Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 125

Thema: Warum wechselt niemand zur kommerziellen Entwicklung?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Also wir haben hier scheinbar die obskure Regel: "Ein Hobby, das im großen und ganzen nichts kostet und Spaß macht, darf nicht mit dem Blick auf Kostendeckung (oder gar Gewinn) betrieben werden"

    Wenn ich das jetzt mal auf andere Bereiche anwende, z.B. Comics zeichnen, wollt ihr mir dann erzählen, ich muss meine selbstgedruckten Hefte neuerdings verschenken und darf nicht mal die Druckkosten durch den Verkauf decken?

    Und bevor mir jemand damit kommt "Döööh, das ist aber was gaaaanz anderes!!111": Nein, ist es im Grunde genommen nicht. Ich investiere dabei meine Freizeit mit relativ niedrigen Kosten (wenn man mal die Anschaffungskosten für's Material außen vorlässt, aber das braucht man für den Maker im grunde ja auch), um Spaß dabei zu haben und letztlich den Leuten da draußen auch Spaß und Unterhaltung zu bieten und evt. auch Lob und Anerkennung zu bekommen. Nur - oh Wunder - da kommen keine anderen Zeichner z.B. an und wollen einen darüber belehren, wie gierig man doch wäre, weil man seine Ausgaben decken will.

    Faszinierend.

    MfG Sorata

  2. #2
    Zitat Zitat von sorata08 Beitrag anzeigen
    Also wir haben hier scheinbar die obskure Regel: "Ein Hobby, das im großen und ganzen nichts kostet und Spaß macht, darf nicht mit dem Blick auf Kostendeckung (oder gar Gewinn) betrieben werden"
    Wo lest ihr denn sowas immer nur?!
    Bisher dreht sich das Gespräch fast nur darum, dass die Traditionalisten den Kommerziellen alles Gute wünschen und aus verschiedenen Gründen sagen, dass sie selber kein Geld nehmen, während die Kommerziellen sich permanent gegen einen Vorwurf rechtfertigen, der gar nicht da ist.

    Geld damit zu verdienen ist SOWAS von legitim und bringt die Szene sogar definitiv vorwärts. Es ist nur nicht was für Jedermann - mehr gibt es da doch nicht zu sagen. ^^

  3. #3
    Abgesehen von dem Vorwurf, die Makerszene zu zerstören und gierig zu sein .

    Wenn die "Traditionalisten" tatsächlich nur alles Gute wünschen würden, würden die Leute, die der Kommerzialisierung 100% zustimmen sich nicht ständig aufregen oder? Irgendwo muss es also ein Problem geben und wenn es nur von der Kommunikation her ist.

  4. #4
    Ein Kommunikationsproblem ist doch schnell behoben.
    Zeig mir doch bitte die Posts in diesem Thread in dem es um Zerstörung und Gier geht.

  5. #5
    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Ein Kommunikationsproblem ist doch schnell behoben.
    Zeig mir doch bitte die Posts in diesem Thread in dem es um Zerstörung und Gier geht.
    Die Aussage ist schon gefallen, auch wenn es eine subjektive Meinung war:
    Zitat Zitat von Mnemonik
    [...]Und wer seine Zeit, die er ins Makern gesteckt hat, bezahlt haben möchte, der ist für mich gierig.[...]
    Um "Zerstörung" geht es da nicht und dazu habe ich hier auch noch nichts gelesen, aber eben um "Gier". Das was Mnemonik danach sagte, lass ich mal weg, denn wenn man nicht über Meinungen diskutieren darf, dann hat das Forum ja auch keinen Sinn mehr.

    Grundsätzlich ist doch das Problem, dass hier subjektive Meinungen oder Herangehensweisen einzelner von einigen als Gesetze angesehen werden, gegen die sie wettern müssen, weil das nicht ihren Meinungen entspricht. Ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn es hier unterschiedliche Meinungen gibt und man diese erörtern kann ohne sich hier die Köpfe einzuschlagen. Denn das Gro derer, die ihre Spiele nicht kommerziell vertreiben wollen, haben doch auch überhaupt kein Problem, wenn andere das machen wollen. Es gibt aber eben auch genug Gründe, die für einen persönlich dagegen sprechen können.

  6. #6
    Da ich grad auf Arbeit sitze, kann ich mich leider nicht durch Postings wühlen, aber bezüglich der Gier (und Gott Mnemonik es tut mir Leid, wir sind schon damals in den Debatten aneinandergeraten xD)... hier.
    Was die Zerstörung der Makerszene betrifft, so wurde die damals im ersten Thread bezüglich der Kommerzialisierung sehr... sehr heftig diskutiert.

    Sicherlich ist das ein hochgekochtes Thema auf welches beide Parteien mittlerweile sensibel reagieren, aber so ist das leider.
    Im Endeffekt lässt es sich doch auf folgendes runterbrechen.
    1. "Traditionelle", die keine direkte Kommerzialisierung wollen, weil sich die Szene seit jeher durch Freeware ausgezeichnet hat.
    2. Die Unentschlossenen, die einerseits eine Kommerzialisierung für nicht schlecht halten, aber auch gewisse Nachteile sehen. Billig Schrott wie z.B. "Das ist Gerald", welcher den Ruf bei nicht Informierten runterziehen könnte.
    3. Kommerzielle, welche den Wandel befürworten und erwarten, dass es der Szene was bringt.

    Letzlich ist es doch nur Unverständnis der Leute, die eine Kommerzialisierung unterstützen. Ich verstehe beispielsweise nicht, wieso man gierig sein sollte wenn man etwas verkaufen möchte. Ich verstehe es nicht und ich empfinde es als angreifend.
    Ebenso wie ich es damals als sehr angreifend wahrgenommen habe, dass der Verkauf von Makergames (damals prominentes Beispiel "To the Moon") die Szene ruiniert.
    Die Beschuldigung ist in dem Falle präsent und würdigt, in meinen Augen, die "Verantwortlichen" herab. Es ist kein Wunder, dass einige sich gegen solche Aussagen, die einem negative Eigenschaften und Tätigkeiten andichten wollen, zur Wehr setzen.

    Geändert von Gendrek (25.06.2013 um 11:25 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Wo lest ihr denn sowas immer nur?!
    Hier:
    Zitat Zitat von Mnemonik
    Aber nochmal zum Thema Gier. Es ist MEINER Meinung nach ein gewisses Gierpotenzial vorhanden, wenn man für ein Produkt, was einem selber keine Kosten verursacht hat (Pizza bestellen und hohe Stromkosten, weil man den ganzen Tag am PC hockt zählen nicht) Geld verlangt. (...) Und wer seine Zeit, die er ins Makern gesteckt hat, bezahlt haben möchte, der ist für mich gierig.
    Zugegeben, die Quintessenz interpretiert von meiner Seite, aber ich weiß auch gar nicht, warum du jetzt immer deinen mehr als soliden Standpunkt verteidigen musst, wenn die Frage gar nicht an dich per se gerichtet ist? o_O

    MfG Sorata

  8. #8
    Zitat Zitat von sorata08 Beitrag anzeigen
    Zugegeben, die Quintessenz interpretiert von meiner Seite, aber ich weiß auch gar nicht, warum du jetzt immer deinen mehr als soliden Standpunkt verteidigen musst, wenn die Frage gar nicht an dich per se gerichtet ist? o_O
    Ich moderiere - weil nämlich in meinen Augen der Großteil der Leute die von Gendrek nicht aufgeführte vierte Fraktion vertritt, in der geglaubt wird, dass Kommerzialisierung und FReeware die Entscheidung jedes einzelnen Makers ist und eine gesunde Mischung die Szene voranbringt.

  9. #9
    Gierig kann man doch erst sein, wenn man schon zu viel hat.

    @Pad
    Hast du denn schon mal an ein reines Spendensystem gedacht, das ja eine denkbare Alternative zum kostenpflichten Spiel wäre, wenn auch eine ziemlich unsichere.

  10. #10
    Ich denke diese Leute gibt auf jeder Betrachtungsseite.
    Es gibt denke ich niemanden der straight sagt, dass alle Makerspiele von jetzt an dem RPG-Maker-Spiel Lizensierungs- und Prüfungsamt seiner heiligen Eminenz von und zu Internetistan übergeben werden muss um einem ordnungsgemäßen Kommerzialsierungprozess unterzogen zu werden.

    Ich würde das nur schwer als vierte Seite betrachten können, da sie schlichtweg überall zu finden ist.

    Diese Tatsache begräbt allerdings nicht den Punkt unter sich, dass sich einige von solchen Aussagen wie "Das ist gierig dafür Geld zu verlangen" angegriffen fühlen und solche Meinungen als rückständig betrachten.

    Geändert von Gendrek (25.06.2013 um 11:39 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
    Diese Tatsache begräbt allerdings nicht den Punkt unter sich, dass sich einige von solchen Aussagen wie "Das ist gierig dafür Geld zu verlangen" angegriffen fühlen und solche Meinungen als rückständig betrachten.
    Und die Gegenseite fühlt sich von Sätzen wie "Wer sein Spiel kostenlos abgibt, hält sich für was Besseres" angegriffen.
    So ist das nun mal wenn zwei Fraktionen sich streiten und man partout in den Argumenten der jeweiligen Gegenseite nur das Schlechteste herauslesen möchte.


    Wenn man diese Einstellung ablegt und sich verinnerlicht, dass die meisten Leute, die hier posten, sich sowieso schon Gedanken gemacht haben ob und wie sie ihr Spiel vertreiben, dann werden diese Leute sicherlich nicht nur eine Forumsdiskussion von ihrer Meinung abrücken. Deswegen halte ich es für sinnvoller, die Threads mehr als ein "ICH mache DIES" zu lesen, eine zur eigenne Meinung gegenteilige Meinung nicht als Angriff aufzufassen und diesen Thread somit eher als "Wasserstandsmeldund" zu betrachten, wo wir als Szene stehen.
    Nämlich da, dass Kommerzialisierung sich immer größerer Beliebtheit freut.

  12. #12
    Zitat Zitat
    Und die Gegenseite fühlt sich von Sätzen wie "Wer sein Spiel kostenlos abgibt, hält sich für was Besseres" angegriffen.
    Du wolltest Quellen, ich will auch .
    Nein, wirklich, ich kann mich grad nicht daran erinnern, dass solche Sätze fielen, kann unter anderem aber auch daran liegen, dass ich eben nicht auf besagter Seite stehe .
    Ich kann mich nur an die aggressiven Tonarten erinnern, wenn die Kommerzialisierung erneut als "Da evilst shiat!" abgetan wurde.

    Zu allem anderen ein Dito.
    Eine wirkliche Diskussion führen zu wollen ist kaum noch umsetzbar, dafür ist die Thematik zu sehr gereizt.

  13. #13
    Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
    Du wolltest Quellen, ich will auch .
    Na, das ist doch mehr als dein gutes Recht. ^^
    Zitat Zitat
    Ich kann nur langsam bei diesen Diskussionen das Totschlagargument "Die Community hat mir immer alles kostenlos gegeben, also muss ich das auch unter allen Umständen in alle Ewigkeit immer weiter tun, weil das moralisch (scheinbar?) erhabener ist" nicht mehr lesen.
    Nur weil jemand einen Obolus für sein Spiel verlangen will, ist er nicht gleich ein geldgieriges und ehrloses Ungeheuer. Also hört doch bitte auf die olle Moralkarte hier verteilen zu wollen und so zu tun, als würde jeder seinen 5-Minuten-Erstling für 35 Euro verticken wollen (dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmen muss, sollte sich von selbst verstehen).
    Das hier wäre ein Beispiel.
    Aber davon abgesehen, dass Sorata bereits zum Ausdruck gebracht hat wie er es meinte, tu ich mich genauso schwer Beispiele zu finden wie du. ^^

    Es ist eben doch so wie schon mehrmals im Thread angesprochen, dass es keine wirkliche Brisanz gibt und die Gegenseite der jeweiligen Fraktionen nur drauf wartet, dass die andere Seite etwas sagt, dass man komprimittieren kann.

    Deswegen wäre die klügere Frage meiner Meinung nach:
    Gibt es hier wirklich Jemanden, der explizit GEGEN den Verkauf eines Makerspiels einer anderen Person ist?
    Gibt es hier Jemanden, der der Meinung ist, Makerspiele anderer Personen MÜSSEN kostenlos sein?

  14. #14
    Zitat Zitat
    Gibt es hier wirklich Jemanden, der explizit GEGEN den Verkauf eines Makerspiels einer anderen Person ist?
    Gibt es hier Jemanden, der der Meinung ist, Makerspiele anderer Personen MÜSSEN kostenlos sein?
    Beides 'Nein'. Alles eine Frage der Qualität, deswegen habe ich ja auch extra Links zu Spielen gegeben, wo ich fest der Meinung bin, dass die Qualität der Spiele nicht ausreicht.
    Ein Velsarbor mit 100% eigenen Ressourcen, da brauchen wir gar nicht drüber reden.

  15. #15
    @Owly
    Ich könnte mich bei Maker-Projekten auch hauptsächlich auf die Grafik konzentrieren. Mal abgesehen von Kommentaren würde ich mich in die anderen Bereiche dann nicht einmischen. Die einzige Voraussetzung ist, dass das Projekt inhaltlich nicht vollkommen gegen meine Prinzipien verstoßen darf.

  16. #16
    Nochmal zurück zum kommerziellem. Klar, man muss programmieren können um ein gutes Spiel auf die Beine zu stellen, aber es gibt doch sicherlich Leute in diesem Forum welche dies auch sehr gut können. Und ich glaube, würde sich eine Gruppe von 5-10 Leuten der besten Maker hier zusammentun, einige Grafiker, andere Programmierer usw. einfach ein Team bilden, dann würden sie mit Sicherheit sehr großen Erfolg haben. Manche hier haben fast schon Jahrzehnte lange Erfahrungen im Spieledesign, andere haben Jahrzehnte Erfahrungen im Programmieren, die anderen wiederrum im Pixeln. Würde man jetzt eine Gruppe zusammentun, die vielleicht einfach mal an einem Projekt für ein halbes Jahr arbeitet, ich glaube dann könnte diese Gruppe sehr, sehr viel Geld verdienen. Diese Gruppe hätte hohe wahrscheinlichkeiten sich auch irgendwann in eine wirklich professionelle Entwicklergruppe zu entwickeln. Ich meine schaut euch doch einfach mal die Handy Games an, die meisten auf Platz 1-100 sind absolut Schwachsinnig designt, ohne jeglichen Anspruch oder Langzeitmotivation. Denkt doch mal nach was einige hier in unserer Community zu Stande bringen könnten, wenn sie sich mal zusammen tun würden.

    Würde wirklich niemand von euch dass Entwickeln von Spielen gerne hauptberuflich machen? Abgesehen von dem ganzem Geld welches ihr verdienen würdet, könntet ihr ebenfalls Projekte erstellen von denen ihr vorher nicht einmal geträumt habt, weil sie zu aufwändig wären. Natürlich gehört zu der ganzen Sache etwas Glück. Aber wenn es irgendeine Entwicklergruppe zu 4. im Keller ohne jegliche Gamedesignerfahrung schafft ein Spiel welches sich Hundertausende bis Millionen mal verkauft, dann wird das die beste RPG Maker Community Deutschlands wohl auch schaffen.

    Das ganze ist nur eine Idee, es soll auch garnicht als Kritik dienen, nur ich find es interessant das ich noch von keiner RPG Maker Gruppe gehört habe die irgendetwas großartiges im kommerziellem Bereich verkauft hat, bzw. sich in eine professionelle Gruppe entwickelt hat.

    Geändert von Wayze (25.06.2013 um 11:56 Uhr)

  17. #17
    Zitat Zitat von Wayze Beitrag anzeigen
    Nochmal zurück zum kommerziellem. Klar, man muss programmieren können um ein gutes Spiel auf die Beine zu stellen, aber es gibt doch sicherlich Leute in diesem Forum welche dies auch sehr gut können. Und ich glaube, würde sich eine Gruppe von 5-10 Leuten der besten Maker hier zusammentun, einige Grafiker, andere Programmierer usw. einfach ein Team bilden, dann würden sie mit Sicherheit sehr großen Erfolg haben. Manche hier haben fast schon Jahrzehnte lange Erfahrungen im Spieledesign, andere haben Jahrzehnte Erfahrungen im Programmieren, die anderen wiederrum im Pixeln. Würde man jetzt eine Gruppe zusammentun, die vielleicht einfach mal an einem Projekt für ein halbes Jahr arbeitet, ich glaube dann könnte diese Gruppe sehr, sehr viel Geld verdienen. Diese Gruppe hätte hohe wahrscheinlichkeiten sich auch irgendwann in eine wirklich professionelle Entwicklergruppe zu entwickeln. Ich meine schaut euch doch einfach mal die Handy Games an, die meisten auf Platz 1-100 sind absolut Schwachsinnig designt, ohne jeglichen Anspruch oder Langzeitmotivation. Denkt doch mal nach was einige hier in unserer Community zu Stande bringen könnten, wenn sie sich mal zusammen tun würden.

    Würde wirklich niemand von euch dass Entwickeln von Spielen gerne hauptberuflich machen? Abgesehen von dem ganzem Geld welches ihr verdienen würdet, könntet ihr ebenfalls Projekte erstellen von denen ihr vorher nicht einmal geträumt habt, weil sie zu aufwändig wären. Natürlich gehört zu der ganzen Sache etwas Glück. Aber wenn es irgendeine Entwicklergruppe zu 4. im Keller ohne jegliche Gamedesignerfahrung schafft ein Spiel welches sich Hundertausende bis Millionen mal verkauft, dann wird das die beste RPG Maker Community Deutschlands wohl auch schaffen.

    Das ganze ist nur eine Idee, es soll auch garnicht als Kritik dienen, nur ich find es interessant das ich noch von keiner RPG Maker Gruppe gehört habe die irgendetwas großartiges im kommerziellem Bereich verkauft hat, bzw. sich in eine professionelle Gruppe entwickelt hat.
    Ok, ich gehe mal auf den Punkt mit den Handygames etwas genauer ein, da du dich anscheinend nicht wirklich damit auskennst.
    Zunächst mal hast du auf einen Smartphone weniger Rechenleistung zur Verfügung, gerade im grafischen Bereich. Das lässt sich durch gute Programmierung ein gutes Stück aushebeln (es gibt erste Spiele von professionellen Firmen in 3D). Du magst jetzt denken: Ja ich rede ja auch nur von 2d Spielen, aber überleg mal wie viel Speicherplatz du auf einem Smartphone hast. Du willst Musik hören, VIdeos und Bilder machen, und natürlich verschiedene Apps drauf haben. Da bleibt momentan noch nicht allzu viel Platz für ein umfangreicheres Spiel (es sei den man würde möglichst viel prozedural machen, was RPG Maker Games zum Beispiel nicht machen).

    2. Punkt: Die Zielgruppe, bzw. die Intention der Zielgruppe ist eine ganz andere beim Spielen von Smartphone-Spielen. Du magst es cool finden, ein RPG darauf spielen zu können, viele begnügen sich aber mit AngryBirds und Co., weil man sie eben jederzeit ausschalten kann. Smartphone-Games müssen unterwegs spielbar sein, ein RPG verlangt aber Aufmerksamkeit in den Dialogen etc. Aufmerksamkeit die viele Leute unterwegs nicht aufbringen können.

    3. Punkt, den ich bereits im vorherigen Post genannt habe: Smartphone-Entwicklung != RPG Maker Entwicklung
    Und ja sicher gibt es hier Programmierer, garantiert auch genug, die sowohl für Android als auch IPhone entwickeln können (beide können sich schon stark in der Entwicklung unterscheiden, je nachdem, welche Tools man benutzt). Du wirst aber im Normalfall für beides entwickeln müssen, um deine Kosten decken zu können. Die nächstbeste Alternative (welche man aber nur selten empfehlen kann), ist nur für IPhone zu entwickeln. Wenn man nach Marktstudien geht, sind die Besitzer dieser Geräte eher bereit für Apps im "Premium-Bereich" zu bezahlen. Wohlgemerkt mit Premium ist alles gemeint, was 0,97 € übersteigt! Nur wenige Apps lassen sich für 5 € aufwärts verkaufen, was sich auch mit Punkt 2 begründen lässt.

    4. Punkt Teammanagement ist nicht "ja wir sind alle kompetent und machen deshalb nen tolles Game"
    Ich sehe gerade in den Programmiererforum immer wieder Leute, die glauben, dass man mit genügend "Fachpersonal" alles erreichen kann. Das stimmt aber nicht, die eigentliche Herausforderung ist immer noch die Umsetzung des Konzepts. Und dabei können viele Dinge schiefgehen: Leute springen ab, Entwickeln aufgrund schlechter Absprache aneinander vorbei, sind unproduktiv, kommen mit nen Teammitglied nicht klar, etc. Einer allein mag noch so gut sein, das sagt nichts darüber aus, wie gut er im Team arbeiten kann.

    5. Punkt die App-Entwicklung ist nicht alles
    Mit der reinen Entwicklung der App bist du noch lange nicht fertig. Beispielsweise musst du noch einen Weg finden Werbung zu integrieren, um deine Kosten zu decken (oder überhaupt Gewinn zu machen). Damit kennt sich nicht unbedingt jeder aus. PR ist auch so eine Sache, die nicht jeder kann die aber für den Smartphone-Bereich fast noch wichtiger ist, als für Kickstarter-Projekte. Grund dafür ist folgender: Von Apps erfährst du normalerweise nur über die jeweiligen Stores. Diese sind aber so konzipiert, dass du schnell die "Toptitel" der bekannten Entwickler angezeigt bekommst, nicht aber das erste Spiel eine unbekannten Unternehmens. Das heißt für PR musst du auch weitere Kosten einrechen.


    Jetzt magst du vielleicht denken, dass ich übertreibe, da du von allem Seiten hörst, dass Smartphone-Entwicklung "der Weg" für Indie-Entwickler ist. Ich muss dich aber leider enttäuschen: Das WAR der Weg, da es damals (vllt. gerade mal 2-3 Jahre) kaum Konkurrenz gab. Inzwischen sind auch viele von den größeren Studios eingetreten (Es gibt einige große deutsche Publisher speziell für den Smartphonemarkt), die das Preis-/Qualitätsverhältnis verändern (wie bereits gesagt es gibt erste 3d Spiele auf den Smartphones). Ich bin der Meinung, dass das auch einer der Gründe ist, warum Kickstarter momentan bei den Indies so beliebt ist.

    So ich hoffe ich konnte damit einige Klarheit schaffen, warum man Makern, die das ganze als Hobby machen (oder ursprünglich machten) nicht ohne weiteres Spiele im Smartphone-Bereich entwickeln können. Der Aufwand, sich in das neue Gebiet einzuarbeiten steht für viele nicht in Relation mit dem möglichen (aber unwahrscheinlichen!) Erfolg.

  18. #18
    Zitat Zitat von Wayze Beitrag anzeigen
    Würde wirklich niemand von euch dass Entwickeln von Spielen gerne hauptberuflich machen? Abgesehen von dem ganzem Geld welches ihr verdienen würdet, könntet ihr ebenfalls Projekte erstellen von denen ihr vorher nicht einmal geträumt habt, weil sie zu aufwändig wären.
    Ich wünschte man könnte Text blinkend machen

    Informier dich mal bevor du postest.

  19. #19
    Ach Gott, wie Süß XD
    Hier scheint ja noch der Irrglaube weit vertreten zu sein, dass man gut programmieren können muss (was soll btw. das überhaupt bedeuten?).
    Ich arbeite als Softwareentwickler und habe mal bei einem größeren Spielestudio gearbeitet. Meine Erfahrung:
    - Das Entwicklerteam bestand zum Großteil aus Praktikanten und Studenten, mit einer sehr hohen Fluktuation.
    - Die fest angestellten Entwickler hatten kaum mehr Ahnung, als ein Student aus dem zweiten Semester ("Listen? Was ist das? Ich benutze Arrays!" oder "MVC? Nie gehört!")
    - Der Quälcode (ja, Quälcode) ist unkommentiert und schien eine •••• zu sein: Jeder darf mal rauf.
    - Die Versionsverwaltung war eine Katastrophe
    - In den Casualgames dieser Firma findet man in den Releaseversionen den Quälcode

    Es wird zwar immer wieder behauptet, dass Spieleentwicklung die Krönung der Softwareentwicklung sei, aber wenn ich mir anschaue, wie viel Erfolg eine Firma haben kann, wo der Code nur regelrecht hingepfutscht wird, mag ich zu bezweifeln, dass man in der Spieleentwicklung "gut" programmieren können muss. Hauptsache das Spiel läuft einigermaßen flüssig. Wenn ich mir auch mal die Credits von vielen Spielen anschaue und schaue, wie viele Softwareentwickler wirklich daran gearbeitet haben, stärkt dies nur meine Zweifel. Bei AAA-Titeln sind es vielleicht so 10 Entwickler, wenn überhaupt. Der Spieler interessiert sich nicht für den Code, sondern fürs Spiel und so lange ein Spiel flüssig läuft und gut aussieht, ist alles in Butter, und dank der heutigen Grafikengines muss ein Entwickler sich nicht mal mehr mit der Computergrafik auskennen.

    In der Spielebranche ist momentan auch wenig Geld zu holen. Die Fragmentierung der Systeme nimmt immer stärker zu und man muss die Spiele für immer mehr Systeme entwickeln, wenn man eine größere Klientel abfrühstücken möchte. Das kostet Zeit und Geld.

    @ Lares Yamoir: Die Smartphone-Hardware ist weniger das Problem. Das größte Problem bei einem Smartphone ist eher der Akku.

  20. #20
    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    [...]
    @ Lares Yamoir: Die Smartphone-Hardware ist weniger das Problem. Das größte Problem bei einem Smartphone ist eher der Akku.
    Ohja, ich hab schon Spiele gespielt, die jetzt nicht extrem aufwändig aussahen, aber trotzdem innerhalb einer halben Stunde 30-40% Akku verbraten haben. Auch wenn die Spiele nicht schlecht waren, war das auch mit ein Grund, weswegen ich sie irgendwann gelöscht habe. Sowas kann ich einfach nicht gebrauchen, wenn der Akku mindestens 1 Tag halten soll. Gibt da Spiele, die wohl ähnlich sind, was Power und Rechenleistung betrifft und vielleicht gerade 1/5 davon verbrauchen.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •