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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2 - Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna

  1. #21
    "Roger that, El Presidente!". Lexi war sogar extra aus ihrer Hocke aufgestanden um strammstehend zu salutieren und dem Wahlanführer ein so-freundlich-wie-es-ihr-möglich-war-es Lächeln entgegen zu schleudern. Als der Blickkontakt abgebrochen war, senkten sich die Mundwinkel der Blondine wieder in gewohnte Stellung, bevor sie sich aufmachte um das Dorf ein bisschen zu erkunden. Und vielleicht mal zur Abwechslung fünf Minuten Ruhe zu finden. Wahllos öffnete sie die Tür eines der Häuschen und lehnte die Tür hinter sich so an, dass sie nicht komplett zu war, aber immerhin nicht direkt Blick auf das freigab was Lexi vorhatte.

    Die karg eingerichtete Hütte bot nichts außer einer alten, staubübersähten Matraze die auf dem hölzernen Boden lag und eines ausgestöpselten und ebenfalls schön verstaubten Ventilators. Staubpartikel brachen das durch's Fenster einfallende Licht in der Luft, färbten es rötlich-braun, erzeugten damit eine heimelige Atmosphäre. Ganz schön abgefucktes Ambiente, wenn man bedachte dass Lexi gerade dabei zugesehen hatte wie fast alle ihrer Kameraden ein paar Kilometer weiter weg zerrissen worden waren.
    "Sheeeeiiiit...", stöhnte Lex und ließ sich auf die Matraze fallen, was noch mehr Staub aufwirbelte als so bereits in der Luft verteilt war. Ausgebreitet, so als würde sie einen Schneeengel formen wollen, blieb sie eine Minute mit offenen Augen so liegen. Es war sauunbequem, die Federn der Matraze pieksten sie durch die Stoffschicht in Po und Rücken. Aber es wirkte hier und jetzt ein bisschen wie Akkupunktur. Beruhigend. Zen-mäßig. Mitte-finden-mäßig.
    Soll ich...? dachte sie bei sich, als sie mit ihrer rechten Hand hinab an ihre Hüfte griff, mit dieser langsam in ihre Tasche streifte, Walkman und Kopfhörer schnappte und beides herausholte. Noch einmal schnell kramen und das Tape auswechseln. Beschriftung: Der Grund. Sie setzte die Kopfhörer auf, wechselte das 80er-Elektro-Rock-Tape gegen Der Grund und drückte Play. Sie hatte innerhalb des letzten Jahres dieses Tape mindestens 20mal gehört. Wenn nicht, sogar öfter. Sie konnte fast mitsprechen.

    "O-okay, okay. Okay.

    Okay.

    Fucking shit, dieses Zeug ist der Burner. Oh mein verfickter Gott. Ich bin ernsthaft, also im Ernst, scheiße, ich bin besoffen wie russische Matrosen auf Landgang. Oh mein Gott.

    Egal, fuck it. Los geht's!"

    [Er klatscht ein paar Male in die Hände, von Mal zu Mal immer energischer]
    "Also, ja, mein Name ist Miller. Axel Miller. Axel motherfucking Miller. Und ich bin kurz davor, etwas sehr, sehr, sehr sehr sehrsehrsehr blödes zu tun. Shit, ich sollte-"
    [man hört das Rascheln von Jalousinenblättern. Erst auf, dann zu.]
    "Shi-shi-shit, ich bin-SHIT das ist nicht gut. Ugh, okay. Ich habe eine Flasche Jacky D intus und... ich gehe jetzt los. Ich nehme meine motherfucking Jacke - und steig dann auf mein moth-motherfucking Moped - und dann werd' ich mir meine motherfucking Gun und meine motherfucking Marke zurückholen. Denn die liegen beide beim Chief auf'm Motherfucker. Tisch. Ich-ich meine Tisch. Motherfuckin' Tisch. Und dann-und-und dann-DANN gehört jemand hier wieder zu den Guten. Sheeeeiiiiit, die Guten haben dann einen mehr im Team, was los? Whoop whoop! Eure verfickten Ges-dings, ich geh' jetzt los und werd' wieder Cop. Das wird sau-motherfucking-geil! Lexi! LEXI! Eeeeeeeeyyyyyy wir sind bald wieder auf abgefuckter Tour, Big Sis! Bald sind wir wieder-"
    [cut]
    "-habe einen Riesen-scheiß-fehler begangen. Mein Kopf schmerzt wie Hölle, mein Rücken, meine Schulter, selbst meine Arschbacken schreien "Autsch" bei jeder Bewegung die ich mache. Nichts ist passiert, außer dass ich mal wieder nicht nachgedacht habe. Es-es tut mir leid, okay? Mir tut's nicht leid, dass mir wahrscheinlich die halbe Polizei von San Jose am Arsch kleben wird weil ich mich selbst wieder in den Dienst gerufen habe, nachdem ich jahrelang für diese Saubande die Drecksarbeit gemacht habe. Shit, frag' wen du willst - die Riesenrazzia letztes Jahr? Beschlagnamung von Koks im Wert von über 10 Millionen Dollar? Mein Verdient! Mein beschissener Verd-ah, fuck, ich sollte nicht so laut schreien. Sorry, Kopf. Wo-wo war ich? Ah ja: Mir tut's leid, Mum, Dad. Und... Lex? Falls du das hörst - ich werd' für 'ne Weile untertauchen, okay? Ich will nicht dass du nach mir suchst. Ich will nicht, dass du deinen Arsch für mich riskierst. Ich will nicht, dass du mir folgst. Ich will nicht, dass du denkst ich müsste gerettet werden oder so'n Scheiß. Du hast das immer gedacht, ohne dass ich es wollte. Jetzt bitte ich dich: Halt' für dieses eine verfickte Mal deine Aktionen zurück, okay? Folg' mir nicht. Ich muss meinen eigenen Weg suchen, und selbst wenn ich mich auf diesem Weg nur von Koalas und Kängurus ernäh-ah FUCK, das-das kam-ich, ich meine, FUCK - NEIN. Denk' nichtmal dran. Putz' Knarren, mach' deinen Scheiß, geh' zur Therapie und komm' mit deinem Leben wieder klar und lass' mich dafür ziehen. Zumindest für den Moment. Ich brauch' das. Das hier ist nicht der Spielplatz. Das hier ist kein Anruf um halb 4 Uhr morgens. Das ist mein Ernst: Folg' mir nicht.

    Ich-

    Shit.

    Ich-ich liebe euch.

    Es tut mir leid.

    Puuuuh, okay, wo sind die verfickt-"


    Direkt danach fing abrupt der Song an, der teilweise von ihr überspielt wurde. Zum Glück hatten die Typen von der Spurensicherung nichts von ihrer Kopieraktion mitbekommen. Und obwohl die bescheidene Aufnahmequalität von Axels Diktiergerät durch die bescheidene Aufnahmequalität des Walkman-Mikrofons (das sie extra für diese Aktion ausgemottet hatte) noch bescheidener wurde, war diese Aufnahme alles, was ihr momentan von ihrer Familie blieb - zwei verkorkste Aufnahmen mit einem fucking Diktiergerät. Und mit jedem Tag, den sie untätig herumlag so wie jetzt, schwanden die Chancen immer mehr, Axel jemals lebendig zu finden.

    "Was 'ne Scheiße...", stöhnte Lexi mit trauriger Melancholie in der Stimme. Geheult hatte sie genug, als diese ganze Zombiesache losging. Aber nun - nun schien es ihr fast, als wäre sie abgestumpft worden durch all das hier. Es war ein guter Schutz vor allen möglichen Dingen, die Lexi zuwider waren (ungewollter Kontakt mit gewissen Personen, oberflächliche Konversationen, Arschlöcher die denken sie könnten sie runtermachen und entsprechend eine Reaktion auf ihre Aktionen erwarten) - aber wie lange würde sie all das aufrechterhalten können, bevor sie eine weitere Kernschmelze von Tschernobyl-Dimensionen durchleben müsste? Wie lange noch, bis die anderen herausfinden würden, dass sie nie und nimmer jemanden umbringen könnte nach-

    Sieben Jahre alt. So alt wie das Mädchen da draußen. Vielleicht jünger. Und ich-

    Mit beiden Händen krallte sie sich förmlich in ihren Schläfen fest, um das Kopfkino anzuhalten bevor es richtig losging. Die Kopfschmerzen waren höllisch. Zum einen wohl von der Platzwunde, zum anderen von der Erinnerung an...

    Das.

    Langsam erhob sich lexi, setzte die Kopfhörer ab während Morrissey weiter von dem Licht sang, das niemals erlöschen würde, und schaltete den Walkman aus, bevor er in ihrer Tasche verschwand. Langsam öffnete sie die Tür der Hütte. Die Brünette die gerne lauthals helfen wollte stand neben dem Glorious Leader, schnatterte über irgendetwas und sah sich dabei leicht verpeilt um. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr - aber sie konnte mit Verbänden und so gut umgehen. Wenn sich Lexi freundlich ihr gegenüberverhalten würde...
    "Yo. Sheila, richtig?", sprach Lexi die Tussi an und zog das Barret hoch. Die Platzwunde kam zum Vorschein. Sie suppte etwas, aber es war nix, was sie umbringen würde. Unangenehm war's trotz alledem, einen derartigen Krater in der Stirn zu haben. "Du meintest, du wolltest helfen, nicht wahr?" Dann tat sie etwas, was keinem Miller leicht fiel: "Ich entschuldige mich sogar für den harschen Ton vorhin, okay? Ich hab's nicht so mit Sozial-... Gesellschafts-... Scheiß. Komm' selten unter Leute."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (25.08.2013 um 19:57 Uhr)

  2. #22
    Als Shelley ihm das mit Alkohol getränkte Tuch auf die Wunde presste merkte er... nicht viel. Oder besser gesagt, er merkte etwas, kannte diese Art von brennen aber zu gut. Vielleicht hatte er sich zu sehr daran gewöhnt Schnittwunden im Salzwasser zu ertränken.
    Dem Wunsch von Shelley, sich hinzulegen, dem würde er nur zu gern nachkommen. Die Ruhe würde er brauchen, würde ihm gut tun. Aber so richtig dazu kommen sollte er nicht wirklich.

    "Excusez-moi, Monsieur Chevalier. Je voudrais vous remercier pour votre aide courageuse, hier soir. Ich hoffe, Sie wurden nicht verletzt?"
    Gabriel schaute auf.
    "Merci beaucoup! Je vais bien." ("Vielen Dank! Mir geht es gut.") Gabriel war überrascht, dass dieses Mädchen anscheinend Französisch sprach, auch wenn er einen britischen Akzent raushören konnte war es trotzdem bemerkenswert. Nicht viele Menschen lernten tatsächlich Französisch sprechen und beherrschten es dann auch fließend.
    "Aber... du kannst mich ruhig Gabriel oder Gabe nennen."
    Der Franzose lächelte die junge Dame breit an. Irgendwie genoss er es, dass man sich nun, wenn auch nur für wenige Momente, für ihn interessierte.
    "Tu veux une fumere?" ("Willst du eine rauchen?") Gabe zog seinen Rucksack heran und kramte einen prall gefüllten Beutel frischen Tabaks hervor und ein, im Vergleich dazu, kleines Schächtelchen mit Papers. Während er auf eine Antwort wartete machte er sich schon direkt daran, sich eine Kippe zu drehen.
    Schnell fügte er noch eine zweite Frage hinzu.
    "Comment tu t'appelles?" ("Wie heißt du?")

    Geändert von Gendrek (21.08.2013 um 23:00 Uhr)

  3. #23
    "Yo. Sheila, richtig? Du meintest, du wolltest helfen, nicht wahr? Ich entschuldige mich sogar für den harschen Ton vorhin, okay? Ich hab's nicht so mit Sozial-... Gesellschafts-... Scheiß. Komm' selten unter Leute."

    Lexi sprach zu ihr, als Shelley ihre Ausführungen David gegenüber gerade beendet hatte.

    "Jo, äh... jaa - nee. Shelley, aber ja!", sagte sie, unverkennbar überrascht von der Entschuldigung, gerade nach ihren vorigen, kleinen Sticheleien. Sie besah sich die Wunde an der Stirn der Ex-Polizistin. "Sieht gut aus!", stellte sie fest. "Also... jedenfalls nicht richtig sch...limm!"

    Erneut stellte sie die Beutel ab und griff abermals in die nun vollgepacktere Medizintasche. "Ein bisschen Alkohol sollte reichen!", fing sie an und befeuchtete wieder eines der quadratischen Tücher mit dem klaren Inhalt der Flasche. "Wobei, ich... müsste... auch noch Pflaster oder so haben... also so viereckige Wunddinger und Klebestreifen halt. Sieht vielleicht nicht toll aus, aber du hast ja 'nen schönen Pony... und die... da-den Hut!" Mit den Fingern legte sie vorsichtig die Haare bei Seite und tupfte die Wunde desinfizierend ab.

    Als Lexis Fluchen ob des Brennens an ihrer Stirn schließlich abklang, holte Shelley noch eine weitere, etwas kleinere quadratische Wundauflage heraus und schnitt zwei Streifen Sensitiv-Klebeband zurecht, hielt der Waffenexpertin beides hin. "Das machst du besser selber, ich... äh...ja! Noch was, oder so?" Sie grinste wieder kurz. "Ja, du siehst, ich bin jetzt auch nicht mehr so gut, was sozial betrifft! Immer nur die selben oberflächlichen und zielorientierten Verhandlungen im Hole. Das bringt einen schon etwas raus..."

  4. #24
    Es waren nur wenige Minuten die Jul einfach nur dasaß und die Statue anstarrte. Dabei fielen ihr ein Speer und ein Schild auf, welche hoch oben am Kopf der Statue angebracht waren. 'Vielleicht könnte man...?'

    Sie kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken, weil in diesem Moment David das Wort an die gesamte Gruppe richtete. Er bat sie darum das Dorf zu nach nützlichem Zeug und nach Essen zu durchsuchen. Jul knurrte nach der langen Nacht der Magen. 'Ein Frühstück wäre jetzt nicht schlecht' Sie stand auf und begann sich im Dorf umzusehen. Vielleicht würde sie ja in einer der Hütten noch ein paar essbare Reste finden. Doch leider war ihre Suche vergebens. Musste sie sich wohl auf die anderen verlassen.

    Sie wollte gerade zurück zu David gehen um ihm die ernüchternde Nachricht mitzuteilen, da sah sie, wie Shelley gerade bei ihm stand und mit ihm redete. Jul blieb mit ein wenig Abstand von den beiden entfernt stehen (ihre Worte konnte sie nicht verstehen - aber sie konnte sie gut sehen) und beobachtete sie. Jul war unsicher. Sollte sie zu den beiden gehen oder lieber warten bis David alleine war?

    Noch während sie überlegte kam Lexi auf die beiden zu und sprach Shelley an. Offenbar bat sie um eine Behandlung einer Wunde. Jul konnte von Glück reden, dass sie sich bis auf ein paar leichte Kratzer keine Verletzungen zugezogen hatte. Nichts was behandelt werden musste.

    Geändert von Layana (21.08.2013 um 20:01 Uhr)

  5. #25
    Niki war etwas perplex. Viel hatte er nicht getan, er hat nur sein kleines Büchlein gelesen und ist der Truppe gefolgt. Was nun? Man hatte ihn immer noch nicht wirklich wahrgenommen. Oder für voll? Er war sich nicht sicher. Vielleicht würde es nur darauf hinaus laufen, dass er sich solange mitziehen lässt, bis alle in Sicherheit waren. Aber was hatte das für einen Sinn?

    "Auf diese Weise finde ich Alexis doch nie... ständig bin ich in Bewegung. Wie soll mir das weiterhelfen...?"


    Während er nachdachte, setzte er langsam einen Schritt nach dem anderen. Sein Kopf gesenkt, die Hände gebunden hinter seinem Rücken. Ein typischer Gedankengang (badam-tss). Er versuchte dabei mitzukriegen, was um ihn herum geschah, vielleicht konnte er ja irgendwie nützlich gemacht werden. Von selbst traute er sich nicht, er war ja immerhin nur ein Kind.

    Er beugte seinen Kopf wieder nach oben. Und sah plötzlich ein kleines Mädchen mit riesigen Augen, leicht gelocktem Haar in blonder Farbe und einem Blick, der durch ihn durchdrang wie ein Pfeil. Sie war es, oder? Ja, das war sie. Das war sie!

    "Leo? Leo, bist du das?", fragte er sie ungeduldig, als er zeitgleich auf sie zulief und den Schultern packte, "...du bist es nicht wahr?! Oh Gott sei Dank, jemand, den ich kenne! W-Wie geht es dir?"

    Leo änderte ihren Blick nicht, er kam ihr wohl etwas seltsam vor. Zwei Sekunden später verzog sie dann doch ein seltsames Gesicht, als ihr Gedächtnis wohl scheinbar in Fahrt kam.

    "W-Was ist? T-T-Trete i-ich dir zu n-nah? T-Tut mir w-wirklich Leid... e-erkennst du mich noch? Ich bin's, N-Niki! D-Du weißt schon! Das Dino-Spielzeug! Wir haben mit Riley gespielt und..."


    Riley... Riley...! Die Uhr... ...?

    Geändert von Ligiiihh (21.08.2013 um 22:55 Uhr)

  6. #26
    Celina merkte, wie sie sich in der Gegenwart des jungen Franzosen langsam entspannte.
    Er schien ihr eine äußerst angenehme Person zu sein, also beschloss sie, sich noch ein wenig mit ihm zu unterhalten.
    Mit einem dankbaren Lächeln griff sie nach der dargebotenen Zigarre.
    Eigentlich war sie nie eine große Raucherin gewesen. Ihre gesundheitsbewussten Eltern hätten dies wohl auch nicht geduldet.
    Nur manchmal hatte sie in Gesellschaft rauchender Freunde und später mit Derek gelegentlich an einer Zigarette gezogen.
    Nun aber, nach all den aufwühlenden Ereignissen der vergangenen Nacht, war sie froh über jede Art der Beruhigung.

    "Je m’appele Celina. Celina Blair. Je suis ravie de faire ta connaissance, Gabe." ("Ich heiße Celina. Celina Blair. Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, Gabe.")
    Dann zündete sie sich die Zigarette an und nahm einen langen Zug. Seltsam, wie gut sich das anfühlte. Vielleicht musste man erst in Lebensgefahr gewesen sein, um einen einfachen Luxus wie eine Zigarre wirklich zu genießen. Celinas Gesicht nahm einen entspannten Ausdruck an, als sie fortfuhr: "J’ai habité dans le Village aussi. Mais je n’ai pas parlé à toi, non?" ("Ich habe auch im Village gewohnt. Aber ich habe nie mit dir gesprochen, oder?")

    Wo Will wohl war? Sollte er sich nicht eigentlich mittlerweile zu Wort gemeldet haben?
    Es war Wunschdenken zu glauben, dass er endlich ihren Kopf verlassen hatte. Aber für den Moment schwieg er aus irgendwelchen Gründen.

    Diese Gelegenheit sollte nicht ungenutzt verstreichen, eine nette Unterhaltung ohne eine ständig dazwischenfunkende Halluzination war schließlich auch mal schön. "Dein Balanceakt gestern Abend war sicher sehr anstrengend und definitiv nichts für Untrainierte. Darf ich fragen, was du früher für einen Beruf ausgeführt hast?", fragte Celina freundlich und noch immer auf Französisch.
    Vielleicht kein allzu schlechtes Anfangsthema für ein Gespräch.
    Es sei denn natürlich, das wäre ein Fettnäpfen.
    Was bei ihrem Talent, welche zu finden, durchaus sein könnte.
    ...
    Da war Will einmal nicht da und trotzdem zweifelte Celina ihre eigenen Fähigkeiten an.
    Wieder einmal bereute sie, ihr Studium nicht begonnen zu haben.

    Sicherheitshalber fügte sie nach einer kurzen Pause eine zweite Frage hinzu: "Und? Was glaubst du, könnte diese große Verkündung sein, die Mr. Vantowers vorhatte? Dieses... Missgeschick... mit dem Schiff hat er wohl kaum geahnt, auch wenn das natürlich eine große Veränderung war. Ich frage mich, ob man irgendetwas von anderen Überlebenden gehört hat, die ebenfalls Zufluchtsstätten gebildet haben?" Sie stieß einen Seufzer aus. "Aber es stellt sich immer noch die Frage, warum man darauf eingestellt war, Aufstände zu bekämpfen..."

  7. #27
    Da waren sie nun also: Geflohen aus dem Gemeinschaftszentrum in ein Dorf aus fünf Hütten, von Palisaden umzäunt und durch ein Tor gesichert. Mindestens einen Wachtum hätte Ivan schon gerne hier gehabt, um zumindest halbwegs sicher Wache halten zu können und den Überblick über die nähere Umgebung zu haben. Er hoffte inständig, dass niemand - sollten sie die kommende Nacht hier verbringen - derart verrückt war und das Tor öffnete. Tja, und so stand er noch draußen und ging an der Palisade des Dorfes entlang, um eventuelle Schwachstellen auszumachen, obwohl er sich für ein paar Stündchen doch gern aufs Ohr gehauen hätte. Stabil waren sie ja, die Palisaden, das hätte er von einer Touristenattraktion nicht erwartet. Aber die Insel gehörte ja nicht zu seiner alten Heimat, wo, wie er der Überzeugung war, mehr Schein als Sein vor herrschte.

    Als er nach nicht all zu langer Zeit wieder am Tor an kam und der Überzeugung war, die Palisaden würden wohl möglichen Eindringlingen von außen stand halten, ging es um das Dorf an sich. Da noch keiner großartig in Euphorie verfallen war ging Ivan nicht davon aus, dass hier Nahrungsvorräte gefunden wurden und wenn, wohl nur äußerst geringe Mengen. Vielleicht... zwei Tage, wenn sie sparsam waren, würden sie hier ausharren können, doch was dann? Er hatte etwas in nicht all zu weiter Ferne gesehen, was wie eine Funkstation aussah. Auch lag dort eine Yacht vor Anker, was alles soweit ganz gut aussah, wären nicht diese Untoten am Stand unterwegs. Einfach so blindlings über den Strand rennen würde sicher vielen von ihnen den Tod bringen, also würden sie wohl jemanden brauchen, der sich als Köder zur Verfügung stellt. "Hmm..." murmelte Ivan, als er unbewusst vor dem Tor auf und ab ging, darüber grübelnd, wie möglichst alle die Yacht lebendig und unversehrt erreichen könnten. Wenn er nur wüsste, was die Aufmerksamkeit aller Untoter sofort auf sich zog, ohne dass sie ihre Aufmerksamkeit von diesem einen... Ding oder Mensch... abwenden würden. Geräusche erregten bei Mensch und Tier die Neugier, so eventuell auch bei den Untoten. Und mit dem Megaphon sollte das auch kein Problem sein, allerlei Geräusche zu verursachen, doch wie würde eben jener, der die Geräusche verursacht, denn an den Untoten vorbei kommen?

    "2 радиоего или мобильный телефон были бы практически…" (Zwei Funkgeräte oder Handys wären praktisch...) murmelte er und dachte weiter, dass ein Funkgerät und das Megaphon irgendwo am Strand platziert werden musste und man dann gezielt damit Geräusche verursachen könnte, ohnen auf Dauer jemanden in Gefahr zu bringen. Einzig das Platzieren wäre dann noch mit einem Risiko verbunden, das kalkulierbar war. Jemand wendiges würde das sicher in Windeseile realisiert bekommen, doch hatte Ivan keine Ahnung, ob denn jemand über Funkgeräte oder Mobilfunktelefone verfügte und sie auch gleich entbehren würde. Vor allem so genannte Smartphones waren vor der Untotenwelle nicht gerade günstig zu haben.

    Dann wäre da noch die Funkstation, wo vielleicht noch das eine oder andere nützliche verborgen sein könnte. Siese Suchs-und-brings-zurück-Missionen ließen ihn für einen kurzen Moment in Erinnerungen schwelgen, doch brach er diese Gefühlsduselei schnell wieder ab. Er brauchte einen Plan, den er präsentieren konnte. Und er brauchte Leute, auf die man sich in dieser Zeit verlassen konnte. Und vor allem... das Kind... das könnte ein Problem werden, fürchtete er, doch waren auf der anderen Seite Kinder die Hoffnung der Menschheit, wenn sie denn überhaupt noch eine Chance auf Fortbestand hatte. Wer weiß schon heutzutage, wie es in den anderen Teilen der Welt aussieht? Und wollte Ivan das überhaupt wissen? Ach, das spielte keine Rolle, dachte er. Früher oder später werden sie es ohnehin heraus finden, was in der Welt los war, spätestens wenn sie mit dem Schiff irgendwo anlegen würden. Hoffentlich konnte jemand die Yacht navigieren. Ivan würde höchstens mit einem Helikopter etwas anzufangen wissen, aber nicht mit einem Schiff. Und dann galt es noch, den Fluchtweg für die anderen zu sichern und für denjenigen, der in diese Funkstation einsteigen würde. Ivan ging davon aus, dass der Steg schon schmal genug wäre, dass es eine klassische 1vs1-Situation auf dem Steg geben würde, ganz gleich wie viele dieser Untoten auf den Steg zu kamen. Mit dem Schwimmen schienen es die Untoten nicht wirklich zu haben... glaubte oder hoffte er, da war sich Ivan nicht sicher. Und wo waren die anderen eigentlich?

    War es die Müdigkeit oder die Tiefe seiner Gedanken, dass er erst jetzt die ältere Dame neben sich bemerkte, wie sie ihm zu nickte. Er war... beruhigt, hatte er doch bei der Tür im Gemeinschaftszentrum angenommen, er hätte sie erschreckt, als er sie aufgebrochen hatte und sie auf Russisch zur Seite gebeten hatte... und das noch recht schnell und härter betont.
    Er nickte zurück und lächelte kurz, er hatte es nicht so mit Lächeln und Fröhlichkeit, aber welcher Söldner hat das schon. "Ich hoffe... ich habe sie nicht... erschrocken... in diese Zentrum..." begann er in äußerst gebrochenem Englisch. Seltsam... es war das erste Mal, dass er sich Gedanken darüber machte, wie er auf andere wirkte...

    Geändert von Dr. Alzheim (21.08.2013 um 21:47 Uhr)

  8. #28
    Er hatte sich gerade hingesetzt als eine junge Frau auf ihn zu kam und sich mit dem Namen Shelley vorstellte. Er nickte ihr zu und sie erzählte ihm, das sie eben das Dorf schon durchsucht hatte aber nichts brauchbares gefunden hatte außer im Haus das wohl dem Häuptling gehörte. Sie erzählte ihm davon. David aber glaubte, dass vielleicht die anderen mehr Glück hatten, da sie vielleicht auf andere Kleinigkeiten achten würden als Shelley das tun würde.
    Nenn mich ruhig David, die Zombies werden keinen Unterschied machen, und da ist es meines erachtens netter wenn man sich zumindest beim Vornamen anspricht.
    sagte er zu ihr und lächelte leicht. Danach sprach er weiter
    Ich denke wir haben hier einen recht Mystischen Ort vorgefunden. Ich denke das hier vor einigen Hundert oder Tausend Jahren Dinge praktiziert wurden die wir nicht wissen wollen. Zumindest schließen einige der Masken dies nicht aus die man hier so hängen sieht. Was genau, da will ich jetzt nicht unbedingt drauf eingehen.
    er legte eine Hand auf ihre Schulter
    Sehr gut aber das Du aus den Laken ein paar Verbände hast machen können. Das wird sicher einmal, auch wenn ich es nicht hoffe, gebraucht werden. Aber sag, wie geht es dir? Du hast im Gemeindezentrum recht verwirrt gewirkt und schienst nicht in der Lage gewesen zu sein klar zu handeln. Ist alles ok?“ fragte er sie, doch zum antworten auf seine Frage kam Sie nicht mehr denn kurz darauf wurde Shelley von Der Soldatin abgelenkt und bat um ärztliche Hilfe.

    Nach einiger Zeit bemerkte er dann auch das die sich ihm als Jul vorgestellte Deutsche in der Nähe stand und die beiden beobachtete. Er ging zu ihr rüber „Hey Jul, etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?“ fragte er die sportliche Frau und wartete auf eine Antwort, und vielleicht würde auch die junge Shelley, die ihm noch eine Antwort schuldig war, diese Schuld begleichen nachdem sie Ms Miller behandelt hatte. David selber hatte ihren Rang beim Militär vergessen… daher ging sie ihm immer nur als „Ms Miller“ in seinem Kopf umher.

  9. #29
    Celina war eine angenehme Gesprächspartnerin und Gabriel genoss ihre Gesellschaft, immerhin... es war vorher schon wichtig Freunde zu haben und jetzt... jetzt um so mehr vermutete der junge Franzose.
    "Ich glaube ich habe dich ein paar Mal gesehen... vielleicht mal Hallo gesagt aber sonst... ich kann mich an keine Gespräche erinnern, nein." Im Moment bereute er dieser Ablauf der Dinge, aber ändern konnte man das jetzt auch nicht mehr.
    "Dein Balanceakt gestern Abend war sicher sehr anstrengend und definitiv nichts für Untrainierte. Darf ich fragen, was du früher für einen Beruf ausgeführt hast?"
    Gabe musste grinsen, ja, er genoss die paar Streicheleinheiten die sein Ego polsterten. Zeitgleich war die Frage nach seinem Beruf aber auch unglücklich, davon konnte Celina aber nichts ahnen.
    "Naja... ich habe nichts in die Richtung gearbeitet. Eigentlich bin ich Elektriker. Das Klettern und Balancieren habe ich mit meinen Freunden gelernt. Ich komme aus einem Vorort von Paris, da hatten wir früher nie so viel zu tun und haben uns dann halt auf Baustellen geschlichen..." Zwei Lügen, in zwei Sätzen.
    Es war ihm unangenehm, dass er zwar seine Ausbildung zum Elektriker geschafft hat und sein Meister auch sehr zufrieden mit ihm war, es aber nie schaffte den Beruf tatsächlich auszuüben. Wenn er nicht diesen Job, ausgerechnet bei einer Sicherheitsfirma, bekommen hätte... er würde vermutlich als Zombie in Paris rumirren.
    Die zweite Lüge... Langeweile. Es gab genug zu tun, aber er wollte einfach nur Scheiße bauen und hatte ein tiefes Bedürfnis danach den Leuten auf der Nase herumzutanzen. Nichts weiter.
    "Und? Was glaubst du, könnte diese große Verkündung sein, die Mr. Vantowers vorhatte? Dieses... Missgeschick... mit dem Schiff hat er wohl kaum geahnt, auch wenn das natürlich eine große Veränderung war. Ich frage mich, ob man irgendetwas von anderen Überlebenden gehört hat, die ebenfalls Zufluchtsstätten gebildet haben?" Celina seufzte. "Aber es stellt sich immer noch die Frage, warum man darauf eingestellt war, Aufstände zu bekämpfen..."
    "Naja... Missgeschick ist auch eine Form das auszudrücken... aber was mit VanTowers war? Ich würde ja glauben, dass sie etwas von anderen Überlebenden erfahren haben oder eine Art Medikament entdeckt haben. Vielleicht war es aber auch garnichts gutes? Immerhin, die Ausrüstung welche die Soldaten dabei hatten erinnern mich an 2005..."
    Gabriel blickte bedacht zu Boden, er wüsste nur zu gern was VanTowers sagen wollte.
    "Oder um ganz verschwörerisch zu sein... was ist wenn VanTowers uns evakuieren wollte, aber alle anderen Inselbewohner die nicht anwesend waren zurückgelassen werden sollten? Das hätte bestimmt für Unruhe gesorgt."
    Was auch immer es war... sie würden es vermutlich nicht mehr erfahren.

    Geändert von Gendrek (21.08.2013 um 23:00 Uhr)

  10. #30
    Nathan war schon seit ein paar Stunden auf der Bank. Er hatte sich ein wenig erholt. An Schlaf war nicht zu denken, aber darauf hatte er auch nicht gehofft, das wäre naiv gewesen. Die Bank war, wie die meisten hölzerenen Bänke, recht hart und gerade mal besser geeignet als ein Steinboden. Dennoch war er trocken, und recht frei von Schlamm. Eine Eigenschaft, die auf einer Tropeninsel doch recht rar ist.

    Er stand auf und sah sich um. Die Gruppe hatte sich im Dorf "eingenistet", alle waren an verschiedenen Orten, laberten miteinander, ruhten sich aus. Der Schock des Ereignissen war ihnen wohl allen, ihm natürlich inklusive, ins Gesicht geschrieben, doch es war noch zu früh um wirklich darüber zu reden, und vorbei war es auch noch lange nicht. Für PSD wäre noch genug Zeit, hier im Mitten des Gefechts um Leben und Tod war für solche Sachen wenig Platz. Man musste hart bleiben, oder brach zusammen. Nathan probierte ersteres. Er probierte an bessere Zeiten zu denken, vor dieser Insel, als er noch in New York, Manhattan war. Als er noch jemand war. Es war ein sehr schnelles Leben, kaum Zeit zum reflektieren, zum innehalten. Introspektion war nie sein Freund. Und manchmal war es auch einfacher nicht nachzudenken, sondern einfach mit Vollgas sein Leben zu genießen, nie zurückschauen. Doch alles holt einen ein. Er wusste, tief drinnen, dass er irgendwann vor die Fresse knallen würde. Nur damit hatte er nicht gerechnet, dass die menschliche Zivilsation endet. Er könnte darüber lachen. Es war wie in einem billigen Comic-Buch, von der Sorte, die er als Kind immer gern gelesen hatte. Welches Kind las den keine davon? Doch niemand, der gesehen hatte, was diese Monster einem Menschen antun konnten, würde darüber lachen. Es war real, absurd, aber auch grotesk real.
    Einiges ging Nathan durch den Kopf. Selbst diese Insel, ihre letzte Zuflucht war nicht sicher. Was war dann die Zukunft? Für alle Zeit auf Schiffen leben? Niemals mehr das Land sehen, immer von einem Hafen zum anderen um Proviant zu stehlen? War das die Rettung der Menschheit? Die Flucht vor dem Land?
    Nathan wusste keine Antwort darauf. Wer konnte schon in die Zukunft sehen. Doch es war nicht oft, dass die Zukunft einer ganzen Spezies aufs Spiel stand. 7 Millarden waren es gewesen, noch vor drei Jahren. Wie viel waren es jetzt? Vermutlich wollt er das gar nicht wissen.

    Nathan stand auf. Er schüttelte seinen Kopf. Dieses Nichtstun würde ihn noch verrückt machen. Er entschied sich irgendwas zu tun. Am besten gleich hier. Im Dorf. Nathan wollte nicht länger warten. Es musste hier irgendwas geben. Selbst ein beschissenes Musem würde irgendwelches Inventar führen, irgendwas interessantes musste schon dabei sein. Und wenn nicht? Zumindest hatten sie es dann versucht.

    Also sah sich Nathan im Dorf um, ob ihm irgendwelche Gebäude auffielen, in denen sich etwas interessantes aufhalten könnte. Falls sie eindeutig unverschlossen waren, blickte er auch, solange es nicht gefährlich schien, auch kurz hinein. Das Museumsdorf war nicht winzig, aber es eben doch nicht so groß wie ein echtes sein müsste. So lang würde das nicht dauern, dachte sich Nathan.

  11. #31
    "Sieht vielleicht nicht toll aus, aber du hast ja 'nen schönen Pony... und die... da-den Hut!"
    Äh. Danke." Lexi war Komplimente nciht unbedingt gewohnt. Aber in der Not fraß der Teufel bekanntlich Fliegen. Und zumindest ein bisschen geschmeichelt fühlen konnte man sich ja - und sei es nur wegen der blöden, sich nie kämmen lassenden Haare.
    "Autsch, fuuuuck das tut weh...", purzelte es leise aus Lexis Mund, als Shelley die Platzwunde mit Alkohol säuberte. Sie reichte ihr ein kleines zum Quadrat gefaltetes Tuch samt Klebeband hin. "Das machst du besser selber, ich... äh...ja! Noch was, oder so?"
    "Nein... ich meine, äh, danke...", sagte Lexi leise, als sie halbkonzentriert das Pflaster auf die Stirn klebte. Schien zu halten. Also wieder das Barret tiefer ins Gesicht ziehen - perfekt. Als sie gerade im Begriff zu gehen war, setzte die Brünette noch einmal nach. Nicht, dass Lexi genervt war - ihr war nur nicht so richtig nach Kommunikation zumute, vor allem nicht nach Dem Grund.

    "Ja, du siehst, ich bin jetzt auch nicht mehr so gut, was sozial betrifft! Immer nur die selben oberflächlichen und zielorientierten Verhandlungen im Hole. Das bringt einen schon etwas raus...", stammelte Shelley und grinste dabei schief.
    "Is' nicht schlimm - ich glaube hier ist keiner wirklich gesellschaftskompatibel.", antworte Lexi mit dem Anflug eines Grinsens auf den Lippen. "Im Hole zu wohnen muss echt für'n Arsch sein. Aber wenn es dich tröstet - san Vantowers' Rockzipfel hängen zu müssen ist auch kein Pappenstiel." Gott, warum konnte sie nicht einfach aufhören zu reden? Langsam wurde es peinlich. Nervös drehte sie sich eine Zigarette, während sie weiterquatschte. "Aber jetzt sidn wir ja raus und können uns auf coolen Scheiß konzentrieren, weiß'wieichmein'? Hast du eine Mission? Ein Ziel oder so? Irgendwas? Ein Ziel ist gut, so unwahrscheinlich es sein mag - einfach "überleben wollen" ist doch scheiße. Mach' was großes aus dem Leben und setzt dir ein Ziel das genauso groß ist!, zumindest hat mein Bruder das immer gesagt. Er ist irgendwo in Australien, wahrscheinlich komplett auf sich allein gest-hier, ich-ich hab' ein Foto dabei, warte kurz..." Sie wühlte in ihrer Tasche wie eine alte Pennerin im Restmüllcontainer, bis sie das Foto herausfischte. "Axel, das ist er."
    Sie reichte ihr ein Foto, das Axel und sie zeigte kurz bevor er die große Kernschmelze hatte: Beide breit grinsend auf einem Funfare in San Jose, als sie zu Besuch bei ihm war. Sie hatte da noch Haare bis knapp unter die Brüste, sogar eine leicht gebräunte Haut, wog wahrscheinlich drei bis vier Kilo weniger - und war glücklich. Genauso wie Axel, der zumidnest glücklich aussah. Im Hintergrund das Riesenrad, neonfarben leuchtende Streben erhellen den Abendhimmel und werfen kleine Reflektionen auf das Foto. Rechts hinten ein Schießstand. Und links hinten ein Typ der neben den Mülleimer kotzt. Zum Glück war der Kerl nur etwas verschwommen und bei wiederholtem Hinsehen zu erkennen.
    "Cool, ne? Sheit, sobald ich ihn finde geh' ich mit ihm zurück aufs Riesenrad, ohne Scheiß. Das ist mein Ziel.", mit jedem Wort wurde sie melancholischer, versank fast darin. Für einen Augenblick schien es ihr fast, als wäre sie wieder in Therapie und kotze sich bei ihrem Psychiater aus.
    "Sowas sagen normalerweise nur Cops in Actionfilmen, die noch zwei Wochen bis zur Pensionierung haben.", scherzte sie furztrocken zum Abschluss, bevor sie Shelley in die Augen schaute. "Sorry, ich-ich laber' zuviel, viel zu viel. Äh, wie sieht's bei dir aus?"

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (25.08.2013 um 19:58 Uhr)

  12. #32
    "Ich hoffe... ich habe sie nicht... erschrocken... in diese Zentrum..."

    Prudence schüttelte den Kopf. "Nein, ich war...ein wenig überrascht, das mag schon sein, aber Schwamm drüber." Als sie den Russen wieder anblickte, konnte sie förmlich sehen, wie er sich fragte, was das jetzt alles mit Schwämmen zu tun hatte. Aber er schien verstanden zu haben, dass Prudence nicht wütend war. Allgemein ist er ein anständiger Kerl für einen Soviet. dachte sie so bei sich. Sie starrte wieder auf die "Heather". Lange würden sie nicht hier bleiben können, und ein General würde doch wenigstens ein paar Lebensmittel auf dem Boot haben, nicht wahr? Wie sie aus den Augenwinkeln sehen konnte, hatte sich auch der Russe wieder dem Meer zugewandt. Ihr fiel auf, dass sie wohl völlig ihre Manieren vergessen haben musste, sich nicht vorzustellen. Er hatte das aber anscheinend auch.

    "Mein Name ist Mrs. Prudence McAldrin, Ehefrau von General McAldrin und Mutter von General McAldrin. Und sie sind...?" "Major Ivan Dolvich"

    Prudence nickte kurz. Ivan sah seine Chance, jemand von seinem Plan zu berichten, sich vielleicht sogar auszutauschen. Wenn er ihr nur irgendwie verständlich machen konnte, dass sie das Schiff nehmen müssten, und das jemand als Köder agieren müsste. "Мы должны бежать....Flucht. Mit Schiff" Ivan nickte auf das Boot. Ja, soweit war Prudence auch selber schon gekommen. Sie sparte sich diesen Kommentar und nickte. "Ja, aber wir können nicht einfach dort hin spazieren!" "Ей нужно, чтобы кто-то вмешаться в качестве приманки ... Там нет другого пути! Was der Mann da sagte, klang für Prudence wie Rückwärtssprache, bedrohlich und absolut unverständlich. Auch Ivan musste das erkennen, konnte seinen Gedanken aber offensichtlich keinen passenden Ausdruck verleihen. Er zeigte auf die Zombies, die nach wie vor am Strand ihre Bahnen zogen, und machte Handbewegungen, die ein Weglaufen andeuten sollten. Schließlich vervollständigte er das sprachliche Bild mit einer Angelbewegung. Prudence verstand.

    "SIE WOLLEN EINEN KÖDER AUF DIESE...WESEN LOSLASSEN? SIND SIE DENN VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?!"

    Ein wenig lauter als gedacht machte die alte Dame ihrem Ärger Luft. Einen Köder! Einen menschlichen Köder, um was? Um dann vor einem verschlossenen Schiff zu stehen, welches eh nicht gestartet werden konnte? Durch ihre Empörung wurden Prudence und Ivan Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor allem die junge Krankenschwester sah die beiden Alten mit großen Augen an. Ivan, der sich sichtlich unangenehm von dieser Reaktion berührt war, versuchte sie zu beruhigen. "извините...Entschuldigung" "Überhaupt, was sollen wir dann tun, wenn wir am Boot sind! Hier ist wohl kaum ein Schiffsmechaniker, der das Boot einfach kurzschlie...."

    Da fiel es Prudence wie Schuppen von den Augen. General Vantowers, in Weinlaune beim Bridgeabend. Sein gelalltes "Und...Prudi~...wenn du mal *hicks* eine Spritztour mit Heather..." "kihiiihi* "unternehmen willst...ganz einfach, das...das...Kabel...ein bisschen Fummeln...Wackelkontakt...*hicks*" klingelte in ihren Ohren. Es gab wohl niemand anderen, der wusste, dass die Yacht vom alten Vantowers zwar schön aussah, aber innerlich rostig,alt und am Knacken war.. Tja, da hatte Heather wohl einiges mit ihrem realen Namensvorbild gemeinsam...(Freiwillige Meldung für die Stationsaufgabe "Söhne (und Töchter) des Poseidon")

    Gedankenverloren starrte Prudence wieder auf das Schiff. Sie würde jemanden brauchen, der sie begleitete und verteidigte, jemanden, der das Schloss der Funkstation knackte und ja....auch eine Ablenkung wäre nicht das Schlechteste. Sie seufzte kurz. "Я делаю это" murmelte sie leise an den Russen. "Ich mache es."

    Geändert von Caro (21.08.2013 um 23:43 Uhr)

  13. #33
    "Hm, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit."
    Nachdenklich schaute Celina in die Luft.
    Im Grunde war es müßig, darüber nachzudenken, denn die Antwort würde ihnen wohl kaum weiterhelfen.
    Aber was, wenn doch?
    Vielleicht würde sie ihnen einen Hinweis geben, wie sie entkommen könnten.
    Jedenfalls hatte Celina das Gefühl, dass es noch wichtig werden könnte. Und sei es nur, um ihre Neugierde zu stillen.

    Plötzlich musste die junge Frau gähnen.
    Sofort lächelte sie Gabe entschuldigend an. "Oh, Pardon! Die kleine Wanderung war wohl doch anstrengender als erwartet." Sie deutete in Richtung der nächstgelegenen Hütte. "Ich werde mir wohl einen Schlafplatz suchen und mich erst einmal ein wenig ausruhen. Merci pour le cigare et la conversation sympa, Gabe." ("Danke für die Zigarre und die nette Unterhaltung, Gabe.")

    Das Schild besagte, dass die Hütte dem Häuptling gehört hatte.
    Nun, ich denke, dass wir hier einen anständigen Schlafplatz finden werden.
    Keine Antwort.
    Vielleicht war Will tatsächlich endlich aus Celinas Kopf verschwunden.
    Interessant war nur, dass sie ihre geistige Gesundheit ausgerechnet in solchen Zeiten zurückerlangte.
    Hätte ich doch nur mein Studium begonnen...
    Dieser Gedanke verfolgte sie, während sie die Hütte betrat.
    Das Bett war nicht bezogen, sah aber trotzdem recht bequem aus. Also legte sie Jacke und Tasche sorgfältig zusammen, zog ihre Schuhe aus - und dabei fiel ihr die Flasche in dem Regal auf.
    Neugierig trat die barfüßige Britin näher heran.
    Irgendwo hatte sie diese ölige Flüssigkeit schon einmal gesehen, dessen war Celina überzeugt.
    Mit prüfenden Blicken inspizierte sie die Flasche.
    (Aufgabe Lambda)

  14. #34
    Gott. Shelley genoss es, Lexi zuzuhören. Es war einfach echt. Echtes Reden, echte Emotionen, kein unnötiger Pathos, nur echte unterschwellige Melancholie. So anders, als all die sogenannten Sorgen, die sie sich beim Smalltalk mit den Villagern anhören musste, wenn sie wieder verhandelt hatte. So anders, als all die ausnutzenden, zwielichtigen Menschen im Hole, die verlangten, von ihr verarztet zu werden. So anders, als sie selbst. In Lexis Ausführungen lag etwas, dass ihr so fremd war. Diese Melancholie, aber auch eine sprachliche Spontaneität. Wenn Shelley an ihre eigene Gefühlswelt dachte, sah sie nicht viel vor sich. Lediglich ein großes schwarzes Loch, Lethargie. Sie war nicht wirklich glücklich. Aber sie war auch weit davon entfernt, unglücklich zu sein. Sie schaffte es ja sogar, Ian nicht großartig zu vermissen, solange sie nur nicht an ihn dachte.

    Interessiert besah sie sich das einfache Foto, in dem mehr Bewegung lag, als im gesamten letzten Jahr ihres Lebens. Die grellen Neonfarben, das Riesenrad, zwei glückliche Menschen. Eine Szene, die Shelley sich in bewegten Bildern vorstellen konnte. Normalität, auch wenn man einen solchen Ausflug damals ja nicht als Normalität empfunden hatte. Sie konnte sich gut daran erinnern. Nicht lange, bevor sie nach Australien gezogen war, hatte sie mit Freundinnen aus der Schule einen Trip nach Florida unternommen und das Walt Disney Resort besucht. Was würde sie dafür geben, das zu wiederholen, selbst wenn es nur der kleine Ableger irgendwo in Europa wäre. Frankreich? Paris? Kann das sein?, dachte sie bei sich. Ich muss unbedingt Gabriel fragen, ob er schon da war.


    "Sorry, ich-ich laber' zuviel, viel zu viel. Äh, wie sieht's bei dir aus?"

    "Bei mir? Äh... keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich... die letzten Monate im Hole waren seltsam. Das was du sagst irgendwie... ich hab... einfach nur überlebt." Sie sah Lexi an, die Shelley ebenfalls direkt in die Augen blickte. "Aber ich glaube... durch das alles hier... d-das könnte irgendwie anders werden. Auf dem Balkon saß ich nur bescheuert rum, aber jetzt ist das irgendwie schon anders. Scheiße, ich will ja nicht sagen, dass das hier gut ist, aber es ist wenigstens überhaupt was, oder?" Sie grinste kurz. "Ich suche zwar nach niemandem, aber ich hab das Gefühl, dass da noch mehr ist. Und hey... wenn ich gar nichts zu tun habe, dreh ich mit Axel und dir 'ne Runde im R-..."

    "SIE WOLLEN EINEN KÖDER AUF DIESE...WESEN LOSLASSEN? SIND SIE DENN VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?!"

    Was? Auch ohne sich versichern zu müssen, konnte sie unzweifelhaft erkennen, wer da schrie. Fast etwas entsetzt blickte sie in die Richtung des älteren Soldaten und der noch älteren Schreckschraube. Obwohl der Rest ihrer... Konversation wesentlich leiser stattfand, musste Shelley nur etwas ihre Ohren spitzen, um mitzuhören.

    Überhaupt, was sollen wir dann tun, wenn wir am Boot sind! Hier ist wohl kaum ein Schiffsmechaniker, der das Boot einfach kurzschlie...." - eine Pause folgte, in der Mrs. McAldrin nachdenklich wirkte, dabei auf das Schiff sah, das einige hundert Meter vom Dorf entfernt am Strand stand. "Ich mache es."

    Sofort drehte sich Shelley wieder nach Lexi um, einen fragenden Ausdruck auf ihren Lippen. Ob sie genauso verwirrt von den Worten der Oma war, konnte sie aber nicht wirklich ausmachen. "Sorry, Lex... ich muss eben...", fing sie an und trat auch schon in Richtung der beiden Alten, wandte sich unmittelbar an Prudence.

    "Das ist gefährlich!", sagte sie und wurde sofort vom strengen Blick der Dorfältesten getroffen, der ihr wie ein unbarmherziger Stromschlag durch den Körper fuhr. "Natürlich weiß eine Frau ihres Formates am besten, worauf sie sich einlässt...", fügte Shelley beinahe entschuldigend hinzu. "Dennoch... Sie werden Hilfe benötigen." Sie sah in Richtung Strand, erblickte beim Mustern des Schiffes auch die offenbar verschlossene Funkstation, welche sich über eine metallerne Brücke erreichen ließ. "Ich bin wohl nicht die Richtige, um Sie vor den Zombies zu schützen und auch bei der Funkstation sehe ich mich nicht, aber... ich könnte mich zwischen den Palmen und Felsen am Strand verschanzen und die Monster ablenken."

    [Freiwillige Meldung für die optionale Stationsaufgabe "Töchter der Artemis"]

  15. #35
    Während die anderen sich gerade mit der Frage beschäftigen, wie sie den Strand erobern sollten, hatte Suparman eine bessere Idee. Er schnappte sich einen der großen Flechtkörbe, die hier rumlagen und verließ das Dorf Richtung Süden zum Obstklauben.
    Aufgabe Delta

  16. #36
    Nathan besah sich die fünf Hütten genauer, doch so richtig Auffälliges konnte er nicht ausmachen. Eine Hütte war als die des Medizinmannes ausgeschrieben und entsprechend düster gehalten, eine andere als Hütte eines Häuptlings und damit ein gehöriges Stück größer und mit allerlei Firlefanz ausgestattet, der auf den Touristen eindrucksvoll wirken sollte, wie kleine Statuetten, auffällig gestaltete Flechtkörbe und Dergleichen mehr. Dort gab es auch eine größere Bettstatt, alles jedoch im Rahmen der Kultur gehalten.
    Die anderen drei Hütten waren deutlich einfacher gefertigt worden und auch ihre Inneneinrichtung entsprechend spartanisch gehalten.
    Das letzte Gebäude des Dorfes war dann noch das Kassenhäuschen, verriegelt und verrammelt...


    Celina besah sich die ölige Flüssigkeit genauer und war sich so sicher, diese Flaschenform und das seltsame Zeichen auf der Flasche bereits schon einmal gesehen zu haben.
    Probe auf Charisma - gelungen!
    Doch erst als sie vorsichtig den Korken herauszog und kurz daran schnupperte, drangen die Eindrücke auf sie ein, wild und noch immer verschwommen. Ein Wellnesshotel aus glücklicheren Tagen, ein Spa-Bereich und ein Blick hinter einen Vorhang, in dem gerade Jemand massiert wurde. Doch vor allem erinnerte sie sich an das große Schild an der Seite, in der von den wohltuenden, den Körper und Geist reinigenden Lumi Lumi No - Massagen geschrieben wurde. In der westlichen Zivilisation bekannt als sogenannte "traditiionelle Massage aus Hawaii", bei den Völkern Polynesiens doch mit weitaus größerer Magie und Wirkung bedacht. Einem unbestimmten Impuls folgend, packte sie die Flasche einfach in ihre Tasche. Ob und wen sie massieren würde, das würde die Zeit zeigen...


    Suparman griff nach dem Flechtkorb und machte sich auf den Weg Richtung Süden.
    Er hatte so lange im Dschungel der Insel gelebt und vor allen Dingen überlebt, er war sich sicher, dass er eine ausreichende Menge an Vorräten würde beschaffen können.
    Probe auf Agilität - bestanden!
    Trotz der beschwerlichen Reise durch das dichte Unterholz kam er zügig voran, überquerte einen kleinen Bach von dem er wusste, dass sich darin erschreckend große Blutegel befanden und überquerte schließlich noch eine kleinere Ebene, auf der ihm die unglaubliche Hitze in der prallen Sonne noch mehr auffiel. Doch die Insel duftete und war friedlich und er genoß die Zeit im Dschungel.
    Als er schließlich am wilden Obsthain angekommen war, konnte er den würzigen Duft des Obstes riechen. Reif waren die Bananen und standen in voller Frucht, sie hingen gar so schwer in ihren Stauden, dass Suparman sie bequem pflücken konnte, wenn er sich streckte. Abgerundet wurde sein Fund durch einige Kokosnüsse, die oben auf dem Korb platziert wurden.

    Stolz blickte er auf die Ausbeute...
    Probe auf Intelligenz - Fehlschlag!
    ...ließ seine Gedanken schweifen und nahm am Boden kriechende Gestalt erst wahr, als sich plötzlich Arme um seinen Fuß schlangen. Geistesgegenwärtig sprang er zur Seite und sah einen frisch Infizierten, einen Soldaten mit den selben Abzeichen wie Lexi Miller. Ihm fehlten beide Beine, sauber abgesägt durch eine Maschinengewehrgarbe und unerbittlich hungrig zog er sich weiter auf Suparman zu. Dieser taxierte den Zombie und sah dann mit Entsetzen, wie aus der baufälligen Wellblechhütte des Obsthains weitere Zombies strömten. Ihm wurde klar, dass sich auch andere Personen an den Obsthain erinnert haben mussten. Nur hatten sie vielleicht einen oder zwei Infizierten ebenfalls Unterschlupf gewährt und so, vielleicht mitten in der Nacht, im Sturm, waren sie dem Untod anheim gefallen.
    Suparman war klar, dass er mit dem schweren Korb nicht würde entkommen können, seine Augen suchten fieberhaft nach dem besten Ausweg, denn die streunende Horde schnitt ihm mittlerweile den Rückweg ab. Gewandt wich er zurück, einer der Zombies stürzte über seinen Korb und fiel mit hängendem Gedärm inmitten des Obstes zu Boden, verfing sich selbst in einer Darmschlinge und kroch trotzdem weiter auf ihn zu.
    Suparman machte, was er sonst immer tat und worin er gut gewesen war. Ein gesamtes Jahr lang. Er flüchtete in den Dschungel und plante seine Rückroute mit weitem Abstand zum Obsthain...
    Und während die Untoten ihn weiter verfolgten, schlurfend zwar und langsam, doch mit der Sturheit einer Maschine, hatte der Dschungel ihn gefangen und umschlungen. Er wählte das wildeste Dickicht und den schlammigsten Sumpf für seinen Rückweg und konnte sich so sicher sein, dass die Untoten nicht nur seine Spur verlieren würden, sondern auch das Camp nicht erreichen sollten.
    Als er schließlich nach mehreren Stunden wieder ankam, war er am ganzen Körper zerschunden, zerstochen und mit übelriechendem Schlamm bespritzt. Ohne Beute war er zurückgekehrt, doch erschöpft und vollkommen zerschlagen.

    Geändert von Daen vom Clan (22.08.2013 um 11:57 Uhr)

  17. #37
    Während Matt sich in den Häusern nach potenziellen Diebesgut umsah, fiel ihm ein abgelegenes unscheinbares Häuschen auf, das durch ein rostiges Schloss verriegelt schien. Als Matt sich das Schloss näher ansah, zerfiel es im wahrsten Sinne des Wortes zu Staub, eine sich knarzend öffnende Tür zurücklassend, während der Eisenstaub im Winde in Kombination mit dem Geröchel der nicht mehr ganz so weit entfernt scheinenden Zombies eine eigenartige Melodie kreirte.

    Matt schob die Tür auf und ein fahler Lichtschein trat durch Türöffnung, Fenster und diversen Löchern im Dach.. Dass hier schon lange keiner mehr war zeigte sich vor allem durch den Staub, der durch den Luftzug, der von draußen hereinwehte, aufgewirbelt wurde und den Unmengen an Spinnenweben, die nicht nur weite Teile des Daches bedeckten, sondern auch eine Art Absperrung bildeten, so als ob die Spinnen ihr Territorium abgesteckt hätten und auf die Art Eindringlinge davon abhalten wollten, sich Zugriff auf ihr "Eigentum" zu verschaffen. Einen näheren Blick auf die Umgebung werfend, musste Matt allerdings feststellen, dass es sich hierbei eh nur um Ramsch handelte; nichts, was es wert wäre, in Zeiten wie diesen verwendet zu werden; wobei es selbst in besseren Zeiten nutzlose wäre.

    In der Mitte des Raumes stand ein alter, eher improvisiert wirkender, Kleiderständer, auf dem eine Art Laken hing. Bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als eine Art alter Mantel, geschmückt mit Federn und Mustern, einige sahen aus wie Herzchen und andere wie Zielscheiben. Damit könnte man sicher auf sich aufmerksam machen; könnte also nützlich werden, wenn richtig eingesetzt. Matt schüttelte den Staub ab und betrachtete den Mantel an verschiedenen Stellen. Bevor er benutzt werden konnte, würde sich wohl jemand daran machen müssen, ihn erstmal notdürftig nutzbar zu machen.

    Ob es nun Schlösser waren, die es zu öffnen galt, oder das Reparieren eines Verschlusses, im Grunde waren es immer die selben Handgriffe. Aufgabe Theta

  18. #38
    Eine ansehnliche Wolke staub stob auf, als Matt den Mantel in Beschlag nahm.
    Er konnte sehen, dass neben dem Mantel eine verdreckte Kiste mit kleinen Nähutensilien stand, augenscheinlich sollte der Mantel geflickt und dann an prominenter Stelle im Museumsdorf aufgebaut werden, doch dazu war es nie gekommen. Die Muster waren verschlungen und an vielen Stellen noch nicht ganz vollständig, doch Matt konzentrierte sich zuerst einmal auf den Schließmechanismus ohne den der Mantel nicht mehr war als eine staubige Decke.
    Probe auf Geschick - Erfolg!

    Mit einigen Handgriffen konnte der Verschlussmechanismus so gelöst werden, dass er auch zukünftig nicht mehr blockieren würde.
    Des Königs neue Kleider waren sozusagen bezugsfertig. Es stellte sich nur noch die Frage zu welchem Zweck er den Mantel einsetzen würde.

  19. #39
    Dolores hatte nach dem Gespräch mit Celina, bei dem sie dieser versichert hatte, dass alles in Ordnung war, kurz überlegt, selbst eine Runde zu drehen und sich bei den aufopfernden Leuten aus der Gruppe zu bedanken. Aber eigentlich war so etwas gar nicht ihre Art - ihr lag vor allem Süßholzgeraspel, das nicht ernst gemeint war, und das war nun wirklich nicht das, was die Menschen hier gerade verdient hatten. Sie würde bei Gelegenheit ihre Dankbarkeit bestimmt noch irgendwie beweisen können.

    Dolores rieb sich kurz ihre schmerzenden Füße und beobachtete ein wenig das Treiben in dem Museumsdorf. Nach einer kurzen Weile herrschte die Produktivität schon wieder vor, aber es wirkte erst einmal nicht so, als gäbe es im Dorf selbst besonders viele nützliche Dinge, die für eine weitere Flucht geeignet waren. Man musste wahrscheinlich schon etwas weiter ausschwärmen, um wirklich Nahrung, waffenähnlichen Tand oder Schutzausrüstung bekam.
    Während sie sich ihre Schuhe wieder anzog, dachte Dolores wieder an die vergilbte Karte. Sie hatte sich vor allem auf Mossad II konzentriert, aber sie konnte zumindest sagen, dass das Village auf keinen Fall für einen Besuch zur Debatte stand. Im Bereich des Möglichem befanden sich eigentlich nur Sektor Beta und das Hole und von beiden wusste sie nicht, wie nützlich eine gefährliche Expedition dort hin sein konnte.
    Trotzdem war sie fest entschlossen, erneut etwas zum Überleben aller beizutragen, Notfalls auch alleine.

    So ging sie kurz entschlossen zu David Stevens, bei dem auch wieder diese sportliche Frau war. Sie hatte einfach den Drang, dem Anführer Bescheid zu sagen, irgendjemand sollte hier immerhin den Überblick haben, und auch wissen was sie vorhatte. "„Hey Jul, etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?“, sagte er gerade. Soso, Jul also, klang ja sehr neumodisch. "Entschuldigung, dazu möchte ich etwas vorschlagen", meinte Dolores schnell, bevor Jul überhaupt den Mund aufgemacht hatte, "Ist es in Ordnung, wenn ich außerhalb des Dorfes nach etwas Nützlichem suchen würde? Sie wissen ja, ich kenne einige Wege und hier scheint es wirklich nicht besonders viel Hilfreiches zu geben. Wenn genug Zeit ist, würde ich mich also vielleicht im Sektor Beta oder im Hole ein wenig umsehen und - wenn das in Ordnung geht - vielleicht auch Unterstützung mitnehmen." David sah sie leicht irritiert an, ließ sie aber schließlich gewähren. Jetzt musste sie nur noch jemanden finden, der sich in einem der beiden Sektoren vielleicht etwas besser auskannte als sie.

  20. #40
    Sobald Shelley sich Lexi zugewandt hatte, entdeckte David sie. "Hey Jul," winkte er sie zu sich herüber, "etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?" Jul ging zu ihm hinüber und schüttelte leicht den Kopf. Sie wollte gerade dazu ansetzen ihm zu antworten, da kam auch schon die rothaarige Frau vorbei, welche sie in der Nacht her geführt hatte. "Entschuldigung, dazu möchte ich etwas vorschlagen" mischte sich Dolores in ihr Gespräch (welches noch nicht einmal richtig begonnen hatte) ein. "Ist es in Ordnung, wenn ich außerhalb des Dorfes nach etwas Nützlichem suchen würde? Sie wissen ja, ich kenne einige Wege und hier scheint es wirklich nicht besonders viel Hilfreiches zu geben. Wenn genug Zeit ist, würde ich mich also vielleicht im Sektor Beta oder im Hole ein wenig umsehen und - wenn das in Ordnung geht - vielleicht auch Unterstützung mitnehmen." David sah sie leicht irritiert an, aber bevor er antworten konnte, war sie auch schon wieder weiter gegangen. Jul sah nun endlich ihre Gelegenheit gekommen, sich mit David unterhalten zu können.
    "Hey, David" begrüßte sie ihn mit einem verlegenen Lächeln. "Ich befürchte leider auch, dass hier nichts brauchbares zu finden ist. Außer vielleicht in dem verschlossenen Kassenhäuschen dort drüben. Da müsste vielleicht mal jemand schauen, ob sich das knacken lässt. Sonst nur lauter Masken, Schmuck und sonstiger esoterischer Kultkram." Bei den letzten Worten verdrehte sie ein wenig die Augen. Sie hatte nie viel von solchen Dingen gehalten. "Aber die Idee von der Rothaarigen - wie hieß sie noch gleich? - ist gar nicht so verkehrt. Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt ob es möglich wäre zurück ins Camp zu gehen um einige dort gebliebene Ausrüstung zu besorgen. Als wir uns gestern auf den Weg zum Gemeinschaftszentrum gemacht haben, hat vermutlich niemand daran gedacht, dass er nicht mehr zurück kehren würde. Somit dürfte sich dort noch einiges an brauchbaren Dingen finden. Auch wenn es gefährlich ist, wenn sie (sie deutete dabei auf Dolores) uns den Weg zeigt, könnten wir es schaffen. Wer weiß, wohin es uns verschlägt, wenn wir die Insel verlassen? Da sollten wir uns die letzte sichere Gelegenheit auf nützliche Ausrüstung nicht entgehen lassen."
    Jul blickte David an und versuchte Tatendrang auszustrahlen. Auch wenn sie sich bei weitem schöneres vorstellen konnte, als sich noch einmal durch den Dschungel zu kämpfen, nur um das Elend im Hole zu betrachten, war ihr bewusst, dass sie sich nicht einfach zurück lehnen konnte, dass der Einsatz aller gefordert war. Der eigentlichen Gefahr durch die Zombies sah sie dabei gelassen entgegen. Bisher hatte sie es noch immer geschafft jedem von diesen Viechern davon zu kommen. Warum sollte es also dieses Mal anders sein?

    Geändert von Layana (22.08.2013 um 16:07 Uhr)

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