Drecksloch raus zu sein was nun mit Rauchschwaden immer weiter am Horizont verschwand. Nachdem er sich informiert hatte das es nach China gehen würde, dachte er sich das es wohl gut wäre einfach mal für einige Zeit zu entspannen und vielleicht auch mal eine Dusche zu nehmen. Also verschwand er unter Deck und nach ein wenig Suchen wurde er in der Kabine von Vantowers fündig. Hatte dieser Dreckige General seine eigene Dusche in seiner Luxusschiffchen. Aber aktuell wollte er sich darüber nicht beschweren, schließlich kam es im Aktuell zugute das der Kerl hier eine fette Yacht mit massig Zimmern und Duschen hatte. Also trat er entkleidet unter die Dusche und genoss das wohlig warme Wasser. Wie lange hatte er im Hole schon keine Dusche mehr gehabt die wirklich auch warmes und vor allem Sauberes Wasser über seinen Körper laufen ließ. Es war einfach eine Art Urlaub für ihn.

    Nachdem er nun frisch geduscht war und in ein paar sauberen Klamotten, die er in einem der anderen Zimmer gefunden hatte, am Körper hatte, überlegte er sich was die nächsten Schritte waren die er vorbereiten wollte. Schließlich, wenn sie wirklich in China landen würden, sollten sie vorbereitet sein auf alles was dort passieren könnte. Doch aktuell interessierte ihn viel mehr was der alte Vantowers so alles in seiner Kabine hatte. „Mal sehen was der olle Vantower so alles in seiner Bude versteckt hat. Irgendwas Informatives muss es ja geben Vielleicht würde er ja sogar was Nützliches finden. Er fing also an Schubladen zu durchsuchen und kramte in Bücherregalen rum. Schaute nach versteckten Einlässen oder anderen Dingen die irgendwo im Boden oder der Wand eingelassen waren um irgendwas zu verstecken oder sowas. So begann David die Wohnkabine von Vantowers zu durchsuchen nach etwas interessantem, brauchbaren oder Dinge die man später vielleicht gebrauchen könnte

  19. #19

    BGM: The Inkspots - Maybe (vom Fallout 3 OST)

    *wusch*

    Ivan holte nach Befestigen des Köders gemäß der Anleitung dieses Mannes, der sich ihm als Nathan vorgestellt hatte, mit der Angelrute über die Schulter aus und ließ Haken samt Köder nach vorn über Bord schnellen und ins Wasser eintauchen, in der Hoffnung, dass der Köder einen Fisch anlocken würde. So wie es wohl auch die anderen hofften, die ebenfalls mit ihren Angeln gemäß der Einweisung Köder an den Haken befestigt und sie mit Schwung aufs Meer über das Schiff befördert hatten. Dieser Nathan erklärte Ivan, er solle doch etwas von der Leine zurück kurbeln, damit er in dem Fall, dass ein Fisch anbeißen würde, noch etwas Leine auf Reserve hätte. Ivan folgte den Anweisungen, bis Nathan zustimmend nickte.

    Nun hieß es... warten. Die Angler setzten sich auf einige herbei geholte Liegen und beobachteten ihre Angeln. Das Ganze war anders als Speerfischen früher in seiner Jugend... und um ein Vielfaches langweiliger, doch wie sollte es auf See anders gehen? Speerfischen war eine Sache, die in Flüssen statt fand, wenn sie nicht all zu tief waren, auf See waren es Angeln und Fangnetze. Ja, ein Fangnetz wäre jetzt sicherlich praktisch und würde das Fischen um ein Vielfaches erleichtern. Und da sie gerade zu dritt da saßen, fragte Ivan diesen Mann nach einem solchen. "Sagt... ist an Bord... eine... Управлять сетью... eine Treib...Netz? Oder eine... Schlepp...Netz?" fragte er mit kurzem Blick auf Nathan, dann wieder zurück zu seiner Angel. Dort regte sich bislang nichts. "Wir könne fange mehr in schneller..." fügte er hinzu, "auch wenn nicht gut für Meer." fuhr er fort. "Habe Sie durchsuche Schiff? Sie gefunde Netz?" fragte er weiter, auch wenn er es für recht unwahrscheinlich hielt, dass auf der Yacht eines hochrangigen militärischen Mannes ein solches Netz vorhanden war. Auf der anderen Seite... nur wer fragt, bekommt Antworten. Und wer Köder auswirft, wird wohl auch etwas fangen, doch bis jetzt schien es die Fische nicht sonderlich zu interessieren, dass neben dem Schiff drei Köder auf sie warteten, um sie in die Falle zu locken. Doch wenn Ivan eins als Soldat und Söldner gelernt hatte, dann war es das Warten, selbst unter unwirtlichen Bedingungen... inklusive Langeweile.

  20. #20
    Der Klang der Maschine hatte sich für einen kurzen Moment geändert, bevor er wieder zu seinem alten wechselte. Anscheinend hatte jemand in der Zwischenzeit den Autopiloten eingeschalten, oder irgendwas in der Art. Für jemanden, der die Ohren nicht die ganze Zeit über offen hielt, war es kaum zu hören und auch Matt, der auf seine Umgebung schon eher Acht gab, hatte es nur gerade so mitbekommen. Die kleine Zange glitt ihm aus der Hand und prallte mit einem Scheppern auf dem harten Boden auf, was allerdings vom Klappern des Motors übertönt wurde. Mit leicht zitternden Beinen versuchte Matt sich hochzuhieven, was dadurch erschwert wurde, dass das Schiff durch den Wellengang leicht hin und her schaukelte. Der Schneidersitz war nicht unbedingt eine von Matts Lieblingsarten zu sitzen, aber auf so einem harten Boden besser als gar nichts, vor allem, wenn man keinen vernünftigen Stuhl zur Verfügung hat.

    So kam es also, dass Matt sich am Motorblock festhielt, um nicht gleich umzufallen. Bis er wieder auf beiden Füßen stehen konnte, nutzte Matt die Zeit, den Raum nochmal näher zu erkunden. Geradeaus vor ihm war eine Tür, die hinaus zu den anderen führte. Sie war aus Metall, um eventuelle Feuerausbrüche im Maschinenraum möglichst einzudämmen, und hatte eine Art Rad, um sie aufzudrehen. Einen Verschluss gab es keinen, jedenfalls konnte man sich hier nicht einschließen, selbst wenn man es wollte. Im Moment jedenfalls war die Tür geschlossen und sicher würde wohl so schnell keiner auf die Idee kommen, hier reinzukommen. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal dieser Tür war, dass sie anscheinend wärmedämmend war, was für eine Metalltür schon recht eigenartig ist. Höchstwahrscheinlich lag es wohl aber an der Lackierung; die hatte so eine kühlend hellblaue Farbe, genauso wie der Rest dieses Raumes. Es gab einem ein bisschen das Gefühl, als würde man im türkisblauen Meer schwimmen, natürlich nur, wenn man den Lärm und die Wärme der Maschine ignorierte. Dieses Blau hatte etwas beruhigendes und Ruhe war das wichtigste, was man gebrauchen konnte, wenn man auf der Flucht vor Zombies war. Das war auch einer der Gründe, weshalb Matt sich recht schnell dazu entschieden hatte, sich in den Maschinenraum zurückzuziehen. Auch wenn der Raum an und für sich abgeschieden erschien, also wenn man sich im inneren befand, so hatte die Tür zusätzlich zu ihrer metallenen Art und hellblauen Lackierung noch ein kleines Fenster, durch das ein fahles Licht in den Raum schien. Es war eine der wenigen Lichtquellen, die im Moment den Raum erhellten.

    Der Weg zwischen Tür und Motor war eher schmal; so schmal, dass im Normalfall nur eine Person Platz hatte, aber immer noch genug Freiraum, um dieser Person im Ernstfall alle Freiheiten zu gewähren, die nötig waren, die Maschine in Gang zu halten. Der Lichtschein, der durch das Türfenster drang, traf auf den hellblauen Fußboden und ein Nebel aus Staub wirbelte knapp über dem Boden, was deutlich zeigte, dass hier schon seit einiger Zeit niemand mehr war. Zwar hatte das Schiff den Eindruck gemacht, dass jemand sich auf irgendwas vorbereitet hatte, allerdings wohl recht überstürzt, weshalb weniger Acht darauf gegeben wurde, dass auch der Motor vernünftig lief. Nunja, bisher lief er noch ganz in Ordnung und so schnell würde wohl nichts schlimmes damit passieren; obwohl...Matt war ja kein Ingeneur, weshalb er es nicht genau sagen konnte, aber der Motor klang zumindest wie ein Motor, der funktionierte, das war ja schonmal was.
    So ganz stimmte es natürlich nicht, dass der Boden voller Staub war, denn schließlich hatte Matt sich ja hier eingenistet und damit schonmal den gröbsten Staub allein durch seine Anwesenheit vertrieben. Das war nicht nur dadurch deutlich gemacht worden, dass er überall Fußspuren hinterlassen hatte, was in anderen Fällen ein tödlicher Fehler war, sondern auch, weil sich unter dem Schal, den er als Sitzkissen missbrauchen musste, jede Menge Staubhäschen gebildet hatten. Dementsprechend nahm Matt den Schal auf und schüttelte ihn ein paar mal, um die Staubflocken herauszubekommen, wobei er noch viel mehr davon aufwirbelte, was darin endete, dass Matt ein paar Mal nießen musste.

    Nachdem der Nießanfall wieder abgeklungen war, erblickte Matt zu seiner Rechten und Linken abgeschlossenen Schränke; ok, nur einer war abgeschlossen, die anderen waren entweder geknackt (irgendwo hatte Matt ja auch seine neuen Dietriche ausprobieren müssen), offen, oder hatten einen merkwürdigen Verschluss, den man mit Dietrichen so nicht öffnen konnte. So richtig konnte er die Art des Schlosses nicht zuordnen. Es war kein Zylinderschloss, das war klar. Es sah auch gar nicht so aus. Mit einer Kreditkarte konnte man da wohl auch nichts ausrichten. Vielleicht gab es ja irgendwo auf dem Schiff Hinweise, die dazu führen könnten, die Geheimnisse dieses Schrankes zu lüften.
    Wie auch immer. Diese Schränke waren allerdings ebenfalls Zeuge davon, dass hier schon seit einiger Zeit keiner war. Jeweils zu Matts Linken und Rechten befanden sich drei Schränke. Was sie gemein hatten, sollte sich offenbaren, wenn man sie näher betrachtete: sie waren voller Spinnenweben und überall krabbelten kleine Milben herum. Beginnend mit dem ersten Schrank auf der Linken Seite: der Schrank war von Anfang an offen gewesen und neben besagter Fauna hatte Matt dort die Werkzeuge gefunden, die er benutzt hatte, um sich seine neuen Dietriche zu basteln. Es waren mehrere verschiedengroße Zangen, Hämmer, Nägel, Schraubenzieher und alles andere, was man sonst so als Hobbyhandwerker so brauchte. Nicht alles hatte Matt als nützlich empfunden, aber es war halt eine Erwähnung wert.
    Der zweite Schrank von links war verschlossen gewesen und hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er sich von Matt hatte knacken lassen. Am Schloss hatte es allerdings nicht gelegen, viel eher hatte Matt mehrmals festgestellt, dass er sich noch sehr verbessern musste, wenn er einen vernünftigen Dietrich haben wollte. Dementsprechend war dieser Schrank derjenige, der am längsten brauchte, um ihn zu öffnen, denn als Matt einen passenden Dietrich fertig hatte, passte dieser dementsprechend auch in alle anderen Schlösser der anderen Schränke. Allerdings konnte Matt sich dieses behelftmäßigen Werkzeuges zugleich entledigen, als er sich den Inhalt dieses Schrankes ansah. Wieder war die Fauna zahlreich, doch neben besagten Spinnenweben befand sich einiges an verwertbaren Werkmaterials unter anderem auch nützliche lange und vor allem dünne Nadeln, die sehr viel mehr aushielten als das Metall der Büroklammern. Allerdings sei gesagt, dass Matt nochmal ordendlich Zeit dafür investieren musste, um letztlich besagte Nadeln in Formzu bringen und in dem Sinne war er auch froh, vor ein paar Jahren eine Thetanusimpfung gehabt zu haben.
    Der dritte Schrank war leer. Auf der rechten Seite wiederum gab es noch einen Schrank mit diversen Flüssigkeiten, wobei einige sich als Öl herausstellten, das mit Sicherheit dazu benutzt wurde, den Motor in Schuss zu halten, einen Schrank in dem vergammeltes Essen stand (als Matt das sah, wurde ihm zumindest klar, warum hier so viel Staub rumschwirrte) und nicht zuletzt besagter verschlossener Schrank, den Matt auch nach langem Anstarren nicht öffnen konnte. "Wenn selbst Anstarren nichts hilft, hilft gar nichts mehr." hatte einer von Matts ehemaligen Kontakten mal gesagt. Das war, lange bevor die Zombieplage ausgebrochen ist.

    An den Ecken der Decke hatten sich bereits ein paar Spinnen eingenistet und schienen recht erfolgreich Eindringlinge der fliegigen Art fernzuhalten. Einige Spinnen gingen sogar Kopfüber von der Decke, anscheinend gerade dabei, einen geeigneten Ort für ihr Netz zu finden. Ein paar Lampen hingen herunter, deren Lichtschalter allesamt an der Tür zu finden waren, allerdings waren sie ausgeschaltet, schließlich fand Matt, dass das Licht, das durch die Fenster schien, mehr als nur ausreichend sei. Ganz davon abgesehen, dass Matt sich in der dunklen Umgebung dann doch ein wenig wohler fühlte, als dort draußen, auch wenn es mit der Nacht auch anscheinend endlich wieder vernünftige Temperaturen angenommen hatte.

    Dann war da noch der Motor, der direkt an der Außenwand platziert war. Er machte noch immer seine monotonen Geräusche, die selben, die er schon seit dem Zeitpunkt machte, in dem Matt sich hier unten einquartiert hatte und mit Sicherheit schon seitdem das Schiff mitsamt fertigen Motor gefertigt und an seinen Rechtmäßigen Besitzer übergeben wurde, zusammen mit diesem verantwortungslosen Techniker, der sein Essen im Schrank direkt beim Motor liegengelassen hatte und der sich anscheinend nicht allzu viel Mühe gegeben hatte, hier alles in Schuss zu halten.
    Direkt am Motor zu stehen, bewirkte, dass man anfing gewaltig zu schwitzen. Auch wenn der Raum insgesamt einen kühlen Eindruck machte, der Motor sprach eine andere Sprache: in seiner Umgebung hatte die Temperatur um einige Grade zugelegt, wahrscheinlich mehr noch als die Sonne draußen alles kochte. Es wäre wohl unerträglich, würde es in dem Raum nicht noch einige Ventilatoren geben, die die Temperatur ein bisschen herunterdrückten. Sie befanden sich an der selben Wand, an der auch der Motor war und hatten ihren eigenen Takt, mit dem sich sich drehten. Im Moment waren sie anscheinend auf mittlerer Geschwindigkeit, was vermuten ließ, dass sie sich mit einer recht gemütlichen Geschwindigkeit fortbewegten. Trotzdem hätte Matt die Lüftung gerne hochgestellt, einfach nur, um es noch ein bisschen kühler zu haben.
    Es gab zwar keinen Schalter, der die Lüfter steuerte (zumindest konnte Matt keinen ausfindig machen), dafür aber einen großen roten mitten auf dem Motor, über dem mit großen roten Buchstaben stand: "Selfdestruct button! Please don't push! Thanks!" Was wohl passieren würde, wenn Matt den drückte?

    Neben dem Motor und den Ventilatoren war da auch noch der Hauptgrund dafür, weshalb Matt auch ohne eingeschaltete Lampen genug Licht hatte: mehrere Fenster säumten die Schiffswand und versorgten den Raum mit ausreichend Licht. Der Mond schien voll und spendete sehr viel Licht. Zusätzlich war der Himmel wolkenfrei und offenbarte einen wunderschönen Sternenhimmel. Wer den Himmel aufmerksam beobachtete durfte, wenn er Glück hatte, sogar das Schauspiel einer Sternschnuppe miterleben. Es heißt ja, dass derjenige, der sich etwas wünscht, während eine Sternschnuppe vom Himmel segelt, diesen Wunsch erfüllt bekommt.

    Was die anderen wohl gerade dort oben trieben? Vielleicht sollte Matt doch einmal einen Blick nach draußen werfen. Er würde aber wohl nicht mehr allzu lange in der Gegend herumlaufen und sich so schnell wie möglich noch eine Mütze voll Schlaf holen. Wer weiß, was sie alles noch erwartete und ob sie so schnell wieder zu schlaf kommen würden. Wenn er nebenbei noch etwas zu Essen auftreiben konnte, wäre der Abend perfekt.

    So kam es also, dass Matt sich seinen Schal und seine neuen Werkzeuge nahm und sich seinen Weg durch den Maschinenraum bahnte.

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