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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2 - Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna

Baum-Darstellung

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  1. #16
    Seit sie sich von den anderen getrennt hatten, hatten Dolores und Niki geschwiegen. Der Junge schien sich den Weg ebenfalls gut gemerkt zu haben, denn er lief wie automatisch neben ihr her, ohne allzu sehr auf ihre Schritte zu achten. Hoffentlich war er nicht zu unaufmerksam, aber Notfalls würde Dolores für sie beide wachsam genug sein.
    Überhaupt war sie überrascht wie aktiv sie sich gerade fühlte. Kurz bevor sie alle losgegangen waren, hatte sie kurz gezweifelt, ob der Zeitpunkt für den Ausflug nicht etwas optimistisch gewählt war- sie hatte sich nicht ausgeruht und war schließlich nicht mehr die Jüngste. Ihre Beine hatten geschmerzt und eigentlich war es um ihre Kondition auch eher bescheiden bestellt. Aber genau jetzt, in diesem Moment, war es als hätte ihr jemand Adrenalin eingespritzt - sie fühlte sich nicht nur fit und als wären all ihre Sinne geschärft, sondern sogar fast draufgängerisch. Als würde sie im Moment jede Kreatur in der Luft zerreißen können, die ihr oder dem Kleinen auch nur ein bisschen zu nahe kam.

    Sektor Beta lag still hinter den massiven Mauern, die man schon von weitem sehen konnte. Anders als sonst tummelten sich oben keine Soldaten oder Wachen - das Eindringen würde wohl ein Leichtes werden, denn verschlossene Zugänge oder strenge Sicherheitsmaßnahmen gab es keine mehr.
    Dolores und Niki konnten durch einen Notausgang hinein, was offensichtlich die beste Entscheidung war, die sie treffen hätten können. Sie landeten direkt hinter einem großen, steril wirkenden Gebäude - es war nicht mehr als eine kleine Seitengasse, die ein sehr weiser Mensch wohl für eine mögliche Evakuierung eingeplant hatte. Man hörte von hier aber sofort, dass Sektor Beta alles andere als verlassen war. Typisches Schlurfen durchzog die morgendliche Stille - so prägnant, dass es hunderte der Kreaturen sein mussten. Niki zögerte nicht lange, drückte sich an die Gebäudewand und lugte kurz um die Ecke und Dolores hätte fast einen entsetzten Laut ausgestoßen. Sie zog ihn am Kragen seines Mantels forsch zurück. "Bist du verrückt?", zischte sie ihm leise zu. "Ich sagte doch, du sollst mir nicht von der Seite weichen." Niki nickte etwas verlegen. "E-es ist nur... i-ich wollte sehen wo g-genau wir sind s-sonst... ich muss da hin, wo ich aufgewacht bin." Aufgewacht? "Und?" "D-das gesamte Camp scheint vollkommen überlaufen zu sein. Überall n-nur...d-du weißt schon. W-wir können nirgends anders hin...a-aber ich glaube, hier will ich s-sowieso...rein." Dolores nickte. Es lief wirklich alles perfekt - vielleicht zu perfekt. Aber hier waren sie, beim Notausgang des Gebäudes, das Niki gesucht hatte. Niemand von ihnen musste an Untoten vorbei, und das würde hoffentlich so bleiben.

    Es handelte sich offenbar um ein Labor, doch es glich eher einem Labyrinth, dessen Gänge durch dutzende Türen abgegliedert waren. Niki hatte offenbar eine genaue Vorstellung davon, wo er hinwollte und Dolores folgte ihm eine Weile. Bei einer langen Reihe Glasfenster blieb sie stehen, während der Junge in einen Raum am anderen Ende des Korridors verschwand. "Ich komme gleich nach.", sagte sie nachdenklich. Irgendetwas gefiel ihr an dem Bild, das sich ihr da bot, nicht. Viele Geräte, die sie nicht kannte, viele Behälter mit undefinierbaren Flüssigkeiten und Reagenzgläser. Alles war unbeschadet, aber eine der Glasscheiben war eingeschlagen. Etwas hier stimmte doch nicht.
    Als Dolores vorsichtig näher auf die Glasscheibe zutrat, sah sie es. Da lag jemand. Ganz offensichtlich ein Wissenschaftler, denn der weiße Kittel verriet ihn. Sie starrte eine Weile lang durch die zerbrochene Scheibe - das Zeug da drinnen... irgendetwas Nützliches würde dort in jedem Fall sein. Aber die ganze Situation war viel zu verdächtig, um sich kopflos hinein zu begeben.
    Dolores nahm sich ihr Stofftaschentuch, das sie immer in der Jacke ihres Kostüms hatte und hob eine große Glasscherbe vom Boden auf. Vorsichtig stieg sie durch das zerbrochene Fenster und stubste den Körper am Boden mit der Spitze ihres Schuhes an. Keine Reaktion. Sie trat nun mit mehr Kraft zu und schaffte es dabei, den Körper in eine seitliche Lage zu drehen. Im Gesicht hatte der Wissenschaftler unzählige Kratzwunden und unter seinem Mantel zeichneten sich auf einem weißen Pullover Blutflecken ab. Es sah nicht aus, als wäre dieser Mann hier an seinen Verletzungen verblutet, dafür war hier zu wenig der roten Flüssigkeit. Aber woran war er dann...
    Dolores hob die Glassscheibe in ihrer Hand energisch über ihren Kopf und ließ ihren Arm so schnell wie möglich nach unten schnellen. Die Scherbe bohrte sich in den Hals der Mannes, aber er regte sich nach wie vor nicht. "Verzeihung.", murmelte sie spöttisch. "Ich musste nur auf Nummer Sicher gehen." Dann klopfte sie sich etwas staub von ihrem Rock und begann sich umzusehen.

    Geändert von Lynx (24.08.2013 um 12:19 Uhr)

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