Vollkommen außer Atem ließ Prudence sich auf einer der Bänke nieder. Nachdem sie an der Tür lauschte war so viel passiert. Der russische Soldat schaffte es, die Tür zu öffnen, etwas, wozu Prudence anscheinend nicht fähig war. Die Tür saß aber auch fest! Anschließend übergab er dem Somalier oder was auch immer der Typ war die Kletterschuhe und aus irgendeinem Grund dem Amerikaner aus dem Village ein Megaphon. Nur Gott mag seine Gründe DAFÜR kennen. "Alle verrückt hier". Prudence bekreuzigte sich und verfiel wieder in ihre Gedanken. Es ging alles so schnell. Ein Rohr krachte herunter und Ddann sollten alle ganz schnell flüchten. Einen anderen Ort suchen. Warum ausgerechnet Dolores die Gruppe anführte, war ihr ein Rätsel, aber anscheinend war sie erfolgreich: Die "Heather" schwamm nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt im Meer, welches im Sonnenlicht trügerisch glitzerte.

Die alte Dame beschloss, sich umzusehen. Vorbei an der jungen, schlanken Frau, von der Prudence sich einbildete, dass sie vorhin Deutsch gesprochen hatte, welche die große Statue der Eingeborenen anstarrte. „Irgendwie unheimlich, dieser Typ.“ murmelte diese mehr zu sich selbst als an Prudence gerichtet. Prudence wollte einen Blick auf die "Heather" riskieren, die dort im Wasser trieb. Sie wusste, dass der General etwas für schnelle Geschosse übrig hatte, und Heather Vantowers hatte sicher was hergemacht, rein optisch. Nunja, jetzt wohl nicht mehr, dachte Prudence verbittert, als sie sich daran erinnerte, wie sich Heather einen Biss von dem jungen Soldaten genehmigte. Wie es wohl ihrem Sohn und ihrem Enkel ging? Sie hatte Sebastien unten bei den Ehrengästen gesehen, aber ihr Sohn war, soweit sie wusste, militärisch Verantwortlicher in Sector Beta, vielleicht war er dort geblieben? Vielleicht verteidigte er die Forscher, welche offensichtlich die Heilung gefunden hatten. Was sonst hätte General Vantowers so erfreut?

Ihre unfreiwilligen Mitstreiter sammelten sich an den zahlreichen Bänken, hier und da eine Unterhaltung, die junge Frau behandelte die Wunden des Albaniers. Prudence schürzte die Lippen. So ein Frauenheld.... Als sie eine Position gefunden hatte, die ihr einen Blick auf das Schiff gewährte, fand sie sich dort, wieder einmal neben dem russischen Soldaten wieder, der ebenso aufs Meer hinausblickte wie sie. Da sie wusste, dass sprachliche Kommunikation vermutlich nicht viel bringen würde, beließ sie es bei einem kurzen, anerkennenden Nicken, dem Ansatz eines Lächelns und betrachtete die "Heather", die so friedlich im Wasser trieb.