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Ritter
Ivan hatte eigentlich längst in seiner Behausung sein wollen, doch die urplötzliche Soldatenpräsenz hatte ihn daran gehindert, den "Balkon" zu verlassen, also war er an das Geländer heran getreten, hatte dort Platz genommen und beobachtet, was sich weiter unten so alles tat, wie zahlreiche Menschen in die Räumlichkeiten kamen, die Bühne vorbereitet wurde, die Pfadfinder die Koordination der glücklichen mit Sitzplatz übernahmen und letzten Endes diese... Show... statt fand. Eine Show deshalb, weil trotz der widrigen Umstände auf der Insel verdächtig wenige Soldaten ihre Paradeuniformen trugen, während die meisten ihre reguläre Uniform trugen, samt Bewaffnung und die beschränkte sich einzig auf Schlagstöcke. Auch war ihm am Treppenabgang, wo man ihn gestoppt hatte, ein Schild aufgefallen, das beschrieb, was im Falle eines Aufruhrs zu tun sei. Er kannte diese Schilder eher als Seiten eines Lehrbuchs, wie er es als Kadett bei der roten Armee bekommen hatte damals. Auch waren die Soldaten allgemein recht angespannt, wenn sie einen derart barschen Tonfall an den Tag legten wie bei dieser jungen Frau, die wohl knapp an den zwanzig Jahren vorbei war. Auch mit ihm war man nicht all zu freundlich gewesen, doch ließ Ivan das recht kalt.
Über diese... Show... die sich auf der Bühne zugetragen hatte, musste er nur müde lächeln. Hätte er nicht seine RPK74 samt Munition bei seinem Eintritt in den Ruhestand abgeben müssen, würde er sicher eher von Nutzen sein als so, nur mit seinem Kampfmesser, das er unter seinem stets geschlossenem Mantel trug. Ein Schuss aus seinem Gewehr würde schon genügen, um einem der Untoten den Kopf vom Körper abzutrennen. Zwar war eben dieser Schuss äußerst laut, doch effektiv. Damals, tja... als er noch in besserer Verfassung und aktiver Söldner war. Damals gab es Anrufe vom Auftraggeber, der Auftrag wurde vorgestellt, Geld wechselte seinen Besitzer, es gab Zielkoordinaten und eine Namensliste der weiteren Söldner, die daran teil nahmen und ehe Ivan es sich versah, war er damals im Einsatzgebiet und seilte sich meist von einem tiefer fliegendem Helikopter ab, gemeinsam mit dem Rest des Teams. Dieser verrückte Fidel Dahan zum Beispiel, der mit einer automatischen Waffe in der Hand absolut unberechenbar wurde, allerdings jeden noch so komplexen Sprengsatz legen und entschärfen konnte. Oder sein Neffe, mit dem Ivan und Helmut Grunter gemeinsam äußerst viele Aufträge abwickelten.
Ivan schüttelte den Kopf. Neben den Leuten, die außer ihm noch auf diesem Balkon verweilten, behielt er zwei Soldaten mit einem Gefangenem im Blickfeld. Wie einer dieser Untoten, von denen die Rede war - wenn er dieses Gerede überhaupt richtig verstanden hatte, die Leute sprechen hier zum Teil einfach zu schnell - sah der Gefangene nicht wirklich aus, dennoch machten die beiden Soldaten, die ihn bewachten, einen recht angespannten Eindruck auf ihn. Als ob Ärger in der Luft lag. Hier oben auf dem Balkon schien noch alles verhältnismäßig ruhig zu sein wie auch sonst, wenn man von der... Show... einmal ab sah. "Если они разделяют нас теперь в группах, то контакт к внешнему миру…" (Wenn sie uns nun in Gruppen aufteilen, um Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen...) murmelte Ivan. Natürlich, es war das einzige, was auch nur halbwegs Sinn machen würde. Die Soldaten würde man überwiegend hier lassen, um zumindest diesen Ort sicher zu halten. Doch wohin die Reise gehen sollte... tja... das wäre wohl Sache dieses einen Generals, der - so hatte Ivan bei der Auseinandersetzung der jungen Frau mit den Soldaten gehört - wohl Wert darauf lag, dass alle anwesend wären. Die Situation schmeckte Ivan ganz und gar nicht, doch auf der anderen Seite war es vielleicht das, was seinem Leben wieder mehr Schwung verleihen könnte. So im Nachhinein betrachtet war dieses ewige Schlafen, die See anstarren, Schlafen, die See anstarren und so weiter nicht unbedingt das, was er sich unter einem für ihn geeignetem Ruhestand vorgestellt hatte. Seine RPK74... die hätte er gerne wieder, doch würde er sicher keine einfach so erhalten. Den Soldaten würde man das Groß der Ausrüstung zukommen lassen und eventuellen Trupps, die man entsandte, würde man allerhöchstens... entbehrliches mitgeben wie beispielsweise eher ältere Bewaffnung, die ohnehin ausrangiert gehörte. So war es zumindest zu seiner Zeit bei der roten Armee. Niemand von den Rekruten damals, als er selbst noch einer war, hatte eine neue Feuerwaffe, ein neues Kampfmesser oder neue Helme bekommen. Und genau das wiederum könnte einer der Gründe für diese Schilder sein, die das Vorgehen bei einem Aufbegehren aufzeigten.
Dabei war es eine logische Konsequenz, Bürger auszuschicken, vielleicht mit einem oder zwei Soldaten zusammen, um zumindest symbolisch zu zeigen, dass alle Parteien an einem Strang zogen und nur gemeinsam ein Ausweg aus der gegenwärtigen Situation gefunden werden kann. Doch wenn er sich so die Menschen betrachtete, wie sie hier auf dem Balkon und unten vor der Bühne saßen, würden nicht alle diese Ansicht teilen. Einige würden sicher fordern, das Militär soll sich dem Problem annehmen und für den Schutz der Zivilbevölkerung sorgen. Wo das hin geführt hatte, hatte man ja gesehen, als der Ausbruch dieser... Seuche... stattgefunden hatte. Ivan hatte selbst bei seiner Flucht aus seiner Heimat gesehen, wie sehr sich die Menschen auf die trügerische Sicherheit von Dritten verlassen hatten, nur um später von den Untoten überrannt zu werden. Das war ihm glücklicherweise nicht geschehen und er hatte es hier her geschafft, unverletzt, allerdings nur noch mit seinem Kampfmesser, während seine Schusswaffe schon auf halbem Weg irreparabel beschädigt war. Ja, das wäre ganz seinem Sinne, eventuell einen letzten großen Auftrag annehmen und eine Gruppe Menschen zum vorherbestimmten Ziel führen. Wenn man ihm doch nur eine RPG74 mit reichlich Munition geben würde.
Ivan stand auf und wandte sich mit dem Blick dem Balkon zu, auf dem er sich befand. Die Menschen hier schienen ein bunt gemischter Haufen verschiedenster Herkunft zu sein. Er verschränkte die Arme vor sich und sah in die Runde, nachdenkend, ob und wie er denn seine Mutmaßung mitteilen sollte. "Как я объясняю то только?" (Wie erkläre ich das bloß?) murmelte er. Hätte er nur im Ruhestand sich mehr mit deutscher und englischer Sprache beschäftigt...
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Gebannt!
Die Show der blondhaarigen Frau war vorbei, und Alice musste sich den Bauch halten, welcher ihr vor lachen schmerzte. Das erste Mal seit gefühlten und tatsächlichen Ewigkeiten hatte sie unbeschwert und ausgelassen lachen können, ja sogar einige Tränen hatte es ihr in die Augen getrieben. Als die schallenden Wellen des Applauses abgeklungen waren, hatte das blauhaarige Mädchen sich noch nicht wirklich beruhigt, ihre Seiten stachen wie tausend Nadeln und befahlen ihr, endlich mit Lachen aufzuhören. Einen Moment später realisierte sie, wie laut sie in den vergangenen Minuten gekichert hatte und wandt sich um; der Balkon war nicht allzugut beleuchtet, darum erkannte sie nicht, ob sie angestarrt wurde, aber die brutale Stille sprach Bände. Schnell fasste sich Alice und starrte mit einem kurzen räuspern verächtlich auf die Bühne.
"Was soll diesér Sirkús?! Glauben diesé Idióden wirklisch, jemand fíndet das lúsdig?!"
Eigentlich war klar, dass diese Ansprache nach ihrem Lachanfall ihr endgültig jegliche Glaubwürdigkeit nahm, darum zog sich Alice beschämt in ihre Ecke zurück, als sie ein Murmeln auffing.
"Как я объясняю то только?"
Ebenfalls etwas distanziert von der Gruppe stand ein sichtlich betagter offenbar Russischer Soldat, der etwas vor sich hin brabbelte. Einige Atemzüge lang musterte Alice ihn, bevor sie auf ihn zuging.
"Что объясняют?" (Was erklären?)
Alice hasste Soldaten, und die Regierung hier im Besonderen. Doch dieser alte Mann wirkte auf sie dermaßen verdaddert und verloren, dass sie sich nicht davon abhalten konnte, mit ihm zu sprechen.
Wenn er kein Englisch sprach, konnte er einem ja fast schon leid tun. Außerdem käme sie hier vielleicht endlich raus, wenn sie einem Soldaten half.
Auf ihren Satz hin starrte er sie nur perplex an, also versuchte sie es nochmal, annehmend, er hätte sie nicht gehört.
"Не говоришь ли ты никто по-английски?" (Sprichst du kein Englisch?)
Ungeduldig wartete Alice ab, was er entgegnen würde. Und hoffte, danach könne sie hier schnell weg.
Geändert von BIT (15.08.2013 um 11:14 Uhr)
Grund: Und nochmal: Sig aus! ~ BIT
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Ritter
Es war eigenartig, dass die junge Frau, die ihm durch ihre... Unstimmigkeit... mit den Soldaten aufgefallen war, ihn nun direkt ansprach. Sie musste ihn für einen fast schon senilen, überforderten alten Mann halten, so wie er nach den Worte suchte. Er wollte schließlich keine Panik verursachen, weil dann bräuchten sie diese Untoten nicht mehr, um die Basis und alles in ihr existierende zu vernichten.
"A bit... it is... hard to speak with that... poor skills of mine." (Etwas... es ist... schwer zu sprechen mit den... schwachen Fähigkeiten meinerseits) begann er und rutschte in sein schnelles Russisch zurück. "Кажет к мне, здесь вещам снесите слишком, которые потребуют нам некоторые. Каждое согласится с им с случится." (Mir scheint, hier tragen sich Dinge zu, die uns einiges abverlangen werden. Nicht jeder wird damit einverstanden sein mit dem, was geschehen wird.). Ivan sprach schneller und fließender Russisch, doch fiel ihm erst recht spät der fragende Blick der jungen Frau auf und wieder machte sich das Sprachproblem bemerkbar.
"Ivan Dolvich." begann er schließlich nach einer kurzen Pause und reichte ihr die rechte Hand.
Geändert von Dr. Alzheim (14.08.2013 um 22:07 Uhr)
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Held
Damit hatte Matt nun überhaupt nicht gerechnet und dementsprechend wusste er auch nicht, wie er darauf reagieren sollte, dass der General von ihnen verlangte, jemanden zu wählen, der für sie sprechen sollte. Ganz abgesehen davon, dass er überhaupt keinen Grund haben sollte, irgendjemandem zu vertrauen, der sich in diesem Raum aufhielt. Wenn es zu einer Abstimmung kommen sollte, würde er wohl die unauffäligste aller Antworten geben, nämlich die, der Mehrheit.
Was allerdings auf die Rede des Generals folgte, war für Matt noch unverständlicher. Wollte das Militär sie jetzt auch noch provozieren, indem sie sich aufspielten, als wären alle anwesenden, nicht Militär-zugehörigen, Leute kleine Kinder? Noch vor ein paar Monaten hatte Matt jede Gelegenheit eines Show 'n Tell genutzt, um sich in der Kaserne damals frei zu bewegen, hier war aber alles von Soldaten abgeriegelt worden, womit er eindeutig in der Falle saß. "Was soll das? Was haben die nur vor, so eine Show zu liefern? Gerade in solchen Zeiten würde man doch vom Militär jede mögliche Kompetenz erwarten und dann lassen sie sich sowas leisten?"
Es blieb ihm wohl nichts anderes, als abzuwarten. In der Zwischenzeit würde er wohl sehen, wohin diese Rohre an der Decke führten.
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Gebannt!
"A bit... it is... hard to speak with that... poor skills of mine."
Alice' Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe, als der Veteran sich auszudrücken versuchte.
<"Ja, das Selbe gilft für mich mit russisch. Ich habs mal in Eigenstudium gelernt, aber kanns nur gebrochen...">
Als nächstes legte der alte Mann einen Redeschwall in seiner Muttersprache hin, von dem Alice hauptsächlich nur mitbekam, dass die Leute mit etwas nicht einverstanden sein würden. Er schien zu bemerken, dass sie nicht ganz mitkam, also war er es, der nun lächelte und ihr die Hand entgegenstreckte.
"Ivan Dolvich."
Alice zögerte einen Moment, bevor sie ihm die Hand schüttelte.
"Alice Guerlaine."
Der Soldat hier schien ihr ganz in Ordnung zu sein. Man sollte auch nicht alle über einen Haufen scheren, das müsste gerade sie wissen. Als die beiden sich so anstarrten, fiel ihr auf, dass sie ihr Auftreten vernachlässigte, also sah sie wieder hinunter zu der Bühne, während sie in möglichst rauem Tonfall weitersprach.
<"Also, was willst du erklären? Will die Inselregierung heute Abend irgendeinen Mist abziehen..?">
Nicht, dass sie zur neugierigen Sorte gehörte. Aber lieber Vorsicht als ein tiefes Grab.
Geändert von BIT (15.08.2013 um 11:14 Uhr)
Grund: Und auch hier: Sig aus! ~ BIT
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Administrator
Mit einem Mal wurde es ruhig und der General führte eine Rede und danach irgend so eine Militärtussie die meinte sie müsse die Dinge erklären wie als wenn vor ihr Kinder saßen die aus der New Yorker Bronx kamen. Die komplette Rede war eigentlich eine der Sinnlosesten die er jemals mitbekommen hatte. Mein Gott, sie erklärte denen da unten gerade wie sie Zombies zu töten haben.
Er bekam mit wie ein recht Englisch, offensichtlich Vereinigtes Königreich, aussehender Mann sich ebenfalls über diesen doch recht misslungenen Auftritt beschwerte:
"Was soll das? Was haben die nur vor, so eine Show zu liefern? Gerade in solchen Zeiten würde man doch vom Militär jede mögliche Kompetenz erwarten und dann lassen sie sich sowas leisten?" hörte er von ihm.
Er gesellte sich in die Nähe des Mannes und reagierte ebenfalls auf seine Aussage und versuchte mit ihm über das Thema ein wenig zu plaudern und auch seiner Missgunst dieses Auftrittes und dieser lächerlichen Aufführung Luft zu machen. „Ernsthaft, wie lächerlich ist das bitte, glaubt die Alte etwa wir wurden hier direkt von unseren Wohnzimmern in diese Basis geschafft? So gut wie jeder hier hat um sein überleben gekämpft und mehrere von diesen Dingern umgenietet, mit Waffen oder Gegenständen… ernsthaft“ er schüttelte den Kopf und konnte nicht verstehen warum da einige anfingen zu Applaudieren. Denn den Oskar gewinnt die damit auch sicher nicht.
„Unverständlich das die Leute bei sowas dann auch noch Applaudieren.. Aber vielleicht machen sie das auch nur weil sie den ‚Unterhaltungsfaktor‘ belustigend fanden.“ meinte er in einem leicht ironischen Unterton.
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Ritter
Dieser Vortrag war nicht was Celina erwartet hatte.
Im ersten Moment war sie sogar unsicher, ob sie ihn urkomisch oder abgrundtief peinlich finden sollte. Will hatte sich jedenfalls schnell für ersteres entschieden und schien sehr bedacht darauf zu sein, sie damit anzustecken.
Da Celina jedoch noch nicht genug Wein getrunken hatte, um ihre Beherrschung zu verlieren, blendete sie die Stimme in ihrem Kopf so gut es ging aus, beobachtete das Geschehen mit einem höflichen Lächeln und stimmte am Ende in den allgemeinen Applaus ein.
Besonders überzeugt war sie aber nicht von der Nützlichkeit des Vortrags. Wobei es wohl auch nicht schaden würde, und ein paar bildungsferne Kinder hatten sicher noch etwas davon lernen können.
Vielleicht wollen sie auch nur vom Wesentlichen ablenken.
Was genau meinst du?
Nun... wenn sogar süße, weltfremde Prinzessinnen wie du von der allgemeinen Nervosität angesteckt werden...
So eine kleine Comedy-Einlage zur Auflockerung - die wollen hier keinen Aufruhr, verstehst du? Und wer weiß, was später noch an Nachrichten kommt.
Ja, das machte Celina tatsächlich nervös. Die "Möglichkeit, wieder Geschichte zu erleben" klang im ersten Moment großartig - bis man sich wieder daran erinnerte, was letztes Mal passierte, als man Teil der Geschichte war. Celina konnten weitere Erlebnisse dieser Art gestohlen bleiben. Langsam nippte sie an ihrem zweiten Glas Wein.
Das stimmt allerdings. Ich bin gespannt, welche Neuigkeiten Mr Vantowers später haben wird...
Aber das hier? Das wirkte doch eher wie ein schlecht geplantes Schülerprojekt.
Offensichtlich war Celina nicht allein mit ihren Zweifeln. Gerade konnte sie hören wie ein Mann, der Akzent ließ auf amerikanische Herkunft schließen, seinen Ungläubigkeit über das Applaudieren der Massen aussprach. Als sie sich umdrehte, sah sie den etwa Dreißigjährigen, dessen Worte anscheinend an einen Jungen mit Schal gerichtet waren.
Aufgrund seiner nicht gerade nagelneuen Kleidung und da sie ihn noch nie im Village gesehen hatte, schloss Celina auf einen Hole-Bewohner. Deshalb war ihm wohl auch nicht bewusst, dass es der Anstand gebührte, mitzuklatschen. Ansonsten machte er bei genauerer Betrachtung aber einen recht ordentlichen Eindruck. Nicht übermäßig ungepflegt und auch nicht wie ein prähistorischer Vormensch am Gaffen.
Normalerweise hätte Celina an dieser Stelle einfach damit fortgefahren, die Reaktionen der anderen im Raum zu inspizieren und sich unauffällig zu verhalten. Aber der Wein hatte sie kontaktfreudig gestimmt, also trat sie ein paar Schritte auf den Mann zu.
Wow, die Prinzessin lässt sich dazu herab, mit einem einfachen Bürger des Hole zu sprechen?
Halt den Mund, Will. Es ist nicht so, als gäbe es hier viel zu tun, außer darauf zu warten, dass ein Sprecher gewählt wird.
Und du kennst schon deinen Kandidaten?
Woher soll ich das jetzt schon wissen? Aber es ist garantiert nicht die alte McAldrin.
Immerhin sind wir da einer Meinung. Du kannst ja ganz lady-like versuchen, die Leute zu überreden, sie nicht zu wählen. Falls du nicht wieder missverstanden wirst.
Celina ignorierte Will fürs Erste, eine immer leichter gelingende Übung, und gesellte sich zu dem kopfschüttelnden Amerikaner.
"Nun, ein bisschen Applaus für diese außerordentlichen Bemühungen hat noch niemandem geschadet." Will musste ansteckend sein, anders konnte Celina sich die Ironie in ihrer eigenen Stimme nicht erklären. Oder es war der Wein. Zwei Gläser waren vielleicht etwas zu viel gewesen. Mit einem milden Seufzer fuhr Celina fort: "Ich hoffe nur, dass sich die Kinder kein Beispiel an den Zieldemonstrationen nehmen und demnächst ihre Geschwister als Zielscheibe ausprobieren." Wahrscheinlich der Wein. Obwohl diese Befürchtung der Wahrheit entsprach. Vielleicht sollte man das Thema wechseln. "Aber immerhin muss man ihnen zu Gute halten, dass die Stimmung nach Mr Vantowers’ Rede aufgelockert wurde. Ich frage mich ja, was diese großen Veränderungen sind, von denen er gesprochen hat. Und, warum die Repräsentanten so wichtig sein werden." Sie warf dem Amerikaner ein fragendes, aber freundliches Lächeln zu.
Vielleicht hatte man ja in anderen Bereichen der Insel etwas gehört, schließlich war das Hole bei Weitem größer und zwielichtiger als das Village. Und ein paar aufschlussreiche Informationen wären praktisch, wenn es darum ging einen Repräsentanten zu wählen.
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[Eure Daenigkeit]
Vantowers war nervös gewesen, doch als Lexi und Ajax die Bühne betraten, gestattete er sich ein fast huldvolles, ermunterndes Nicken.
Fast schien es als würde der alte General lächeln wollen, doch schnell gefror ihm der Gesichtsausdruck fest und während die Bühnenshow anhielt, wurde er immer blasser und blasser.
Der Blick, mit dem der General Ajax und Lexi beim Verlassen der Bühne maß, war von tödlicher Kälte und besetzt mit einem großen Hauch von Disziplinarstrafe.
Doch hinter dem General johlten und feixten die anderen Soldaten und so Vantowers nicht nach nicht hinten blickte, warfen sie den beiden Bühnenkünstlern Luftküsse zu oder zeigten breit grinsend den Daumen nach oben - zumindest bis ein Offizier das Gebaren verbot und Lexi zur Abstimmung auf Balkon 4 schickte und Ajax in die Truppe des Erdgeschosses steckte.
Die Menge schien ob der Bühnenshow in der Tat zwiegespalten zu sein, viele konnten den Humor und den Sinn, die Angst zu nehmen, darin erkennen, wieder Andere fluchten lauthals oder schimpften leise.
Was auch immer die Meinung des Einzelnen war - Lexi und ihr Partner hatten in der gesamten Aula einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Droben auf dem Balkon öffnete und entfaltete Aileen vorsichtig den Zettel und es schien sie nicht zu wundern, dass auch der Zettel leicht mit demselben Parfum bestäubt war wie es Shoana zu tragen pflegte. Augenscheinlich ließ diese seltsame Frau nichts dem Zufall, um sowohl sinnverwirrender als auch geheimnisvoller zu wirken. Auf dem Zettel stand nur ein Satz geschrieben. Doch die Buchstaben waren fahrig und offensichtlich in großer Eile geschrieben worden und wirkten so nur noch eindringlicher, flehender, endgültiger.
Auf dem Zettel stand... (-> PN)
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Held
Gerade als Matt den Rohren mit den Blicken folgte, sprach ihn ein Mann an, der dem Akzent nach wohl aus Amerika stammte. Er schien ebenfalls seine Zweifel zu haben, was diese Veranstaltung anbetraf. Außerdem tauchte noch diese junge Frau auf, die anscheinend schon ein wenig Alkohol konsumiert hatte.
"Veränderungen? Mit Sicherheit. Die Unterwelt im Hole redet schon seit Tagen von nichts anderem mehr als der Tatsache, dass das Militär eine Razia durchführen will. Ich wette, die nehmen in diesem Moment den ganzen Slum auseinander, während wir hier mit dieser...Show...beschäftigt werden." Als Matt bemerkte, wovon er sprach, vergewisserte er sich, dass die Soldaten ihn nicht gehört hatten, bevor er weiterredete "Trotzdem. Ich verstehe nicht, wieso sie jetzt plötzlich so einen auf Einigkeit machen. Wollen sie etwa einen Krieg anzetteln? Gegen wen denn? Die Zombies scheinen die Insel ja zu meiden."
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Administrator
David war gerade dabei wieder zu einem nächsten Satz auszuholen den er in Richtung des sprechen wollte, als ihm eine weibliche Stimme davon abhielt.
"Nun, ein bisschen Applaus für diese außerordentlichen Bemühungen hat noch niemandem geschadet."
Er drehte sich um und schaute in das Gesicht einer jungen Dame. Sie schien aus dem Village zu kommen, zumindest sagte ihr gepflegtes Aussehen das aus. Wie dem auch sei, er musste bei der mit einem leicht ironische Unterton ausgesprochenen Aussage, leicht lachen.
„Oh, Natürlich, dieses Paradebeispiel, wie man es am besten nicht macht, sollte auf jeden Fall in die Geschichtsbücher eingehen.“
Die Ironie in dem Satz die einen förmlich ansprang, konnte er nicht unterdrücken. Er drehte sich nun komplett zu ihr um und lehnte sich an den Zaun des Balkons.
„Wahrscheinlich werden die Kinder Morgen alle mit Spielzeug-Pistolen rumrennen und kleine gelbe Kügelchen verschießen, da sie denken damit kann man Zombies Töten, die ja keine ‚Homies‘ sind…“ antwortete er ihr als sie sich dazu äußerte das sich hoffentlich nicht ab morgen die Kinder gegenseitig abschlachten.
In Gedanken wollte er ein anderes Thema versuchen einzuleiten, doch die die Anfang zwanzig wirkende junge Dame kam ihm da zuvor. „Da bin ich auch gespannt drauf was Er damit meint. Was wollen sie machen, und warum Repräsentanten?“ er überlegte kurz.
Auch der Mann mit dem Schal meldete sich nun zu wort. Ebenso erwähnte er das Gerücht was seit Tagen im Hole rumerzählt wurde. Das fiel ihm dann auch wieder ein das die ja scheinbar irgendwas im Hole suchten oder zumindest das Hole noch schlechter dastehen lassen wollten als es eh schon dasteht. Ob das überhaupt noch möglich war. Zumindest würden sie bei einer Razia sicherlich einige Dinge finden die sie so nicht erlaubt haben.
„Sollten sie das tun dann hätten sie alle Menschen hier eingesperrt, aber offensichtlich sind in dem Raum nicht alle ‚Bewohner‘ der Basis anwesend. Zumindest fehlen einige aus dem Hole deren Gesichter ich kenne. “ er machte eine kurze Pause. Dann fing er wieder an zu reden „Vielleicht hat es was mit…. “ sollte er das wirklich sagen? Sollte er wirklich wagen die Vermutung die er hatte mit der Frau zu teilen? Sie machte zumindest einen vertrauenswürdigen Eindruck, auch wenn er den Eindruck hatte das sie vielleicht ein wenig zu viel Wein getrunken hatte oder was man hier sonst noch so an Alkoholischen dingen finden konnte. Konnte er dem Mann aber auch vertrauen? Schließlich war es ein Hole-Bewohner. Da unten interessiert einen nur das Eigene Interesse und Leben. Es vergingen Sekunden bis er wieder daran dachte das er bei seiner Vermutung am Anfang des Satzes abgebrochen hatte. Er Entschloss sich das Ganze dann doch zumindest etwas anders zu erklären als er das gehört hatte. „Also, ich denke das hier irgendwas ganz anders läuft als es sollte. Ich meine draußen Tobt ein Sturm, beziehungsweise türmt er sich geradezu vor unserer Haustüre auf und wird wohl mit voller Wucht die Insel treffen. Wahrscheinlich haben sie uns deshalb alle her gebracht oder zumindest ein Teil, denn solche Stürme bringen meinst auch Flutwellen mit…“ Das er einen Funkspruch abgefangen hatte der sowas erwähnte, behielt er erst einmal für sich, er wollte das ganze vorerst auf logische Art versuchen zu erklären.
„…und was das für die Insel hier bedeutet brauch ich wohl auch einer im Village lebenden Dame nicht erklären oder? “ er schaute sie mit einem ernsten Blick an.
„Aber…“ da merkte er dann das er sich ja nicht mal vorgestellt hatte „… wie unanständig von mir. Ich habe mich ja nicht mal vorgestellt. Mein Name ist David, David Stevens. Früher mal beim Fernsehen tätig gewesen, heute Bewohner dieses drecksloch von Hole… “
er war sich in dem Moment unsicher ob er ihr die Hand reichen sollte, sein Anstand sagte es ihm, aber viele Bewohner des Villages waren sich zu fein, die Hand eines im Hole lebenden zu schütteln.
Er hoffte, dass sie keine dieser Menschen war und reichte erst mal, der Frau die Hand.
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Ritter
Ivan verstand es nicht wirklich, was Alice mit "Will die Inselregierung heute Abend irgendeinen Mist abziehen..?" meinte. Ganz zu schweigen davon, dass er die militärische Führung nicht wirklich als Regierung im eigentlichem Sinne sah. Er hatte sich zugegebenermaßen auch zu wenig mit den geltenden Hierarchien beschäftigt um in den Militärs mehr als nur Sicherheitspersonal zu sehen. Die klassischen Informationen, über die so ziemlich jeder zu verfügen schien, waren ihm durchaus geläufig, also der Teil mit Wissenschaftlern, die nach einem so genannten Heilmittel suchten, von denen man aber nie etwas hörte.
"They are not planning... несколько тупоумно" (Sie planen nicht... etwas dummes) antwortete Ivan nach kurzem Überdenken der Worte von Alice. "Возможно внешняя занятость" sagte Ivan äußerst schnell und wandte sich wieder dem Geländer zu, um mit Blick auf die Bühne dem weiteren Geschehen zu folgen. Er wusste nicht einmal, was er hoffen oder glauben sollte, geschweige denn ob Alice seine Worte verstanden hatte oder nicht. Mit einem kurzen Blick durch die Runde war er sich nicht einmal sicher, ob die Gruppe hier, sollte der General das planen was Ivan befürchtete, überhaupt dazu in der Lage war, dieses Vorhaben umsetzen zu können. Das und die Grundeinstellung vieler aus den so genannten besseren Bezirken würde dem sicher im Weg stehen, doch wäre man hier wieder bei besagtem Symbolcharakter, der sich Ivan allein durch seine Beobachtung erschlossen hatte. "Оно планирует полет" (Er plant eine Mission) sagte er, was selbst mit gebrochenstem Russich für Alice verständlich sein sollte.
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Gebannt!
"They are not planning... несколько тупоумно"
Er wirkte auf Alice nicht sehr überzeugt von seinen Worten, aber das konnte auch nur an seiner allgemein unsicheren Art liegen. Eine Weile schwieg der Soldat, ließ seinen Blick durch die Halle gleiten, also tat sie es ihm gleich. Dann, eher als sie es erwartet hatte, entsprang Ivan ein weiterer Satz.
"Оно планирует полет"
Alice griff sich ans Kinn und dachte einige Momente lang nach.
Mission... Mission...
Darunter konnte sie sich auf diesem gottverlassenem Eiland nichts Konkretes vorstellen, dafür hatte sie sich bisher auch viel zu wenig um die Angelegenheiten der Gesellschaft hier geschert bzw. tat es immer noch nicht. Trotzdem, ärgerlich und vorallem gefährlich klang das nichtsdestoweniger. Das Mädchen schluckte nervös ob des Gedankens, in einer kleinen Gruppe Fremder irgendwohin geschickt zu werden. Das würde sie nicht hinbekommen. Für den Moment jedoch war sie darauf bedacht, sich keine Angst anmerken zu lassen.
<"Klingt ja fabelhaft",> brachte sie mit beinahe unmerklich zitternder Stimme und einem gezwungenen Grinsenheraus, bevor sie Ivan den Rücken zukehrte <, "Na jedenfalls, wenn du was zu sagen hast, übersetz ichs dir von mir aus. Behalt das im Kopf, denn eine Hand wäscht die Andere, пра́вда?">
Mit diesen Worten verließ sie ihn und setzte sich wieder an einen kleinen Tisch in der Ecke, da sie nicht das Gefühl hatte, noch mehr aus dem schweigsamen Russen herauszubekommen und ihr das zudem erstmal genug Konversation war. Mit so vielen Leuten hier fühlte Alice sich schon ohne Worte unwohl genug. Eine Mission also. Missgestimmt schüttelte Alice den Kopf.
Hoffentlich interpretierte sie in die Angelegenheit nur zu viel rein. Ablenkung war jetzt das Gebot der Stunde. Mit diesen Gedanken kramte sie ihren Block hervor, und begann, die Personen, ihr Umfeld, aktuelle Impressionen niederzuzeichnen...
Geändert von BIT (15.08.2013 um 11:15 Uhr)
Grund: Combo: Sig aus! ~ BIT
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Legende
„Ich bin Juliane“ antwortete sie, „aber bitte nennt mich Jul.“ Sie sah Fritz und Nathan an und versuchte sich dabei ein halbwegs freundliches Lächeln abzuringen. Anscheinend waren die beiden tatsächlich daran interessiert sich mit ihr zu unterhalten. Mehr wollte sie jedoch erst einmal nicht von sich Preis geben, das Misstrauen schwang nach wie vor mit. „Ich frage mich nur, wie man bei einer solchen anscheinend zufällig zusammen gewürfelten Gruppe, die sich auf diesem Balkon befindet, einen Sprecher finden soll. Wir haben hier doch nichts gemeinsam.“ Und speziell an Nathan gewandt sprach sie weiter „Bei dir im Village ist das Leben doch ein ganz anderes als im Hole. Euch fehlt es an nichts, natürlich meldet ihr euch da nicht zu Wort. Bei uns sieht es leider anders aus. Da ist jeder Tag ein erneuter Kampf ums Überleben.“ Juliane wandte ihren Blick ab. Sie hatte es nicht geschafft einen verbitterten Unterton zu unterdrücken. Da war dieser Nathan schon so freundlich zu ihr - alle übrigen Village-People würden sie noch nicht einmal ansehen, geschweige denn das Wort an sie richten - und sie schaffte es dennoch wieder alles zu versauen.
In diesem Moment trat General Vantowers unten auf der Bühne ans Mikrofon. Jul war froh darüber sich erst einmal nicht mehr mit Nathan und Fritz auseinander setzen zu müssen. Doch seine Rede besserte ihre Laune in keinster Weise. Im Grunde hätte sie es sich ja denken können. Lobhudeleien auf die Alphas und Betas, und natürlich alle super tollen Village-People. Alle übrigen, also auch sie, waren Abschaum. „Wir alle wissen, was das Hole aus seinen Einwohnern gemacht hat“. Jul stand mit ineinander verschränkten Armen da und schnaubte leise in sich hinein. „Wenn du mal was an den Lebensbedingungen im Hole ändern würdest… aber nein, dann müsstest du dich ja mit Otto-Normal-Bürgern abgeben, wie könntest du nur…“ fluchte sie leise, mehr zu sich selbst als für andere Ohren gedacht.
Es folgten zwei Soldaten, die eine sogenannte „Show & Tell“-Vorführung gaben. Jul erwartete nicht viel, doch mit einem Auftritt wie von dieser Lexi Miller hatte sie nicht gerechnet. Sie musste schmunzeln und fragte sich, ob Lexi unfreiwillig oder absichtlich komisch war. Wenn sie nicht wüsste, dass da draußen tatsächlich noch Zombies herum liefen, würde sie das Ganze für eine Parodie der vergangenen Ereignisse halten.
Nachdem Lexi und Ajax ihre Vorstellung beendet hatten, stimmte sie zurückhaltend in den Applaus ein. „Das gefällt mir gar nicht“ flüsterte sie Fritz auf Deutsch zu, bevor sie lauter und auf Englisch hinzufügte „Was denkt ihr, was das ganze hier soll?“
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Ehrengarde
„Ich bin Juliane“ antwortete Jul, „aber bitte nennt mich Jul.“ Fritz deutete eine kurze Verneigung an.
Eine Geste der Wertschätzung bei der er zwar schon mehr als einmal gemerkt hatte, dass sie kaum noch verstanden wurde, aber dennoch eine Geste die er sich nicht nehmen lies.
Jul sah Fritz und Nathan an und lächelte. „Ich frage mich nur, wie man bei einer solchen anscheinend zufällig zusammen gewürfelten Gruppe, die sich auf diesem Balkon befindet, einen Sprecher finden soll. Wir haben hier doch nichts gemeinsam.“ Und speziell an Nathan gewandt sprach sie verbittert weiter „Bei dir im Village ist das Leben doch ein ganz anderes als im Hole. Euch fehlt es an nichts, natürlich meldet ihr euch da nicht zu Wort. Bei uns sieht es leider anders aus. Da ist jeder Tag ein erneuter Kampf ums Überleben.“ Fritz nickte bei Juls letzten Worten zustimmend, und sah Nathan an, gespannt was er denn antworten würden. Für jemanden aus dem Village schien er zwar ganz in Ordnung, aber wenn es eines gab, was Fritz sicher wusste, dann war es das, dass es schwer war seine eigene Herkunft zu verleugnen.
In diesem Moment trat General Vantowers unten auf der Bühne ans Mikrofon. Seine Rede schockte Fritz. „Wir alle wissen, was das Hole aus seinen Einwohnern gemacht hat“, da konnte er ihm zwar zustimmen, denn er sah selbst täglich im Hole wie jener Ort den Leuten Kraft, Hoffnung und Freiheitsdrang raubte. Aber sah denn der General nicht, dass jene Situation durch ihn und die anderen Alphas selbst geschaffen ward? Und dann dieses "Geschichte schreiben". Was das wohl zu bedeuten hatte? Fritz hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei. Es folgten die beiden Soldaten Soldaten, die eine sogenannte „Show & Tell“-Vorführung gaben. Fritz hätte sich mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, und schüttelte den Kopf. Dass ein Lächeln heimlich seine Lippen umspielte konnte er sich jedoch nicht verkneifen.
„Das gefällt mir gar nicht“ flüsterte Jul Fritz auf Deutsch zu. Mir ebenfalls nicht," entgegnete dieser.
Dann fügte sie lauter und auf Englisch hinzu: „Was denkt ihr, was das ganze hier soll?“
Fritz legte die Stirn in Falten. "Ich weiß es beim besten Willen nicht, aber ich denke wir sollten ab jetzt Vorsicht walten lassen. Ich denke uns ist allen noch wohl bewusst, was es bedeutete, als wir das letzte mal
Geschichte schrieben. Und auch diese Einteilung in Gruppen scheint mir alles andere als ein positiver Schritt. Es wäre nicht das erste mal in der Geschichte, dass eine solche Einteilung ... Schwierigkeiten bedeutet." Er sah zuerst
Jul in die Augen, und dann kurz zu Nathan. "Es mag nur ein ungutes Bauchgefühl sein, aber mir ist gar nicht wohl bei der ganzen Sache. Auch wenn ich den Schritt zu Demokratisierung dieser Insel sonst nur begrüßen würde."
Geändert von Jerome Denis Andre (15.08.2013 um 11:51 Uhr)
Grund: Oh, eine Sig! ~ BIT
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Ritter
Offensichtlich gab es auch im Hole anständige Menschen.
Was erwartest du, wenn im Village auch Gestalten wie Miss "isch flüche auf Français" Blaukopf landen?
Na, das ist ein Argument...
Der Junge im Schal, wohl ebenfalls Engländer, wenngleich mit Sicherheit aus ganz anderem Milieu als Celina, wirkte nicht gerade bedrohlich. Sein Kommentar über die Unterwelt stimmte sie allerdings aufmerksam. Vielleicht sollte sie Abstand von ihm halten, um nicht in schmutzige Geschäfte verwickelt zu werden.
David Stevens, wie der Amerikaner sich gerade vorstellte, machte dagegen einen ziemlich sympathischen Eindruck und seine Flut-Theorie, so beunruhigend sie auch war, klang plausibel.
Freundlich lächelnd ergriff Celina seine Hand. "Blair. Celina Blair." Sie hielt kurz inne und fügte dann mit leicht säuerlichem Lächeln hinzu: "Mittlerweile hätte ich wohl mein Psychologie-Studium begonnen, hätte ich nicht vor einem Jahr recht unfreiwillig 'die Möglichkeit, Teil der Geschichte zu werden' ergriffen. Und... nun, irgendwie bin ich hier gelandet." Der Wein mochte sie etwas aufgelockert haben, aber sie war bei Weitem nicht angetrunken genug, um leichtfertig und fröhlich über die Details ihrer Reise zu sprechen. Die Menge an Alkohol, die dafür notwendig wäre, würde sie wahrscheinlich entweder ins Koma oder gar in ein frühes Grab senden.
Gleichermaßen erwähnte sie ihr Elternhaus bewusst nicht. Natürlich hatte es ihre Eintrittskarte ins Village gesichert und natürlich vermochte es dort Eindruck zu schinden, wenn man die Tochter eines bekannten Diplomaten war. Aber das einem Gegenüber zu erzählen, das zwangsweise ins Hole gesteckt wurde, würde wohl kaum einen guten Eindruck hinterlassen.
Stattdessen fuhr sie also fort: "Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mr Stevens." Dann blickte sie besorgt aus dem Fenster. "Eine Evakuierungsmaßnahme also? Ja, dieses Unwetter sieht in der Tat übel aus..." Plötzlich war Celina froh, dass sie sich heute ins Gemeinschaftszentrum begeben hatte, ohne zuvor eine offizielle Einladung erhalten zu haben. Sollte es wirklich zu Überschwemmungen kommen... nun, sie wollte nicht noch einmal ganz alleine in einer Notlage auf den unwahrscheinlichen Fall einer Rettung ausharren.
Du hättest doch mich, Prinzessin.
Ja. Das ist wohl auch das Einzige, was solche Situationen schlimmer machen könnte...
Nachdenklich wandte Celina sich erneut Mr Stevens und damit zwangsläufig auch dem suspekten Jungen im Schal zu. "Das ist plausibel. Aber ob das alles ist, was hinter dieser Veranstaltung steckt? Mr Vantowers wirkte ja ziemlich angespannt bei seiner Rede. Und diese ganze Geheimniskrämerei und das Reden von nachhaltigen Veränderungen, Geschichte, Demokratie..." Dann machte sie eine weitläufige Geste in den Raum und fügte hinzu: "Abgesehen davon, dass dieses Gebäude noch weitaus mehr Menschen fassen würde, als anwesend sind, ginge es in erster Linie um eine Evakuierung."
Es sei denn, natürlich, man hätte absichtlich nur ein paar Leute eingeladen und den Rest sich selbst überlassen. Um länger mit Vorräten versorgt zu sein und weniger Gesindel aushalten zu müssen. Aber sicher würde so was in dieser demokratischen Idylle niemals vorkommen.
"Aber wozu dient diese Repräsentantenwahl, Wil- äh wirklich?" Jetzt fing sie schon wieder an, laut mit Will zu sprechen. Mit entschuldigendem Lächeln in Richtung von Mr Stevens und dem Jungen im Schal hustete Celina ein paar Mal und hoffte, dass ihre Selbstgespräche dadurch niemandem auffielen.
Immerhin war ihre Frage nicht vollkommen aus dem Kontext gestellt worden.
-
Legende
Gerade unterhielt er sich mit der jungen Dame, die sich eben als Julianne vorgestellt hatte, und Fritz, als die eigentliche Hauptatraktion des Abend stattfand. Das "Show & Tell", eher "Hit &Yell" war einzigartig gewesen. Nathan probierte zwar sich zurück zu halten, aber musste dann doch lauthals lachen. Er hatte absolut keine Ahnung was irgendein vernünftiger Mensch mit diesem Mensch erreichen wollte, der General musste sich wohl auch erst sammeln bevor er dieses Theater ignorieren sollte.
Gott, wenn dieser Saftverein uns führt, ist es ein Wunder, dass die Insel noch nicht zehnmal von Zombies überrant wurde, dachte sich Nathan als er sich eine Lachträne von den Augen wisch.
Nach ein paar Minuten konnte sich Nathan wieder beruhigen und hörte Jul wie sie ihm antworte. Man konnte klar ihr Verbitterung über die Zustände im Loch hören. Nathan hatte nicht viel davon mitbekommen, das meiste eher aus hören sagen. Nur bei seiner Ankunft hatte er aus der Entfernung einen Eindruck bekommen, es war ein regelrechtes Slum. Nathan war kein ungebildeter Mann, er wusste, dass es an vielen Orten der dritten Welt, gerade in großen Städten, viele solcher Orte gab. Hoffnungslosigkeit und der Traum auf ein besseres Leben brachte Menschen dorthin. Hier auf Wallis und Fortuna war es nicht anders. Es wäre nicht möglich allen ein so gutes Leben wie ihm und den anderen im Village zu ermöglichen. Das war eines der Regeln nach denen die Menschen, die Wirtschaft funktionierte. Nathan hatte sich damit abgefunden. Man musste nur schauen, dass man selbst am richtigen Ende der Pyramide war. Oben.
Aber das wollte Jul nicht hören. Sie suchte wohl nach etwas positivem. Auch Fritz schien eher besorgt zu sein, wenn auch nicht so verbittert wie Jul.
Er erwiederte an beide gewandt. "Ich denke, wenn wir es schaffen könnten große Teile der Insel zu nutzen, für Landwirtschaft und anderes würden wir alle davon profitieren. Noch leben wir doch nur von den Resten die über See eintreffen. Falls wir es schaffen autark zu werden, hätten wir mehr für alle, auch die im Hole. Auch gebe es mehr Platz, mehr Lebensraum. Wer weiß? Vielleicht geht es ja um sowas bei dieser " er musste lachen als er an die Aktion dieser beiden Clows dachte " Veranstaltung. Irgendwas wird schon im Gange sein, glaub nicht, dass Vantowers nur langweilig ist."
Er stand auf, sein Bier war fertig.
"Ich geh mir mal einen Snack holen. Wer weiß wie lang dieser Zirkus noch geht. Haltet meinem Platz frei!"
Nathan ging zum Snack-Automaten, und sah ihn sich näher an (Ob er Münzen brauchen würde, oder nicht. Geld war heutzutage nur rar aufzutreiben)
Nathan ging es auch um mehr, im war aus den Augenwinkeln aufgefallen, dass ihn jemand beobachtet hatte, scheinbar sehr interssiert. (Dolores)
Geändert von Mivey (15.08.2013 um 16:04 Uhr)
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