@caesa_andyZitat
Aber sind wir nicht deswegen hier angemeldet? - Weil wir eben keine 08/15 Spieler sind.
08/15 klingt immer so ein bisschen abwertend, ich bin zwar kein Hipster, aber ich würde mal sagen ein Grund warum die Leute Makern, ist dass sie ein Spiel erstellen wollen, was sie selber gerne spielen würden und nicht weil sie glauben, dass ein bestimmtes Feature gut bei dem Großteil der Masse ankommt.
Letztlich verlangt ja auch niemand Geld für sein Spiel. (Muss also auch niemand Marktforschung betreiben.)
Es ist auch nichts anderes, was ich selbst bei Entwicklern erwarte. Wenn mir das Spiel dann nicht gefällt ok, dann hat er eben keinen "guten Geschmack" aber das Spiel ist wenigsten mit Ambitionen entstanden.
Bin auch nicht der größte Fan von Crafting-Systemen und tatsächlich scheint mir das Ganze wie ein "hauptsache es ist drin" Feature zu sein, weil zur Zeit die beliebtesten Spiele auf sowas zurückgreifen.
Jedoch kann ich ebenfalls einige Vorteile nicht bestreiten, je mehr Ausrüstungsmöglichkeiten, desto tiefer die Charakterentwicklung (wie du wohl auch schon sagtest.) Das Gameplay an sich wird zwar nicht tiefer, aber es wird zumindest breiter. (Sofern wir so etwas abstrakten wie Gameplay die selbe Rolle zuweisen. Für mich ist der komplette spielerische Anteil - das Gameplay. Und zwar die Art wie es gestaltet wurde.)
Demnach halte ich das Ganze für ein Rollenspiel nicht fehl am Platz.
Ein Spiel soll nach Möglichkeit natürlich Spass machen wo es nur kann, aber wenn das nur noch in der Art permanent umgesetzt werden würde, gäbe es wohl kein Genre namens Rollenspiel.
Der Spass wird durch ein komplexeres System erreicht und ist langfristig, bzw ergibt sich aus der Summe an Spielelementen, die - wie schon aufgeführt - miteinander synergieren. Der Spaß den du hier aufführst halte ich für ein Rollenspiel über 40 Stunden utopisch.
Denn allein schon die repetitiven Kämpfe eines RPG`s fallen nicht in diese Regel.
Es ist doch verdammt cool wenn man durch sowas wie Crafting seine eigene Ausrüstung zusammenbauen kann, die nicht jeder hat. Dementsprechend gehört ein gewisser Aufwand dazu, (Hauptsache es wird nicht überstrapaziert und bleibt weitestgehend optional)
Es kommt auch immer darauf an wie man ein Spiel angeht, ich bin jetzt nicht jemand der zwingend 100% haben muss, das tue ich tatsächlich nur wenn ich nicht genug vom Spiel kriegen kann.
Die geheimen Bosse bei Final Fantasy 10 waren mir z.B zu aufwändig, der Grund warum diese eingebaut waren, war lediglich um den Hardcore-Spielern eine Herausforderung zu bieten, für die man nun mal ein wenig Aufwand betreiben muss. Wäre es anders gewesen, würden diese Bosse entweder gar nicht existieren oder wären eben nicht sowas besonderes, weil sie eben wie normale Bosse umgeklatscht werden können.
Es ist ja nicht so als würde das Gameplay plötzlich nochmal an Tiefe gewinnen oder man verpasst irgendwelche storyrelevanten Sachen. Letztlich bleibt dann bei dir die Entscheidung, ob du ein Spiel für ausgereizt hältst oder ob du noch unbedingt den Tonnen an Bonus-Kram machen willst. Denn mehr ist es nicht, nur ein Bonus.
Wenn du dich zwingst diesen zu erreichen, obwohl es dir keinen Spaß macht und du einfach nur 100% bzw 1000 Gamerscore Punkte erreichen willst, dann lehne ich mich mal so weit aus dem Fenster und sage dass du das Spiel falsch spielst.
Im Bezug auf das Crafting-System ist es nur tatsächlich wichtig das es Sinn macht, das man als Spieler Vorteile daraus ziehen kann. Ansonsten ist es unnötiger Aufwand.
Den Spielspaß trüben wird es wohl nicht, aber es hat eben auch keinen spielerischen Mehrwert der die Implementierung entschädigt. (so einen ähnlichen Satz hast du ja auch schon geschrieben.)