Hat in dem Fall nichts mit Mut machen zu tun, sondern ist purer Realismus von meiner Seite momentan. Wobei man mich mit dem Thema aus bekannten Gründen auch gerade auf dem besten Fuss erwischt.
Hinzu kommt, dass ich bei solchen Themen leider meist ein Freund der offenen Worte bin und mehr ins Fettnäpfchen trete, als mir persönlich ja lieb ist. Allerdings mag ich es auch nicht, Situationen geschönt darzustellen. Ehrlichkeit und Transparenz haben bei mir halt einen ziemlich hohen Stellenwert, nur manchmal schieße ich damit auch übers Ziel hinaus.
Genau davor stehe ich ja gerade, wenn sich da in den nächsten Wochen nichts mehr tut. Und wie gesagt, die Bewerbungen füllen mittlerweile einen handelsüblichen DIN A4-Ordner. Also nicht die kleinen, sondern die größte Variante. Und bei deren Maßnahmen wirst du nichts mitmachen müssen. Ich bin den Zettel schon mit meiner Beraterin durchgegangen.Zitat
"Stolz" könnte ich das bei mir zwar auch nennen, obwohl das vielleicht einen faden Beigeschmack hat. Ich habe da eine Top-Ausbildung gemacht und komme jetzt anscheinend zum blödesten Zeitpunkt seit Dekaden auf den Arbeitsmarkt. Wie hieß es noch so schön: Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit. Ich will ja arbeiten, das Problem ist nur, dass es halt keine Arbeit gibt. Von daher will ich immer versuchen, Leute nicht in dieselbe Situation geraten zu lassen. Das meine ich dann auch gar nicht als Kritik, sondern vielleicht als Hilfe.
Und dafür hast du meine höchste Achtung. Ich bin mir sicher, dass ich in einer solchen Situation nicht annähernd dieselbe Fähigkeit zum Beißen hätte. Den Mist, den du durchgemacht hast, wünsche ich niemandem und ich bewundere dich wirklich dafür.Zitat
Wie gesagt, ich würde in einer solchen Situation wahrscheinlich extremst versagen.Im Referendariat wird man zwar auch zwei Jahre systematisch psychisch und physisch fertig gemacht, aber das ganze hat natürlich eine ganz andere Qualität als der Mist, den du durchgemacht hast. Von daher kann ich da wirklich nur "Hut ab" sagen.
Ich bin mit einem ähnlichen Vorschlag an das Arbeitsamt herangetreten (falls alle Stricke reißen) und die Reaktionen fand ich ein wenig ... erschreckend ... erheiternd? Ich wüsste gar nicht wirklich, wie ich das beschreiben sollte. Wenig hilfreich in jedem Fall, aber was soll man machen? Dafür wird man dann als überqualifiziert abgestempelt. Wie gesagt, ich will ja arbeiten und selbst dann kommen solche Kommentare (also bezogen auf die Institution).Zitat
Nein, verrückt machen bringt da in der Tat nichts. Zumal man selber meist relativ wenig für die Situation kann, in der man sich befindet.Zitat
Ich glaube, dass es viele Dinge gibt, wo du mich locker in die Tasche stecken würdest oder sogar meilenweit abhängen würdest. Ich kann bestimmte Bereiche zwar richtig gut und habe, so weit ich das Einschätzen kann, eine relativ gute Allgemeinbildung, aber in manchen Bereichen bin ich auch einfach nur ein Idiot, der noch sehr viel zu lernen hat. So groß sind meine Leistungen dabei auch gar nicht. Wenn ich sehe, was andere in meinem Alter schon erreicht haben, dann bin ich nur ein ganz kleiner Fisch im Haifischbecken.Zitat
Bei den meisten Dingen könnte ich mehr oder weniger auch bei mir einen Haken hintersetzen. Das meiste habe ich sogar hier in irgendeiner Art von Zeugnis oder Zertifikat rumliegen. Problem ist nur: Momentan wird man anscheinend wirklich nur nach Abschlüssen und Berufserfahrung beurteilt. Gut, ich arbeite da auch noch in einem sehr speziellen Sektor, dessen Regeln wirklich sehr speziell sind. Momentan habe ich das Gefühl, dass da der Mensch selber sehr wenig zählt.Zitat
Ich glaube auch daran, dass du irgendwo unterkommst, wenn man beachtet, wie weit du bisher gekommen bist. Allerdings kann der Weg dahin eben sehr hart und steinig werden, wie ich selber gerade am eigenen Leib erfahre.Zitat
Entschuldige übrigens, wenn das momentan alles vielleicht etwas hart rüberkommt, aber gerade dieser Bereich macht mir momentan mehr als nur ein wenig zu schaffe. Im Gegenteil belastet er mich sogar extrem momentan und das nicht nur durch den Druck, den andere einem von außen machen, sondern auch durch den Druck, den ich mir selber bei der Sache mache. Daher bin ich wohl auch etwas dünnhäutig auf dem Gebiet momentan und bitte das zu entschuldigen. Ich meine solche Sachen nie bösartig, sondern versuche eigentlich immer nur Hilfestellung zu geben, auch wenn ich manchmal wohl etwas über mein Ziel hinausschieße.