So, es hat zwar gedauert, aber ich werde jetzt mal weitermachen.

Kapitel 7: Easy going
Meine Reise, vielmehr mein Aufenthalt, soll im Folgenden nicht mehr so ausführlich beschrieben werden. Dies geschieht nicht um die Ereignisse dieser Nacht zu verschleiern. Doch meine Erinnerung schwindet.
Diese Erinnerung sollte mein Schatz sein, auch wenn ich ihn mit großem Schmerz erkaufte. Doch jetzt, da ich mich zu erinnern suche ist die Klarheit von einst einem dumpfen Wust aus Bildern gewichen. Dennoch will ich meinem Anspruch Rechnung tragen und schreiben, was ist. Oder besser: was war.
Lasset mich also erzählen.
Wir erreichten den Lagerplatz gegen 19 Uhr. Es könnte auch zu einem völlig anderen Zeitpunkt gewesen sein, doch ist es letztlich sowieso gleich.
Zu diesem Zeitpunkt war ich in gelöster Stimmung - und die anderen auch. Deswegen fiel ich über meine Rigo Vorräte und auch über den Batida de Coco samt Kirschsaft her.
Unbekanntermaßen vertrage ich nicht besonders viel Alkohol. Mit ein Grund, warum die Erinnerung sich nicht mehr so recht einzustellen vermag.
In diesem Teil des Abends, dominierte jedoch Ausgelassenheit. Man machte Gruppenfotos, Smirnov-taufte DruMa, spielte Volleybator-Forum und tat so einiges mehr. Doch als die Dämmerung wie ein Schatten über uns hereinbrach machten sich viele, unter ihnen auch Soheil und Joni Odin von dannen und überließen mich meinem Schicksal.

Kapitel 8: Darkness around me, emptiness inside me
Es ist schon erstaunlich, was Alkohol mit einem Menschen machen kann.
Ich würde die Wirkung in etwa so beschreiben: du merkst du machst scheiße und es ist dir total egal.
Ich wüsste mir jedenfalls sonst nicht zu erklären, wie ein passionierter Nichtraucher dazu kommt 3 Zigaretten (ja, ich konnte definitiv noch zählen) am Stück zu rauchen. Auch Motorik zählte nicht mehr zu meinen Stärken. Auf diese Weise konnte ich jedenfalls herausfinden, wie oft man hinfallen kann, wenn man 5 Meter in den dunklen Wald gehen will...
Irgendwann war mir das dann aber zu blöd und ich beschloss schlafen zu gehen.
Auch nicht so einfach - erstmal das Zelt finden. Ging dann aber doch. darkblue war so nett mir den Schlafsack auszurollen, denn das hätte ich nicht mehr geschafft. Ich jedenfalls fiel der Länge nach in meinen Schlafsack und schlief selig - aber nicht lang genug.

Kapitel 9: Der griechische Patient
Am nächsten morgen war mir schlecht. Und zwar verdammt schlecht. Ich konnte nichts essen sondern nur Wasser in mich hineinschütten. Und vom gehen wurde es noch schlimmer. Es ist schon schön, in so einem Zustand ein Zelt abbauen zu sollen. Und danach ging es ja noch zum Bahnhof - eine grauenhafte Leidenstour. Wirklich nicht schön.
Kaum im Bahnhof angekommen überkam mich erstmal der Brechreiz. Ich ließ deshalb meine Sachen in der Obhut von darkblue und sprintete (objektiv gesehen muss das wie kriechen gewirkt haben) zum Bahnhofsklo.
Während in mir so einiges aufstieg musste ich mich erstmal durch eine 50-Cent-Bezahl-Schranke quälen. Das war dann aber zuviel und ich schaffte es nur noch zum Pinkelbecken bevor ich mich übergab. Relativ eklige Sache sowas. Hatte aber seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen. War also leicht zu beseitigen.
Nach ein wenig frischmachen ging ich dann zurück und versuchte etwas zu essen, was mir aber auch nicht gelang.
Der Rest der Reise war übel. Ich dämmerte so vor mich hin. Eine Mischung aus Übermüdung, Übelkeit und schlichter Entnervtheit ob meiner selbst. Hat man mir wohl auch angemerkt.
Die anderen sahen sich jedenfalls genötigt sich rührend um mich zu kümmern. Dafür war ich auch sehr dankbar.
Zu Hause stellte ich mich dann unter die kalte Dusche und ging schlafen.
Und das wars dann auch.




Und die Moral von der Geschichte:
1) Ich habe seitdem keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken
2) Ich bin immer noch Nichtraucher
3) Ich hoffe ihr merkt, dass der obige Beitrag Selbstironie und Selbstkritik enthält. Wenn nicht... auch egal.
4) Ich hoffe euch hat meine subjektive Sicht der Dinge gefallen.