Also die Serie ist trotzdem ganz nett. Ich meine, die MC ist nicht auf der Stelle getreten, das Mädel versucht wirklich aktiv sich zu ändern und mehr Spaß am Leben zu haben.
Also die Serie ist trotzdem ganz nett. Ich meine, die MC ist nicht auf der Stelle getreten, das Mädel versucht wirklich aktiv sich zu ändern und mehr Spaß am Leben zu haben.
Naja, mir schien einfach, dass die Animationen inzwischen auf TV-niveau angekommen sind. Das ist ein ziemlich normaler Prozess bei Serien und hier bei Gott nicht so extrem wie es damals bei Bartender war.
Gin no Saji EP 6 war mal wieder ziemlich stark. Icchibans Schwestern sind außerdem super. <3
Ore no Imouto EP 14-16 sind eine echte Folter gewesen aber ich musste es mir einfach zu Ende ansehen. Hatte durchgehend gehofft dass da noch bei raus kommt dass die beiden nicht Verwandt sind, aber so lässt sich das ganze nur auf eine Weise zusammenfassen:
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Ich finde, so ein "Haha wir sind doch nicht richtig verwandt, also ist alles gut" ist das schlimmste, was es gibt. Erstens ein einfach viel, viel, VIEL zu oft missbrauchtes Klischee, das in der Quantität auch absolut unglaubwürdig wirkt, und zweitens ist das so eine nachträgliche Legalisierung, die nur dafür da ist, um die Gewissen der Zuschauer und Behörden zu beruhigen. Aber das widerspricht doch dem, was die ganze Zeit aufgebaut wurde! Wenn sich eine Beziehung zwischen Geschwistern auf so eine Weise entwickelt, dann tut sie das unabhängig davon, ob die beiden verwandt sind oder nicht. Und ebenso sollte der „Wert“ dieser Beziehung unabhängig vom Verwandschaftsgrad existieren.
Jetzt nicht nur auf OreImo bezogen, denn da find ich die Beziehung der beiden ohnehin furchtbar und unglaubwürdig.
Ich werd mir die Folgen aber auch nachher mal ansehen.
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Geändert von Narcissu (18.08.2013 um 14:18 Uhr)
Weiß nicht was das Problem an Klischee ist. Gibts halt oft, mag sein, muss ich mir aber auch nicht alles an sehen.
Ich hab nichts gegen Klischees, ganz im Gegenteil. Ich liebe gut umgesetzte Klischees und mag es auch gerne, wenn Animes sich der Klischees bewusst sind und damit spielen.
Aber diese „wir sind doch nicht verwandt“-Auflösung ist fast nie gut umgesetzt. In den allermeisten Fällen läuft es darauf hinaus, dass das irgendwann eingebracht wird, vielleicht noch mit einer schnell erfindenden Backstory, letztlich aber nur Device bzw. Alibi-Lösung dafür ist, eine Beziehung zwischen zwei verwandten Personen im Nachhinein zu legalisieren. Aber ist das notwendig? Das Problem ist, dass solche Arten von Beziehungen nicht gesellschaftlich akzeptiert sind. Dann stellt sich aber die Frage, warum solche Bruder-Schwester-Beziehungen in japanischen Medien überhaupt so stark präsent sind. Die Antwort darauf ist sicherlich sehr komplex, aber offensichtlich ist, dass das Verlangen nach solchen Beziehungen in Geschichten alles andere als gering ist. Das liegt vermutlich an den Kleine-Schwester- bzw. Große-Schwester-Stereotypen, die sich ja beide in immer wieder ähnlicher Form überall wiederfinden lassen.
Die Frage, die man sich stellen muss, ist hier aber, warum sich überhaupt so eine Beziehung zwischen Bruder und Schwester entwickelt hat, und inwiefern sie damit zu tun hat, dass sie Bruder und Schwester sind. Und halte ich es für eine ungenügende Lösung, am Ende zu sagen, "sind ja doch nicht blutsverwandt". Auch wenn ich die emotionale Aversion gegenüber einer solche Beziehung verstehen kann, finde ich es letztlich recht haltlos, wenn das bloße Nichtvorhandensein einer Blutsverwandtschaft das alles plötzlich okay macht – warum war es nicht schon vorher okay, oder warum ist es plötzlich nicht mehr okay, wenn eine bestätigte Blutsverwandtschaft herrscht? Die psychologischen und emotionalen Aspekte dieser Beziehung bestehen doch unabhängig von dieser Blutsverwandtschaft.
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Es geht nicht darum ob es Verboten ist sondern darum dass die meisten Leute (mich eingeschlossen, vor allem da ich eine Schwester habe) nun mal psychologisch Ablehnend gegenüber solchem Verhalten sind und es folglich ziemlich unangenehm ist wenn diese kognitiven Dissonanzen bis zum Ende nicht aufgelöst werden. Da der Stand der Wissenschaft die Wahrscheinlichkeit von biologischer Aversion nicht ausschließt macht das fehlen von Blutsverwandschaft die Sache tatsächlich besser und führt zu einer gewissen Konsonanz, denn dadurch wird das vorhergehende Verhalten plausibel.
Das ist es ja, was ich mit emotionaler Aversion meinte. Klar, kann ich alles verstehen, habe auch eine Schwester. Ich finde es nur falsch, mit dem Schwesternkonzept überhaupt zu beginnen (Ore no Imouto), wenn es dann auf ein Alibi-Keine-Blutverwandtschaft-Ende hinausläuft. Ich persönlich empfinde jedenfalls lieber das Gefühl einer kognitiven Dissonanz als eine schlecht konstruierte Auflösung aufgetischt zu bekommen, die als einzigen Zweck hat, ebenjene kognitive Dissonanz rückblickend zu revidieren.
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Und ob eine Nicht-Blutsverwandtschaft das vorhergehende Verhalten plausibler macht, erscheint mir gerade im Kontext japanischer Medien ziemlich zweifelhaft, da gerade der Imouto-Stereotyp sehr weit verbreitet ist. Ich denke, das hat damit zu tun, dass durch die familiären Bände eine Schwester eine Person ist, die einem in der Regel recht nahesteht, und es viele Menschen gibt, die keine ähnlich tiefe Beziehung zu einer anderen Person des anderen Geschlechts haben oder aufzubauen imstande sind. Die kleine Schwester als schützenswertes Individuum mit dem großen Bruder als Bezugsperson bietet sich da nun mal an. Darauf bauen die ganzen Imouto-Stereotypen in der Anime-Kultur viel zu stark auf, als dass die biologische Aversion da noch eine große Rolle spielen könnte, denke ich. Zumindest erscheint es mir unrealistisch.
In Japan steht Inzest übrigens auch nicht unter Strafe.
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Geändert von Narcissu (18.08.2013 um 15:29 Uhr)
wie in 75% der welt gibt nur ein paar länder (z.B. deutschland) die sich da was draus machen ( derzeitige Rechtslage laut wikipedia )
Eeeh du hast sicher Recht mit deinem Punkt dass die Schwester eine naheliegende Person ist (etc pp.) und daher man das Konzept gerne benutzt, aber es liegt eben auch auf der Hand dass diese Geschichten zu 100% aus der geballten Fantasie derjeniger entstehen die selbst keine kleine Schwester haben.