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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 0 - Rollenspielintro

  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 0 - Rollenspielintro

    CGF & Friends präsentieren:

    Spielleitung: Daen
    Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii








    Spielplan:
    Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


    Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.

    Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

    Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.

    Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!

    Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.

    In diesem Sinne: Habt Spaß!




    ----------







    Station 0 - Marinebasis Asoa auf Wallis et Futuna
    Startzeit der Station im Spiel: 02. August 2013, Nachmittag, 13:01 - 05. August, Abend, 19:35
    Dauer des Tages in realer Zeit: 05.08. - 13.08. 23:59


    Einleitung:
    Was bisher geschah:
    Vor einem Jahr brach die Apokalypse über die Welt in Form von untoten, menschenfressenden Monstern herein. Augenzeugenberichte der wenigen Überlebenden lassen keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um klassische Zombies handelt.
    Inmitten des allgemeinen Chaos‘ in dem die gesamte Welt versank, schlossen sich gut 30 Überlebende im Flughafen zu Sydney zu einer schlagkräftigen Gruppe zusammen. Sie überlebten nicht nur den Terror, den diese Apokalypse mit sich brachte, sondern erspähten auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Durch ihre heldenhafte Güte und ihre zahlreichen erbrachten Opfer konnte ein kleiner Teil von ihnen überleben und von einem Schiff aus Sydney, in Richtung der Inselkette Wallis et Fortuna im Südpazifik gerettet werden. Dort leben sie nun seit gut 12 Monaten auf der Militärbasis Asoa – einem gut befestigtem Camp der australischen Defense Force und dem amerikanischen Militär. Der Alltag ist streng geregelt und die Verhältnisse gleichen einer Militärdiktatur. Ob die Zustände nun zu verteufeln sind oder nicht – Fakt ist, dass seit einem Jahr kein Bewohner der Base mehr an einen Zombie verloren wurde…

    Die Insel selbst ist ein tropisches Paradies, überschattet von einer harten Führung unter einem als unnahbar geltenden Mann namens General Vantowers. Dieser lebt zurückgezogen in seinem Kommandoposten und führt die Geschicke der Insel von dort. Einzig seine Vorliebe für meterhohe Stahlwände und minutiös geplante Tagesabläufe sind Zeichen seiner Existenz und am höchsten sind die Mauern in den Bereichen, in denen sich die Wissenschafter und Flüchtlinge befinden.
    Nur den Soldaten ist es gestattet, sich schwer bewaffnet von der Basis zu entfernen um beispielsweise an den ausgedehnten, weißen Sandstränden, den Vulkanfelsen oder im dichten Dschungel Patrouille zu laufen.

    Grob gesprochen ist die Insel in sechs Bereiche unterteilt. Fünf Teile davon machen gut 10% der Insel aus und werden in ihrer Gesamtheit „Camp Hope“ genannt – die Bastion der Überlebenden auf der Insel. Die einzelnen Bereiche sind unterteilt in:

    „Sector Alpha“: Der Basisabschnitt im Norden, in dem die Soldaten wohnen und arbeiten ,sofern sie sich nicht auf Patrouille befinden. Hier findet sich die Waffenkammer und das Kommandozentrum, aber auch das Gerichtsgebäube und das selten leerstehende Gefängnis. Die Baracken der Soldaten sind teilweise auf Stelzen in das Meer erbaut worden, der Bereich zeichnet sich dadurch aus, dass alle Zugänge zu den verschiedenen Gebäuden durch Behelfsbrücken verbunden sind, die sich im Verteidigungsfall schnell lösen oder hochziehen lassen um Menschen oder Zombies einen Angriff extrem zu erschweren. Es ist für die zivilen Flüchtlinge und für die Wissenschaftler untersagt, das Gelände von „Sector Alpha“ zu betreten. Gerüchteweise gibt es jedoch doch einige Schurken oder Dienstleister, die sich aufgrund der Aussicht auf gutes Essen oder lebenswichtige Waffen davon nicht abschrecken lassen.

    „Sector Beta“: Vom Militär benannt, von den Wissenschaftlern aber liebevoll „New-WHO“ (ausgesprochen wie ein einglisches NuHO) genannt, handelt es sich um einen ummauerten und gerodetem Bereich. Da die Wissenschaftler von General Vantowers als höchstes Gut der Basis angesehen werden, ist sowohl die Bewachung als auch der Schutz der gelehrten Frauen und Männer extrem. Die ehemaligen Flugzeughangare wurden zu Forschungszentren und Wohnungen umgebaut, die zur besseren Kühlung und Überwachung mit vielen Fenstern versehen wurden. Hier arbeiten die Wissenschaftler verzweifelt an Methoden, dem Zombiewahnsinn Einhalt zu gebieten, in dem sie an den letzten Blutproben experimentieren und gerüchteweise für ein „lebendiges“ Zombie-Exemplar töten würden, da die Forschungsergebnisse bisher allesamt niederschmetternd waren. Zusammen mit dem Gefühl ständiger Beobachtung durch Wachen auf den Mauern und den Niederlagen der letzten Zeit, ist die Stimmung dort sehr angespannt.

    „The Village“: Der größte Bereich des Camps mit der niedrigsten Personendichte. Im „Village“ leben und „arbeiten“ die Familien der hochgestellten Militärs oder einiger ausgewählter, prominenter Flüchtlinge. Der Niedrigsicherheitsbereich erstreckt sich einen ganzen Sandstrand entlang und über saftige Wiesen in einem Halbbogen um das Gemeinschaftszentrum. Größtenteils eigenorganisiert leben die Bewohner auf Stelzenhäusern und widmen sich entspannten Arbeiten wie das Sichern und Sichten der wenigen geretteten Kulturgütern, sowie entspannenden Tätigkeiten wie Fischfang.

    „The Hole“: Im sprichwörtlichen Loch landen alle Personen und Flüchtlinge, die über keinen Kriegswert verfügen, die aber aus „humanitären Gründen“ trotzdem nicht von der Insel verwiesen werden können. Von der Basisleitung nur mit dem Nötigsten an Wellblech, Holz und Plane ausgestattet, hausen hier gut viertausend Menschen auf engstem Raum mit katastrophalen hygienischen Bedingungen. Eingepfercht von einer Mauer leben sie im Staub und ihrem eigenen Dreck und Müll in ärmlichen Hütten oder in einer der zahlreichen Höhlen des Vulkanberges der sich im Westen des „Hole“ befindet. Ein Großteil der täglichen Streitereien und Probleme regeln die abgehärteten Bewohner des Bereichs untereinander. Durch die erschreckende Militärpräsenz ist es bisher nicht zu Aufständen gekommen, jedoch brodelt es in der Volksseele der Bewohner des Lochs und der Handel mit improvisierten und gestohlenen Waffen blüht…

    „Das Gemeinschaftszentrum“: In der Mitte der Basis – zur Ostseite hin am Meer gelegen – steht ein imposantes Bauwerk, das ehemalige Besucherzentrum für Touristik. Der malerische Glaspalast ist neutraler Boden und das Gemeinschaftszentrum. Hier treffen sich die Menschen aus allen Basisteilen um unter strenger Aufsicht Handel zu treiben oder zu essen. Hier wird an Tag 1 das Spiel beginnen, durch Umbauarbeiten gibt es im vierten Stock des Glasgebäudes einen großen Gemeinschaftsraum, in dem durch Zufall alle Teilnehmer des Spiels landen werden.


    90% der Insel sind felsiges Vulkangestein, dichte Dschungel und feinweiße tropische Sandstrände. Und der immensen Gefahr, Opfer eines herumstreunenden Zombies zu werden. Offiziell hat der General verkünden lassen dass die Insel zombiefrei wäre, doch Gerüchte über seltsame nächtliche Geräusche hinter den Mauern und schlurfende Schatten im Unterholz des Dschungels, wollen einfach nicht verstummen.





    Was geschah vor Tag 0 . . . ?
    Scherben, Gedanken und Ausschnitte aus dem Leben unserer Protagonisten:


    30. Juli 2013, 23:05
    Waffenkammer im Sektor Alpha

    Private Sheng wartete ab, bis diese Vogelscheuche von Waffenexpertin endlich die Waffenkammer verließ und stahl sich dann mit seinem Zweitschlüssel zur Tür.
    Die letzten beiden Male war es noch gut gegangen, sein dritter "Einbruch", der nichts Anderes als ein Verrat an seinen Kameraden war, sollte der bis dato größte werden.
    Das Herz klopfte dem jungen Burschen bis zum Hals und alle Sinne in ihm schrien ihn an und rieten ihn, auf dem Absatz kehrt zu machen, doch er wollte die Munition klauen. Nein, er musste sie einfach klauen. Immerhin hatte er bisher schon recht hoch gepokert, um sich der hübschen Irin aus dem "Hole" anzubiedern und ein Versprechen war immerhin ein Versprechen. Außerdem wagte er kaum zu atmen bei dem Gedanken, auf welche Art und Weise sie sich vielleicht erkenntlich zeigen würde...?
    Endlich hatte er die Tür offen und wahllos griff er in die Kisten mit Munition, stopfte in seine Taschen was er kriegen konnte und jagte dann wie von der Tarantel gestochen und dem Herzanfall nahe aus der Waffenkammer.
    Dass er dabei seinen Zweitschlüssel vergaß, kam ihm den ganzen Abend nicht mehr in den Sinn, so sehr freute er sich darauf, "seine" Irin aus dem Hole wiederzusehen.

    31. Juli 2013, 09:54
    Waffenkammer im Sektor Alpha

    Dreckig grinsend legte Staff-Sargeant Leeds seine vollkommen verdreckte und mit Flugrost bedeckte Pistole auf den Tisch von Lexi und sah sie mit seinem berühmten "Sag was Dummes und ich melde dich" - Blick an. Doch Lexi, ihres Zeichens, der gute Engel der Waffenkammer, schwieg und maß die Waffe mit fachkundigem Blick. Sie war im Grunde nur nass, verdreckt und schlecht gepflegt - ein Spiegelbild des Staff-Sargeants also. Und wahrscheinlich hatte er seine Waffe wieder mit zum Baden mitgenommen, da er es augenscheinlich liebte, im abgesicherten Bade-Bereich des 'Village' in voller Uniform zu schwimmen und anzugeben.
    Nach langen Sekunden angespannter Stille zuckte Leeds schließlich mit den Schultern und bellte ein: "Bis heute Abend fertig geputzt und zu meinem Bungalow geliefert, Miller. Sonst sind SIE geliefert." Er grinste kurz ob seines Wortspieles und machte Anstalten aus der Waffenkammer zu treten. Im Türrahmen jedoch hielt er noch einmal inne und raunte: "Und denken Sie dran, Miller, Sie haben die Tage noch Ihren 'Show&Tell' offen. Der General legt Wert auf diese Veranstaltung. Verbocken Sie's nicht."
    Und Lexi seufzte innerlich - den Termin hätte sie fast verschwitzt. General Vantowers legte großen Wert darauf, dass einmal in der Woche ein beliebiger Soldat beliebigen Ranges mi Village einen Vortrag hielt. Die Themen waren immer gleich: Überlebenstaktiken, Survival-Strategien und Tipps zum erledigen des gemeinsamen untoten Feindes.
    Sie würde sich schnell ein Thema ausdenken müssen. Und dann würde sie sich wieder der anderen Sache widmen... Jemand war schon zweimal in ihr Allerheiligstes eingedrungen und hatte Munition entwendet. Nicht viel, doch wahllos und augenscheinlich wild durcheinander.


    31. Juli 2013, 11:10
    Village

    Kichernd schlenderten die Mädchen in den selbstgemachten – doch recht schicken – Pfadfinderuniformen durch das Village. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte herunter, doch die zahlreichen Palmen spendeten angenehm Schatten und die freundlichen Einwohner des Villages, die gerade Rasen mähten oder die Hecken schnitten, grüßten die Mädels wohlwollend. Es schien, als wären sich die Leute im edlen Village alle einig, dass eine kekseverkaufende Pfadfindergruppe eine großartige Idee wären, die Normalität wieder sichtbar herzustellen. Und auch die Kekse konnten sich durchaus sehen lassen. Gebacken aus vielen guten Zutaten waren sie eine Zurschaustellung der Lebensverhältnisse in diesem Sektor. Sich gegenseitig „Gruselgeschichten“ über die Vandalen des Lochs erzählend, klingelten sie 5 Mädchen alsbald schon am Hause McAldrin…


    31. Juli 2013, 13:21
    Mitten im Hole

    Die Tür zu Shelley Weinbergs „Haus“ flog krachend auf, als drei schmutzstarrende Philippinos hineinströmten und mit schneller, hektischer Stimme auf sie einredeten. Zwei von ihnen gestikulierten wild und der Dritte hielt in den Armen eine kleine Gestalt, die sich bei näherer Untersuchung als ein japanisch aussehender Mann in einem Arztkittel herausstellte. Er hatte eine hässliche Wunde am Hinterkopf und es sah aus, als hätte er entweder Selbstmord begangen oder wäre hingerichtet worden. Trotzdem: Leichen waren im Hole keine Seltenheit, aber dies war nun schon die dritte Leiche in einem Arztkittel in den letzten beiden Tagen, die die Gang bei ihr ablieferte. Es schien wahrscheinlich eine Art Aberglaube zu sein, der sie dazu brachte, eine Leiche hier abzuliefern, kam sie doch der Vorstellung einer Krankenschwester am Nächsten. Doch eigentlich wusste sie ganz genau, dass sie die Leiche vorher mit Sicherheit geplündert hatten und nur einer größeren Strafe entgehen wollten, indem sie den Leichnam zumindest bargen. Seufzend wandte sich Shelley ab, doch tief in ihrem Inneren regte sich Besorgnis. Drei Ärzte oder Wissenschaftler in nur zwei Tagen… Welches Wissen, welche Information oder welche Person trieb sie in den Selbstmord?


    31. Juli 2013, 12:12
    Auf Patrouille in Sektor 7B

    Mit zum Bersten gespannten Sinnen schob der junge Soldat das Farnblatt zur Seite und spähte hinunter in das dschungelüberwucherte Tal.
    Schweiß lief ihm über die Stirn und brannte in den Augen, doch er spürte, dass er noch nie so nah daran war, den 'Geist von Tal 7B' zu fangen.
    Begonnen hatte es als Geistergeschichte über einen verwilderten Mann, der im Dschungel im Sektor 7B fern des Camps lebte, doch schnell machten Gerüchte die Runde, wahlweise über einen Kannibalen, einen Wilden oder klugen Zombies. Und General Vantowers wollte mit dieser Gruselgeschichte aufräumen, deswegen wurden immer wieder Patrouillen in das Tal entsandt. Doch bisher war keine Spur dieses Ammenmärchens auszumachen...


    31.Juli 2013 18:21
    Sektor Beta

    Sirrend und - man konnte es nicht anders nennen - fast gurgelnd, sprang der Computer wieder an und begeisterter Beifall brandete von den umstehenden Wissenschaftlern auf, als Gunther Oceans schließlich beherzt den Powerknopf des eben fertiggestellten Rechners drückte.
    Der Monochrome-Monitor zeigte wieder ein Bild und der Sysadmin konnte kurz die Anzeige der Daten studieren, welche die Wissenschaftler wohl seit Monaten gesammelt hatten.
    Wie es aussah, sammelten sie Daten direkt vom Sektor Alpha und übersetzten Diese. Der Großteil schien chinesisch oder eher japanisch zu sein. Und es war die Rede von einer finalen Lösung...
    Doch dann wurde er auch schon von einem der vielen Soldatenwächter des Sektors Beta weggeschoben und nach einem freundlichen, letzten Händedrück stand er wieder schutzlos draußen, in der Sonne des Pazifiks.


    31.Juli .2013 23:01
    Im Hole

    David Stevens grinste stolz und wischte sich den Ruß von den Fingern.
    Er war bei der "Puffmutter" des einzigen - und sehr liederlichen - Bordells im Hole schon mit gemischten Gefühlen erschienen, immerhin wusste er, dass in diesem Teil des widerlich heißen Wellblechkomplexes namens "Heaven" ein Großteil der krummen Geschäfte des Holes liefen und man eine Einladung der seltsam attraktiven "Shoana" nicht ausschlug. Die Bordellbesitzerin mit dem hawaiianisch anmutenden Namen war eine stolze Erscheinung mit tiefschwarzer Haut und geflochtenen Zöpfen bis weit über den Rücken hinab. Und man sagte ihr nach, dass sie vollen Glaubens Voodoo praktizierte. Und dann hatte sie David gebeten, ein altes Funkgerät zu reparieren, was ihm dankbarerweise auch gelang, während er in dem brutkastenwarmen Wellblechkomplex des "Sin Heavens" saß und seine Arbeit mit einem abgefangenen Funkspruch aus dem Sektor Alpha krönte - einer Meldung über einen herannahenden Tsunami. Er hatte nur mit halbem Ohr hingehört, denn nun musste er die Entscheidung treffen, ob er als Lohn eines der Zimmer mit Mädchen nehmen, sich einmal richtig den Bauch vollschlagen, oder schlagartig die Flucht aus dem heruntergekommenen Etablissement antreten sollte...




    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Die Dinge nehmen ihren Lauf.
    Denn das ist es, was die Zeit tut. Sie heilt Wunden und sorgt dafür, dass neue Wunden entstehen.
    Es ist ein fast ein Jahr her, seit die Welt von Untoten heimgesucht und überrannt wurde. Die großen Städte aller Kulturen und Zivilisationen wurden ausgelöscht, der verzweifelte Versuch des Aufrechterhaltens der menschlichen Gepflogenheiten sind größtenteils zum Scheitern verdammt.
    Waren es in den ersten Monaten der Katastrophe noch tausende von Funksprüchen, die verzweifelt über verschiedenen Kanäle und Frequenzen gesendet wurden, so ist es heute Glück, wenn ein einzelner, stammelnd hervorgebrachter, Hilferuf das Camp Hope erreicht.
    Abgeriegelt von den Ereignissen der Welt scheint es, als wären die Überlebenden auf der Basis Asoa die letzten lebenden Menschen dieses Planeten, auch wenn narrenvolle Hoffnung den Wenigen immer wieder etwas Anderes glauben machen will.

    Menschen jedoch sind anpassungsfähig und seit der Ankunft auf der Basis als Flüchtlinge oder militärisches Personal greifen die Rädchen ineinander und man scheint sich mit der Situation abgefunden zu haben. Ob im Luxus schwelgend im Village oder verrottend im Hole, zumindest ist man am Leben... und man versucht sich zu arrangieren.

    Der Pazifik zeigt sich schon seit Tagen von seiner unangenehmen Seite. Die Hitze ist drückend und schwül und kein Lüftchen regt sich, ebenso sind keine Wolken zu sehen.

    Die Nahrung wird erst ab Tag 1 eine Rolle spielen, die Anführerwahl ebenfalls erst mit Tag 1
    Spielt einfach in Tag 0 und habt Spaß.
    Ihr könnt NSCs erfinden und die Vorgaben der Insel ein wenig mit eigenem Leben und Ideen füllen. Eine grobe Beschreibung der Zustände eurer Sektoren habt ihr ja, ihr könnt nach Ermessen jeden NPC anspielen und rein bringen den ihr wollt, solange ihr keinen Putsch verursacht oder die Insel sprengt.
    Freilaufende Zombies gibt es nicht auf der Insel, also haltet den Ball bitte flach.
    Wichtig ist nur eine Sache - seid am Ende von Tag 0 im Gemeinschaftszentrum auf Ebene 4!

    Geändert von Daen vom Clan (05.08.2013 um 23:57 Uhr)

  2. #2
    Bereits zum dritten Mal hatte Shelley nun versucht, die aufgeregt japsenden Philippinos zu beruhigen, wusste sie doch spätestens jetzt, was sie wollten. Der Gedanke an die relative Leichtigkeit, mit der sie die Toten inzwischen besah, sorgte für ein schuldbewusstes Stechen in ihrer Brust. Der Gestank von Verwesung und Dreck belastete sie zusätzlich, genauso wie die Unmengen an Staub, die sie jeden Tag inhalierte und die jeden Atemzug zu einer Anstrengung werden ließen.

    Sie hatte sich in gespielter Höflichkeit bei den zweifelhaften Helfern bedankt und sie gebeten, den Körper des Toten schnellstmöglich aus ihrer Unterkunft zu entfernen. Es war ihr ein Anliegen gewesen, den Kittel des Mannes zu untersuchen, vielleicht einen Hinweis zu finden, der Teile eines größeren Bildes offenbaren würde. Doch hätte ihr das womöglich den Unmut der Drei eingebracht. Hätten sie die Leiche wirklich geplündert - wovon sie inzwischen fest ausging - könnten sie es falsch verstehen, sich beobachtet und verdächtigt fühlen. Und außerdem; wer war sie schon, die Zusammenhänge erkennen zu wollen? Eines der kleinsten Räder in der Maschinerie namens "Camp Hope".

    Vielleicht tat es ihr gut, nicht mehr zu wissen als andere. Vielleicht haben die drei Männer in Kittel mehr gewusst als andere.

  3. #3
    "Verdammt, passen sie doch auf!", ein wütendes Brüllen war auf dem gesamten Hafen des Gemeinschaftszentrums zu hören. "Entschuldigung, mein Herr!" kam die Antwort als eher leises Flüstern. "Verschwinde in dein scheiß Loch, elendiges Gesindel" doch die vermummte Gstalt war bereits wieder in die Schatten verschwunden.

    Es war nichts neues, dass sich Leute aus The Hole hier her verirrten, besonders, wenn gerade ein Schiff angelegt hatte, vor allem, wenn es Nahrungsmittel beförderte. Allerdings war die Bewachung stets ausreichend, um keine allzu großen Verluste zu erleiden. Zwar gab das Militär einen Teil an Nahrungsmitteln an die Armen Leute ab, allerdings war es bei weitem nicht genug, um sie auch zu sättigen. Hehler waren aus diesem Grunde im Hole gerne gesehen.

    Im Schatten des Gemeinschaftszentrum, an der Grenze zum Hole stand die Gestalt, die zuvor noch im Hafen einen wohlhabenden Mann angerempelt hatte. In der Hand hielt der junge Mann eine Brieftasche. Mit seiner anderen Hand griff er nach seinem Kopftuch, was sich als langer, dicker und abgenutzter Schal herausstellte, und schob es vom Kopf. Das Gesicht war schweißbedeckt, aufgrund der andauernden Hitze, aber in seinem Gesicht konnte man ein Lächeln erkennen, aufgrund seines zuvor erfolgreichen Raubzugs. Mit langsamen Schritten begab sich Matt nun in Richtung The Hole, während der die Goldmünzen, die sich in der Geldbörse befanden in die Hand nahm und auf dem Weg an die Kinder verteilte, die ihn anscheinend erwartet hatten.

    Matt war nicht an Geld interessiert, er brauchte es nicht, konnte er doch alles, was er brauchte auch auf anderen Wege bekommen. Die Kinder jedoch schienen ihn als eine Art modernen Robin Hood zu sehen, weil er von den Reichen stielt und es den Armen gibt. Für Matt allerdings zählte nur eines: sein Ruf und damit war nicht gemeint, dass er überall berühmt, oder berüchtig wäre, sondern dass man ihn nur in gewissen Kreisen überhaupt kannte, denn das letzte, was er brauchte, wäre das Militär in seinem Rücken, vor allem bei dem, was er alles schon beschafft hatte.

    In der Geldbörse befand sich neben dem Geld aber noch einiges anderes, unter anderem auch eine Karte. Auf ihr sollten, so wie Matt es mitbekommen hatte, einige interessante Informationen zu finden sein. So wenig Sinn es ihm auch machte, wenn sich eine Karte solcher Wichtigkeit in aller Öffentlichkeit so leicht klauen ließe, so egal war es ihm. Matt legte die Geldbörse samt Inhalt unter einen Stein, der Ort, den sein Arbeitgeber ausgemacht hatte. Seine Arbeit war getan.

    Genau richtig, um es genau zu sagen, denn Matt, in all seiner Geschäftigkeit, hatte vergessen, sich etwas Essen zu besorgen. Anscheinend war es wohl mal wieder Zeit, The Village einen Besuch abzustatten.

    Geändert von R.F. (06.08.2013 um 11:38 Uhr)

  4. #4
    Dolores Thomas hatte sich angewöhnt, ihrem Lebensgefährten auf das winzigste Zweigchen genau anzusagen, wo er denn die Hecken zu schneiden hatte. Für sie hatte sich eine Art Hobby daraus entwickelt, da sich inzwischen nur noch wenige Gelegenheiten für sie ergaben, irgendwo den Ton anzugeben. Die Mädchen in den Pfadfinderuniformen, die ausgelassen an ihnen vorbeigingen, hätte sie gar nicht bemerkt, wenn Ethan ihnen nicht freudig zugewunken hätte. "Ist das nicht wunderbar?", gab er zufrieden von sich und blickte den Mädchen etwas verträumt hinterher. "Ja... ganz entzückend.", antwortete Dolores und richtete ihren Blick wieder auf die Hecke. Ethan seufzte hörbar und machte sich wieder an die Arbeit. Dolores kannte ihn inzwischen gut genug, um seinen seeligen Blick von vorhin richtig zu deuten, aber genauso kannte er sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie nie etwas "entzückend" fand. Dieses Wort benutzte sie nur, um ein Gespräch im Keim zu ersticken.
    Trotzdem wollte der Commander das Thema diesmal wohl nicht fallen lassen. "Es ist doch schön, wenn eine gewisse Normalität in den Alltag zurückkehrt. Und gerade Kinder sind noch so unbedarft, da weiß man, dass es ehrlich gemeint ist und-"
    "Bitte, Ethan. Nichts hier im Village ist ehrlich."

    Sie ließ ihren Lebensgefährten nun doch alleine mit den Hecken und überlegte, ein wenig spazieren zu gehen. Eigentlich fühlte sie sich im Village so wohl, wie es nur ging und war dankbar, dass sich die Ereignisse so gefügt hatten. Nicht auszudenken was die Leute im Hole gerade erleben mussten und sie selbst hätte dort nicht einen Tag lang durchgehalten. Trotzdem erstaunte es sie immer wieder, was für eine Sorglosigkeit gerade Ethan an den Tag legte. Es gab Tage, an denen sie diese Sorglosigkeit gerne teilte, aber viel zu oft tat sie nur so, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Und gerade heute konnte sie nicht umhin, diese Mädchen mit verstecktem Missfallen anzusehen. Weil gerade die "unbedarften" Kinder in dieser Welt keine Zukunft hatten.
    So schlenderte Dolores den Pfadfinderinnen ein wenig hinterher, bis diese an Granny McAldrins Tür klingelten.

  5. #5
    Was für ein herrlicher Tag. Die Vöglein zwitscherten fast so schön wie auf dem Landsitz der McAldrins in Horsham, Victoria. Zumindest bildete sich Prudence das ein. Die Vögel waren vielleicht anders, aber das Zwitschern war herrlich. In der Küche, die zentral zwischen den vier Häusern der alten Damen lag, und die sich die Frauen teilten, wischte sie mit Bedacht die Spüle mit einem feuchten Lappen aus. Heather Vantowers war so eine liederliche Frau! Unfassbar, wie ein Mann von der Stattlichkeit und mit der Durchsetzungskraft wie General Vantowers es so weit bringen konnte, wenn zuhause eine Frau wartete, die nicht einmal Ordnung in der Spüle halten konnte! Und ihr Shortbread war auch...naja. Nachdem Prudence ihr Werk vollendet hatte, gönnte sie sich einen Blick aus dem Fenster.

    Schön war es hier, im Village. Die Wege und Häuser waren gepflegt, man konnte das Rauschen der Wellen hören und ein Gruppe kichernder Mädchen drehte seine Runden in den niedlichen Pfadfinderuniformen, welche die Grannys aus alten Stoffresten genäht hatten. Natürlich waren nicht alle Uniformen gleich gut, aber was sollte man auch von Frauen erwarten, die ihr Leben als Ehefrau von nichtssagenden Waschlappen von Offizieren vergeudet hatten. Prudence dagegen hatte ihren Hausstand mit fester Hand und viel Einsatz geführt, genäht, gebacken, gekocht und die Kinder erzogen. Das Sinnbild von Fleiß und Anstand eben.

    Jetzt bogen die Mädchen in ihre Auffahrt ein. Es schellte an der Tür, die sich zur Gemeinschaftsküche von Heather Vantowers, Prudence McAldrin, Agnes Marlin und Ruth Haystacks hin öffenete. Die Mädchen strahlten ihre Lieblingsgranny an, die ihnen mit mütterlicher Wärme ein paar Kekse zusteckte - vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass die Mädchen selbst Kekse zu verkaufen hatten. Aber es würde der alten Dame nie einfallen, so kleine Kinder mit Geld hantieren zu lassen! "Granny, wir wollten dich ganz herzlich zu unserem Konzert im Gemeinschaftszentrum am 5. August einladen! Vielleicht magst du auch eine Geschichte vorlesen?" fragte das anscheinend älteste Mädchen mit einem schüchternen Lächeln. Es passte Prudence zwar gar nicht, geduzt zu werden, aber sie schluckte ihre Wut herunter. Heather Vantowers war soeben aus ihrer Wohnung getreten, und man sollte in Gegenwart der Ach-so-kinderlieben Ehefrau des Lagerleiters keine Kinder maßregeln. Um einem Gespräch mit ihr zu entgehen, trat sie schnell vor die Tür. "Ich komme gerne zu eurem Konzert, meine Lieben." Sie schloss die Tür. "Aber die besonderen Umstände erlauben nicht das Vergessen von Anstandsregeln.". Sie blickte dem kleinen Mädchen in die Augen. "Verstanden?!". "J...Ja...Mrs. General...Wird nicht wieder vorkommen, Mrs. General...". "Sehr gut.".

    Aus den Augenwinkeln sah Prudence die Frau dieses Emporkömmlings ein paar Häuser weiter. Ganz klar, eine Erbschleicherin und zu nichts nutze. Nichtmal eigene Kinder hatte sie. was für ein trauriges Leben! Schlich hier durch die Nachbarschaft...Die hat wohl sonst nichts zu tun?! Unbegreiflich, sowas liederliches. Wer weiß, was die wohl noch am Laufen hat...Und sowas wohnt hier im Village...."Hallo, liebe Dolores, ist das nicht ein HERRLICHER Tag?" rief sie, sobald Dolores in Hörweite war.

    Geändert von Caro (05.08.2013 um 15:42 Uhr)

  6. #6
    Kühles Meerwasser umspielte ihre Füße und bot eine willkommene Abwechslung zu der drückenden Hitze.
    Auf einem Holzsteg sitzend, den Rock bis zu den Knien hochgezogen und mit ins Wasser baumelnden Beinen genoss Celina den Anblick von blauem Himmel und Meer. Wobei sie sich träge fragte, wann wohl endlich wieder ein einzelnes Wölkchen oder eine leichte Brise aufkommen würde.
    Die schwüle Luft erschwerte Atmen, Sprechen und Denken. Letzteres war wohl auch der Grund, warum Will ausnahmsweise still war. Nun, vielleicht war sie ihn auch endlich los. Genüsslich biss Celina bei diesem Gedanken in ein Stück Melone.
    Ugh, müssen wir immer dieses widerliche Zeug essen!?
    Wäre ja auch zu schön gewesen. Celina stieß einen Seufzer aus.
    Das sagst du doch bei jedem Obst. Wenn es nach dir ginge, würde ich mich ausschließlich von Schokolade ernähren...
    Jaja, die wir nicht haben, weil eine gewisse Prinzessin die wenigen übriggebliebenen Riegel unbedingt direkt nach ihrer Ankunft gegen eine Flasche Deo eintauschen musste. Und die Bonbons gegen eine Bürste.
    Was hätte ich tun sollen? So mitgenommen, dreckig und stinkend wie ich war, hätten die mich doch nie auf meinem Ausweisbild erkannt - und dann wären wir immer noch in diesem... diesem Loch! Außerdem ist das Obst frisch und gesund.
    Wie schön, dass Daddy gute Beziehungen nach Südostasien pflegte. Nicht auszudenken, was seine kleine Prinzessin sonst durchgemacht hätte - ihre Figur wäre ruiniert gewesen.

    Celina seufzte. Diskussionen mit Will führten nirgendwo hin. Und wenn er einmal streitlustig war - also fast immer - ließ er sich selten ruhig stimmen.

    Schweigend biss sie in die Melone.
    Ignorierst du mich jetzt, Prinzessin?
    Saft lief auf ihr Kinn und sie machte eine Handbewegung, um ihn wegzuwischen.
    Hey, ich weiß, dass du mich hörst. Ich bin in deinem Kooopf...
    Das Lachen einiger vorbeilaufender Mädchen war zu hören.
    Euer Hoheit...

    Entnerft rief Celina: "Was willst du!?"
    Und zuckte zusammen, als sie bemerkte, dass sie es laut gerufen hatte. Peinlich berührt drehte sie sich zu den Mädchen um, welche neugierig in ihre Richtung schauten.
    Hey, Prinzessin!, erklang eine aufgeregte Stimme in ihrem Kopf. Das sind doch diese zuckersüßen, keksverkaufenden Pfadfindermädchen.
    Celina gab auf. Also gut. Aber nur, wenn du danach Ruhe gibst.

    Langsam und mit einem, den Ärger überspielenden Lächeln ging Celina auf die Mädchen zu.
    "Entschuldigt bitte, ich war ein wenig in Gedanken und habe mich erschrocken, als ich Stimmen hinter mir hörte.
    Aber diese Kekse sehen in der Tat gut aus."

    Bei der Hitze war ihr nach allem außer Keksen zu Mute. Aber es war wohl besser, als sich von Will wahnsinnig machen zu lassen.
    Wahnsinniger als man schon war.
    Nachdem sie ein paar Kekse gekauft hatte, beobachtete Celina, wie die Mädchen vor der Tür der alten McAldrin stehen blieben.
    Willst du mich ewig warten lassen, Prinzessin!?
    Seufzend biss Celina in einen Keks.

    Geändert von Zitroneneis (06.08.2013 um 11:36 Uhr)

  7. #7
    "Spürst du vielleicht ein kleines Kribbeln, T-01?"

    Niki schüttelte den Kopf. Eine Nadel durchstach seine obere Handfläche, seltsame Liquide schlichen sich Tropfen für Tropfen in seinen Körper. Das wie vielte Mal schon, seitdem er aufgewacht ist? Keine Ahnung, oft genug, um zu sagen "unzählig" oder "als würde man versuchen, das Atmen mitzuzählen". Er saß nur mit einem schmerzvollen Blick da und dachte an nichts. An nichts, außer dem Piepsen der zahlreichen Bediengeräten um ihn herum. Er achtete auf dem Rhythmus. Alle zwei Sekunden würde ein neuer Ton folgen. Er wollte am liebsten mit den Füßen stampfen, mit den Händen klatschen, schnipsen oder nur mit dem Mund die Töne imitieren. Ihm war bewusst, dass dies nicht möglich war, also ersetzte er all dies durch einfaches Mitdenken.

    *piep* / (Jetzt.)
    [zwei Sekunden]
    *piep* / (Jetzt.)
    [zwei Sekunden]
    *piep* / (Jetzt.)
    [zwei Sekunden]

    [...]

    "So, T-01, wir sind dann fertig. Halt still, sonst tust du dir weh."
    "I-ich mache das lieber selbst...", stotterte er und zog mit einer Bewegung die Nadel heraus.
    "Uh... ich weiß nicht, ob das jetzt in Ordnung war...", überlegte der junge Mann im weißen Kittel, "ach, weißt du was? Erzähl einfach niemanden was davon."

    Der Mann begleitete Niki zu seinem Schlafzimmer, ein kleines, sauberes Eck mit einem weißem Bett, einem weißen Vorhang, weißem Tisch, weißem Stuhl, alles weiß. Sehr viel Fantasie benötigte es nicht, sich vorzustellen, wie er in Sector Beta lebte. Er setzte sich auf seine hauchdünne Decke. So dünn, dass er jede einzelne Daune spürte, mit welchen sie gefüllt war. Purer Luxus, so dämlich es klingt. Immerhin musste Niki den lieben langen Tag nicht viel machen, außer anwesend sein.
    Was nicht heißt, dass er das wertschätzen würde. Langeweile überkam ihm, und er blickte aus dem Fenster. Die Weiten des Holes überwältigten seinen Körper. Wie würde es sich anfühlen, mit seinen kleinen 1,60m dort überhaupt zu stehen? Die Furcht davor faszinierte ihn auf eine merkwürdige Weise, er wollte es sich noch näher anschauen.

    (Aufstehen, Fenster öffnen, rausspringen...)

    Das war das erste, was ihm dazu einfiel. Natürlich merkte er gleich, was für ein Schwachsinn das gewesen wäre. Wenn das Leben doch bloß so einfach wäre. Aber was hatte er andererseits großartig zu verlieren? Nun gut, darüber wollte er sich erstmal keine Gedanken machen. Vor ihm standen sein Betreuer, der wieder mal ausgewechselt wurde, sowie irgendeine wichtigere Person als er. Niki wusste von nix, weder wo er sich genau befand, noch was die ganzen Leute eigentlich mit ihm anstellen. Für ihn stand nur fest: Er musste hier unbedingt mal eine Weile weg.

    [...]

    Die andere Person ging weg. Und sein momentaner Betreuer schien nicht wirklich sehr vertraut mit den Regeln/Gesetzen hier zu sein. Eine ideale Gelegenheit, eine Gelegenheit überhaupt mal zu ergreifen. Niki zog an den Kittel von dem jungen Mann. Der drehte sich zu ihm und sah einen Finger zum Fenster deutend.

    "Was ist denn dort?"
    "K-kann ich mal d-dort hin?", fragte er mit einem hörbar unsicherem Ton.
    "Spinnst du? Im Hole gibt's nur Ärger und Chaos in einem zusammen! Da gibt es nix für dich."
    "Aber m-mir ist so langweilig... i-ich meine, ich k-kann so nicht weitermachen..."

    Der Mann fasste sich an die Stirn und kratzte sich dort ein wenig. Er dachte ein wenig nach. Konnten sie es sich leisten, eventuell eine Testperson zu verlieren? Nun gut, eigentlich hatte er Nikis Aussage nur überinterpretiert, aber das musste er ja nicht wissen. Jedenfalls blickte er seine Unterlagen durch und wandte sich dann an Niki.

    "Okay. Pass auf", lenkte er Nikis Erwartungen in eine positive Richtung, "ich bringe dich zum Gemeinschaftszentrum. Da kannst du dir kurz alles anschauen, aber wir bleiben da nicht lange, ist das klar?"
    Niki nickte begeistert: "J-ja, n-natürlich! B-bitte!"
    "Gut. Zieh deine komische Jacke an. Und verhalte dich gefälligst unauffällig, sonst kehren wir sofort heim, verstanden?"

    Er zog blitzschnell seine Patienten-Schürze aus und schlüpfte von einer Sekunde zur nächsen in seine anschmiegsame Jacke. Er zitterte am ganzen Körper, das erste Mal würde er diesen Abschnitt der Insel endlich verlassen. Gespannt wartete er auf die Welt draußen, zählte jeden Schritt, mit dem sich er von seinem Schlafzimmer fortbewegte. Die Glastüren öffneten sich mit einer gemächlichen Geschwindigkeit. Niki schluckte kurz, dann setzte er erstmals einen Fuß auf den dreckigen Boden der Außenwelt, wo ihn die heiße, schwüle Luft auf seinem Gesicht begrüßte, während er sich von dem wohlwollenden, kühlfrischen Mantel verabschieden musste, den ihm die dort befindlichen Klimaanlagen gaben.

    Wie sich die Welt wohl für ihn verändert hat?

    Geändert von Ligiiihh (05.08.2013 um 18:26 Uhr)

  8. #8
    "Was denkt er verdammt nochmal wo wir hier sind, in der Grundschule?"

    Show 'n' Tell war einer der Hauptgründe, warum Lexi diese Insel satt hatte. Satter noch als die schwülwarmen Temperaturen, satter als die teilweise strunzdummen asozialen Vollhonks die sich selbst "Soldaten" nannten und teilweise halbvergammeltes Material einreichten zur Reinigung und Instandsetzung, satter noch als alle Jubeljahre zum Partroulliendienst abgestellt zu werden und direkt hautnah das Elend zu sehen, was sich "Hole" nannte. Dabei war das größte (Arsch-)Loch der Typ, der nach jedem erdenklichen noch so kleinen Strohhalm klammerte, um Ideen zu klauen und sie als eigene hinzustellen, egal ob...

    "Weißt du was, Lexi? Du viel zu verspannt, viel zu - weißt schon - gestresst.", sagte Private Ajax, der einzige Typ, der sich mehr oder weniger freiwillig gemeldet hatte, um ihr zu helfen. Gerade mal 18 Jahre alt, fast schon ein Jüngling im Gegensatz zur mittlerweile fast 30-jährigen, hatte er eigentlich keine großartige Aufgabe außer zu putzen wie ein Motherfucker. Doch das hielt ihn nicht davon ab, ein breites Grinsen aufzusetzen und frisch zur Tat zu schreiten, wenn Lexi auch teilweise selbst eingreifen musste weil er Stahlwolle als Allheilmittel gegen jede Art von Schmutz ansah. Aber gut, er war gerade seit zwei Tagen hier, seitdem schon wieder Munition geklaut worden war - entweder als Back-up oder asl Ersatz in spe. Lexi war noch nciht ganz sicher, was sie von dem Rotschopf mit dem 3mm-Schnitt und den Sommersprossen halten sollte - aber sie war für jede Hilfe dankbar.
    "Shit, ich bin direkt zurück in der High School...", murmelte die Blondine, fuhr sich durch die struppigen Haare und verzweifelte vor ihrem Skizzenblock, in welchem sie die Lösung zu suchen schien zwischen all den Schlagwörtern, die sie auf den vor ihr liegenden aufgeschlagenen zwei Seiten gesammelt hatte: Zombies -> Heranziehen als Zielscheiben -> Werbevideo drehen, um die Bürger der Insel zu informieren --> in Zusammenarbeit mit Forschungsteam war bis jetzt die beste Assoziationskette, aber sie konnte Leeds' linkes Ei darauf verwetten dass bereits jemand anderes die Idee gehabt hatte. Mindestens fünfmal dürfte "Öhm, Sir, wir sollten Zombies erschießen um zu lernen wie man, öhm, ich weiß nicht - ach ja Zombies erschießt!" vorgetragen worden sein.
    "Wie wär's mit "Bikinis als Kampfanzüge"? DAs wäre endlich mal...", warf Ajax mit einem süffisanten Grinsen ein.
    "Nein.", unterbrach sie ihn mit scharfem Tonfall, bevor sie mit einer lässigen Handbewegung beide Seiten aus dem Skizzenblock zerrte, sie zerknüllte und in den Papiereimer neben ihr warf, bevor sie ihre Ellenbogen auf dem Tresen abstützte und das Gesicht in den Händen vergrub. Ein genervtes Seufzen später klappte sie den Block zu, verstaute ihn im Hosenbund unter ihrem provisorischen Poncho und schaute Ajax gestresst an. "Ich bin urlaubsreif.", sprach's und wandte sich zwei zerlegten Sturmgewehren zu, die fein säuberlich vor ihr auf dem Tresen ausgebreitet waren. Seitdem der Arsch der hier gerne einmal klaute wohl gestolpert war und dabei den guten Tapeziertisch zerlegt hatte, der bis vor kurzem als "Zerlegstation" ausgeholfen hatte, musste halt der Tresen herhalten, was nicht nur ein immenses Sicherheitsrisiko war (bei all den verrückten Gestalten, die unterwegs waren und Cowboy spielten) sondern auch irgendwie blöd aussah. Gerade einmal einen guten halben Meter breit, hatte man nicht besonders viel Platz um circa zwei Dutzend Einzelteile ordentlich sortiert anzuordnen. Die Regale hinter ihr waren fast schon kurz vorm zerbersten mit ollen Waffen verschidenster Fabrikate - und Ordnung zu halten fiel schwer wenn ständig irgendwer in die Waffenkammer einbrach und alles durcheinander brachte.

    Nachdem sie zwei der dreizehn Teile einer ausgemsuterten AK-47 gereinigt und halbwegs instand gebracht hatte, erwischte es sie eiskalt: Schmachter. Vom feinsten. Jetzt eine Zigarette würde nicht alles Probleme aus der Welt schaffen und bestimmt würde nicht Seargant Leeds beim scheißen vom Blitz getroffen werden - aber es wäre eine nette Abwechslung zwischen dem Verzweifeln wegen eines gottverdammten Schulprojekts, dem Ärger mit kleptomanisch veranlagten Vollidioten und den immer wiederkehrenden Gedanken an Axel.

    "Ich bring' ihn zurück, Mum."

    Sie wusste immer noch nicht, ob sie ihn jemals finden würde - aber eines war gewiss: Aufgeben würde sie nicht. Sie war nicht auf die andere Seite des Erdballs gereist, um auf einer blöden Insel zu vergammeln. Eines Tages würde sie hier wegkommen und endlich wirklich anfangen mit der Suche.
    "Ich bin mal kurz draußen, Ajax. Übernimmst du solange die Stellung?", fragte sie. Er bejahte, in halblaut ausgesprochenen Gedanken daran versunken, wo die CZ-75 hinkommen würde, während sie sie die Tür öffnete, das Barret aufsetzte und sich an den Rand der Hängebrücke begab, die die Waffenkammer vom Rest der Militärbasis trennte. Sie zupfte etwas Tabak und ein Pape aus der leichten Ausrüstungstasche, die rechts auf Tailienhöhe baumelte, drehte sich fix eine Zigarette, schnappte sich die Streichholzpackung und zündete den Glimmstengel an, derweil alles andere in ihrer Tasche verschwinden lassend.
    "Ich komme nie von dieser gottverdammten Insel runter, oder?", seufzte sie und zog an der Zigarette. Später würde sie ins Village gehen müssen, um bei dem verrückten Franzosen neuen Tabak zu besorgen.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (25.08.2013 um 20:00 Uhr)

  9. #9
    Es war ein hitziger und schwüler Tag, als Suparman, mit beiden Händen voll Geäst, durch das dichte Gestrüpp des Dschungels auf seine kleine Behausung zuschritt. Ein paar aneinandergereihte Äste, zusammengebunden mit einigen Schlingpflanzen, die auf einer Seite an einen größeren Felsen angebracht wurden, sowie eine alte Matratze und ein Autoreifen im Inneren. Es war ein armseliger Anblick einer Unterkunft, die er da hatte, aber sie erfüllte schon seit langer Zeit ihren Zweck und für den Bau von komplexeren Strukturen war er einfach zu ungeschickt. 2 linke Hände.

    Lange muss es schon her sein, dass er mit einer Gruppe Überlebender auf einem Schiff zum ersten mal diese Insel betrat, zumindest fühlten sich diese Ereignisse für ihn wie etwas an, das schon Ewigkeiten zurückliegt, schon fast wie ein halb vergessener Traum.
    Aber gut, er konnte mit sich selbst eigentlich zufrieden sein. Hier in den weiten Wäldern dieser Insel, Wallis et Futuna hatte man sie während der Überfahrt genannt, hatte er sich ganz gut eingelebt und er kam auch ganz gut alleine mit dem Überleben zurecht. Besser sogar noch, als zu diesem Ausbruch der Zombiekrankheit, als er noch in Gruppen mit diesen anderen Menschen ums Überleben kämpfte.

    Und was hat es ihm gebracht? Er sah, wie unzählige Menschen neben ihm starben, zurückgelassen wurden, sich vor seinen Augen langsam in Zombies verwandelten. Diese Krankheit breitete sich nur unter Menschen aus und Menschen sind in solch extremen Situationen einfach unberechenbar und gefährlich. Wer konnte ihm versichern, dass der Kerl neben ihm nicht längst gebissen wurde, seine Verletzungen vor den Anderen versteckt, um sich verzweifelt an die letzten Minuten seines Lebens zu klammern und nur darauf wartet, im richtigen Moment seine Zähne in seine Schulter zu graben? Solange er sich mit anderen Menschen zusammenraufte, würden sich solche einfach zwangsläufig ergeben und früher oder später wird es auch die Leute in dieser verdammten Marinebasis erwischen.
    Aber ihn sicher nicht, nein. Lieber hier draußen auf sich alleine gestellt sein, als zum Zombie zu mutieren.

    Geändert von BIT (16.08.2013 um 14:48 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  10. #10
    "Verpíss disch, du Schwanzlutschér!"

    In einer der weitaus ungemütlicheren Ecken des Villages, welche in ihrer Struktur unangenehm an das Hole erinnerte, standen einige Pfadfindermädchen verängstigt hinter einer offensichtlich mehr als aufgebrachten, jungen Frau, welche durch ihre blaugefärbten Haare und ihre anarchistische Kleidung auffiel. Ihr gegenüber stand ein Mann mittleren Alters, welcher ob seines verwahrlosten Aufzuges und seines unrasierten Gesichtes offensichtlich dem Hole entsprang. In seiner Hand glänzte ein Messer, und doch zeigte seine Miene eine unruhige Mischung aus Wut und Angst.
    Alice hatten ihre beiden Schlagringe herausgeholt und hielt sie dem Streuner entgegen, unversteckte Gereiztheit bestimmte ihre Erscheinung.
    "Ein paar kleinén Mädschen das dursch Keksé verdiente Géld abne'men wollen, geht es eigentlisch noch armseligér?!"
    Das blauhaarige Mädchen spuckte vor dem fremden Kerl auf den Boden, um seiner Wut noch einmal ausdruck zu verleihen, bevor dieser konterte.
    "Du bist genau die Richtige, um süße Pfadfinder zu verteidigen, Göre! Kleine, anarchistische Punkerin, keine Bildung, keinen Anstand, bist wahrscheinlich nur hergekommen, indem du jemandem die Fresse eingeschlagen hast! Du hast keinen Blassen, welche Zustände im Hole herrschen, also mach mir hier nicht die Mutter Theresa!"

    Alice entgegnete nichts, und so herrschte einige Sekunden lang Stille zwischen den beiden, während denen nur das schwere Atmen des Diebes zu hören war. Dann schließlich sprach sie erneut, diesmal mit ruhiger Stimme, man konnte nicht sagen, ob ihr Blick Verachtung oder Mitleid in sich trug.
    "Es gibt IMMÉR einen anderén Weg... als diesé Scheißé!"

    "Khh!"
    Der Dieb gab einen abwertenden Laut von sich, doch verharrte er in seiner Position. Obgleich er von seinem Standpunkt überzeugt und nach wie vor mit einem Messer bewaffnet war, hatte das Mädchen die eindeutig besseren Waffen, vorallem, da sie auf ihn den Eindruck machte, viel Übung darin zu haben, sie einzusetzen. Er selbst hingegen war nur ein Gelegenheits-Dieb. Für heute gab er auf. Die Gören hätten eh nicht viel dabei gehabt.
    "Fein, du Miststück... ich haue ab. Für heute. Aber das bereust du noch. Mir pisst keine Frau ans Bein!"
    Der schwarzhaarige Mann sah zu, dass er in die Gassen des Villages eintauchte und war schnell aus Alice' Blickfeld verschwunden. Lässig steckte sie ihre Schlagringe weg und lächelte die Mädchen beruhigend an.
    "So, das 'ätten wir geklärt, nischt?"

    Die insgesamt vier Pfadfinderinnen, die so niedlich waren, dass Alice sich allein bei ihrem Anblick beherrschen musste, sie nicht sofort zu drücken, sprangen klatschend und lachend um sie herum.
    "Waaahnsinn, dem hast du es aber ordentlich gezeigt!"

    "Kannst du mir beibringen, wie das geht?"

    Alice streckte ihre mit einem silbernen Kreuz gepiercte Zunge heraus um in einem schelmischen Grinsen nachzudenken.
    "Hmm... isch glaubé, das lernt ihr von ganz allein. Ist nischt viel dabei."

    "Wooooooooow!"
    Die vier Mädchen tauschten beeindruckte Blicke ob der Erwartung, dass sie sowas auch bald könnten.
    Eine von ihnen holte eingige Kekse heraus und bot sie Alice an.
    "Hier, nimm ein paar, als Dankeschön, sogar ganz umsonst!"

    Einen Augenblick lang zuckten Alice' Lippen beinahe unmerklich und ihr Lächeln drohte, in sich zusammenzufallen, bevor sie sich rechtzeitig wieder gefasst hatte und schnell abwinkte.
    "Danke, isch... essé nischts Süßés..."

    "Ohhh, wirklich?!"
    Enttäuscht steckte die Kleine die Kekse zurück in ihre Tasche, bevor ihre Augen Alice' rechte Hand kreuzten.
    "Sag mal, du... warum zittert deine Hand so?"
    Das tat sie in der Tat. Und als die vier das wilde Mädchen genauer betrachteten, bemerkten sie, dass es am ganzen Körper zitterte. In der Hektik war das untergegangen, doch jetzt fiel es umso stärker auf.
    "Oh! Nun... das íst die Aufregung! Es macht einen 'eidenspaß, solschen Idioden in den Derché zu tretén!"

    Die Mädchen schienen davon noch weniger überzeugt als Alice selbst, deren bebender Tonfall einem Geständnis gleichkam.
    "Ist alles okay mit dir? Sollen wir jemanden-"

    "Nein nein", Alice fuchtelte nervös mit den Händen vor der Brust herum, "Íst schon gud, mir geht es besténs, also dann, passt auf eusch auf, ja?"
    Blitzschnell machte der blauhaarige Wildfang auf dem Absatz kehrt und verließ den engen Weg, steuerte auf die naturbelassenen Bereiche des Villages zu, ließ die Pfadfinderinnen mit verdutzen Mienen zurück.

    Sie hatten recht. Alice zitterte am ganzen Körper, weil sie Angst hatte.
    Als ob sie diese Schlagringe jemals hätte einsetzen können. Sie hatte es bisher nicht getan und es würde wohl auch nie dazu kommen. Wenn dieser Kerl gewollt hätte, hätte er sie einfach umpusten können.
    Im Bluffen war sie gut, aber Alice' Herz pochte noch immer, als würde es gleich aus der Verankerung springen und ihre Brust durchstoßen. Sie kannte die Zustände im Hole nur zu gut. In Wahrheit konnte sie den Mann nicht dafür verurteilen, was oder besser gesagt warum er es getan hatte. Sie hasste die Regierung dieser Insel, sie war selbstherrlich, tyrannisch und verstieß ganz nebenbei gegen so gut wie jedes geltende Gesetz der zivilisierten Welt, doch das hatte hier ja offenbar keinen Wert mehr.
    Angespannt ließ sich Alice auf einer Wiese nahe zur Grenze des Gemeinschaftszentrums nieder, von der man einen wundervollen Panorama-Blick auf das Village hatte. Sie brauchte jetzt etwas zur Beruhigung, also kramte sie widerwillig eine Schachtel Zigaretten der Marke Gitanes aus der Tasche ihrer zerfetzten Jeansweste. Sie rauchte nur diese Marke.
    Mit leidigem Gesichtsausdruck zündete das Mädchen den Glimmstengel an und steckte ihn sich in den Mund.
    Keine zwei Züge dauerte es, bis sie in ihrer Schneidersitz-Position anfing, quälend zu husten und zu ächzen, Tränen quollen aus ihren Augen und ihre Lungen fühlten sich an, als wären sie mit Zement gefüllt. Erste Umstehende begannen schon, ihr verwunderte Blicke zuzuwerfen, also umklammerte Alice die Spieluhr in ihrer Hosentasche mit der Faust und unterdrückte weiteres Husten, bevor sie den nächsten Zug nahm.

    Nach gefühlten und tatsächlichen Ewigkeiten hatte sie die Zigarette fertiggeraucht und zerdrückte den Stummel auf der Wiese neben ihr. Begleitet von einem tiefen Seufzer wanderte ihr Blick zu dem idyllischen Sommerhimmel, der dem chaotischen, wahnsinnigen Geschehen unter ihm in keinster Weise Rechnung trug. Warmer Sommerwind wehte durch Alice' lange, gefärbte Haare und mit ihren von zahlreichen Ringen bedeckten Fingern massierte sie sich die Stirn.
    Nach einigen Atemzügen des Verweilens holte sie schließlich einen Zeichenblock und einige Bleistifte aus dem Rucksack, den sie dabeihatte und wartete auf eine spontane Inspiration, während sie ihren Gedankenfluss leise vor sich hinplätschern ließ...

    "...Merdé Zombies... Merdé Zombies... Merdé Zombies... "

    Geändert von BIT (16.08.2013 um 14:48 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  11. #11
    Gabriel saß stillschweigend an seinem Arbeitsplatz, umgeben von meterhohen Stapeln die sich beim genauen hinsehen als riesige, braune, teils noch gelbliche Blätter entpuppten.
    Seine Finger rollten den braunen Stängel, an welchem er arbeitete, zu ihm hin. Fast schon mechanisch griff er nach rechts, zog ein weiteres braunes Blatt auf seinen Arbeitstisch ehe er es abtastete.
    „Mhh... ich sagte ihm doch, dass wir schon vor einer Woche hätten anfangen sollen.“
    Gabriel ließ die fast fertige Zigarre liegen, griff unter den Tisch und zog eine kleine Sprühflasche hervor. „Wenn die anderen davon erfahren, hauen die uns die Köpfe ab...“
    Ein grober Pumpstoß füllte die Luft mit zerstäubten Wassertropfen und benetzte das viel zu trockene Tabakblatt.
    Der große, gerollte Klumpen Tabak fiel auf das angefeuchtete Blatt und wurde mit einem schnellen, geübten Handgriff eingerollt und letztlich sachgemäß verklebt.
    Der junge Franzose schnappte sich das herumliegende Wiegemesser und schnitt hervorstehende Blattspitzen ab, ehe die fertige Zigarre in die Pressform wanderte.

    Gabriel schob langsam die Türe auf, welche nach draußen führte und wurde sogleich von den grellen Strahlen, der heiß glühenden Sonne geblendet.
    „Merde...“ Er hatte wenig Lust mit einem Rucksack voller Zigarren und zerkleinertem Tabak ins Hole zu wandern, wenn die Sonne so auf ihn hinab brannte und die gesamte Luft so schwül war, dass jeder Atemzug und jeder Schritt schwer fiel.
    Viel lieber hätte er sich ins Meer geworfen und wäre geschwommen bis die Sonne unterging. Doch was er früher nicht hatte, gab es nun im Überfluss... Arbeit.
    „Hey Kleiner... wieder unterwegs um den Leuten Freude zu bereiten?“
    Gabriel ging ein paar Schritte weiter und drehte sich um. Hugh saß auf der zweiten Ebene der Stelzenhütte und ließ sich die Sonne auf die haarige Brust scheinen.
    „Oui, très bien“ Hugh tippte sich breit grinsend an seinen Strohhut „Dann pass auf dich auf Kleiner, lass dir nix klauen und vergiss nicht...“ „Unseren besonderen Freunden immer etwas aufheben.“ „Sehr schön Kleiner.“
    Lächelnd winkte Hugh dem jungen Franzosen zu, bevor er sich den Hut ins Gesicht zog und wieder anfing zu dösen.

    Es dauert nicht wirklich lange bis Gabriel im Hole ankam, aber die Hitze machte den Weg fast unerträglich. Aber er wusste genau, dass die Luft im Hole selbst noch schlimmer werden würde.
    Die vielen Menschen, all die Wellblechhütten, die enge Bauweise... die Luft stand an diesem Ort.

    Der kleine Platz an dem Gabriel sich alle paar Wochen aufhielt war mittlerweile bei einigen Leuten bekannt, egal ob die armen Einwohner des Holes die ihre alten Laster aufrecht erhalten wollten oder irgendwelche Militärs die mit ihren normalen Rationen nicht zurecht kamen.
    Der Franzose hatte sich gerade an eine Wellblechhütte gelehnt, den Rucksack neben sich abgestellt, als er beobachtete, wie ein paar Einwohner einen Kerl im Kittel in eine Hütte trugen... eigentlich ist es nichts neues. Hier im Hole wurden täglich Leute zusammengeschlagen, ausgenommen und irgendwo in eine Gasse geworfen. Aber noch nie hatte er gesehen, dass einer dieser armen Säue einen Kittel trug.
    Die Bewohner schienen weiter zu gehen als früher und das machte ihm Angst. Zwar hatte er sich mehr oder weniger den Schutz durch Leute wie Lexi und andere Militärs erkauft, die sich bei ihm Tabak holten... aber gerade jetzt wusste er nicht mehr, wie viel dieser Schutz bringen würde.

    Geändert von BIT (07.08.2013 um 16:21 Uhr) Grund: Sig aus. - BIT

  12. #12
    Dolores zuckte leicht zusammen, als sie ihren Namen hörte. Verdammt, sie hätte den Mädchen nicht so weit folgen sollen, gerade jetzt hatte sie gar keine Lust auf den üblichen Smalltalk, der im Village vorherrschte. "Oh, hallo Prudence." Sie hob ihre Hand zu einem leichten Winken. "Ja, es ist in der Tat ein wundervoller Tag. Und die Uniformen der Mädchen sind wirklich ganz reizend, damit macht ihr dem ganzen Village eine riesige Freude." Sie zupfte am Kragen eines der Mädchen herum, das nicht so recht wusste, wie es darauf reagieren sollte. "Entzückend."
    "Wenn ihr noch ein paar Kekse verkaufen wollt, solltet ihr in jedem Fall noch bei Mister Thomas vorbeischauen. Er ist da oben und schneidet die Hecke, aber er freut sich bestimmt sehr über einen Besuch von euch." Sie zwinkerte den Mädchen freundlich zu. Ethan würde bestimmt nicht nur so viele Kekse wie möglich kaufen, er würde sich auch sehr schnell überzeugen lassen, zu diesem unnötigen Konzert zu gehen. Aber das war eine Unannehmlichkeit, um die sich Dolores erst später kümmern musste - jetzt war die Priorität, nicht länger mit der alten McAldrin plaudern zu müssen.

    Gerade wollte Dolores gemeinsam mit den Pfadfinderinnen zum Haus zurücklaufen, als ihr eine weitere Person im näheren Umkreis auffiel. Es war dieses Mädchen... wie hieß sie noch? Celina? Eigentlich eine recht freundliche Person, aber ab und an etwas merkwürdig. Gerade jetzt stand sie da wie angewurzelt, starrte in ihre Richtung und knabberte an einem Keks. Wollte sie etwas Bestimmtes oder belauschte sie unhöflicherweise nur anderer Leute Gespräche? "Guten Tag?", sprach Dolores sie mit hochgezogenen Brauen an und auch Granny McAldrin heftete ihren Blick fragend auf das Mädchen.

  13. #13
    Das Village lag ein wenig abgelegen vom Hole. In erster Linie sollte das wohl den Weg dorthin erschweren und vor allem den Bewohnern ersparen, sich das Leid ansehen zu müssen. Man sagt sogar, dass es Leute gab, die nichteinmal wussten, dass es eine Art Slum auf der Insel gab. Umso erstaunter waren diese dann, wenn sich sojemand mal in ihre Gegend verirrte. Es patrouillierten zwar regelmäßig Soldaten durch das Dorf, allerdings kam es ab und an vor, dass doch ein Hole-Bewohner dorthin kam und oftmals endete damit, dass es Ärger gab.

    Matt kannte einige der abgelegenen Orte, von denen aus man an den Wachen vorbei kam. So kam es, dass er durchs Village lief, auf den Weg zu einer im wohlbekannten Bar, der einzige Ort, an dem die meisten der Bewohner vorbeigingen, weil sie ihm einen schlechten Ruf nachsagten. Nunja, so ganz unrecht hatten sie nicht, auch wenn keiner von ihnen wusste, was für Gestalten sich dort trafen, ganz zu schweigen, dass es eine ganze Gruppe von Leuten gab, die eindeutig nicht zum Village gehörten, aber trotzdem tagein und tagaus dort ein und aus gingen. Die Bar war es auch, wo Matt die meisten seiner Aufträge erhielt. Allerdings nicht mehr heute. Mehr als einen Auftrag brauchte er nicht.

    Auf dem Weg zur Bar begegnete Matt einer Gruppe Pfadfinderinnen, die Kekse verkauften und ihn scheinbar nichtmal bemerkt hatten. Das war, bis sie mit ihm zusammenstießen, woraufhin einige Kartons mit Keksen herunterfielen. Sich entschuldigend hebten sie die Kartons wieder auf, während Matt seiner Wege ging, aber nicht ohne sich einen Karton ergaunert zu haben; natürlich hatte er ihnen heimlich ein paar Münzen zugesteckt, die sogar mehr wert waren, als der Karton samt Inhalt. Kinder beklauen gehörte nicht zu Matts Kodex.

    Bald schon war er an der Bar angekommen; er betrat den Schankraum, in dem ihm gleich dicke stickige Luft entgegen kam. Matt setzte sich auf einen Barhocker und wurde gleich vom Barkeeper begrüßt. "Mit den Klamotten im Village herumzulaufen ist sehr mutig. Wenn du irgendwas bestellen willst, hoffe ich für dich, dass du Geld dabei hast. Die Bar bezahlt sich nicht von allein und dass ihr Typen hier im Village herumlauft und hier ein und ausgeht, ist auch nicht gerade ein sicheres Geschäft." "Ich hab Kekse."

    Währenddessen schienen nebenan ein paar andere Gestalten über etwas zu reden. "Dann ist es sicher, dass der General soweit gehen will?" "Ja, wenn meine Informationen korrekt sind, will er sich ihnen endlich entledigen. Es scheint, als gäbe es irgendwo in der Unterwelt eine Ratte, die geplaudert hatte und nun will der General mit einem gezielten Streich die Anführer der Unterwelt auslöschen."

    Geändert von R.F. (06.08.2013 um 11:39 Uhr)

  14. #14
    Gerade hatte man sich darauf gefreut, dass eine innere Stimme Ruhe gab, da wurde man auch schon von außen angesprochen.
    Celina hob den Kopf und schaute der etwas skeptisch dreinblickenden Mrs Thomas und Granny McAldrin ins Gesicht. Peinlich berührt bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit gedankenverloren in deren Richtung geschaut hatte.
    Verlegen nahm sie den Keks vom Mund, schritt mit einem freundlichen Lächeln auf die beiden Frauen zu und ignorierte Wills aufgebrachte Reaktion.
    Höflich nickte Celina den Damen zu. "Guten Tag, Mrs Thomas, Mrs General." Ein wenig nervös überlegte sie, was sie jetzt sagen sollte. Das letzte was sie wollte war, dass man sie für eine Verrückte hielt.
    Als ob das ein so falscher Gedanke wäre...
    Celina merkte, dass ihr Lächeln gefror. Bevor die Situation also noch peinlicher wurde, sprach sie über das erstbeste Thema, das ihr einfiel: "Das Wetter ist herrlich heute, nicht wahr?"
    Was für eine kreative Konversation.
    Celina ließ sich nicht beirren und sprach etwas an, worüber sie die Pfadfindermädchen im Vorbeigehen hatte reden hören. "Wie ich hörte, soll es im Gemeinschaftszentrum ein Konzert geben. Ich finde es ja wunderbar, wie viel Mühe sich die Mädchen geben." Mit einem wohlwollenden Lächeln nickte sie in Richtung der Pfadfinderinnen, welche nun anscheinend Mr Thomas ihre Kekse andrehen wollten. "Jedenfalls kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob Sie wohl auch dort sein werden?"
    Oh ja, das wird sicher ein herrliches Treffen, mit unserer schönen Bilderbuchgemeinschaft...

  15. #15
    Niki und sein Betreuer mussten noch eine ganze Weile am Hochsicherheitszaun entlang laufen, welcher New-WHO vom Hole trennte. Keine Chance, dort rüberzuklettern. Überall standen Soldaten in erhöhter Position und machten das, was Soldaten so machen. Sich solange langweilen, bis irgendwas passiert und sie "Peng, peng!" machen durften. Der Schatten des Zauns bedeckte Niki von oben bis unten. Würde sein Betreuer ihn nicht bei der Hand führen, würde er wohl orientierungslos im Dunkeln herumtappen... und irgendwann anfangen zu weinen wie ein kleines Mädchen. Die Atmosphäre war schon ziemlich bedrückend, Kinder waren hier definitiv fehl am Platz.

    Am liebsten wäre Niki jetzt zurückgegangen, irgendwie war es hier schon etwas... unheimlich? Doch die Hand, die sein Betreuer festhielt, der Lärm, der aus der anderen Seite des Zaunes kam, diese Faszination... nein, nur der größte Feigling der Welt würde überhaupt gerade mal daran DENKEN, zurückzukehren. Okay, vielleicht war Niki dann der größte Feigling der Welt, so, wie seine Gedanken pausenlos in seinem Kopf herumschwirrten. Aber gut, so verging die Zeit wie im Flug. Ehe er es sich versah, stand er nämlich schon vor dem Übergangsgebäude zum Gemeinschaftszentrum.

    Die nächste halbe Stunde war für Niki recht ereignislos. Er saß erstmal nur auf einem Sofa in einer Ecke, während sein Betreuer augenscheinlich irgendein Burökratiekram erledigte. Also Gespräche führen und ganz viel Papierkram machen. Er überlegte schon, sich solange hinzulegen, als sein Betreuer wiederkam und zu einem Tunnel führte. Er war nicht sehr lang, aber es wirkte doch so, als würde man beim Überqueren dieses Durchgangs das andere Ende der Welt erreichen. Plötzlich fühlte sich die Luft anders an, der Lärm, bestehend aus Plärren, Klirren und Schreien, veränderte sich zu einer friedlichen Gesprächsmasse. Sie erreichten dann erneut ein anderes Gebäude, wo der Betreuer noch fünf Minuten lang mit dem Empfang redete und ein paar Unterlagen vorlegte.

    Endlich verließen sie das Gebäude. Schon wieder eine Glastür. Und dieses Mal... war es aber ein weitläufiges Pflaster, mit einem modern aussehenden Gebäude in der Mitte. Überall liefen Menschen herum, Leute seinesgleichen, die friedlich miteinander Gespräche führten und handelten. Ab und zu gab es vielleicht kleine Konflikte, die sich aber auf einfache 5-Sekunden-Aufreger beschränkten. Bemerkenswert war, wie unterschiedlich die Leute aussahen. Die fein gekleideten Männer im Anzug, die urlaubsreifen Hawaiihemden-Träger, Pfadfindermädchen, die verdreckten und rauchenden Mantelbesitzer, kleine Kinder mit zerzausten Haaren, die nur mit einer Hose rumliefen und um Geld bettelten... hier stießen die verschiedenen Kulturen wohl zusammen, auf eine heftige Art und Weise.

    "Ü-Überwältigend..."

    Geändert von Ligiiihh (07.08.2013 um 18:39 Uhr)

  16. #16
    Nachdem die Gang den leblosen Kittelträger aus ihrer Wellblechhütte getragen hatte, wagte auch Shelley sich heraus, um sich von ihren eigenen Gedanken fern zu halten und um dem Gemeinschaftszentrum einen Besuch abzustatten. Ihre Stofftaschen hielt sie dabei fest in der Hand. Würde sie die Schmutzwäsche aus dem einen oder das medizinische Notwerkzeug aus dem anderen Beutel unbeaufsichtigt in ihrer Unterkunft liegen lassen, bräuchten Räuber und Plünderer keine fünf Minuten, um sie dieser Sachen zu entledigen. Bei ihr waren ihre letzten Wertsachen gut aufgehoben. Nicht, weil sie besonders wehrhaft war, sondern vielmehr, weil ihr glücklicherweise der Krankenschwester-Ruf vorauseilte, der dafür sorgte, dass niemand aus dem Hole es sich mit ihr verscherzen wollte. Nicht zuletzt war genau das der wenig altruistische Grund dafür, dass sie sich stets um andere kümmerte. Ihr Nutzen für die Masse in diesem gesellschaftlichen Moloch musste bestehen bleiben, damit ihre eigene Sicherheit gewährleistet war.

    Draußen blickte Shelley sich um. Die Augen brannten beim Umherschauen durch den dichten Staub in der Luft, der von den unbarmherzig heißen Sonnenstrahlen in ein skurriles - auf eine bizarre Art und Weise fast schönes - Licht getaucht wurde. Sie konnte nicht behaupten, sich an den Gestank gewöhnt zu haben, doch Schmutz, Urin und sämtliche weitere, in ihrer Zusammensetzung fast undefinierbare Gerüche bildeten noch immer eine relativ angenehme Alternative zum Leichengeruch, der in ihrer Hütte herrschte.

    Einige Leute liefen in ihren dreckigen Lumpen umher, manche ziellos, andere offenbar mit einer etwas klareren Destination vor Augen, sofern die Luft sie nicht bereits ihrer kompletten Sinne beraubt hatte. Shelley selbst fühlte sich oft nicht weit davon entfernt, in der Hitze einzugehen und vollständig den Verstand zu verlieren. Ein weiterer Grund, das Gemeinschaftszentrum aufzusuchen, um wenigstens für kurze Zeit der Unerträglichkeit des Holes zu entfliehen. Ihr Plan war wie so oft, für medizinische Versorgung oder einfache Hausarbeiten Nahrung zu bekommen. Hin und wieder hatte sie das Glück, besonders wohlwollenden und gut aufgelegten Villagern zu begegnen, die ihre schmutzige Kleidung wuschen oder ihr sogar ein warmes Bad gestatteten.

    Der Gedanke an frische, duftende Wäsche und warmes Wasser auf ihrer Haut begleitete sie auf ihrem Weg zum Gemeinschaftszentrum und ließ sie für einen kurzen Moment zufrieden werden. Den gepflegten Mann in ungefähr ihrem Alter, der an einer der Wellblechhütten lehnte, lächelte sie in ihrem sporadischen Glück sogar an, bevor sie ihren Blick wieder in Richtung der Mitte von "Camp Hope" richtete.

    Geändert von MeTa (06.08.2013 um 19:10 Uhr)

  17. #17
    Gabriel beobachtete die Hütte in welche der vermeintliche Wissenschaftler geschleppt wurde weiter. Was auch immer da vor sich ging, irgendwas sagte ihm, dass er seine Finger möglichst aus der Sache raushalten sollte. Das letzte was er brauchen konnte, war es damit in Zusammenhang gebracht zu werden.
    Er griff gerade an seinen Rucksack als er erneut die drei Männer sah, wieder mit dem schlaffen Körper in ihren Händen. Er hörte das aufgeregte Gebrabbel der drei Männer, konnte sich jedoch keinen Reim daraus machen, was da vor sich ging. Die alltägliche Unsicherheit des Holes war ihm fremd geworden. Früher empfand er das als normal, heute jedoch...

    Das Lächeln der jungen Frau die ebenfalls aus der Hütte kam, hätte er fast nicht bemerkt so sehr war er in Gedanken. Doch irgendwie schien er sein Klischee als liebäugelnder Franzose ganz unbewusst zu erfüllen und nickte der Dame zu.
    Er festigte seinen Griff und hob seinen Rucksack an, warf ihn schnell über eine Schulter und machte ein paar hurtige Schritte.
    „Comment allez-vous?“ In seiner ruhigen Stimme lag einer besorgter Unterton. Einerseits wusste er nicht, was es mit der Frau auf sich hatte und warum man ihr einen vermutlich toten Mann vor die Füße werfen wollte, aber andererseits konnte er sich auch nicht vorstellen, dass sie irgendwelchen Dreck am stecken hatte.
    „Une cadav... ähh...“ Gabriel räusperte sich kurz und sprach mit leichtem Akzent weiter „Alles okay bei ihnen?“

    Geändert von BIT (07.08.2013 um 16:22 Uhr) Grund: Sig aus.² - BIT

  18. #18
    30. Juli 2013, 23:55
    The Village, Grenzgebiet zu Sektor Alpha
    Die Kühle der Nacht genießend stand Aileen am vereinbarten Treffpunkt am Strand und zupfte ihren Ausschnitt zurecht. Es war ein wirliklich netter Ausschnitt, der tiefste, den sie hatte, an einem wirklich netten Kleid, dem man es fast nicht ansah, dass die junge Frau ihre Tage im Hole verbrachte. Sie hatte eine volle Woche gebraucht, Abe von der Wichtigkeit dieses Kleiderkaufes zu überzeugen und inzwischen hatte es seinen enormen Preis mehr als wieder eingetragen. Zudem war es eine Eintrittskarte bis an den Rand von Sektor Alpha, denn wenn man flink war und den Kontakt mit den Einsässigen vermeidete, konnte man in angemessener Kleidung schadlos das Village durchqueren. Die kleineren Abwetzungen fielen im Halbdunkel der Nachtbeleuchtung nicht weiter auf. Aileen zog es ohnehin vor, in der Nacht zu arbeiten. Die Hitze der letzten Tage hatte ihr zunehmend auf den Kreislauf geschlagen und ihr Schwindel und Übelkeit verursacht. Alleine der Gedanke an die aufgeheizte kleine Wellblechhütte, die sie sich mit Abe teilte, trieb sie geradezu aus dem Hole heraus. Was sie jedoch ebenfalls lockte, war der Profit. Mit etwas Glück würde sich heute die Investion der letzten Nächte lohnen.
    Schon schälte sich die breitschultrige Gestalt aus dem Dunkeln, die sie erwartet hatte. "Wie schön, dich zu sehen. Noch dazu so pünklich dazu. Du weißt ja gar nicht, wie viele Männer eine Frau warten lassen. " Begrüßte Aileen ihre Verabredung lächelnd.
    Private Sheng grinste verlegen. Es war nicht zu übersehen, wie aufgeregt er war. Er war offenbar noch am überlegen, wie viel Körperkontakt er in seine Begrüßung mit einbringen durfte, als Aileen ihm die Entscheidung abnahm, indem sie in einer vorsichtigen Umarmung ihre Wange an seine legte.
    "Wollen wir etwas am Strand spazieren gehen?", bot sie an.
    Mit einem zustimmenden Geräusch folgte der Private ihr über den weißen Sand und legte nach kurzem Zögern einen Arm um ihre Tallie. Es schien ihm die Sprache verschlagen zu haben. Aileen duldete seine Berührung, wenn auch nur auf Grund des verräterischen Geräusches klimpernden Metalls in seinen Taschen.
    "Diese Nacht ist wunderschön!", sagte sie und lachte vergnügt, "Lass uns an einen Ort gehen, der geschützter und einsamer ist, was meinst du?"

    ***

    31.Juli 2013, 03:10
    The Hole
    Abe hob den Kopf, als er eine ihm vertraute Stimme vernahm. Sie gehörte Aileen, die sich mit tiefem Ausschnitt und honigsüßem Lächeln ihren Weg zu der kleinen Hütte bahnte, die wenigen Nachbarn, welche sich zu dieser Uhrzeit noch herumtrieben, freundlich grüßend, als befände sie sich in einer Straße voller gepflegter Vorgärten und schnuckeliger Einfamilienhäuser, nicht im Vorort der Hölle. War das ein Wasserkanister, den sie da verhüllt an ihrer rechten Seite mit sich schleppte? Abe betrachtete zuerst ihr aufreizendes Kleid, dann den selbstgefälligen Zug in ihrem Lächeln. Sie hatte Ware. Mehr als Wasser. Ohne Umschweife stand er auf und zog sich die kleine Wellblechhütte zurück.
    Aileen folgte ihm, stellte den Kanister neben sich und verschloss den Eingang
    "Was hast du dabei?", fragte Abe. Nicht, 'Woher hast du es', oder 'Wie hast du es beschafft.' Er wollte wirklich nichts weniger wissen, als das. Ihr Ausschnitt sprach Bände.
    Statt einer Antwort nahm Aileen ihr Hüfttuch ab, wickelte es aus und ließ eine ansehnliche Menge Munition auf das Lager fallen. Richtige Munition, Militärqualität, nicht das improviserte Zeug. Abe verzog das Gesicht. "Das ist viel zuviel, Ai."
    "Im Gegenteil, mein Lieber. Es ist nie genug. Du kennst ja die Preise."
    "Ich meine es ernst, dein Kontakt wird unvorsichtig. Triff dich nicht wieder mit ihm, die Sache wird mir zu gefährlich."
    Aileen seufzte. "Okay, sieh halt zu, dass du das Zeug schnellst möglich verschacherst."
    Es war eine goldene Regel der beiden, dass die eigene Hütte stehts clean blieb. Tatsächlich besaßen weder Aileen noch Abe irgendwelche Waffen. Selbst Abes Wurfmesser waren ihm gleich bei ihrem "Einzug" ins Hole abgenommen worden, seinen Beteuerungen, er benutze diese nur für Vorführungen, zum Trotz. Er trauerte ihnen noch heute hinterher - sie waren Familienerbstücke gewesen und bis dato nie für etwas anderes als die Unterhaltung anderer benutzt worden. Inzwischen hatte sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Kampf entweiht und zerkratzt.
    "Brauchst du was bestimmtes?", fragte Abe.
    Aileen schritt nachdenklich den kleinen Raum ab, den sie sich mit Abe teilte. Er umfasste nicht viel mehr als zwei Matratzen, eine Kochstelle, einen kleinen Tisch, drei zu Sitzen umfunktionierten Baumstämmen, sowie einer Menge Regalbretter. Alleine die Matratzen waren im Hole ein Vermögen wert, genau so wie das Kleid, das Aileen am Leib trug. Die Irin zögerte, bevor sie ihrem Gefährten antwortete. "Nähzeug, wenn du es bekommst. Wenn möglich sogar Stoff - Irgend welche alten Sachen, die man noch vernähen kann."
    Abe hob eine Augenbraue. Das war ungewöhnlich. Aber notierte es sich im Geiste zu den anderen Sachen, die sie dringend benötigten und ging nicht näher darauf ein.
    Aileen zog eine abgewetzte Jeans und ein graues unscheinbares Top aus einem Kleiderstapel .
    "Lass uns an die Arbeit gehen."
    Ein paar Stunden später, als sich die beiden die Erde vom Leib gewaschen hatten und erschöpft auf ihre Lager sanken, war sämtliche Munition verkauft oder in den üblichen Verstecken vergraben.

    ***

    31.Juli 2013, 05:45
    The Hole, in Aileens und Abrahams Hütte
    In der Dunkelheit der Hütte spürte Abe, wie Aileen zu ihm unter die Decke kroch und sich an ihn schmiegte. Ihre Hand schob sich unter seinen Hosenbund und im Nacken spürte er den Druck ihrer Zähne. Für gewöhnlich nahm sie sich ohne große Umschweife das, was sie gerade wollte. Abe und Sex stellten in diesem Zusammenhang keine Ausnahme dar. Nicht, dass Abe groß etwas dagegen gehabt hätte. Auch, wenn die kleinen Zusammentreffen zwischen den beiden ihre langjährige Verbindung in gleichem Maße verkomplizierten, wie sie sie vertieften, fand er sie alles andere als unangenehm und die Hitze in der kleinen Wellblechhütte machte das Einschlafen ohnehin schwer. Er genoss die Heftigkeit ihres Atems und die Weichheit ihrer Haut, als er nach Aileen griff und sie mit seinem Gewicht tief in das Lager drückte.
    Als die beiden voneinander abließen, fand keinerlei weitere Liebkosung statt. Sie drehten sich - wie gewohnt - mit den Rücken zueinander, um zu schlafen. So, als wäre nie etwas zwischen ihnen passiert. Während Aileen bereits nach wenigen Sekunden in einen erschöpften Schlaf fiel, lag Abe noch etwas wach, lauschte den ersten Geräuschen des Morgens und dachte an Irland. Ob Alistair und die anderen noch am Leben waren? Schon seit über einem Jahr waren Aileen und er von ihrer Wahlfamilie getrennt. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Ihm kam in den Sinn, dass es ein reines Wunder war, dass Irenbande nie etwas über die kleinen nächtlichen Treffen zwischen ihm und seiner Sandkastenfreundin erfahren hatte. Die beiden hatten es stets geheim gehalten. Aileens Beweggründe hierfür kannte er nicht. Seine eigenen waren recht simpel: Er wollte nicht fälschlicherweise für ihren Lebensgefährten gehalten werden. In Aileens Leben gab es keinen Mann. Entweder das, oder sehr viele - je nachdem, wie man es auslegen wollte. Abe hatte sich nie sonderlich dafür interessiert, was sie diesbezüglich trieb, solange die junge Frau wohlbehalten wieder nach Hause kam. Er folgte in dieser Hinsicht seiner eigenen Regel, die er auch jedem anderen Mann nahelegen würde:
    Er vermied es nach Möglichkeit, sein Herz an Aileen zu verschenken, denn er bezweifelte, dass er dafür irgendeine Form der Gegenleistung zu erwarten hatte.

    Geändert von Ty Ni (06.08.2013 um 20:36 Uhr)

  19. #19
    Shelley brauchte eine Weile, um sich der Tatsache bewusst zu werden, dass der - offensichtlich aus Frankreich stammende - Mann zu ihr sprach, wurde durch seine Frage aber nicht mal wirklich aus ihren Gedanken gerissen. Vermutlich lag dies an seiner Erscheinung; gepflegt, nicht uncharmant, ein Villager eben. Doch das jemand aus besseren Kreisen sich an sie wendet und dabei sogar ehrlich besorgt klingt, war ihr neu. Für gewöhnlich erschlossen sich doch sehr schnell egoistische und zwielichtige Muster im Verhalten der Menschen hier.

    "O-Okay? Ja, alles okay. Warum... fragen Sie?"

    "Ich habe gesehen, wie eine kleine Gruppe von Leuten einen Mann in Ihr Zelt trugen... einen Mann im Kittel!", erklärte der Franzose ihr. Sein leichter Akzent fiel auf, doch er war in keinster Weise störend.

    "Ach...soo." Unter den vielen Gedanken, die sie sich bezüglich der dritten Kittelleiche innerhalb von zwei Tagen gemacht hatte, war nicht einmal der gewesen, welche Außenwirkung es haben könnte, dass ihre Hütte offenbar als Zwischenlager für tote Ärzte oder Wissenschaftler galt. "Die selbe... Gruppe hat seit gestern schon zwei weitere solche Leichen zu mir gebracht. Ich bin noch nicht lange hier, aber in den zwei Monaten bin ich wohl zu so einer Art... Ersatzkrankenschwester geworden. Wirkliche ärztliche Versorgung gibt es hier ja nicht und ich dachte, sowas könnte..." - Shelley stoppte für einen Moment. Schon eine gefühlte Ewigkeit hatte sie kein normales Gespräch mehr geführt, das nicht darauf abzielte, in irgendeiner Form Handel zu betreiben. Und jetzt war sie drauf und dran, ihren ersten Gesprächspartner seit eben dieser Ewigkeit müde zu quatschen.

    "Jedenfalls wird das wohl der Grund sein, warum die Leichen zu mir gebracht werden!" Der Mann wirkte vertrauenswürdig auf sie, doch ihm jede Einzelheit ihrer zahlreichen Gedanken und Theorien zu offenbaren, warum die Gang nun wirklich die Leichen zu ihr - oder irgendwem - brachten, erschien ihr doch reichlich überflüssig.

    Der Franzose nickte und warf einen längeren, doch unaufdringlichen Blick auf ihre Stofftaschen, von denen eine enorm ausgebeult war, während die andere kaum etwas in sich trug. Shelley folgte seinem Blick und klärte ihn sofort über den Inhalt auf, indem sie die Griffbänder der Äußeren, Schmaleren bei Seite zog. "Zeug zum Verarzten. Medizinisches Garn, Wundverbände und so. In der anderen Tasche ist nur schmutzige Wäsche. Ich hoffe, im Gemeinschaftszentrum jemanden zu finden, der verletzt ist und medizinische Versorgung braucht und mich im Gegenzug vielleicht die Kleidung waschen lässt und... etwas zu Essen hat."

    Wieder ließ sie eine kleine Pause folgen, während der sie etwas schuldbewusst zu Boden sah. ""Ich hoffe natürlich nicht, dass jemand ernsthaft verletzt ist. Aber wenn..." - "Schon klar!", beruhigte der charmante Franzose sie zusammen mit einem verstehenden Nicken. Sie lächelte etwas verschmitzt. "Ich denke, wir sind ungefähr im selben Alter, also... ich bin Shelley!" "Gabriel! Es freut mich, Shelley!" Er reichte ihr die Hand zu einem sanften Händedruck, den sie dankend erwiderte. Und die Art, wie er ihren Namen betonte, war mindestens ein weiteres Lächeln wert.

  20. #20
    Gehört dieses Mädchen überhaupt hierher? Prudence konnte sich zumindest nicht erinnern, sie hier je gesehen zu haben. War etwa schon wieder einer dieser dreckigen Bewohner des Holes durch die Wachen geschlüpft?! Da musste sie wohl mal ein kräftiges Wort mit Sebastien wechseln, der als Wachdienstleiter in diesem Rattenloch versuchte, in die großen, stattlichen Fußstapfen seines Vaters und Großvaters zu treten. Nunja, der Versuch war zwar von vornherein zum Scheitern verurteilt, besaß er schließlich nicht die stattliche Leibesfülle und das imposante Auftreten von General McAldrin. Aber es gab dringendere Probleme als die verschwendete Manneskraft von Prudence' Sohn an diese dahergelaufene Frau und die gänzlich unstattlichen und liederlichen Enkel. Diese Ratte hier im Village war sicher viel interessanter.

    Prudence warf einen vielsagenden und achtungsheischenden Blick zu Dolores Thomas, räusperte sich kurz und sprach an das Mädchen, welches immer noch dastand wie vom Donner gerührt: "Wer möchte das wissen? Ich werde einer wildfremden...Dame...sicherlich nicht erzählen, wann mein Haus leer steht! Dieses Gesindel wird aber auch immer unverschämter, meinst du nicht auch, Dolores?"

    Sie blickte sich um. Waren hier Männer? Eine Wache? Jemand, der mit diesem unverschämten Eindringling kurzen Prozess machen konnte? Prudence war EMPÖRT.

    Geändert von Caro (06.08.2013 um 23:38 Uhr)

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