Dorthin und wieder zurück
Oder: schreiben, was ist.
Editorial
Dies ist ein subjektiver Reisebericht. Er soll erzählen von den Irrungen und Wirrungen, die ich auf meiner Fahrt zum CT in Dortmund, während meines Aufenthaltes dort und auch auf der Rückfahrt erleiden musste.
Viele Dinge sind keineswegs neu. Vielmehr sind sie nur aus einer anderen Perspektive beschrieben - aus meiner. Oft bedeutet das, dass sie schlicht mit den naiven Augen einer Person gesehen wurden die die Welt, ja nichtmal sich selbst kennt.
Doch lasset mich erzählen.
Kapitel 1: Ein langerwartetes Fest
Es ist schon reichlich schwer, einen Rucksack für ein CT zu packen. Was soll ich mitnehmen, was hierlassen? Wieviel Geld? Klamotten zum Wechseln? Badehose? Zu meinem Glück hatte ich gerade Rick Jones in der Leitung sonst hätte ich wohl alles vergessen. So jedoch endete ich mit :
1) einem 3-Mann Zelt, dass später von nur 2 Personen belegt werden würde, von der eine nur 5% des Platzes benötigte (ganz am Rand)
2) einem Schlafsack, polartauglich bis -20°C. War dann auch kuschelig warm nachts.
3) Badesachen, die ich nicht brauchen würde
4) Zahnputzsachen, die ich nur benutzen würde können, weil ich schlau genug sein würde mir 3 Liter Wasser zu kaufen
5) Ein T-Shirt aka Nachthemd für den Fall, dass ich meine Klamotten nachts ausgezogen gehabt hätte
6) Einen Pullover den ich bitter nötig haben würde
7) Eine Regenjacke, die ich nichtmal auspacken würde, weil ich während des Regens im Zelt sitzen würde
8) Eine komplette Garnitur zum Wechseln, die ich sowieso nicht anziehen würde, aber immerhin dabei hatte
Dies alles wurde in meinem Gebirgstauglichen 20 Liter Rucksack verstaut. Das Zelt musste ich dabei sogar noch in der Hand halten.
Geschlafen habe ich dann auch nicht viel. Musste zum Ausgleich aber früh raus.
Kapitel 2: Auf nach Südwesten
Nach hastigem Frühstück schwang ich mich in den Bus, während die Luft noch vom Tau durchzogen war und noch der Geruch friedlicher Stadtnächte in der Luft lag. Ersteinmal am Bahnhof angekommen wartete ich 30 Minuten an Gleis 5 auf Sceddar, der aber nicht kam. Das machte aber auch nichts, denn kurz darauf kam der Zug und mit ihm Rick Jones.
Ich weiß bis heute nicht genau, woran dieser Mensch mich erkannt hat. Es könnte der Rucksack gewesen sein. Aber ist denn ein Rucksack der fast so groß ist wie man selbst wirklich auffällig? Immerhin verwechselte er mich nicht mit den besoffenen Fußballfans.
Nach allseits freundlicher Begrüßung machten wir uns auch sofort zur Haupthalle auf um Sceddar zu suchen, der sich auf Blickkontakt hin auch sofort als eben dieser zu erkennen gab. Nachdem Rick dann abkassiert hatte (14€/Person für die WE-Tickets) versorgte er sich mit einer nahrhaften Mahlzeit und machte sich alsdann mit uns auf ins Abenteuer, auf zu Gleis 11.
Kapitel 3: Eine Reise zu viert
Die Zugfahrt nach Herford verlief ereignisfrei. Man redete, man lachte. Und Sceddar war verdammt laut.
Das änderte sich auch nicht, als wir in oben erwähnter Stadt auf darkblue stießen - ebenfalls schnell an ihrer Abenteuerausrüstung erkannt. Die wahre Herausforderung an unserer Reise stand uns nämlich noch bevor. Wir stießen im Zug auf eine Gruppe von Höllenkreaturen die es auf unseren langhaarigen Begleiter abgesehen hatten. Sie waren wahrhaft würdige Ausgeburten des Bösen, denn nichtmal Bannsprüche ("Hab ich ein 'I' auf dem Rücken?") vermochten, sie zu vertreiben. Ihre schiere Anwesenheit führte dazu, dass die hinter uns befindlichen Jugendlichen trotz ihrer Zahl den Zug nur in Angst und Schrecken verlassen konnten.
Auf dem Bahnhof in Dortmund sollten wir dann schließlich auf den Hauptteil unserer Gruppe stoßen.
Kapitel 4: Am Rande
Es war eine Situation wie im Bilderbuch. Man traf auf eine Menge größtenteils unbekannter Menschen und es begann sofort die soziale Selektion. Kontaktfreudige Personen sprinteten vor und mischten sich unter die Menge während ich eher verlegen am Rande stand und so recht nichts mit mir und der Situation anzufangen wusste. Ich hielt mich an bekannte Personen und wartete darauf, dass man losgehen könne.
Dies wurde alsbald getan und man begab sich zum U-Bahngleis. Dort hingegen sollte uns unser Verderben erwarten. Die Höllenkreaturen hatten sich nämlich mitnichten von unserem friedlichen Abgang beeindrucken lassen und standen nun sogar noch in größerer Zahl und Macht bereit unser Leben zu vernichten. In ihrer List täuschten sie uns nämlich mit einem Scheinrückzug nur um vom anderen Bahnsteige gefährliche flüssig-gefüllte Geschosse auf uns zu schleudern. Doch das Einzelmonster welches sich alsdann zu uns gesellte und eine Attacke auf unseren langhaarigen Gefährten startete konnte durch das beherzte eingreifen von darkblue zurückgetrieben werden in die Schatten die es gebaren.
Die Bahnfahrt und der Fußmarsch zum Zeltplatz verliefen ansonsten harmlos.
Kapitel 5: Ein Lager für die Nacht
Der Zeltaufbau. An sich nicht so schwer und doch eine ungeheuer komplizierte Aufgabe. Doch der Gruppe um Rick, darkblue und mich, die aus uns dreien bestand konnte es gelingen eine Musterleistung zu vollbringen und ihr Zelt in Rekordzeit aufzubauen. Andere Gruppen hingegen rieben sich ob dieser Geschwindigkeit nur verwundert die Augen und brauchten eine weiter Stunde zur Erfüllung ihrer Aufgabe.
Mein Gefährte Rick jedoch hatte noch eine weitere Mission, zu der er alsbald entschwand: weitere Gefährten vom Bahnhof abzuholen.
Dem während seiner Abwesenheit auftretenden Regen wichen wir in unser Zelt aus, stets seiner Rückkehr harrend - versprach sie doch einen gemeinsamen Gang zu McDonalds. Ist es nicht von daher verständlich, dass eben dieser Rick unseren vollen Zorn zu spüren bekam, als er am Handy verkündete bereits beim Essen zu sein... ohne uns...? Jedoch ließen wir es dabei nicht bewenden und begleiteten Rick auf seiner zweiten Reise zum Bahnhof um RPG-Süchtling abzuholen. Die Erfüllung dieser Mission feierten wir mit einem üppigen Mahl bei McDonalds und machten uns alsdann auf den Weg Getränke für den Abend zu besorgen.
Kapitel 6: Odyssee zum Edeka
Ungenaue Informationen können Leben kosten. Und das wäre uns beinahe passiert. Nicht nur, dass unsere ohnehin ungenauen Entfernungsangaben in keinster Weise stimmten, der nach langem Gewaltmarsch erreichte Lidl erwies sich auch noch als geschlossen. Glücklicherweise sprang uns in dieser Situation eine Retterin bei, die uns den Weg zum Edeka wies. Diesen erreichten wir auch, ohne dass uns jemand daran gehindert hätte. Einem meiner Gefährten gelang es, die Alkoholvorräte des Edeka zu dezimieren, ohne sie dabei zu kaufen. Jedoch war das Mißgeschick von eher geringfügigerer Natur und war schnellst vergessen. Der Kassierer hingegen war schon auf uns aufmerksam geworden ("ich verkaufe den ganzen Tag schon dauernd Rigo") ließ uns aber dennoch von dannen ziehen.
Auf dem Vorplatz des Edeka ließen wir uns dann nieder um von unseren Eisvorräten zu zehren, während ich mir von darkblue mein Handy erklären ließ. Anschließend machten wir uns erschöpft aber glücklich auf den Weg Richtung Lager.
So, weitere Kapitel werden folgen. Es sei denn, das liest/mag keiner, dann spar ich mir das