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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 0 - Rollenspielintro

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Dolores Thomas hatte sich angewöhnt, ihrem Lebensgefährten auf das winzigste Zweigchen genau anzusagen, wo er denn die Hecken zu schneiden hatte. Für sie hatte sich eine Art Hobby daraus entwickelt, da sich inzwischen nur noch wenige Gelegenheiten für sie ergaben, irgendwo den Ton anzugeben. Die Mädchen in den Pfadfinderuniformen, die ausgelassen an ihnen vorbeigingen, hätte sie gar nicht bemerkt, wenn Ethan ihnen nicht freudig zugewunken hätte. "Ist das nicht wunderbar?", gab er zufrieden von sich und blickte den Mädchen etwas verträumt hinterher. "Ja... ganz entzückend.", antwortete Dolores und richtete ihren Blick wieder auf die Hecke. Ethan seufzte hörbar und machte sich wieder an die Arbeit. Dolores kannte ihn inzwischen gut genug, um seinen seeligen Blick von vorhin richtig zu deuten, aber genauso kannte er sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie nie etwas "entzückend" fand. Dieses Wort benutzte sie nur, um ein Gespräch im Keim zu ersticken.
    Trotzdem wollte der Commander das Thema diesmal wohl nicht fallen lassen. "Es ist doch schön, wenn eine gewisse Normalität in den Alltag zurückkehrt. Und gerade Kinder sind noch so unbedarft, da weiß man, dass es ehrlich gemeint ist und-"
    "Bitte, Ethan. Nichts hier im Village ist ehrlich."

    Sie ließ ihren Lebensgefährten nun doch alleine mit den Hecken und überlegte, ein wenig spazieren zu gehen. Eigentlich fühlte sie sich im Village so wohl, wie es nur ging und war dankbar, dass sich die Ereignisse so gefügt hatten. Nicht auszudenken was die Leute im Hole gerade erleben mussten und sie selbst hätte dort nicht einen Tag lang durchgehalten. Trotzdem erstaunte es sie immer wieder, was für eine Sorglosigkeit gerade Ethan an den Tag legte. Es gab Tage, an denen sie diese Sorglosigkeit gerne teilte, aber viel zu oft tat sie nur so, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Und gerade heute konnte sie nicht umhin, diese Mädchen mit verstecktem Missfallen anzusehen. Weil gerade die "unbedarften" Kinder in dieser Welt keine Zukunft hatten.
    So schlenderte Dolores den Pfadfinderinnen ein wenig hinterher, bis diese an Granny McAldrins Tür klingelten.

  2. #2
    Was für ein herrlicher Tag. Die Vöglein zwitscherten fast so schön wie auf dem Landsitz der McAldrins in Horsham, Victoria. Zumindest bildete sich Prudence das ein. Die Vögel waren vielleicht anders, aber das Zwitschern war herrlich. In der Küche, die zentral zwischen den vier Häusern der alten Damen lag, und die sich die Frauen teilten, wischte sie mit Bedacht die Spüle mit einem feuchten Lappen aus. Heather Vantowers war so eine liederliche Frau! Unfassbar, wie ein Mann von der Stattlichkeit und mit der Durchsetzungskraft wie General Vantowers es so weit bringen konnte, wenn zuhause eine Frau wartete, die nicht einmal Ordnung in der Spüle halten konnte! Und ihr Shortbread war auch...naja. Nachdem Prudence ihr Werk vollendet hatte, gönnte sie sich einen Blick aus dem Fenster.

    Schön war es hier, im Village. Die Wege und Häuser waren gepflegt, man konnte das Rauschen der Wellen hören und ein Gruppe kichernder Mädchen drehte seine Runden in den niedlichen Pfadfinderuniformen, welche die Grannys aus alten Stoffresten genäht hatten. Natürlich waren nicht alle Uniformen gleich gut, aber was sollte man auch von Frauen erwarten, die ihr Leben als Ehefrau von nichtssagenden Waschlappen von Offizieren vergeudet hatten. Prudence dagegen hatte ihren Hausstand mit fester Hand und viel Einsatz geführt, genäht, gebacken, gekocht und die Kinder erzogen. Das Sinnbild von Fleiß und Anstand eben.

    Jetzt bogen die Mädchen in ihre Auffahrt ein. Es schellte an der Tür, die sich zur Gemeinschaftsküche von Heather Vantowers, Prudence McAldrin, Agnes Marlin und Ruth Haystacks hin öffenete. Die Mädchen strahlten ihre Lieblingsgranny an, die ihnen mit mütterlicher Wärme ein paar Kekse zusteckte - vollkommen ungeachtet der Tatsache, dass die Mädchen selbst Kekse zu verkaufen hatten. Aber es würde der alten Dame nie einfallen, so kleine Kinder mit Geld hantieren zu lassen! "Granny, wir wollten dich ganz herzlich zu unserem Konzert im Gemeinschaftszentrum am 5. August einladen! Vielleicht magst du auch eine Geschichte vorlesen?" fragte das anscheinend älteste Mädchen mit einem schüchternen Lächeln. Es passte Prudence zwar gar nicht, geduzt zu werden, aber sie schluckte ihre Wut herunter. Heather Vantowers war soeben aus ihrer Wohnung getreten, und man sollte in Gegenwart der Ach-so-kinderlieben Ehefrau des Lagerleiters keine Kinder maßregeln. Um einem Gespräch mit ihr zu entgehen, trat sie schnell vor die Tür. "Ich komme gerne zu eurem Konzert, meine Lieben." Sie schloss die Tür. "Aber die besonderen Umstände erlauben nicht das Vergessen von Anstandsregeln.". Sie blickte dem kleinen Mädchen in die Augen. "Verstanden?!". "J...Ja...Mrs. General...Wird nicht wieder vorkommen, Mrs. General...". "Sehr gut.".

    Aus den Augenwinkeln sah Prudence die Frau dieses Emporkömmlings ein paar Häuser weiter. Ganz klar, eine Erbschleicherin und zu nichts nutze. Nichtmal eigene Kinder hatte sie. was für ein trauriges Leben! Schlich hier durch die Nachbarschaft...Die hat wohl sonst nichts zu tun?! Unbegreiflich, sowas liederliches. Wer weiß, was die wohl noch am Laufen hat...Und sowas wohnt hier im Village...."Hallo, liebe Dolores, ist das nicht ein HERRLICHER Tag?" rief sie, sobald Dolores in Hörweite war.

    Geändert von Caro (05.08.2013 um 14:42 Uhr)

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