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Abenteurer
Der Anfang einer Fantasywelt
Ich bin jemand der hauptsächlich an Stories, Plot und Welten arbeitet. Da ich schon einige Zeit an verschiedenen Projekten sitze, bin ich immer wieder auf die Frage gekommen wie etwas angefangen ist. Zunächst will ich einmal anmerken das in meinen Stories bzw. in meiner Welt jeder Charakter, jedes Land, jede Rasse, jeder Gegner, jede Gilde, jede Stadt, jedes Dorf, jeder See, jede Tierart, jede Waffe, jede Religion, jeder Zauberspruch, jedes Storyelement usw. einen durchgearbeiteten und logischen Hintergrund haben muss. Und da gibt es nunmal auch das Problem wie z.B. eine Tierart entstanden ist. Wie funktioniert Evolution in einer Welt mit Magie?
Das größte Problem was ich hier in einer Fantasywelt sehe ist "der Anfang von allem". Oftmals wird ein Gott benutzt oder eine Kraft welche das Universum oder die Welt entstehen lassen hat, da ich aber sehr pingelig in diesem fundamentalem Storyelement bin gibt es einige paradoxe Fragen die ich mir auch in meinem eigenem Leben stellen muss.
Zunächst, wie ist Gott entstanden? Hier kann man vielleicht damit argumentieren dass es diesen Gott immer schon gab, das Paradoxum was sich hier jedoch bildet ist folgendes:
Wenn es diesen Gott schon immer gab, hat er unendlich Jahre gewartet bis er diese Welt erschafft. Dies muss der Fall sein da es die Welt nicht immer gab, der Gott jedoch immer schon existierte. Ebenfalls muss man sich Fragen was für Motive dieser Gott hatte. Wie entstehen Motive wenn es nix gibt? Deshalb ist diese Option für mich schonmal ein nono.
Jedoch bin ich willig auch "Gottheiten" in meine Welt miteinzubringen, wie ich dies tu werde ich später erläutern.
In meinen Stories komme ich oft zu dem Ergebniss, dass die Welt ein Produkt einer anderen Welt ist. (dies zu erläutern würde die länge dieses Beitrags sprengen, deshalb so simplifiziert) Verknüpfungen zwischen diesen ermöglichen bestimmte Energien die in Wechselwirkung miteinander verschiedenste Möglichkeiten eröffnen, die wir so nicht verstehen können. (zumindest wenn man die Hintergründe der Welten nicht kennt) Hier ein weiteres Problem: Wie funktionieren diese Energien, wie sind diese entstanden, woraus bestehen sie, wo liegen ihre Grenzen usw.
Jeder einzelne "Zauberspruch" muss eine logische und authentische Folge dieser "Energien" sein. Ich weiss das einige Maker sich nicht einmal im entferntsten Gedanken darüber machen, aber vielleicht gibt es ja welche die sich ähnliche Fragen stellen. Ich brauche zum Teil mehrere Tage bis Wochen nur um das Konzept der Magie (welche sich natürlich niemals Magie nennt) zu konstruieren.
Aber nun kommen wir mal zu der Evolution. Da ich keine allmächtigen Gottheiten nutze, wegen oben genannten Paradoxa, muss ich oft eine Art von Evolution in die Welt einbinden. Wie entstehen Rassen und Lebewesen wenn sie in einer Welt mit Magie u.ä. existieren? Wie funkioniert hier das Konzept der Evolution? Meiner Meinung nach ist dies die schwierigste Frage bei dem konzipieren einer Fantasywelt. Allein schon was für Ausmaße das Entwerfen von verschiedensten Lebewesen mit sich bringt. Es kostet sehr viel Zeit und Recherche.
Ebenfalls nutze ich manchmal "Gottheiten" welche meine Welt erschaffen haben. Diese Gottheiten sind jedoch nicht einfache Gottheiten, sondern das Ergebnis einer anderen noch viel komplexeren Welt. Hier tritt das Phänomen auf, dass die ganze Welt in der meine Story spielt völlig unwesentlich zu sein scheint. Alles was existiert ist einfach nur ein Ergebnis von etwas viel größerem und bedeutsamerem. Deshalb ziehe ich auch die Option der Evolution dem der Gottheiten vor.
Wie auch immer, egal ob Option A oder B, beide sind sehr arbeitsaufwändig. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken rum einfach ein paar Elemente einzubringen die ich nicht näher erkläre. Immerhin muss ich noch tausend anderer Details ausarbeiten.
Und somit kommen wir zu dem nächsten Punkt, die Hintergrundgeschichte dieser Welt. Wie ich schon sagte will ich eine Welt die in sich schlüssig ist. Ich will die gesamte Geschichte dieser Welt konzepiert haben. Vom Anfang bis zum Ende. Jeder Krieg muss Hintergründe haben, jede Schlüsselperson in diesem Krieg muss wie der Hauptcharakter des späteren Plots perfekt ausgearbeitet sein. Das Leben eines jedenen Charakters, dessen Rolle in dieser Welt wichtig war, muss völlig ausgearbeitet sein. Nehmen wir mal als Beispiel einen König der verrückt war und eine ganze Spezies ausgerottet hat. Klingt zunächst simpel, aber:
Wieso hat er die Spezies ausgerottet?
Wie ist der König aufgewachsen?
Welche Personen haben in des Königs Leben Einfluss auf ihn ausgeübt?
Warum wurde er nicht aufgehalten, da alle doch wussten wie verrückt er ist?
Wie hat er es geschafft eine ganze Spezies auszurotten?
Fragen über Fragen und jede einzelner dieser Fragen muss konsequent und authentisch beantwortet werden.
Das Problem hierbei ist, die Personen welche auf den König Einfluss genommen haben mussen auch ausgearbeitet werden. Und der König ist nur ein winziger Teil dieser gigantischen Welt. Es gibt etliche Könige, es gibt etliche Religionen, Gilden usw.
Der Arbeitsaufwand der sich dahinter versteckt ist zunächst überschaubar, aber wenn man den Faktor Zeit in das ganze bringt:
Die Entstehung und Entwicklung eines jeden Elements dieser Welt muss unter Berücksichtigung aller Faktoren dieser Welt, zu der jeweiligen Zeit, in sich schlüssig und authentisch konstruiert werden. Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes Mammutarbeit. Es gibt Religionen, Rassen, Fraktionen, Städte, Konflikte usw. die alle in ihrer Entwicklung über die ganze Geschichte dieser Welt hinweg irgendwie entstehen müssen.
Man hat also zunächst ein Grundgerüst wie die Welt funktioniert, danach baut man sich ein hochkomplexen geschichtlichen Ablauf dieser Welt und bindet dann die Story die man erzählen will hinein. Also nimmt man sich einfach ein Fragment dieser Welt, zu dem Zeitpunkt X und arbeitet dieses nochmal aus. Somit entstehen Charaktere die alle in sich schlüssig und logisch sind. Es entstehen Handlungswege die nicht einfach nur eine Heldengeschichte sind. Die Antagonisten selbst haben ihre Hintergründe usw.
Ich bevorzuge diese Methode, jedoch ist sie auch sehr Zeitaufwändig. So kann es passieren dass ich alleine für die Geschichte der Welt ein ganzes Jahr brauche. (Plot meist genauso lange)
Vorteile sind, ich habe eine ganze Welt in der ich hunderte von Geschichten erzählen könnte. Ich habe die komplette Übersicht über das gesamte Konzept. Ich gehe zwar nicht immer so vor, aber momentan macht es am meisten Spaß.
Meine Frage an euch:
Wie geht ihr beim erstellen einer Welt vor? Nehmt ihr einfach bestimmte Elemente aus anderen Fantasywelten und bindet sie in eure ein? Seht ihr meine Pingeligkeit einfach als Zeitverschwendung oder seit ihr auch der Meinung eine Welt muss bis ins Detail ausgearbeitet werden?
Aber die wichtigste Frage, wie stellt ihr den Anfang eurer Fantasywelt vor? Macht ihr euch Gedanken wie z.B. bestimmte Rassen, Königreiche und Gilden entstanden sind?
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