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Ritter
Gerade hatte man sich darauf gefreut, dass eine innere Stimme Ruhe gab, da wurde man auch schon von außen angesprochen.
Celina hob den Kopf und schaute der etwas skeptisch dreinblickenden Mrs Thomas und Granny McAldrin ins Gesicht. Peinlich berührt bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit gedankenverloren in deren Richtung geschaut hatte.
Verlegen nahm sie den Keks vom Mund, schritt mit einem freundlichen Lächeln auf die beiden Frauen zu und ignorierte Wills aufgebrachte Reaktion.
Höflich nickte Celina den Damen zu. "Guten Tag, Mrs Thomas, Mrs General." Ein wenig nervös überlegte sie, was sie jetzt sagen sollte. Das letzte was sie wollte war, dass man sie für eine Verrückte hielt.
Als ob das ein so falscher Gedanke wäre...
Celina merkte, dass ihr Lächeln gefror. Bevor die Situation also noch peinlicher wurde, sprach sie über das erstbeste Thema, das ihr einfiel: "Das Wetter ist herrlich heute, nicht wahr?"
Was für eine kreative Konversation.
Celina ließ sich nicht beirren und sprach etwas an, worüber sie die Pfadfindermädchen im Vorbeigehen hatte reden hören. "Wie ich hörte, soll es im Gemeinschaftszentrum ein Konzert geben. Ich finde es ja wunderbar, wie viel Mühe sich die Mädchen geben." Mit einem wohlwollenden Lächeln nickte sie in Richtung der Pfadfinderinnen, welche nun anscheinend Mr Thomas ihre Kekse andrehen wollten. "Jedenfalls kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob Sie wohl auch dort sein werden?"
Oh ja, das wird sicher ein herrliches Treffen, mit unserer schönen Bilderbuchgemeinschaft...
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Legende
Niki und sein Betreuer mussten noch eine ganze Weile am Hochsicherheitszaun entlang laufen, welcher New-WHO vom Hole trennte. Keine Chance, dort rüberzuklettern. Überall standen Soldaten in erhöhter Position und machten das, was Soldaten so machen. Sich solange langweilen, bis irgendwas passiert und sie "Peng, peng!" machen durften. Der Schatten des Zauns bedeckte Niki von oben bis unten. Würde sein Betreuer ihn nicht bei der Hand führen, würde er wohl orientierungslos im Dunkeln herumtappen... und irgendwann anfangen zu weinen wie ein kleines Mädchen. Die Atmosphäre war schon ziemlich bedrückend, Kinder waren hier definitiv fehl am Platz.
Am liebsten wäre Niki jetzt zurückgegangen, irgendwie war es hier schon etwas... unheimlich? Doch die Hand, die sein Betreuer festhielt, der Lärm, der aus der anderen Seite des Zaunes kam, diese Faszination... nein, nur der größte Feigling der Welt würde überhaupt gerade mal daran DENKEN, zurückzukehren. Okay, vielleicht war Niki dann der größte Feigling der Welt, so, wie seine Gedanken pausenlos in seinem Kopf herumschwirrten. Aber gut, so verging die Zeit wie im Flug. Ehe er es sich versah, stand er nämlich schon vor dem Übergangsgebäude zum Gemeinschaftszentrum.
Die nächste halbe Stunde war für Niki recht ereignislos. Er saß erstmal nur auf einem Sofa in einer Ecke, während sein Betreuer augenscheinlich irgendein Burökratiekram erledigte. Also Gespräche führen und ganz viel Papierkram machen. Er überlegte schon, sich solange hinzulegen, als sein Betreuer wiederkam und zu einem Tunnel führte. Er war nicht sehr lang, aber es wirkte doch so, als würde man beim Überqueren dieses Durchgangs das andere Ende der Welt erreichen. Plötzlich fühlte sich die Luft anders an, der Lärm, bestehend aus Plärren, Klirren und Schreien, veränderte sich zu einer friedlichen Gesprächsmasse. Sie erreichten dann erneut ein anderes Gebäude, wo der Betreuer noch fünf Minuten lang mit dem Empfang redete und ein paar Unterlagen vorlegte.
Endlich verließen sie das Gebäude. Schon wieder eine Glastür. Und dieses Mal... war es aber ein weitläufiges Pflaster, mit einem modern aussehenden Gebäude in der Mitte. Überall liefen Menschen herum, Leute seinesgleichen, die friedlich miteinander Gespräche führten und handelten. Ab und zu gab es vielleicht kleine Konflikte, die sich aber auf einfache 5-Sekunden-Aufreger beschränkten. Bemerkenswert war, wie unterschiedlich die Leute aussahen. Die fein gekleideten Männer im Anzug, die urlaubsreifen Hawaiihemden-Träger, Pfadfindermädchen, die verdreckten und rauchenden Mantelbesitzer, kleine Kinder mit zerzausten Haaren, die nur mit einer Hose rumliefen und um Geld bettelten... hier stießen die verschiedenen Kulturen wohl zusammen, auf eine heftige Art und Weise.
"Ü-Überwältigend..."
Geändert von Ligiiihh (07.08.2013 um 17:39 Uhr)
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Ritter
Nachdem die Gang den leblosen Kittelträger aus ihrer Wellblechhütte getragen hatte, wagte auch Shelley sich heraus, um sich von ihren eigenen Gedanken fern zu halten und um dem Gemeinschaftszentrum einen Besuch abzustatten. Ihre Stofftaschen hielt sie dabei fest in der Hand. Würde sie die Schmutzwäsche aus dem einen oder das medizinische Notwerkzeug aus dem anderen Beutel unbeaufsichtigt in ihrer Unterkunft liegen lassen, bräuchten Räuber und Plünderer keine fünf Minuten, um sie dieser Sachen zu entledigen. Bei ihr waren ihre letzten Wertsachen gut aufgehoben. Nicht, weil sie besonders wehrhaft war, sondern vielmehr, weil ihr glücklicherweise der Krankenschwester-Ruf vorauseilte, der dafür sorgte, dass niemand aus dem Hole es sich mit ihr verscherzen wollte. Nicht zuletzt war genau das der wenig altruistische Grund dafür, dass sie sich stets um andere kümmerte. Ihr Nutzen für die Masse in diesem gesellschaftlichen Moloch musste bestehen bleiben, damit ihre eigene Sicherheit gewährleistet war.
Draußen blickte Shelley sich um. Die Augen brannten beim Umherschauen durch den dichten Staub in der Luft, der von den unbarmherzig heißen Sonnenstrahlen in ein skurriles - auf eine bizarre Art und Weise fast schönes - Licht getaucht wurde. Sie konnte nicht behaupten, sich an den Gestank gewöhnt zu haben, doch Schmutz, Urin und sämtliche weitere, in ihrer Zusammensetzung fast undefinierbare Gerüche bildeten noch immer eine relativ angenehme Alternative zum Leichengeruch, der in ihrer Hütte herrschte.
Einige Leute liefen in ihren dreckigen Lumpen umher, manche ziellos, andere offenbar mit einer etwas klareren Destination vor Augen, sofern die Luft sie nicht bereits ihrer kompletten Sinne beraubt hatte. Shelley selbst fühlte sich oft nicht weit davon entfernt, in der Hitze einzugehen und vollständig den Verstand zu verlieren. Ein weiterer Grund, das Gemeinschaftszentrum aufzusuchen, um wenigstens für kurze Zeit der Unerträglichkeit des Holes zu entfliehen. Ihr Plan war wie so oft, für medizinische Versorgung oder einfache Hausarbeiten Nahrung zu bekommen. Hin und wieder hatte sie das Glück, besonders wohlwollenden und gut aufgelegten Villagern zu begegnen, die ihre schmutzige Kleidung wuschen oder ihr sogar ein warmes Bad gestatteten.
Der Gedanke an frische, duftende Wäsche und warmes Wasser auf ihrer Haut begleitete sie auf ihrem Weg zum Gemeinschaftszentrum und ließ sie für einen kurzen Moment zufrieden werden. Den gepflegten Mann in ungefähr ihrem Alter, der an einer der Wellblechhütten lehnte, lächelte sie in ihrem sporadischen Glück sogar an, bevor sie ihren Blick wieder in Richtung der Mitte von "Camp Hope" richtete.
Geändert von MeTa (06.08.2013 um 18:10 Uhr)
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You got bamboozled
Gabriel beobachtete die Hütte in welche der vermeintliche Wissenschaftler geschleppt wurde weiter. Was auch immer da vor sich ging, irgendwas sagte ihm, dass er seine Finger möglichst aus der Sache raushalten sollte. Das letzte was er brauchen konnte, war es damit in Zusammenhang gebracht zu werden.
Er griff gerade an seinen Rucksack als er erneut die drei Männer sah, wieder mit dem schlaffen Körper in ihren Händen. Er hörte das aufgeregte Gebrabbel der drei Männer, konnte sich jedoch keinen Reim daraus machen, was da vor sich ging. Die alltägliche Unsicherheit des Holes war ihm fremd geworden. Früher empfand er das als normal, heute jedoch...
Das Lächeln der jungen Frau die ebenfalls aus der Hütte kam, hätte er fast nicht bemerkt so sehr war er in Gedanken. Doch irgendwie schien er sein Klischee als liebäugelnder Franzose ganz unbewusst zu erfüllen und nickte der Dame zu.
Er festigte seinen Griff und hob seinen Rucksack an, warf ihn schnell über eine Schulter und machte ein paar hurtige Schritte.
„Comment allez-vous?“ In seiner ruhigen Stimme lag einer besorgter Unterton. Einerseits wusste er nicht, was es mit der Frau auf sich hatte und warum man ihr einen vermutlich toten Mann vor die Füße werfen wollte, aber andererseits konnte er sich auch nicht vorstellen, dass sie irgendwelchen Dreck am stecken hatte.
„Une cadav... ähh...“ Gabriel räusperte sich kurz und sprach mit leichtem Akzent weiter „Alles okay bei ihnen?“
Geändert von BIT (07.08.2013 um 15:22 Uhr)
Grund: Sig aus.² - BIT
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Ehrengarde
30. Juli 2013, 23:55
The Village, Grenzgebiet zu Sektor Alpha
Die Kühle der Nacht genießend stand Aileen am vereinbarten Treffpunkt am Strand und zupfte ihren Ausschnitt zurecht. Es war ein wirliklich netter Ausschnitt, der tiefste, den sie hatte, an einem wirklich netten Kleid, dem man es fast nicht ansah, dass die junge Frau ihre Tage im Hole verbrachte. Sie hatte eine volle Woche gebraucht, Abe von der Wichtigkeit dieses Kleiderkaufes zu überzeugen und inzwischen hatte es seinen enormen Preis mehr als wieder eingetragen. Zudem war es eine Eintrittskarte bis an den Rand von Sektor Alpha, denn wenn man flink war und den Kontakt mit den Einsässigen vermeidete, konnte man in angemessener Kleidung schadlos das Village durchqueren. Die kleineren Abwetzungen fielen im Halbdunkel der Nachtbeleuchtung nicht weiter auf. Aileen zog es ohnehin vor, in der Nacht zu arbeiten. Die Hitze der letzten Tage hatte ihr zunehmend auf den Kreislauf geschlagen und ihr Schwindel und Übelkeit verursacht. Alleine der Gedanke an die aufgeheizte kleine Wellblechhütte, die sie sich mit Abe teilte, trieb sie geradezu aus dem Hole heraus. Was sie jedoch ebenfalls lockte, war der Profit. Mit etwas Glück würde sich heute die Investion der letzten Nächte lohnen.
Schon schälte sich die breitschultrige Gestalt aus dem Dunkeln, die sie erwartet hatte. "Wie schön, dich zu sehen. Noch dazu so pünklich dazu. Du weißt ja gar nicht, wie viele Männer eine Frau warten lassen. " Begrüßte Aileen ihre Verabredung lächelnd.
Private Sheng grinste verlegen. Es war nicht zu übersehen, wie aufgeregt er war. Er war offenbar noch am überlegen, wie viel Körperkontakt er in seine Begrüßung mit einbringen durfte, als Aileen ihm die Entscheidung abnahm, indem sie in einer vorsichtigen Umarmung ihre Wange an seine legte.
"Wollen wir etwas am Strand spazieren gehen?", bot sie an.
Mit einem zustimmenden Geräusch folgte der Private ihr über den weißen Sand und legte nach kurzem Zögern einen Arm um ihre Tallie. Es schien ihm die Sprache verschlagen zu haben. Aileen duldete seine Berührung, wenn auch nur auf Grund des verräterischen Geräusches klimpernden Metalls in seinen Taschen.
"Diese Nacht ist wunderschön!", sagte sie und lachte vergnügt, "Lass uns an einen Ort gehen, der geschützter und einsamer ist, was meinst du?"
***
31.Juli 2013, 03:10
The Hole
Abe hob den Kopf, als er eine ihm vertraute Stimme vernahm. Sie gehörte Aileen, die sich mit tiefem Ausschnitt und honigsüßem Lächeln ihren Weg zu der kleinen Hütte bahnte, die wenigen Nachbarn, welche sich zu dieser Uhrzeit noch herumtrieben, freundlich grüßend, als befände sie sich in einer Straße voller gepflegter Vorgärten und schnuckeliger Einfamilienhäuser, nicht im Vorort der Hölle. War das ein Wasserkanister, den sie da verhüllt an ihrer rechten Seite mit sich schleppte? Abe betrachtete zuerst ihr aufreizendes Kleid, dann den selbstgefälligen Zug in ihrem Lächeln. Sie hatte Ware. Mehr als Wasser. Ohne Umschweife stand er auf und zog sich die kleine Wellblechhütte zurück.
Aileen folgte ihm, stellte den Kanister neben sich und verschloss den Eingang
"Was hast du dabei?", fragte Abe. Nicht, 'Woher hast du es', oder 'Wie hast du es beschafft.' Er wollte wirklich nichts weniger wissen, als das. Ihr Ausschnitt sprach Bände.
Statt einer Antwort nahm Aileen ihr Hüfttuch ab, wickelte es aus und ließ eine ansehnliche Menge Munition auf das Lager fallen. Richtige Munition, Militärqualität, nicht das improviserte Zeug. Abe verzog das Gesicht. "Das ist viel zuviel, Ai."
"Im Gegenteil, mein Lieber. Es ist nie genug. Du kennst ja die Preise."
"Ich meine es ernst, dein Kontakt wird unvorsichtig. Triff dich nicht wieder mit ihm, die Sache wird mir zu gefährlich."
Aileen seufzte. "Okay, sieh halt zu, dass du das Zeug schnellst möglich verschacherst."
Es war eine goldene Regel der beiden, dass die eigene Hütte stehts clean blieb. Tatsächlich besaßen weder Aileen noch Abe irgendwelche Waffen. Selbst Abes Wurfmesser waren ihm gleich bei ihrem "Einzug" ins Hole abgenommen worden, seinen Beteuerungen, er benutze diese nur für Vorführungen, zum Trotz. Er trauerte ihnen noch heute hinterher - sie waren Familienerbstücke gewesen und bis dato nie für etwas anderes als die Unterhaltung anderer benutzt worden. Inzwischen hatte sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Kampf entweiht und zerkratzt.
"Brauchst du was bestimmtes?", fragte Abe.
Aileen schritt nachdenklich den kleinen Raum ab, den sie sich mit Abe teilte. Er umfasste nicht viel mehr als zwei Matratzen, eine Kochstelle, einen kleinen Tisch, drei zu Sitzen umfunktionierten Baumstämmen, sowie einer Menge Regalbretter. Alleine die Matratzen waren im Hole ein Vermögen wert, genau so wie das Kleid, das Aileen am Leib trug. Die Irin zögerte, bevor sie ihrem Gefährten antwortete. "Nähzeug, wenn du es bekommst. Wenn möglich sogar Stoff - Irgend welche alten Sachen, die man noch vernähen kann."
Abe hob eine Augenbraue. Das war ungewöhnlich. Aber notierte es sich im Geiste zu den anderen Sachen, die sie dringend benötigten und ging nicht näher darauf ein.
Aileen zog eine abgewetzte Jeans und ein graues unscheinbares Top aus einem Kleiderstapel .
"Lass uns an die Arbeit gehen."
Ein paar Stunden später, als sich die beiden die Erde vom Leib gewaschen hatten und erschöpft auf ihre Lager sanken, war sämtliche Munition verkauft oder in den üblichen Verstecken vergraben.
***
31.Juli 2013, 05:45
The Hole, in Aileens und Abrahams Hütte
In der Dunkelheit der Hütte spürte Abe, wie Aileen zu ihm unter die Decke kroch und sich an ihn schmiegte. Ihre Hand schob sich unter seinen Hosenbund und im Nacken spürte er den Druck ihrer Zähne. Für gewöhnlich nahm sie sich ohne große Umschweife das, was sie gerade wollte. Abe und Sex stellten in diesem Zusammenhang keine Ausnahme dar. Nicht, dass Abe groß etwas dagegen gehabt hätte. Auch, wenn die kleinen Zusammentreffen zwischen den beiden ihre langjährige Verbindung in gleichem Maße verkomplizierten, wie sie sie vertieften, fand er sie alles andere als unangenehm und die Hitze in der kleinen Wellblechhütte machte das Einschlafen ohnehin schwer. Er genoss die Heftigkeit ihres Atems und die Weichheit ihrer Haut, als er nach Aileen griff und sie mit seinem Gewicht tief in das Lager drückte.
Als die beiden voneinander abließen, fand keinerlei weitere Liebkosung statt. Sie drehten sich - wie gewohnt - mit den Rücken zueinander, um zu schlafen. So, als wäre nie etwas zwischen ihnen passiert. Während Aileen bereits nach wenigen Sekunden in einen erschöpften Schlaf fiel, lag Abe noch etwas wach, lauschte den ersten Geräuschen des Morgens und dachte an Irland. Ob Alistair und die anderen noch am Leben waren? Schon seit über einem Jahr waren Aileen und er von ihrer Wahlfamilie getrennt. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Ihm kam in den Sinn, dass es ein reines Wunder war, dass Irenbande nie etwas über die kleinen nächtlichen Treffen zwischen ihm und seiner Sandkastenfreundin erfahren hatte. Die beiden hatten es stets geheim gehalten. Aileens Beweggründe hierfür kannte er nicht. Seine eigenen waren recht simpel: Er wollte nicht fälschlicherweise für ihren Lebensgefährten gehalten werden. In Aileens Leben gab es keinen Mann. Entweder das, oder sehr viele - je nachdem, wie man es auslegen wollte. Abe hatte sich nie sonderlich dafür interessiert, was sie diesbezüglich trieb, solange die junge Frau wohlbehalten wieder nach Hause kam. Er folgte in dieser Hinsicht seiner eigenen Regel, die er auch jedem anderen Mann nahelegen würde:
Er vermied es nach Möglichkeit, sein Herz an Aileen zu verschenken, denn er bezweifelte, dass er dafür irgendeine Form der Gegenleistung zu erwarten hatte.
Geändert von Ty Ni (06.08.2013 um 19:36 Uhr)
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Ritter
Shelley brauchte eine Weile, um sich der Tatsache bewusst zu werden, dass der - offensichtlich aus Frankreich stammende - Mann zu ihr sprach, wurde durch seine Frage aber nicht mal wirklich aus ihren Gedanken gerissen. Vermutlich lag dies an seiner Erscheinung; gepflegt, nicht uncharmant, ein Villager eben. Doch das jemand aus besseren Kreisen sich an sie wendet und dabei sogar ehrlich besorgt klingt, war ihr neu. Für gewöhnlich erschlossen sich doch sehr schnell egoistische und zwielichtige Muster im Verhalten der Menschen hier.
"O-Okay? Ja, alles okay. Warum... fragen Sie?"
"Ich habe gesehen, wie eine kleine Gruppe von Leuten einen Mann in Ihr Zelt trugen... einen Mann im Kittel!", erklärte der Franzose ihr. Sein leichter Akzent fiel auf, doch er war in keinster Weise störend.
"Ach...soo." Unter den vielen Gedanken, die sie sich bezüglich der dritten Kittelleiche innerhalb von zwei Tagen gemacht hatte, war nicht einmal der gewesen, welche Außenwirkung es haben könnte, dass ihre Hütte offenbar als Zwischenlager für tote Ärzte oder Wissenschaftler galt. "Die selbe... Gruppe hat seit gestern schon zwei weitere solche Leichen zu mir gebracht. Ich bin noch nicht lange hier, aber in den zwei Monaten bin ich wohl zu so einer Art... Ersatzkrankenschwester geworden. Wirkliche ärztliche Versorgung gibt es hier ja nicht und ich dachte, sowas könnte..." - Shelley stoppte für einen Moment. Schon eine gefühlte Ewigkeit hatte sie kein normales Gespräch mehr geführt, das nicht darauf abzielte, in irgendeiner Form Handel zu betreiben. Und jetzt war sie drauf und dran, ihren ersten Gesprächspartner seit eben dieser Ewigkeit müde zu quatschen.
"Jedenfalls wird das wohl der Grund sein, warum die Leichen zu mir gebracht werden!" Der Mann wirkte vertrauenswürdig auf sie, doch ihm jede Einzelheit ihrer zahlreichen Gedanken und Theorien zu offenbaren, warum die Gang nun wirklich die Leichen zu ihr - oder irgendwem - brachten, erschien ihr doch reichlich überflüssig.
Der Franzose nickte und warf einen längeren, doch unaufdringlichen Blick auf ihre Stofftaschen, von denen eine enorm ausgebeult war, während die andere kaum etwas in sich trug. Shelley folgte seinem Blick und klärte ihn sofort über den Inhalt auf, indem sie die Griffbänder der Äußeren, Schmaleren bei Seite zog. "Zeug zum Verarzten. Medizinisches Garn, Wundverbände und so. In der anderen Tasche ist nur schmutzige Wäsche. Ich hoffe, im Gemeinschaftszentrum jemanden zu finden, der verletzt ist und medizinische Versorgung braucht und mich im Gegenzug vielleicht die Kleidung waschen lässt und... etwas zu Essen hat."
Wieder ließ sie eine kleine Pause folgen, während der sie etwas schuldbewusst zu Boden sah. ""Ich hoffe natürlich nicht, dass jemand ernsthaft verletzt ist. Aber wenn..." - "Schon klar!", beruhigte der charmante Franzose sie zusammen mit einem verstehenden Nicken. Sie lächelte etwas verschmitzt. "Ich denke, wir sind ungefähr im selben Alter, also... ich bin Shelley!" "Gabriel! Es freut mich, Shelley!" Er reichte ihr die Hand zu einem sanften Händedruck, den sie dankend erwiderte. Und die Art, wie er ihren Namen betonte, war mindestens ein weiteres Lächeln wert.
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Auserwählter
Gehört dieses Mädchen überhaupt hierher? Prudence konnte sich zumindest nicht erinnern, sie hier je gesehen zu haben. War etwa schon wieder einer dieser dreckigen Bewohner des Holes durch die Wachen geschlüpft?! Da musste sie wohl mal ein kräftiges Wort mit Sebastien wechseln, der als Wachdienstleiter in diesem Rattenloch versuchte, in die großen, stattlichen Fußstapfen seines Vaters und Großvaters zu treten. Nunja, der Versuch war zwar von vornherein zum Scheitern verurteilt, besaß er schließlich nicht die stattliche Leibesfülle und das imposante Auftreten von General McAldrin. Aber es gab dringendere Probleme als die verschwendete Manneskraft von Prudence' Sohn an diese dahergelaufene Frau und die gänzlich unstattlichen und liederlichen Enkel. Diese Ratte hier im Village war sicher viel interessanter.
Prudence warf einen vielsagenden und achtungsheischenden Blick zu Dolores Thomas, räusperte sich kurz und sprach an das Mädchen, welches immer noch dastand wie vom Donner gerührt: "Wer möchte das wissen? Ich werde einer wildfremden...Dame...sicherlich nicht erzählen, wann mein Haus leer steht! Dieses Gesindel wird aber auch immer unverschämter, meinst du nicht auch, Dolores?"
Sie blickte sich um. Waren hier Männer? Eine Wache? Jemand, der mit diesem unverschämten Eindringling kurzen Prozess machen konnte? Prudence war EMPÖRT.
Geändert von Caro (06.08.2013 um 22:38 Uhr)
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Ritter
Toll gelaufen. Da könnte man in Ruhe Kekse essen und sich die Füße im Meerwasser kühlen - aber warum sollte man, wenn man sich auch von Militär-Omas aus dem Village werfen lassen kann.
Halt doch bitte einmal den Mund, Will!
Celina war gerade erst bewusst geworden, dass sie mit der alten McAldrin noch nie persönlich gesprochen hatte.
Trotzdem: Sie einfach mit den im Hole ansässigen Dieben und Bettlern gleichzusetzen - sie, die Tochter einer anständigen und angesehenen Familie - das ging zu weit! Was bildete sich diese... "Militär-Oma" eigentlich ein, so etwas grundlos zu unterstellen!?
Aber der alten Dame gegenüber unhöflich zu werden, würde auch nichts helfen. Jetzt galt es erst einmal, den eigenen Ruf zu retten, ohne dabei in Schwierigkeiten zu geraten. Man wollte schließlich im Village bleiben.
Ihre Wut zügelnd, aber mit deutlich weniger warmen Lächeln, antwortete Celina: "Nun, ich kann Ihnen beruhigt versichern, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es tut mir aufrichtig Leid, einen derart falschen Eindruck gemacht zu haben, geehrte Mrs McAldrin. Ebenso bitte ich um Entschuldigung, mich bislang nicht persönlich bei Ihnen vorgestellt zu haben."
Pass auf, dass du nicht ausrutschst, Prinzessin...
"Mein Name ist Celina Blair. Mein Vater, Aaron Blair, ist ein britischer Diplomat, welcher seit Jahren beiden Seiten zum Vorteil gereichende Beziehungen zur australischen Regierung pflegte und dessen Name auch im hiesigen Militär kein unbekannter ist. Aus diesem Grunde wurde mir ein Platz hier im Village zuteil und ich habe bereits mehrere Monate hier verbracht."
Beeindruckend, was man so an großen Reden über Daddys Taten halten kann, um sich selbst aus der Scheiße zu ziehen.
Will, du sollst nicht so viel fluchen!
Jaja, ich lasse ja schon davon ab, die zarten Ohren Ihrer Hoheit zu belästigen.
Darum bemüht, sich nichts von ihren inneren Dialogen (oder Monologen???) anmerken zu lassen, warf Celina Mrs Thomas einen hilfesuchenden Blick zu. Mit dieser hatte sie schon das ein oder andere Mal gesprochen und sie stets für eine vernünftige Frau gehalten. Vielleicht würde sie die Situation mit entschärfen und McAldrin beruhigen und von Celinas Aufrichtigkeit überzeugen können?
Geändert von Zitroneneis (06.08.2013 um 23:40 Uhr)
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Held
Gerade als die beiden Männer zu Ende geredet hatten, öffnete sich die Tür der Bar und zwei Soldaten traten ein. Sie blickten in den staubigen Raum und erblickten den Barmann, der hinter dem Tresen stand. Ihr Blick wanderte über den Tresen bishin zu den beiden Herren. Dann traten sie ein und postierten sich direkt vor dem Barmann. "Was kann ich für sie tun, meine Herren?", fragte dieser, während er argwönisch seine linke Augenbraue hebte "Ich dachte, ihr Soldaten müsst euren Dienst bis in die späten Abendstunden verrichten." "Ruhe, Barmann, der General hat befohlen, dass wir hier aufräumen und das Gesindel rausschmeißen. Das hat hier im Village nichts zu suchen und wir haben erfahren, dass vor allem in diesem Drecksloch immer wieder derartiges Pack anzutreffen ist."
Kaum hatten sie geendet, hoben sie bereits ihre Waffen und richteten sie auf die beiden Herren, die sich gerade aus dem Staub machen wollten. "Stehengeblieben! Niemand verlässt den Raum, bevor wir nicht seine Identität sichergestellt haben." Als ob die Worte nicht genug gewesen wären, machten die Soldaten ihre Waffen mit einem lauten klicken scharf; falls jemand irgendeine Bewegung machen sollte, wären sie wohl bereit, zu schießen. "Meine Herren, wir sind hier nicht im Hole. Waffennutzung hier im Village würde nur für Aufsehen sorgen und ich glaube nicht, dass der General soetwas begrüßen würde." "Genau, ganz genau." die beiden verdächtigen Personen schienen aus ihrer Angststarre aufgetaut zu sein. "Ihr wollt hier doch keinen Ärger machen." "Schnauze, elendes Gesindel! Nur noch eine einzige Bewegung!"
Einer der beiden Soldaten wandte sich ab und begann die Bar nach weiteren Personen abzusuchen. "Hier ist niemand mehr. Lass uns die beiden hier abführen, die sehen schon so aus, als wären sie aus diesem Loch gekrabbelt. Papiere haben sie sicher auch keine, die sind mit Sicherheit aus dem Hole." "Heda, mitkommen!" sagte der zweite Soldaten zu den beiden Männern "Aber wir..." "MITKOMMEN!" die Waffe wieder im Anschlag verließen die Soldaten zusammen mit den beiden Männern im Schlepptau die Bar, die jetzt praktisch leer war.
"Anscheinend geht denen die Hitze reichlich aufs Gemüht. Es dauert nicht mehr lange, bis die irgendwas richtig dummes anstellen, also das Militär." "Das scheint der Fall zu sein." Matt schälte sich aus der Dunkelheit, die sich in einer der Ecken breitgemacht hatte. "Es scheint, ich sollte Village und Hole für eine Weile meiden, zumindest, bis sich alles wieder ein wenig beruhigt hat." "Es gibt da diesen Raum im Gemeinschaftszentrum. Der wurde erst kürzlich renoviert und ist vor allem gut besucht. Eine Person mehr, oder weniger erregt da sicher kein Aufsehen." "Das werd ich mir auf jeden Fall ansehen." mit den Worten machte Matt Anstalten, die Bar zu verlassen.
"Was ist mit der Bezahlung? Vergiss nicht, dass du mir noch was schuldig..." *kling* Der Barmann konnte seinen Satz nichtmal beenden, als ein kleines Säckchen mit Münzen auf seinem Tresen landete. "Stimmt so!" mit diesen Worten öffnete Matt die Tür und verließ die Bar. "Verrückter Junge! Der könnte wohl bei seiner eigenen Hinrichtung dem Henker das Beil unter den Augen wegklauen." lachte der Barmann.
Matt machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftszentrum.
Geändert von R.F. (06.08.2013 um 23:43 Uhr)
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Legende
"Das hier ist das Gemeinschaftszentrum", fing Nikis Betreuer an zu erklären, "hier treffen sich verschiedene Leute aus allen Bereichen von Camp Hope."
"C-Camp Hope? Bereiche? Äh... wie läuft das alles hier eigentlich?", fragte er, seine Überforderung mit Kopfkratzen signalisierend.
"Weißt du echt gar nichts? Was haben die vorherigen Betreuer in den sechs Wochen mit dir gemacht?"
"Äh... a-also ich habe die meiste Zeit mich nur untersuchen lassen, glaube ich. Ab und zu w-wurde mir was zum Lesen gebracht, aber d-das war nicht so spannend..."
"Oh je... na ja. Ich erklär es dir grob. Wir befinden uns hier auf einem geschlossenen Bereich, der uns vor der Außenwelt schützt. Allgemein bekannt auf Camp Hope."
"U-und die Bereiche?"
"Es gibt fünf Bereiche. Sector Alpha, unsere Militärbasis; Sector Beta, wo du herkommst; The Village, wo die ganzen Bonzen sich tagein tagaus vollaufen lassen; The Hole, wo der ganze Rest hinkommt... und zu guter Letzt hier, das Gemeinschaftszentrum."
"I-Ist dieses Hole der Ort, den man v-von meinem Fenster aus sieht...?", fragte Niki, als ob er es nicht schon wüsste.
"Ja. Aber ich hab' dir gesagt, halt dich von dort fern", gab sein Betreuer einen warnenden Ton, "da ist nichts, was für dich geeignet wäre."
"G-Gut, i-ich will da eh nicht hin..."
Was natürlich gelogen war. Nicht, dass er voll scharf drauf war, mal so richtig im nächsten Loch die Sau rauszulassen, aber seine Neugier weckte den innersten Forschergeist in ihm. Irgedwie zog es ihn dorthin, obwohl er wusste, dass es für ihn dort zu gefährlich gewesen wäre. Möglicherweise identifizierte er sich mit den Leuten dort, oder es war irgendwas Magisches. Auf jeden Fall kam er sich selber komisch mit seinem Interesse zu diesem Ort vor.
"Also, hast du genug gesehen?", unterbrach sein Betreuer ihn in seinem Gedankengang.
"W-Was? N-Nein, natürlich nicht!!", antworte Niki ohne groß nachzudenken, "Ich will hier noch a-auf jeden Fall bleiben!"
"Wirklich? Aber hier gibt es doch nichts Spannendes...", murmelte der Betreuer vor sich hin, "...nur irgendwelche versifften Penner oder überhebliche Snobs."
"K-Können wir uns nicht z-zumindest noch dort umschauen? I-In diesem Gebäude da..." Niki zeigte auf das große Gebäude in der Mitte.
"Das Gemeinschaftszentrum selbst? Na ja...", dachte er nach, "...schön. Aber ich werde mit dir sicher nicht überall hingehen."
Sie machten sich auf zum Gebäude, dieses Mal mit getrennten Händen. Niki lief ein bisschen abseits, um sich ein paar andere Dinge aus nächster Nähe anschauen zu können. Er achtete dabei immer auf eine ideale Entfernung zu seinem Betreuer, um nicht für irgendwas gescholten zu werden. Nach kurzer Zeit standen sie auch schon im Inneren. Das Erdgeschoss bot viele Sitzgelegenheiten, sowie ein klitzekleines Café, welches unscheinbar in einer Ecke herumweilte und nicht gut besucht war. Für gewöhnlich verbrachte man hier auch nicht viel Zeit, als dass man sich hier zu Wasser und Brot hinsetzen wurde, aber es gab ja immer irgendwelche Leute.
"Ich sitze hier und gönn' mir meine Lektüre. Gehe nicht zu weit weg, klar? Wir haben dir einen Transmitter angebracht und wissen daher natürlich immer, wo du dich aufhältst. Spätestens in zwei Stunden bist du hier und wir kehren zurück. Hast du das soweit verstanden?"
"J-ja, denke schon. Zwei Stunden...", nuschelte er und kramte Rileys Taschenuhr hervor, "...okay, dann weiß ich Bescheid."
"Gut. Wenn du zu spät kommst, streiche ich dein Abendessen, damit du's weißt. Und nun hau schon ab, bevor ich's mir anders überlege."
Niki ließ sich das nicht zweimal sagen. Er flüchtete aus der Sichtweite seines Betreuers. Das erste, wohin er ging, war natürlich wieder nach draußen. Nur dort würde er seine unbefriedigte Neugierde stillen können. Ihm war unbehagen bei dem Gedanken, sich zwanghaft in solch gefährliches Gebiet zu begeben, aber was hatte er denn schon Besseres zu tun? Sich suspekte Chemikalien in die Adern pumpen lassen? Sicher nicht. Dann doch lieber in einem verkommenden, anarchischen Loch die Hucke vollkriegen. So einfach ist das Leben.
Geändert von Ligiiihh (07.08.2013 um 00:14 Uhr)
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Young Imperial Combo
Dolores konnte sich ein Schmunzeln kaum verkneifen. Die Alte wurde langsam auch schon senil. Selbst wenn sie Celina - was an sich schon relativ unwahrscheinlich war - im Village noch nie gesehen hatte, sah diese nun wirklich nicht aus, wie man sich einen Bewohner des Holes vorstellen würde. Aber mit Granny McAldrin wollte man es sich in der Öffentlichkeit auf keinen Fall verscherzen, weshalb sie sich erst einmal zurückhielt, bis die Blicke von beiden Frauen plötzlich auf sie geheftet waren. Einer leicht verzweifelt, der andere empört nach Antworten suchend.
"Ich kann zumindest bestätigen, dass diese junge Dame schon seit einiger Zeit hier im Village wohnt.", meinte Dolores besänftigend, setzte nach einem hörbaren Schnauben von Granny aber einen strengen Blick an Celina gewandt auf. "Man kann allerdings nie vorsichtig genug sein und gerade Mrs.McAldrin weiß mit all ihrer Lebenserfahrung am besten, wie misstrauisch man heutzutage sein muss." Was sogar der Wahrheit entsprach wenn man außer Acht ließ, dass sie vielleicht langsam Alzheimer bekam.
Dolores bemerkte, dass die alte McAldrin immer noch ein wenig verstimmt ihre Lippen kräuselte und das Mädchen nicht aus den Augen ließ. "Ich weiß, das Gesprächsthema war keine geschickte Wahl.", sagte sie also beschwichtigend. "Aber ich bin sicher die Kleine wollte nur endlich einmal mit dir ins Gespräch kommen, Prudence. Jeder hier weiß schließlich, wie wichtig du für das Village bist. Man kann es ihr doch nicht verübeln, dass du ein Vorbild für die Damenschaft hier bist."
Dolores lächelte Celina aufmunternd zu und hoffte inständig, die würde nicht allzu ernst nehmen, was sie gerade von sich gegeben hatte. Es missfiel ihr, so unfassbar zu übertreiben, aber aus irgendeinem Grund wollte sie es dem Mädchen wirklich ersparen, die alte McAldrin gegen sich zu haben.
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Ritter
Celina warf Mrs Thomas einen dankbaren Blick zu, bevor sie sich wieder Mrs McAldrin zuwandte.
"Das ist in der Tat wahr. Es ist allseits bekannt, wie sehr Sie sich im Village engagieren und dass Ihnen am Herzen liegt, die Ordnung hier aufrecht zu erhalten und der hier ansässigen Jugend die richtigen Werte zu vermitteln.
Dass Sie einer Ihnen Unbekannten nicht blind vertrauen ist äußerst vorbildlich und bestätigt, dass Ihr guter Ruf nur allzu berechtigt ist."
Höre ich da etwa eine kleine Spitze, Prinzessin.
Das bildest du dir nur ein, Will.
Versöhnlich lächelnd fuhr Celina fort: "Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs McAldrin. Ich hoffe inständig, dass sie mir mein plumpes Auftreten von vorhin vergeben können, denn es liegt keinesfalls in meiner Absicht, Ihnen zu nahe zu treten."
Aah, dieses Dauergrinsen macht mich wahnsinnig, Prinzessin! Wenn du weiter in jeder Situation wie ein Honigkuchenpferd grinst, versuchen die Leute irgendwann dich aufzuessen.
Nicht jeder ist so zuckerabhängig, wie du.
Gut für süße Prinzessinnen wie dich. Obwohl... vielleicht solltest du hoffen, dass die Militär-Oma Honigkuchenpferde mag.
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Legende
Jul saß vor ihrer Wellblechhütte welche sich am südlichen Ende des "The Hole" genannten Bereiches der Insel befand und kaute auf einigen Beeren herum. Sie war es satt. Nicht nur die Beeren. Auch ihr Dasein auf dieser Insel, dem angeblichen "Camp Hope". Zu Anfang noch fand sie diesen Namen passend. Eine kleine Gruppe Überlebender richtete sich hier ein Lager ein, man hatte noch Hoffnung auf ein neues Leben, einen Wiederaufbau der Welt. Doch mittlerweile war es bereits etliche Monate her und das Leben hatte sich stark verändert. Das Militär herrschte mit einem strengen Regime über die Insel – war sie nicht damals aus Deutschland weg gegangen um eben jenem strengen Regime zu entkommen? –, die Insel war in Bezirke aufgeteilt worden und da Jul weder zum Militär gehörte noch wissenschaftliche Erfolge vorzuweisen hatte, wurde sie zusammen mit den meisten anderen in das sogenannte Hole – Das Loch – gesteckt worden. Die Hoffnung in diese Insel hatte sie schon seit langem verloren. Das einzige, was sie davon abhielt ihren Lebenswillen auch noch zu verlieren, war der feste Glaube daran, dass sie es irgendwann alleine schaffen würde von hier weg zu kommen, eines Tages würde sie einfach weg sein. Doch bis es so weit war, war Jul darauf bedacht sich stets im Hintergrund zu halten. "Nur keine Aufmerksamkeit errregen!" war eines ihrer höchsten Gebote. Aus diesem Grunde war sie auch sehr froh darüber, dass ihre Hütte etwas abseits war, geschützt vor zu vielen neugierigen Blicken und dennoch ein perfekter Ausgangspunkt um das Treiben der übrigen Inselbewohner zu beobachten.
An diesem Nachmittag fiel ihr Blick auf Shelley, aus deren Hütte kurz zuvor eine Leiche getragen wurde. Bereits die dritte in dieser Woche. Jul schnaubte verächtlich. 'Diese Shelley… bildet sich ein allen und jedem helfen zu müssen. Ich versteh' sie nicht.' Während sie einen Schluck aus ihrem Kaffeebecher nahm (um genau zu sein war es kein Kaffee, aber immerhin etwas was diesem recht ähnlich kam und genügte um Juls Laster zu befriedigen), sah sie, wie der junge Franzose sich zu ihr gesellte und Shelley ihm ein Lächeln zukommen ließ. 'Der ist wohl alles recht um aus diesem Loch raus zu kommen, was?' Jul konnte das nicht weiter mit ansehen. Sie legte den Becher in ihre Hütte, zog sich ihre Turnschuhe an und begann eine Runde über die Insel zu laufen, zumindest so weit, wie sie kam. Als sie an Shelley und Gabriel vorbei kam, grunzte sie ihnen mürrisch zu.
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Ritter
Und wieder stand er da, auf einem der oberen Stockwerke - wohl das vierte, wenn er die Auszeichnungen richtig betrachtet hatte - des so genannten Gemeinschaftszentrums und blickte auf die See im Osten. In Mantel und Fellmütze, auch wenn es nicht der Temperature wegen war, stand er da, die Hände hinter dem Rücken ineinander liegend und auf die See blickend. Irgendwo dort draußen lag die Welt, die er bereist hatte. Als Offizier der roten Armee, dann nach dem Zusammenbruch seiner Heimat als Söldner einer Organisation, bis schließlich Gesundheit und Alter seine Laufbahn beendet hatten und ihn zu einem alten Mann im Ruhestand machten. In solchen Momenten musste er lächeln. Nicht, weil es ein für ihn lustiger Gedankengang war, sondern weil er sich nur all zu gerne dem Vodka hingeben würde, aber hier in dieser Anlage an keinen kam. Gesundheitlich sicher von Vorteil wie auch von psychischer Seite her, wo ihm das doch ein Lächeln entlockte. Auch hatte man ihm bislang nicht wirklich etwas ähnliches wie Aufmerksamkeit gewidmet, war er doch ein eher älterer Mann, der für sich blieb.
"Радостно я повернул бы время назад" (Gerne würde ich die Zeit zurück drehen) murmelte Ivan, den Blick weiter auf die See gerichtet. Zum Beispiel der eine Einsatz in Afghanistan, bei dem sein Neffe Igor Dolvich im Kugelhagel ums Leben kam, was schon... Jahre... zurück lag. Dann die Alkoholsucht, der er nur dank seines guten Freundes Helmut Grunter die Stirn bieten konnte, doch selbst er lebte nicht mehr. Auch die Kontakte zu anderen aus der Söldnerorganisation war abgebrochen, seit Ivan im Ruhestand war. Ob sie überhaupt noch am Leben waren oder wie diese wandelnden Kreaturen, die allgemeinhin als Zombies bezeichnet wurden, durch die Gegend schlurften, das wusste er nicht. Und wollte er es überhaupt wissen? Und was brächte es ihm? Er war eigentlich recht froh, dass niemand ihm wirkliche Beachtung schenkte. Ein alter Russe, der für sich blieb und nur auf die See blickte erregte wohl nicht genügend Interesse, um sich mit ihm auseinander zu setzen. Er würde der Dinge warten, die da kommen, so wie zu seiner Zeit als aktiver Söldner auch.
Um die Militärs machte er sich keine all zu großen Gedanken. Militärs hatten vor dem Vorfall schon immer nach der Macht gegriffen und entgegen der Vernunft Entschiedungen getroffen. Wer nützlich war und kooperierte, konnte ein nahezu sorgenfreies Leben haben, wenn er sich nur dem Willen des Militärs unterwarf. Wer sich nicht mit den Militärs arrangieren wollte, dem blühte machtiger Ärger. In seiner Heimat Russland wurde das recht häufig mit Regimekritikern zelebriert, die urplötzlich in Gefängnissen und Straflagern verschwanden. Da hatte es Ivan doch etwas leichter. Er alt alter Mann von knappen sechzig Jahren, der nur einige Brocken deutscher und englischer Sprache sprechen konnte, wurde nicht sonderlich beachtet. Auch war es bei den vielen Menschen nicht gerade einfach, neue Kontakte zu knüpfen, waren sie doch alle irgendwie damit beschäftigt, das Beste aus der Situation zu machen. So hatte es für ihn zumindest den Eindruck. Und wie in jedem Land gab es auch hier Menschen, denen es besser ging als anderen und diese anderen waren, wie ebenfalls in jedem Land, die deutliche Mehrheit. Womit für Ivan klar war, dass egal wer die Herrschaftsgewalt inne hatte, dass das System an sich doch immer das selbe war.
Nur scheinbar nicht auf See, dachte er sich beim Blick durch die Glasfront vor ihm.
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Held
In den Ecken, kaum wahrnehmbar, weil die Menschenmassen, die sich im Gemeinschafteszentrum ausfhielten, sei es weil sie eine Auszeit brauchten, vom Alltag, der sich im Hole den armen Leuten bot, oder weil einige der Hole-Bewohner Kontakt mit Villagern aufnehmen wollten, schließlich kannten sich einige, auch wenn das nicht automatisch hieß, dass diese das Loch verlassen und sich ins Village einquartieren konnten, da das Militär solche Absichten zu unterbinden wusste, sich dort heute wieder so verdichteten, schließlich reden wir hier immernoch von einem Wochentag, an dem noch immer normal gearbeitet wurde, auch wenn das bei einer Zombiegefahr natürlich schlecht anders möglich war, musste man doch noch immer der Tatsache eines möglichen Angriffs, auch wenn das Militär sein bestes gab, um diese untoten Kreaturen vernzuhalten, aber man wusste ja nie, dass man sich an manchen Stellen kaum bewegen konnte, ohne gegen irgendjemanden zu rempeln, was wiederum ein gutes Geschäft für Diebe war, konnten die Bestohlenen niemals herausfinden, welcher der vielen Rempeller sie nun bestohlen hatte, eine gute Tarnung, sozusagen, standen vereinzelt zwielichtige Gestalten, die, immer darauf bedacht, nicht auf einen der Soldaten zu stoßen und sich nicht nur zu verraten, sondern gleichzeitig geschnappt und in den Gefängnistrackt des Militärs gesteckt, im Zweifelsfalle wohl, um ein Exempel zu statuieren, hingerichtet zu werden, ihre "magischen Mittelchen" an den Mann brachten, aber genauso schnell, wie sie gekommen auch wieder verschwunden waren.
Matt betrachtete die unterste Etage des Gemeinschaftszentrum und wusste, dass es nicht allzu schwer werden würde, sich hier unbemerkt zu bewegen. Was er am Abend machen sollte, sobald die meisten Besucher verschwanden, wusste er noch nicht genau, aber es war ja nicht das erste mal, dass er sich unter den Nasen des Militärs vor ihnen verborgen hatte. Zuerst einmal würde er aber versuchen, Ebene 4 zu erreichen. So watete er durch die Menschenmassen hindurch, vorbei an anderen Dieben, die vergebens versuchten, ihn um seine nicht vorhandenen Besitztümer zu erleichtern und wohlhabenderen Leuten, deren Taschen nur danach riefen, erleichtert zu werden. Das letzte, was Matt jetzt allerdings brauchte, war Aufmerksamkeit, weshalb er bis auf weiteres keinen weiteren Taschendiebstahl mehr zu versuchen, zumindest, soweit, wie er es vermeiden konnte.
Zuallererst besuchte er die sanitären Einrichtungen, hatte Matt es doch dringend nötig, sein schweißnasses Gesicht zu waschen und überhaupt den groben Dreck auf seiner Kleidung zu entfernen, damit man ihn nicht sofort mit dem Hole in Verbindung brachte. Danach stieg er die Treppen empor, bis er letztlich die Lounge auf Ebene 4 erreichte, die im Vergleich zum Erdgeschoss noch relativ leer war, bis auf einige vereinzelte Personen.
Geändert von BIT (11.08.2013 um 15:43 Uhr)
Grund: Sig aus! - BIT
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Ehrengarde
31.Juli 2013, 16:35
The Hole, "Sin Heaven"
Das "Sin Heaven" war einer der wenigen Orte auf der Insel, an dem man sich tagsüber ungesehener bewegen konnte, als nachts.
Zudem hatte Shoana, die Besitzerin des Bordells, nachts eher wenig Zeit. Deshalb war es später Nachmittag, als Aileen zum vereinbarten Treffen durch die Hintertür eingelassen und durch die überhitzten Gänge zum Zimmer der Gastgeberin geführt wurde.
Der Türsteher wies wortlos auf den schweren Samtvorhang, den Shoana wer weiß woher aufgetrieben hatte. Sie war eine der einflussreichsten Personen im Hole, quasi die Königin der "Unterwelt" und der Großteil des Handels lief über sie. Da Aileen wusste, dass man es sich mit Shoana besser nicht verscherzte, führte sie - dank etwas diplomatischem Geschick und einer Menge seltener Waren - eine rege Handelspartnerschaft mit der Puffmutter. Solange sie nützlich waren und dem Heaven nicht nennenswert die Geschäfte versauten, genossen Aileen und Abraham sogar einen gewissen Schutz. Und um dieses Wohlwollen und diesen Schutz zu sichern, ging eine gute Hälfte der erbeuteten Munition zu einem Freundschaftspreis an das Heaven.
Wie immer fühlte die Irin sich nicht besonders wohl, als sie den schweren Vorhang beiseite schob und Shoanas Räumlichkeiten betrat. Es war ein fensterloser, Räucherstäbchengeschwängerter Raum, der in seiner tropischen Hitze jedem außer Shoana selbst heftige Schweißausbrüche bescherte. Ansonsten spottete das Besucherzimmer geradezu jeder andern Ecke des Holes, einschließlich des restlichen "Sin Heavens", denn es war für Apokalypseverhältnisse äußerst eindrucksvoll eingerichtet, mit teuren Stoffen und seltenen Gegenständen, von denen einige fremdartige Statuetten aus Holz oder Elfenbein waren. Vielleicht afrikanischer Herkunft. Es herrschte nur dämmriges Licht, dass von den Kerzen stammte, die überall im Raum verteilt waren.
Aileen wich ein paar auf den Boden stehenden aus, als sie auf den Mahagonitisch zusteuerte, an dem all die Geschäfte des Sin Heavens abliefen, die lieber unentdeckt bleiben sollte. Hinter diesem Tisch, auf einem schweren blutroten Sessel, fast außerhalb des Lichtradius saß Shoanas dunkle, eindrucksvolle Gestalt und lächelte Aileen hintergründig zu. Die Hitze schien sie in keinster Weise zu beeinflussen.
Aileen grüßte respektvoll und ließ sich auf der anderen Seite des Tisches nieder.
"Und? Hast du die zweite Hälfte der Ware mitgebracht?" Shoanas Stimme war genauso dunkel und eindrucksvoll wie sie selbst. Es war eine dieser Stimmen, der man instinktiv lauschen musste.
"Wie besprochen.", bestätigte Aileen und fischte die Munition aus verschiedenen kleinen Verstecken ihrer Kleidung. Sie mochte Shoana nicht besonders. Nicht, weil diese unfreundlich oder gar grausam gewesen wäre, sondern aus dem simplen Grund, dass ihre pure Anwesenheit sie einschüchterte und verunsicherte. Und das war ein Effekt, den nur sehr wenigen Menschen auf die Irin ausübten.
Die Puffmutter wartete geduldig, bis ihr Gast sich wieder gesetzt hatte und beugte sich dann über den Tisch um die Ware zu sortieren, prüfen und zu zählen. Ein paar Minuten lang herrschte fast vollständige Stille, die Aileen nervös machte.
Schließlich zog Shoana zwei Säckchen hervor - eines gefüllt, eines leer, öffnete das leere, legte Stück für Stück die Munition hinein und ließ es dann in einer der Tischschubladen verschwinden.
"Sehr gut." sagte sie. "Hier die Bezahlung. Wie besprochen." Mit diesen Worten schob sie das zweite Säckchen vor Aileen.
Diese war weniger beherrscht als ihre Gastgeberin. Sie öffnete es, kaum dass es Shoanas Hand verlassen hatte, um den Inhalt zu prüften. Es gab absolut nichts zu beanstanden.
"Gut. ", sagte Aileen, "Danke für das Geschäft. Es war mir wie immer ein Vergnügen. Das war es dann bereits?"
"Aber ja." Ihr Gegenüber neigte amüsiert den Kopf zur Seite, " Wir können ein wenig über das Wetter reden, wenn du magst. Ist es das, was du vermisst?"
Aileen lächelte schief. "Nicht wirklich. Das ist nur das erste Mal, dass du mir kein Arbeitsangebot gemacht hast. Entweder werde ich alt, oder ich muss heute wirklich schrecklich aussehen."
Shoana grinste breit und ließ dabei eine Reihe makelloser Zähne blitzen, die sich eindrucksvoll weiß von ihrer schwarzen Haut abhoben.
"Es ist keines von beidem, Süße. Ich stelle grundsätzlich keine schwangeren Frauen ein."
Aileen wurde blass.
"W..wie...? Was sagst du da?" Und wieder hatte Shoana es geschafft, sie aus der Fassung zu bringen.
"Du wusstest es noch nicht? Komm, gibt zu, dass du es wenigstens geahnt hast.", selbst im Dämmerlicht konnte man das belustigte Funkeln in ihren tiefdunklen Augen sehen.
Der Irin blieb jedes Wort im Halse stecken.
"Normalerweise", fuhr Shoana fort, "würde ich dir beim Ablick deines entsetzten Gesichtes - und vor allem unter den Umständen hier im Hole - ein Abtreibungsmittel anbieten. Aber diesmal nicht." Sie lehnte sich in die Schatten zurück, so dass das helle Schimmern ihrer Zähne das einzige war, das man von ihrem Gesicht erahnen konnte. "Ich töte keine Schwestern. Das eine Kind, dass da in dir heranwächst, Aileen, scheint eine interessante Aura zu entwickeln. Ich halte sie für begabt. Wenn du sie nicht willst... trage sie aus und gib sie mir. Ich werde gut bezahlen. Für das andere habe ich keine Verwendung."
"Ich... was... ZWEI?", stammelte die junge Irin, dann klärte die aufflammende Wut ihre Gedanken. "Was BILDEST du dir ein!?", donnerte sie und stand ruckartig von ihrem Sessel auf, "Weder werde ich eines meiner Kinder töten, noch an irgendwen verkaufen, schon gar nicht an einen Puff!"
Wenn sie die Puffmutter verärgert hatte, so ließ diese sich nichts anmerken. Zwar blieb das Schimmern der Zähne aus, doch als Shaona sprach, war ihre Stimme so wohlklingend, sanft und beherrscht wie immer.
"Du siehst also, dass es wahr ist. Ziemlich wenig Überzeugungsarbeit dafür, dass du dich so lange davor gesperrt hast, nicht?"
"Das Gespräch ist beendet!", wutentbrannt drehte Aileen sich um und stürmte aus dem Raum, nicht, ohne davor den Beutel an sich zu nehmen.
"Du wirst sicher eine wundervolle Mutter." drang es an Aileens Ohr, bevor krachend die Tür ins Schloss fiel.
Hätte die junge Frau sich noch einmal ungedreht, hätte sie Shoanas Grinsen gesehen, hell im Dunkeln schwebend wie die Zähne der Grinsekatze.
Geändert von Ty Ni (11.08.2013 um 16:42 Uhr)
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Administrator
Er hatte noch kurz mitbekommen das der Alpha Sektor etwas über einen Tsunami sagte, aber dann war auch schon Shoana vor ihm und teilte ihm verzückt und in einem starken Akzent mit das er sich nach gemachter Arbeit gerne eine der Damen nehmen könne um sich einmal so richtig verwöhnen zu lassen. In seinem Kopf aber ging ihm diese Tsunamiwarnung nicht aus dem Kopf. Doch wenn ein Tsunami auf dem Weg war hier her, warum hat man dann keine Erschütterung durch ein Erdbeben gemerkt. Schließlich liegen, soweit seine Geographiekenntnisse ihn nicht im Stich lassen, die Wallis Inselgruppe am Pazifischen Feuerring. Was das heißt brauchte er sich ja nicht zu erklären. Da er sich erst gestern mit einer jungen Dame aus einer der einschlägigen Bars, oder wie man sie hier nennen will vergnügt hatte, war ihm heute dann eher nach einem Saftigen und sättigendem Essen. Desweiteren würde er hier sicher noch öfters das ein oder andere Gerät zusammenflicken. Entsprechend richtete die rassige Shoana in einem der hinteren Zimmer, die diese WellblechSauna namens Heaven hatte, ein Essen für die beiden an.
Beide fingen an, während des Essens ein wenig Small-Talk zu reden. „Ich hoffe das wir bald wieder von dieser Insel runter kommen… Das Militär und diese unerträglichen Wellblechhütten bringen einen noch um den Verstand. Und dazu noch der Gestank des Holes, wo sich der Geruch von Toten mit dem von Urin und anderen Exkrementen mischt…“ lies Shoana sich über die Zustände dieser Einrichtung aus. „Naja, anscheinend kannst du aber zumindest davon reden das du vernünftiges Essen besitzt. Bei uns in Ecke sind die meisten schon froh mal was anderes als dieses in seiner Konsistenz an Durchfall erinnernde Hafer, Mais, und-was-auch-immer-da-noch-alles-drin-ist-Gemisch zu bekommen.“ erwiderte er ihr während er von einem Saftigen Stück Fleisch abbiss.
Immer wieder verschwand die dunkelhäutige Schönheit in einem weiteren Zimmer was noch ein Stück hinter dem „Speisesaal“ lag, sobald eine der Damen kurz reinkam und ihr mit Zeichen etwas verständlich machte. Als sie nun einige Zeit länger weg bliebt machte das David schon etwas neugierig. Auch wenn ihm weitläufig bekannt war, dass hier recht krumme dinge von statten gingen, so war seine Neugierde größer als sein Verstand der ihm sagte das er es lassen sollte. An dem durch einen dicken Vorhang versperrten Raum angekommen versuchte er den Vorhang so wenig wie möglich zu bewegen aber trotzdem so viel wie möglich zu sehen und mit zu bekommen. Man hörte schon das eine hitzige Diskussion im Gange war, aber durch die Dicke des Vorhangs und der vielen Stoffe die diesen Raum ausgekleideten, vor allem an den Wänden, war es nach draußen hin kaum zu hören. „Es waren 55 Abgemacht und nicht nur 30. Was hat dein Boss nicht verstanden als ich ihm das mitgeteilt habe? zu sehen war Die „Puffmutter“ und ein etwas schmächtig wirkender Kerl der vor ihr auf dem Boden kniete und sie ihm mit einem ihrer Absatzschuhen auf dem Handrücken stand. Gerade so dass es weh tut, er aber nicht schreit wie man Spieß. Er versuchte sich bei ihr zu entschuldigen so gut es ging und beschwörte das er nicht wusste das sein Boss ihm nur 30 mitgegeben hatte. David schaute mit den Augen im Raum rum und sah um was es hier ging. Ja, selbst auf dieser Insel hier machen alle möglichen Drogen ihre runde. So lagen auf dem Tisch nicht unweit einer Prostituierten, einige provisorische Ampullen mit einer klaren Flüssigkeit drin.
„Also mein kleiner, gehe jetzt und sag deinem Boss Bescheid, bevor meine kleine Chantal dein bestes Stück an die Hunde verfüttert“ sagte sie zu ihm und zwinkerte ihm zu. Der schmächtige Kerl rannte wie von einer Tarantel gestochen aus dem Zimmer. Scheinbar musste es hier noch einen weiteren Eingang oder Ausgang geben. Als sich das Rasseweib wieder auf den Weg zum Esszimmer machte, spurtete David schnell auf seinen Platz zurück. „Ich muss dann auch mal wieder los, noch ein wenig Handel im Gemeinschaftszentrum betreiben. Danke für das Essen, und du weißt ja wo du mich findest wenn ich mal wieder was zusammenflicken muss.“ Er stand auf aber Shoana hier ihn mit einem kurzen „Warte“ auf. Der stattlich gebaute Amerikaner drehte sich um zu ihr „Das was du gesehen hast bleibt unter uns.“ sie trat ganz nah an ihn heran „Wir wollen ja nicht das deinem kleinen Freund etwas passiert, oder?“ hauchte sie ihm dann ganz gelassen ins Ohr, während sie ihm mit einer Hand durch den Schritt fuhr. „Natürlich, ich weiß Gar nicht wovon du redest. “ bestätigte er ihr das er verstanden habe. Sie trat, wieder einige Schritte zurück und David verließ daraufhin das „Heaven“ .
Als er diesen Wellblechofen von Puff verlassen hatte, stachen ihm erst mal die Sonne und der beißende Staub in den Augen. Der Geruch war wirklich unausstehlich. Hier traf sich wie schon die Puffmutter sagte, alle Gestänke die der Mensch, gewollt oder ungewollt, erzeugen konnte. Mit dem Gestank in der Nase sowie dem feinen Staub des Sandes in der Lunge machte sich David dann auf den Weg zum Gemeinschaftszentrum.
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Legende
Das tat gut! Jul kam nach ihrem Lauf schnaufend und schwitzend wieder an ihrer Hütte an. Bei dieser Hitze war es nicht unbedingt die beste Beschäftigung, die sie sich ausgesucht hatte, aber so konnte sie sich zumindest ein wenig abreagieren. An Shelley und den Franzosen dachte sie auch schon gar nicht mehr, stattdessen war es nun vielmehr eine Dusche nach der sie sich sehnte. Das sauberste Wasser war es zwar nicht gerade, welches sie den Bewohnern hier im Hole zur Verfügung stellten, trinken sollte man es auf keinen Fall, aber es genügte um sich den Schweiß vom Körper zu waschen und sich wieder halbwegs frisch zu fühlen.
Bei ihrem Lauf war sie am Gemeinschaftszentrum vorbei gekommen. Dort schien heute verhältnismäßig viel los zu sein. Jul hatte nicht viel für gesellschaftliche Ereignisse übrig, so wusste sie also nicht, ob es einen besonderes Grund für die vielen Besucher dort gab, oder ob es reiner Zufall gewesen ist. Im Grunde war es ihr auch egal. Dennoch, der Gedanke ließ sie nicht los. Nachdem sie geduscht und sich ein trockenes Shirt über gezogen hatte, siegte ihre Neugier schließlich und sie entschloss sich abermals auf den Weg zum Gemeinschaftszentrum zu machen. Dort gab es immerhin Trinkwasserspender, und dieses konnte sie momentan ganz gut gebrauchen. Sie packte zwei leere Wasserflaschen, einige Beeren und ihr letztes Geld (es waren leider nur noch wenige Dollar übrig) in eine Umhängetasche. Vielleicht hatte sie ja Glück und sie konnte sogar noch etwas nützliches erstehen?
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