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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere

  1. #21
    Kopfhörer aufsetzen. Walkman an. Hose hochziehen.
    "Gott, ich könnte das den ganzen Tag hören.", murmelte Lexi, als sie tänzelnd aus der Toilette kam und per Hüftschwung die Tür hinter sich schloss. Sie schlängelte sich weiterhin zum Takt bewegend durch die engen Korridore, sang unvermittelt den "Doo Da-Wop"-Part mit - ihr egal ob sie sich gerade zum Arsch machte, sie hatte eine Schrotflinte zum dran rumbasteln, ein Bedürfnis nach frischen Klamotten (und die Möglichkeit welche zu kriegen) und zur Abwechslung mal gute Laune. Durch die Kopfhörer peitschte Stevie Wonders Pornoorgel samt Funk-Orchester, die Jackson Five trugen ihren Teil dazu bei - da konnte man fast vergessen, dass derselbe Typ später "I Just Called To Say I Love You" gemacht hatte. Was'n Scheiß.

    "Doo-Da-Wop - hi, gnä' Dame!", funkte sie der alten Schachtel entgegen, die ihr mit grimmigem Gesichtsausdruck entgegen kam. Was wohl ihr für 'ne Nachricht vermittelt worden war? Hm. Egal. Weiter in Richtung irgendeiner Kabine grooven. Sie tat eine kleine Piruette direkt vor dem Raum, aus dem die Omma rausgewatschelt war und merkte nicht, dass ihr Foto mit Axel aus der hinteren Jeanstasche fiel, als sie mit ihrem Hintern die Wand streifte vor lauter Spaß haben. Als es am Boden angekommen war, war sie bereits um die Ecke ge-cripwalk-t und öffnete wahllos irgendeine Kabinentür.

    Tür auf.
    Rein in den Raum.
    Mit Arsch Tür zuwefen.
    Kopfhörer absetzen.
    Walkman aus.
    Spaß haben-Modus ebenfalls aus.
    "Schicke Hütte.", vermerkte sie mit einem Grinsen. Der Raum war klein, aber dennoch recht gut eingerichtet für eine Ein-Personen-Kabine. Nach rechts hin das knapp 1,20 Metr breite und circa 1,80 Meter lange Bett, nach links hin eine Schrankwand, nach vorne hin ein kleiner Schreibtisch samt integriertem Stuhl, direkt unter dem Bullauge, durch das man eine etwas verstaubte Sicht auf das Meer hatte. Schön. Sie wühlte zunächst in der Schublade des Schreibtischs, in dem sie zum einen einige Batterien für den Walkman herausfischen konnte. Dann fiel ihr ein Namenskärtchen auf, auf welchem in weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund "Caroline" stand. Lex zog die rechte Augenbraue nach oben vor Überraschung. Wer war Caroline? Und wozu brauchte Caroline ein Namensschildchen? War Lexi high oder...? Sie fischte eine Liste mit Übersetzungen heraus:

    How can I serve you? - Wie kann ich dienen?
    You may call me...! - Sie können mich ... nennen!
    Another one? (drinks) - Moechten Sie noch einen?


    Die Liste ging immer so weiter. Übersetzungen auf Nazi. Was für ein abgefuckter Scheiß ging auf dieser Yacht ab? Lexi wusste, dass Deutsche irgendwie eine Schwäche für abgedrehte Fetische hatten - so wie Japse. Kein Wunder dass die zusammen versucht hatten, damals die Welt zu unterjochen. Aber wozu brauchte man Sachen wie "Wie kann ich dienen?"?

    Es gab nur eine Möglichkeit, dieses Rätsel zu lösen. Lexis Blick fixierte den Kleiderschrank.
    "Oh, sag' mir nicht..."
    Langsam trat Lexi an den Schrank heran, betrachtete sich selbst kurz in der Spiegeltür. Sie sah unfassbar scheiße aus. Sie brauchte eine Dusche, ein heißes Bad, dazwischen einen Saunabesuch und eine Massage. Alles zusammen. Zum Mitnehmen bitte. Wenn's geht im Bucket, ja. Ein kurzer verstohlener Blick neben den Kleiderschrank offenbarte eine kleine Duschzelle, samt Shampoo und Duschgel auf dem Rand der Duschwanne. Gott, sogar Kur für empfindliche Haare. Fuck, das hier war ein bisschen wie das Paradies. Schnell und ohne groß zu überlegen streifte sich Lexi die Klamotten vom Leibe und hüpfte unter die Dusche. Um Sprit zu sparen, duschte sie nur die ersten paar Minuten warm, um später auf lauwarm und am Ende auf ein bisschen kalt umzuschalten. Rein theoretisch konnte sie sich Zeit nehmen - aber es gab noch Stuff zu tun, Knarren zu ölen, alles mögliche. Allerdings war das gerade für den Moment völlig egal, wo Lexi ihre persönliche Schaumparty schmiss und dabei noch einen Stevie Wonder-Song scheiße vor sich hinsang. Very superstitious, indeed.

    Immer noch sehr nackt und sehr nass nach dem Duschgang hüpfte Lexi quer durch das Zimmer, auf der Suche nach etwas handtuchartigem um sich abzutrocknen. Sie öffnete die linke der drei Türen des Kleiderschranks und vóila - oben lagen die flauschigen weißen Frottee-Duschtücher. Schnell schnappte sie sich eines davon und rubbelte das Wasser vom Körper, was für Außenstehende wahrscheinlich irgendwie lustig aussehen musste. Kurz betrachtee sie sich im spiegel: Die nassen Haare fielen schulterlang zur Seite, offenbarten die kantigen Züge des Gesichts. Mit ihren stahlgrau-blauen Augen musterte sie ihr Spiegelbild vorsichtig: Mann, sie musste dringend wieder Sport machen, hier und da war etwas Babyspeck an der Hüfte zu erkennen - und war ihr Arsch irgendwie größer geworden, oder sah das nur so aus weil die Yacht schon länger nicht mehr benutzt war und entsprechend der Spiegel über die Jahre an, äh, Konsistenz verloren hatte?

    Ja, bestimmt letzteres.

    Die mittlere Tür flog auf. Alltagsklamotten, allesamt in Lexis Größe. Sie tauschte das olivgrüne T-Shirt ein gegen ein ordinäres weißes Tanktop, tauschte entsprechend die Unterwäsche ein gegen bequemen weißen Slip samt bequemen weißen B-Cup-BH und verstaute die nun ausgetauschtes Klamotten in ihrer immer voller werdenen Tasche. "Gott, ich brauch' 'ne größere Tasche...", murmelte sie leise vor sich hin, bis ihr einfiel, dass der Schrank drei Türen hatte. Langsam wanderte der Blick von der vollgestopften Tasche zur rechten Tür. Ebenso langsam näherte sich ihre Hand dem Türknauf, drehte ihn, rupfte förmlich die Tür auf und...

    Ein keckes Grinsen lag auf ihrem Gesicht. Scheiße, wenn nicht jetzt...

    Und plötzlich wurde ihr klar, warum sie nie nie nie nie niemals jemals ever professionelle Haushälterin werden wollte. Ob die ständig so einen engen, unbequemen Scheißfummel tragen mussten? Nichts gegen Kleider oder so zu besonderen Anlässen - aber den ganzen Tag ey?
    "Oh mein Gott....", purzelte es aus ihr heraus als sie sich im spiegel betrachtete. Dieses typische schwarz-weiße Hausmädchen-Kostüm ließ zwar irgendwie ihre Tailie schlanker und ihre Oberweite üppiger wirken - aber sonst war das Teil absolut unkomfortabel. Wenn in diesem Moment ein Zombie kommen würde... Aber irgendwie war es eigentlich auch gar nicht mal so unsexy. Klar, es war irgendwie etwas billig, etwas arg knapp vom Rock her, das war alles so dick aufgetragen - aber sie konnte verstehen, warum Deutsche das cool finden würden.
    "Kánn isch íhnen eine Cock-e-tail-e bringèn, Monsieur?", stammelte sie mit dem schrecklichsten französischen Akzent seit Jerry Lewis, formte halb-verführerisch die Lippen zum Schmollmund. Hey, mit etwas Make-Up würde das schon was hermachen. Aber so war es irgendwie nur schöner Eskapismus, eine kleine Flucht vor sich selbst. Vor allem, als sie ihr Spiegelbild mit der Schrotflinte bedrohte und es anpöbelte: "Quatschst du mich an? Laberst du mich dumm an, huh?", ruckartig zog sie die Schrotflinte von unterm Rock hervor und lud durch (obwohl das Magazin leer war), "Was sagst du jetzt, hä? Hast nicht damit gerechnet dass ich ohne die hier nie aus dem Haus gehe, huh? Soll ich dir'n Puzzle ins Gesicht schießen oder was? Ich mach's, ich schwör puto, ich bin...!"
    Leise surrte etwas über ihr, dann knackte irgendwo im Raum ein Lautsprecher.

    "What's crackin' MC Lexi? Wenn du in die Kamera winkst, wink' ich vielleicht raus."
    "What the shi-Gunther!?", erschrocken ließ Lexi die Schrotflinte fallen und hielt sich beschämt das Dekolleté mit den Händen zu, kreuzte die Beine, alles verkrampfte sich schlagartig in ihrem Körper - hauptsache er hatte nicht allzu klare Einsichten in... alles halt.
    "Ja ja, durch die systemathische Analyse meiner Umgebung bin ich eben zufällig über diese Videoüberwachungsvideoeinrichtung hier gestolpert und da dachte ich mir dann so plötzlich "Who's that chick? Whos' that bitch? M-hm. Ey. Moment, die kennste!". Wie dem auch sei: Nächster Halt dann Akihabukakka oder was?"
    "Wieviel hast du gesehen?"
    "Nichts explizites, also nicht R-Rated Material, wenn du verstehst. Also eher so PG13-Shit. Also was ich damit meine, also, also - ich hab' deine Titten nicht gesehen."
    "Ich schwör' dir, wenn du nur ein Wort davon den anderen erzählst, wirst du morgen deine Sonnenbrille im Arsch wiederfinden, hast du verstanden?", drohend streckte sie ihren Zeigefinger in Richtung der Kamera aus (ohne aber aus ihrer völlig verkrampften Haltung zu kommen). Dass sie eine blöde Kamera bedrohte, wurde ihr in dem Moment irgendwie nicht klar.
    "Ich möchte dies so gut wie es nur irgend möglich ist vermeiden. Entsprechend kommen wir nun zum Zweck dieser Korrespondenz." Er legte eine dramatische Pause ein. "Mir ist langweilig. Kommste hoch? "Wer bin ich?" zocken?"
    Lexi überlegte kurz - vielleicht war etwas Gesellschaft besser, als sich im Spiegel zu bedrohen und alberne Klamotten anzuziehen als wäre sie 14. "Gerne, klar, kein Ding! Was ist der Einsatz?"
    "Darüber können wir ja diskutieren wenn du hier oben bist. Auf der Brücke. Also hier oben. Da wo ich bin."

    Ein paar Sekunden Pause.

    "Und vergiss mal nicht wo du das Maid-Kostüm hingel-"

    In dem Moment flog Nathans Dolch in den Lautsprecher, der ein kurzes Knarzen von sich gab und dann unter Funkensprühen endgültig verstarb. Kurz danach landete Lexis Duschtuch über die Kameralinse. Sie traute Ocean nichts allzu furchtbares zu - aber sich unbeobachtet umziehen war ihr dann doch lieber als noch mehr Risiken einzugehen.

    Neue Klamotte an. Alte Jeans über neue Unterwäsche. Taschen schnappen. Das Hausmädchen-Outfit ließ sie ausgebreitet auf dem Bett liegen - hoffentlich würde sie es nach der furchtbaren Spielrunde gegen Gunther nicht brauchen.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (28.08.2013 um 12:09 Uhr)

  2. #22
    Celina stand auf dem Deck der Heather und beobachtete den Horizont. Nicht dass es dort etwas Interessantes zu sehen gab, es sei denn man betrachtete vierundzwanzigstündig gleichbleibende See als interessant. Celina jedenfalls gehörte nicht zu dieser Schlag Mensch.
    Es war ihr aber auch ganz recht, denn ihre Gedanken drehten sich ohnehin um Dolores' Nachrichten, von der Celina unsicher war, wie glücklich sie darüber war, sie erhalten zu haben. Loslassen konnte sie trotzdem nicht. Es war wie ein großes Puzzle, das mit jedem Teil gleichzeitig vollständiger und
    verstrickter, komplizierter, wurde...

    Hey, Prinzessin!
    Huh?
    Können wir nicht einfach reingehen? Hier draußen fliegen uns bei dem Lärm noch die Ohren ab. Oder findest du das Panorama so geil?
    Vergiss es! Ich gehe da nicht mit zehn Pferden rein. Da drinnen sind wir gefangen!
    Ach so, das ist dein großer Plan. Auf dem Deck schlafen und wenn Zombies auftauchen einfach von Bord springen? Wird uns bestimmt in Sicherheit bringen. Ich sag dir was, Prinzessin: Du setzt deine Paranoia an die falschen Stellen!
    Was hätte ich denn tun sollen, Will? Glaubst du, ich wäre gerne auf diesem Boot gelandet? Hier draußen habe ich immerhin die Möglichkeit runterauspringen, falls... falls doch jemand i-infiziert ist... o-oder wir auch von so einem verseuchten Sch-Schiff gerammt werden...
    Komm schon, selbst du solltest wissen, dass deine Argumente nicht ziehen, wenn du sogar im inneren Gespräch mit deiner gottverdammten Halluzination stotterst.
    ... Also gut wir gehen rein. Aber DU suchst uns einen vernünftigen Zeitvertreib!

    Im Aufenthaltsraum war die erste Person in Sichtweite, gleichzeitig die letzte, der Celina über den Weg laufen wollte. Die Kampf-Oma mochte der Gruppe das Weiterkommen ermöglicht hatte, aber die junge Britin hatte ihre erste Begegnung miteinander nicht vergessen. Still schob sie sich an der alten Frau vorbei, hoffend nicht bemerkt zu werden, und schaute sich weiter im Raum um.

    Am Bücherregal standen Dolores und der kleine Asiate (Niko? Miki?) mit besorgten Gesichtern.
    Celina selbst konnte momentan auch kein Bild der Lebensfreude abgeben, immerhin versuchte sie gerade, unerwünschte Erinnerungen an Schiffe zu verdrängen. Immerhin war die kleine Hispanierin nirgends zu sehen...
    Sie hoffte, dass ihr bleiches Gesicht im Licht hier nicht besonders auffallen würde, verschränkte die feuchten, zitternden Hände hinter sich, setzte ihr bestes sorgloses Lächeln auf und trat auf den Jungen und die Dame im besten Alter zu.
    "Nun, es scheint eine lange Reise zu werden." Suchend schaute sich Celina im Raum um, nach einem halbwegs angenehmen und verbindlichen Thema.
    Hey, Prinzessin! Du willst doch bestimmt irgendwann eine spießige alte Tante werden? Kannst ja jetzt schonmal Rommee üben.
    Naja... es gibt wohl schlechtere Beschäftigungen...
    "Habt ihr beiden eventuell Lust auf eine Runde Rommee, gegen die Langeweile? Oder etwas anderes?"

    Und dann erblickte Celina die Schublade.
    Wirst noch zur Trinkerin, was Prinzessin?
    Als Beruhigungsmittel taugt Alkohol alle Male.
    Entschlossen ergriff sie eine Flasche mit roter Flüssigkeit.
    "Dieser Wein sieht auch wunderbar aus."

  3. #23
    Der Plan mit dem Boot war überraschend reibungslos verlaufen. Wieder dieses Wort - reibungslos. Dolores hatte erst nur mitbekommen, wie ein kleines Mädchen und der Russe über den Strand gelaufen waren und hätte vor Schreck beinahe einen Schlag bekommen - wer zum Teufel war auf die Idee gekommen ein Kind als Vorhut diesen Bunker aufbrechen zu lassen? Wenn sie das herausfand, würde die verantwortliche Person bald einen Kopf kürzer sein.
    Immerhin hatte diese Shelley mit ihrem Gebrüll dem Russen die Arbeit erleichtert und das Mädchen vor weiterem Schaden bewahrt. Selbst die alte McAldrin war zu etwas gut gewesen und hatte das Ablegen des Schiffes erst möglich gemacht, und niemand war verletzt worden.

    Dolores mochte Schiffahrten. Früher hatte sie oft Kreuzfahrten unternommen und Mister Williams regelmäßig angefleht (oder gebeten - Dolores Thomas flehte niemanden an!) sich eine eigene Yacht zu kaufen. Selbst jetzt in dieser Zeit empfand sie die Tatsache, dass sie weit und breit kein Land um sich hatten als Erleichterung. Das Meer hielt die Untoten ab und alles was sich hier auf dem Schiff ereignete würden sie schon in den Griff kriegen. Oder über Bord werfen. Probleme ließen sich auf so einem Boot eigentlich schnell erledigen.

    Dolores hatte also beschlossen, sich nach Niki umzusehen und wurde mit einem Haufen neuer Informationen belohnt, die sie erst einordnen musste. Am einfachsten war es erst einmal, sich um Prudence zu kümmern, die natürlich nicht allzu begeistert war und Desinteresse vortäuschte. "Ich hoffe nur, dass dieses Kind nicht infiziert ist. Und was...meine Enkelin angestellt hat, interessiert mich auch nicht." Prudence drehte sich weg - aus der alten Schachtel war wie immer nichts Nützliches herauszubringen - und Dolores zog Niki etwas unwirsch zur Seite. Er zitterte am ganzen Leib und sie konnte es ihm nicht verdenken.
    "Beruhige dich.", sagte sie deshalb erst in einem möglichst sanftem Ton. Sie musterte ihn kurz und versuchte noch einmal ihre Gedanken zu ordnen, denn die Sache mit dem Jungen war ungleich schwieriger als die Machenschaften mit den McAldrins. "Wie gesagt, bisher ist nichts mit dir passiert, eine Infektion steht daher gar nicht zur Debatte." Zumindest nicht die, die wir kennen. "Ich werde dich im Auge behalten." Das klang ein wenig forsch und misstrauisch. "Ich meine, ich werde auf dich aufpassen, ja? Wir werden herausfinden, was genau mit dir passiert ist, und bis dahin brauchst du dir keine Sorgen machen. Mit dir ist momentan alles in Ordnung, und falls sich daran etwas ändert bin ich da, um..." Um was? Wäre Niki eine Gefahr für die Gruppe, wusste Dolores genau was sie tun würde. Das, was sie nicht tun hatte können, als Mister Williams sich erst ihre Schwester gegriffen hatte und dann auf sie losgehen wollte. Das, was Ethan sonst für sie getan hatte.

    "Bin ich da, um eine Lösung zu finden." Ja, das klang doch gut. Eigentlich glaubte sie sogar selbst daran, dass mit dem Jungen ohnehin nichts geschehen würde, aber man musste immer alle Möglichkeiten im Auge behalten. "Du musst mir aber einen Gefallen tun. Erzähl Shelley Weinberg von deiner Akte. Sie hat ein bisschen ärztliche Erfahrung und es kann ja nicht schaden, wenn sie eingeweiht ist, nicht wahr?"
    Niki nickte - oder zitterte er einfach nur immer noch so stark? - als Celina den Raum betrat. Gutes Timing - ihr wollte sie vielleicht auch noch die ein oder andere neueste Erkenntnis berichten. "Nun, es scheint eine lange Reise zu werden. Habt ihr beiden eventuell Lust auf eine Runde Rommee, gegen die Langeweile? Oder etwas anderes? Dieser Wein sieht auch wunderbar aus."
    Dolores war die Schublade noch gar nicht aufgefallen, doch jetzt kam sie ihr wie eine Offenbarung vor. "Oh, was für ein netter Vorrat." Zielsicher griff sie nach dem Sherry und lächelte Celina an. "Gegen eine Runde Kartenspielen hätte ich auch nichts."

    Geändert von Lynx (29.08.2013 um 07:07 Uhr)

  4. #24
    Jul erwachte schweißgebadet und mit einem ziehenden Brennen im Gesicht. Sie öffnete blinzend die Augen. ‚Mist, ich muss eingeschlafen sein‘ Die Sonne stand bereits hoch am Himmel brannte sich in ihre Haut. „Autsch!“ entfuhr es ihr, als sie sich aufrichte und sich die Augen reiben wollte. Sie hatte sich anscheinend einen Sonnenbrand zugezogen. „Tolle Wurst“ mumelte sie vor sich hin. ‚Das kann ja noch eine super Zeit hier auf dem Schiff werden‘

    Jul stand auf und sah sich ein wenig an Deck um, am vorherigen Abend war sie nicht mehr dazu gekommen. Gleich neben den Liegen entdeckte sie einen kleinen Bastkorb mit Angelruten. Und daneben Sonnenmilch. ‚Welch ein Glück! Ich muss wohl doch nicht die restliche Zeit drinnen verbringen.‘ Sie schnappte sich die Flasche und mit einem erlösenden „Ahhh“ cremte sie sich Gesicht, Schultern und Arme ein und genoss die kühlende Wirkung, die die Lotion auf ihrer Haut hinterließ. Anschließend legte sie die Sonnenmilch zurück in den Korb. Bestimmt wollten die anderen auch noch von ihr Gebrauch nehmen, da wäre es das Beste sie hier zu lassen, wo sie auch jeder finden konnte.

    Sie wanderte weiter und entdeckte einen weiteren Korb. Neugierig warf sie einen Blick herein. „Na so was, hatte mir den alten Vantowers nicht als Sportler vorgestellt“ wunderte sie sich, als sie die Sportutensilien wie Baseballhandschuh, Federballschläger, eine Frisbee, diverse Bälle und ein paar Hanteln fand. Jul dachte an den Baseballschläger, den sie gestern gefunden hatte und der jetzt neben der Liege lag auf der sie geschlafen hatte, und nahm sich den Baseballhandschuh sowie einen dazu passenden Ball. Sie wusste leider nicht allzu viel über Baseball, da dieser Sport in Deutschland nicht allzu weit verbreitet war und daher auch an den Schulen und Universitäten nicht unterrichtet wurde. Aber hatten sie nicht einige Amerikaner an Bord? Die konnten ihr doch bestimmt etwas über den „Volkssport der Amis“ erzählen. Zu schade, dass hier an Bord nicht ausreichend Platz war, um richtig Baseball zu spielen. Dennoch blickte sich Jul um und entdeckte auch recht bald Nathan, mit dem sie sich im Gemeinschaftszentrum schon unterhalten hatte, welcher recht beschäftigt mit einer Angel zu sein schien. Soweit sie sich erinnert, war er Amerikaner. Er hatte ihr jedoch auch erzählt, dass er Manager gewesen sei. Ob er sich so mit Sport auskannte?

    Sie überlegte weiter, wer denn noch so an Bord war und ihr viel David ein. Jaa, David sah schon eher so aus, als ob er sich mit Baseball auskennen würde. Ihr Blick wanderte über das Deck, doch leider konnte sie ihn nirgends entdecken. Vermutlich hatte er sich irgendwo untern zurück gezogen. ‚Schade‘. Hinunter gehen und nach ihm suchen wollte sie aber auch nicht. ‚Wie sähe das denn aus?‘ schalt sie sich selbst dafür, dass sie auch nur für einen Sekundenbruchteil diesen Gedanken gehabt hatte und war in diesem Moment froh, dass sie niemand beobachtete und falls doch waren ihre Wangen durch den Sonnenbrand ohnehin leicht gerötet.

    Mit dem Baseball in der einen und dem Handschuh in der anderen Hand ging sie also hinüber zu Nathan. „Hallo Nathan“ sprach sie ihn leise, ja fast schon flüsternd, an. Sie hatte keine Ahnung vom Angeln und war sich nicht sicher, ob man sprechen durfte oder ob es ganz ruhig sein musste, damit die Fische anbissen.

  5. #25
    Fritz war sehr froh darüber, endlich von der Insel gekommen zu sein. "Um so weiter man von einem Beißer weg ist, um so besser",
    dachte er bei sich. Nur, dass er nicht wusste, wie es Rahel ergangen war stimmte ihn ein wenig traurig. Und natürlich der Verlust seiner Trompete, sowie zwei
    seiner drei wertvollen Bücher. Körners Gedichte hatte er zwar noch, aber sowohl Kabale und Liebe, als auch das deutsche Grundgesetz, waren im Hole zweifellos
    verbrannt.

    Fritz sah sich auf dem Boot um. In einer der kleineren Kabinen fand er in einem der Schränke Unterwäsche, ein Hemd, und ein Handtuch. "Perfekt."
    Rasch eilte er in eine der Duschen, und Schloss hinter sich ab. Schnell fielen die Klamotten, und schnell fand sich Fritz unter einem angenehm warmen Schwall Wasser wieder.
    "Herrlich". In der Duschkabine lag auf einer Ablage ein schmächtiges kleines Stück Kernseife. Aber nach den Ereignissen der letzten beiden Tage war dieses Stück Seife der
    reinste Luxus. Fritz seifte sich ein. Dabei fiel sein Blick auf die Narbe die quer über seine Brust verlief. Sie stammte von einem Satisfaktionskampf. Fritz war bisher ein einziges
    mal nur in einer Beziehung gewesen. Nahezu genau zwei Wochen lang. Dann hatte ein anderer Verbindungsstudent ihm Lisa ausgespannt. Das einzige Mal, dass ihn ein Bundesbruder
    verraten hatte. Das einzige mal, dass er heimlich, und wider den Comment seiner Verbindung tief gefochten hatte. Das einzige mal, dass er sich einen Schmiss holte. "Robert
    sah danach allerdings schlimmer aus"
    , dachte sich Fritz. - Das einzige mal, dass er bisher verliebt gewesen war.

    Fritz trat aus der Dusche, legte Hose, Rüstung und Hemd an, und band sich den Korbschläger um. "Und nun merke ich, wie es mir wieder passiert. Verdammt. Dabei
    ging es doch schon das letzte mal alles andere als gut.
    " Fritz schulterte den Schild. "Ach, Gefühle sorgen nur für Unordnung im Leben!"

    Er ging wieder hinaus aufs Deck. Es war bereits früher Morgen, und die Sonne lugte langsam über den Horizont. Jul lag schlafend auf einer der Liegen. Vorsichtig und leise setzte sich
    Fritz auf die Liege neben sie. Nachdem sie gestern so mutig im Kampf gegen diese Räuber gewesen war hatte sie sich den Schlaf definitiv verdient. Er betrachtete ihr ruhiges Gesicht,
    und lächelte. Was für eine Frau ... Aber wenn er nur wüsste, wie er die Sache angehen sollte. Fritz wusste über diverse chemische Formeln bescheid, aber davon wie man zu einer Frau
    Chemie aufbaute hatte er keine Ahnung; Er traute es sich einem scharfen Schwert zu stellen, aber vor dem Schwert der Liebe hatte er furchtbare Angst.

    Fritz dachte darüber nach ob in Kabale und Liebe etwas über die Liebe zu lesen war, was ihm helfen könnte, aber verwarf den Gedanken recht schnell wieder: Das Trauerstück endete
    im Tod der beiden Liebenden. Nein, so wollte er sicher nicht vorgehen! Fritz zog das Büchlein mit den Gedichten Körners aus der Tasche, und blätterte auf der Suche nach etwas hilfreichen
    darin herum.

    "Der Knabe schwärmt mit heißerem Gefühle, Durch Berg und Täler treibt ihn sein Gemüte", las Fritz still, "Der neue Morgen bringt ihm neue Luft. Und jeder Schmetterling ist sein Gespiele,
    und seine Schwester jede Frühlingsblüte."
    Fritz runzelte die Stirn. "Der Liebe stille Kraft keimt in der Brust", murmelte er leise vor sich hin. Er schüttelte enttäuscht den Kopf. Nein. Das
    brachte ihn auch nicht weiter.

    Er stand auf. Irgendwo musste es doch Rat geben. Da kam es ihm: Der Franzose. Wer würde sich mit Romantik besser auskennen als ein Franzmann?!
    Fritz machte sich auf die Suche nach ihm, und fand ihn schließlich in der Küche; Sicher um irgend ein leckeres Gericht zuzubereiten. Der Deutsche
    lies sich neben dem Franzosen auf einem Stuhl nieder, sah ihm eine Weile bei der Arbeit zu, und sammelte dann allen Mut, und alles bruchstückhafte
    Schulfranzösisch zusammen:

    "Eh, Monsieur Gabriel ... eh ... Vous avez sûrement expérience ... avec les femmes, non?" Er hielt einen kurzen Moment inne. "Quelle est la meilleure façon de ... eh ...convaincre une femme ... eh ... m'aimer?"

    Geändert von Jerome Denis Andre (28.08.2013 um 11:04 Uhr)

  6. #26
    Gabriel hatte sich schnell einen Überblick über die Küche verschafft und dabei auch unbenutztes Geschirr sowie Küchenutensilien aller Art gefunden.
    Die Vorräte allerdings sahen nach einem kleinen Vermögen aus, ausreichend, eine ganze Armee zu versorgen.
    Doch als Gabriel sich gewahr wurde dass damit 18 Personen zu versorgen wären und Vieles von den Vorräten auch bereits seit eniem Jahr abgelaufen war, stellte sich schnell Ernüchterung ein...
    Vielleicht würde es ihm gelingen ein schmackhaftes Mahl für den ersten Tag zu zaubern, doch die Folgetage würden ohne Frage hart werden.

  7. #27
    Über die Reling gebeugt hatte Léo der nunmehr untoten Insel mit gemischten Gefühlen nachgeblickt, bis der Horizont sie verschluckte. Wie sie auf der Diana II vor so langer Zeit Sydney und auf dem Zigeunerschiff vor nicht ganz so langer Zeit Irland hinterhergeblickt hatte. Letzteres hatte ihr während des fast schon meditativen Zurückblickens mehr als nur einen Stich in der Brustgegend versetzt. Dieser blöder, unüberlegte Sprung… das Einzige, was sie wirklich in ihrem bisherigen Leben bereute- abgesehen vielleicht von kleineren Süßigkeiten-Eskapaden, auf die hier zum Wohle des guten allgemeinen Geschmacks nicht näher eingegangen werden sollen.
    Und doch, auch wenn sie die Zeit auf dieser Vulkaninsel absolut nicht gemocht hatte, die Leute ihr, bis auf die hier dieser kleinen Gruppe (?), alle extrem unangenehm gewesen waren und sie auch wirklich froh war, endlich weg von diesem Ort zu sein- machte das Mädchen der Anblick der immer kleiner werdenden Insel sehr traurig.
    Auch bei Sydney und der grünen Insel waren sie vor den bösen Toten geflohen, aber in beiden Fällen war sie keine Sekunde traurig vom Anblick gewesen.
    Womöglich, weil der Blick nach vorn sie hoffnungsvoller und besser stimmte als der Blick zurück.
    Wahrscheinlich, weil Personen bei ihr gewesen waren, denen sie blind vertraute und die sie wirklich unglaublich lieb hatte.
    Und vielleicht, nur vielleicht, weil sie auf dieser Insel nicht Alles getan hatte, um den Menschen zu finden, der ihr trotz allem am wichtigsten auf dieser Welt war- und sie leise das Gefühl beschlich, das sie ihn niemals wieder sehen wird…

    ¡No! Papa está disponible en algún lugar mirando para mí también, ¡no puedo renunciar! (Nein! Papa ist irgendwo da draußen und sucht auch nach mir, ich darf nicht aufgeben!
    Entschlossen stampfte die Kleine mit dem Fuß auf, woraufhin ihre Knie nachgaben und sie reichlich unästhethisch auf die Planken plumpste. Ihr war garnicht aufgefallen, dass sich ihre Beine und irgendwie generell alles mit einem mal so schwer anfühlte. (Über etwaige Nebenwirkungen oder nicht dauerhaftes Anhalten der Pimpzustände hiesiger polynesischer Massageöle hätte man sie ja ruhig mal aufklären können…)
    … Eso es sólo porque estoy ...cansado...(Das ist nur, weil ich... müde bin...
    Mühsam rappelte sich Léo wieder auf. So sehr hatte sie die Flucht eigentlich gar nicht geschlaucht und es waren seitdem ja auch schon einige Stunden vergangen. Die Sonne war inzwischen, ebenso wie die Insel, hinter dem Horizont verschwunden und sie selbst seit nun über 24 Stunden durchgehend wach. Eine Mütze voll Schlaf kann da sicher nicht schaden.
    Mit Álvaro auf dem Rücken, der Geheimmappe unterm Arm und dem nun einem (vorerst) besseren Zweck zugeführten Glücksköder im Ohr schlurfte sie in das Innere des Bootes, dass sich als Yacht herausgestellt hatte.
    Die ihres Papas* war wohl schöner gewesen, aber man beklagt sich als Kind nicht, vor allem, wenn man einem Monat in einem Loch in einem alten Vulkan gelebt hatte.
    (*Oder besser gesagt ihrer Mama; schließlich hatte Angela Franscisco geschlagene 3 Monate in den Ohren gelegen, dass sein bereits vorhandenes Speedboot nun absolut nicht ausreicht, um eine Dame wie sie gebührend an der Küste Baja Californias zu präsentieren. Mehr als einmal hatte Léo sich vorgestellt, wie, so die Toten von San Diego illegal nach México auswandern, Mama und Abuela mit der Yacht da wegschippern und sich dann den ganzen Tag nur aufregen und gegenseitig wünschen würden, die Andere doch am Pier zurückgelassen zu haben.)
    Es war ungewohnt und doch wunderschön vertraut, nach so langer Zeit mal wieder in so luxeriöser Umgebung zu sein. Wie sich ein Stück längst vergessene welt wieder vor Augen zu führen. Trotz Müdigkeit vor Neugier angestachelt erkundete sie den hinteren Teil des Schiffes, bis ihr etwas Kleines, viereckiges auf dem Boden auffiel. Vorsichtig hob sie auf, was vom Gefühl in ihren Fingern her eine Photographie sein musste. Mit regem Interesse drehte sie das Ding um, um daraufhin direkt in ein ihr durchaus bekanntes Gesicht zu Blicken.
    Ob einer von den Anderen es verloren hatte, oder ob es schon länger hier rumlag?
    Sie hatte keine Ahnung, aber würde es sicherlich nicht so einfach wieder auf den Boden legen.
    Nachdenklich, das Photo in ihrer Hand eindringlich betrachtend, führten Léos Schritte sie weg von den weichen Betten und dem dringend nötigen Schlaf hin zu einer Art Gemeinschaftsraum, in der sich schon einige Leute befanden. Kurz nickend lächelte ihnen das Mädchen fahrig zu und setzte sich dann an eine der Eckbänke an den ausladenden Tisch. Auf den sie die Geheimnismappe legte, denn in Gedanken war sie vollkommen bei dem, was in ihrer andern Hand lag.
    Axel.
    Schon beim ersten Anblick war ihr wieder die Melodie von Laputa in den Sinn gekommen, die sie damals gespielt hatte, als ...
    Sie hätte nicht behaupten können, dass sie ihn besonders gemocht hatte, aber trotzdem war er mit seinem Namen in ihrer Erinnerung geblieben. Vor allem die Begegnungen beim Sumpf und im Hotel, wo sie auch jetzt noch, wenn sie sein Gesicht sah, jedes Mal ein Gefühl des Irgendwo-Reinge-...
    Axel Miller. Lexi Miller.
    Oh... polvo...

  8. #28
    Shelley hatte wohl Recht damit gehabt, Lexi die Schrotflinte anzuvertrauen. Die ehrliche Freude, die Umarmung und vor allem das Fachsimpeln schienen eindeutige Zeichen dafür zu sein, dass die Waffe bei ihr in guten Händen war.

    Noch glücklicher als über die Freude der Blondine war sie aber über die Tatsache, dass sie nun alle Pflichten erledigt hatte - für den Moment jedenfalls. Das bedeutete, sie konnte eine der Duschen benutzen und sich danach ausruhen. Und das hatte sie auch nötig. Beides.

    So verließ sie vorerst das Deck und suchte die Zimmer im Inneren des Schiffes nach Duschkabinen ab, wurde doch recht schnell fündig und... das Wasser war sogar warm. Sie merkte sich den entsprechenden Raum und kehrte etwas später mit ihrer Kleidungstasche zurück, durchsuchte sie nach frischen Sachen und fand auf den ersten Blick zumindest ein Unterwäscheset - und gleich das. Sie fischte das bikini-ähnliche Daisy-Chains aus Elle Macphersons "Intimates"-Reihe heraus. Den süßen, schwarzen Balconette-BH mit den zurückhaltenden, weißen Spitzenverzierungen am Dekolletee und das dazu passende Höschen legte sie dann auf das Bett neben der kleinen Duschkabine, in die sie stieg, nachdem sie sich entkleidet hatte. Shelleys Laune wurde nur noch besser, als sie auf der schmalen Ablage in etwa auf Augenhöhe kleine Fläschchen mit Duschgel, Shampoo UND Conditioner entdeckte, wie es sie oft in Hotels gab. UND noch von Lush. Gott, man konnte über Vantowers und seine Nächsten ja sagen, was man wollte - aber DAS hier war super.

    Nach einer der vielleicht besten Duschen ihres Lebens - Shelley fragte sich für einen Moment sogar, warum die Menschen nicht immer mit Meerwasser duschten, man war ja immerhin schon auf die Idee gekommen, Duschgel mit Meersalz zu verkaufen - stieg sie aus der Kabine, fand ein Handtuch - warum habe ich da nicht vorher nach geguckt? - und trocknete ihre Haut ab, die sich nach dem gefühlten Peeling durch das Meerwasser wirklich angenehm anfühlte. Dann legte sie sich die Unterwäsche an und betrachtete ihr verschwommenes Spiegelbild in der milchig-gläsernen Duschkabinenwand. Sie sah nicht viel, aber was sie sah, gefiel ihr.

    Die Haare mit dem Handtuch hochtoupierend, verließ sie das Zimmer mit der Tasche - die nun ausschließlich mit Schmutzwäsche gefüllt war - und stieg, nach Jasmin duftend, zurück auf das Deck. Klar - ein Bett würde sich super machen. Aber wenn sie schon die Möglichkeit hatte, sich auf einer Luxusjacht zu sonnen, dann würde sie das auch tun. Sie bräuchte nur etwas - ah, perfekt. Irgendwer meinte es wirklich gut mit ihr. Dort neben den Liegen am Vorderdeck des Schiffes lag eine Tube Sonnenmilch in einem Körbchen.

    Shelley setzte sich, cremte ihren Körper nach und nach mit der Milch ein und legte sich dann bäuchlings auf die ungeahnt bequeme Liege, schloss die Augen und spürte die warmen Strahlen der Sonne angenehm auf ihrer Haut, bevor sie einschlief.

    Geändert von MeTa (28.08.2013 um 14:25 Uhr)

  9. #29
    Nathan war schon eine Weile am Angeln. Noch hatte nichts angebissen, aber es war auch das erste Mal, dass er von einer fahrenden Jacht aus etwas fischen wollte, es würde wohl noch etwas länger dauern, bis er etwas zu sich locken konnte. Aber damit hatte er kein Problem. Das war kein Sport bei dem man es eilig haben durfte. Nur der Geduldige würde etwas fangen, Beständigkeit war der richtige Weg.

    Plötzlich hörte er neben sich ein etwas schüchternes. „Hallo Nathan“
    Er drehte sich um. Es war Jul, die Frau mit der er noch am Abend der Schiffsunglücks gesprochen hatte. Es schien wie eine Ewigkeit her, und ihnen beiden konnte man die Strapazen der letzten 3 Tage gut ansehen. Natürlich waren ihr Aussehen nichts im Vergleich zu denen die sich mutig gegen die Zombiemassen gestürtzt hatten, aber spurlos war so etwas an keinem vergangen.

    "Hallo Jul. Schön mal wieder in Ruhe zu reden, es schein so lange her seit dem letzten mal, nicht?"
    , er lächelte ihr entgegen.
    "Wenn du willst, kannst du dich gern neben mir hocken. Unten ", er wies ihr den Weg, " sind noch ein, zwei Sessel, ... und sogar zwei Angeln! Lust es mal auszuprobieren?"

  10. #30
    Mehl, Eier, Zucker, vertrocknete Gurken, schimmelige Pilze, schimmelige Tomaten... leicht pampige Tomaten, Zwei Packungen Reis, Kaviar...
    "Bon sang de bonsoir..."
    Mehrere Dosen Kaviar. Leute im Hole hungern lassen aber sich ordentlich Kaviar reinschaufeln? Aber irgendwie beruhigte ihn das auch, manche Leute aßen Kaviar... Knäckebrot! Knäckebrot soweit das Auge reichen konnte. Ein ganzer Schrank voller verdammten, trockenen, brüchigen, splittrigem Knäckebrot. Gabriel wusste was es die nächsten Wochen zu Essen gab. Knäckebrot mit Aufstrich, Knäckebrot mit Käsepampe, Knäckebrot mit Resten, Knäckebrot als Suppeneinlage, Knäckebrot bis die Gaumen der Passagiere mit Brotsplittern durchzogen waren.
    Hier muss es doch noch irgendwas anderes geben... irgendwas, von Knäckebrot konnte man doch nicht leben. Gabriel riss die weiteren Schränke auf. Töpfe. Pfannen. Besteck. Edles Besteck. Nochmal Töpfe. Dosen. Senf... moment.
    Gabriel ging einen Schritt zurück nach rechts.
    "Dosen... Ravioli und Erbsensuppe mit Speck. Das meiste ist zwar abgelaufen aber..."
    "Eh, Monsieur Gabriel ... eh ... Vous avez sûrement expérience ... avec les femmes, non?"
    Wie? Was?
    "Quelle est la meilleure façon de ... eh ...convaincre une femme ... eh ... m'aimer?"
    Gabriel hatte garnicht gemerkt, dass sich Fritz in die Kombüse geschlichen hatte und sich einfach auf einen Stuhl in seiner Nähe gesetzt hat.
    "Mhh, eine Frau dazu bringen dich zu lieben ist... schwierig. Die Liebe lässt sich nicht erzwingen, aber Beziehungen... naja, die lassen sich auch nicht erzwingen aber man kann Amor unter die Arme greifen."
    Fritz schaute ihn ratlos an. Der Bursche sah aber auch... altbacken aus, kein Wunder, dass er nach Rat suchte.
    "Regel eins. Frauen sind auch nur Menschen. So wie du und ich. Sie kommen von keinem anderen Stern, sie essen, atmen, reden, denken wie wir und machen auch noch andere Dinge... mach dir also keine Illusionen, dass Frauen elfengleiche Gestalten sind, die auf ewig nach Rosenblüten duften."
    Gabe ließ sich nach hinten fallen, stützte sich geschickt an einer Arbeitsplatte ab um sich nicht gleich aufs Gesicht zu legen.
    "Regel zwei. Wenns nicht auf den ersten Blick funktioniert hat, dann versuch eine Freundschaft zu etablieren. Beziehungen haben drei Grundpfeiler. Liebe, Sex und Freundschaft. Erfüllst du zwei, hast du eine Art Beziehung, erfüllst du alle drei, dann hast du im Lotto gewonnen."
    Warum waren alle eigentlich so scharf darauf mit ihm Französisch zu sprechen? Wollten sie ihn beeindrucken?
    "Regel drei. Versuch nichts zu erzwingen. Du solltest zwar nett und freundlich sein und auch immer mal wieder zeigen, dass du sie doch... mehr magst als andere, aber sei nicht zu aufdringlich. Du würdest es nicht mögen wenn jemand hinter dir her wäre, der dir ständig irgendwelche Komplimente oder Geschenke an den Kopf wirft. Das nervt und macht einem ein schlechtes Gewissen wenn man diese Nettigkeiten nicht erwidern kann oder will."
    Eigentlich sollte sowas jeder wissen und sich zu Herzen nehmen aber... in solchen Angelegenheiten legt der Verstand ja auch mal gern die Füße hoch.
    "Und noch ein kleiner Tipp am Rande... versuch dich etwas... normaler... zu verhalten. Ich weiss, ich weiss... jeder ist etwas Besonderes, eine Schneeflocke und so. Aber seine schneeflockigkeit sollte man erst nach und nach enthüllen. Sonst bekommt die andere Flocke Angst und verschwindet. Weisst was ich mein? Also weniger auf Napoleon, mehr auf Neapolitaner, alles klar?"
    Man... hatte er das grad wirklich gesagt?

  11. #31
    Offenbar durfte man beim Angeln reden. Zumindest tat Nathan dies, als er Jul freundlich begrüßte und sie einlied sich zu ihm zu setzen. Dies lies sie sich nicht zwei mal sagen und holte sich einen der Sessel zu ihm hinüber. "Danke schön" Sie besah sich eine der Angeln. "Ich habe noch nie geangelt und absolut keine Ahnung, wie man damit umgeht. Ich weiß daher nicht, ob ich dir so eine große Hilfe wäre." Dennoch legte sie Baseball und Handschuh vorerst auf den Boden und nahm eine Angel in die Hand. "Aber vielleicht wäre es mal eine nette Abwechslung etwas neues zu lernen. Könnte uns hier ja unter Umständen noch hilfreich sein." Sie grinste ihn an und erklärte sich damit bereit sich von Nathan das Angeln beibringen zu lassen.

    Geändert von Layana (28.08.2013 um 15:09 Uhr)

  12. #32
    Ivan hörte hinter sich Gerede, dem er nicht all zu gut folgen konnte. Er wandte sich um und sah, wie eine wohl knapp dreißig jährige Frau eine Angelrute griff und bei einem Mann stand und ihm etwas sagte, was er nicht ganz verstand. Vielleicht würde er es ebenfalls versuchen, Fische zu fangen. Der Proviant, den sie dabei hatten, würde nicht mehr all zu lange reichen und Fisch, wenn er denn geräuchert oder eingelegt wurde, würde eine Weile halten. Ausnehmen würde er Fische sicherlich können, doch das Fangen... tja... einen Versuch war es sicherlich wert und außerdem, wenn er es nicht ausprobieren würde, würde er nie wissen, ob es denn funktionierte oder nicht. Außerdem, wenn die Reise etwas länger als nur einen oder zwei Tage dauern würde, wäre genügend Zeit, weitere Fische zu fangen und das gemeinsame Überleben der Gemeinschaft zu sichern.

    Also trat Ivan zu der kleinen Gruppe bei den Angelruten und sagte "Я попытаюсь оно также... ich meinen... ich es ebenfalls versuchen werde." und griff eine der Angelruten. "Wenn mir jemand zeige, wie geht." setzte er nach, die Rute in der Hand haltend. "Wenn Reise länger... wir habe mehr..." und da war sie wieder, die Sprachbarriere. Die anderen beiden schienen dennoch zu verstehen, was er ausdrücken wollte, nämlich sich bereit zu erklären, sich ebenfalls das Angeln mit der Angelrute beibringen zu lassen.

  13. #33
    Nathan hatte schon mit Jul angefangen über das Angeln zu reden. Er zeigte ihr wie sie einen Köder befestigen musste, und worauf sie genrell beim Auswerfen achten sollte. Sie brauchte nur ein paar Versuche unter Anweisung bis sie es verstanden hatte, sie schien ein Naturtalent zu sein.
    Just in diesem Moment kam der Russe zu ihnen und sagte "Я попытаюсь оно также... ich meinen... ich es ebenfalls versuchen werde." und griff eine der Angelruten. "Wenn mir jemand zeige, wie geht." setzte er nach, die Rute in der Hand haltend. "Wenn Reise länger... wir habe mehr..."
    "Hi, Ich bin Nathan.", sagte er sehr deutlich und streckte ihm seine Hand entgegen. Er hoffte, dass der Slawe vor ihm zumindest die grundlagen beherschte. "привет .. Ich heiße Ivan.", und schüttelte seine Hand in einem festen Griff.

    "Okay ... also, wie ich Jul gerade erklärte, das wichtigste am Anfang ist das richtige Auswerfen des Köders." Er machte einige ruckartige Bewegungen mit der Angel. "So darf das auf keinen Fall aussehen. Das ist kein Spiel der Yankies, und ihr wirft die Route nicht wie einen Basebal-Schläger. Die Bewegung muss in einem Zug über die Schulter gehen. Es geht darum ,dass ihr den Köder genau richtig weit wirft. Zu weit, und ihr habt zu wenig Seil auf der Angel, zu wenig weit und der Köder tumpelt nur vor euren Füßen. Etwas Übung braucht man dafür schon, aber macht euch keine großen Gedanken, beim ersten Mal sieht das keiner arg.",

    Bald waren alle Köder im Wasser und der eigenntliche spannende Teil des Angeln fing erst an. So saßen die drei nahe der Bord-Kante und warteten. Nathan schaute auf seine "Schüler", er war sicher, dass sie das Angeln schnell lernen würden und einen guten Fang einbringen könnten.

    (ooc: 5000 BAAM!)

  14. #34
    Da waren sie nun von der Insel runter. Endlich, nach Monaten in diesem Hole war David endlich froh aus dem Drecksloch raus zu sein was nun mit Rauchschwaden immer weiter am Horizont verschwand. Nachdem er sich informiert hatte das es nach China gehen würde, dachte er sich das es wohl gut wäre einfach mal für einige Zeit zu entspannen und vielleicht auch mal eine Dusche zu nehmen. Also verschwand er unter Deck und nach ein wenig Suchen wurde er in der Kabine von Vantowers fündig. Hatte dieser Dreckige General seine eigene Dusche in seiner Luxusschiffchen. Aber aktuell wollte er sich darüber nicht beschweren, schließlich kam es im Aktuell zugute das der Kerl hier eine fette Yacht mit massig Zimmern und Duschen hatte. Also trat er entkleidet unter die Dusche und genoss das wohlig warme Wasser. Wie lange hatte er im Hole schon keine Dusche mehr gehabt die wirklich auch warmes und vor allem Sauberes Wasser über seinen Körper laufen ließ. Es war einfach eine Art Urlaub für ihn.

    Nachdem er nun frisch geduscht war und in ein paar sauberen Klamotten, die er in einem der anderen Zimmer gefunden hatte, am Körper hatte, überlegte er sich was die nächsten Schritte waren die er vorbereiten wollte. Schließlich, wenn sie wirklich in China landen würden, sollten sie vorbereitet sein auf alles was dort passieren könnte. Doch aktuell interessierte ihn viel mehr was der alte Vantowers so alles in seiner Kabine hatte. „Mal sehen was der olle Vantower so alles in seiner Bude versteckt hat. Irgendwas Informatives muss es ja geben Vielleicht würde er ja sogar was Nützliches finden. Er fing also an Schubladen zu durchsuchen und kramte in Bücherregalen rum. Schaute nach versteckten Einlässen oder anderen Dingen die irgendwo im Boden oder der Wand eingelassen waren um irgendwas zu verstecken oder sowas. So begann David die Wohnkabine von Vantowers zu durchsuchen nach etwas interessantem, brauchbaren oder Dinge die man später vielleicht gebrauchen könnte

  15. #35

    BGM: The Inkspots - Maybe (vom Fallout 3 OST)

    *wusch*

    Ivan holte nach Befestigen des Köders gemäß der Anleitung dieses Mannes, der sich ihm als Nathan vorgestellt hatte, mit der Angelrute über die Schulter aus und ließ Haken samt Köder nach vorn über Bord schnellen und ins Wasser eintauchen, in der Hoffnung, dass der Köder einen Fisch anlocken würde. So wie es wohl auch die anderen hofften, die ebenfalls mit ihren Angeln gemäß der Einweisung Köder an den Haken befestigt und sie mit Schwung aufs Meer über das Schiff befördert hatten. Dieser Nathan erklärte Ivan, er solle doch etwas von der Leine zurück kurbeln, damit er in dem Fall, dass ein Fisch anbeißen würde, noch etwas Leine auf Reserve hätte. Ivan folgte den Anweisungen, bis Nathan zustimmend nickte.

    Nun hieß es... warten. Die Angler setzten sich auf einige herbei geholte Liegen und beobachteten ihre Angeln. Das Ganze war anders als Speerfischen früher in seiner Jugend... und um ein Vielfaches langweiliger, doch wie sollte es auf See anders gehen? Speerfischen war eine Sache, die in Flüssen statt fand, wenn sie nicht all zu tief waren, auf See waren es Angeln und Fangnetze. Ja, ein Fangnetz wäre jetzt sicherlich praktisch und würde das Fischen um ein Vielfaches erleichtern. Und da sie gerade zu dritt da saßen, fragte Ivan diesen Mann nach einem solchen. "Sagt... ist an Bord... eine... Управлять сетью... eine Treib...Netz? Oder eine... Schlepp...Netz?" fragte er mit kurzem Blick auf Nathan, dann wieder zurück zu seiner Angel. Dort regte sich bislang nichts. "Wir könne fange mehr in schneller..." fügte er hinzu, "auch wenn nicht gut für Meer." fuhr er fort. "Habe Sie durchsuche Schiff? Sie gefunde Netz?" fragte er weiter, auch wenn er es für recht unwahrscheinlich hielt, dass auf der Yacht eines hochrangigen militärischen Mannes ein solches Netz vorhanden war. Auf der anderen Seite... nur wer fragt, bekommt Antworten. Und wer Köder auswirft, wird wohl auch etwas fangen, doch bis jetzt schien es die Fische nicht sonderlich zu interessieren, dass neben dem Schiff drei Köder auf sie warteten, um sie in die Falle zu locken. Doch wenn Ivan eins als Soldat und Söldner gelernt hatte, dann war es das Warten, selbst unter unwirtlichen Bedingungen... inklusive Langeweile.

  16. #36
    Der Klang der Maschine hatte sich für einen kurzen Moment geändert, bevor er wieder zu seinem alten wechselte. Anscheinend hatte jemand in der Zwischenzeit den Autopiloten eingeschalten, oder irgendwas in der Art. Für jemanden, der die Ohren nicht die ganze Zeit über offen hielt, war es kaum zu hören und auch Matt, der auf seine Umgebung schon eher Acht gab, hatte es nur gerade so mitbekommen. Die kleine Zange glitt ihm aus der Hand und prallte mit einem Scheppern auf dem harten Boden auf, was allerdings vom Klappern des Motors übertönt wurde. Mit leicht zitternden Beinen versuchte Matt sich hochzuhieven, was dadurch erschwert wurde, dass das Schiff durch den Wellengang leicht hin und her schaukelte. Der Schneidersitz war nicht unbedingt eine von Matts Lieblingsarten zu sitzen, aber auf so einem harten Boden besser als gar nichts, vor allem, wenn man keinen vernünftigen Stuhl zur Verfügung hat.

    So kam es also, dass Matt sich am Motorblock festhielt, um nicht gleich umzufallen. Bis er wieder auf beiden Füßen stehen konnte, nutzte Matt die Zeit, den Raum nochmal näher zu erkunden. Geradeaus vor ihm war eine Tür, die hinaus zu den anderen führte. Sie war aus Metall, um eventuelle Feuerausbrüche im Maschinenraum möglichst einzudämmen, und hatte eine Art Rad, um sie aufzudrehen. Einen Verschluss gab es keinen, jedenfalls konnte man sich hier nicht einschließen, selbst wenn man es wollte. Im Moment jedenfalls war die Tür geschlossen und sicher würde wohl so schnell keiner auf die Idee kommen, hier reinzukommen. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal dieser Tür war, dass sie anscheinend wärmedämmend war, was für eine Metalltür schon recht eigenartig ist. Höchstwahrscheinlich lag es wohl aber an der Lackierung; die hatte so eine kühlend hellblaue Farbe, genauso wie der Rest dieses Raumes. Es gab einem ein bisschen das Gefühl, als würde man im türkisblauen Meer schwimmen, natürlich nur, wenn man den Lärm und die Wärme der Maschine ignorierte. Dieses Blau hatte etwas beruhigendes und Ruhe war das wichtigste, was man gebrauchen konnte, wenn man auf der Flucht vor Zombies war. Das war auch einer der Gründe, weshalb Matt sich recht schnell dazu entschieden hatte, sich in den Maschinenraum zurückzuziehen. Auch wenn der Raum an und für sich abgeschieden erschien, also wenn man sich im inneren befand, so hatte die Tür zusätzlich zu ihrer metallenen Art und hellblauen Lackierung noch ein kleines Fenster, durch das ein fahles Licht in den Raum schien. Es war eine der wenigen Lichtquellen, die im Moment den Raum erhellten.

    Der Weg zwischen Tür und Motor war eher schmal; so schmal, dass im Normalfall nur eine Person Platz hatte, aber immer noch genug Freiraum, um dieser Person im Ernstfall alle Freiheiten zu gewähren, die nötig waren, die Maschine in Gang zu halten. Der Lichtschein, der durch das Türfenster drang, traf auf den hellblauen Fußboden und ein Nebel aus Staub wirbelte knapp über dem Boden, was deutlich zeigte, dass hier schon seit einiger Zeit niemand mehr war. Zwar hatte das Schiff den Eindruck gemacht, dass jemand sich auf irgendwas vorbereitet hatte, allerdings wohl recht überstürzt, weshalb weniger Acht darauf gegeben wurde, dass auch der Motor vernünftig lief. Nunja, bisher lief er noch ganz in Ordnung und so schnell würde wohl nichts schlimmes damit passieren; obwohl...Matt war ja kein Ingeneur, weshalb er es nicht genau sagen konnte, aber der Motor klang zumindest wie ein Motor, der funktionierte, das war ja schonmal was.
    So ganz stimmte es natürlich nicht, dass der Boden voller Staub war, denn schließlich hatte Matt sich ja hier eingenistet und damit schonmal den gröbsten Staub allein durch seine Anwesenheit vertrieben. Das war nicht nur dadurch deutlich gemacht worden, dass er überall Fußspuren hinterlassen hatte, was in anderen Fällen ein tödlicher Fehler war, sondern auch, weil sich unter dem Schal, den er als Sitzkissen missbrauchen musste, jede Menge Staubhäschen gebildet hatten. Dementsprechend nahm Matt den Schal auf und schüttelte ihn ein paar mal, um die Staubflocken herauszubekommen, wobei er noch viel mehr davon aufwirbelte, was darin endete, dass Matt ein paar Mal nießen musste.

    Nachdem der Nießanfall wieder abgeklungen war, erblickte Matt zu seiner Rechten und Linken abgeschlossenen Schränke; ok, nur einer war abgeschlossen, die anderen waren entweder geknackt (irgendwo hatte Matt ja auch seine neuen Dietriche ausprobieren müssen), offen, oder hatten einen merkwürdigen Verschluss, den man mit Dietrichen so nicht öffnen konnte. So richtig konnte er die Art des Schlosses nicht zuordnen. Es war kein Zylinderschloss, das war klar. Es sah auch gar nicht so aus. Mit einer Kreditkarte konnte man da wohl auch nichts ausrichten. Vielleicht gab es ja irgendwo auf dem Schiff Hinweise, die dazu führen könnten, die Geheimnisse dieses Schrankes zu lüften.
    Wie auch immer. Diese Schränke waren allerdings ebenfalls Zeuge davon, dass hier schon seit einiger Zeit keiner war. Jeweils zu Matts Linken und Rechten befanden sich drei Schränke. Was sie gemein hatten, sollte sich offenbaren, wenn man sie näher betrachtete: sie waren voller Spinnenweben und überall krabbelten kleine Milben herum. Beginnend mit dem ersten Schrank auf der Linken Seite: der Schrank war von Anfang an offen gewesen und neben besagter Fauna hatte Matt dort die Werkzeuge gefunden, die er benutzt hatte, um sich seine neuen Dietriche zu basteln. Es waren mehrere verschiedengroße Zangen, Hämmer, Nägel, Schraubenzieher und alles andere, was man sonst so als Hobbyhandwerker so brauchte. Nicht alles hatte Matt als nützlich empfunden, aber es war halt eine Erwähnung wert.
    Der zweite Schrank von links war verschlossen gewesen und hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er sich von Matt hatte knacken lassen. Am Schloss hatte es allerdings nicht gelegen, viel eher hatte Matt mehrmals festgestellt, dass er sich noch sehr verbessern musste, wenn er einen vernünftigen Dietrich haben wollte. Dementsprechend war dieser Schrank derjenige, der am längsten brauchte, um ihn zu öffnen, denn als Matt einen passenden Dietrich fertig hatte, passte dieser dementsprechend auch in alle anderen Schlösser der anderen Schränke. Allerdings konnte Matt sich dieses behelftmäßigen Werkzeuges zugleich entledigen, als er sich den Inhalt dieses Schrankes ansah. Wieder war die Fauna zahlreich, doch neben besagten Spinnenweben befand sich einiges an verwertbaren Werkmaterials unter anderem auch nützliche lange und vor allem dünne Nadeln, die sehr viel mehr aushielten als das Metall der Büroklammern. Allerdings sei gesagt, dass Matt nochmal ordendlich Zeit dafür investieren musste, um letztlich besagte Nadeln in Formzu bringen und in dem Sinne war er auch froh, vor ein paar Jahren eine Thetanusimpfung gehabt zu haben.
    Der dritte Schrank war leer. Auf der rechten Seite wiederum gab es noch einen Schrank mit diversen Flüssigkeiten, wobei einige sich als Öl herausstellten, das mit Sicherheit dazu benutzt wurde, den Motor in Schuss zu halten, einen Schrank in dem vergammeltes Essen stand (als Matt das sah, wurde ihm zumindest klar, warum hier so viel Staub rumschwirrte) und nicht zuletzt besagter verschlossener Schrank, den Matt auch nach langem Anstarren nicht öffnen konnte. "Wenn selbst Anstarren nichts hilft, hilft gar nichts mehr." hatte einer von Matts ehemaligen Kontakten mal gesagt. Das war, lange bevor die Zombieplage ausgebrochen ist.

    An den Ecken der Decke hatten sich bereits ein paar Spinnen eingenistet und schienen recht erfolgreich Eindringlinge der fliegigen Art fernzuhalten. Einige Spinnen gingen sogar Kopfüber von der Decke, anscheinend gerade dabei, einen geeigneten Ort für ihr Netz zu finden. Ein paar Lampen hingen herunter, deren Lichtschalter allesamt an der Tür zu finden waren, allerdings waren sie ausgeschaltet, schließlich fand Matt, dass das Licht, das durch die Fenster schien, mehr als nur ausreichend sei. Ganz davon abgesehen, dass Matt sich in der dunklen Umgebung dann doch ein wenig wohler fühlte, als dort draußen, auch wenn es mit der Nacht auch anscheinend endlich wieder vernünftige Temperaturen angenommen hatte.

    Dann war da noch der Motor, der direkt an der Außenwand platziert war. Er machte noch immer seine monotonen Geräusche, die selben, die er schon seit dem Zeitpunkt machte, in dem Matt sich hier unten einquartiert hatte und mit Sicherheit schon seitdem das Schiff mitsamt fertigen Motor gefertigt und an seinen Rechtmäßigen Besitzer übergeben wurde, zusammen mit diesem verantwortungslosen Techniker, der sein Essen im Schrank direkt beim Motor liegengelassen hatte und der sich anscheinend nicht allzu viel Mühe gegeben hatte, hier alles in Schuss zu halten.
    Direkt am Motor zu stehen, bewirkte, dass man anfing gewaltig zu schwitzen. Auch wenn der Raum insgesamt einen kühlen Eindruck machte, der Motor sprach eine andere Sprache: in seiner Umgebung hatte die Temperatur um einige Grade zugelegt, wahrscheinlich mehr noch als die Sonne draußen alles kochte. Es wäre wohl unerträglich, würde es in dem Raum nicht noch einige Ventilatoren geben, die die Temperatur ein bisschen herunterdrückten. Sie befanden sich an der selben Wand, an der auch der Motor war und hatten ihren eigenen Takt, mit dem sich sich drehten. Im Moment waren sie anscheinend auf mittlerer Geschwindigkeit, was vermuten ließ, dass sie sich mit einer recht gemütlichen Geschwindigkeit fortbewegten. Trotzdem hätte Matt die Lüftung gerne hochgestellt, einfach nur, um es noch ein bisschen kühler zu haben.
    Es gab zwar keinen Schalter, der die Lüfter steuerte (zumindest konnte Matt keinen ausfindig machen), dafür aber einen großen roten mitten auf dem Motor, über dem mit großen roten Buchstaben stand: "Selfdestruct button! Please don't push! Thanks!" Was wohl passieren würde, wenn Matt den drückte?

    Neben dem Motor und den Ventilatoren war da auch noch der Hauptgrund dafür, weshalb Matt auch ohne eingeschaltete Lampen genug Licht hatte: mehrere Fenster säumten die Schiffswand und versorgten den Raum mit ausreichend Licht. Der Mond schien voll und spendete sehr viel Licht. Zusätzlich war der Himmel wolkenfrei und offenbarte einen wunderschönen Sternenhimmel. Wer den Himmel aufmerksam beobachtete durfte, wenn er Glück hatte, sogar das Schauspiel einer Sternschnuppe miterleben. Es heißt ja, dass derjenige, der sich etwas wünscht, während eine Sternschnuppe vom Himmel segelt, diesen Wunsch erfüllt bekommt.

    Was die anderen wohl gerade dort oben trieben? Vielleicht sollte Matt doch einmal einen Blick nach draußen werfen. Er würde aber wohl nicht mehr allzu lange in der Gegend herumlaufen und sich so schnell wie möglich noch eine Mütze voll Schlaf holen. Wer weiß, was sie alles noch erwartete und ob sie so schnell wieder zu schlaf kommen würden. Wenn er nebenbei noch etwas zu Essen auftreiben konnte, wäre der Abend perfekt.

    So kam es also, dass Matt sich seinen Schal und seine neuen Werkzeuge nahm und sich seinen Weg durch den Maschinenraum bahnte.

  17. #37
    Prudence schlich sich durch die Gänge der Yacht, wobei es dank des Wellenganges "wackeln" eher treffen würde.
    Das war ja aber auch typisch! Egal was ihre Enkelin auch tat, immer war es eine Schmach für die ganze Familie. Egal was man diesem Kind auftrug, egal welche Erwartungen man in sie setzte, immer schaffte sie es, einen auf ganzer Linie zu enttäuschen und vor aller Welt bloß zu stellen und wenn man dann einmal, nur einmal denkt, dass endgültig Schluss mit dieser Misere war...dann SOWAS.
    Nein, selbst die lebendig gewordenen Toten konnte ihre Enkelin nicht davon abhalten, weiterhin Schande für die McAldrins zu bedeuten.

    Doch was trieb eigentlich ihr guter Junge? In was für furchtbare und dunkle Machenschaften wurde er da gezogen? Hoffentlich würde er nicht gleichermaßen enden, wie es... wie es... ach! Das war zum Haare raufen. Hoffentlich endete er nicht wie Helena! Alleine der Gedanke war absonderlich, geradezu an den Haaren herbeigezogen und vollkommen undenk...bar.
    Ja, genau das war es. Undenkbar, unmöglich, vollkommen aus der Luft gegriffen und geradezu lächerlich, dass ihr Sohn eine falsche Richtung einschlug. Das musste ein eingefädelter Komplott dieser Dolores sein, ja ja. Jetzt wo sie ja ohne Erbe da steht... das musste es sein. Erst die gute Beziehung von Prudence zu ihrem Sohn sabotieren, sich dann an ihn heranwerfen und sich schließlich in das Erbe der McAldrins schleichen, so wie sie es bereits mit dem guten Commander Thomas tat? Nein, so weit werde ich es nicht kommen lassen. In diesem Moment kam die junge Polizistin, welche Prudence nur wenige Tage vorher zur ANFÜHRERIN wählen wollte, tanzend und summend an ihr vorbei. "Doo-Da-Wop - hi, gnä' Dame!" schnalzte sie ihr entgegen, mit einer guten Laune, dass es zum Haare raufen war. Naja. Wenigstens eine hatte gute Laune.

    Wo war eigentlich dieses Kind? Dieses kleine Mädchen? Da will man ihr schon etwas vorlesen und nirgendwo hört man das fröhliche Lachen eines kleinen Kindes.
    Just in diesem Moment bewegte sich Prudence wieder am Gemeinschaftsraum vorbei, blickte aber auch nur für wenige Augenblicke hinein, ehe sie sich wieder abwendete. Nein, hier würde sich kein Kind aufhalten. Raucher, Alkoholiker, Drogenabhängige und Kriminelle vielleicht, aber kein Kleinkind!
    Aber vielleicht auf dem Deck? In der Sonne spielten Kinder ja gern. Würde sie das kleine Mädchen also auf dem Sonnendeck finden?

    Gerade, als sie die Treppen zum Sonnendeck hinaufgehen wollte, konnte sie es riechen. Prudence Nasenflügel bebten. Das war doch...! Dieser Geruch. Ganz eindeutig Heather Vantowers. Die hatte auch immer diesen muffigen Vanillegeruch aufgetragen, diese Naturkosmetik, von der sie so viel hielt. Diese •••••••• würde doch nicht...nein, quatsch, die •••••••• war ja tot.

    Die Duftspur nach Vanille, Erdbeere und Gutmenschentum zog Prudence zu der jungen Krankenschwester, die sich gestern noch im Arztkittel an diesen Nigerier heran gemacht hatte. Und jetzt? Der Anblick schockierte Prudence bis ins Mark. Wie unverfroren! Und das auf einem Schiff mit Kindern an Bord! Prudence war EMPÖRT.

    "Junge Dame, ich kann ihren Hintern sehen!"

  18. #38
    Ians Stimme am anderen Ende des Telefons klang weinerlich und gebrochen.

    "Sh-Shel... i-ich bin im G-g-ef...ängnis!" Die letzten Worte prustete er beinahe heraus. "Was?" Eine eloquentere Antwort war ihr nicht eingefallen. Was sollte Ian im Gefängnis? Das war der letzte Ort, an dem man jemanden wie ihn vermuten würde. "I-i-ich bin im... Gefängnis.... allespassiertesoschnellundich..." - für einen Moment brach seine Stimme komplett ab, unter heftigen Schluchzen brachte er nur noch dahingehaspelte Bruchstücke an Wörtern heraus, die durch die schlechte Leitung metallern klangen. "Was ist passiert, Ian? "Ich h-hab nur ein...en Anruf... Federal Det-Det-Det...mmfh... Detention Center, Down...town!"

    Einen Anruf. Und den nutzte er für sie. Für einen Moment wurde ihr wieder ganz warm, doch dann schüttelte sie sich fast etwas. Reiß dich zusammen!, fauchte Shelley sich in Gedanken selbst an. "Was ist passiert, Ian? Sag mir, was los ist!"



    "Junge Dame, ich kann ihren Hintern sehen!"

    Äh? Nein. Das hatte Ian nicht gesagt. Shelley drehte ihren Kopf schlaftrunken zur alten Dame, blinzelte ein, zwei Mal und nahm dann auch den empörten Gesichtsausdruck von Grumpy Grams wahr. Sie wandte sich weiter um und blickte an ihrem Körper entlang zu ihrem Po. Das Höschen saß - und WIE es saß. Gott, sie liebte diese Unterwäsche. Und ein bisschen auch ihren Po.

    "Ich trage einen Slip!", sagte Shelley der Oma in ihrer Müdigkeit mit einem Hauch von Vorwurf in der Stimme, drehte sich dabei auf den Rücken, da dieser bereits fürchterlich brannte. Wie lange hatte sie überhaupt geschlafen? Und warum nahm die blöde Kuh sich raus, sie aus ihrem Schlaf zu wecken? Verdammt, sie brauchte den Schlaf, auch wenn der Traum nicht der Allerschönste gewesen ist.

    ***

    "Das...Das sehe ich." Prudence antworte so würdevoll, wie sie in Anbetracht der...Umstände...in der Lage war. Jetzt hatte sich dieses Mädchen auch noch umgedreht und entblößte ihre Brüste, zumindest weiter als Prudence es sich je getraut hätte. "Wie heißen sie eigentlich? Sie hatten es ja bisher noch nicht einmal nötig, sich mir vorzustellen!"

    ***

    Shelley riss sich gerade noch zusammen und sparte sich einen blöden Kommentar, der ihr wahrscheinlich nur mehr Ärger eingebracht hätte.
    "Shelley... Shelley Weinberg!", antwortete sie brav und hoffte, dass das Gespräch damit beendet wäre und sie sich wieder ausruhen könnte. "Weinberg?", hakte das Ömchen kritisch nach. Na klar - Antisemitismus fehlte jetzt noch. "Yap, Weinberg!", sagte Shelley locker, während es unter der Oberfläche schon brodelte. "Aber bevor Sie ihren persönlichen Holocaust planen, sollten Sie wissen, dass ihre Feinde momentan nicht die mit den großen, sondern die mit den kleinen, verfaulten Nasen sind!", scherzte sie. Oh scheiße, mein großes Maul.

    ***

    "Werfen sie mir etwa...vor, ich hätte etwas gegen sie?", polterte Prudence. Diese Göre! Konnte sich wohl gar nicht vorstellen, dass man mit dem Alter eben auch nicht mehr alles versteht! "Ich möchte sie nur bitten, ihre Blöße zu bedecken. Es sind Kinder an Bord!" Beleidigt drehte sich Prudence um.

    ***

    "Hey, hey, nur ein Spaß!", warf Shelley der Alten noch hinterher. "Und ich zeige nicht mehr, als man in jedem öffentlichen Freizeitbad sieht." Sie grinste und fügte leise, nur für sich selbst hörbar hinzu: "Ja, heutzutage dürfen Leute wie ich in öffentliche Freizeitbäder!" Und dann schloss sie wieder die Augen.

    Diese Ruhe...

    Geändert von MeTa (29.08.2013 um 02:54 Uhr)

  19. #39
    Nathan, Ivan und Jul waren noch die folgenden Tage damit beschäftigt, immer mal wieder die Angelruten auszuwerfen und nach anfänglichen Schwierigkeiten wünschten sie sich wirklich ein Treibnetz herbei, doch trotz intensiver Bemühungen war auf der Yacht keines zu finden.

    Trotzdem konnte sich ihre Ausbeute durchaus sehen lassen:
    Glücksprobe Nathan - bestanden!
    Glücksprobe Jul - misslungen!
    Glücksprobe Ivan - bestaden!

    Der Gruppenvorrat an Nahrungsmitteln steig um 4 Punkte.



    David durchstöberte die Wohnkabine von Vantowers und konnte nur ein wenig saubere Kleidung finden und einmal einen Satz militärische Kleidung die allerdings keinen besonderen Schutz bot. Das wirklich "nützlichste", dass er zu finden in der Lage war, war lediglich eine Packung unbenutzter Kondome...
    Dieser Vantowers...

  20. #40
    "Nein, leider, konnte keines finden. Ich schätze Vantowers war weniger am industriellen Fischfang intressiert und mehr am entspannen, nicht, dass ich es ihm Übel nehmen könnte.", sagte Nathan zu Jul und Ivan als er von seiner Erkundung im Schiff zurück kam. Er hatte seine Angel zurückgelassen und die anderen gebeten für ihn zu fischen, falls sich etwas regen sollte. Die Idee des Russen war sicher nicht schlecht, mit so einem Netzt könnte man sicher zehn mal mehr Fische in noch kürzerer Zeit fangen.

    "Mach dir nichts drauß, Ivan. Wir tun einfach was wir können, falls in China, wo auch immer in Chchina, noch andere Menschen leben, wird Nahrung hoffentlich kein so großes Problem werden.", sagte Nathan ihm, als er seine Angel wieder entgegen nahm. Er hoffte, dass Ivan ihn überhaupt verstanden hatte. Er schien sich mit Fischen gut auszukennen, und dem ersten Eindruck entgegen auch recht intelligent zu sein.

    Nathan hatte die Angel weniger als fünf Minuten wieder in der Hand, als er ein mächtiges Zucken bemerkte. Die Leine wurde mit großer Kraft gezogen. "Shiit ... das könnte ein wirklich großer sein!", sagte er aufgeregt und zog an der Kurbel. Er wusste, dass er nicht zu schnell ziehen durfte. Die Leinen hielten viel aus, aber nicht alles. Die anderen schauten ihm gespannt dabei zu, wie die Leine immer näher und näher zum Schiff kam ... bis endlich ein mittelgroßer Thunfische die Wasseroberfläche durchbrach und wie verrückt auf der Leine herumzappelte. Nathan zog ihn gekonnt höher und brachte ihn zu einem kleinen mit Wasser gefüllten Behälter, dort ließ er ihn schließlch frei.
    "So halten die länger frisch, einen Tag können wir ihn so problemlos halten", erklärte er den anderen.

    Der Fisch war der erste Fang des Tages, und noch einige mehr würden in den nächsten Tagen sein Schicksal teilen.

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