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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2 - Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna

Baum-Darstellung

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  1. #4
    Erschöpft lehnte sich die junge Mexikanerin gegen die hohen Holzpalisaden, die sie und die Anderen bis auf Weiteres vor den Untoten schützen würden.
    Ihr Körper war mehr des instinktiven Herdentriebs wegen der Gruppe bei der Flucht gefolgt, in ihrem Kopf lief unterdessen ein ganz anderes Programm ab.
    Das Programm Selbstzweifel und Vorwürfe.
    Léo machte sich nichts vor: Seit sie auf dieser Insel vor gut einem Monat im wahrsten Sinne des Wortes gestrandet war, war ihr Leben ein Riesenhaufen cerote de burro(Eselscheiße).
    Als Person ohne wichtige Funktion für das Überleben der Menschen ward sie in’s Hole abgeschoben, nachdem man sie entdeckt hatte, und ein Loch war es wirklich gewesen. Ihre Existenz war hier nichts wert und dementsprechend war sie auch behandelt worden. Als würde sie nicht existieren. So hatte das Mädchen an ihrem dritten Tag auf der Insel sich das Loch im Loch gesucht, in dem sie wenigstens ungestört und unbegrabscht Nichts sein konnte.
    An der aktuellen Situation war sie selbst schuld. Sie hatte ja unbedingt von Bord springen müssen, ohne Alistair und den Jungs etwas zu sagen oder sich von ihnen zu verabschieden. Die drei, mit denen sie fast ein Jahr lang in des Iren wunderschöner Heimat gelebt hatte, die ihr wirklich eine zweite Familie geworden waren und die sie hier nun von Tag zu Tag mehr vermisste. Die sie nun für tot halten mussten.Und das, weil irgendeine irrsinnige Eingebung ihr verheißen hatte, sie würde ihren Papa auf dieser Insel finden.
    Nur um dann festzustellen, dass sie ihn nie finden würde, da sie zum Einen als Hole-Bewohnerin weder Zugang zu allen Sektoren der Insel hatte, in der er hätte sein können noch zum Anderen vollkommen allein nach ihm suchen konnte, ohne dabei ihre körperliche und seelische Unversehrtheit zu verlieren. Das hier war nicht Irland, das war die Vorstufe der Hölle.
    Der Sturm und der Regen hatten die Tränen, die ihr bei diesen Gedanken das Gesicht hinunterrannen, zum Glück gut kaschiert. Die nun fast schon verhöhnende Sonne tat ihr übriges, indem sie sie schnell wegtrocknete. Léo blickte sich um. Die meisten aus ihrer zusammengewürfelten Gruppe waren schon wieder dabei, sich eifrig zu beraten, nach dem Anderen zu erkunden oder wichtige Sachen für ihr weiteres Vorgehen zu unternehmen.
    Fast tröstlich erinnerte sie das an die lange und beschwerliche Flucht von Sydney. An Ian und Clover, von denen sie so hoffte, sie nochmal wiederzusehen; Andris, Riley und Tess, die ihr jeder auf seine/ihre Weise so wichtig gewesen waren; Niki und selbst dieser wie bekloppt fahrende Super-Mann, auch wenn sie mehr und mehr überzeugt war, dass die zwei Asiaten der Gruppe den Beiden unglaublich ähnlich sahen.
    Doch sie würde später zu ihnen gehen und nachfragen. Oder irgend Etwas mit Irgendjemandem hier tun. Das Kind war so einen großen Menschenauflauf, mit dem man sich wirklich auseinander setzen konnte und sollte einfach nicht mehr gewöhnt. Sie versuchte sonst einfach nur so unscheinbar wie möglich durch die Massen zu huschen und und vermied soweit es ging, mit Leuten wirklich zu reden, da sich hier eh Niemand für sie interessiert hatte.
    Léo brauchte jetzt erstmal eine Pause. So unauffällig wie möglich, Macht der Gewohnheit, ging sie in die nächstgelegene Hütte. Hier würde sie sich hinlegen und ausruhen und, wer weiß, vielleicht würden die Anderen sie beim Weiterziehen einfach vergessen und sie musste nicht wieder versuchen, wirklich gesellschaftsfähig zu werden.
    Doch ihre fast schon depressiven Gedankengänge wurden durch die schlafende Person unterbrochen, die das weiche Bett belegte. Das Mädchen mit den blauen Haaren.
    Sie hatte sie für eine komische Art Fata Morgana gehalten. Alles andere vergessend und wie magisch von diesem grellen blau angezogen schlich sie zu ihr und legte bedächtig ihre kleinen Hände auf das Haar, als wär es ein heiliges Relikt, um zu sehen, ob die junge Frau echt war.

    Geändert von Mephista (21.08.2013 um 13:52 Uhr)

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