Ich hatte mir das Spiel schon ein wenig länger vorgemerkt und auf der Platte und nutzte nun die freie Zeit über Ostern, es durchzuspielen.
Vorweg kann ich sagen, dass ich es recht unterhaltsam fand, vor allem die Musikauswahl gefiel mir gut (Pluspunkt für den angemessenen Einsatz eines Stückes der Mega Man X-Reihe). Und auch wenn Schreibfehler keine Seltenheit waren, so doch wenigstens von der Art, dass ich ohne Augenrollen oder Zähneknirschen drüberweglesen konnte.
Nachfolgend nun meine einzelnen Eindrücke (halbwegs geordnet).
Über folgenden Fehler war ich doch überrascht, dass ihn scheinbar niemand sonst gefunden oder gemeldet hat.

(Rückkehr zu Roys Grab direkt nach der Aufnahme Xerxes, da ich während der Cutscene noch eine versteckte Truhe erspähte)
- kein gravierender Fehler, aber irgendwie ulkig

(Verarbeitetes Brett vorm Kopf)
weitere Kleinigkeiten - veraltete Dialoge
- Pater Mauricius erwähnt auch nach der Rettung Setos immernoch seinen Hinweis
- Hotelbetreiber in Ascent reagiert auf Kites Gruppe, als wäre man noch mit Inno allein unterwegs
- Valeria redet Kite bei der 1. Begegnung mit Namen an, obwohl sie nur Inno kennenlernte
- Shinoba nach dem Ende des Krieges (Emiko wieder dort im Shop - der blieb doch in Veran, oder?)
was zum Schmunzeln - Abschlussszene auf dem Himmelsberg
Isarija: Wärt ihr bereit, meine Worte anzuhören?
*schwerverletzter Antila springt sofort auf*
BTW: langer Abspann ist lang
diverse Fälle von vorgespiegelten Optionen/Sidequests
- Warum bricht der Kampf gegen Gimanso Ungrang nicht ab, sobald die Soldaten besiegt sind? Er selbst wurde doch nur dazu gedrängt.

(Ich konnte zwar etwas friendly fire nach dem Tod des zweiten Taraners nicht verhindern, aber ließ meine gesamte Truppe in der nächsten Runde abwehren, um ihm eine Chance zum Überlaufen zu geben)
(Gilt in abgeschwächter Form auch für den Kampf mit dem kleinen Xerxes. Im Kampf selbst kann man so brutal sein, wie man mag/schafft.)
- Nach der Befreiung des Spions aus Shanes Truppe, sagt dieser, er würde einen bei Bedarf mit Infos versorgen. Passt natürlich zu seiner Rolle, aber es klingt auch sehr, als gäbe es da später noch eine Sidequest abzuholen.
Ähnlich ist es mit der Verkäuferin Valerie ("Ich hab gerade nichts interessantes für euch zu erzählen." => später also schon!?) Für die Werwolfquest hätte mir in diesem Zusammenhang der Gerüchteverbreiter in der Kneipe genügt.
Inkonsequenz war für mich ein wiederkehrendes Tief des Spiels.
- So viele unbetretbare Orte; teilweise nachvollziehbar - Taran, aber auch viel "Nö, kein Bock, was soll'n wir da?"
Wiewohl mich diese Einschränkung generell stört, wenn mein fliegender Drache dann doch nur Scheinfreiheit bedeutet, wäre es weniger frustrierend, wenn es eben konsequent durchgezogen worden wäre. Aber Onuy, das dortige Gebirge (beides sogar schon mit Schuka) oder auch den Drachenberg konnte man ab Drachenerhalt betreten.
- Beim Durchgang hinter dem Golem gab es wenigstens die Ansage "Wir haben jetzt keine Zeit." Bei Rei dagegen bleibt man völlig im Dunkeln, dass man nach der Begegnung in Onuy (anscheinend - s.o.) bis nach Kriegsende warten muss.
- Generell weckte das Spiel ein wenig falsche Erwartungen, was NQs anbelangt. Gleich im ersten Abschnitt kann man 2 einfache Aufgaben erledigen, doch die nächste Sidequest war mMn die Schatzsuche während der Kriegsvorbereitung. (ANM.: Die 12 Missionen zähle ich nicht wirklich als NQs, da sie Kriegsvorbereitung sind. Da nimmt man mit, was man kriegen kann.)
- Ein wenig in diese Richtung ging für mich auch der kleine Abschnitt am Ende des Krieges, als Kite von Lathans Krankenbett verschwindet, da er etwa Zeit für sich braucht. Da hat man nun keine nähere Info, wo man hin soll. Mein Gedanke war die Klippe aus der Introcutscene vor der Schlacht (Kite hatte mEn sogar angemerkt, dass er sich gerne dorthin zurückzieht), also bin ich zum Dorfausgang gekrochen - und dort offenbart Kite mir, dass er nicht soweit weg will. Also im Schneckentempo zurück zur Burg, wo ich mich dann schließlich irgendwann in den demolierten Thronsaal verirrte... *grmbl*
- Bei (Shanes) Zaubern empfand ich es als angemessen, dass diese sich verbesserten und rechnete zunächst damit, dass dies auch z.B. mit den Heilfähigkeiten so geschehen würde. Allerdings kann ich nachvollziehen, warum hier auch schwächere Versionen Existenzberechtigung behalten. Aber warum behielt Xerxes auch alle Angriffszauber?
Der 1. Kostensprung bei Shane war übrigens ein wenig heftig. ABer ok, Zeitsprung verbunden mit Lvl Up standen kurz bevor.
- Auch Hindernisse (Blumen, Gräser, Bodenfurchen) verhielten sich nicht immer gleichartig. (auf dem Himmelsberg waren sie besonders nervig, da sie gerne hinter Bäumen verborgen waren)
- Tutorial: "Manchmal ist es schlauer, zu fliehen." <=> Fluchttext "Ihr flieht in Schande..." - Entscheid dich, Spiel! (Außerdem greife ich eher zum strategischen Rückzug, wenn ich von den Begegnungen angeödet bin.)
Sonstiges
- Statuszauber sind zäh (jede Änderung wird einzeln aufgelistet)
- Kite ist in Bosskämpfen häufig mit Wettbuffen beschäftigt, kommt kaum zum Angreifen (die Kämpfe ab dem letzten mit Raptus stechen heraus)
Zudem sind nahezu alle De/Buff-Skills nur in Kites Repertoire. Eine Aufteilung wäre vlt. ganz nett: Buffs von Kite (motivierender Redner), Debuffs z.B. von Inno (kann sie mir gut als einschüchternde Person vorstellen - wenn sie will) oder Xerxes bzw. Nantes (hat sowieso kaum Skills und wird in dieser Hinsicht nur von Lathan "übertroffen")
- Persönliche Waffen schön und gut, aber ich hatte den Eindruck, dass Inno & Nantes in Sachen Angriffsschaden mit der Zeit zurückbleiben (ihre scheinbar erhöht Crit-Chance reißt das etwas heraus). Zudem haben beide wenig bis gar keine alternativen Angriffsmöglichkeiten.
In dem Zusammenhang: Haben Innos Waffen einen Instant Death-Effekt? Manche Soldaten sind erstaunlich schnell abgekratzt, ein Volltreffer kam da nicht in Frage (und Kite hatte zwar ein entsprechendes Schwert, war aber mit Buffen (s.o.) ausgelastet) EDIT: Ok, hab die Antwort hier auf Seite 3 gefunden.
Zitat
Innos Schwert "Iona" erteilt den Zustand "Tod", sprich die Gegner, die nicht dagegen resistent sind, können auch mal früher sterben
...
- Schiffsmission verdient 3 Punkte wg. RNG-Abhängigkeit: mein ganzes Team (insbesondere Heilerin) war schneller als die Krieger (Lvl ~31), sodas sie sich zusammen mit dem 1. Kanonenangriff bis zu 5 Massenangriffen gegenübersahen.
- Truhe mit knapp 3k Gold kurz vor dem Endkampf - sry, aber keiner meiner Charas kann Gil Toss/Almosen...
- Himmelsberg: Kite kann nicht bis 6 zählen (Hexagramm, nicht Pentagramm)
Hab' ich was verpasst?
- Sidequest in der Höhle auf Dracheninsel mit 2 leeren, roten Truhen hinter Speicherpunkt?
- zusätzliche Zauber für Shane? (3 fehlende Elemente) - besonders in Hinblick auf 3-köpfigen Drachen vorm magischen Heilkraut (keine Schwäche für Donner- und Feuerkopf) (falls nicht - der Zeitsprung samt Reisen und Erfahrungsgewinn wäre eine zwar spielerisch langweilige, aber doch recht logische Erklärung)
- Was ist mit Innos anderen 4 Töchtern??? (Die Quest for Mama wurde ja recht lahm aufgelöst)
EDIT:
Die (subjektive) rote Liste der bedrohten, intelligenten Arten
Im gesamten Spiel begegnen einem von Menschen, Elfen und Drachen mal abgesehen von allen anderen Rassen gerade mal 1~2 Exemplare. Humanoide Dämonen (deren Existenz wg. Xerxes Herkunft naheliegt) tauchen garnicht auf. Lediglich das man (z.B. aus Zeitgründen) nicht alle Heimatregionen dieser aufsucht, ist nachvollziehbar.
Und obwohl viele Mitglieder der "dunklen" Rassen sich recht gut in Taran eingelebt zu haben scheinen, scheint das Heer samt Führung (mit Ausnahme von Raptus) nur aus Menschen zu bestehen (Antila ist ja inkognito).
Der Einzige, bei dem dies erklärt wird, ist Nantes, der anscheinend selbst verantwortlich für seine (Beinah)Einzigartigkeit ist.