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Young Imperial Combo
Dolores hatte sich an die äußerste Ecke einer der Bänke an den Tischen gesetzt und beobachtete das Treiben auf dem Balkon mit zusammengepressten Lippen. Was zum Teufel tat sie eigentlich hier? Eigentlich hätte Ethan hier sein sollen, aber der hatte sich beim Heckenschneiden wohl einen Sonnenstich zugelegt. Na das hatte er sich ja fein ausgedacht.
Die Zusammenstellung der Leute hier im vierten Stock ergab für sie überhaupt keinen Sinn. Ganz offensichtlich waren hier nicht nur viele Halunken aus dem Hole, da drüben, ihr fast gegenüber, war sogar noch ein Gefangener! Sie würde sich trotz des netten Briefes von General VanTowers noch einmal gehörig beschweren.
Dolores ließ ihren Blick schweifen und sah Granny McAldrin, die auch alles andere als begeistert wirkte. Überraschenderweise hatte sie aber noch kein Wort von sich gegeben und auch Celina, die nicht weit entfernt stand, starrte stumm in den Raum. Meine Güte, hier waren wirklich viele Frauen. Lauter junge Dinger, die wahrscheinlich nicht einmal wussten was gut für sie selbst war - wie sollten sie wissen was gut für eine Gruppe scheinbar zufällig zusammengewürfelter Menschen war? Selbst diese blauhaarige, unmöglich aussehende Frau war da. Und wie zur Hölle konnte es eigentlich sein, dass Kinder hier scheinbar herrenlos herumstreiften? Ein asiatischer, schüchtern aussehender Junge... Und noch schlimmer - ein kleines Mädchen hatte hier nun wirklich nichts zu suchen, sollte sie nicht eher bei den Pfadfinderinnen sein und sich auf das entzückende Konzert vorbereiten? Hier stimmte doch irgendwas nicht.
Dolores atmete mehrmals tief durch. Diese Situation war untragbar. Was erwartete General VanTowers eigentlich? Wie sollte hier irgendeine repräsentative Person gewählt werden, wo die eine Hälfte aus Gesindel und die andere Hälfte aus Frauen bestand? Noch einmal blickte Dolores durch die Runde und entdeckte den Franzosen, der am Strand mit diesem Schauspieler wohnte. Nein, der Junge sah aus als wäre er einzig und alleine dazu fähig, in rechtem Licht gut auszusehen. Und der Großteil der restlichen Vertreter des starken Geschlechtes kamen eindeutig aus dem Loch und sollten schleunigst wieder dahin zurückkehren.
Als Dolores schließlich ein leises Murmeln hörte - ein scheinbar Verrückter hatte sich ans andere Ende der Bank zur Blauhaarigen und einen anderen Kerl gesetzt - stand sie wieder auf. Hier hielt man es ja keine zwei Minuten aus. Und zumindest eine Kleinigkeit konnte man dagegen bestimmt unternehmen! So trat Dolores an die Wachmänner beim Gefangenen heran, stemmte ihre Hände in die Hüften und meinte mit bestimmten Ton: "Hat es irgendeinen Grund, dass wir hier mit einem offenbar Kriminellen auf engstem Raum zusammengepfercht werden? Gehört das hier zum guten Ton, die redlichen Bürger des Villages mit so jemandem ein Fest verbringen zu lassen? Können Sie sich kein anderes Plätzchen suchen, wir fühlen uns hier wirklich nicht wohl mit diesem Kerl hier."
Geändert von Lynx (14.08.2013 um 09:29 Uhr)
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