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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2 - Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna

Baum-Darstellung

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  1. #15
    "Woher kommst du eigentlich?" fragte Jul Fritz, nachdem sie sich von Dolores und Niki getrennt hatten. "Aus Berlin. Und du?" - "Oh, ein Hauptstädter! Ich war einmal in Berlin, damals mit der Schule. Muss toll sein dort zu leben. Ich bin in der Nähe von Düsseldorf aufgewachsen. Und studiert habe ich dann in Köln." Sie machte eine kurze Pause. Es war ungewohnt sich wieder mit jemandem auf Deutsch zu unterhalten, hatte sie doch seit gut 1 1/2 Jahren nur noch Englisch gesprochen. Aber es tat auf eine gewisse Weise auch gut. Gedanken an zu Hause keimten in ihr auf. "Wie es jetzt in Deutschland wohl aussieht?" - "Ich fürchte ziemlich chaotisch. Als es passierte war ich in Berlin, die Stadt glich einem Schlachtfeld. Ich habe es nur mit viel Glück heraus geschafft und konnte über die Ostsee flüchten. In den anderen Städten wird es wahrscheinlich ähnlich aussehen." Jul senkte leicht den Kopf. Vor der Katastrophe hatte sie zwar mit dem Gedanken gespielt, nicht wieder nach Deutschland zurück zu kehren, aber es war ihr ein tröstlicher Gedanke gewesen, dort immer noch ein zu Hause zu haben, wenn alle Stricke reißen würden. Aber nun? Ob ihre Eltern wohl noch lebten? Vielleicht würde sie es eines Tages schaffen nach Ihnen zu suchen, über den Rhein oder so...

    Den Rest des Weges schwiegen sie. Bis sie den Eingang zum Camp erreichten. "Heilige Scheiße!" entfuhr es Jul. Das Hole war im wahrsten Sinne des Wortes ein tiefes schwarzes Loch geworden. Als Jul und Fritz dort ankamen viel es ihnen anfangs schwer sich zu orientieren. Hohe Flammen schlugen aus vielen Gebäuden. Beißender, schwarzer Rauch schränkte Sicht und vorankommen ein.

    Stahlträger Lagen Quer über dem zentralen Platz hinter dem Eingang zum Hole verteilt. In der Mitte des Platzes stand ein Viereck aus Knie hohen Wänden aus Sandsäcken, um welches konzentrische Bahnen aus toten Menschen – oder etwas das einst ein Mensch gewesen war – herum lagen. Ein gigantischer Traumfänger aus Blut und Körpern.

    Fritz sah hinüber zu Jul, die wie angewurzelt da stand. Ihr Gesicht war bleich geworden. Ihre Augen starr. Fritz erinnerte sich daran, wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte über den zerbombten Leichenberg zu klettern, der einst einmal der Alexanderplatz gewesen war, um voran zu kommen. Man brauchte eben etwas, wenn man so etwas zum ersten mal sah.

    „Ich … äh ... mach das schon“, sagte er, und begann vorsichtig über die Leichen hinweg zu steigen. In der Mitte angekommen wurde ihm offenbar, was die Kreise gezogen hatte. Ein umgestürztes Stationäres MG mit zerbrochenem Lauf lag hinter den Sandsäcken. Daneben zwei Soldaten, beinahe bis auf die Knochen abgenagt. Ein dritter, blutüberströmter Soldat saß etwas abseits, und schien noch zu atmen. Fritz ging neben ihm in die Knie. „Hallo Soldat“, versuchte Fritz unsicher.
    „Nicht … viel … Zeit ...“, ächzte dieser, und deutete auf seine Brust. Ein Stück des Laufes des Mgs steckte darin. Offenbar hatte es eine Explosion gegeben. „Zombies … im Norden“, quälte sich der Soldat, „Im Süden sind …. Kameraden … finde Sie … Geben Hilfe.“ „Danke“, sagte Fritz, „Ich werde Ihnen das nie vergessen! Soll ich Ihnen hier raus helfen?“ „N … ein … Ich will …. bei meinen Kameraden sterben.“

    In der Zwischenzeit rannte Jul in die nächstbeste Hütte, die nicht in Flammen stand und hoffte, dass sie nicht hinterrücks angefallen wurde. Doch sie hatte Glück, die Hütte war leer. Sie sah sich schnell um, ob es lohnte hier noch etwas mitzunehmen. Bis auf einige alte Zeitungen und Stöcke konnte sie zunächst nichts entdecken, doch dann erblickte sie einen "Stock", der größer und dicker wirkte als die übrigen. 'Vielleicht lässt der sich ja noch als Knüppel benutzen?!' dachte Jul und als sie ihn in die Hand nahm, stieß sie einen Pfiff aus. "Cool, ein Baseballschläger!" Offensichtlich war er von den bisherigen Plünderern übersehen worden. 'Detroit Tigers, hm? Keine Ahnung, ob die gut sind, aber mir wird er bestimmt gute Dienste leisten.' (Kampf +1 für Jul) Mit einem fetten Grinsen trat sie zurück ans Tageslicht. "So, jetzt kann ich mich wenigstens auch wehren."

    Fritz eilte zurück zu Jul. „Die Straße nach Norden, welche ich eigentlich nehmen wollte, ist versperrt. Aber im Süden gibt es offensichtlich eine Gruppe von Soldaten, die uns helfen könnte.“

    Die beiden machten sich auf den Weg in den Süden. Die Straßen waren wie leer gefegt. Vereinzelte Zombies kamen den beiden zwar entgegen, aber diese stellten keinerlei Probleme dar. Mal umtänzelte Jul die Untoten geschickt, bis sie über ihre verwesenden Beine stolperten, mal erlöste Fritz' Haudegen sie von ihrem kläglichen Dasein.

    „Schau mal“, sagte Jul plötzlich, und deutete auf einen kleinen Stand, auf welchem ein Korb mit Tomaten stand, „die können wir doch super gebrauchen!“ Sie lief hinüber zu dem Stand, und im selben Moment sprangen drei Beißer aus der Dunkelheit des Hauses hinter dem Stand, rissen eben diesen um, und begruben Jul unter sich.

    Fritz' Augen weiteten sich entsetzt. „NEIN!“

    Geschwind rannte er auf das schreiende Gerangel zu. Einem der Toten rammte er das hölzerne Schild in den Kopf, die Anderen beiden befreite er von eben jenen. Er half Jul auf. „Ist dir etwas passiert?“, fragte er besorgt. „N .. Nein“, stammelte Jul. In diesem Moment tat Fritz etwas, was ihn selbst überraschte: Er drückte sie fest an sich. Ein ehrliches „Gott sei dank!“ entwich ihm.

    Ein paar Augenblicke, und eine peinliche Stille später folgten die beiden wieder der Straße.
    „Verdammt“, dachte sich Fritz, „hab dich doch etwas unter Kontrolle! So was musst du eigentlich viel subtiler ang...“

    In diesem Moment sah er es: Eine Gruppe von fünf Soldaten lagen rund fünfzig Meter vor den beiden auf dem Boden. Fritz rannte los. Neben den Soldaten angekommen bemerkte er nicht nur, dass sie tot waren, und dass sie keine Waffen mehr bei sich hatten, sondern vor allem, dass sie nicht durch Bisse, sondern durch Kugeln und Schnitte ums Leben gekommen waren. „Was zur ...“

    PENG.

    Ein Schuss rauschte durch den Rauch, und Fritz ging zu Boden. Der Schuss hatte sein Bein getroffen. Als er versuchte sich wieder aufzurappeln traf ihn jedoch etwas Hartes am Rücken.
    Er rollte herum, und schon trafen ihn die nächsten Schläge. Vier Männer standen um Fritz herum und schlugen auf ihn ein. Drei davon mit Holzlatten, ein Vierter mit einer Rohrzange. Fritz spürte wie die Gegenstände die ihn trafen stetig neue Wunden schlugen. Aber tun konnte er nichts. Schmerzen lähmten ihn, und jeder Versuch sich zu erheben wurde durch einen stumpfen Schlag unterdrückt. Fritz spürte, wie ihm das Leben langsam entglitt. Nur der Gedanke, dass die Räuber Jul nicht gesehen hatten; dass sie entkommen konnte, gab ihm noch einen gewissen Halt.

    Plötzlich wichen drei der vier panisch zurück. Der Vierte, der die Rohrzange trug, war röchelnd vornüber gekippt; der Degen, den Fritz fallen gelassen hatte steckte in seinem Rücken. Jul rannte auf den nächsten der Männer zu, und noch ehe er reagieren konnte, pfefferte sie ihm den Baseballschläger auf den Kopf, worauf er ächzend in sich zusammen brach. - Einer der Verbleibenden stürzte mit erhobenem Brett schreiend auf Jul zu, doch diese duckte sich geschickt unter dem Schlag weg, und schlug den Angreifer mit dem Griff des Schlägers k.o. Den letzten brauchte sie nur anzusehen, und er ergriff schreiend die Flucht. „Was für eine Frau“, dachte Fritz.

    „Ich denke wir sollten von diesem Ort verschwinden“, meinte Jul. Fritz hatte dem nichts entgegen zu setzen, packte jedoch zuvor noch die Rohrzange ein. Die könnten sie sicherlich noch gut gebrauchen.

    Geändert von Layana (25.08.2013 um 12:43 Uhr)

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