Ergebnis 1 bis 11 von 11

Thema: Prozessor - Wo ist der Haken?

  1. #1

    Prozessor - Wo ist der Haken?

    Moin Moin,

    Ich bin gerade auf der Suche nach einem neuen Prozessor und habe zwei Modelle in einer ähnlichen Leistungsklasse in die engere Auswahl gezogen. Zum einen den AMD Phenom II X4 965 Black Edition, zum anderen den Intel Core i5-4570. Nun kostet der AMD-Prozessor rund 80€, der Intel-Prozessor aber rund 170€ und ich verstehe nicht, wodurch sich dieser Preisunterschied rechtfertigt.

    Die AMD-CPU läuft mit 3,4GHz, die von Intel nur mit 3,2GHz, mit Turbomodus angeblich unter Umständen aber auch bis 3,6GHz. Beide haben 4 echte Kerne, kein Hyperthreading. L1 und L2 Cache der AMD-CPU sind doppelt so groß (256KB/512KB, bzw. 1024KB/2046KB), L3 Cache ist bei beiden gleich (6MB). Alles in allem scheint mir die AMD-CPU also schneller zu sein. Die Intel-CPU hat zwar auch eine interne GPU, aber die ist so mickrig, dass ich damit nichts anfangen kann.

    Besser abschneiden tut die Intel-CPU eigentlich nur im Fertigungsverfahren (22nm statt 45nm) und damit im Stromverbrauch (84W statt 125W). Auch bei der Hitzeentwicklung wird man es wohl merken. Grundsätzlich ist Haswell natürlich um einiges moderner als Deneb, aber eine konkete Auswirkung auf die Leistung konnte ich daraus bisher nicht erkennen. Ich baue keinen Laptop, sondern einen richtigen Tower, von daher komme ich auch der Hitzeentwicklung gut bei und eine ordentlich Stromversorgung ist auch gewährleistet.

    Kurzum, ich verstehe einfach nicht, warum Intel für seinen Prozessor mehr als das Doppelte verlangt. Wo ist der Haken, was übersehe ich?

    Beste Grüße,

    Nord

  2. #2
    Das beantwortet zwar nicht unbedingt deine Frage, aber AMD-Prozessoren sind praktisch immer billiger als vergleichbare Intel-Prozessoren.

  3. #3
    Schau dir irgendwo Benchmarks an. Der Name "Intel" ist kein 100+% Preisaufschlag.

  4. #4
    Ghz sagen heutzutage nichts mehr aus. Der Intel führt seine Berechnungen pro Takt wesentlich schneller aus und Cache ist für den Heimanwender sehr irrelevant.

    Wie Corti sagte, schau Benchmarks an, der von dir ausgesuchte Phenon ist gleich auf mit drei Jahre alten i3 Prozessoren. Wenn du dich dann weiter umsiehst wirst du wie die meisten - leider - feststellen, dass AMD in den letzten Jahren nichts brauchbares für übliche Anwendungen rausbrachte (Zumindest nichts, was Preis/Leisungsmäßig annähernd mit Intel gleich zieht). Deshalb, Freunde lassen Freunde keinen AMD kaufen.

    Man muss auch sagen, der i5 ist eine Investition die sich locker 3, 4 Jahre hält - wahrscheinlich sogar länger. Ich hab einen i5 2500k von 2011 und der vernichtet noch immer alles was ich ihm zuwerfe ohne mit der Wimper zu zucken. Ausser PS2 Emulation im Softwaremodus, aber das sollte man eh nicht tun und sich mit Frameskip halbwegs in den Griff kriegen.

  5. #5
    Hoppala! Hab eben mal auf euren Hinweis hin auf cpubenchmark.net verglichen, wie sich beide CPUs im Durchschnitt vieler Benchmarks voneinander unterscheiden. Der AMD Phenom II X4 965 liegt im Durchschnitt rund 40% (!) unter dem Core i5-4570! Das ist unglaublich.

    Dass GHz nicht alles ist, war ja schon früher so, allerdings hatte da AMD immer die Nase vorn. Wer hier hat außer mir schon zu der Zeit gespielt, als auf den Spielepackungen (den großen Boxen, nicht den DVD-Hüllen!) noch stand 1,0GHz AMD- oder 1,3GHz Intel-Prozessor? Aber dass die Bedeutung von Cache und GHz so in den Hintergrund getreten ist, überrascht mich dann schon. Aber klar, irgendeinen Haken musste die Sache bei dem Preisunterschied ja haben.

    Danke euch!

  6. #6
    Die Frage ist worauf man achtet. Ich selber Spiele eher selten und schaue das mein Prozessor auch unter wenig Last wenig Strom zieht und im Multimedia Bereich gut arbeitet. Daher kaufe ich mir seit Jahren (ich glaube langsam eher seit Jahrzehnten) immer eine AMD + ATI Kombi. Das ist für mich im Preis-/Leistungsverhältnis immer die bessere Variante gewesen.

    War schon mehrfach kurz davor mir einen Intel zu holen aber die 50% Aufpreis für 10-20% mehr Geschwindigkeit waren es mir nicht wert. (als ich mir meinen jetzigen FX-6300 geholt habe und gegen einen Intel verglichen habe mit ähnlicher Performance (eher mehr), habe für meinen Prozessor 120€ bezahlt und der Intel der halt schneller und gleiche Generation wie der FX-6300 war sollte 180€ kosten)

    Aber nicht umsonst verliert AMD seit Jahren Marktanteile. Intel muss da was richtig machen.

  7. #7
    So, nach längerem Hin und Her hab ich mich jetzt entschieden, es wird ein Intel Core i5 4570... oder doch der 4670? Ach Mist.

    Die Grafikkarte meiner Wahl ist die Nvidia GTX 760. Da ich in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit den Radeon-Treibern hatte will ich keine ATI-Karte mehr haben und als günstigste der 700er-Reihe von Nvidia mit ordentlicher Leistung und moderner Technologie ist die GTX 760 damit für mich der feste Teil, nach dem ich den Prozessor ausrichte. Die Entscheidung für einen Core i5 ergibt sich aus den vorigen Posts und wie bei der Grafikkarte der Tatsache, dass Haswell einfach der aktuellste Stand ist.

    Nun sitze ich aber mit der Frage aus dem ersten Satz schon seit längerem ein bisschen fest, der Leistungsunterschied zwischen beiden beträgt ca. 8%, der Preisunteschied 20€. Also eigentlich marginal. Was ich mich aber frage ist einfach, ob ich mit der günstigeren CPU meine Grafikkarte vielleicht gerade so ein bisschen abschnüre, oder ob ich mit der teureren CPU vielleicht ein Quäntchen mehr Leistung habe, wobei die Grafikkarte dann nicht hinterherkommt.

    Ich habe schon vieeeel Zeit mit googeln und nachlesen verbracht, aber da alle Spiele leicht schwankende Anforderungen an CPU und GPU stellen, lässt sich bei dem geringen Unterschied kaum ein Urteil fällen. Hat vielleicht schon irgendjemand hier mit der Kombination Erfahrung gesammelt oder kennt noch weitere Entscheidungskriterien?

    Geändert von Nord (21.08.2013 um 18:42 Uhr)

  8. #8
    Der Unterschied für die 200mhz ist vermutlich sogar weniger als 8% und damit nicht spürbar. Zum 4670k (beachte das k) greift man, wenn man übertakten will, zum 4570 wenn nicht. Die Dinger sind an sich baugleich, letztere sind aus Angst vor evtl. Ausfällen niedriger getaktet. (Ergo nach einem halben Dutzend Jahren bei 24/7 Benutzung mal abschmiert. Insofern keine Sorge.) Insofern, wenn du scharf darauf bist eine CPU mit 4.0 - 4.4Ghz zu betreiben, greif zum 4670k, beachte aber, dass ein Lüfter mit nochmal 30€ zu Buche schlägt, ebenso brauchst du ein Mainboard, welches das unterstüzt.

    Ob nun GPU oder CPU der eventuelle Flaschenhals ist, hängt wie du erkannt hast stark vom Spiel ab. Bei aktuellen Spielen sollte aber keines von beiden irgendwelche Probleme machen. In einigen Jahren kann sich das ändern, aber kauf lieber dann das entsprechende Teil nach statt jetzt - bringt am Schluss mehr Leistung und ist günstiger. (Mein Gefühl sagt mir, dass eher die Grafikkarten als die Prozessoren schneller werden. Aber das orakel ich nur.)

    Nvdia und ATI ist wie Sodom und Ghomorra, letztendlich neigen beide Treiber dazu furchtbar zu sein und über die Frage was nun besser ist kann man Religionskriege führen.

  9. #9
    @Nord: Wenn du die 20 € für den schnelleren i5 4670 hast, dann würde ich die auch investieren. Ein i5 4670K lohnt sich nur wenn du übertakten willst, sonst sind die zusätzlichen 30€ aus dem Fenster geschmissen.

    Die Haswell-CPUs und sind noch recht neu und einige Mainboards haben einen Fehler mit USB3.0. Es ist meist nicht ersichtlich ob das Mainboard nun den Fehler hat oder nicht.

    Ich bin vor 2 Monaten auf Nummer sicher gegangen und habe mir eine Ivy-Bridge-CPU samt passenden Mainboard mit H77-Chipset geholt.
    Die Haswell-Architektur soll alles in allem nur ca. 3% schneller sein als die Ivy-Bridge-Architektur - im Betrieb kann ich das vernachlässigen.

    Zitat Zitat von Tarlah Beitrag anzeigen
    Nvdia und ATI ist wie Sodom und Ghomorra, letztendlich neigen beide Treiber dazu furchtbar zu sein und über die Frage was nun besser ist kann man Religionskriege führen.
    Stimmt. Egal welchen Hersteller man nun nimmt, man hat Vor- und Nachteile.

    (TL; DR: versuchter Vergleich zwischen Treibern von nvidia vs AMD unter Windows und Linux)

    nvidia unterstützt ältere Grafikkarten länger als AMD im Haupttreiber. Bei nvidia wird die Geforce 8-Serie von 2007/2008 unterstützt, aber nur bis zur Radeon 5000-Serie von 2009/2010.
    Beide haben das Problem, dass Legacy-Treiber für ältere Grafikkarten viel zu selten aktualisiert werden.
    Man kann die Performance von den Treibern nicht vergleichen, dafür sind die Grafikkarten viel zu unterschiedlich. Gerüchte sagen, dass die Performance bei AMD-Treibern besser sein soll.

    Unter Windows mag sich das ja nicht so stark bemerkbar machen, wenn der Grafikkarten-Treiber nicht mehr / ungenügend gepflegt wird, aber das sieht unter Linux schon ganz anders aus.

    Da reicht ein Kernel-Update aus, dass der proprietäre Treiber vom Hersteller der Grafikkarte nicht mehr geht - das wird meist von der Community gepatcht (im Quellcode der mit dem bereits kompilierten Treiber mit geliefert wird).
    Ein großes Update des X-Servers legt den Treiber aber meist komplett lahm, ohne dass die Community da etwas patchen kann - da muss dann gewartet werden, bis der Hersteller der Grafikkarte den Treiber wieder kompatibel gemacht hat.
    Bei AMD dauert das sehr lange, nvidia ist mit einer solchen Anpassung schneller.

    nvidia als auch AMD schaffen es nicht hoch auflösende Text-Ausgabe ohne X-Server zu unterstützen.
    In dem Fall muss man auf den proprietären Treiber verzichten und auf die freien Treiber nouveau und radeon zurückgreifen.

    Die freien Treiber zu nutzen hat aber Nachteile auf langsamere/fehlende beschleunigte Video-Ausgaben, 3D-Ausgaben und höheren Stromverbrauch.
    Dafür ist aber die 2D-Leistung besser und man kann auch hoch auflösende Text-Ausgaben nutzen, sowie einige Funktionen zum sauberen Umschalten der Auflösung.

    PS: AMD hat ATI ja schon vor Jahren aufgekauft. Es ist also nun AMD.

  10. #10
    Die 8% Unterschied hab ich von einer Benchmark-Seite, die angeblich aus verschiedenen Benchmarks den Durchschnitt errechnet. Hängt wohl auch mit der automatischen Übertaktung zusammen, die beim 4670 nochmal weiter geht als beim 4570. Stichwort Übertakten: Ich werde ein Asus-Mainboard mit H87-Chipsatz verwenden, ich will nicht übertakten und spare mir deshalb auch den teureren Mainboardchipsatz. Den 4670 würde ich deshalb auch nicht in der K-Variante nehmen, sonst würde ich ja auch mehr als 20€ drauflegen müssen.

    Allerdings hab ich gelesen, das die Haswell-Generation auch ohne manuelles Übertakten recht heiß wird, also schon im normalen Betrieb beziehungsweise spätestens bei der automatischen Übertaktung, weshalb ich ohnehin überlege, den Boxed-Kühler zu ersetzen. Hat jemand hier mit der Hitzeentwicklung der Haswells schon Erfahrung? Ich würde gerne den Boxed-Kühler verwenden, weil ich ihn ohnehin bezahlen muss, die Tray-Varianten sind ja nur unmerklich günstiger, aber wenn dann die automatische Übertaktung wegen Hitzeentwicklung immer ausbleibt, würde mich das auch ärgern.

    An die ja noch nicht wirklich alte Ivy-Bridge-Generation hab ich bei der Zusammenstellung zwischenzeitlich auch mal gedacht, mich dann aber entschlossen, bei dem neuen Rechner auch auf die aktuellsten Komponeneten zu setzen, da sich Ivy- und Haswell-Generation ja preislich wie auch leistungstechnisch nicht so wahnsinnig voneinander unterscheiden, ich aber immerhin so den neuen 1150-Sockel mit drin hab.

    Ich will den Glaubenskrieg übrigens nicht anfachen, aber ich hab die Nvidia-Treiber als performancestärker im Kopf. Und außerdem hab ich mit Darstellungs- bis Unspielbarkeitsproblemen in den letzten Jahren (Far Cry 2, The Saboteur) und fehlenden PhysX-Spielereien (Borderlands 2) so viele Erlebnisse mit ATI-Karten gehabt, dass ich da jetzt einfach keine Lust mehr drauf habe. Bei Nvidia hab ich viel seltener von derlei Problemen gehört und die Zicken der 600er-Serie in Far Cry 3 sind ja auch recht zügig gepatcht worden.

    Zitat Zitat von niR-kun Beitrag anzeigen
    PS: AMD hat ATI ja schon vor Jahren aufgekauft. Es ist also nun AMD.
    Da hast du Recht, ich bin aber trotzdem bei der Unterscheidung AMD/ATI geblieben, schlicht um direkt die Unterscheidung CPU/GPU zu verdeutlichen.

    Mir als überzeugtem Windozer sind die Linux-Probleme übrigens schnuppe. Aber trotzdem Danke für den kleinen Einblick, interessieren tut mich der Bereich auch ein wenig.

  11. #11
    Zitat Zitat von Nord Beitrag anzeigen
    Hat jemand hier mit der Hitzeentwicklung der Haswells schon Erfahrung?
    Nein, bei mir kämpft ein nicht zu besiegender 2500k, aber Haswell wird noch heißer als der Vorgänger Ivy Bridge. Liegt halt daran, das die 22nm Technologie verwendet wird und die CPU nicht mehr mit dem Heatspreader verlötet ist - man verwendet wie bei Ivy beschissene Wärmeleitpaste.

    Bei der GPU würde ich aktuell nicht auf irgendwelche "vergangenen Erfahrungen" achten, gerade der AMD Treiber hat in letzter Zeit MASSIVE Fortschritte (wobei ich eh nie Probleme hatte) gemacht. Besonders sei hier das Never Settle Bundle von AMD erwähnt, das gerade beim Kauf einer HD79XX ordentlich (im Weiterverkauf um den Preis zu drücken) sein kann.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •