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You got bamboozled
Gabriel stand leicht irritiert vor dem kleinen Jungen, er sah so unbeholfen und verloren aus. Er gehörte nicht an diesen Ort, zu viele Menschen, zu unübersichtlich. Wenn man bedachte, dass er so klein war... Shelley hatte Recht, der kleine Niki sollte nicht ins Hole, Sektor Alpha war Sperrzone und in Beta hatten zumindest die beiden Erwachsenen keinen Zutritt.
„Wenn der Platz hier bereits so voll ist, dann wird das Gemeinschaftszentrum überlaufen... wir könnten direkt ins Village gehen. Der kleine Niki würde bestimmt gerne einen Strand sehen, oder?“
Gabriel beugte sich während des letzten Satzes zu Niki hinab und lächelte ihn offenherzig an.
„J-ja... gerne“
„Bevor du wieder zurück musst solltest du auch etwas von den Insel sehen können.“
Shelley schaute mit einem Stirnrunzeln zu Gabriel
„Aber...“ sie klopfte auf ihre Stofftasche und hätte vermutlich noch weiter ausgeholt wenn Gabriel nicht seine Hand gehoben und sie unterbrochen hätte
„Ach... darum kannst du dich auch bestimmt im Village kümmern.“
Gabriel hielt Niki seine Hand hin welche der kleine Asiate sofort umschloss und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen ging der junge Franzose voran.
Der breite Sandstrand war bereits aus der Entfernung zu sehen, das Meer welches immer wieder den Sand benetzte spiegelte und brach das Licht der Sonne. An der Klang der Wellen hatte sich Gabriel bereits seit längerem gewöhnt, er liebte es geradezu dem Meer zuzuhören und es zu spüren wenn er sich in das kühle Nass begab.
„Wow... hier wirkt es ja richtig friedlich und angenehm.“
„Oui, im Vergleich zum Hole ist es fast schon leer und einsam hier.“
„H-h-hier wohnst... du?“
Gabriel lächelte Niki an, ihm überkam fast schon eine Art schlechtes Gewissen das Glück zu haben sich hier aufhalten zu dürfen.
„Um genau zu sein...“ der Franzose deutete auf ein Stelzenhaus, welches nicht weit entfernt war. „...dort hinten.“
Während Gabriel mit seinem Zeigefinger auf eine der Stelzenhäuser deutete, sah er aus dem Augenwinkel etwas, was ihn immer sehr beunruhigte.
Er war schon mehrmals mit der alten Frau die sich näherte aneinandergeraten und wollte es unter allen Umständen vermeiden mehr Kontakt mit ihr zu haben, als es notwendig war.
„Merde... schaut ihr nicht in die Augen! Nicht in die Augen schauen!“
Die tappenden Schritte des Großmütterchens McAldrin wurden lauter und kamen näher. Für Gabriel war sie so etwas wie der Teufel, der sich in das Kostüm einer alten Frau gezwängt hat.
Wortlos wollte er, zusammen mit seinen Begleitern, an Granny McAldrin vorbei, doch etwas musste er sagen, sonst hieße es drei Tage später wieder, dass Hugh Jackman asoziale Arbeiter ins Village holte.
„Guten Tag Miss McAldrin“
Das was Gabriel eigentlich wollte, zog die alte Hexe gnadenlos durch. Keines Blickes und keines Wortes billigend setzte sie stur ihren Weg fort. Aber die Drei konnten ganz genau die stechenden Blicke von Prudence in ihren Nacken spüren. Er sah es bereits auf sich zukommen, in spätestens zwei Tagen würde es neue Gerüchte geben.
Es dauerte nur wenige Minuten um zu der Hütte zu kommen und wie sich Gabriel es bereits denken konnte... Hugh saß immer noch Dachterrasse und ließ sich die Sonne auf den nackten Oberkörper scheinen.
„Oh mein Gott, das ist Hugh Jackman! Hugh. Jackman!“
Von der Terrasse erklang ein lautes Grunzen „Huh... huh... wer ruft mich?“ der ehemalige Schauspieler zog sich den Strohhut vom Kopf und schaute sich um, brauchte ein, zwei Sekunden bis der die kleine Gruppe entdeckte.
„Je suis de retour“
„Jaja, wie auch immer Kleiner, sag mir mal lieber wen du da mitgebracht hast.“
Hugh stand gemächlich auf und drückte sich die Hände in Hüfte, wartete geduldig auf eine Antwort.
„Die junge Frau hier heißt Shelley und war gerade auf dem Weg ins Gemeinschaftszentrum. Dann haben wir den Kleinen hier getroffen, Niki, er sagte, dass er die Insel sehen wollte...“
„Und da hast du dir gedacht, wo ist es schöner als Zuhaus?“ Hugh schien zuerst wenig angetan, doch als er anfing ins heiteres Lachen auszubrechen fiel die Anspannung der Situation schnell ab.
„Worauf wartet ihr drei denn dann noch? Führ unsere Gäste herum Gabriel!“
Die Züge des jungen Franzosen hoben sich sichtlich an als er Niki und Shelley herumführte, ihnen die Räumlichkeiten des Hauses zeigte, vom Arbeitsraum, über die Schlafzimmer bis hin zum Bad, bei dessen Anblick Shelley große Augen bekam.
„Man... was ich dafür geben würde ein richtiges Bad nehmen zu können...“
„Wenn du magst... ich weiss wie es im Hole ist. Die meisten würden dafür jemanden umbr...“
Gabriel schaute nach hinten, sah den kleinen Niki der sich im Haus immer noch umsah“
„...Die meisten würden jemanden dafür... verschwinden lassen.“
Die kleine Führung dauerte nicht lange, nur wenige Minuten verbrachten sie innerhalb des Hauses ehe sie an den Strand gingen, sich dem kleinen Grillplatz näherten den Hugh bereits am vorbereiten war.
„Brauchen wir noch irgendwas Hugh?“
„Sofern wir uns nicht von Dosenfutter ernähren wollen... ja. Wenn du willst kannst du ja dein Glück versuchen.“ Hugh deutete auf das Meer, welches sich nur wenige Meter weit weg von der Hütte befand.
„Gut gut... ihr beiden... wenn irgendwas ist, keine Angst...“ er senkte etwas die Stimme „...auch wenn er aussieht wie ein gegrillter Eremit, Hugh ist ganz lieb und beißt nicht. Wenn ihr etwas braucht oder wollt, fragt ihn einfach.“
Shelley und Niki nickten fast zeitgleich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und damit verschwand Gabriel auch wieder in der Stelzenhütte.
Geändert von BIT (08.08.2013 um 14:54 Uhr)
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