Es gehörte nicht viel dazu, zu bemerken, wie schnell ihr Atem ging, wie ihr Herz noch raste und wie langsam die klaren Gedanken in Shelleys Kopf zurückkehrten, die sie daran erinnerten, was sie eben getan hatte. Bevor sie also anfing, vor versammelter Mannschaft zu hyperventilieren, zog sie sich lieber etwas zurück und zwar in eine der kleinen aber - gerade für ihren inzwischen gesunkenen Standard - sehr, sehr feinen Kabinen.

Dort warf sie den Mantel und den Kittel auf das Bett, richtete ihr Haar, um nicht mehr komplett auszusehen, als wäre sie schon 20 Stunden bei 500 Knoten - oder so - auf dem Deck gestanden. Zum Glück war es auch nach den Anstrengungen so wenig widerspenstig wie eh und je. Private Shengs Tasche hob sie schließlich auf das Bett. Der Staub, der dabei aufgewirbelt wurde, reizte ihre Nase, doch daran war sie durch das Leben im Hole schließlich schon gewöhnt - und das in wesentlich lungenzerstörender Konzentration.

Nur zu gerne hätte sie den Speer als Andenken an den Sprung noch mitgenommen, doch nachdem sie es über den Felsen geschafft hatte, brachten sie natürlich keine zehn Pferde zurück. Und sie würde wohl auch nichts brauchen, um sich daran zu erinnern. Immerhin den Mantel gab es ja noch und jetzt hatte er wenigstens einen weiteren Sinn; jedes Mal wenn sie ihn ansah, würde sie sicherlich breit grinsen - und das nicht nur, weil er so albern aussah. Es gab Schlechteres.

Genug nachgedacht!, fand Shelley. Jetzt war es wieder an der Zeit, etwas Sinnvolles zu tun. Und das Erste wäre, herauszufinden, ob in der Tasche wirklich die versprochene Pumpgun lag. So trat sie an das Bett und legte die Finger an den Reißverschluss. Lass es bitte kein Anthrax sein!, hoffte sie als sie eben diesen Reißverschluss aufzog.